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Vollständige Version anzeigen : an die nationalisten und patrioten



Bakunin
27.12.2003, 22:43
hallo,
ich würde gerne von den nationalisten, patrioten und den rechten ihre politische einstellung ansatzweise erklärt haben, da ich mich dafür interessiere.
ebenso würde ich gerne wissen wie ein nationalistischer staat wirtschaftlich aussehen soll.
vielen dank.

l_osservatore_uno
27.12.2003, 23:05
Das Wort "Patriotismus" wird neuerdings, ziemlich 'artfremd' zwar, aber immerhin :D - von Linken, insbesondere von der Sozialdemokratie, genauer von Gerhard Schröder besetzt. Diesen Teil Deiner Frage solltest Du also besser von den 'richtigen' Leuten beantworten lassen, mithin von Leuten, die Deinen politischen Überzeugungen näherstehen.

Gruß!

Enzo

PS: Schröder rüstet derzeit ja wohl zum GROSSEN VATERLÄNDISCHEN WIRTSCHAFTSKRIEG ... gegen's eigene Volk; wenn das nicht Patriotismus ist, was ist es dann? :D

Bakunin
27.12.2003, 23:07
schröder ist links?

l_osservatore_uno
27.12.2003, 23:08
Original von ernesto
schröder ist links?

... nicht? :D

Bakunin
27.12.2003, 23:10
der ist genauso links, wie helmut kohl.

l_osservatore_uno
27.12.2003, 23:16
Original von ernesto
der ist genauso links, wie helmut kohl.

Oder doch nur Hobby-Kippaträger ... wie Kohl? :D

Bakunin
27.12.2003, 23:19
wie bitte...kippaträger?

Delbrück
27.12.2003, 23:21
Sorry, ich bin zwar Patriot aber in dem Sinne kein Nationalist, sofern ich mir keine, von einem internationalen Netwerk losgelöste Volksökonomie Deutschlands mehr vorstellen kann.

Dennoch wünsche ich mir eine stärker am Volk und damit der Nation ausgerichtete Politik der deutschen Bundesregierung, was sicherlich auf europäischer Ebene kein leichtes Unterfangen ist. Innenpolitisch sind die Freiräume jedoch noch etwas größer und die Distanz zwischen Volk und Staat vielleicht leichter überwindbar.

Wirtschaftlich wünsche ich mir vor allem eine wertverbundenere Umgehensweise mit der Ressource Mensch und eine akzeptablere Relation der Arbeit/Lohn-Verhältnisse der verschiedenen Berufsfelder. Ich kann es beispielsweise nicht tolerieren, dass dieser und jener Manager, die in der Tat sehr hart arbeiten mögen, eine Gehaltserhöhung von weit über 100 Prozent erlangt, während die Gewerkschaften um jeden Prozentpunkt bei den Tarifverhandlungen mit dem BDA erbittert kämpfen müssen und letztere ständig auf die schlechte Konjunkturlage verweisen - hochgradig widersprüchlich, wie nicht nur ich finde.

Das nur mal als grobe Andeutung meiner Ansichten. Ich glaube jedoch, dass du mich mit dem Thread überhaupt nicht ansprechen wolltest...

Bakunin
27.12.2003, 23:26
Original von Delbrück
Sorry, ich bin zwar Patriot aber in dem Sinne kein Nationalist, sofern ich mir keine, von einem internationalen Netwerk losgelöste Volksökonomie Deutschlands mehr vorstellen kann.

Dennoch wünsche ich mir eine stärker am Volk und damit der Nation ausgerichtete Politik der deutschen Bundesregierung, was sicherlich auf europäischer Ebene kein leichtes Unterfangen ist. Innenpolitisch sind die Freiräume jedoch noch etwas größer und die Distanz zwischen Volk und Staat vielleicht leichter überwindbar.

Wirtschaftlich wünsche ich mir vor allem eine wertverbundenere Umgehensweise mit der Ressource Mensch und eine akzeptablere Relation der Arbeit/Lohn-Verhältnisse der verschiedenen Berufsfelder. Ich kann es beispielsweise nicht tolerieren, dass dieser und jener Manager, die in der Tat sehr hart arbeiten mögen, eine Gehaltserhöhung von weit über 100 Prozent erlangt, während die Gewerkschaften um jeden Prozentpunkt bei den Tarifverhandlungen mit dem BDA erbittert kämpfen müssen und letztere ständig auf die schlechte Konjunkturlage verweisen - hochgradig widersprüchlich, wie nicht nur ich finde.

