Großadmiral
14.04.2004, 22:49
Leben
http://media.de.indymedia.org/images/2003/03/47069.jpg
Lawrenti Berija stammt aus der Volksgruppe der Mingrelen. Er wurde als Sohn einer armen Bauernfamilie im Nordwesten Georgiens geboren. Im Jahre 1917 schloss er sich als Schüler an der Polytechnischen Schule in Baku den Bolschewiki an. Er arbeitete zunächst als Spion im Untergrund. Im Jahr 1921 wurde er Mitglied der außerordentlichen Kommission Tschreswytschajnaja Kommissija (Tscheka), des Inlandsgeheimdienstes der Kommunistischen Partei. Bereits 1926 wurde Berija zum georgischen Chef des GPU, der Nachfolgeorganisation der Tscheka ernannt. Im Oktober 1931 wurde er Vorsitzender der Kommunistischen Partei in Georgien.
Im Juli 1938 geriet er im Zuge der Stalinschen Säuberungen selbst ins Visier des damaligen Chefs Nikolaj Jeschow des NKWD (Nachfolgeorganisation der GPU). Berija, der vor der drohenden Verhaftung gewarnt wurde, konnte durch seine Kontakte unmittelbar bei Josef Stalin vorsprechen und ihn von seiner Loyalität überzeugen. Am 24. November 1938 wurde er Chef des Geheimdienstes NKWD. Die stalinistischen Säuberungen wurden von ihm weiter betrieben. Im Juni 1941 wurde er nach dem deutschen Angriff auf die UdSSR Mitglied im fünfköpfigen staatlichen Verteidigungskommitee. Er beaufsichtigte im Jahr 1944 die Verschleppung von rund 500.000 Tschetschenen und Inguschen aus Tschetschenien nach Kasachstan und Kirgisien, bei denen während der mehrwöchigen Deportationen mehrere 10.000 Menschen durch Hunger und Typhus starben.
Unmittelbar nach dem Ende des 2. Weltkrieges wurde Berija von Stalin zum Verantwortlichen für den Bau einer sowjetischen Atombombe gemacht. Am 29. August 1949 konnte die erste sowjetische Plutoniumbombe gezündet werden.
Nach dem Tod von Stalin am 5. März 1953 wurde Berija bei dem folgenden Machtkampf bei der Sitzung des Zentralkommitees der KPDSU unter Vorsitz von Nikita Chruschtschow am 26. Juni 1953 verhaftet. Bei dem Prozess vor einem besonderen Tribunal des Obersten Gerichtshofs wurde am 23. Dezember 1953 das Todesurteil ausgesprochen und noch am gleichen Tage durch Erschießen vollstreckt.
( http://www.net-lexikon.de/Lawrentij-Pawlowitsch-Berija.html )
Berija war als Chef des Geheimdienstes NKWD, des Vorläufers des KGB, verantwortlich für den Tod Hunderttausender in der stalinistischen Sowjetunion. Er organisierte die Deportation ganzer Völker.
Die grösste Deportation betraf 1941 die seit 170 Jahren in Russland siedelnden deutschen Auswanderer. 1,2 Millionen Deutsche wurden von September 1941 bis Februar 1942 aus ihren Wohnorten in Zentralrussland, an der Wolga, im Kaukasus und der Ukraine nach Sibirien, Kasachstan und in die mittelasiatischen Republiken deportiert. Bis 1945 wurden schätzungsweise 500'000 deutsche Männer und Frauen in die «Arbeitsarmee» eingezogen, wo sie unter strengem Lagerregime bei harter körperlicher Arbeit und völlig unzureichender Verpflegung zu überleben suchten. Mitunter gab es so wenig zu essen, dass in einzelnen Bataillonen innerhalb weniger Monate achtzig Prozent der Arbeitssklaven starben. Doch den anderen Sowjetbürgern in den Lagern des GULAG ging es nicht besser.
