PDA

Vollständige Version anzeigen : Ossis okkupieren Arbeitsplätze im Westen



gothmania
19.03.2004, 13:37
Jeden Freitag dasselbe Bild auf der bundesdeutschen Autobahn - Heerscharen von Ossis fahren Richtung Osten - i.d.R. neue Mittelklassewagen mit nur einer Person besetzt!
Sonntag abends und Montag morgens geht die Karawane dann wieder in umgekehrter Richtung auf Reisen - ab in den Westen.

Bei Recherchen, wie viele Ossis im Westen Arbeitsplätze okkupieren, stößt man auf höchst unterschiedliche und widersprüchliche Zahlen.
Fakt ist jedoch, dass in den letzten Jahren zahlreiche Wessi-Arbeitnehmer - insbesondere ältere Arbeitnehmer aus den etwas höheren Tarifgruppen, gnadenlos in die Arbeitslosigkeit geschickt wurden und durch Billigarbeiter aus der Ostzone ersetzt wurden. Davon sind insbesondere alle Knochenarbeiter-Berufe betroffen - von Verkäufern über Bauarbeiter und Handwerker, LKW-Fahrer, Krankenschwestern, Friseuren, Lagerarbeitern und was es sonst noch an einfacher qualifizierten Berufen gibt.
Beamte, Lehrer, Freiberufler o.ö. besserverdienende Berufsgruppen werden dagegen nicht von dumping-Arbeitnehmern ersetzt!

Wo kann man die wahren Zahlen über diese und andere Ost-West-Arbeitsmigration erfahren? Den geschönten Daten z.B. der Bundesregierung traue ich nicht!

oktober
19.03.2004, 13:52
Hoi,

ob man das, was du da beschreibst als "Okkupation" bezeichnen kann ist wohl zweifelhaft.
Aber anyway, was macht es aus, ob der Arbeitsplatz von einem "Wessi" oder einem "Ossi" besetzt wird?
Vielmehr stört doch wohl die Tatsache, dass es, egal ob in West- oder Ostdeutschland nicht genügend Arbeitsplätze gibt.
Anstatt sich gegenseitig auszuspielen (Wessis vs. Ossis), woran sicher bestimmte Teile der Bevölkerung durchaus Interesse haben, sollte sich die Menge der arbeitenden Bevölkerung Deutschlands lieber solidarisieren und mit vereinten Kräften versuchen diesen Missstand ändern.

Tiger
19.03.2004, 13:57
Es gibt keine Ossis und Wessis es gibt nur das DEUTSCHE VOLK.
Außerdem könnte ich mich genausogut aufregen weil mein Nachbar mir den Arbeitsplatz wegnimmt. Die Ostdeutschen sind auch Deutsche und haben das Recht in Deutschland zu arbeiten. Wenn mal ein paar Ausländern die den Deutschen die Arbeit wegnehmen in ihre Heimat zurückkehren würden wäre das wesentlich Sinnvoller

trib996
19.03.2004, 14:17
Jeden Freitag dasselbe Bild auf der bundesdeutschen Autobahn - Heerscharen von Ossis fahren Richtung Osten - i.d.R. neue Mittelklassewagen mit nur einer Person besetzt!
Sonntag abends und Montag morgens geht die Karawane dann wieder in umgekehrter Richtung auf Reisen - ab in den Westen.

Bei Recherchen, wie viele Ossis im Westen Arbeitsplätze okkupieren, stößt man auf höchst unterschiedliche und widersprüchliche Zahlen.
Fakt ist jedoch, dass in den letzten Jahren zahlreiche Wessi-Arbeitnehmer - insbesondere ältere Arbeitnehmer aus den etwas höheren Tarifgruppen, gnadenlos in die Arbeitslosigkeit geschickt wurden und durch Billigarbeiter aus der Ostzone ersetzt wurden. Davon sind insbesondere alle Knochenarbeiter-Berufe betroffen - von Verkäufern über Bauarbeiter und Handwerker, LKW-Fahrer, Krankenschwestern, Friseuren, Lagerarbeitern und was es sonst noch an einfacher qualifizierten Berufen gibt.
Beamte, Lehrer, Freiberufler o.ö. besserverdienende Berufsgruppen werden dagegen nicht von dumping-Arbeitnehmern ersetzt!

