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Vollständige Version anzeigen : George Wahington - Tyrann des 18. Jahrhunderts



WladimirLenin
14.03.2004, 11:23
Biographische Daten
Geboren: 1732 als Sohn eines wohlhabenden Plantagebesitzers in Westmoreland County (Virginia).
Anfangs war er als Landvermessungsingenieur tätig.

Zeit des Unabhängigkeitskampf
1758: Mitglied für 17 Jahre im House of Burgesses
Von 1760 bis 1774: Friedensrichter in Fairfax
1775: Ernennung zum Oberbefehlshaber der neu geschaffenen Kontinentalarmee.

Die Präsidentschaft
1787 kam er als Delegierter von Virginia in den Verfassungskonvent und wurde zu dessen Präsidenten gewählt
1789: George Washington als erster Präsident der USA

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Estmal zitiere ich mal Parenti


The men who gathered in Philadelphia in 1787 strove to erect a strong central government. They agreed with Adam Smith that government was "instituted for the defense of the rich against the poor" ...

Hier zeigt sich, dass die Regierung nicht dem ganzen Volk die Macht anerkennt, sondern nur den reichen Ärschen, deshalb wurde das Wahlrecht für Have-Nots erst Jahre später eingeführt. Beweis, das es Wahlrecht nur für Reiche gab, siehe Geschichtsbuch!

Außerdem steht auch im Geschichtsbuch, dass die "Bill of Rights" erst später in die US-Verfassung eingeführt worden ist. Also wenn George Washington und seine Plutokraten so sehr was für die Menschen tuen wollten, warum haben sie die "Bill of Rights" nicht gleich in die Verfassung eingebaut, sondern erst später als Zusatzartikel!
Parenti dazu: <Kurze Zusammenfassung>
Die USA haben die "Bill of Rights" erst nach demonstrationen von US-Bürgern eingeführt.

Wieso hat George Washington nicht die Sklaverei abgeschaft, wenn er so human ist?
Antwort: Er wollte es nicht!

Ok später folgt mehr!

pavement
14.03.2004, 12:14
warum hat eigentlich lenin die tscheka eingeführt, wenn er so human war?

Rage
14.03.2004, 12:27
Warum muss man eigentlich, wenn man mal die schlechten Seiten einer hochgelobten Person aufzeigen will, immer auf ebendieselben einer anderen Person hingewiesen werden.

Also z.B. "Hitler war ein Arschloch!" - Antwort: "Stalin auch!" ;)

Siran
14.03.2004, 12:52
Mal ganz abgesehen davon: George Washington war nicht der einzige, der an der Verfassung mitgearbeitet hat, ihm die ganze Schuld an der Nichtabschaffung der Sklaverei anzulasten, ist historischer Blödsinn. Die "Founding Fathers" waren: William. Samuel Johnson, Roger Sherman, Oliver Ellsworth (Elsworth), George Read, Gunning Bedford, Jr., John Dickinson, Richard Bassett, Jacob Broom, William Few, braham Baldwin, William Houston, William L. Pierce, James McHenry, Daniel of St. Thomas Jenifer, Daniel Carroll, Luther Martin, John F. Mercer, Nathaniel Gorham, Rufus King, Elbridge Gerry, Caleb Strong, John Langdon, Nicholas Gilman, William Livingston, David Brearly (Brearley), William Paterson (Patterson), Jonathan Dayton, William C. Houston, Alexander Hamilton, John Lansing, Jr., Robert Yates, William. Blount, Richard. Dobbs Spaight, Hugh Williamson, William R. Davie, Alexander Martin, Benjamin Franklin, Thomas Mifflin, Robert Morris, George Clymer, Thomas Fitzsimons (FitzSimons; Fitzsimmons), Jared Ingersoll, James Wilson, Gouverneur Morris, John Rutledge, Charles Cotesworth Pinckney, Charles Pinckney, Pierce Butler, John Blair, James Madison Jr., George Washington, George Mason, James McClurg, Edmund J. Randolph, George Wythe

Was die Sklaverei betrifft: Die Welt war einfach noch nicht so weit. Kein Land hatte zu diesem Zeitpunkt die Sklaverei abgeschafft. Dänemark machte 1792 den Anfang, 1807 folgte Großbritannien. Deutschland entließ Anfang des 19. Jahrhunderts seine Bauern aus der Leibeigenschaft. Iin Frankreich wurden die Sklaven erst 1848 frei, in den Niederlanden erst 1863.

