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Vollständige Version anzeigen : anarchismus



Bakunin
26.02.2004, 19:10
ich würde gerne wissen was ihr über den anarchismus denkt...

ich persönlich halte sehr viel von den ideen von bakunin, aber sehr wenig von den anarchisten, die ja größtenteils bakunin selbst nicht gelesen haben. der anarchismus wird zum spielplatz von jugendlichen, die sich rebellisch fühlen, aber es ganz klar nicht sind.

die punkszene ist größtenteils eine verarsche und kapitalistische geldmacherei. ähnlich lustig finde ich es, wenn punks sticker von ché guevara auf ihren jacken oder ihren rucksäcken haben. ich denke, dass man sich vorstellen kann, wie ché über punks gedacht hat....

ich verurteile hier niemanden und selbst bin ich sympathisant, wenn es um die anarchistische idee geht, aber nicht, wenn es um verweichlichte, reiche und pseudorevolutionäre kinder geht- das kann ich nicht ausstehen.

was denkt ihr?

Großadmiral
26.02.2004, 19:12
soviel reicht schon:

Anarchie = Chaos

Ein Land ohne Gesetze? Unvorstellbar...

Bakunin
26.02.2004, 19:15
@ga: ich finde nicht, dass diese erklärung reich.

Equilibrium
26.02.2004, 19:16
Anarchie ist der Untergang.Ich würde vorher eine Zyankali-Kapsel schlucken,bevor er gewonnen hätte.

http://www.handykult.de/plaudersmilies.de/rough/uzi.gif :(

Tiger
26.02.2004, 19:16
Ich finde Anarchismus schlecht, denn mit ihm ist das Staatswesen an sich unmöglich und so auch die Verbesserung der Verhältnisse allgemein.

@Ernesto: Deine Aussagen über Punks stimmen.

DichterDenker
26.02.2004, 19:17
Prinzipiel halte ich Anarchismus für erstrebenswert. Allerdings ist die Gesellschaft schon so verkommen das reine Anarchie wohl nicht funktionieren würde. X(

Equilibrium
26.02.2004, 19:19
Ich muss erhrlich zugeben ich würde lieber im Kommunismus,als im Anarchismus leben.Zwar hate ich auch vom Kommunismus nicht viel,aber dieser hat wenigstens noch seine Regeln.

Großadmiral
26.02.2004, 19:20
dem letzten Beitrag GFMs stimme ich erstaunlicher Weise über ein.

Bakunin
26.02.2004, 19:27
das problem ist weniger die theorie, als viel mehr die praxis der anarchisten und punks. man kann keine anarchie fordern, wenn man selbst ein alkoholiker oder drogenabhängiger ist, denn der mensch muss sich weiterentwickeln, wenn er in der anarchie leben möchte. die "anarchisten" selbst liefern den besten beweis, dass anarchie nicht möglich ist.

Equilibrium
26.02.2004, 19:30
Original von ernesto
das problem ist weniger die theorie, als viel mehr die praxis der anarchisten und punks. man kann keine anarchie fordern, wenn man selbst ein alkoholiker oder drogenabhängiger ist, denn der mensch muss sich weiterentwickeln, wenn er in der anarchie leben möchte. die "anarchisten" selbst liefern den besten beweis, dass anarchie nicht möglich ist.

Ich dachte immer du fordest Sozialheit und das es den armen besser geht.Genau das ist im Anarchismus nicht der Fall.Im Anarchismus gibt es keine Regeln.Nur der Stärkste überlebt.Auch Sozialheit ist kaum Vorhanden.Also widerspricht die Theorie nicht deinen Prinzipien?
Und erzähle mir jetzt nicht das der Anarchismus so sozial ist.

