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Vollständige Version anzeigen : Hätte ein neuer veränderter Sozialismus eine Zukunt.



leuchtender Phönix
15.09.2006, 17:51
Ich vertrete die Ansicht das der Sozialismus vorrangig an dem mangelnden selbstständigen Denken der Menschen gescheitert ist.

Deshalb würde ich gerne von euch hören wie ihr euch einen neuen Sozialismus aussehen sollte, damit wer funktioniert. Genauer was verändert werden müsste damit er funktionieren würde.

Wegen des 1. Abschnittes den ich für den Hauptgrund halte, bitte eigenen Gedanken und nichts das von jemand anderes vorgekaut wurde.

Biskra
15.09.2006, 18:13
Also, wenn jetzt mein Busenfreund NITUP hier wäre, würde er dir erklären, daß der Sozialismus nur aufgrund mangelnder Rechenpower gescheitert ist. ;)
Ich persönlich glaube nicht, daß Sozialismus erstrebenswert ist, da er ein sehr innovationsfeindliches Wesen hat.

Drosselbart
15.09.2006, 18:51
Ein Sozialismus mit Betonung auf dem Nationalen sicher.

wtf
15.09.2006, 19:14
Wäre ein Hundehaufen mit Erdbeergeschmack ein Verkaufsschlager?

Götz
15.09.2006, 19:40
Vielleicht könnte man ja mit Hilfe der Gentechnolgie den idealen
"Sowjetmenschen" ohne Ego, bedürfnislos und berechenbar
züchten. Dieser müsste aus verschiedenen Unterklassen bestehen,
die je nach Bedarf gezüchtet werden, wie Arbeiter,Soldaten,
Wissenschaftler und politische Funktionäre, alle mit den spezifischen
Fähigkeit und voll auf ihre Rolle fixiert. Die Arbeiter und Soldaten wären
so eine Art biologische Roboter, während Funktionäre schon einige
kognitive Fähigkeiten hätten, nur die Wissenschaftler hätten eine hochgezüchtete Großhirnrinde, müßten daher permanent von den Funktionären überwacht werden.Dann muß es noch natürlich die
Zentrale Instanz geben, so eine Art Superhirn, die alles plant.;)

-jmw-
15.09.2006, 19:52
Ich vertrete die Ansicht das der Sozialismus [...] gescheitert ist.
Das würde ich SO nichtmal behaupten.
Tatsache ist wohl: EIN Sozialismus ist gescheitert, eines der vielen vielen Sozialismusmodelle.
Die Gründe, aus denen es scheiterte, weisen uns darauf hin, welche anderen Sozialismusmodelle mit welcher Wahrscheinlichkeit ebenfalls scheitern würden und werden:
Ich bin mir ziemlich sicher, die Grund war die Zentralverwaltungswirtschaft.

Zentralverwaltungswirtschaften fehlen nämlich die Preise als Knappheitssignale (sacht der Ludwisch)* und sie leiden an beständigem Informationsmangel (sacht der Friedrisch)*.

Allen Sozialismen, die diese Probleme lösen, gebe ich deutlich mehr Chancen, fortzubestehen.

Wie könnte so eine Lösung aussehen?

Nun, da wäre zunächst einmal, dem Informationsproblem beizukommen durch eine Dezentralisierung der Prodtukionsentscheidungen.
Damit wird das Problem vielleicht nicht gelöst, aber zumindest eingedämmt.

Ebenfalls anzupacken ist das Informationsproblem durch moderne Kommunikationstechnik, durch "Rechenpower", wie Biskra weiter oben es nannte.

Das Preisproblem löst man natürlich am einfachsten mit einer Wettbewerbswirtschaft. :)
Sowas ist übrigens keinesfalls unsozialistisch, solange man "Sozialismus" nicht gleichsetzt mit Gemeinwirtschaft, was allein schon deshalb ausgeschlossen werden sollte, weil viele nicht-marxistische und insbesondere VORmarxistische Sozialismen damit ausgeschlossen wären.
Insbesondere manche Spielarten des Mutualismus und der nordamerikanische "Individualist Anarchism" mögen Beispiele für "Marktsozialismen" sein.
Und in Jugoslawien, in Ungarn und in der NÖP-Zeit der UdSSR wurden marktliche Elemente ja ebenfalls genutzt.

