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Vollständige Version anzeigen : Der CIA und die Bundesrepublik



Langemark
06.01.2004, 20:59
Die Möglichkeiten, die Geschichte und die Methoden der alliierten Infiltration des vor 50 Jahren gegründeten deutschen Weststaates zu verifizieren, verbessern sich stetig. Der Grund hierfür liegt nicht in einer offeneren Informationspolitik der BRD-Medien, sondern ergibt sich daraus, daß Geheimhaltungsfristen, die für entsprechende Dokumente in den Staaten der früheren Alliierten verfügt wurden, auslaufen und ehedem streng geheimes Material zugänglich wird.

Für die Desinformazija in den deutschen Medien steht angesichts dessen naturgemäß nicht einfach sachliche Auswertung solcher Funde auf dem Programm, die TV-Redakteure treiben andere Beweggründe um, wenn sie sich mit der Thematik der US-gesteuerten Verknechtung der Deutschen beschäftigen.

Üblich ist es, sich als deutscher Systemjournalist wie stets möglichst auf die Seite der "Befreier" zu stellen und das seit langem eingelullte Publikum nun auch hinsichtlich der Methoden des jetzt besser nachvollziehbaren „Aufbaus der deutschen Demokratie" zum Applaudieren zu bringen, ganz so, wie man andernorts Indios gelb-weiße Fähnchen in die Hände drückt, damit sie sich beim Papst für die Conquista bedanken können. In diesem Sinne strahlte der Westdeutsche Rundfunk am 26. Mai 1999 unter dem netten Titel „Germany made in USA" eine Dokumentation aus, die jetzt freigegebenes Material der National Archives der USA zur politisch-kulturellen Infiltration Nachkriegs-Westdeutschlands offenlegte und dazu damals höchst einflußreiche Personen befragte, die die entsprechenden Aktionen maßgeblich steuerten. Zieht man den unvermeidlichen Zungenschlag der Dokumentation ab, verbleiben außergewöhnlich aufschlußreiche Tatsachen und Äußerungen, die im folgenden wiedergegeben werden sollen.

Als Hauptakteur für die Maßnahmen, mit denen der amerikanische Geheimdienst die dauerhafte Einflußnahme der USA auf die Verhältnisse in Westdeutschland nach dem Krieg ins Werk setzte, wird der Anfang der 50er Jahre bei der CIA verantwortliche Abteilungschef für Internationale Organisationen Thomas W. Braden vorgestellt. Er war in den entscheidenden Jahren maßgeblich für geheime CIA-Operationen in Deutschland zuständig. Angesprochen auf die von ihm gesteuerte Einflußnahme in Deutschland, bekennt er als Pensionär inzwischen freimütig: „Ich bin froh, daß die CIA unmoralisch war" und verweist bei diesem Bekenntnis insbesondere auf Geldzahlungen an deutsche Politiker aller Lager, an Geldzahlungen, die verpflichten.

Den Anfang nimmt das Unternehmen, im westlichen Restdeutschland den politischen und geistigen Einfluß Amerikas CIA-inspiriert einzupflanzen, in der Wall Street. Dort sitzt der Anwalt Frank Wiesner, der zum Chef einer streng geheimen Abteilung innerhalb der CIA ernannt wird, zuständig für verdeckte psychologische Operationen in Europa, nachdem bereits einem Kollegen, dem ehemaligen Wall-Street-Anwalt John McCloy 1949 wenige Wochen nach Gründung der BRD das Amt des Hochkommissars der USA in Deutschland übertragen worden war. 1952 läuft dann der psychologische Operationsplan für Deutschland an, Deckname „Pocket Book". Die Koordination der psychologischen Kriegsführung des Kalten Krieges, in die die Pläne mit Deutschland bis zu einem gewissen Ausmaß eingebettet sind, liegt in Washington. Das für die Ausführung innerhalb der CIA zuständige Office of Policy erhält die damals nicht eben geringfügige Ausstattung von 100 Mio. US-Dollar.

