PDA

Vollständige Version anzeigen : Umwandlung der Bahn in eine demokratisch kontrollierte Behörde!



viator
19.04.2007, 23:31
Die Bahn schafft es täglich Millionen an Steuergeldern zu verschwenden, das Bahnnetz weiter einzudampfen, Mitarbeiter zu entlassen, den Service zu verschlechtern, Kunden vom Netz abzuschneiden, dem Vorstand Millionen zu bezahlen und sich auf den Börsengang vorzubereiten.

Stattdessen wäre es zweckmäßig, die Bahn in eine demokratisch direkt kontrollierte Behörde umzuwandeln, die gesetzlich verpflichtet wird, den Bürgern und Unternehmen hochwertige gewünschte Dienstleistungen anzubieten.

Die demokratische Kontrolle könnte über ein direkt gewähltes Bahn-Parlament erfolgen, dass die Entwicklung der Bahn kontrolliert. Die Bürger sollten mit einem einklagbaren Recht auf Bahnverkehrsdienstleistung ausgestattet werden, dass ihnen auch Schadenersatzansprüche erlaubt.

Die Zersplitterung der Bahnfinanzierung muss beendet werden und ein einheitliches System der Versorgung durchgesetzt werden.

-Bürger müssen einen Anspruch auf günstige und vielfältige Taktverbindungen im 24/7-System erlangen.

-Unternehmen sollen das Recht haben, sich zu Selbskosten der Bahn ans Netz anschließen zu lassen

-stillgelegte Strecken sind zu modernisieren und wieder für den Verkehr zu öffenen

- Investitionsruinen wie teure Neubau-Hauptbahnhöfe sind (z.B. Leehrter Bahnhof) nicht weiter zu entwickeln

- Investitionsruinen wie Höchstgeschwindigkeitsstrecken sind nicht weiter zu subventionieren

-alle Personen-Züge müssen zu einheitlichen auslastungsabhängigen km-Gebühren zuschlagfrei benutzbar sein : z.B. für 2,5 bis 7,5 ct pro Streckenkilometer.

- es sind schnelle wirtschaftliche Verbindungen mit IR und IC zu schaffen, die weitestgehend umsteigefreien Verkehr zwischen Großstädten und Städten erlauben. Der Zeitvorteil von ICE-Neubaustrecken ist minimal und liegt ggü sehr wirtschaftlichen 160-210 km/h schnellen Zügen selten bei mehr als 20 %

- stillgelegt Güterverkehrsbahnhöfe sind als schlanke Container-Terminals neu zu eröffnen, um einen flächendeckenden Container-Verkehr zu erlauben.

- der Einzelwagenverkehr ist flächendeckend und mindestens täglich anzubieten

- alle Aufträge der Bahn sind auf einer einheitlichen Internet-Plattform öffentlich auszuschreiben und zu versteigern

- sämtliche Beteiligungen der Bahn, die nicht in den originären Aufgabenbereich gehören sind in öffentlichen Auktionen gegen Höchstgebot zu versteigern

- das Nezt ist schrittweise auf einen automatisierten Fahrbetrieb umzustellen

Welche Ideen habt ihr?

George Rico
20.04.2007, 08:54
Mach es doch kurz: Du willst die Bahn in den totalen Ruin treiben. Deine Vorschläge sind derart abwegig, dass es sich eigentlich nicht lohnt, näher darauf einzugehen.


Z.B. haben Passagiere im Fernverkehr bereits ein Recht auf Schadensersatz und zwar dann, wenn sie ihren Bestimmungsort mit mehr als 60min. Verspätung erreichen. Die Summe beträgt 20% des regulären Ticketpreises.



Die Bahn bietet Dienstleistungen an und hat keinen Versorgungsauftrag. Ein Bäcker ist auch nicht verpflichtet, Brötchen für 5 Cent pro Stück auszugeben.



