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Vollständige Version anzeigen : Rehabilitation der deutschen Wirtschaft?!



McBommels
15.04.2004, 13:39
Die deutsche Wirtschaft ist eng gekoppelt an die Sozialkompetenz.
Aber der Wirtschaft geht es alles andere als gut.
Nur wie kann man die Wirtschaft wieder so ankurbeln, dass sie stabil läuft und nicht nur auf Schulden basiert?!

--

Der Staat unterstützt planmäßig vor allem den mittleren Unternehmensstand. Leider ist dies ein klarer Nachteil betreffs der Konkurrenzfähigkeit der untersten Unternehmensschicht. Leider ist Deutschland auch als Standort großer Konzerne nicht mehr erste Wahl. Zumindest für die Produktion. Die Arbeitskräfte sind teuer, es gibt hohe Abgabeleistungen und entsprechende detaillierte Richtlinien. Gründe weshalb Unternehmen wie BMW oder dergleichen die Produktion schon lange auf das Ausland verlegt und dies mit zunehmenden Maß.
Vielleicht ist meine Auffassung zu radikal - aber wäre es nicht mehr als gerecht, Sonderzölle für solche Fälle einzuführen? Jahrelang kassierten solche Unternehmen staatliche Fördermittel - nun wo alles aufgebraucht ist, hauen sie förmlich ab, aber wollen hier weiter verkaufen. Kann man das staatlich nicht ganz ordinär regeln?:

"Wenn ihr nicht mehr hier produzieren wollt, dann geht ruhig ins Ausland. Aber bei jeder Einfuhr bezahlt ihr richtig drauf."

Ich denke ich brauche nicht weiter zu erwähnen, dass viele Arbeitsplätze und soziale Komponenten daran hängen...


Ich bitte um breite Resonanz zu diesem Thema.

Duck
15.04.2004, 16:20
"Wenn ihr nicht mehr hier produzieren wollt, dann geht ruhig ins Ausland. Aber bei jeder Einfuhr bezahlt ihr richtig drauf."


Das wäre sicherlich eine Überlegung wert,wird aber letztlich an Brüssel scheitern.

McBommels
15.04.2004, 16:52
leider ja; in dieser Hinsicht ist unser geintes Europa eher rückständig; denn an sich ist es eine Frechheit... man sollte derartige Firmen förmlich boykottieren.

Tiger
15.04.2004, 16:55
Ja, die Eu wird das nicht zulassen, aber die Zöllen wären eine sehr effektive Sache.
Deutschland ist ein großer Absatzmarkt mit sehr großer Kaufkraft jedes Unternehmen das was auf sich hält will hier so viel wie möglich verkaufen, dass müssen wir zum wohle unserer Wirtschaft ausnützen.

Duck
15.04.2004, 17:17
Deutschland ist ein großer Absatzmarkt mit sehr großer Kaufkraft jedes Unternehmen das was auf sich hält will hier so viel wie möglich verkaufen, dass müssen wir zum wohle unserer Wirtschaft ausnützen.

Ja,das waren noch Zeiten,ich kann mich noch schwach daran erinnern,damals,als wir alle noch genügend Geld für den Konsum hatten.

:]

trib996
15.04.2004, 20:08
Wirklich !

Wir konnten gar nicht soviel kaufen , wie wir Geld hatten in der DDR.
rolleyes:
Viel gabs nähmlich wirklich nicht fürs Geld.

---------------

Was zahlt denn BMW so genau an Abgaben ?

Ich habe nicht den Eindruck , das es dem Konzern wirklich schlecht geht .
Bekommen sie ihr Werk in Leipzig nicht sogar gefördert ?
müssen die Arbeiter dort nicht für weniger "schaffen" gehen ?

Gärtner
15.04.2004, 21:44
Ja, die Eu wird das nicht zulassen, aber die Zöllen wären eine sehr effektive Sache.
Deutschland ist ein großer Absatzmarkt mit sehr großer Kaufkraft jedes Unternehmen das was auf sich hält will hier so viel wie möglich verkaufen, dass müssen wir zum wohle unserer Wirtschaft ausnützen.
Du wirst uns sicherlich auch erklären, wer die Arbeitsplätze im Lande schafft, dank deren Entlohnung man überhaupt erst das Geld zum Konsum hat. Ein Land, das sich mit Strafzöllen einmauert, ist 1) kein besonders attraktiver Investitionsstandort und 2) würgen Strafzölle den Konsum ab, da importierte Waren zu teuer werden.

