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Vollständige Version anzeigen : Generationengerechtigkeit



Kalmit
12.03.2004, 16:57
Ich bin jetzt 22 Jahre alt und will mich hier mal zu einem Thema äußern, dass momentan in der ganzen Diskussion um die sogenannten "Reformen" finde ich zu sehr untergeht: Und zwar das Thema Generationengerechtigkeit! Ich gehe bei meinen Beispielen jetzt von einem Geringverdiener aus, der so 1000-1500 Euro netto im Monat hat.

Bei den ganzen anstehenden Sozial"reformen" (hat einen Grund, warum ich das Wort immer in Anführungszeichen schreibe) müssen gerade die jetzt ins Berufsleben startenden, jungen Menschen enorme Belastungen im Vergleich zu den anderen aufbringen! Sie werden von Beginn an mit hohen Beiträgen zu den maroden Sozialversicherungssystemen belastet und haben ein dementsprechend niedriges Grundeinkommen. Dann kommen noch die ganzen Belastungen durch Medikamentenzuzahlungen usw. hinzu. Zahnersatz kriegen wir auch keinen. Und was sonst noch so alles gestrichen wird. Oder wenn wir unverschuldet arbeitslos werden, werden wir durch massiven Druck zu niedrigen, unterbezahlten Tätigkeiten gezwungen werden, damit wir nicht auf Sozialhilfeniveau fallen. Und muss man sich noch von der CDU anhören, dass der Kündigungsschutz massiv gelockert werden soll.

Dann wird immer gefordert, man solle und müsse sich privat Rentenversichern. Mit welchem Geld denn?! Warum muss meine Generation jetzt noch fast 20% Rentenbeitrag zahlen, wenn wir gleichzeitig gesagt bekommen, dass wir wahrscheinlich bis 67 arbeiten müssen und dann nur noch bestenfalls 42% unseres letzten Gehalts als Rente bekommen?! Warum müssen wir dann aber jetzt so viel einzahlen; wo ist unser RECHT, eine angemessene Rente für dieses viele Geld zu erhalten? Wenn ich nur noch eine Mindestrente kriege, will ich auch nur noch einen Mindestbeitrag jeden Monat in die Sozialkasse einbezahlen! Mit dem restlichen Geld, dass ich dann auch auf dem Konto habe, sorge ich dann gerne privat vor!

Oder Allgemein mal: welche Generationen haben denn unseren Staat derart runtergewirtschaftet?! WIR frühen 80er waren es jedenfalls nicht! Und dennoch sollen WIR die Zeche nun für 20-30 Jahre politische und gesellschaftliche Misswirtschaft zahlen? Warum? Warum können wir nicht auch einfach nach dem Prinzip "nach uns die Sintflut" leben wie unsere Väter- und Großväter-Generationen?! Um es mal überspitzt zu formulieren!

Es geht von alledem für mich persönlich nur ein Signal aus - dieser Staat macht dir absolut keine Hoffnung auf ein Sorgenfreies Leben, im Gegenteil: Er verlangt nur ab!

Ich habe insgesamt jetzt schon mit meinen jungen 22 Jährchen jegliches Vertrauen in die Parteien-Politik in Deutschland verloren, gerade weil ich schon von früh an immer sehr interressiert daran war! Ich war grundauf überzeugter Anhnänger der Sozialdemokratie. Bis diese Reformwut begann... Wirklich - in gewissen Bereichen sind sie notwendig. Aber bitte sozial ausgewogen. Ich will auch Zeichen, dass die Besserverdiener und Vermögenden auch belastet werden, aber es passiert nichts! Momentan läuft einfach alles auf eine reine Umverteilung der anstehenden Belastungen von unten nach oben hinaus - und das unter einer SPD-Regierung...

Und um noch kurz zum Wort Reform an sich zu kommen - wo sind diese bitteschön!? Beispiel "Gesundheitsreform": Wo werden die extrem geldverschlingenden, uralten oder aufgeblähten Strukturen bei Kassen, Ärzten und Pharmaindustrie reformiert?! Warum gibt es keinen Wettbewerb in all diesen Bereichen? Nein, man geht einfach und sicher an den Geldbeutel der Geringverdiener, die die eh schon wenig haben und sich auch nicht wehren können - im Gegensatz zu den Lobbyisten in Pharmaindustrie und Kassenvereinigungen! Das ist immer noch das einfachste u. das effektivste! :(

Für mich steht inzwischen nur eins fest - in diesem Land werde ich jedenfalls nicht alt werden, in 5-10 Jahren wandere ich aus...! Ich will Perspektiven haben - und keine ständige Existenzangst!