In den Jahren 1943 und 1944 organisierte Berija die Deportation von 600'000 Angehörigen kaukasi-scher Völker und 225'000 Krimtataren. So wurden 480'000 Tschetschenen und Inguschen in einer Nacht- und Nebelaktionen vom NKWD zum Verlassen ihrer Häuser gezwungen und in Viehwaggons nach Usbekistan, Kasachstan, Kirgisien und Sibirien deportiert.
Nach Schätzungen kamen bis zu vierzig Prozent der Deportierten ums Leben. Nach Angaben tschetschenischer Historiker starben etwa 200'000 Tschetschenen und Inguschen während der Verhaftung, der Transporte und in der ersten Zeit der Ansiedlung. Besonders hart war das Schicksal der Krimtataren: Fast die Hälfte von ihnen verhungerten, starben an Typhus oder erfroren in den ersten 18 Monaten nach ihrer Deportation von der Krim.
An dem Einsatz zur Deportation der kaukasischen Völker und der Krimtataren nahmen 19'000 NKWD-Leute und etwa 100'000 Angehörige der Truppen des Innenministeriums teil, wie Berija Stalin nach Abschluss der Deportationen mitteilte. Für die 'vorbildliche Erfüllung eines Sonderauftrags der Regierung' erhielt der Volkskommissar den Suworow-Orden 1. Stufe.
Doch Berija war nicht nur ein gnadenloser Vollstrecker, er war auch ein Sadist. Es ist bekannt, dass er oft an Verhören teilnahm und befahl, Häftlinge schlagen zu lassen. Auf zahlreichen Akten der Verurteilten finden sich seine Anmerkungen wie «Entsprechend vornehmen», «Bearbeiten und alles herauspressen» und ähnliche Anweisungen.
Berija nutzte seine Stellung aus, um sich Hunderte von Frauen sexuell gefügig zu machen, unter anderem auch Minderjährige. Über alle seine sexuellen Verbindungen liess er seine Mitarbeiter Buch führen.
( http://www.etrend.ch/fundgrube/win_fundgrube/berija.htm )
Lubjanka
(russ., Abk. für Lubjanskaja plošad', "L.-Platz") – Gefängnis, Exekutionsstätte und Zentrale der sowjetischen Geheimpolizei NKVD, von 1954 bis 1991 des KGB. Obwohl die L., deren Standort nur wenige Minuten vom Kreml entfernt ist, nach dem Tod des Gründers der Čeka Feliks Džeržinskij 1926 in "Džeržinskij-Platz" umbenannt wurde, ist der historische Name dieses Ortes Inbegriff des stalinistischen Terrors, der Folterungen und Massenmorde der GPU in den "Säuberungen" der Nachkriegszeit und der Verbrechen des NKVD geworden. Eines der prominenten Opfer der L. war Aleksandr Solženicyn. Das Einsetzen der Perestrojka und die folgende Demokratisierung der sowjetischen Gesellschaft eröffnete erstmals die Möglichkeit einer offenen Auseinandersetzung mit den Verbrechen des Stalinismus. Seit 1999 werden einst geheime Dokumente des L.-Archivs durch die Verwaltung der Bestände des Geheimdienstes FSB in Zusammenarbeit mit dem Institut für russische Geschichte der Russischen Akademie der Wissenschaften veröffentlicht, die Einblick in das Funktionieren der Folter- und Exekutionsmaschinerie der L. geben und zur Vergangenheitsbewältigung im modernen Russland beitragen. Bis 1991 stand auf dem L.-Platz das Denkmal Džeržinskijs. Es wurde nach dem versuchten Putsch im August 1991 abmontiert. Daraufhin erhielt der Platz seinen historischen Namen zurück. Heute befindet sich hier die Zentrale des FSB. (Alexander Proskurjakov)
http://media.de.indymedia.org/images/2003/03/47073.jpg
http://media.de.indymedia.org/images/2003/03/47070.jpg
Weiteres hier:
http://germany.indymedia.org/2003/03/47077.shtml
Interessanter Link übrigens..
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Hier mal eine kleine Erläuterung über Berija.
Jetzt wisst ihr auch, nachwem sich der User Berija hier benannt hat.