McCloys Aufgabe war übergeordnet. Nach dem Autor einer kürzlich erschienenen Biographie McCloys, die Einzelheiten bisher unbekannter verdeckter Operationen der CIA in Deutschland enthalten soll (Kai Bird, The Chairman), war McCloy aufgetragen worden, einen lebensfähigen deutschen Staat aufzubauen, die Teilung aufrechtzuerhalten, die BRD in die NATO zu integrieren und „Deutschland als Abbild Amerikas zu errichten". Zur Veranschaulichung, wie der US-Geheimdienst vorzugehen hatte, zeigte die Sendung eine jetzt freigegebene, streng geheime Dienstanweisung der US-Regierung an die CIA vom Juni 1953, in der es u. a. heißt: „Falls ratsam, bilden Sie Untergrundbewegungen aus Abtrünnigen, um Organisationen zu spalten, die feindliche Ideologien verbreiten, ehe sich diese zu einer Bedrohung... entwickeln." Diese Ausrichtung hatte zur Folge, daß auch nicht immer beabsichtigte Folgewirkungen eintraten. Anfang der 50er Jahre sollen verdeckte Operationen des US-Geheimdienstes zu beinahe fatalen Fehlern geführt haben wie im Falle der ,League of Young Germans', einer in Guerilla-Taktik ausgebildeten, mit Gewehren ausgerüsteten und amerikanisch finanzierten Organisation. Von diesem speziellen Unternehmen, das vom militärischen Geheimdienst der USA initiiert war, wußte McCloy nach heutigen Erkenntnissen wohl nicht in Einzelheiten. Der Geheimdienst rekrutierte junge „rechtsextreme" Deutsche, die eine Untergrundorganisation aufbauen sollten, die u. a. bei einem damals für möglich gehaltenen Eindringen der Sowjets Sabotageakte verüben sollte. Unglücklicherwiese erstellte diese Hilfsorganisation der Amerikaner auch eine Liste von SPD-Mitgliedern und eine Schwarze Liste von Politikern dieser Partei, die bei einem Sowjeteinmarsch liquidiert werden sollten, weil man ihnen zutraute, sich mit den Sowjets zu verbünden.

Um im Rahmen der 'Reeducation' die Deutschen von preußisch-deutschen Relikten zu befreien, wurde die USIA (United States Information Agency) in Stellung gebracht, die im US-Strategieplan für „öffentliche Diplomatie" zuständig war. Ihre Aufgabe bestand darin, Amerika als Vorbild für die deutsche Zukunft zu präsentieren. Dem diente die Einrichtung der Amerika-Häuser, die seinerzeit größte Wirkung in der Massenbeeinflussung besaßen. Ein auch hierfür abgestellter, führender Infiltrant der Kultur war Hans Tuch, der 1938 als Jugendlicher mit der Familie Deutschland Richtung USA verlassen hatte und nach der Besetzung als Tom Tuc zurückkehrte. Langjährig hatte er u. a. die Intendanz der Voice of America (Auslandssender der USA) inne. Tuc(h) zeigt sich noch heute tief befriedigt über den Umstand, daß es ihm vergönnt war, „belastete" deutsche Künstler (z. B. den Dirigenten Wilhelm Furtwängler) in ihrem Wirken durch andere Größen zu ersetzen, die sich im Dunstkreis der CIA wohlfühlten, wie György („Georg") Solti, ein Sir, den mit Tuc auch persönliche Freundschaft verband und der sich den Deutschen versöhnlich zeigte. Eine sehr bedeutende Rolle bestätigt Tuc auch der US-gesteuerten Errichtung des Soziologischen Instituts an der Universität Frankfurt und dem Einsatz von Horkheimer, Adorno und Theo Wilder.

Erwähnenswert bei der amerikanischen Kulturoffensive ist gleichfalls die Gründung des „Kongresses für kulturelle Freiheit" im Juni 1950, die laut dem CIA-Abteilungsleiter Braden von Anfang an und während ihres ganzen Aufbaus CIA-finanziert war. Organisiert von dem Amerikaner polnisch-jüdischer Herkunft Melvin J. Lasky (*1920), diente diese wichtige und dauernde Institution als „neues Forum der demokratischen, nichtkommunistischen Linken". Parallel lief die Herausgabe der seinerzeit als Kulturereignis gefeierten, scharf antikommunistischen Zeitschrift Der Monat - Internationale Zeitschrift für Politik und geistiges Leben durch Lasky. Er ließ darin Linke, „Rechte", Liberale und Konservative zu Wort kommen. Lasky räumt heute ein, daß bereits hinter der Gründung der Zeitschrift die Überlegung stand, die Intellektuellen und Wortführer Westdeutschlands zu gewinnen, um Neutralitätsbestrebungen wirksam zu verhindern. Der Pluralismus, mit dem Der Monat (Auflage 30 000) aufwartete, hatte allerdings einen Paten: die Zeitschrift war wie das gleichfalls von Lasky in London herausgegebene Periodikum Encounter nach jetzt allgemeinem Bekenntnis der Beteiligten CIA-finanziert. Über die dunkle Geldquelle sickerte bereits in den 60er Jahren etwas durch, was damals zwar nicht bewiesen werden konnte, dem Renommee des Blattes nach Laskys Einschätzung aber nicht guttat.

