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Vollständige Version anzeigen : intelligenz verdirbt den sinn fürs wesentliche - saint-exupéry



tgf
26.02.2004, 01:58
die intelligenz verdirbt den sinn fürs wesentliche - antoine de saint-exupéry

diese weisheit hat sich selbst bei den bild-lesern durchgesetzt.
mich interessiert aber etwas ganz anderes: in welchem werk äussert antoine diese fundamentalistische weisheit?
*g

antworten bitte an: sg ÄT pxq DÖT ch

subba
11.03.2004, 22:29
Das halte ich für vollkommen falsch ! Illusionen verderben den Sinn fürs wesentliche. ALLE Probleme gehen darauf zurück dass die Leute nicht nachdenken. Man braucht überhaupt nur deshalb Illusionen weil Illusionen die Welt kaputt gemacht haben. Dummheit und Illusionen sind es die alles schlechte verursacht haben.

Bakunin
11.03.2004, 22:37
kluge menschen werden oft sehr unglücklich, weil sie erst merken, wie scheisse doch alles um sie herum ist. dummheit kann in dieser hinsicht ein segen sein oder nennen wir es naivität, aber dass alle probleme darauf zurück gehen, dass man nicht nachdenkt ist schon gar nicht so verkehrt.

subba
13.03.2004, 18:03
Doch, das ist verkehrt !! Denn wenn man sich ablenkt statt Probleme anzupacken werden sie noch größer und es entstehen neue Probleme. Und weil so viele sich ablenken sind einige Probleme schon garnicht mehr lösbar...

roterRebel
13.03.2004, 18:33
Subba, du hast ernsto falsch verstanden, denke ich. er hat dir recht gegeben, das die Illusionen und das Nicht-Nachdenken so ziemlich alle probleme verursacht. Er hat nur gemeint, das für die einzelne Person diese Naivität auch sehr befreient sein kann

subba
29.03.2004, 16:46
>Er hat nur gemeint, das für die einzelne Person diese Naivität auch sehr befreient
>sein kann

Das hab ich schon kapiert nur denke ich nicht, dass es so insgesamt befreiend ist, denn die Gesellschaft wird durch diese Illusionen die fast alle Menschen haben auf eine falsche Spur gebracht. Die Menschheit orientiert ihr Leben nach einer Fantasievorstellung. Nicht nach der Realität und dadurch wird alles schlechter. Das ist kein Segen, sondern ein Fluch. Und auch für den einzelnen rächt es sich früher oder später.

sg3
27.05.2004, 22:30
die westliche welt ist stinkt zum grossen teil nach scheisse, weil es oft intelligent ist auf andere zu scheissen.

macht nix wenn ihr das nicht wisst. ihr seid ja die mehrheit.

ist es intelligent eine nutte fair zu behandeln? nein.
ist es intelligent eine nutte auszubeuten? ja.
ist es intelligent hungerlöhne zu zahlen? je nach wirtschaftlicher situation ja.
usw usf.
intelligenz ist ein freipass.

das intelligenz aber nichts mit vernunft gemeinsam hat, merkt man bei nietzsche oder auch nicht *g

an all die intelligenzgläubigen da draussen: sokrates ist ein kind seiner zeit.
und es kommt vor, das fortschritt kein rückschritt ist. wer glaubt, humanität erwachse aus intelligenz, irrt gründlich.

intelligenz schützt vor scheisse nicht. sonst würden wir uns _______intelligenter verhalten_________, so dumm können wir ja nicht sein.

das volk glaubt zwar, dass intelligenz per se der vernunft zuträglich ist, allerdings müssen wir zwischen historisch bedingtem wunschdenken und realität unterscheiden.

intelligenz kann man mit schmiermittel vergleichen. man kanns fürs gewehr oder kugellager verwenden.

sg3
27.05.2004, 22:37
die meisten probleme gehen darauf zurück, dass man zuviel nachdenkt.

ausbeutung & misshandlung muss man, intelligenterweise, perfektionieren.

natürlich _________________könnte___________________ man seine intelligenz auch dafür verwenden über die natur des menschen und der welt zu brüten und so zu einigen einsichten kommen. allerdings sind intelligenz und selbstreflexion keine synonyme und da wir sehr gut verdrängen können, setzt man seine intelligenz gewöhnlich ziemlich verschissen, aber äusserst intelligent, ein.

wer glaubt die intelligenz könnte sich selber steuern, der darf das schon glauben - wozu gibt es religionsfreiheit.