Fazit:
"Sozialismus" wird umso besser, erfolgreicher, beständiger, je dezentralisierter und freier er ist.
Dies Schicksal teilt er mit dem Kapitalismus.

mfg

Drosselbart
15.09.2006, 19:54
Wäre ein Hundehaufen mit Erdbeergeschmack ein Verkaufsschlager?

Im Bundle mit einem Gammeldöner bestimmt.

wtf
15.09.2006, 20:06
Du meinst eine Art neuen, nie dagewesenen Süzialüsmüs?

Frei-denker
15.09.2006, 20:35
Nun, warum nicht einen neuen Sozialismus versuchen? Immerhin ist der Kapitalismus auch schon während der Industrialisierung gescheitert und als Geburt der Hölle erkannt worden, da er damals die Massen ins Elend stürzte und dennoch versuchen die Politiker aus CDU und FDP ihn heute wieder zu installieren.

Zuerst stellt sich die Frage, was man aus den Fehlern der Vergangenheit lernen muß und wie man sie bei einem neuem Sozialismus vermeiden kann.

Die m.E.n. entscheidenden Fehler der bisherigen Sozialismusformen war der fehlende Anreiz Leistung zu bringen und die fehlende Konkurrenz als Anreiz, das Wirtschaften zu optimieren.

Man müßte also den Leistungsanreiz in Staatsbetrieben simulieren. Dies könnte z.B. dadurch geschehen, daß der Lohn von drei Faktoren abhängt:
1. Die Qualität der geleisteten Arbeit.
2. Die Menge, die der Einzelne fertigt (Stückakkord)
3. Dem Erfolg des Staatsunternehmens.
So hätte jeder Angestellte einen Anreiz, gut und viel zu arbeiten. Vielleicht wäre dieser Anreiz sogar noch größer als in der freien Wirtschaft, da die Arbeiter dort vielfach schon vom Gewinn abgekoppelt sind.

Dann müßte man Konkurrenz zwischen den Staatsunternehmen simulieren. Dies ist schon etwas schwieriger. Hier mal ein Versuch:
Die Staatsunternehmen können sich gegenseitig Konkurrenz machen. Wenn eins Pleite geht, müssen die Führungskräfte wie Manager und Ingenieure einen Teil ihres Gehaltes zurückgeben. Sie dürfen dann für 5 Jahre in keinem anderen Staatsunternehmen arbeiten und bekommen schlechter bezahlte Jobs. Ich meine, so ließe sich auch der Anreiz zu Optimierung der Staatsunternehmen schaffen.

Dies zeigt, daß noch längst nicht alle Formen des Sozialismus ausprobiert worden sind. Bisher hat man nur ideologisch geprägte Varianten versucht. Ich bin sicher, es gibt auch funktionierende, rationale Formen.

leuchtender Phönix
16.09.2006, 17:59
Wäre ein Hundehaufen mit Erdbeergeschmack ein Verkaufsschlager?

Nein. Aber der schnellste Weg total pleite zu gehen.

wtf
16.09.2006, 18:04
Na bitte, paßt ja zum Sozialismus.

hbert33
26.09.2006, 16:43
Die m.E.n. entscheidenden Fehler der bisherigen Sozialismusformen war der fehlende Anreiz Leistung zu bringen und die fehlende Konkurrenz als Anreiz, das Wirtschaften zu optimieren.

Hmmm. Ich würde die Lösung in einer sozialistischen Marktwirtschaft sehen. Leistunsanreize und Dezantralisierung sind wichtig. Aber ebenso zentral ist die Verhinderung von Ausbeutung.