Bakunin
26.02.2004, 19:33
Ich dachte immer du fordest Sozialheit und das es den armen besser geht.Genau das ist im Anarchismus nicht der Fall.Im Anarchismus gibt es keine Regeln.Nur der Stärkste überlebt.Auch Sozialheit ist kaum Vorhanden.Also widerspricht die Theorie nicht deinen Prinzipien?
Und erzähle mir jetzt nicht das der Anarchismus so sozial ist.

doch, die anarchie, die bakunin beschreibt ist sozial, aber dazu müsste sich der mensch ändern und zwar nicht ein bisschen, wie beim kommunismus, sondern radikal.

das bekommen aber wohl 95% der menschen nicht hin.

Equilibrium
26.02.2004, 19:37
Tut mir leid ich kenne die Theorie von bakunin nicht.Kannst du nicht aml kurz Zusammenfassen worum es da geht?

Lea
26.02.2004, 19:40
Original von ernesto
das problem ist weniger die theorie, als viel mehr die praxis der anarchisten und punks. man kann keine anarchie fordern, wenn man selbst ein alkoholiker oder drogenabhängiger ist, denn der mensch muss sich weiterentwickeln, wenn er in der anarchie leben möchte. die "anarchisten" selbst liefern den besten beweis, dass anarchie nicht möglich ist.
Solche Leute dürfen garnicht Anarchisten genannt werden ............ sie bringen das Bild völlig durcheinander, genauso ist es auch beim Kommunismus oder bei der Demokratie, durch eigene meist falsche Gedanken verfälschen sie es und ziehn alles und jeden in den Dreck..........

Bakunin
26.02.2004, 19:42
http://www.twokmi-kimali.de/texte/Bakunin_Sozialismus_und_Freiheit.htm

das ist die beste zusammenfassung, die ich gefunden habe. wenn ich das selber erkläre, dann kann ich nicht garantieren, dass da keine fehler in der erklärung drin sind bzw. marxistische interpretationen und damit würde ich bakunin nicht gerecht werden.

Rage
26.02.2004, 19:52
du entäuschst mich, ernesto. Du ziehst die Punks vor diesen ganzen Rechten hier im Forum in den Dreck. Natürlich gibt es solche Punks, die das Klischee erfüllen, eben besoffen in der Fußgängerzone sitzen und Leute anschnorren...usw...die die ich kenne sind aber nicht so. es soll auch solche geben, die studieren, arbeiten gehen (!) ich frage mich auf wen DU setzen willst wenn du mal etwas aktiv verändern willst...vielleicht auf diese ganzen Feldmarschälle und Großadmiräle? Die lassen sich bestimmt für revolutionäre Gedanken begeistern. Und ob sich jetzt jemand gelegentlich betrinkt oder kifft bleibt jedem selbst überlassen.

Zur Anarchie: Dazu gibt es nur zu sagen, die meisten denken, wenn sie das Wort "Anarchie" hören nur an totales Chaos und Zerstörung. Was A. eigentlich bedeutet wissen sie nicht.

Lea
26.02.2004, 20:00
Original von rage
du entäuschst mich, ernesto. Du ziehst die Punks vor diesen ganzen Rechten hier im Forum in den Dreck. Natürlich gibt es solche Punks, die das Klischee erfüllen, eben besoffen in der Fußgängerzone sitzen und Leute anschnorren...usw...die die ich kenne sind aber nicht so. es soll auch solche geben, die studieren, arbeiten gehen (!) ich frage mich auf wen DU setzen willst wenn du mal etwas aktiv verändern willst...vielleicht auf diese ganzen Feldmarschälle und Großadmiräle? Die lassen sich bestimmt für revolutionäre Gedanken begeistern. Und ob sich jetzt jemand gelegentlich betrinkt oder kifft bleibt jedem selbst überlassen.

Zur Anarchie: Dazu gibt es nur zu sagen, die meisten denken, wenn sie das Wort "Anarchie" hören nur an totales Chaos und Zerstörung. Was A. eigentlich bedeutet wissen sie nicht.

