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Vollständige Version anzeigen : Frankreich setzt Schengener Abkommen aus



Siran
14.03.2004, 20:32
Unter dem Eindruck der Terroranschläge in Madrid hat Frankreich das Schengener Abkommen ausgesetzt. An allen Grenzen wird nun der Grenzverkehr wieder kontrolliert. Die Überwachung an Flughäfen und Bahnhöfen wurde deutlich erhöht, für Gepäckkontrollen die Alarmstufe Rot ausgelöst. Dies ist die zweithöchste Warnstufe Antiterrorprogramm "Vigipirate". Flugreisende müssen mit einer Durchsuchung des Handgepäcks rechnen, allerdings wird nur stichprobenartig vorgegangen.

Zur Unterstütung der Polizei wurden 500 Soldaten abkommandiert. Bei der Kontrolle der öffentlichen Verkehrsmittel helfen mobile Einsatzkräfte der kasernierten Polizei den Kontrolleuren. In U-Bahnen und Wartehallen gibt es vermehrt Warndurchsagen. Auch in der Pariser Innenstadt wurde die Polizeipräsenz erhöht.

Frankreich fühlt sich besonders bedroht, weil es sich stark im arabischen Bereich engagiert und durch das Verbot des Kopftuchs an öffentlichen Schulen ins Visier radikaler Muslime geraten ist.

WladimirLenin
14.03.2004, 20:35
Es ist vielleicht nur der Schreckmoment, aber ich glaube Frankreich wird wieder zurück zum Abkommen gehen, da sie bestimmt von Deutschland und anderen Ländern Ratschläge kriegen werden. Vielleicht bespricht es Brüssel auch nochmal aber viel wird sich nicht ändern!

Tiger
14.03.2004, 20:39
Das Schengener Abkommen wird sich in zukunft noch verstärkt als Hinderniss des Antiterrorkampfes herauskristalisieren. Ich kann die Französische Regierung verstehen, die müssen ganz schön Angst bekommen haben. Trotzdem sollten sie an einem Verbot für Kopftücher an Öffentlichen Schulen festhalten, sollten sie nachgeben werden sich die Terroristen nur noch weiter ermutigt sehen und versuchen noch ganz andere Sachen zu erpressen.

WladimirLenin
14.03.2004, 20:41
Das Schengener Abkommen wird sich in zukunft noch verstärkt als Hinderniss des Antiterrorkampfes herauskristalisieren. Ich kann die Französische Regierung verstehen, die müssen ganz schön Angst bekommen haben. Trotzdem sollten sie an einem Verbot für Kopftücher an Öffentlichen Schulen festhalten, sollten sie nachgeben werden sich die Terroristen nur noch weiter ermutigt sehen und versuchen noch ganz andere Sachen zu erpressen.

Staat und Religion sollte getrennt werden, deshalb keine Köpftücher in der Schule!

Großadmiral
14.03.2004, 20:42
Schengen, ist nur ca. 80 Km von Saarbrücken entfernt, war schon da.

Ich denke ebenfalls, dass die Franzosen im Eifer des Gefechts übertreiben.
Die Angst ist zwar verständlich, doch in dem Fall wirklich fehl am Platz.
Frankreich und die anderen EU Staaten sollten ihre Sicherheitsvorkehrungen überprüfen und erhöhen, mehr kann man da nicht tun.

Siran
14.03.2004, 22:40
Wenn ich ehrlich bin, halte ich Frankreichs Reaktion für wesentlich intelligenter als Deutschlands, das erstmal geleugnet hat, dass man überhaupt Sicherheitsvorkehrungen treffen muss. Bis sich jetzt die EU zu einem Vorgehen entschlossen hat, wird meiner Meinung nach zu viel Zeit vergehen.

Heike
14.03.2004, 22:44
Das ist doch auch nur ein verzweifelter Akt der Westlichen Hilfslosigkeit. Der Kampf gegen den Terror ist zum Glück nicht zu gewinnen, dass wird auch der Kriegstreiber Bush merken.

Siran
14.03.2004, 22:46
Du befürwortest also den Terror gegen vollkommen unschuldige Personen?

Der Schakal
19.03.2004, 15:55
Staat und Religion sollte getrennt werden, deshalb keine Köpftücher in der Schule!

Das sehe ich ein bisschen anders...

frederics
19.03.2004, 15:56
Ich finde die Maßnahmen von Frankreich gut und beispielhaft, Deutschland sollte folgen.
Deutschland sollte insbesondere dauerhaft folgen, zumindest im Bereich der EU Osterweiterung.

kettnhnd
19.03.2004, 15:56
Das sehe ich ein bisschen anders...

...das war klar.

Tiger
19.03.2004, 16:21
Warum kein Kopftuchverbot an Schulen?
Das gibt es ja sogar in der Türkei in der wesentlich mehr Muslime leben als hierzulande (fragt sich nur wie lange noch)

Mithrandir
19.03.2004, 17:00
Das ist doch auch nur ein verzweifelter Akt der Westlichen Hilfslosigkeit. Der Kampf gegen den Terror ist zum Glück nicht zu gewinnen,
Warum zum Glück?
Frankreich versucht (auch wenn es keinen hunderprozentigen Schutz geben kann, das würde ich allerdings nicht als Hilflosigkeit bezeichnen...) die Sicherheit zu erhöhen.

dass wird auch der Kriegstreiber Bush merken.
In dem Fall wird "das" mit nur einem s geschrieben... Was hat Herr Bush damit zu tun? Kommt mir etwas zusammenhanglos vor.

Folan
20.03.2004, 13:42
Das Schengener Abkommen ist in erster Linie als äußerst positiv einzuschätzen, treibt es doch das Zusammenwachsen der EU voran und hebt ohnehin nicht wirklich sinnvolle Staatsgrenzen auf.
Die Reaktion Frankreichs auf den Anschlag in Madrid mag zunächst nachvollziehbar sein, ist jedoch in ihrer Konsequenz völlig nutzlos. Es wird nie möglich sein Terrorakte zu verhindern, vielmehr geht es doch darum nicht erst eine Agriffsfläche zu bieten, also ist die Bekämpfung der Wurzeln des Terrors doch viel wichtiger als die der Symptome, denn die können ohnehin nicht bezwungen werden(Wenn Menschen töten wollen, dann tun sie es auch und sie werden immer Mittel und Wege finden dies zu tun).
Ich denke also persönlich, dass der Schritt Frankreichs, das Abkommen auszusetzen, unproduktiv ist und vielmehr eine Kapitulation vor dem Terror bedeutet.

Thomas I
31.03.2004, 18:57
Das Schengener Abkommen wird sich in zukunft noch verstärkt als Hinderniss des Antiterrorkampfes herauskristalisieren. Ich kann die Französische Regierung verstehen, die müssen ganz schön Angst bekommen haben. Trotzdem sollten sie an einem Verbot für Kopftücher an Öffentlichen Schulen festhalten, sollten sie nachgeben werden sich die Terroristen nur noch weiter ermutigt sehen und versuchen noch ganz andere Sachen zu erpressen.


So lange die EU-Staaten ihre nationalen Eifersüchteleien nicht einstellen und zum Wohle Europas den gemeinsamen Markt mit gemeinsamen Sicherheitsstandards und Sicherheitsorganen abrunden wird das Abkommen zwar immer wieder ausgesetzt werden - aber auch das wird nichts bringen, fehlen doch an vielen Grenzübergängen schon die infrastrukturellen Einrichtungen für echte Kontrollen.