Die Politik gegenüber Nachkriegsdeutschland wurde nach Darstellung der Sendung entgegen allgemeiner Annahme nicht vom US-Außenministerium bestimmt oder abgestimmt, sondern weitgehend höchst indirekt durch die amerikanischen Gewerkschaftsverbände AFL (American Federation of Labour) und CIO abgewickelt - also private, nichtstaatliche Institutionen -, hinter denen die CIA und Tom Braden standen. Erreicht werden sollte in einem ersten Schritt die Kontrolle über die deutsche Arbeiterschaft, die nach dem Krieg zu 40 % gewerkschaftlich organisiert war und nach amerikanischen Erkenntnissen einen hohen Anteil an Kommunisten aufwies. In einem zweiten Schritt sollte dann eine weitergehende Einflußnahme auf Personen und die weiteren gesamtpolitischen Verhältnisse erfolgen. Ex-CIA-Abteilungsleiter Braden: „Wir nutzten die (Gewerkschafts-) Komitees, die sie (die amerikanischen Gewerkschaftsfunktionäre gemeinsam mit deutschen Funktionären) errichtet hatten, um unseren Einfluß auszubauen... Dafür stellten wir reichlich Geld zur Verfügung."

Der Geheimbund zwischen CIA und den US-Gewerkschaften ist maßgeblich mit dem Wirken des Gewerkschaftsführers und „Superagenten" Jay Lovestone (Sohn eines polnischen Rabbis namens Liebstein) verbunden, der sich vom Chef der Kommunistischen Partei der USA in den 20er Jahren zu einem fanatischen Antikommunisten der 40er Jahre entwickelt hatte. Er war der Top-Verbindungsmann nach Deutschland, sein Führungsoffizier Tom Braden. Lovestone unterstützte mit vielen Aktivitäten und viel Geld den Aufbau einer „freien Gewerkschaftsbewegung" in Deutschland. Anfang der 50er Jahre hatte er viele persönliche Kontakte mit deutschen Gewerkschaftsfunktionären, Verbindungen, die gut dokumentiert sind und jetzt offenliegen. Über Lovestones Rolle berichtete in der Sendung der Churchill- und Roosevelt-Biograph Ted Morgan, der Lovestones Wirken in einer neu erschienenen Biographie nachgegangen ist (Ted Morgan, A Covert Life: Jay Lovestone Communist, Anti-Communist, and Spymaster, Verlag Random House, 416 S., geb., ISBN 0679444009, US-$ 29,95).

Der Führungsoffizier Braden teilt heute mit, Lovestone seien von der CIA anfangs 200 000, später 1 Mio. US-Dollar pro Jahr für seine Aktivitäten zur Verfügung gestellt worden. Damit ließ sich einiges anfangen: die National Archives enthalten einwandfreie Verwendungsnachweise in Form von Briefwechseln, die z. B. Zuwendungen an die Gewerkschaft ÖTV oder an die Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands dokumentieren. Benötigten deutsche Gewerkschaftsstellen ein Auto, ging es um die Kostenübernahme für die Anmietung eines Büros oder Gehalt für eine Sekretärin, war Lovestone behilflich. Braden stolz: „Die CIA konnte damals nach Belieben handeln und Geld ausgeben. Unser Geheimdienst war einer der ersten multinationalen Konzerne." Auch Verlagshäuser in Deutschland wurden finanziell gefördert, „interessante Veröffentlichungen gesponsert".

Durch Dokumente nachgewiesen ist nun auch der vielfältige Einfluß der CIA in die Spitzen der deutschen Politik. Lovestone unterstützte konservative Politiker, hatte Einfluß auf die SPD-Führung und direkt auf die Besetzung des DGB-Vorstandes. Beispielhaft belegt wurde dies in der Sendung mit Material über den Vorgang der Berufung eines DGB-Vorstandsmitglieds in den 50er Jahren. Das verlief so: Am 5. November 1956 traf sich Lovestones engster Mitarbeiter Irving Brown im Washingtoner Hay-Adams-Hotel mit dem für Internationale Beziehungen zuständigen SPD-Vorstandsmitglied Fritz Heine. Vier Tage später meldet Heine aus Deutschland schriftlich Vollzug: der SPD-Politiker Willi Richter ist nach Absprache mit den Amerikanern als DGB-Vorstandsmitglied installiert. Willy Brandt selbst war Geldempfänger der CIA, was Ex-Abteilungsleiter Braden ausdrücklich bestätigt (es gibt Briefe von Brandt zu diesen Vorgängen, die in den National Archives jetzt eingesehen werden können, aber jeder deutsche Politiker „mit demokratischen Absichten" habe Unterstützung erhalten können.