Dass die "Bill of Rights" in die Verfassung mit aufgenommen werden sollte, war schon während der Ratifizierung der Verfassung klar, viele Staaten unterschrieben mit dem Wissen, dass da noch Gesetze folgen würden. Die "Bill of Rights" wurde übrigens bereits am 25. September 1789 angefügt, unter George Washingtons Präsidentschaft.

Bakunin
14.03.2004, 12:53
ich hab auch mal gehört, dass der herr washington der größte sklavenbesitzer von ganz amerika gewesen sein soll. typisch amerikanisch, dass der dort ein held ist. irgendwie ist es auch unverschämt, dass bei irgendwelchen bekloppten patriotischen paraden sogar schwarze den feiern sollen. oder, dass er überhaupt gefeiert wird.

Tiger
14.03.2004, 12:56
Original von ernesto
ich hab auch mal gehört, dass der herr washington der größte sklavenbesitzer von ganz amerika gewesen sein soll. typisch amerikanisch, dass der dort ein held ist. irgendwie ist es auch unverschämt, dass bei irgendwelchen bekloppten patriotischen paraden sogar schwarze den feiern sollen. oder, dass er überhaupt gefeiert wird.

Naja, als Ami würde ich ihn auch feiern immerhin hat er die USA "gegründet".
Was hat man eigentlich immer mit der Sklaverei in Amerika Sklaverei gabs zu der Zeit auch in Europa, in Russland gab es sie sehr lange und Sklaverei gab es sogar schon in den Wiegen der Zivilisation: im alten Griechenland und im Römischen Reich.

Bakunin
14.03.2004, 12:58
sklaverei gibt es ja immer noch.

siehe togo.

Siran
14.03.2004, 13:01
Original von ernesto
ich hab auch mal gehört, dass der herr washington der größte sklavenbesitzer von ganz amerika gewesen sein soll. typisch amerikanisch, dass der dort ein held ist. irgendwie ist es auch unverschämt, dass bei irgendwelchen bekloppten patriotischen paraden sogar schwarze den feiern sollen. oder, dass er überhaupt gefeiert wird.

George Washington besaß sicherlich Sklaven. Als Plantagenbesitzer damals war das schlichtweg normal. Dass er der größte Sklavenbesitzer gewesen sein soll, halte ich für unwahrscheinlich, einfach aufgrund dessen, dass Washington erst relativ spät in seinem Leben überhaupt eine Plantage erwarb und nie wirklich viel Zeit auf ihr verbrachte.


George Washington hatte auf seiner Plantage 300 Sklaven, wovon ihm allerdings nur 123 gehörten. Die anderen waren Sklaven, die über den verstorbenen ersten Ehemann seiner Frau auf die Plantage kamen und die ihm rechtlich nicht gehörte und die er auch nicht freilassen konnte.

Er hat in seinem Testament übrigens verfügt, dass alle seine Sklaven die Freiheit erhalten sollten.

Tiger
14.03.2004, 13:04
Original von ernesto
sklaverei gibt es ja immer noch.

siehe togo.

Naja Togo ist hinter dem Mond, die sollen sich selbst um die Abschaffung der Sklaverei kümmern, Europa muss ja nicht überall Entwicklungshilfe leisten. Wäre Togo eine Kolonie des Deutschen Reiches geblieben wäre es dort sicher nicht so weit gekommen.