Wo kann man die wahren Zahlen über diese und andere Ost-West-Arbeitsmigration erfahren? Den geschönten Daten z.B. der Bundesregierung traue ich nicht!



Völlig billiger Artikel der nur dazu dienen soll das Feindbild Ossi/Wessi aufrecht zu erhalten .

opdr-sailor
19.03.2004, 17:15
@trib996 aus Brandenburg:
Nun, ganz so einfach kann man den Beitrag nicht abtun. Sicherlich war der Beitrag von gothmannia polemisch - aber er enthält auch ein reales Stimmungsbild, dass sich im Westen zunehmend vertieft.
Aus eigener Beobachtung weiß ich, dass die Zahl der Wessis, die die Wiedervereinigung für die derzeitigen Probleme verantwortlich macht, stark anwächst.
Und ich selbst (ich bin selbst Wessi) mache das diesen Leuten auch nicht zum Vorwurf - Gott bewahre! Denn auch wenn es vielen Lesern als politisch unkorrekt erscheint - die Wiedervereinigung in der von Kohl durchgezogenen Form ist stark am derzeitigen Desaster Deutschlands mitschuld. Allerdings wird dies oft totgeschwiegen.

Beispiel Rentendesaster: Viele Rentner verspüren eine maßlose Wut auf die Politik, weil die Renten effektiv gekürzt werden. Allerdings zahlen die Beitragszahler im Westen Jahr für Jahr 10 Milliarden Euro für die Ostrentner, die außer wertlosen Aluchips nie einem Cent Beitrag eingezahlt haben (Quelle: Focus Heft 32/2002, Seite 135). Diese Belastungen müssen die Westrentner ausbaden.

Beispiel Sozialbeiträge: Der STERN hat in seiner Ausgabe 29/2003, Seite 136 vorgerechnet, dass ohne die Wiedervereinigung die Sozialbeiträge um ca. 5% (!) niedriger wären. 8,7% der Bruttosozialproduktes im Osten stammen aus Nürnberg - von der Bundesanstalt für Arbeit!

Beispiel Transferleistungen in der Osten: Claus Noé, der Ex-Staatssekretär vom ehemaligen Finanzminister Lafontaine, hat mal alle Transferleistungen von West nach Ost in den 90er-Jahren zusammengerechnet - vom EU-Geld über die Solisteuer bis zum Länderfinanzausgleich - und kam etwa auf 1,3 Billionen Mark.
1,300 000 000 000,-- DM!
1 Billion = 1000 Milliarden! 1 Milliarde = 1000 Millionen! Unvorstellbare hohe Zahlen, nur bis 1999!

Ist es da ein Wunder, wenn die Stimmung bei den westdeutschen Klein- und Durchschnittsverdienern langsam kippt? Der Zustand vieler Straßen in westdeutschen Großstädten ist schlechter als in der DDR vor der Wende - weil der Westen immer noch zu Milliardentransfers in das Beitrittsgebiet gezwungen wird.
Und mit diesen - zum allergrößten Teil aus dem Westen stammenden Gelder - kauft der Osten dann Arbeitsplätze aus dem Westen weg - wie gerade die neue EDEKA-Fleischfabrik, die aus Pinneberg bei Hamburg nach Zarrentin im Meck-Pomm weggekauft wurde. Die Stimmung dort ist schon mehr als ossifeindlich....

Es ist höchste Zeit, dass die Politik hier korrigierend eingreift - sonst kippt die Stimmung auf berietr Front und es entsteht tatsächlich das von Dir heraufbeschworene Ossi-Wessi-Feindbild.

nachdenkliche Grüße
ein Wessi

Dagaz
19.03.2004, 17:17
Es gibt keine Ossis und Wessis es gibt nur das DEUTSCHE VOLK.

