Projekt "Shared Space" - Sind Verkehrsschilder wirklich überflüssig?

[George Rico]

Was meint ihr? Kann das Projekt auch in Deutschland funktionieren, obwohl wir in den Städten ein durchschnittlich höheres Verkehraufkommen als die Niederländer haben? Ist es wirklich klug, den Autofahrern so viel Eigenverantwortung zu übertragen? Würde dieses Projekt tatsächlich helfen, die Unfallzahlen zu mindern oder werden die Autofahrer auf Kosten ihrer eigenen Sicherheit so zum Spielball soziologischer Untersuchungen?



Drachten in der Provinz Friesland ist die Stadt ohne Verkehrsschilder. In dem Ort herrscht Tempolimit 30 Kilometer pro Stunde, an Kreuzungen gilt rechts vor links - aber meistens einigen sich Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger mit Blickkontakt, wer zuerst gehen oder fahren darf. Dieser Blickkontakt macht wachsam, signalisiert "Risiko" und bewirkt, dass die Menschen aufeinander acht geben und gut aufpassen: Autofahrer sind nicht nur Verkehrsteilnehmer, sondern auch Menschen.

Diese einfache Wahrheit verhindert Unfälle, sagt Heinz Moderman, Verkehrsingenieur und Unfallforscher in Drachten. Die Niederländer entfernen überflüssige Schilder - mancherorts sogar alle und die Ampeln. Das Projekt "Shared Space" hat erreicht, dass es kaum noch Unfälle gibt. Zudem spart es noch viel Geld, denn jedes Schild kostet 350 Euro und der Betrieb einer Ampelanlage jährlich 15.000 Euro.

Das Experiment aus den Niederlanden ist so erfolgreich, dass aus ganz Europa Anfragen kommen. In Bohmte in Norddeutschland laufen jetzt die ersten Planungen für einen Ort ohne Schilder. "Shared Space" wird von der EU gefördert. In Deutschland gibt es mehr als 20 Millionen Verkehrsschilder; im Durchschnitt stehen alle 28 Meter eines. Laut ADAC ist jedes dritte Schild überflüssig und sorgt für Verwirrung bei etwa drei Viertel aller Autofahrer.



Quelle: http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/nano/cstuecke/79931/index.html

[Biskra]

Na, ist doch ganz einfach: Mit Tempolimit 30km/h gäbs hier auch weniger Unfälle.

[George Rico]

Na, ist doch ganz einfach: Mit Tempolimit 30km/h gäbs hier auch weniger Unfälle.
Schon jetzt hält sich doch fast niemand an Tempolimits, obwohl überall Schilder stehen. Wenn diese Hinweise, wie im Projekt gefordert, entfernt und nur noch am Ortseingang plaziert werden, glaube ich kaum, dass sich mehr Autofahrer daran halten würden.

[Biskra]

Schon jetzt hält sich doch fast niemand an Tempolimits, obwohl überall Schilder stehen. Wenn diese Hinweise, wie im Projekt gefordert, entfernt und nur noch am Ortseingang plaziert werden, glaube ich kaum, dass sich mehr Autofahrer daran halten würden.

Dafür müssen sie ja dann an jeder Kreuzung mit "Feindkontakt" rechnen. Viel mehr als 30 fährst du dann bestimmt nicht.

[George Rico]

Dafür müssen sie ja dann an jeder Kreuzung mit "Feindkontakt" rechnen. Viel mehr als 30 fährst du dann bestimmt nicht.
Hmm, stimmt auch wieder. Allerdings denke ich, dass ein vollständiges Entfernen von Verkehrsschildern nur in kleinen Orten wie eben Drachten möglich ist, in größeren Städten käme es meiner Ansicht nach zum Chaos. Das Problem, was ich bei der Sache sehe ist, dass der Faktor "Mensch" eine viel zu große Rolle bei diesem Projekt spielt. Was ist, wenn Fahrer unter Zeitdruck sind, schlecht gelaunt usw. Haben sie auch dann noch die erforderliche Gelassenheit, um mit anderen Verkehrsteilnehmern so zu kommunizieren, wie es das Projekt fordert?

[Biskra]

Hmm, stimmt auch wieder. Allerdings denke ich, dass ein vollständiges Entfernen von Verkehrsschildern nur in kleinen Orten wie eben Drachten möglich ist, in größeren Städten käme es meiner Ansicht nach zum Chaos.

Denke ich auch. Spätestens bei mehrspurigen Straßen ist Schluß mit lustig. Wobei da dann wieder der Kreisel ins Spiel kommen könnte.

[Mauser98K]

Na, ist doch ganz einfach: Mit Tempolimit 30km/h gäbs hier auch weniger Unfälle.

Blödsinn!

Solche Tempi machen nur schläfrig und unaufmerksam.

[Mauser98K]

Die Zahl der Verkehrszeichen könnte verringert werden.
Gerade in den Großstädten führen sie nur zu Verwirrung des Fahrers.

Ganz abschaffen, das dürfte nicht funktionieren.

[Drosselbart]

Gebt mir einen Königstiger, zur Not auch einen T-34 und ausreichend Sprit und ich habe nichts dagegen einzuwenden.

[Biskra]

Gebt mir einen Königstiger, zur Not auch einen T-34 und ausreichend Sprit und ich habe nichts dagegen einzuwenden.

:)) Willst du ne eigene Raffinerie betreiben? Nebenbei bemerkt, Brücken solltest du meiden. Städte auch. Und nach 100 km ist wahrscheinlich eh wegen Getriebeschaden Schluß.

[Mauser98K]

Schon jetzt hält sich doch fast niemand an Tempolimits, obwohl überall Schilder stehen. Wenn diese Hinweise, wie im Projekt gefordert, entfernt und nur noch am Ortseingang plaziert werden, glaube ich kaum, dass sich mehr Autofahrer daran halten würden.

Dann müßten dort "Starenkästen" aufgestellt werden.

[George Rico]

Gebt mir einen Königstiger, zur Not auch einen T-34 und ausreichend Sprit und ich habe nichts dagegen einzuwenden.
Na da müsstest Du echt schon ne eigene Raffinerie besitzen. Die Dinger haben damals rund. 750l/100km (Straße) geschluckt. Obwohl, jede Tanke würd sich freuen. Einmal volltanken macht bei dem 850l Tank gerade mal läppische 1200 Euro.