Und er hat sogar bei seinem Wohnort darauf geachtet.
http://media.de.indymedia.org/images/2003/03/47069.jpg
Lawrenti Berija stammt aus der Volksgruppe der Mingrelen. Er wurde als Sohn einer armen Bauernfamilie im Nordwesten Georgiens geboren. Im Jahre 1917 schloss er sich als Schüler an der Polytechnischen Schule in Baku den Bolschewiki an. Er arbeitete zunächst als Spion im Untergrund. Im Jahr 1921 wurde er Mitglied der außerordentlichen Kommission Tschreswytschajnaja Kommissija (Tscheka), des Inlandsgeheimdienstes der Kommunistischen Partei. Bereits 1926 wurde Berija zum georgischen Chef des GPU, der Nachfolgeorganisation der Tscheka ernannt. Im Oktober 1931 wurde er Vorsitzender der Kommunistischen Partei in Georgien.
Im Juli 1938 geriet er im Zuge der Stalinschen Säuberungen selbst ins Visier des damaligen Chefs Nikolaj Jeschow des NKWD (Nachfolgeorganisation der GPU). Berija, der vor der drohenden Verhaftung gewarnt wurde, konnte durch seine Kontakte unmittelbar bei Josef Stalin vorsprechen und ihn von seiner Loyalität überzeugen. Am 24. November 1938 wurde er Chef des Geheimdienstes NKWD. Die stalinistischen Säuberungen wurden von ihm weiter betrieben. Im Juni 1941 wurde er nach dem deutschen Angriff auf die UdSSR Mitglied im fünfköpfigen staatlichen Verteidigungskommitee. Er beaufsichtigte im Jahr 1944 die Verschleppung von rund 500.000 Tschetschenen und Inguschen aus Tschetschenien nach Kasachstan und Kirgisien, bei denen während der mehrwöchigen Deportationen mehrere 10.000 Menschen durch Hunger und Typhus starben.
Unmittelbar nach dem Ende des 2. Weltkrieges wurde Berija von Stalin zum Verantwortlichen für den Bau einer sowjetischen Atombombe gemacht. Am 29. August 1949 konnte die erste sowjetische Plutoniumbombe gezündet werden.
Nach dem Tod von Stalin am 5. März 1953 wurde Berija bei dem folgenden Machtkampf bei der Sitzung des Zentralkommitees der KPDSU unter Vorsitz von Nikita Chruschtschow am 26. Juni 1953 verhaftet. Bei dem Prozess vor einem besonderen Tribunal des Obersten Gerichtshofs wurde am 23. Dezember 1953 das Todesurteil ausgesprochen und noch am gleichen Tage durch Erschießen vollstreckt.
( http://www.net-lexikon.de/Lawrentij-Pawlowitsch-Berija.html )
Berija war als Chef des Geheimdienstes NKWD, des Vorläufers des KGB, verantwortlich für den Tod Hunderttausender in der stalinistischen Sowjetunion. Er organisierte die Deportation ganzer Völker.
Die grösste Deportation betraf 1941 die seit 170 Jahren in Russland siedelnden deutschen Auswanderer. 1,2 Millionen Deutsche wurden von September 1941 bis Februar 1942 aus ihren Wohnorten in Zentralrussland, an der Wolga, im Kaukasus und der Ukraine nach Sibirien, Kasachstan und in die mittelasiatischen Republiken deportiert. Bis 1945 wurden schätzungsweise 500'000 deutsche Männer und Frauen in die «Arbeitsarmee» eingezogen, wo sie unter strengem Lagerregime bei harter körperlicher Arbeit und völlig unzureichender Verpflegung zu überleben suchten. Mitunter gab es so wenig zu essen, dass in einzelnen Bataillonen innerhalb weniger Monate achtzig Prozent der Arbeitssklaven starben. Doch den anderen Sowjetbürgern in den Lagern des GULAG ging es nicht besser.