;) ;)
Grundsätzlich:
richtig sich nach 14 Jahren immer noch als Ossis und/oder Wessis zu bezeichnen ist wohl mehr als lächerlich.

^.^

Zum Thema:
Pff... Verkehr und Berufsverkehr gibt es überall nur das das hier etwas größer ist. :D :D :D

trib996
19.03.2004, 17:49
@trib996 aus Brandenburg:
Nun, ganz so einfach kann man den Beitrag nicht abtun. Sicherlich war der Beitrag von gothmannia polemisch - aber er enthält auch ein reales Stimmungsbild, dass sich im Westen zunehmend vertieft.
Aus eigener Beobachtung weiß ich, dass die Zahl der Wessis, die die Wiedervereinigung für die derzeitigen Probleme verantwortlich macht, stark anwächst.
Und ich selbst (ich bin selbst Wessi) mache das diesen Leuten auch nicht zum Vorwurf - Gott bewahre! Denn auch wenn es vielen Lesern als politisch unkorrekt erscheint - die Wiedervereinigung in der von Kohl durchgezogenen Form ist stark am derzeitigen Desaster Deutschlands mitschuld. Allerdings wird dies oft totgeschwiegen.

Beispiel Rentendesaster: Viele Rentner verspüren eine maßlose Wut auf die Politik, weil die Renten effektiv gekürzt werden. Allerdings zahlen die Beitragszahler im Westen Jahr für Jahr 10 Milliarden Euro für die Ostrentner, die außer wertlosen Aluchips nie einem Cent Beitrag eingezahlt haben (Quelle: Focus Heft 32/2002, Seite 135). Diese Belastungen müssen die Westrentner ausbaden.

Beispiel Sozialbeiträge: Der STERN hat in seiner Ausgabe 29/2003, Seite 136 vorgerechnet, dass ohne die Wiedervereinigung die Sozialbeiträge um ca. 5% (!) niedriger wären. 8,7% der Bruttosozialproduktes im Osten stammen aus Nürnberg - von der Bundesanstalt für Arbeit!

Beispiel Transferleistungen in der Osten: Claus Noé, der Ex-Staatssekretär vom ehemaligen Finanzminister Lafontaine, hat mal alle Transferleistungen von West nach Ost in den 90er-Jahren zusammengerechnet - vom EU-Geld über die Solisteuer bis zum Länderfinanzausgleich - und kam etwa auf 1,3 Billionen Mark.
1,300 000 000 000,-- DM!
1 Billion = 1000 Milliarden! 1 Milliarde = 1000 Millionen! Unvorstellbare hohe Zahlen, nur bis 1999!

Ist es da ein Wunder, wenn die Stimmung bei den westdeutschen Klein- und Durchschnittsverdienern langsam kippt? Der Zustand vieler Straßen in westdeutschen Großstädten ist schlechter als in der DDR vor der Wende - weil der Westen immer noch zu Milliardentransfers in das Beitrittsgebiet gezwungen wird.
Und mit diesen - zum allergrößten Teil aus dem Westen stammenden Gelder - kauft der Osten dann Arbeitsplätze aus dem Westen weg - wie gerade die neue EDEKA-Fleischfabrik, die aus Pinneberg bei Hamburg nach Zarrentin im Meck-Pomm weggekauft wurde. Die Stimmung dort ist schon mehr als ossifeindlich....

Es ist höchste Zeit, dass die Politik hier korrigierend eingreift - sonst kippt die Stimmung auf berietr Front und es entsteht tatsächlich das von Dir heraufbeschworene Ossi-Wessi-Feindbild.

nachdenkliche Grüße
ein Wessi

Das Problem ist einfach das der kleine Mann für die Probleme verantwortlich gemacht wird.
Ich sags noch einmal , wenn ich hier keine Arbeit finde , dann muß ich dort hingehen wo Arbeit ist .
Ist diese Arbeit dann im Westen dann gehe ich dorthin , weil ich muß .
Ich tue das bestimmt nicht mit dem Ziel , dort jmd. den Arbeitsplatz wegzunehmen .