Einige Strecken sind nicht ohne Grund stillgelegt worden, da sie entweder nicht wirtschaftlich genug oder derart veraltet waren, dass die Sanierungskosten die zu erwartenden Gewinne bei weitem überstiegen hätten.



Hochgeschwindigkeitsstrecken sind keine Investitionsruinen, sondern überlebenswichtige Projekte, vor allem in Zeiten der Billigflieger. Gerade Strecken wie Frankfurt - Paris, auf denen der ICE z.B. Geschwindigkeiten von bis zu 320 km/h erreichen kann, fördern die Vernetzung in- und ausländischer Verkehrsknotenpunkte.



Studien zum Einzelwagenbetrieb haben ergeben, dass dieser noch höchstgradig unprofitabel ist.


Und zu guter Letzt: Wie um alles in der Welt sollen deine völlig unpraktikablen Vorschläge finanziert werden? Würde die Bahn auch nur zwei deiner Ideen umsetzen, könnte sie bereits nach einem Monat Konkurs anmelden. Und dann sieh mal zu, wie du von Hintertupfingen nach Buxtehude kommen willst. Oh mann...

GrafZahl
20.04.2007, 13:05
Die Bahn schafft es täglich Millionen an Steuergeldern zu verschwenden, das Bahnnetz weiter einzudampfen, Mitarbeiter zu entlassen, den Service zu verschlechtern, Kunden vom Netz abzuschneiden, dem Vorstand Millionen zu bezahlen und sich auf den Börsengang vorzubereiten.

Stattdessen wäre es zweckmäßig, die Bahn in eine demokratisch direkt kontrollierte Behörde umzuwandeln, die gesetzlich verpflichtet wird, den Bürgern und Unternehmen hochwertige gewünschte Dienstleistungen anzubieten.

Die demokratische Kontrolle könnte über ein direkt gewähltes Bahn-Parlament erfolgen, dass die Entwicklung der Bahn kontrolliert. Die Bürger sollten mit einem einklagbaren Recht auf Bahnverkehrsdienstleistung ausgestattet werden, dass ihnen auch Schadenersatzansprüche erlaubt.

Die Zersplitterung der Bahnfinanzierung muss beendet werden und ein einheitliches System der Versorgung durchgesetzt werden.

-Bürger müssen einen Anspruch auf günstige und vielfältige Taktverbindungen im 24/7-System erlangen.

-Unternehmen sollen das Recht haben, sich zu Selbskosten der Bahn ans Netz anschließen zu lassen

-stillgelegte Strecken sind zu modernisieren und wieder für den Verkehr zu öffenen

- Investitionsruinen wie teure Neubau-Hauptbahnhöfe sind (z.B. Leehrter Bahnhof) nicht weiter zu entwickeln

- Investitionsruinen wie Höchstgeschwindigkeitsstrecken sind nicht weiter zu subventionieren

-alle Personen-Züge müssen zu einheitlichen auslastungsabhängigen km-Gebühren zuschlagfrei benutzbar sein : z.B. für 2,5 bis 7,5 ct pro Streckenkilometer.

- es sind schnelle wirtschaftliche Verbindungen mit IR und IC zu schaffen, die weitestgehend umsteigefreien Verkehr zwischen Großstädten und Städten erlauben. Der Zeitvorteil von ICE-Neubaustrecken ist minimal und liegt ggü sehr wirtschaftlichen 160-210 km/h schnellen Zügen selten bei mehr als 20 %

- stillgelegt Güterverkehrsbahnhöfe sind als schlanke Container-Terminals neu zu eröffnen, um einen flächendeckenden Container-Verkehr zu erlauben.

- der Einzelwagenverkehr ist flächendeckend und mindestens täglich anzubieten

- alle Aufträge der Bahn sind auf einer einheitlichen Internet-Plattform öffentlich auszuschreiben und zu versteigern

- sämtliche Beteiligungen der Bahn, die nicht in den originären Aufgabenbereich gehören sind in öffentlichen Auktionen gegen Höchstgebot zu versteigern

- das Nezt ist schrittweise auf einen automatisierten Fahrbetrieb umzustellen

Welche Ideen habt ihr?