--- es ist unbestritten, dass intelligenz auch dafür verwedent werden kann, über das wesentliche nachzudenken. aber besonders effizient ist das nicht. da eignen sich gefühle besser.

saint-exupery möge euch vergeben. *g

Petrocelli
27.05.2004, 23:18
...also, kannst Du für den Anfang 'mal einen Satz hinstellen? Nur so, ist mir alles zu wirr...

edit: ~Meister, bist Du es?~

Wegweiser
28.05.2004, 02:39
Meine Interpretation der ganzen Sache wäre eine etwas Andere.

Halten wir fest: Intelligenz ist eine Gabe. Und wie jede Gabe kann man sie zum Positiven oder Negativen gebrauchen. Mit einer Klinge kann ich Holz schnitzen und etwas schaffen oder ich kann Töten und etwas zerstören. Mit einer gewissen Intelligenz kann ich versuchen, Menschen zu helfen, wenn ich es gut meine oder aber ich kann sie zu meinem eigenen Vorteil noch weiter belügen.

Nicht jeder intelligente Mensch ist wegen seiner Intelligenz gut oder schlecht. Sie ermöglicht ihm nur, sich geschickter als weniger Intelligente innerhalb des Rahmens seiner eigenen Gesinnung bzw. Moral zu handeln.

Hinter der Entwicklung von Waffen steht eine gewisse Intelligenz, die sich nicht leugnen läßt. Aus der Sicht eines Parzifisten heraus müßte man "dumm" sein, Waffen zu entwickeln. Tatsächlich resultiert diese Einstufung aus einer Moralvorstellung und kann keineswegs absolut sein.

Die Aussage, daß Intelligenz den Sinn für das Wesentliche verderbe, finde ich jedoch interessant. So wie sie hier getroffen wurde, kann ich nicht zustimmen. Fügt man jedoch noch ein 'oft' hinzu, entspricht diese Formel meinen Erfahrungen. Warum ist dies so?

Der Mensch hat - im Gegensatz zum Tier - keinen Instinkt. Uns wurde ein freier Wille gegeben und ein Verstand, um der Konsequenzen unseres Handelns bewußt zu sein. Und doch haben wir ein Empfinden. Wenn wir als unbedarfte Wesen in diese Welt kommen, ist dieses Empfinden noch völlig natürlich, unfestgelegt, unverdorben. So, wie es uns unser Schöpfer mitgegeben hat. Im Laufe unseres Lebens passen wir es an unsere Moral an.

Wenn man sich die Frage stellt, was denn "das Wesentliche" sei, kommen viele Menschen darauf, es seien Gefühle. Manche werden konkreter und nennen die Liebe - ich bevorzuge es, einfach allgemein bei Empfindungen zu bleiben. Warum sucht man - hier angesprochene - Huren auf, warum nimmt man Drogen? Es ist der Versuch eines Verzweifelten, endlich einmal wieder empfinden zu können. Und hier setzt eines der gefährlichsten Probleme der heutigen Gesellschaft ein - ein älterer Mensch sagte einmal: "Ich bedauere die jungen Menschen heute. Sie kennen Spaß und Freude nicht mehr auseinander.". In diesen Worten liegen - so weit ich es beurteilen kann - große Weißheit und Lebenserfahrung. Und es ist tatsächlich so: Spricht man den Feier-Menschen von heute darauf an, der von "Party" zu "Party" rennt, er/sie kennt den Unterschied tatsächlich nicht!

Hinzu kommt, daß wir unsere Sprache auf's Abstellgleis schicken; die dünnen Trennlinien zwischen ähnlichen und doch nicht gleichen Sachverhalten verschwimmen zusehends und Gedanken auf hoher Ebene wird sich bald kein Deutscher mehr machen können, da die vormalige Sprache der Dichter und Denker ihre wundervolle Exaktheit verloren hat.