Du hast vollkommen Recht.............gegen Anarchie und manche Punks ist scheiße, aber genauso scheiße ist e, dass irgendwelche möchtegern Punks sich besaufen und an den Straßen mit ihren Hunden stehn oder unreife Jugendliche die ihre Eltern stressen alles mögliche kaputt machen und dann glauben irgendwas mit Anarchie zutun zu haben ............ und dafür werden die richtigen Anarchisten oder Punks dann mit blöden Kommentaren angemacht.....

Bakunin
26.02.2004, 20:00
du entäuschst mich, ernesto. Du ziehst die Punks vor diesen ganzen Rechten hier im Forum in den Dreck. Natürlich gibt es solche Punks, die das Klischee erfüllen, eben besoffen in der Fußgängerzone sitzen und Leute anschnorren...usw...die die ich kenne sind aber nicht so. es soll auch solche geben, die studieren, arbeiten gehen (!) ich frage mich auf wen DU setzen willst wenn du mal etwas aktiv verändern willst...vielleicht auf diese ganzen Feldmarschälle und Großadmiräle? Die lassen sich bestimmt für revolutionäre Gedanken begeistern. Und ob sich jetzt jemand gelegentlich betrinkt oder kifft bleibt jedem selbst überlassen

ich habe etwas gegen punks-punkt. ich verabscheue sie aber nicht und jeder punk kann sich auch als revolutionär herausstellen. doch kann ich nur das beurteilen, was ich erlebe.

ich bin kommunist. ich sehe mich in der tradition der ideen von guevara, fidel castro oder auch vladimir lenin und alle drei achteten dadrauf, dass man sich halbwegs ordentlich kleidet und verhält und genauso sehe ich das auch.

zum letzten teil deiner aussage: natürlich bleibt es jedem selbst überlassen, ob er sich bekifft und besäuft, aber ich halte drogenabhängigkeit oder den übermäßigen drogenkonsum allgemein für absolut konterrevolutionär.

Rage
26.02.2004, 20:09
ich sprach ja nicht von drogenabhängikeit, oder übermäßigem Konsum, sondern von "gelegentlich". Das hat aber wohl absolut nichts mit Anarchie zu tun, ob man jetzt Genussmittel konsumiert oder nicht.

Zu Che kann man glaube ich sagen, so viel Wert legte er nicht auf ordentliche Kleidung, schließlich erschien er auf jeder Veranstaltung (UNO Versammlung, oder in Moskau, überall eigentlich) in seinem grünen Kampfanzug und mit Stiefeln. :)

Bakunin
26.02.2004, 20:13
ich sprach ja nicht von drogenabhängikeit, oder übermäßigem Konsum, sondern von "gelegentlich". Das hat aber wohl absolut nichts mit Anarchie zu tun, ob man jetzt Genussmittel konsumiert oder nicht.

du schriebst "Und ob sich jetzt jemand gelegentlich betrinkt oder kifft bleibt jedem selbst überlassen.". was bitte ist betrinken? ich denke mal übermäßiger drogenkonsum...



Zu Che kann man glaube ich sagen, so viel Wert legte er nicht auf ordentliche Kleidung, schließlich erschien er auf jeder Veranstaltung (UNO Versammlung, oder in Moskau, überall eigentlich) in seinem grünen Kampfanzug und mit Stiefeln.

das stimmt natürlich, aber dieser kampfanzug ist ja nicht hässlich oder
unsauber, geschweige denn zerrissen.

Rage
26.02.2004, 20:24
du schriebst "Und ob sich jetzt jemand gelegentlich betrinkt oder kifft bleibt jedem selbst überlassen.". was bitte ist betrinken? ich denke mal übermäßiger drogenkonsum...

ja, da hast du Recht. Ich meinte, so lange es nicht regelmäßig vorkommt.


das stimmt natürlich, aber dieser kampfanzug ist ja nicht hässlich oder
unsauber, geschweige denn zerrissen.

Naja, hinzu kämen noch die filzigen wilden Haare und von rasiern hielt er wohl auch nicht viel.
Also ich laufe zwar nicht mit zerfetzten oder vergammelten Klamotten herum, aber auch nicht gerade mit Anzug und Krawatte.