Ich bin dafür wieder ein IR Netz einzuführen mit den gleichen Zügen , wie Sie seinerzeit 1997 gefahren sind,also wieder die IR Linie Frankfurt - Erfurt - Halle - Berlin - Stralsund /Malmö C
usw usw
den D-Zug Verkehr nach Prag und Kopenhagen und für die Luxusfreaks einen mittleren IC/EC Netz mit Zuschlag und ICE der nicht dominieren darf als globalpreis für die reichen. So kann jeder wählen im Fernverkehr, im Nahverkehr fahren die alten Regionalzüge und die RE Züge auch nur innerhalb einer Region also bsp Berlin alles im Umkreis von 100 km und nicht weiter raus, wie es heute der RE nach Wismar macht.

Dann Tarifkilometersystem genau also 5 euro für 100 km und ein rückfahrttarif damit die leute nicht ständig einzeltickets kaufen, dass schont die umwelt.

so ähnlich war auch das Eisenbahnnetz allerdings ohne ICE und IR im Jahre 1989 gestaltet.

viator
21.04.2007, 00:40
@ George Rico

Es ist gar nicht so schwer wie es aussieht:

Ein Verkehrssystem wie die Bahn hat extrem starke positive Skaleneffekte. Der Transport von Gütern wird also drastisch billiger wenn mehr Güter transportiert werden - beim Personenverkehr verhält es sich analog.

Wenn also die Bahn "unprofitable Strecken" einstellt oder den "unprofitablen" Einzelwagenverkehr verringert oder Bahnhöfe stillegt, dann ist dies eine Milchmädchenrechnung. Auch diese "unprofitablen" Bereiche liefern positive Deckungsbeiträge also decken sowohl die variablen Kosten als auch einen TEIL der Fixkosten.
Werden diese Bereiche eingestellt, dann wird auch das Restnetz unprofitabler und der Bahnverkehr an sich unatraktiver - hierzu ein einleuchtendes simples Beispiel:

Wir haben 3 bzw. 4 Unternehmen, die die Bahn in Anspruch nehmen A, B und C.
Diese haben alle einen Gleisanschluss und beliefern das Unternehmen VW mit Autoteilen.

Ein Einzelwagentransport kostet 100 €. A liefert 8 Wagen täglich, B 4 und C 2.
Die Vollkosten pro Gleisanschluss liegen bei

-210 € für das Netz pro Tag (aufgeteilt auf 3 Anschlüsse also 70 € pro Anschluss)
-30 € pro Tag (nur für die Bereitstellung des Anschlusses)
-70 € pro Einzelwagen

Wird jetzt C abgekoppelt, weil es Verluste bringt, da nur ein Umsatz von 200 € täglich erzielt wird aber die Vollkosten bei 70+30+70+70 = 240 € liegen - also "Verluste" erwirtschaftet werden, dann wirkt sich das auf die anderen Teilnehmer aus:

B bringt 400 € Umsatz bei Kosten von ehemals (als noch A angeschlossen war) 70+30+70+70+70+70=380 - der Betrieb wäre also profitabel. Da nun C vom Netz genommen wurde liegen die Kosten bei : 105+30+70+70+70=415 €.
Nun ist B also auch unprofitabel.

C bringt 400 € Umsatz bei Kosten von ehemals (also als A und B noch angeschlossen waren) : 70+30+(8*70)=660 € C ist also Profitabel, da der Umsatz bei 800 € liegt.
Sind jedoch A und B vom Netz genommen, muss nun das "ganze" Netz von C finanziert werden: 210+30+(8*70)= 800 €

Wie man sieht bring bei Vollkostenbetrachtung und Abschaltung der Gleisanschlüsse nun auch C keinen Profit mehr. Das Nezt wird stillgelegt.