Bakunin
14.03.2004, 13:05
Er hat in seinem Testament übrigens verfügt, dass alle seine Sklaven die Freiheit erhalten sollten.

naja, was ich davon halten soll :rolleyes: ..........

für mich ist er genauso ein depp, wie der lincoln. dieser hat nämlich gesagt, dass er die sklaverei beibehalten würde, wenn man dadurch die union retten kann. er sie aber abschaffen würde, wenn man dadurch die union retten kann.

alles, so scheinbare helden.

Rage
14.03.2004, 13:07
Der Kolonialismus hat die Sklaverei dort wahrscheinlich entstehen lassen.

Bakunin
14.03.2004, 13:11
Naja Togo ist hinter dem Mond, die sollen sich selbst um die Abschaffung der Sklaverei kümmern, Europa muss ja nicht überall Entwicklungshilfe leisten. Wäre Togo eine Kolonie des Deutschen Reiches geblieben wäre es dort sicher nicht so weit gekommen.

es geht nicht um die abschaffung der sklaverei, sondern um den tatbestand. in china gibt es offiziell auch keine sklaverei, aber inoffiziell müssen dort kinder, frauen und männer für einen hungerlohn arbeiten und werden in fabriken eingesperrt.

ausserdem werden oftmals frauen aus dem vietnam geklaut und in china verheiratet. und mit solchen staaten pflegt die brd gute beziehungen.

dagegen ist der irakkrieg die reinste friedenskonferenz gewesen.

Siran
14.03.2004, 13:18
Original von ernesto
naja, was ich davon halten soll :rolleyes: ..........

für mich ist er genauso ein depp, wie der lincoln. dieser hat nämlich gesagt, dass er die sklaverei beibehalten würde, wenn man dadurch die union retten kann. er sie aber abschaffen würde, wenn man dadurch die union retten kann.

alles, so scheinbare helden.

Wie gesagt, ernesto, du musst das immer im geschichtlichen Kontext sehen. In einer Zeit, in der generell Frauen als dümmer betrachtet wurden, kannst du einer Person nicht wirklich vorwerfen, wenn sie diesen Standpunkt vertritt. Wenn dir das von jeder Seite gesagt wird und die Frauen mangels Bildung und mangels Möglichkeiten auch immer einen uninformierteren Eindruck auf dich machen, dann wirst du das irgendwann glauben.

Wenn du dein Leben lang mit Sklaven aufgewachsen bist, jeder in deiner Umgebung Sklaven hat, jeder, den du fragst, dir erklärt, das Sklaverei etwas gottgegebenes ist, dann wirst du das auch glauben. Du hast ja gar nicht die Möglichkeit des Vergleichs.

Deshalb kann man solche Aussagen eben nicht unabhängig vom Kontext sehen. Ein Mensch kann die genannten zwei Vorurteile vertreten und für die damaligen Zeit trotzdem ein aufgeklärter und guter Mensch sein.

Was jetzt Lincoln betrifft: Dessen Ziel war, als Präsident, nunmal die Rettung der Union und nicht die Befreiung der Sklaven. Er hat sicherlich nichts dagegen gehabt, diese zu befreien, im Norden, wo er gewählt wurde, waren die Sklaven ja frei, aber es war nicht sein Hauptziel. Es ist sicherlich nicht richtig, wenn man Lincoln als fortschrittlichen Sklavenbefreier sieht, dessen einziger Herzenswunsch das war.

Tiger
14.03.2004, 13:24
Original von ernesto
es geht nicht um die abschaffung der sklaverei, sondern um den tatbestand. in china gibt es offiziell auch keine sklaverei, aber inoffiziell müssen dort kinder, frauen und männer für einen hungerlohn arbeiten und werden in fabriken eingesperrt.

ausserdem werden oftmals frauen aus dem vietnam geklaut und in china verheiratet. und mit solchen staaten pflegt die brd gute beziehungen.

dagegen ist der irakkrieg die reinste friedenskonferenz gewesen.