Machen wir uns klar: Ein Zustand bzw. eine Tätigkeit macht Spaß, eine Situation, eine Person oder Sache bringt Freude. Während es nur Spaß macht, sich auf Parties zu besaufen oder käufliche Liebe einzulassen, bringt es wahrhaft Freude, das Werk der eigenen Hände mit Stolz zu begutachten, bringt es Freude, das eigene Kind in die Arme zu schließen. Was ist der Unterschied? Spaß ist eine kurzfristige Angelegenheit, die für den Zeitpunkt durchaus positive Gefühle auslösen kann, aber letztlich keinerlei Bestand hat. Freude ist etwas Längerfristiges. Freudige Momente sind es, an die man wohl auf dem Sterbebett denkt, wenn man sein Leben zurückverfolgt.

Ein Beispiel von Freude wäre das Schwärmen z.B. für einen Sportverein. Man identifiziert sich mit diesem; jeder Sieg überträgt sich durch ein Verbundenheitsgefühl auch auf den "Fan", jeder Niderlage wird zusammen durchgestanden. Dabei stellt das enge Verbinden mit einem Sportverein nur eine Ersatzform dar! Für gewöhnlich hegt der Mensch ein Zugehörigkeitsgefühl zu den eigenen Leuten - nur sind dies nicht irgendein Verein. Vielmehr ist es die eigene Nation im weiteren Sinne, die eigene Familie im Engeren.

Freude führt zu Glück. Der Mensch ist in dieser Beziehung ein einfachgestricktes Wesen. Genau von den eigenen Gefühlen, vom eigenen Empfinden distanzieren sich intelligente Menschen häufig, weil sie sich durch ihren Wissensdurst ablenken lassen, also den Blick für das Wesentliche, für das Naheliegende verlieren. Dabei hat allerdings auch die Geschlechterrolle eine wichtige Position!

Frauen haben (hatten?) uns Männern in dieser Beziehung häufig einiges voraus: Sie sind/waren eher die Gefühlsmenschen. So ziemlich jede Mutter wird bestätigen können, daß es keinen glücklicheren Moment im Leben gibt, als nach einer Geburt das eigene Kind in den Armen zu halten. Wo Mann sich häufig ersteinmal einen Stammhalter wünscht, möchte Frau die Mutterrolle annehmen. Dies zeigt sich auch daran, wie die Geschlechter mit einem fremdem Baby umgehen: Ein Pärchen geht durch einen Park spazieren. Ihnen entgegen kommt eine junge Mutter mit einem Kinderwagen. Während sie mit voller Begeisterung nach dem Kleinen sieht und dieser sofort einfach nur "sooo süß!" ist, riskiert er vielleicht auch einen Blick und findet ihn für sich "zwar ganz niedlich - aber laut und zeitaufwändig". Sieht sie ihn danach an und bringt das Thema eigenes Kind zur Ansprache, ist sie noch völlig verzückt von dem Kleinen eben während er denkt: "Na ja. Warum eigentlich nicht? Leisten können wir es uns eigentlich. Wenn sie ihren Job aufgibt und ich abends eine Stunde früher nach Hause komme...".

Wenngleich es natürlich auch Frauen gibt, die eher etwas bedachter sind, muß man sich nur einmal ansehen, wie die Geschlechterverteilung in Tierschutzvereinen ist oder was der Grund ist, sich Vegetarisch zu ernähren. Für Ersteres ist sie entweder Feuer und Flamme oder kann sich gar nicht dafür begeistern. Im zweiten Fall tun ihr die Tiere leid. Er mag Tiere und möchte sich einfach irgendwo engagieren bzw. "macht es halt einfach so" (Ich habe noch mit keinem männlichen Vegetarier gesprochen, der mir einen konkreten Grund verraten hätte!). Ihren Hang dazu, sich auch einfach mal "gehen lassen" zu können und sich der Gefühlswelt hinzugeben ist wohl auch dafür verantwortlich, daß für Frauen Dinge wie 'Zährtlichkeit' oder 'Romantik' eine ganz andere Rolle spielen. Ihre höher ausgeprägte Einfühlsamkeit läßt sich allerdings auch wieder zum Negativen gebrauchen: Kaum jemand wird bestreiten wollen, daß Männer allgemein zu derart tief verletzenden Handlungsweisen fähig sind, wie Frauen es fertigbringen, wenn sie sich gegenseitig bekriegen. Ihre gesteigerte Einfühlsamkeit läßt sie den wunden Punkt finden, wo wir im Trüben stochern würden.