Luni
12.03.2004, 17:16
Natürlich kann sich ein Staat nicht sozial staat nennen, wenn er jetzt schon weiß das unsere Rente unsicher ist.

Aber in der KSA war neulich eine interresante Werbung des Bundesministeriums für Irgendwas. Da wurde erklärt das die Alten jetzt mehr zahlen müssen....

(Ich bin V - Mann, Ich muss es wissen ;) )

Duck
13.03.2004, 21:08
Original von Kalmit

Für mich steht inzwischen nur eins fest - in diesem Land werde ich jedenfalls nicht alt werden, in 5-10 Jahren wandere ich aus.

Dann wird es bereits zu spät sein.Leider.

Ex-Admin
13.03.2004, 21:33
Der Staat steckt in einer finanziellen Krise. Das da die Bürger zu kurz kommen scheint normal zu sein. Frei nach dem Motto: Wo gehobelt wird fallen auch Spähne :rolleyes:

Müller
14.03.2004, 13:07
Natürlich ist es nicht erfreulich, dass die kommenden Generationen nicht so viel Profit von ihrem in die Rentenkasse gestecktem Geld haben werden, wie die heutigen. Allerdings ist es besser, dass sie später zumindest einen Mindestbetrag in der Hand halten werden, als gar keine Rente, betrachtet man die Entwicklung der Lage.

Patrick Bateman
14.03.2004, 13:18
Original von codemonkey
Der Staat steckt in einer finanziellen Krise. Das da die Bürger zu kurz kommen scheint normal zu sein. Frei nach dem Motto: Wo gehobelt wird fallen auch Spähne :rolleyes:

Komisch bloß, das nur bei einem Teil der Bevölkerung der Hobel angesetzt wird.

Patrick Bateman
14.03.2004, 13:21
Original von Müller
Natürlich ist es nicht erfreulich, dass die kommenden Generationen nicht so viel Profit von ihrem in die Rentenkasse gestecktem Geld haben werden, wie die heutigen. Allerdings ist es besser, dass sie später zumindest einen Mindestbetrag in der Hand halten werden, als gar keine Rente, betrachtet man die Entwicklung der Lage.

Geschwätz!

Die heute 20 bis 30jährigen werden fast gar nichts mehr kriegen, aber jede Menge einzahlen.

Könnten die von ihren Beiträgen eine eigene Vorsorge betreiben, dann hätten die nicht nur ein bißchen mehr als gar nichts, sondern erheblich mehr als wenig.

Müller
14.03.2004, 13:31
Geschwätz!

Die heute 20 bis 30jährigen werden fast gar nichts mehr kriegen, aber jede Menge einzahlen.

Verfolgen Sie überhaupt die Nachrichten?

Patrick Bateman
14.03.2004, 13:41
Original von Müller

Geschwätz!

Die heute 20 bis 30jährigen werden fast gar nichts mehr kriegen, aber jede Menge einzahlen.

Verfolgen Sie überhaupt die Nachrichten?

Klären Sie mich auf!

Duck
14.03.2004, 17:20
Verfolgen Sie überhaupt die Nachrichten?

Ich denke schon,sonst wüsste er nicht,dass es so kommen wird.

DichterDenker
14.03.2004, 18:25
Also wenn die Entwicklung jetzt schon so ist was wird dann noch kommen. Wenn die ganzen Leute die jetzt zwischen 40-50 sind in Rente gehen dann haben wir einen dermassenen Rentnerüberschuss, dass er kaum tragbar ist. Das heißt dann im Prinzip das Berufsanfäger garnichts von ihrem Geld mehr behalten können. Und die Rentner kriegen trotzdem nicht allzuviel

Kalmit
15.03.2004, 14:07
Anschließende Frage: was glaubt ihr - kann es sein, dass irgendwann eine Generation kommt, die wie ich einfach nicht mehr einsieht, dass sie die Fehler der Rentenpolitik von vor 30 Jahren ausbügeln soll? Quasi ein "Kampf der Generationen"?! Der Generationenvertrag Rente ist ja eigentlich auch schon von der Politik aufgekündigt worden!