1) Alle Produktionsmittel, Banken und Versicherungen gehören dem Staat.
2) Der Staat beschäftige Manager mit Gewinnbeteiligung.
Der Manager bestimmt, was produziert / angeboten wird.
Der Manager haftet persönlich für alle Schäden die sein Unternehmen verursacht.
Wenn der Manger keinen Gewinn machen wird er gefeuert.
3) Alle Gewinne kommen dem Staat zugute. Der Staat investiert in Wirtschaftsbereiche, die Gewinne erzielen.
Teile der Gewinne werden in die Unternehmen investiert, die sie erwirtschaftet haben.
4) Der Staat bietet kostenlose Dienstleistungen an, die sinnvoll und gut für die Bürger sind. (Bildung, Gesundheit, Kinderbetreuung, Sicherheit, ...)
Der Staat finanziert zusätzliche Forschung in Bereichen, welche die Lebensqualität verbessern. Die Patente dürfen nur von Staatsbetrieben genutzt werden.
5) Der Manager beschäftigen Leute für Lohn zu staatlich definierten Arbeitsbedingungen.
6) Jeder Mensch bekommt ein bedingungsloses Minimaleinkommen mit dem er ohne Luxus leben und am gesellschaftlichem Leben teilnehmen kann. Wer Luxus will muss arbeiten.

Die Konkurrenz zwischen den Unternehmen, Produkten und Beschäftigten wäre real. Profit macht nur der Staat. Es gibt keinen Zwang zur Arbeit.

KrascherHistory
26.09.2006, 16:48
Also, wenn jetzt mein Busenfreund NITUP hier wäre, würde er dir erklären, daß der Sozialismus nur aufgrund mangelnder Rechenpower gescheitert ist. ;)
Ich persönlich glaube nicht, daß Sozialismus erstrebenswert ist, da er ein sehr innovationsfeindliches Wesen hat.

Ist deine ignore-Liste größer geworden ?

Der Platz ist begrenzt, nicht alles aufeinmal "verschwenden" :] :))

Waldgänger
26.09.2006, 17:01
Eine weitere sozialistische Idee ist die 'Wirtschaftsdemokratie', welche mit einer Regionalisierung der Ökonomie einhergeht.

"...Gleichzeitig sollte auch der innerregionalen Konkurrenzwirtschaft ein Modell des kooperativ-assoziativen Wirtschaftens gegenübergestellt werden, bei dem Produzenten, Händler und Konsumenten gemeinsam in Form von wechselseitigen Vereinbarungen über Preis, Menge, Qualität, etc. der produzierten Güter entscheiden, sodaß es allseits als faire Lösung akzeptiert werden kann. Anstelle des Wettbewerbes tritt somit die Verhandlung und die Kooperation; der unbestreitbar vorhandene Egoismus der einzelnen Interessensgruppen (Produzenten, Händler, Konsumenten), der durch den Wettbewerb gebändigt werden soll, wird hier durch Absprache und Koordination kontrolliert. Im Falle der Landwirtschaft könnte sich dies beispielsweise durchaus in einer Art Produzenten-Konsumenten-Genossenschaft manifestieren." ("Regionalismus als Antwort auf die Globalisierung")

xjanjan
26.09.2006, 18:06
Vielleicht könnte man ja mit Hilfe der Gentechnolgie den idealen
"Sowjetmenschen" ohne Ego, bedürfnislos und berechenbar
züchten. Dieser müsste aus verschiedenen Unterklassen bestehen,
die je nach Bedarf gezüchtet werden, wie Arbeiter,Soldaten,
Wissenschaftler und politische Funktionäre, alle mit den spezifischen
Fähigkeit und voll auf ihre Rolle fixiert. Die Arbeiter und Soldaten wären
so eine Art biologische Roboter, während Funktionäre schon einige
kognitive Fähigkeiten hätten, nur die Wissenschaftler hätten eine hochgezüchtete Großhirnrinde, müßten daher permanent von den Funktionären überwacht werden.Dann muß es noch natürlich die
Zentrale Instanz geben, so eine Art Superhirn, die alles plant.;)
bedürfnis los bestimmt aber die geisitgen eigenschaften des menschen sind nicht durch den gencode veränderbar

xjanjan
26.09.2006, 18:13
herbert hat das schon sehr trefend formuliert
nur würd ich keinen staat oder partei als oberste ebene einsetzten sondern räte
die sich nach unten demokratisch durchstaffeln