In den Jahren 1943 und 1944 organisierte Berija die Deportation von 600'000 Angehörigen kaukasi-scher Völker und 225'000 Krimtataren. So wurden 480'000 Tschetschenen und Inguschen in einer Nacht- und Nebelaktionen vom NKWD zum Verlassen ihrer Häuser gezwungen und in Viehwaggons nach Usbekistan, Kasachstan, Kirgisien und Sibirien deportiert.
Nach Schätzungen kamen bis zu vierzig Prozent der Deportierten ums Leben. Nach Angaben tschetschenischer Historiker starben etwa 200'000 Tschetschenen und Inguschen während der Verhaftung, der Transporte und in der ersten Zeit der Ansiedlung. Besonders hart war das Schicksal der Krimtataren: Fast die Hälfte von ihnen verhungerten, starben an Typhus oder erfroren in den ersten 18 Monaten nach ihrer Deportation von der Krim.
An dem Einsatz zur Deportation der kaukasischen Völker und der Krimtataren nahmen 19'000 NKWD-Leute und etwa 100'000 Angehörige der Truppen des Innenministeriums teil, wie Berija Stalin nach Abschluss der Deportationen mitteilte. Für die 'vorbildliche Erfüllung eines Sonderauftrags der Regierung' erhielt der Volkskommissar den Suworow-Orden 1. Stufe.
Doch Berija war nicht nur ein gnadenloser Vollstrecker, er war auch ein Sadist. Es ist bekannt, dass er oft an Verhören teilnahm und befahl, Häftlinge schlagen zu lassen. Auf zahlreichen Akten der Verurteilten finden sich seine Anmerkungen wie «Entsprechend vornehmen», «Bearbeiten und alles herauspressen» und ähnliche Anweisungen.
Berija nutzte seine Stellung aus, um sich Hunderte von Frauen sexuell gefügig zu machen, unter anderem auch Minderjährige. Über alle seine sexuellen Verbindungen liess er seine Mitarbeiter Buch führen.
( http://www.etrend.ch/fundgrube/win_fundgrube/berija.htm )
Lubjanka
(russ., Abk. für Lubjanskaja plošad', "L.-Platz") – Gefängnis, Exekutionsstätte und Zentrale der sowjetischen Geheimpolizei NKVD, von 1954 bis 1991 des KGB. Obwohl die L., deren Standort nur wenige Minuten vom Kreml entfernt ist, nach dem Tod des Gründers der Čeka Feliks Džeržinskij 1926 in "Džeržinskij-Platz" umbenannt wurde, ist der historische Name dieses Ortes Inbegriff des stalinistischen Terrors, der Folterungen und Massenmorde der GPU in den "Säuberungen" der Nachkriegszeit und der Verbrechen des NKVD geworden. Eines der prominenten Opfer der L. war Aleksandr Solženicyn. Das Einsetzen der Perestrojka und die folgende Demokratisierung der sowjetischen Gesellschaft eröffnete erstmals die Möglichkeit einer offenen Auseinandersetzung mit den Verbrechen des Stalinismus. Seit 1999 werden einst geheime Dokumente des L.-Archivs durch die Verwaltung der Bestände des Geheimdienstes FSB in Zusammenarbeit mit dem Institut für russische Geschichte der Russischen Akademie der Wissenschaften veröffentlicht, die Einblick in das Funktionieren der Folter- und Exekutionsmaschinerie der L. geben und zur Vergangenheitsbewältigung im modernen Russland beitragen. Bis 1991 stand auf dem L.-Platz das Denkmal Džeržinskijs. Es wurde nach dem versuchten Putsch im August 1991 abmontiert. Daraufhin erhielt der Platz seinen historischen Namen zurück. Heute befindet sich hier die Zentrale des FSB. (Alexander Proskurjakov)
http://media.de.indymedia.org/images/2003/03/47073.jpg
http://media.de.indymedia.org/images/2003/03/47070.jpg
Weiteres hier:
http://germany.indymedia.org/2003/03/47077.shtml
Interessanter Link übrigens..
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Hier mal eine kleine Erläuterung über Berija.
Jetzt wisst ihr auch, nachwem sich der User Berija hier benannt hat.
Und er hat sogar bei seinem Wohnort darauf geachtet.