Ich halte dies für nicht unwahrscheinlich. Momentan denken - so hab ich den Eindruck - nur wenige junge Leute wirklich darüber nach, welch eine schreiende Ungerechtigkeit eigentlich was die Sozialversichrungen angeht in naher Zukunft auf sie zukommt, die meisten denken wenn überhaupt nur daran (so wie es ihnen auch von der Politik eingeredet wird) noch Geld für Privatvorsorge beiseitezulegen! Das ist wohl so, weil eben auch die Frage der Gerechtigkeit momentan in der Öffentlichkeit nicht stattfindet!

Es wird wohl zwei Bewegungen geben - höher qualifizierte werden wohl bei einer noch Arbeitnehmerfeindlichen Politik in andere Länder mit stabilen, fairen Sozialsystemen auswandern - und die anderen gehen dann vielleicht irgendwann auf die Barrikaden!

Überhaupt - ich befürchte, wir sind nicht weit weg von einem großen Knall hier in D. Die ganzen "Reformen" sind ja reine Volksverdummung. Spätestens dann, wenn diese in den nächsten 1-2 Jahren als gescheitert erklärt werden... dann wird's "lustig"!

DichterDenker
15.03.2004, 15:36
>Anschließende Frage: was glaubt ihr - kann es sein, dass irgendwann eine
>Generation kommt, die wie ich einfach nicht mehr einsieht, dass sie die Fehler
>der Rentenpolitik von vor 30 Jahren ausbügeln soll? Quasi ein "Kampf der
>Generationen"?! Der Generationenvertrag Rente ist ja eigentlich auch schon
>von der Politik aufgekündigt worden!

Ja ich glaub das irgendwann das Rentensystem zusammenbricht, da die Rentner immer mehr werden und die arbeitende Bevölkerung immer mehr abnimmt. Da allerdings Rentner die höchste Wahlbeteiligung haben dürfte wohl kein Politiker darauf aussein sie allzusehr zu ärgern...also von wegen Rente aufkündigen...

>Überhaupt - ich befürchte, wir sind nicht weit weg von einem großen Knall
>hier in D. Die ganzen "Reformen" sind ja reine Volksverdummung. Spätestens
>dann, wenn diese in den nächsten 1-2 Jahren als gescheitert erklärt
>werden... dann wird's "lustig"!

Naja bis jetzt hat sich das Volk ja bereitwillig verdummen lassen, warum sollte es jetzt damit aufhören

Kalmit
15.03.2004, 15:47
>Naja bis jetzt hat sich das Volk ja bereitwillig verdummen lassen, warum sollte es jetzt damit aufhören

Stimmt leider... :( Da kommt wieder die traurige Gewissheit in mir hoch, dass in D die halbwegs politisch gebildeten Menschen stark in der Minderheit sind. Manchmal hab ich den Eindruck, die Politik will das Volk absichtlich weiter verdummen lassen (siehe auch Pisa, niedriges Niveau im ÖR-TV), um überhaupt noch eine Stamm-Wählerschaft zu finden! Wenn ich mir überlege, dass z. B. 8 Mio. RTL-Dschungelcamp-Zuschauer ihre Stimme mit einer genauso starken Gewichtung wie andere abgeben dürfen... Dass sind die 50%, die sich erst in der Wahlkabine für das nettere Gesicht aus der Straßenwerbung entscheiden!

Deswegen ändert sich in diesem Land auch nie was, irgendwer findet sich immer, der diese beiden großen Stillstandsparteien wählt! Ich frag mich echt, wie es die SPD momentan überhaupt noch über 20% schafft!

DichterDenker
15.03.2004, 15:52
Da stimm ich dir zu...

Allerdings ist es mir ziemlich egal ob SPD oder CSU an der MAcht sind, da sie im Prinzip genau das gleiche machen...

Müller
15.03.2004, 21:46
Montag, 16. Februar 2004
Die Belastungen der Rentner
Wie groß die Einschnitte sind

Die Rentner werden durch die Gesetze zum Umbau der Sozialsysteme mehrfach belastet. Die Maßnahmen im einzelnen:

Seit 1. Januar 2004 zahlen Rentner bis zur Erreichung der Beitragsbemessungsgrenze den vollen Beitragssatz zur Krankenkasse auf Betriebsrenten und sonstige Versorgungsbezüge. Bei der durchschnittlichen Betriebsrente von 200 bis 300 Euro macht das bei 14 Prozent Krankenkassenbeitrag 14 bis 21 Euro monatlich aus.

Ab 1. April wird der volle Beitragssatz zur Pflegeversicherung fällig. Bisher zahlte die Rentenversicherung die Hälfte. (Bei der Durchschnittsrente von 1000 Euro macht das 8,50 Euro monatlich).