Mit diesen Eigenschaften ist Frau näher am "Wesentlichen", wie es das eingehende Zitat beschreibt. Heute allerdings hat man es geschafft, die natürliche Rolle der Frau zu zerstören und auch ihre Arbeitskraft der Wirtschaft dienbar zu machen. Natürliche Empfindungen und Gefühle - wie der Kinderwunsch - werden so lange ausgeblendet, bis er verkümmert. Statt dessen muß Frau "Karriere" machen, um ins Bild der "modernen Frau" zu passen (Tolle "Emanzipation" habt Ihr da durchgeführt, die Euch ehemalige Menschen jetzt auch zur Arbeitskraft degradiert hat und Euch einen Lebensweg vorschreibt mit erst dem Ihr so frei seiet!). Kinder und Familie müssen hinten anstehen. Diese kranken gesellschaftlichen Umstände sind es, die Menschen verrohen lassen oder in den Selbstmord treiben.

Intelligenz ohne Gefühl läßt uns tatsächlich über selbst gesteckte Ziele oder Interessen den Blick für das Wesentliche verlieren. Es ist kalte, berechnende Intelligenz. Intelligenz mit Gefühl schafft Idealisten. Der Idealist aber, der sein Gefühl den vermeintlichen Erkenntnissen seiner Intelligenz anpasst, ist gefährlich. Er meint es gut, wird aber leicht fehlgeleitet. Der andere Idealist, jender, der aus seinen Gefühlen heraus die Erkenntnisse wahrlich versteht, der kann sich gewiß sein und den ehrlichen Anspruch führen, letztlich für den Menschen zu handeln.

Der Teufel hat in der heutigen Zeit zahlreiche Schlingen ausgelegt und wir alle hängen mehr oder weniger schwer darin. Seine größte Waffe dabei ist der menschliche Unglaube. Wer erst gar nicht an die Existenz eines Fallenstellers glaubt, wird auch niemals die notwendige Achtsamkeit aufbringen, nicht hineinzutreten - und er wird es nicht merken, wenn er hineingetreten ist. Zwei seiner gefährlichsten Waffen sind Gleichgültigkeit und Toleranz. Auf die große Gefahr Letzterer angesprochen, reagieren viele Menschen geschockt. Möge es ein heilsamer Schock sein. Toleranz hat zu den fehlgeleiteten Ansichten geführt, daß man uns heute erzählen will, es gäbe kein 'richtig' und 'falsch', sondern nur ein 'angemessen' bzw. 'unangemessen'. Für jene perspektivenlosen Gestalten ohne Ideale, die heute "kluge" Werke schreiben, mag das zutreffen. Ein Idealist weiß sehr wohl, wo sich aus seinem Ideal richtig und falsch ergeben. Der (fast!) allgemein akzeptierte Begriff der "Toleranz" kann nun aber Idealisten, die es trotz aller Widrigkeiten, trotz allen kurzfristigem Spaßangebot noch sind, dazu verleiten, den Dialog aufzugeben und anderen Menschen "einfach ihre Meinung zu lassen" und an dieser Stelle jeden Idealismus aufzugeben. Idealismus ist nicht tolerant, kann nicht tolerant sein. Nietzsche drückte es sehr schön aus: "Toleranz ist der Zweifel am eigenen Ideal". Zweifel an Allem und Jedem ist durchaus angebracht. Aber ein Ideal besteht nur dann, wenn alle Zweifel aus dem Weg geräumt wird. Der Idealist, der es noch ist, verliert seinen Idealismus, wenn er aufgibt, andere Menschen davon überzeugen zu können.

Weg mit "Bewußtseinserweiterungen", weg mit "Selbstfindungskursen" - hin zu ehrlichem Gefühl.


Menschheit erwache!,
Wegweiser

Wilhelm Tell
28.05.2004, 16:33
Ich muss dem Zitat zustimmen. Aebr der intelligente wil dohc problemen vorbeugen. und des halb muss er noch schlauer werden. Schade is aber so. Wobei ich nicht meine das nciht so schlau besser leben.