Das nur mal als grobe Andeutung meiner Ansichten. Ich glaube jedoch, dass du mich mit dem Thread überhaupt nicht ansprechen wolltest...
doch, sowas in der art hatte ich mir als erklärung vorgestellt :)
also vielen dank.

kettnhnd
27.12.2003, 23:46
wie ich mir einen staat vorstelle, hatte ich hier schonmal gepostet:

http://www.politikforen.de/thread.php?threadid=1396&page=2&sid=

wirschaftlich sollte der staat eine mischung zwischen sozialer marktwirschaft und planwirtschaft sein, wobei die marktwirtschaftlichen prinzipien (angebot und nachfrage) überwiegen.
eine sozialistische marktwirtschaft sozusagen. wobei mir selbst der wort "sozialismus" überhaupt nicht gefällt. impliziere ich damit doch fehlplanung und delitantismus.

jedoch muss der staat stärker regulieren wirken, als das dies momentan der fall ist.
es muss u.a. der firmenabwanderung einhalt geboten werden. vorbild usa ! die firmen müssen auch bei wechsel ins ausland ihre steuern hier zahlen. manager gehälter...sie müssen erfolgsorientiert sein. ohne diese horrenden abfindung. usw usw.
es gibt viel zu tun hierzulande. ein national-revolutionärer umsturz wäre wünschenswert. wobei hier in deutschland, das reinigende gewitter stark, sehr stark sein muss.

Bakunin
27.12.2003, 23:53
ok. danke schön.
könntest du mir bitte das "reinigende gewitter" erklären bzw. wie du dir einen revolutionären umsturz und eine gesamte revolution vorstellst.........

kettnhnd
28.12.2003, 00:08
...indem man einen kassensturz durchführt und jeder verantwortliche, bis ins letzte glied sich zu erklären hat !
schuldige werden zur rechenschaft gezogen. das nenne ich reinigend und revolutionär. alte seilschaften dürfen nicht weiter bestehen. sie müssen ebenso zerschlagen werden.
dieser staat ist wirtschaftlich und politisch bankrott und hält sich nur noch mit krediten am leben. hat somit keine existenzberechtigung mehr.
der antifa-nachkriegsbonus verfällt langsam.

schaut' euch doch mal unsere herren "volksvertreter" an: von denen muss nur einer den mund öffnen, und ohne ein wort gesagt zu haben lügt dieses schwein schon !

wie ich dieses pack hasse, ich kann's mit worten gar nicht beschreiben.

Bakunin
28.12.2003, 00:14
vielen dank für diese sehr verständliche meinung....
gegen eine revolution wäre wirklich nichts einzuwenden, aber ich denke, dass es noch einige jahr braucht. dann müssen sich die verschiedenen revolutionären gruppen wohl um die macht kloppen.
werden wohl die üblichen sein, wie bei den meisten revolutionen: kommunisten und rechte.

Ulfberth
28.12.2003, 00:25
Original von ernesto
hallo,
ich würde gerne von den nationalisten, patrioten und den rechten ihre politische einstellung ansatzweise erklärt haben, da ich mich dafür interessiere.
ebenso würde ich gerne wissen wie ein nationalistischer staat wirtschaftlich aussehen soll.
vielen dank.

Wie wäre es denn damit:

So wie jetzt in der Schweiz.

Nun ???


Henning

kettnhnd
28.12.2003, 12:47
Original von ernesto
vielen dank für diese sehr verständliche meinung....
gegen eine revolution wäre wirklich nichts einzuwenden, aber ich denke, dass es noch einige jahr braucht. dann müssen sich die verschiedenen revolutionären gruppen wohl um die macht kloppen.
werden wohl die üblichen sein, wie bei den meisten revolutionen: kommunisten und rechte.

eine revolution wird es in diesem land erst geben, wenn bei den deutschen das blut aus dem verdauungstrakt wieder ins gehirn zurückströmt. erst wenn dieses pack hierzulande anfängt das ding zwischen den schultern zu gebrauchen, wird sich auch etwas ändern.
man ist noch viel zu sehr mit konsumieren beschäftigt. zwar auf pump, aber hauptsache wohlstand, ist die devise ! stolz, anstand und moral lässt man da gerne beiseite.
das weiss dieser staat natürlich. insofern werden weiterhin kredite aufgenommen, um dem volk den sonntäglichen schweinebraten zu garantieren. dass dieses land damit weiter einen riesigen schuldenberg anhäuft, ist dann erstmal sekundär.

irgendwann wir dieses ganze staats-gebilde zusammensacken wie ein aufgeblähter hefe-teig, ich hoffe nur, daß ich das noch erleben darf.

pavement
28.12.2003, 13:58
das weiss dieser staat natürlich. insofern werden weiterhin kredite aufgenommen, um dem volk den sonntäglichen schweinebraten zu garantieren. dass dieses land damit weiter einen riesigen schuldenberg anhäuft, ist dann erstmal sekundär.

hmm...im moment hört man ein paar anderslautende diskussionen...und auch die neue gesundheitsreform geht in bißchen in die andere richtung...


irgendwann wir dieses ganze staats-gebilde zusammensacken wie ein aufgeblähter hefe-teig, ich hoffe nur, daß ich das noch erleben darf.

marx dachte auch, zu seine lebzeiten würde der kapitalismus zusammenbrechen - ohne dich mit marx vergleichen zu wollen: viel spaß beim warten!