Zum 1. Juli wird es keine Rentenerhöhung geben. Die Nullrunde macht bei der Durchschnittsrente von gut 1000 Euro monatlich etwa 10 Euro Verlust aus.

Neurentner bekommen ihre Rente erst am Monatsende statt am Monatsanfang.

Der Nachhaltigkeitsfaktor bei der Rentenanpassungsformel soll die steigende Zahl der Rentner im Verhältnis zur Zahl der Beschäftigten berücksichtigen. Dies führt zu geringeren jährlichen Rentenerhöhungen und bis zum Jahr 2030 zur Senkung des Nettorentenniveaus von derzeit noch 69 auf etwa 53 Prozent. Steigt die Zahl der Beschäftigten durch eine bessere Wirtschaftslage, soll sich das positiv auf die Anpassungshöhe auswirken. Echte Rentenkürzungen ("Minusanpassungen") sind im Gesetzentwurf ausgeschlossen. Die beitragsfreie Rentensteigerung für drei Jahre Oberschul- oder Universitätsbesuch wird gestrichen. Das kann bis zu 58 Euro monatlich ausmachen. Das Gesetz ist noch in der parlamentarischen Beratung.

Ebenfalls in der parlamentarischen Beratung ist die vom Bundesverfassungsgericht verlangte schrittweise Besteuerung der Renten bei gleichzeitiger Steuerbefreiung der Beiträge zur Alterssicherung von 2005 an. Der Übergang soll 2040 abgeschlossen sein. Drei Viertel der Ruheständler würden laut Rot-Grün nicht belastet, aktive Arbeitnehmer aber entlastet. Ein Alleinstehender kann aus der gesetzlichen Rente bis zu 18 900 Euro jährlich steuerfrei beziehen, wenn es keine weiteren Einkünfte gibt.

Begrenzte Mehrbelastungen im Zuge der Rentenbesteuerung werden auch in Fällen erwartet, wo neben der Rente noch eine Werkspension bezogen wird. An der Besteuerung der Firmenpensionen selbst ändert sich nichts. Belastungen ergeben sich aber durch die stärkere Besteuerung der gesetzlichen Rente. Für 2005 existierende und neue Ruheständler werden 50 Prozent der Rente besteuert beziehungsweise 50 Prozent freigestellt. Diese Freistellung bleibt bis zum Lebensende. Ein Rentner mit einer Monatsrente von 1 250 Euro und einer Werkspension von monatlich 830 Euro zahlt bisher keine Einkommensteuer. Künftig müsste er knapp 40 Euro monatlich zahlen. (dpa)

Quelle (http://www.n-tv.de/5214994.html)

Patrick Bateman
18.03.2004, 15:33
Montag, 16. Februar 2004
Die Belastungen der Rentner
Wie groß die Einschnitte sind

Die Rentner werden durch die Gesetze zum Umbau der Sozialsysteme mehrfach belastet. Die Maßnahmen im einzelnen:

Seit 1. Januar 2004 zahlen Rentner bis zur Erreichung der Beitragsbemessungsgrenze den vollen Beitragssatz zur Krankenkasse auf Betriebsrenten und sonstige Versorgungsbezüge. Bei der durchschnittlichen Betriebsrente von 200 bis 300 Euro macht das bei 14 Prozent Krankenkassenbeitrag 14 bis 21 Euro monatlich aus.

Ab 1. April wird der volle Beitragssatz zur Pflegeversicherung fällig. Bisher zahlte die Rentenversicherung die Hälfte. (Bei der Durchschnittsrente von 1000 Euro macht das 8,50 Euro monatlich).

Zum 1. Juli wird es keine Rentenerhöhung geben. Die Nullrunde macht bei der Durchschnittsrente von gut 1000 Euro monatlich etwa 10 Euro Verlust aus.

Neurentner bekommen ihre Rente erst am Monatsende statt am Monatsanfang.

Der Nachhaltigkeitsfaktor bei der Rentenanpassungsformel soll die steigende Zahl der Rentner im Verhältnis zur Zahl der Beschäftigten berücksichtigen. Dies führt zu geringeren jährlichen Rentenerhöhungen und bis zum Jahr 2030 zur Senkung des Nettorentenniveaus von derzeit noch 69 auf etwa 53 Prozent. Steigt die Zahl der Beschäftigten durch eine bessere Wirtschaftslage, soll sich das positiv auf die Anpassungshöhe auswirken. Echte Rentenkürzungen ("Minusanpassungen") sind im Gesetzentwurf ausgeschlossen. Die beitragsfreie Rentensteigerung für drei Jahre Oberschul- oder Universitätsbesuch wird gestrichen. Das kann bis zu 58 Euro monatlich ausmachen. Das Gesetz ist noch in der parlamentarischen Beratung.