Aber mal ehrlich: Ist das Erscheinungsbild eines Menschen in einer postrevolutionären Welt nicht absolut unwichtig, genauso wie Hautfarbe?

Bakunin
26.02.2004, 20:28
Aber mal ehrlich: Ist das Erscheinungsbild eines Menschen in einer postrevolutionären Welt nicht absolut unwichtig, genauso wie Hautfarbe?

also, ich kann ja nur für mich sprechen. ich stehe nicht unbedingt auf markenklamotten, aber ebenso versuche ich nicht durch mein äußeres zu provozieren. das ist weniger ein anpassen an die gesellschaft, als viel mehr mein eigener wunsch.

mir ist es relatiov egal, wer was an hat, aber wenn ich leute sehe, die mit t-shirts rumlaufen auf denen steht :"arbeit ist scheisse" oder ähnliches, dann werde ich reichlich wütend.

tgf
28.02.2004, 14:29
anarchie ist nicht utopie im herkömmlichen sinn. anarchie ist doppelte utopie.
keine regel ist auch eine regel. kein gesetz ist auch ein gesetz. faustrecht ist auch ein recht.

DichterDenker
28.02.2004, 16:46
Anarchie heißt ja nicht das es keine Regeln gibt, sondern das jeder nach senen eigenen Regeln lebt...

Alex
28.02.2004, 18:26
An-archia griech. - Ordnung ohne Herrschaft.
Überhaupt kann man nur von Anarchie sprechen wenn Ordnung herrscht. Ist dies nicht der Fall dann ist Anarchie fehlgeschlagen und man kann berechtigter Weise von Chaos sprechen.

Luni
28.02.2004, 18:34
Original von Lea

Original von rage
du entäuschst mich, ernesto. Du ziehst die Punks vor diesen ganzen Rechten hier im Forum in den Dreck. Natürlich gibt es solche Punks, die das Klischee erfüllen, eben besoffen in der Fußgängerzone sitzen und Leute anschnorren...usw...die die ich kenne sind aber nicht so. es soll auch solche geben, die studieren, arbeiten gehen (!) ich frage mich auf wen DU setzen willst wenn du mal etwas aktiv verändern willst...vielleicht auf diese ganzen Feldmarschälle und Großadmiräle? Die lassen sich bestimmt für revolutionäre Gedanken begeistern. Und ob sich jetzt jemand gelegentlich betrinkt oder kifft bleibt jedem selbst überlassen.

Zur Anarchie: Dazu gibt es nur zu sagen, die meisten denken, wenn sie das Wort "Anarchie" hören nur an totales Chaos und Zerstörung. Was A. eigentlich bedeutet wissen sie nicht.

Du hast vollkommen Recht.............gegen Anarchie und manche Punks ist scheiße, aber genauso scheiße ist e, dass irgendwelche möchtegern Punks sich besaufen und an den Straßen mit ihren Hunden stehn oder unreife Jugendliche die ihre Eltern stressen alles mögliche kaputt machen und dann glauben irgendwas mit Anarchie zutun zu haben ............ und dafür werden die richtigen Anarchisten oder Punks dann mit blöden Kommentaren angemacht.....

Ist es nicht auf der politisch anderen Seite genauso?

Ich halte genau soviel von der Anarchie:

Wuschäl
29.02.2004, 14:54
Original von ernesto
ich würde gerne wissen was ihr über den anarchismus denkt...
Ich würde mich selbst schon mal als Anarchist bezeichnen, weil ich finde, dass er die optimale Lebensform für alle ist. Er ist die Suche nach der unendlichen Freiheit, aba Freiheit bedeuted Verantwortung, und die wollen viele Menschen ned übernehmen...In nächster Zeit wird der Anarchismus keine Chance haben, denke ich, denn es gibt zu viele Gegner, bzw. Unaufgeklärte. Anarchie kann nur funktionieren, wenn so gut wie alle dafür sind und er lässt sich nicht erzwingen.
Die Einstellung der meisten Menschen müsste sich dafür grundlegend ändern. Es müsste mehr Selbstständigkeit und mehr Selbstverantwortung herrschen. Heutzutage muss man den Menschen doch fast alles vorschreiben, was sie machen dürfen/können, und was nicht. Kaum einer denkt mehr nach, was wirklich richtig oda falsch ist, es wird alles nur so hingenommen, wie es der Staat vorschreibt...
Übriegens sind die meisten viel zu kapitalistisch, immer nur Geld und Erfolg, die Menschlichkeit bleibt dabei meist auf der Strecke.