Geld der CIA floß auch, als 1952 als Auftakt für die europäische Einbindung Deutschlands im Bundestag die Ratifizierung des 1951 abgeschlossenen Vertrages über die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl -EGKS- (der auf einem Plan des französischen Außenministers Schuman beruhte) anstand. Abgeordnete wurden geschmiert, die Öffentlichkeit hintergründig positiv eingestimmt. Ein damals streng geheimer Rechenschaftsbericht der CIA vom 1. August 1952 gibt Auskunft: „CIA also influenced the successful ratification of the Schuman Plan by the Bundestag and its popular acceptance by the West German people." Ex-CIA-Abteilungsleiter Braden hierzu: „So ist sie, die CIA! Waren deutsche Politiker, die für den Schuman-Plan stimmen sollten, in Geldnöten, sollten sie es von der CIA bekommen."

Das Fazit des für die geheimen CIA-Operationen zuständigen Mannes, Thomas W. Braden, im Jahr 1999: "Jeder, der damals für die CIA gearbeitet hat und heute auf Deutschland blickt, kann stolz sein, mitgeholfen zu haben ..."

Gärtner
06.01.2004, 21:05
Da ich mal nicht annehme, daß du das selber verfaßt hast, wäre zumindest eine Quellenangabe anständig. Überdies wäre es interessanter, wenn du deine Meinung in eigenen Worten darstellen würdest.

Lupo
07.01.2004, 02:07
Original von Der Gelehrte
Da ich mal nicht annehme, daß du das selber verfaßt hast, wäre zumindest eine Quellenangabe anständig. Überdies wäre es interessanter, wenn du deine Meinung in eigenen Worten darstellen würdest.

Georg Fechter

1998 (Taschenbuchausgabe 2000) erschien aus deutscher Feder ein Buch, das sich teilweise der hier beschriebenen Thematik widmet:

Andreas von Bülow, Im Namen des Staates. CIA, BND und die kriminellen Machenschaften der Geheimdienste. 636 S. - Taschenbuch, ISBN 3492230504, Piper Verlag, 2000


_________________________________________

Hier noch mehr aus der gleichen Feder:

und das sich kurz so beschreiben läßt: Nach den Erfahrungen und Erkenntnissen des ehemaligen SPD-Bundestagsabgeordneten von Bülow, früherer Verteidigungsstaatssekretär und Bundesminister, Mitglied der Parlamentarischen Kommission zur Kontrolle der Geheimdienste, wird die BRD von Anfang an durch US-Geheimdienste und einheimische Helfer jeder Art "verdeckt gesteuert" (S. 500). Aber auch die anderen Länder Europas unterlägen einer "Umklammerung und Durchdringung als Vasallen" (S. 500), ihre Lenker blieben bisher eine "Pudelhorde" (S. 502). Einer, der es wissen muß, bringt auch Nachweise und Einschätzungen zum Thema (ferngesteuerter) Rechtsextremismus in der BRD vor, die in den BRD-Medien strikt nicht zur Sprache kommen.


Zitate von Bülow:

"Verdeckter Kampf: Fortsetzung der Politik im Nichtkrieg

... Auf das geistige Leben [der BRD] wurde in vielfältiger Form Einfluß genommen. So soll nach amerikanischen Berichten zum Beispiel der Springer Verlag in den frühen fünfziger Jahren aus den Händen der CIA sieben Millionen Dollar zum Aufbau seines Medienimperiums in Deutschland erhalten haben. Der Verlag bestreitet die Behauptung, doch dem kommt im Bereich von Geheimdienstmanipulationen keine wahrheitsfindende Bedeutung zu. Man kann wohl davon ausgehen, daß mit den CIA-Geldern nicht zuletzt das Kampfblatt Bild-Zeitung zur Beeinflussung der deutschen Massen auf den Markt geworfen werden konnte. Die Konfrontation der Springerpresse Ende der sechziger Jahre namentlich in Westberlin, hatte mit der bedingungslosen Unterstützung des korrupten Schah-Regimes im Iran und der aufwiegelnden Berichterstattung über die Auseinandersetzung mit den aufmüpfigen Studenten einen nicht geringen Anteil an der Eskalation von Gewalt in Westdeutschland, ohne daß damit die Verantwortung der Gewalttäter selbst verharmlost werden sollte. Mit Sicherheit sind weitere Zeitungsverlage aus den Händen der CIA mit Zuwendungen bedacht worden. Dies gilt auch für Journalisten und Buchautoren. ... Wie überhaupt die öffentliche Meinung der gesamten westlichen Welt kontinuierlich nicht nur durch eine alarmistisch überhöhte und oft die Fakten verfälschende Darstellung der sowjetischen Gefahr manipuliert wurde, sondern auch durch die Finanzierung einer Unzahl von Zeitschriften, Kongressen, Emigrantenpublikationen, bezahlten Radio- und Fernsehsendungen, großzügig bedachten Journalisten und Autoren, die die CIA-Sicht der Dinge durchsetzen und kritische Stimmen eher zum Schweigen bringen konnten.