McBommels
15.04.2004, 21:55
Ja aber wenn die Importe wenigstens für solche Unternehmen entsprechend hoch wären, so würden sie vielleicht doch es in Erwägung ziehen in Deutschland mehr als einen Absatzmarkt zu erkennen... nämlich auch einen Standort... Wenn sie hier verkaufen wollen im großen Stil, sollen sie auch hier produzieren. Das kommt unserer Wirtschaft sicher zugute

Müller
15.04.2004, 22:02
Die Konjunktur erholt sich gerade. Wir brauchen aber mehr Impulse aus dem Ausland, das habe ich schonmal gesagt, und ich sage es nochmals. Im Deutschen Volke hat sich Pessimismus zur Tugend entwickelt, wir brauchen ausländische Firmen, die Geld haben und bereit sind hier zu investieren.

McBommels
15.04.2004, 22:11
Ja richtig, genau das brauchen wir auch. Aber wie sollen wir diese bekommen, wenn wir nichtmal die inländischen Unternehmen halten können?

Sie haben vollkommen recht. Aber Deutschland muss es schaffen die Standortfaktoren zu optimieren... denn dadurch würde man die ganze Wirtschaft wieder ankurbeln!



Die Konjunktur erholt sich gerade. Wir brauchen aber mehr Impulse aus dem Ausland

Ja, die Konjunktur erholt sich in der Tat; aber rosig sieht es dennoch nicht aus. Bei so vielen Arbeitslosen....:-)
Impulse sind ein sehr gute Stichwort!

Müller
16.04.2004, 12:38
Ja, die Konjunktur erholt sich in der Tat; aber rosig sieht es dennoch nicht aus. Bei so vielen Arbeitslosen....:-)

Ja, das geht natürlich nicht von heute auf morgen.

Wir haben sehr gute Standorte, wie z.B. Frankfurt am Main, die heute noch beliebt sind. Man muss sie aber noch unternehmenfreundlicher machen und ausländische Unternehmen buchstäblich anlocken.

blaH
16.04.2004, 13:21
Da fällt mir als erster Gedankte nur folgendes ein:
Wieso sollten ausländische Unternehmen hier investieren, wenn die einheimischen es vorziehen auszuwandern?

Mein Verständnis in Wirtschaftsabläufen ist zugegebenermassen einfach gestrickt, daher verstehe ich nicht, wieso sich die Unternehmen über hohe Lohnkosten beschweren, die aber notwendig sind, damit ein Durchschnittsarbeitnehmer hier seine Miete und sonstigen Unkosten bezahlen kann.

Ich arbeite gerne auch für 100 Euro im Monat, wenn dafür meine Miete und die Preise entsprechend sinken.

Meiner Meinung nach liegt ein grosses Problem in den wirklichen Grossunternehmen, die einen grossen Einfluss auf den Markt haben und kontinuierlich ihre Gewinne steigern wollen, egal auf welche Kosten es dann geht.

Als grösste Abzocker sehe ich die Autoindustrie, welche kontinuierlich in Deutschland die Preise erhöht und für deren Modelle, die im Ausland produziert werden, kein Preisvorteil zu erkennen ist. Der Kostenvorteil wird nicht an den deutschen Abnehmer weitergeleitet. Gleichzeitig sind die in Deutschland unter hohen Lohnkosten produzierten Fahrzeuge im Ausland oft billiger zu haben als in Deutschland, obwohl noch höhere Frachtkosten dazu kommen.

Dann werden Lohnkosten gedrückt, Arbeiter entlassen, Mehrarbeit als Arbeitsplatzschaffend verkauft und am Ende beschwert man sich, das die geschröpften und arbeitslosen Deutschen nicht mehr soviele Autos kaufen.

Der Kapitalismus ist pervertiert.

McBommels
16.04.2004, 13:24
Da fällt mir als erster Gedankte nur folgendes ein:
Wieso sollten ausländische Unternehmen hier investieren, wenn die einheimischen es vorziehen auszuwandern?