die punkszene ist größtenteils eine verarsche und kapitalistische geldmacherei. ähnlich lustig finde ich es, wenn punks sticker von ché guevara auf ihren jacken oder ihren rucksäcken haben. ich denke, dass man sich vorstellen kann, wie ché über punks gedacht hat....
Hmm, also ich kenen keinen Punk, der Che vergöttert. Ich weiß ned, wen du da gesehen hast... Aba bestimmt keinen Punk, wohl eher irgendeinen pseudo-linken Kiddi-Punk...
Che is in der Punkszene eigentlich ned unbedingt beliebt...
Und wenn du schon von Geldmacherrei sprichst, was is Che denn heute noch? Doch wohl auch nur noch Kommerz und Geldmacherei...

Lea
29.02.2004, 15:00
Freiheit bedeutet Verantwortung, das ist der Grund, warum die meisten Menschen sich vor ihr fürchten.

subba
29.02.2004, 15:12
>dem letzten Beitrag GFMs stimme ich erstaunlicher Weise über ein.

Ich erstaunlicherweise nicht. Eine Art (Menschheit) so dumm wie diese verdient es im Chaos zu verrotten und ich würde es gerne mit ansehen.

subba
29.02.2004, 15:14
>Freiheit bedeutet Verantwortung, das ist der Grund, warum die
>meisten Menschen sich vor ihr fürchten.

Annähernde Freiheit bedeutet Chaos und Zerstörung und wird erst im Tod vollkommen.

Wuschäl
29.02.2004, 15:15
Original von Lea
Freiheit bedeutet Verantwortung, das ist der Grund, warum die meisten Menschen sich vor ihr fürchten.

Jupp, das stimmt...

Lea
29.02.2004, 15:16
Was ist denn so schlimm am Tod, früher oder später ist jeder an der Reihe.............und dann fängts erst richtig an...

Bakunin
29.02.2004, 19:46
wuschäl:
Und wenn du schon von Geldmacherrei sprichst, was is Che denn heute noch? Doch wohl auch nur noch Kommerz und Geldmacherei...

ches tochter führt gerade einen kampf gegen die ganze kapitalistische ausbeutung mit dem namen und bild des ché. ernesto ché guevara ist einer der wichtigsten theoretiker überhaupt.

lea:
Was sit denn so schlimm am Tod, früher oder später ist jeder an der Reihe.............und dann fängts erst richtig an...

was soll dann bitte schön anfangen?

Lea
29.02.2004, 19:48
Das verstehst du als ungläubiger nicht.............. :D

Luni
29.02.2004, 19:49
Dann kommt Valhalla Jungs, zumindest für mich. ;)

Bakunin
29.02.2004, 19:51
Original von Lea
Das verstehst du als ungläubiger nicht.............. :D

naja, ich kanns mir schon ungefähr denken.

Lea
29.02.2004, 19:52
dann ist ja, gut :)

Wuschäl
01.03.2004, 13:52
Original von ernesto
ches tochter führt gerade einen kampf gegen die ganze kapitalistische ausbeutung mit dem namen und bild des ché. ernesto ché guevara ist einer der wichtigsten theoretiker überhaupt.

Ich denke da wird sie keinen großen Erfolg haben, Che ist einfach nur noch Kommerz, auch, wenn er das bestimmt nie sein wollte... Kann man nix gegen machen. Und ich finde, dass er wirklich viel zu doll hochgepuscht wird, es gibt auch andere Menschen, die gute Sachen gemacht haben... Da ist er nicht der Einzige.
Hab mich aba auch ned sonderlich viel mit ihm beschäftigt...