Die Mittel wurden und werden aus den Fonds der Partnerdienste in den befreundeten Ländern ergänzt, die sich die Verbindung zu den Medien ebenfalls einiges kosten lassen und sei es nur in der Form der Bitte um Mitarbeit bei Publikationen, um Schulung der Mitarbeiter oder die Nutzung von Journalisten als informelle Mitarbeiter im In- und Ausland.

Hinzu kam die Einwirkung auf Politiker über direkte und indirekte Geldzuweisungen in nahezu allen Ländern Europas, aber auch Japans. Um Politiker im entscheidenden Augenblick in der Hand zu haben und erpressen zu können, wurden Bestechungen insbesondere über Rüstungsbeschaffungen organisiert. Die Lockheed-Skandale der fünfziger und sechziger Jahre in Japan wie in Europa mögen Anwendungsfälle unter vielen gewesen sein.

Die Finanzierungswege der breit und ohne Rücksicht auf die Souveränitätsrechte der betroffenen Völker angelegten Aktivitäten der CIA bleiben in der Regel im Dunkel der von Strafverfolgung freigestellten Geheimdienstwelt.

[Zitat von S. 410 f. der Taschenbuchausgabe, ohne Anmerkungen]

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Rechtsterrorismus in der frühen Bundesrepublik und die CIA

In der Bundesrepublik gab es unter Führung des Bundesnachrichtendienstes eine Einrichtung, die wie in allen anderen NATO-Staaten auch als Stay-behind-Organisation bezeichnet wurde. Diese militärisch und geheimdienstlich geschulten Kräfte sollten sich bei einem Einmarsch der sowjetischen Armee überrollen lassen und aus und in dem besetzten Land Nachrichten übermitteln, Sabotageaktionen durchführen, Fluchtwege organisieren und die Rückeroberung vorbereiten helfen. Sie unterstanden dem NATO-Oberkommando in Brüssel und übten national wie international ihre Aufgaben fiir den Ernstfall. Verdeckte Lager an Waffen und sonstigem Material sollten in Kriegszeiten das Überleben sichern. Auch diese Organisation soll erst 1990 letztlich nach dem Ende des Ost-West-Konfliktes und aus Anlaß der Diskussionen in Italien, Belgien und Frankreich aufgelöst worden sein.

Daneben betrieb und unterstützte die CIA zumindest in den fünfziger Jahren auch in der Bundesrepublik Organisationen, die der nazistischen und rechtsradikalen Szene zuzuordnen waren. Es war der hessische Ministerpräsident Zinn, der sich 1952 öffentlich darüber beschwerte, daß der rechtsradikale Bund Deutscher Jugend von der CIA mit Kadern aus alten Nazis und SS-Veteranen aufgebaut, finanziert und unterstützt werde, daß er seine Übungen unter anderem im Odenwald abhalte und daß man Listen von gegebenenfalls zu ermordenden oder unschädlich zu machenden linken Politikern, nicht zuletzt sozialdemokratischen Oberbürgermeistern und Abgeordneten, gefunden habe. Der bayerische Ministerpräsident meldete ähnliche Umtriebe in seinem Land mit Waffen aus amerikanischen Beständen. Dergleichen geschah in Schleswig-Holstein. Der Skandal beschäftigte die deutsche Öffentlichkeit, führte zu Debatten im hessischen Landtag und im Deutschen Bundestag und zur Versicherung der amerikanischen Dienststellen, man habe die geförderte Organisation inzwischen aufgelöst. Die Strafverfolgung der deutschen Teilnehmer der Terrororganisation hatte die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe an sich gezogen, wo sie an mangelndem Diensteifer scheiterte, letztlich vor allem deshalb, weil die rechtsterroristische Vereinigung nicht nur die Unterstützung der CIA, sondern auch amtlicher Stellen in Bonn, im Kanzleramt, im Gesamtdeutschen Ministerium, im Innenministerium und beim stellvertretenden Leiter des Bundesamtes für Verfassungsschutz, einem Vertrauten des BND-Chefs Gehlen, gefunden hatte. Den Präsidenten des Verfassungsschutzes Otto John hatte man in Unwissenheit gehalten.
Die amerikanischen Gelder liefen über Firmen wie Coca-Cola, Jan Reemtsma, Bosch und Sarotti. Die rechtsradikale Vereinigung bot zahlreichen ehemaligen SS-Angehörigen eine gut bezahlte, vollamtliche Stelle, verfügte über Dienstwaffen und begann gegen alle denkbaren Institutionen einschließlich der Landesämter für Verfassungsschutz in den verschiedenen Bundesländern wegen angeblicher Linkslastigkeit zu ermitteln. Auf der Liste der im Ernstfall auszuschaltenden, das heißt umzulegenden Persönlichkeiten standen die Namen mehrerer sozialdemokratischer Minister und Oberbürgermeister, samt und sonders über jeden Verdacht erhaben, mit Kommunisten je gemeinsame Sache machen zu wollen..."