Bakunin
28.12.2003, 14:12
ich denke, dass man mit einiger sicherheit davon ausgehen kann, dass es zu einer revolution kommt. das stelle ich überhaupt nicht in frage. viel wichtiger ist allerdings, welche gruppen chancen haben siegreich aus einer revolution zu gehen......

l_osservatore_uno
28.12.2003, 14:17
Original von ernesto
ich denke, dass man mit einiger sicherheit davon ausgehen kann, dass es zu einer revolution kommt. das stelle ich überhaupt nicht in frage. viel wichtiger ist allerdings, welche gruppen chancen haben siegreich aus einer revolution zu gehen......

... wird sicher bei den ROTEN zu finden sein - siehe die 20er - doch ... die RECHTE lernt schnell! :D

Enzo

Bakunin
28.12.2003, 14:26
glücklicherweise gibt es in deutschland keine radikalen christen mit irgendwelchen machtansprüchen oder radikale islamisten, denn gegen solche würde ich nicht gerne kämpfen...

Gärtner
29.12.2003, 02:29
Original von l_osservatore_uno
[Die notwendige Brutalität ...] wird sicher bei den ROTEN zu finden sein - siehe die 20er - doch ... die RECHTE lernt schnell!
Hm, und was ist jetzt der genaue Inhalt deiner Aussage? Willst du uns den Nolte machen?

Diver
16.05.2004, 15:56
Unser Staat sollte sich nach westlichem Nationalismus ausrichten. Der w. Nationalismus ist doch wohl im Vergleich zum völkischen Nationalismus eher harmlos. Dazu habe ich einen interissanten Text gefunden:

c. Der westeuropäische Nationalismus


Im Westen beruhte der moderne Nationalstaat mit seinem Anspruch das ganze Volk zu repräsentieren, auf der Verschmelzung des Prinzips der nationalen Zugehörigkeit mit dem Prinzip des legalen Staates. Nationalstaaten entstanden immer nur dort, wo Völker - angeführt von aufstrebenden Klassen - sich als kulturelle und geschichtliche Einheiten verstanden (und nicht glaubten, gerade sie hätten den genial gewundenen Weg von der Affenhorde zum Parlamentarismus gefunden), die auf ein bestimmtes Siedlungsgebiet festgelegt sind. In solchen Fällen verweist die Landschaft auf die Arbeit und die historischen Taten der Vorfahren und das Schicksal der Nachfahren.

Das Problem des modernen Staates waren die sozialen Auseinandersetzungen innerhalb der Gesellschaft. Mit der Durchsetzung der Volkssouveränität wuchs die Gefahr einer Eskalation der Kämpfe um die Kontrolle des Staatsapparates (als Form der sozialen Kämpfe). Die ideologische Gegenstrategie des seine Souveränität schützenden Staates ist die Auflösung der sozialen Gruppen in Individuen (ein Prozeß, der in der ökonomischen Sphäre durch die Auflösung der Einheit von Produktion und Reproduktion seine Grundlage hat), forthin die Unterwerfung unter die staatliche Souveränität und die Anbindung der Atomisierten mittels nationaler Phrasen an den Zentralstaat. Hier hatte der Nationalismus also die Aufgabe der Befriedung und Sicherung der bestehenden Verhältnisse, er war das einzige Band, das ein Gemeinsames symbolisierte, die Abstammung.

Das relevante Abstammungskriterium war die dauerhafte Ansässigkeit, also die gemeinsame Geschichte - nicht die Biologie. Wird der westliche Nationalismus in Krisen xenophob, richtet sich sein Anspruch auf Exklusivität gegen neue Zuwanderer, die vermeintlich nicht mehr - wie sonst üblich - integriert werden können.

Der westliche Nationalismus blieb in dieser Hinsicht immer dem Legalitätsprinzip (im Innern) treu, und die zersetzenden Wirkungen hielten sich in Grenzen. Anders der völkische Nationalismus Ost/Mitteleuropas.

Quelle: http://www.bongards.gmxhome.de/hobsbawm.html

Diver