Rage
01.03.2004, 20:50
also ich verehre Che zwar nicht, aber ich finde das was er getan hat (mit Abstrichen!) ziemlich gut. Außerdem war er verdammt intelligent, und er ist einfach eine Symbolfigur für "Revolution". Also bei mir genießt er schon Ansehen, aber ich würde mich jetzt auch nicht unbedingt als Punk bezeichnen, das überlasse ich lieber anderen.

pavement
01.03.2004, 21:40
ches tochter führt gerade einen kampf gegen die ganze kapitalistische ausbeutung mit dem namen und bild des ché. ernesto ché guevara ist einer der wichtigsten theoretiker überhaupt.

einen überaus bedeutenden theoretiker würde ich guevara nicht nennen, allerdings würde ich ihm das verdienst zugestehen, theoretisch wieder zu den humanistischen wurzeln des marxismus (aufhebung der entfremdung des menschen) zurückgegangen zu sein, was sich dann in guevaras lehre vom "neuen menschen" niederschlug. an dieser stelle sollte man allerdings darauf hinweisen, dass diese lehre von che nur auf die zukunft angewandt wurde; sein vorgehen gegen andersdenkende war nicht das, was man "humanistisch" nennen könnte und wurde von ihm eben in hinblick auf den "neuen menschen", für den kein opfer zu klein sei, gerechtfertigt.
den humanistischen teil der marxistischen lehre hat lenin komplett übersehen bzw. ignoriert (ihm ging es m.e. nur um die zerschlagung des zaristischen staates, und da bot sich der marxismus ihm als "werkzeug").
über stalin brauchen wir dann gar nicht mehr reden...
guevara hat dann auch scharfsichtig erkannt, dass der in der SU praktizierte kommunismus diesen namen gar nicht verdiente und auch kein neues bewusstsein entstehen ließ, ergo auch keinen "neuen menschen" (und wurde von den sowjetkommunisten deshalb bald als bedrohung gesehen).

pavement
01.03.2004, 21:46
Ich finde Anarchismus schlecht, denn mit ihm ist das Staatswesen an sich unmöglich und so auch die Verbesserung der Verhältnisse allgemein.

das ist eben auch das ziel des anarchismus, die zerschlagung eines jeden staatswesens.


Ich muss erhrlich zugeben ich würde lieber im Kommunismus,als im Anarchismus leben.Zwar hate ich auch vom Kommunismus nicht viel,aber dieser hat wenigstens noch seine Regeln.

im kommunismus stirbt der staat ebenfalls ab, nur eben nach einer übergangsphase. das endziel, das nicht-existieren eines jeden staatswesens, haben anarchismus und kommunismus/marxismus gemein.


doch, die anarchie, die bakunin beschreibt ist sozial, aber dazu müsste sich der mensch ändern und zwar nicht ein bisschen, wie beim kommunismus, sondern radikal.

hier verweise ich auf den frühen (und auch späten!) marx und auf che guevara; gerade auch im kommunismus muss sich der mensch (besser: das bewusstsein des menschen) radikal verändern.


ich bin kommunist. ich sehe mich in der tradition der ideen von guevara, fidel castro oder auch vladimir lenin und alle drei achteten dadrauf, dass man sich halbwegs ordentlich kleidet und verhält und genauso sehe ich das auch.

guevara achtete nicht unbedingt auf seine äußere erscheinung.
bei lenin muss ich dir zustimmen, seinen kleidungsstil würde ich als "bürgerlich-bieder" bezeichnen.