[Zitate von S. 359 ff. der Taschenbuchausgabe, ohne Anmerkungen]

__________________________

Wenigstens zeigt der Gelehrte Interesse für dieses hochbrisante Thema! :)

Mfg

l_osservatore_uno
07.01.2004, 04:11
... kein Strang für Luciérnaga ist, was dann? :D

Zitat

Geld der CIA floß auch, als 1952 als Auftakt für die europäische Einbindung Deutschlands im Bundestag die Ratifizierung des 1951 abgeschlossenen Vertrages über die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl -EGKS- (der auf einem Plan des französischen Außenministers Schuman beruhte) anstand. Abgeordnete wurden geschmiert, die Öffentlichkeit hintergründig positiv eingestimmt.

Ein damals streng geheimer Rechenschaftsbericht der CIA vom 1. August 1952 gibt Auskunft:

„CIA also influenced the successful ratification of the Schuman Plan by the Bundestag and its popular acceptance by the West German people."

Ex-CIA-Abteilungsleiter Braden hierzu: „So ist sie, die CIA! Waren deutsche Politiker, die für den Schuman-Plan stimmen sollten, in Geldnöten, sollten sie es von der CIA bekommen."

Zitat Ende

(Hervorhebungen von mir)

Die EU ... eine "Europäische Idee"? :lachanfall:

Nun, Luciérnaga, ich bin ja auch "EUROPÄER" - durch Geburt. Aber muss ich deshalb alles glauben? :D

Freundlichen Gruß!

Enzo

kettnhnd
07.01.2004, 12:28
jo, hierzu würde mich auch mal die meinung der herren (und frauen) super-demokraten interessieren. :D

wenn volkes meinung nicht genehm ist, dann wird halt mit propaganda und dineros noch etwas nachgeholfen...

kettnhnd
10.01.2004, 10:35
mmmh, haben unsere vorzeige-demokraten hierzu immer noch keine meinung ??
wollte nur nochmal nachfragen...

na kommt schon, irgendwas muss euch doch einfallen...

l_osservatore_uno
10.01.2004, 10:40
Original von kettnhnd
mmmh, haben unsere vorzeige-demokraten hierzu immer noch keine meinung?

... sie ist schon sonderbar, diese merkwürdige Zurückhaltung der Besserdemokraten, wenn Themen angesprochen werden, die im politkorrekten Denken keinen Platz finden sollen!

Mir fällt das auch immer wieder auf!

Gruß!

Enzo

kettnhnd
10.01.2004, 11:01
allen demokraten-illusionen zum trotz, findet politische meinungsbildung und manipulation hierzulande von verschiedenster seite statt. das volk wird gefügig gemacht. gerade so wie man's halt braucht. das ganze passt natürlich nicht ins weltbild unserer super-demokraten, die für sich in anspruch nehmen, ganz alleine die politische legitimation gepachtet zu haben.
und durch die zunehmende verblödung ist der manipulation tür und tor geöffnet. wer kübelböck wählt, wird eines tages auch scheisse fressen, wenn man's ihm nur als schmackhaft propagiert.

kettnhnd
11.01.2004, 15:15
nach wie vor totenstille hierzu im "demokratischen lager" ? :cool:

-

Gärtner
11.01.2004, 15:33
Nein, das demokratische Lager gönnt euch nur ausnahmsweise ein kleines Feuchtbiotop, darin ihr euch ungestört entfalten dürft. :2faces:

kettnhnd
11.01.2004, 15:35
ich würde mal behaupten, das ein weiteres demokratisches lügen-gerüst gerade den bach runter gegangen ist ! :))

l_osservatore_uno
11.01.2004, 15:37
Original von kettnhnd
ich würde mal behaupten, das ein weiteres demokratisches lügen-gerüst gerade den bach runter gegangen ist ! :))

Ein weiteres Wolkenkuckucksheim der Besserdemokraten ist soeben im Feuchtbiotop abgesoffen! :D

Enzo

Gärtner
11.01.2004, 15:40
Original von meinen beiden Vorrednern
... demokratisches lügen-gerüst ... Wolkenkuckucksheim ...
Welches?

l_osservatore_uno
11.01.2004, 15:43
Original von Der Gelehrte

Original von meinen beiden Vorrednern
... demokratisches lügen-gerüst ... Wolkenkuckucksheim ...
Welches?