Der Brd kann es doch geal sein ob es in diesen Ländern Sklaverei gibt oder nicht. Die Brd sollte trotzdem beziehungen mit diesen Ländern haben sofern es zu ihrem Wirtschaftlichen Vorteil ist und sie vielleicht sogar Politisch Vorteile Rausholen kann immerhin ist z.b. China Atommacht und hat einen ständigen Sitz im Sicherheitsrat.

Rage
14.03.2004, 13:31
Ja, alles was jenseits des schwarz-rot-braunen Horizonts liegt, ist doch letzlich egal... :rolleyes:

Delbrück
14.03.2004, 13:35
Estmal zitiere ich mal Parenti


The men who gathered in Philadelphia in 1787 strove to erect a strong central government. They agreed with Adam Smith that government was "instituted for the defense of the rich against the poor" ...

Hier zeigt sich, dass die Regierung nicht dem ganzen Volk die Macht anerkennt, sondern nur den reichen Ärschen, deshalb wurde das Wahlrecht für Have-Nots erst Jahre später eingeführt. Beweis, das es Wahlrecht nur für Reiche gab, siehe Geschichtsbuch!


Führ dir mal den 10. The Federalist-Artikel von James Madison zu Gemüte, was Parenti wohl kaum gemacht haben kann. Er hat sich meiner Meinung nach überhaupt nicht mit den Gedanken der amerikanischen Gründerväter auseinandergesetzt - macht die Sache auch viel einfacher...

Dieser Artikel der Federalist Papers handelt von der "violence of faction" (Macht der Interessengruppen) und wie man diese kontrollieren kann.
Unter anderem steht da was vom Schutz der Minderheiten (religiöse, politische und ÖKONOMISCHE, das heißt REICHE!).
1. Das parlamentarische System verhindert, dass eine Minderheit ihren Willen gegen die Mehrheit durchsetzen kann.
2. Das republikanische System garantiert den Minderheiten eine ausgleichende Überrepräsentation im Parlament, auf dass ihr Schutz gegenüber dem undurchdachten Willen der Mehrheit gewährleistet ist.

Von diesem Schutz profitieren beispielsweise hierzulande auch Leute wie du (vgl. Meinungsfreiheit).

Bakunin
14.03.2004, 15:10
Der Brd kann es doch geal sein ob es in diesen Ländern Sklaverei gibt oder nicht. Die Brd sollte trotzdem beziehungen mit diesen Ländern haben sofern es zu ihrem Wirtschaftlichen Vorteil ist und sie vielleicht sogar Politisch Vorteile Rausholen kann immerhin ist z.b. China Atommacht und hat einen ständigen Sitz im Sicherheitsrat.

entschuldigung, aber das finde ich jetzt ziemlich unmenschlich. man kann doch keine beziehungen zu einem land haben, welches seine eigene bevölkerung einfach so abkacken lässt.

aber dies ist das problem bei leuten, die kein internationalistisches gefühl haben. traurig.

Rage
14.03.2004, 15:49
ja als ich den Beitrag gelesen habe wusste ich nicht ob ich heulen oder kotzen muss :rolleyes:

"Es ist doch egal ob in diesem Land Menschen versklavt werden, solange unser Land einen Vorteil davon hat" - ich habe noch nie so eine absolut beschissene Meinung gelesen. Das ist echt das allerletzte. Wah :flop:

WladimirLenin
14.03.2004, 15:53
Ja, der größte Sklavenhalter war er hundert pro!
Mich ärgert es am meisten, dass man ihn dann so hochpreist!

Siehe Mount Rouchmore
Washington D.C.
Bundesstaat Washington
usw!

Ein Sklavenhalter, also dann auch ein Rassist, da er nur Schwarze Sklaven hatte, soll toll sein?

pavement
14.03.2004, 15:58
Ein Sklavenhalter, also dann auch ein Rassist, da er nur Schwarze Sklaven hatte, soll toll sein?

die sklaven damals in amerika dürften so ziemlich alle schwarz gewesen sein...