Ebenfalls in der parlamentarischen Beratung ist die vom Bundesverfassungsgericht verlangte schrittweise Besteuerung der Renten bei gleichzeitiger Steuerbefreiung der Beiträge zur Alterssicherung von 2005 an. Der Übergang soll 2040 abgeschlossen sein. Drei Viertel der Ruheständler würden laut Rot-Grün nicht belastet, aktive Arbeitnehmer aber entlastet. Ein Alleinstehender kann aus der gesetzlichen Rente bis zu 18 900 Euro jährlich steuerfrei beziehen, wenn es keine weiteren Einkünfte gibt.

Begrenzte Mehrbelastungen im Zuge der Rentenbesteuerung werden auch in Fällen erwartet, wo neben der Rente noch eine Werkspension bezogen wird. An der Besteuerung der Firmenpensionen selbst ändert sich nichts. Belastungen ergeben sich aber durch die stärkere Besteuerung der gesetzlichen Rente. Für 2005 existierende und neue Ruheständler werden 50 Prozent der Rente besteuert beziehungsweise 50 Prozent freigestellt. Diese Freistellung bleibt bis zum Lebensende. Ein Rentner mit einer Monatsrente von 1 250 Euro und einer Werkspension von monatlich 830 Euro zahlt bisher keine Einkommensteuer. Künftig müsste er knapp 40 Euro monatlich zahlen. (dpa)

Quelle (http://www.n-tv.de/5214994.html)
Danke für die Aufklärung, aber mir scheint du hast das Thema verfehlt.

Es dreht sich in diesem Thread nicht um die Belastungen der jetzigen Renter, es dreht sich a.) um die Belastung der jetzigen Beitragszahler und b.) was diese Beitragszahler denn an Rente zu erwarten haben.

Kalimt ist so nämlich so Anfang Mitte 20.

Einmal ganz davon abgesehen, das wir hier ja auch noch so etwas wie laufende Kosten haben, als das wären Medikamente etc., Miete etc. und das die Masse der Renter unter 1000 Euro liegt , die Durchschittsrente dürfte wohl eher bei 700 -800 Euro liegen, in dem Beispiel mit 2080 EUR ist das natürlich keine Belastung, bei 800 oder 750 aber schon.

Und die Betriebsrenten werden seit dem 01.01.2004 voll mit KV Beiträgen belastet, zuvor waren das wie bei der gesezlichen Rente der halbe Beitragssatz, sofern der Beitragspflichtige nicht über BTBMG hinaus kam.

Bei den betrieblichen Renten ist diese Grenze derzeit be ca 120 EUR, wer darunter ist zahlt nichts, wer drüber ist den vollen Satz.

In deinem Beispiel, 830, 00 Euro, hat der Betreffende, gegen wir von einem Satz von 14% aus, bis zum 31.12.2003 lediglich 58,10 Euro bezahlt, seit dem 01.01.2004 zahlt er aber den vollen Satz, das sind 116,20.

Das ist eine Steigerung um 100%. Real.

Bei der gesetzlichen zahlt er unterhalb der Bemesungsgrenze, nach wie vor den halben Satz. Also statt 14% nur 7%.

Was das für einen Rentner bedeutet, der sagen wir bei der geseztlichen 600 EUR bekommt und eine Betriebsrente von 200 Euro, kann man sich ausrechnen.

Bis 2003 zahlte der Betreffende aus 600 den halben Satz= 42 Euro aus der Betrieblichen zahlte er 14 EUR. Seit dem 01.04.2004 zahlt er bei der betrieblichen satte 28 EUR.

Wenn man das auf den Gesamtbetrag umlegt, hat der Rentner aus 800 EUR bis zum 31.12.2003 56,00 EUR, seit dem 01.04.2004 zahlt er 70 EUR!

Macht 14 EUR weniger im Monat, rechnet man dann noch die Praxisgebühr hinzu, sowie die Vorleistungspflicht bei Medikamenten und den geringeren Erstattungsbetrag, sollte man in diesem Fall nicht von Reformen sprechen, schon gar nicht von sozial verträglichen Reformen.

Die deutsche Sprache hat da seit alters her ein Wort: Beutelschneiderei.