Von den ganzen Milliarden die hier im Osten transferiert wurden, ist ein Großteil zurückgeflossen.
Was standen hier die Autoverkäufer und haben ihren Schrott teuer veräußert .
Die Unerfahrenheit der Menschen wurde schamlos ausgenutzt .



Die Ostrentner haben genauso gearbeitet wie die Westrentner .
Hier gab es keine Unterstützung aus Amerika !
Haben die Alten beider Seiten nicht teuer für einen Krieg bezahlt ?
Haben wir ihnen nicht den Wiederaufbau zu verdanken ?
Willst du sie auf die Straße setzen ?
X(

Vom Straßenbau haben bestimmt viele Firmen von profitiert , das waren aber auf keinen Fall rein Ostdeutsche Unternehmen .
Sich darüber aufzuregen halte ich auch für unangebracht .
Der Kleinbürger hat auch hier keine Entscheidungsgewalt.

moxx
19.03.2004, 17:49
mich stören vor allem die enormen subventionszahlungen die in den osten fließen und die menschen dort in ihrer entwicklung hemmen.
es ist durchaus möglich das sich gebiete wie dresden, leipzig und potsdam zu industriezentren entwickeln und das tun sie ja auch schon. aber meck.pom. oder die altmark werden immer strukturschwache gebiete bleiben.
ein weiteres problem sehe ich in der abgehobenheit vieler ossis. so ist fast keiner von ihnen bereit polnisch zu lernen obwohl dies mit dem eu beitritt polens immer notwendiger wird. hingegen lernt fast jeder pole an der grenze deutsch...wem werde ich wäre ich arbeitgeber eine arbeitsstelle im grenzgebiet geben???
weiterhin wird über die hohen arbeitslosenzahlen gejammert, trotzdem kommen jedes jahr erntehelfer aus dem osten nach deutschland, die großen agrargebiete deutschland sind jedoch im osten.
ich meine man sollte dem osten seine subventionen streichen damit sie endlich anfangen für sich selber zu sorgen.
damit möchte ich keinen keil in die deutsche gesellschaft treiben, die selben maßstäbe setze ich auch für den westen an!

trib996
19.03.2004, 17:56
Doppelt

Equilibrium
19.03.2004, 18:30
Ich persönlich habe mich an die neuen Bundesländer gewöhnt und keinerlei Probleme mit Ostdeutschen.Liegt warscheinlich daran,das ich nichts mehr von der DDR mitbekommen habe.

Dagaz
19.03.2004, 18:45
Das Problem ist einfach das der kleine Mann für die Probleme verantwortlich gemacht wird.
Ich sags noch einmal , wenn ich hier keine Arbeit finde , dann muß ich dort hingehen wo Arbeit ist .
Ist diese Arbeit dann im Westen dann gehe ich dorthin , weil ich muß .
Ich tue das bestimmt nicht mit dem Ziel , dort jmd. den Arbeitsplatz wegzunehmen .


;) ;) ;)

Richtig der Mensch zieht dorthin wo er arbeit findet das war schon immer so und wird immer so sein.
Die Menschen in den Neuen Bundesländern haben genauso viel gearbeitet und für ihre Freiheit aktiv gekämpft und sind dafür auf die Straße gegangen.

Mfg.: Ein "Ostdeutscher"

DichterDenker
19.03.2004, 19:52
Naja ohne jetzt Ostdeutsche verurteilen zu wollen glaub ich das das Problem ist das sie viele Westdeutsche gern daran erinnern wie guts uns doch ging bevor die mauer gefallen ist. Unsere derzeitige Wirtschaftskrise kann natürlich an ganz anderen Faktoren auch liegen, aber das ist schwer zu sagen und da gibt ein "Ossi" doch einen super Sündenbock her