Im ersten Fall lag der Gesamtgewinn bei: Umsatz (A+B+C)-Kosten (A+B+C) = Gewinn bei: 1400 € - 210- (3*30) - (14*70) = 1400 - 210 -90 -980 = 120 €.

Im letzten Fall war er bei 0!

Das Netz kann nur dann profitabel betrieben werden, wenn möglichst viele Anschlussteilnehmer bzw. Personenverkehrsnutzer angezogen werden. Wenn also eine Strecke nach primitiver Milchmädchenvollkostenrechnung unprofitabel ist und diese dann still gelegt wird, dann werden schrittweise auch die anderen Strecken unprofitabel.

Das Hochgeschwindigkeitssystem ist in der BRD sinnlos, da es fast keiner haben will, außer die Bahnfunktionäre und Politiker, die die Bahn nicht nutzen.

Es gibt keine wissenschaftliche Untersuchung oder auch nur eine Umfrage aus der hervorgeht, dass die Bürger für ICE-Verbindungen den 5-20-fachen Preis bezahlen wollen. KEINE UNTERSUCHUNG.

Denn die Vollkosten liegen incl. der Kapitalkosten für die Hochgeschwindigkeitsstrecke, die staatlich subventioniert wird bei Faktor 5 - 20!

Somit sollte die Frage gestellt werden, wie der Steuerzahler diese Runinierung der Bahn noch weiter bezahlen soll und wann er anfängt, eine demokratisch organisierte wirtschaftliche Bahn zu fordern.

Die Privatisierung in GB hat deutlich gezeigt, dass dies zu einer Katastrophe in jeder Hinsicht führt (Kosten, Unfalltote, Arbeitsbedingungen, Pünktlichkeit, Takt, Fahrgastzahl).

Zum Schadensersatz schreibe ich besser nichts, da es sich um keinen handelt. Lies doch mal, was du selbst geschrieben hast!

alta velocidad
21.04.2007, 07:30
Die Bahn bietet Dienstleistungen an und hat keinen Versorgungsauftrag.

Das haben einige Personen hier noch nicht begriffen, die halten die Bahn für eine Sozialbehörde.

alta velocidad
21.04.2007, 07:32
[…]
Das Hochgeschwindigkeitssystem ist in der BRD sinnlos, da es fast keiner haben will, außer die Bahnfunktionäre und Politiker, die die Bahn nicht nutzen.
[…]

Mit solch einer Aussage machst Du Dich lächerlich.

viator
21.04.2007, 17:56
Das haben einige Personen hier noch nicht begriffen, die halten die Bahn für eine Sozialbehörde.

Man lese das Grundgesetz und überzeuge sich vom Auftrag der Bahn!

Die Bahn als Verkehrsmittel kann in privater Hand nur ruiniert werden. Würde man den Straßenverkehr komplett privatisieren, dann könnte man auch direkt die gesamte Industrie demontieren.

Infrastruktursysteme können nicht von sogl. privaten Dienstleistern günstig und in hoher Qualität angeboten werden. Jeder flächendeckende Versuch ist bisher gescheitert, da er aufgrund der Monopolsituation in Infrastrukturbereich scheitern muss.

In der TK werden z.B vier parallele (!) Mobilfunknetze unterhalten. Im Postzustellungsbereich wird ähnliches angestrebt, sodass mehrere Zusteller die gleichen Routen abfahren, um die gleiche Dienstleistung anzubieten, was offensichtlich unwirtschaftlich ist und nur über Lohndumping durchsetzbar ist. Nur zeugt Lohndumping gerade nicht von hoher sondern von niedriger Produktivität.

Selbst in den USA käme man nicht auf die wahnwitzige Idee, die Briefpost von konkurrierenden Unternhemen zustellen zu lassen, da dies ineffizient ist.