Dasjenige, das uns anlügt, 'EUROPA' sei wirklich eine europäische Idee.

Gruß!

Enzo

Gärtner
11.01.2004, 15:52
Nun, wenn mir jemand eine wunderschöne antike Brosche schenkt, die leider total verdreckt ist, dann bedanke und freue ich mich, reinige das gute Stück, bis es wieder in altem Glanz erstrahlt.

kettnhnd
11.01.2004, 21:07
Original von Der Gelehrte

Original von meinen beiden Vorrednern
... demokratisches lügen-gerüst ... Wolkenkuckucksheim ...
Welches?

welches lügen-gerüst?

...der allseits verzapfte blödsinn, das politik und politische entscheidungen vom volke ausgehen.
was nicht passt, wird passend gemacht. das brd-staatsvolk hat außer dem obligatorischen kreuzchen-machen, nichts zu melden !
so siehts aus !
wenn das eure demokratie ist, dann mit verlaub gesagt, scheiss ich drauf !

l_osservatore_uno
11.01.2004, 21:42
Original von Der Gelehrte
Nun, wenn mir jemand eine wunderschöne antike Brosche schenkt, die leider total verdreckt ist, dann bedanke und freue ich mich, reinige das gute Stück, bis es wieder in altem Glanz erstrahlt.

... ist's ja anders:

Der Deutsche ist so 'ne Art Ureinwohner Europas, den man mit Glasperlen lockt. Und damit's im Auge auch recht glitzert, gibt's JENER Feuerwasser obendrauf!

Freundlichen Gruß!

Enzo

safix
11.01.2004, 21:55
"nach wie vor totenstille hierzu im "demokratischen lager" ? "

Nö, aber irgendwann zu müde, um auf das gleiche in Grün zu antworten;-)

l_osservatore_uno
11.01.2004, 21:57
Original von safix
"nach wie vor totenstille hierzu im "demokratischen lager" ? "

Nö, aber irgendwann zu müde, um auf das gleiche in Grün zu antworten;-)

... mit GRÜN! :D

Enzo

Gärtner
11.01.2004, 22:02
Original von l_osservatore_uno
Der Deutsche ist so 'ne Art Ureinwohner Europas, den man mit Glasperlen lockt. Und damit's im Auge auch recht glitzert, gibt's JENER Feuerwasser obendrauf!
Woher dieser Minderwertigkeitskomplex? Du hast ja ein trübes Deutschlandbild!

l_osservatore_uno
11.01.2004, 22:05
Original von Der Gelehrte

Original von l_osservatore_uno
Der Deutsche ist so 'ne Art Ureinwohner Europas, den man mit Glasperlen lockt. Und damit's im Auge auch recht glitzert, gibt's JENER Feuerwasser obendrauf!
Woher dieser Minderwertigkeitskomplex? Du hast ja ein trübes Deutschlandbild!

... mein virtueller Freund, kein Minderwertigkeitskomplex, das ist 'ne Tatsachenbeschreibung!

Jedoch, wie zu Obelix' Zeiten, gibt's auch in Germanien Nester des Widerstands ... wenn auch ganz ohne Zaubertrank! :D

Freundlichen Gruß!

Enzo

Gärtner
11.01.2004, 22:15
Original von l_osservatore_uno
... kein Minderwertigkeitskomplex, das ist 'ne Tatsachenbeschreibung!

Jedoch, wie zu Obelix' Zeiten, gibt's auch in Germanien Nester des Widerstands ... wenn auch ganz ohne Zaubertrank!
Ach, mein Guter, das ist nun immer dasselbe Schema, mit denen ihr seit Olims Zeiten auf Dummenfang geht: Erst Deutschland klein, schwach und mies reden und sich dann als Rächer der Enterbten und des Vaterlandes aufspielen.

Doch gehen wir euch nicht mehr auf den Leim...

l_osservatore_uno
11.01.2004, 22:18
Original von Der Gelehrte Doch gehen wir euch nicht mehr auf den Leim...

... gefällt mir überhaupt nicht!

Aber sei's drum, jeder darf seiner eigenen Verschwörungstherorie nachhängen - das gilt auch für Besserdemokraten!