WladimirLenin
14.03.2004, 16:24
die sklaven damals in amerika dürften so ziemlich alle schwarz gewesen sein...

Deswegen waren ja auch die Sklavenhalter alle Rassisten, ja ja der nette demokratische Washington! Hitler hatte glaube ich keine jüdischen Sklaven, auch wenn man es nach Nazi Recht welche besorgen konnte!
Sklaven = Zwangsarbeiter!

DichterDenker
14.03.2004, 18:14
>Es gibt immer noch Sklavenhandel.

Da sieht man es mal wieder...
Die Menschheit wird sich nie ändern

WladimirLenin
14.03.2004, 19:31
Es gibt immer noch Sklavenhandel.

http://www.nationalgeographic.de/php/magazin/topstories/2003/09/topstory1.htm

Das ist ein ganz ganz mieses Geschäft.

Ja und anstelle unschuldige Länder wie Irak, Kuba oder so Sanktionen zu verhängen, sollte man diese Sklavenhändlerländer bißchen unter Druck zu setzen, nicht mit einem Krieg, aber es geht bestimmt auch anders!

Gärtner
14.03.2004, 19:37
Ja und anstelle unschuldige Länder wie Irak, Kuba oder so Sanktionen zu verhängen, sollte man diese Sklavenhändlerländer bißchen unter Druck zu setzen, nicht mit einem Krieg, aber es geht bestimmt auch anders!
Ähm, mal darüber nachgedacht, daß es möglichweise auch andere Dinge gibt, die einem Staat wie Kuba oder dem Irak zu Saddams Zeiten sicherlich nicht das Attribut "unschuldig" zuweisen lassen?

WladimirLenin
14.03.2004, 19:44
Ähm, mal darüber nachgedacht, daß es möglichweise auch andere Dinge gibt, die einem Staat wie Kuba oder dem Irak zu Saddams Zeiten sicherlich nicht das Attribut "unschuldig" zuweisen lassen?

Die haben aber kein Sklavenhandel geführt!

John Donne
14.03.2004, 19:56
Es gibt immer noch Sklavenhandel.

http://www.nationalgeographic.de/php/magazin/topstories/2003/09/topstory1.htm

Das ist ein ganz ganz mieses Geschäft.

Den Artikel habe ich der englischsprachigen Printausgabe gelesen und war wirklich unangenehm überrascht. Nicht darüber, daß es Sklaverei überhaupt noch gibt. Aber das Ausmaß hatte ich mir anders vorgestellt.

Grüße
John

WladimirLenin
14.03.2004, 19:59
Ähm... das meinst du doch wohl hoffentlich nicht im Sinne von 'nie', oder etwa doch?
Ich meinte Castro und Hussein!

WladimirLenin
14.03.2004, 20:26
Und welche Länder sind es? (die Sklavenhandel treiben)

WladimirLenin
14.03.2004, 20:36
Viele afrikanische Länder, natürlich. Aber die Drahtzieher sitzen wie so oft ganz wo anders...
Du meinst doch jetzt den Zusammenhang mit den Diamanten?
Hier:
http://www.nationalgeographic.de/php/magazin/topstories/2002/03/topstory2.htm

Ich wollte mal paar Länder hören, die Sklavenhandel jetzt noch betreiben!

John Donne
14.03.2004, 20:51
Was die Sklaverei betrifft: Die Welt war einfach noch nicht so weit. Kein Land hatte zu diesem Zeitpunkt die Sklaverei abgeschafft. Dänemark machte 1792 den Anfang, 1807 folgte Großbritannien. Deutschland entließ Anfang des 19. Jahrhunderts seine Bauern aus der Leibeigenschaft. Iin Frankreich wurden die Sklaven erst 1848 frei, in den Niederlanden erst 1863.