;) Um das zu verstehen, muss man auch kein Nobelpreisträger sein, sondern nur seinen Verstand ein wenig benutzen.

viator
21.04.2007, 18:04
Mit solch einer Aussage machst Du Dich lächerlich.

Wenn dem so wäre, dann kannst du sicher zur Untermauerung deiner "Position", wenn wir deinen "Beitrag" einmal als eine solche auffassen sollten, sachliche Kritik leisten und Quellen benennen.

Da die Postition unhaltbar ist, wirst du keine Quellen finden, die darlegen, dass Bürger für 15-25% Zeitersparnis um 400 - 900 % höhere Fahrpreise zahlen würden!

Der Hochgeschwindigkeitsverkehr kann sich bei einer Topographie Deutschlands nicht lohnen. In Japan sieht dies völlig anders aus: Die Ballungsräume sind kompakter und größer. Ein Blick auf die Karte Japans genügt, um zu erkennen, das die wichtigsten Ballungsräume wie an zwei zusammenlaufenden "Schnüren" angeordnet sind (Y-förmige Verkehrsachse). In Deutschland muss bei gleicher Erschließung des Landes pro Kopf mit Höchstgeschwindigkeitsstrecken mindestens 1000 % mehr Bahnkilometer errichtet werden. Und genau dies ist unwirtschaftlich.

In Europa kann nur der Flugverkehr sehr schnelle Verbindungen aller Ballungsräume wirtschaftlich gewährleisten. Hier sind im Kurzstreckenverkehr durchaus auch niedrig fliegende Turbo-Prop-Maschinen einsetzbar (bei 300 - 900 km Entfernung).

alta velocidad
21.04.2007, 20:48
Man lese das Grundgesetz und überzeuge sich vom Auftrag der Bahn!

Die Bahn als Verkehrsmittel kann in privater Hand nur ruiniert werden. Würde man den Straßenverkehr komplett privatisieren, dann könnte man auch direkt die gesamte Industrie demontieren.

Infrastruktursysteme können nicht von sogl. privaten Dienstleistern günstig und in hoher Qualität angeboten werden. Jeder flächendeckende Versuch ist bisher gescheitert, da er aufgrund der Monopolsituation in Infrastrukturbereich scheitern muss.

In der TK werden z.B vier parallele (!) Mobilfunknetze unterhalten. Im Postzustellungsbereich wird ähnliches angestrebt, sodass mehrere Zusteller die gleichen Routen abfahren, um die gleiche Dienstleistung anzubieten, was offensichtlich unwirtschaftlich ist und nur über Lohndumping durchsetzbar ist. Nur zeugt Lohndumping gerade nicht von hoher sondern von niedriger Produktivität.

Selbst in den USA käme man nicht auf die wahnwitzige Idee, die Briefpost von konkurrierenden Unternhemen zustellen zu lassen, da dies ineffizient ist.

;) Um das zu verstehen, muss man auch kein Nobelpreisträger sein, sondern nur seinen Verstand ein wenig benutzen.

Nun, in den USA fahren verschiedene Bahngesellschaften sehr erfolgreich im Güterverkehr, so viel zum Thema „Verstand benutzen“.

alta velocidad
21.04.2007, 20:50
Wenn dem so wäre, dann kannst du sicher zur Untermauerung deiner "Position", wenn wir deinen "Beitrag" einmal als eine solche auffassen sollten, sachliche Kritik leisten und Quellen benennen.

Da die Postition unhaltbar ist, wirst du keine Quellen finden, die darlegen, dass Bürger für 15-25% Zeitersparnis um 400 - 900 % höhere Fahrpreise zahlen würden!

Der Hochgeschwindigkeitsverkehr kann sich bei einer Topographie Deutschlands nicht lohnen. In Japan sieht dies völlig anders aus: Die Ballungsräume sind kompakter und größer. Ein Blick auf die Karte Japans genügt, um zu erkennen, das die wichtigsten Ballungsräume wie an zwei zusammenlaufenden "Schnüren" angeordnet sind (Y-förmige Verkehrsachse). In Deutschland muss bei gleicher Erschließung des Landes pro Kopf mit Höchstgeschwindigkeitsstrecken mindestens 1000 % mehr Bahnkilometer errichtet werden. Und genau dies ist unwirtschaftlich.