Bakunin
01.03.2004, 21:51
dem stimme ich so größtenteils zu, denn so langsam bekomme auch ich zweifel daran, ob der leninismus so das wahre ist. der guevarismus ist natürlich keine ausgetüftelte theorie, wie der marxismus, aber ché hat unheimlich gute ansätze geliefert, die auf kuba leider nicht ganz vernünftig umgesetzt wurden.

ché hatte sich viele feinde gemacht. neben den us-amerikanern, die ihn ja aus naheliegenden gründen nicht wirklich "mochten", war er bekanntlich ein kritiker am sowjetsystem, auch wenn er oftmals einverständnis vorgaukeln musste. und wer die udssr und die usa gegen sich hatte, dessen lebenszeit war natürlich noch begrenzter, als dies sowieso schon als guerillakämpfer der fall war.

hanf
02.03.2004, 14:57
1. unterschied kommunismus Anarchismus - im grunde keiner
2. anarchismus bedeutet -gerade weil wir barbarisch sind (sublimiert)-
Absonderung - sich abwenden von dem was ist zu dem was wir sind.
Geld und eben dieses erstrebte wir schliesent sich aus - deswegen
3. werde ich jetzt meiner Verantwortung gerecht und - gehe


spazieren.

Bakunin
09.04.2004, 00:26
für mich ist anarchismus gleichbedeutend mit selbstdisziplin.

O.v.Bismarck
09.04.2004, 00:36
"Anarchie ist der Zustand der Gesetzlosigkeit, der politisches, wirtschaftliches und sozialies Chaos nach sich zihen kann."

Chaos halte nicht gerade für wünschenswert.

DAs Problem ist, das Punks doch oft kein Ziel haben. Was wollen sie eigentlich erreichen? Nur auffallen oder doch in ruhe gelassen werden? Gegen die Politik protestieren, jedoch keine besseren Ideen haben? Dem Geltungsbedürfnis abhilfe schaffen oder nur eine andere Lebenseinstellung haben?


Ich möchte ja keinen Verurteilen, jedoch halte ich nichts, aber auch gar nichts von dieser Ideologie.

O.v.B.

Bakunin
09.04.2004, 00:45
man muss da schon differenzieren sonst kommt man nicht weit, herr bismarck.

punks:

wissen sie, ich verabscheue punks mehr oder weniger. vielleicht sogar mehr als sie :D, denn diese haben wirklich keine idee vom anarchismus oder gar von lösungen in irgendeiner form.

fragen sie mal einen punk nach michail bakunin... ich sage ihnen voraus, dass ca.99% ihn nicht kennen.

anarchismus:

anarchismus ist kein chaos. das komplette gegenteil. es ist die volksherrschaft ohne herren, ohne barrieren des staates, ohne gesetze, die einen aufhalten.

alles nach dem prinzip: es ist alles erlaubt, solange es einem anderen nicht schadet!

chaos und anarchismus haben nichts miteinander zu tun. nicht im geringsten. stattdessen würde in einer anarchistischen gesellschaft so ziemlich alles, damit meine ich nicht jedes kleinste ding, aber die großen, wichtigen wie produktionsmittel etc., kollektiveigentum sein. so haben alle etwas von allem.

sie werden sicherlich sagen, dass das unmöglich ist. eine unfassbare utopie.

falsch, es hat sogar schon funktioniert. und zwar in ungarn in der zeit zwischen 1919 und 1921, wenn mich nicht alles täuscht, allerdings sind die bolschewikis nach 3 jahren anarcho-kommunismus einmarschiert und ermordeteten unglaublich viele freie ungarn ( hab mal was von einer millionen gehört ) und zerstörten den ersten wirklich kommunistischen "staat", der auf freiheitlichen grundlagen der menschlichkeit, des respektes und der selbstdisziplin aufgebaut wurde.

anarchismus ist menschlich.

Irratio
09.04.2004, 00:56
Anarchisten lehnen die Herrschaft von Menschen über andere Menschen ab. Damit erklärt sich, was der Begriff Anarchismus bedeutet...
Es gibt mehrere Gruppen, die sich als Anarchisten bezeichnen: Einerseits gibt es die "Zerstörer", die gegen alles vorgehen, was sie finden....
Und andererseits gibt es die Idealisten, die meinen, der Mensch sei vernünftig, oder zumindest vernünftig genug, den Anderen nicht den Schädel einzuschlagen, wenn es keine Staatsordnung mehr gibt. Der ideale anarchistische Staat, wäre in diesem Sinne, dem Kommunistischen nicht unähnlich.