Mein Verständnis in Wirtschaftsabläufen ist zugegebenermassen einfach gestrickt, daher verstehe ich nicht, wieso sich die Unternehmen über hohe Lohnkosten beschweren, die aber notwendig sind, damit ein Durchschnittsarbeitnehmer hier seine Miete und sonstigen Unkosten bezahlen kann.

Ich arbeite gerne auch für 100 Euro im Monat, wenn dafür meine Miete und die Preise entsprechend sinken.

Meiner Meinung nach liegt ein grosses Problem in den wirklichen Grossunternehmen, die einen grossen Einfluss auf den Markt haben und kontinuierlich ihre Gewinne steigern wollen, egal auf welche Kosten es dann geht.

Als grösste Abzocker sehe ich die Autoindustrie, welche kontinuierlich in Deutschland die Preise erhöht und für deren Modelle, die im Ausland produziert werden, kein Preisvorteil zu erkennen ist. Der Kostenvorteil wird nicht an den deutschen Abnehmer weitergeleitet. Gleichzeitig sind die in Deutschland unter hohen Lohnkosten produzierten Fahrzeuge im Ausland oft billiger zu haben als in Deutschland, obwohl noch höhere Frachtkosten dazu kommen.

Dann werden Lohnkosten gedrückt, Arbeiter entlassen, Mehrarbeit als Arbeitsplatzschaffend verkauft und am Ende beschwert man sich, das die geschröpften und arbeitslosen Deutschen nicht mehr soviele Autos kaufen.

Der Kapitalismus ist pervertiert.

blaH - Sie sprechen mir aus der Seele!

Diver
19.04.2004, 20:10
http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID1867402_REF1_NAV2852774~1730208,00.html




Da unterschätze er das amerikanische Trauma und die Verbitterung über die mangelnde deutsche Unterstützung, glauben manche der Delegationsmitglieder. Die Deutschen würden frühestens beteiligt, wenn nicht mehr die USA, sondern die Iraker selbst das Sagen im Lande hätten: "Das wird in der ersten Phase an Deutschland weitgehend vorbeigehen, es sei denn, Deutschland beteiligt sich aktiv beim Prozess der Friedensstiftung", meint Michael Rogowski Mitglied des Bundesverbands der deutschen Industrie.

Wenige Stunden später ist Clement zurück in die Niederungen der deutschen Politik. Die Gewerkschaften sollten sich Deutschlands Verantwortung für die Weltwirtschaft einmal bewusst machen, hat Clement in Amerika gesagt. Auf dieser Reise waren sie leider nicht dabei.

Das passt auch ganz gut zum Thema. Die Gewerkschaften Können auch immer nur gegen etwas protestieren. Wer hat denn als erstes aufgeschrieen, als die GIs in den Irak eingefallen sind. Jetzt dürfen wir in ganz Deutschland darunter leiden. Wenn im Ausland keine Deutschen Waren gekauft werden, dann leidet unsere Wirtschaft darunter.
Die Gewerkschaften werden es schon noch schaffen dieses Land in die Knie zu zwingen. Ihre Gnadenstosstruppe ist die Antifa. Hauptsache es wird immer voller Eifer für höhere Löhne demonstriert. Wie scheinheilig diese Welt doch ist...

Diver

buddy
20.04.2004, 00:06
Strafzölle würden der BRD sehr viel mehr schaden als nützen,weil wir im Handel mit anderen Länder Exportüberschüsse erzielen.Deutschland ist sogar ein sogenannter Exportweltmeister,es werden sowohl pro Kopf als auch insgesamt mehr Waren exportiert als in den Usa und Japan.

Gärtner
22.04.2004, 14:33
Wohin die dauernde Unterfinanzierung westdeutscher Kommunen führen kann, zeigt, neben der allenthalben sichtbar werdenden Verwahrlosung der Infrastruktur, nun auch ein kleines Beispiel aus Köln:

Verkehrsschilder, von privaten Unternehmen gesponsort.

Nachzulesen im Express (http://www.express.de/servlet/Satellite?pagename=XP/index&pageid=1004370693460&rubrik=200&artikelid=1082446188601).