Enzo

Gärtner
11.01.2004, 22:23
Original von l_osservatore_uno
Aber sei's drum, jeder darf seiner eigenen Verschwörungstherorie nachhängen - das gilt auch für Besserdemokraten!
Das traurige daran: keine Verschwörungstheorie, sondern schreckliche und blutige Wahrheit. Aber dafür treiben wir ja Geschichte, um aus ihr zu lernen und euresgleichen nie wieder auch nur in die Nähe der Regierungsverantwortung zu lassen. Solange ihr in der politischen Landschaft die Gartenzwerge gebt, bin ich beruhigt.

l_osservatore_uno
11.01.2004, 22:28
Original von Der Gelehrte

Original von l_osservatore_uno
Aber sei's drum, jeder darf seiner eigenen Verschwörungstherorie nachhängen - das gilt auch für Besserdemokraten!
Das traurige daran: keine Verschwörungstheorie, sondern schreckliche und blutige Wahrheit. Aber dafür treiben wir ja Geschichte, um aus ihr zu lernen und euresgleichen nie wieder auch nur in die Nähe der Regierungsverantwortung zu lassen. Solange ihr in der politischen Landschaft die Gartenzwerge gebt, bin ich beruhigt.

... sollte man Paranoia nennen, Gelehrter, und nicht Gelehrtheit!

Der Staat wird momentan in seine Einzelteile zerlegt, das Unterste wird nach oben gedreht und umgekehrt, und dies von so genannte 'demokratischen Kräften' und trotzdem: der Gelehrte macht Angst vor'm Braunen Mann!

Einfach lächerlich, Gelehrter!

Verläßt nun Du - temporär - die uns sonst so geläufigen Gefilde angemessen ausgepräger Intellektualität?

Ich bitt' Dich, Gelehrter, mach' halblang!

Gruß!

Enzo

kettnhnd
11.01.2004, 22:53
na, der gelehrte scheint noch nicht kapiert zu haben, dass es in dieser republik an allen ecken und enden brennt. es passt einfach nix mehr !
und mit der auf pump finanzierten herrlichkeit kann es schneller vorbei sein als er denkt.

Gärtner
11.01.2004, 23:05
Original von l_osservatore_uno
[Das]... sollte man Paranoia nennen, Gelehrter, und nicht Gelehrtheit!

Der Staat wird momentan in seine Einzelteile zerlegt, das Unterste wird nach oben gedreht und umgekehrt, und dies von so genannte 'demokratischen Kräften' und trotzdem: der Gelehrte macht Angst vor'm Braunen Mann!

Einfach lächerlich, Gelehrter!

Verläßt nun Du - temporär - die uns sonst so geläufigen Gefilde angemessen ausgepräger Intellektualität?

Ich bitt' Dich, Gelehrter, mach' halblang!
Da wird er jetzt aber bös! Doch wenn die roten Nebel vor den Augen tanzen, fällt es schwer, genau zu lesen. Von Angst, die ich hätte oder machte, kann nun wirklich nicht die Rede sein. Wenn du dir jedoch den braunen Schih anziehst - dann scheint er ja zu passen!
Es seid doch ihr, die dieses Land ständig schlecht reden und daraus ihren Honig saugen wollen. Wer ist hier jetzt paranoid?

@Gothaur: Man bittet darum! :)

l_osservatore_uno
12.01.2004, 07:02
Original von Der Gelehrte Da wird er jetzt aber bös! Doch wenn die roten Nebel vor den Augen tanzen, fällt es schwer, genau zu lesen. Von Angst, die ich hätte oder machte, kann nun wirklich nicht die Rede sein. Wenn du dir jedoch den braunen Schih anziehst - dann scheint er ja zu passen!
Es seid doch ihr, die dieses Land ständig schlecht reden und daraus ihren Honig saugen wollen. Wer ist hier jetzt paranoid?

... BRAUNEN SCHUH, zieh' ich mir selbstverständlich nicht an, Gelehrter, und ich werd' auch nicht böse.

Und wer sind eigentlich "ihr"?

Dieses "Land schelchtreden", taten über Monate und Jahre andere - sehr intensiv vor der Zahlung von 10 Mrd. DM, danach ebbte diese Welle stark ab.

Dieses Land - im wahrsten Sinnen des Wortes - "schlechtmachen" ... tun diese Besser- und Superdemokraten in Berlin und sonstwo, denn sie machen ihren Job - um den sie in regelmäßigen Abständen den Wähler förmlich auf Knien anbetteln - schlecht, und manche davon - z. B. Schröder - tun das sogar im Auftrag 'anderer' Leute.

Also, sei bitte so nett, und verdreh' hier nicht die Fakten!

Freundlichen Gruß und eine erfolgreiche Woche!

Enzo

l_osservatore_uno
12.01.2004, 07:04
Original von Gothaur
Äh, - macht es Sinn, bei dieser wohl offensichtlich privaten Fehde auf gepflegten Niveau, deren Ursprung wohl in den Tiefen dieses Forums zu suchen und zu finden ist, noch 'ne weitere Meinung zu haben, und diese einzubringen? :)
Gothaur

... gerne!

Übrigens: Es ist nicht wirklich 'ne Fehde, es sind nur sehr unterschiedliche Meinungen.

Enzo