In Europa kann nur der Flugverkehr sehr schnelle Verbindungen aller Ballungsräume wirtschaftlich gewährleisten. Hier sind im Kurzstreckenverkehr durchaus auch niedrig fliegende Turbo-Prop-Maschinen einsetzbar (bei 300 - 900 km Entfernung).

Erstens ist die Zeitersparnis oft höher, als von Dir angegeben, zweitens sind Deine Ausführungen durch TGV und ICE bereits widerlegt.

viator
22.04.2007, 15:16
Erstens ist die Zeitersparnis oft höher, als von Dir angegeben, zweitens sind Deine Ausführungen durch TGV und ICE bereits widerlegt.

Gibts es auch intelligentere Beitragsmöglichkeiten? Als Behauptung von Unsinn in 2-Zeilern. Das gilt übrigens für alle.

klartext
22.04.2007, 19:15
Mit solch einer Aussage machst Du Dich lächerlich.

Hat wenig Sinn mit diesen foristen. Sie halten jedes Unternehmen für eine Aussenstelle des Sozialamts.

viator
22.04.2007, 20:00
Hat wenig Sinn mit diesen foristen. Sie halten jedes Unternehmen für eine Aussenstelle des Sozialamts.

Du hältst anscheind die Bahn für einen Selbstbedienungsladen von Siemens und der Baukonzerne. Sonst würdest du uns deine Argumente für die Verschwengung von Milliardengeldern für unsinnige Verkehrsprojekte oder Anti-Verkehrsprojekte wie den Leehrter Bahnhof nicht vorenthalten, oder?

ppp
22.04.2007, 22:21
gemäß gg 87e abs.4 gibt es nach wie vor eine gemeinwohlverpflichtung der bahn. sie hat also durchaus einen versorgungsauftrag. ok, sie kommt dem nicht nach.

ppp
23.04.2007, 00:14
wenn man demnächst an der börse bahnaktien kaufen kann, kauft man als bürger der bundesrepublik etwas, was einem gestern noch gehörte. auch ne art enteignung, umverteilung von unten nach oben.

viator
23.04.2007, 19:08
wenn man demnächst an der börse bahnaktien kaufen kann, kauft man als bürger der bundesrepublik etwas, was einem gestern noch gehörte. auch ne art enteignung, umverteilung von unten nach oben.

Das ist ja schließlich auch der Sinn der Sache. Einerseits verringern sie die Steuern der Reichen stetig, sodass die USA und GB im Gegensatz zur BRD schon fast wie sozialistische Staaten wirken. Andererseits muss natürlich auch der "Sparzwang" zum Verkauf von ehemals volkseigenen Unternehmen führen - ist zwar eine völlig schwachsinnig Konklusion, was einen Deutschen jedoch nicht stören muss. Schließlich fühlt er sich schrecklich bedroht von den bösen internationalen Finanzmärkten und der superneuen Globalisierung. Merke: Vor zwei Jahrzenten war das Seeschiff noch nicht erfunden, der Flugverkehr inexistent und natürlich Telekommunikation über weite Entfernungen noch nicht vorhanden, da man in den 80ern schließlich noch Alphörner benutzte. Zwar kaufen sich in Wirklichkeit die deutschen Bonzen mit den riesigen Handelsbilanzüberschüssen überall auf der Welt in die Wirtschaften ein - lassen aber die Unternommen mit Globalisierungsdruck-Gequatsche beschallen.

Achsel-des-Bloeden
23.04.2007, 21:31
Die Gleise dem Bund und den Ländern übereignen, die Bahnhöfe den Kommunen und die DB als eine von mehreren Anbietern von Transportleistung.