Das ist doch der springende Punkt. Man darf Geschichte nicht nur aus der heutigen Perspektive beurteilen. Heute ist für uns klar, daß Sklaverei keine Existenzberechtigung hat und das Wahlrecht allen Bürgern unabhängig von Einkommen, Geschlecht, Hautfarbe, Religion und sonstigen Merkmalen mit (Ausnahme von Geisteszuständen, die zu einer Entmündigung geführt haben) ab einem bestimmten Altern zusteht.
Man bedenke, daß hier der Gedanke, der die Unterscheidung zwischen Bürger und Untertan überhaupt ausmacht, gerade erst wiederentdeckt und philosophisch aufbereitet worden war.
Verglichen mit europäischen (und damit sozusagen üblichen) Zuständen war das amerikanische Modell eine große Errungenschaft: Dort durften anfangs wenigsten 10% der Leute tatsächlich wählen, in Europa niemand.
Die Idee, den Bürgerstatus und insbesondere das Wahlrecht an Steuerleistungen und generell Besitz zu knüpfen ist dabei übrigens nicht neu gewesen: Das war beispielsweise auch im alten Athen (das zumindest den Philosophen der Aufklärung bekannt gewesen sein dürfte) ebenso. Ab 1868 (bzw. 1870 auch Schwarze) durften dann in den USA alle Männer über 21 Jahren wählen, während in Preußen beispielsweise noch bis 1918 das Dreiklassenwahlrecht galt. Die Idee, auch ohne Pflichten bzw. Gegenleistung (Steuern) das Wahlrecht zu besitzen hätte m.E. damals auch nicht gerade in die US-Denkweise gepaßt, hatte man doch den Freiheitskampf nicht zuletzt deshalb geführt, weil man für seine Pflicht (Steuern an England zu entrichten) auch Rechte haben wollte (parlamentarische Repräsentation). Aber die amerikanische Verfassung betrat auch hier Neuland, indem sie unveräußerliche Rechte (aber eben nicht das Wahlrecht) propagierte, die jedem Menschen (d.h. denen, die als Menschen angesehen wurden, ->Sklaverei) zustanden. Daß diese Rechte nicht den heutigen Vorstellungen von Menschenrechten entsprachen, wird nur der bemängeln, der sich weigert, sie in ihrem historischen Kontext zu betrachten. Da Michael Parenti als Ph.D. in Politikwissenschaften sicher weiß, wie man Geschehnisse in einen historischen Kontext einordnet, bin ich schlicht geneigt, ihm Faulheit oder Böswilligkeit zu unterstellen.

Grüße
John

John Donne
14.03.2004, 20:53
Ja, das mit den Diamanten habe ich auch gelesen. Und ich fand es auch ähnlich barbarisch. Ich neige eigentlich nicht zu extremer political correctness, aber seit dem Artikel mache ich mir wirklich Gedanken, ob ich jemals einen Diamantring verschenken sollte.

Grüße
John

WladimirLenin
14.03.2004, 20:57
Wir sind vom Thema abgekommen!

pavement
14.03.2004, 23:50
Die Idee, den Bürgerstatus und insbesondere das Wahlrecht an Steuerleistungen und generell Besitz zu knüpfen ist dabei übrigens nicht neu gewesen: Das war beispielsweise auch im alten Athen

und, was man noch dazu sagen muss, und was den herrn wladimirlenin wohl überraschen wird: die verknüpfung von wahlrecht und besitz (steuerleistung) durch solon im alten athen stellte damals einen schritt in richtung demokratie dar.
für den herrn lenin wärs wohl nur "timokratie" und somit erledigt.
interessanterweise übersieht dieser herr lenin auch, dass "historisches, dialektisches denken" eben eine - m.E. die haupterrungenschaft - eines gewissen herrn marx war.
die gründung des amerikanisches staates war ein wichtiger schritt in richtung demokratie, aus heutiger sicht mag uns vieles befremdend daran erscheinen, aber diese ereignisse lassen sich eben nicht angemessen im vergleich zu den heutigen zuständen (zumindest zu denen in deutschland - leider gibt es noch genug länder, in denen eine amerikanische verfassung des 18. jh. ein gewaltiger fortschritt in richtung demokratie wäre) beurteilen.