@Bakunin:
Der Anarchismus hat keine Schutzklausel à la "solange es anderen nicht schadet". Er geht davon aus, dass keiner es wollen wird, ebenso wie die Kommunisten meinen, sobald die Ordnung einmal besteht, wird sie ewig halten.


Irratio.

Bakunin
09.04.2004, 00:59
das prinzip "solange es einem anderen nicht schadet" ist grundvoraussetzung für die selbstdisziplin!

Irratio
09.04.2004, 01:02
das prinzip "solange es einem anderen nicht schadet" ist grundvoraussetzung für die selbstdisziplin!
Anarchismus geht, streng genommen, nicht von Selbstdisziplin aus, sondern von Leuten, die keine brauchen...
... gute Nacht.

Irratio.

Bakunin
09.04.2004, 01:06
tja, der begriff anarchismus ist dehnbar :D ... es gibt keine definition.

O.v.Bismarck
09.04.2004, 01:48
man muss da schon differenzieren sonst kommt man nicht weit, herr bismarck.

anarchismus ist kein chaos. das komplette gegenteil. es ist die volksherrschaft ohne herren, ohne barrieren des staates, ohne gesetze, die einen aufhalten.

alles nach dem prinzip: es ist alles erlaubt, solange es einem anderen nicht schadet!

chaos und anarchismus haben nichts miteinander zu tun. nicht im geringsten. stattdessen würde in einer anarchistischen gesellschaft so ziemlich alles, damit meine ich nicht jedes kleinste ding, aber die großen, wichtigen wie produktionsmittel etc., kollektiveigentum sein. so haben alle etwas von allem.

sie werden sicherlich sagen, dass das unmöglich ist. eine unfassbare utopie.

falsch, es hat sogar schon funktioniert. und zwar in ungarn in der zeit zwischen 1919 und 1921, wenn mich nicht alles täuscht, allerdings sind die bolschewikis nach 3 jahren anarcho-kommunismus einmarschiert und ermordeteten unglaublich viele freie ungarn ( hab mal was von einer millionen gehört ) und zerstörten den ersten wirklich kommunistischen "staat", der auf freiheitlichen grundlagen der menschlichkeit, des respektes und der selbstdisziplin aufgebaut wurde.

anarchismus ist menschlich.

Nur was, wenn etwas doch dem anderen Schadet und der vor Gericht will? Es gibt ja keine Gerichte mehr und auch keine Richter oder Polizei. Gesetze sind eh keine vorhande, also bleibt er auf seinem Schaden sitzen.

Das ist doch der Fehler in der Gleichung. Es würde nur gehen, wenn alle Menschem mitmachen würden und keiner einen anderen Schaden würde.
Aber wie? Die Menschen sind verschieden, es wird immer welche geben, die einen Vorteil für sicher rausschlagen wollen.

Und warum sollten die Bauern noch ihre Produkte hergeben? Sie können sich ja selbst davon ernähren.

Fragen über Fragen.

O.v.B.

Bakunin
09.04.2004, 01:54
ja, die frage ist ob man die gesetze und die durchsetzung der gesetze direkt ganz abschaffen kann...ich denke: nein. das kann man nicht von den menschen erwarten. jedenfalls nicht sofort. und organisationen wird es in form von räten sowieso geben.

das mit den bauern oder den arbeitern allgemein ist eine komplizierte sache. wenn es eine ungehinderte, freie produktion gibt, dann wird sich das schon alles so steigern, dass alle genug und sogar noch mehr haben, denn wenn der mensch begreift, welche möglichkeiten in einem solchen system liegen, dann hat man alle wege offen. aber, dass die menschen ein solches bewusstsein erlangen ist die seltenheit, aber nicht unmöglich. siehe ukraine.