WladimirLenin
15.03.2004, 12:44
und, was man noch dazu sagen muss, und was den herrn wladimirlenin wohl überraschen wird: die verknüpfung von wahlrecht und besitz (steuerleistung) durch solon im alten athen stellte damals einen schritt in richtung demokratie dar.
für den herrn lenin wärs wohl nur "timokratie" und somit erledigt.
interessanterweise übersieht dieser herr lenin auch, dass "historisches, dialektisches denken" eben eine - m.E. die haupterrungenschaft - eines gewissen herrn marx war.
die gründung des amerikanisches staates war ein wichtiger schritt in richtung demokratie, aus heutiger sicht mag uns vieles befremdend daran erscheinen, aber diese ereignisse lassen sich eben nicht angemessen im vergleich zu den heutigen zuständen (zumindest zu denen in deutschland - leider gibt es noch genug länder, in denen eine amerikanische verfassung des 18. jh. ein gewaltiger fortschritt in richtung demokratie wäre) beurteilen.

Herrn Dr. Parenti würde sagen: "Die Verfassung und somit die Bildung des Staates war der beginn einer imperialistischen Plutokratie"!

Und so ist es!

pavement
15.03.2004, 12:56
das ist natürlich sehr marxistisches denken...hut ab!

Kommissär
15.03.2004, 13:04
Also langsam wirds schon schräg, wenn man in der Geschichte "Razzien" durchführt und historische Persönlichkeiten nach heutigen Massstäben zuverurteilen bzw. zuvergleichen versucht. Es scheint mir, als hätte es im 20. Jahrhundert keine geeigneten Personenen mehr, die man anschwärzen könnte...

Klaus E. Daniel
27.03.2004, 11:20
baerlach,

es ist ohnehin falsch. Personen nicht aus ihrer Zeit - für Geschichte gilt das Gleiche zu sehen.
Insofern haben Sie vollkommem recht.

KED

Maria
27.03.2004, 12:49
so schlecht war waschington nicht. Weil der nähmlich Amerika gegründet hat. Dabei hat er soger die Sklawerei abgeschafft.

Tiger
27.03.2004, 15:07
wenn ich mich recht erinnere hat Lincoln die Sklaverei abgeschafft.

Klaus E. Daniel
27.03.2004, 15:48
Das ist wohl richtig.

AxelFoley
29.03.2004, 17:33
George Washington könnte ich mir schon als TYrann vorstellen.
Denn immer, wenn ein Politiker versucht hat, ein Volk zu einen oder um Unabhängigkeit zu kämpfen, propagierte er "Blut und Eisen". Klar, dass dabei welche auf der Strecke bleiben. Diese These gilt jedoch nur bis zur Wiedervereinigung 1990.

WladimirLenin
11.04.2004, 21:52
George Washington könnte ich mir schon als TYrann vorstellen.
Denn immer, wenn ein Politiker versucht hat, ein Volk zu einen oder um Unabhängigkeit zu kämpfen, propagierte er "Blut und Eisen". Klar, dass dabei welche auf der Strecke bleiben. Diese These gilt jedoch nur bis zur Wiedervereinigung 1990.

Wirklich nur bis zur Wiedervereinigung?

Bush kämpfte ja auch angeblich für die Freiheit Iraks!

Parteisoldat
23.07.2005, 01:23
Washington war ein primitiver Verbrecher.

Praetorianer
23.07.2005, 01:36
"instituted for the defense of the rich against the poor" ...

defense instead of domination? Coward! F*** Sissy!

Wahrheitssucher
29.07.2005, 12:48
Hallo allerseits,

zum Thema "Washington" und "Demokratie USA" hier ein interessanter Beitrag:

http://www.cjb.cc/members/geschichte/seppdepp/048.htm

Gruß,

Wahrheitssucher