So kann das was werden!

klartext
24.04.2007, 01:52
Du hältst anscheind die Bahn für einen Selbstbedienungsladen von Siemens und der Baukonzerne. Sonst würdest du uns deine Argumente für die Verschwengung von Milliardengeldern für unsinnige Verkehrsprojekte oder Anti-Verkehrsprojekte wie den Leehrter Bahnhof nicht vorenthalten, oder?

Was ein unsinniges Verkehrsprojekt ist, orientiert sich nicht an deinen Massstäben. Die Bahn macht, wie jedes Unternehmen auch, umfangreiche Bedarfsstudien, bevor sie investiert. Der bisherige Erfolg gibt ihr dabei recht.
Im übrigen, eine absurde Vostelkung, den ICE-Verkehr durch diese kleinen Turbopropfileger zu ersetzen. Da hat wieder einmal einer keine Ahnung von der Grössenordnung, mal abgesehen von den Auswirkungen für die Umwelt.
Auf den Hauptstrecken ist die Bahn gut aufgestellt. Notwendig ist der Ausbau des Güterverkehrs, um mehr LKW von der Strasse zu bringen.

GrafZahl
24.04.2007, 15:47
Was ein unsinniges Verkehrsprojekt ist, orientiert sich nicht an deinen Massstäben. Die Bahn macht, wie jedes Unternehmen auch, umfangreiche Bedarfsstudien, bevor sie investiert. Der bisherige Erfolg gibt ihr dabei recht.
Im übrigen, eine absurde Vostelkung, den ICE-Verkehr durch diese kleinen Turbopropfileger zu ersetzen. Da hat wieder einmal einer keine Ahnung von der Grössenordnung, mal abgesehen von den Auswirkungen für die Umwelt.
Auf den Hauptstrecken ist die Bahn gut aufgestellt. Notwendig ist der Ausbau des Güterverkehrs, um mehr LKW von der Strasse zu bringen.

die bahn macht pseudostudien und mehdorn wird von der flug und autoindustrie bezahlt die bahn regelrecht zu dezimieren.

George Rico
24.04.2007, 17:54
die bahn macht pseudostudien und mehdorn wird von der flug und autoindustrie bezahlt die bahn regelrecht zu dezimieren.
Aha. Du hast sicherlich Belege für deine Behauptungen, oder?

2006 war das erfolgreichste Jahr in der Gesichte der DB. Die beiden Punkte, an denen die Bahn unbedingt noch arbeiten muss sind 1. die Verbesserung der Pünktlichkeitsquote und 2. der Ausbau des Güterverkehres. Ein wichtiger Schritt hierzu ist der Ausbau der Nord-Süd Strecken, der in diesem Jahr begonnen wurde.

Achsel-des-Bloeden
24.04.2007, 20:48
... und 2. der Ausbau des Güterverkehres. Ein wichtiger Schritt hierzu ist der Ausbau der Nord-Süd Strecken, der in diesem Jahr begonnen wurde.
Wichtiger wäre der Ausbau der West- Ost- Strecken.
Angesichts der riesigen Kolonnen hauptsächlich polnischer (aber auch tschechischer) LKWs.

Sie nehmen deutschen LKW- Fahrern den Arbeitsplatz und geben CO2, Feinstaub und Spurrillen. Auf ihre BAB- Maut ist geschüssen ...

Generell sollte der Güter- Transit ausschließlich über die Bahn erfolgen.

viator
24.04.2007, 21:25
die bahn macht pseudostudien und mehdorn wird von der flug und autoindustrie bezahlt die bahn regelrecht zu dezimieren.

Ob Mehdorn nun nur unwissend ist oder über sein gigantisches Gehalt hinaus auch noch Schmiergeld bezieht ist schwer festzustellen. Die Politik der Bahn hingegen lässt die Autoindustrie frohlocken.
Bei der Bahn gelten natürlich keine betriebswirtschaftlichen Effizienzregeln. Die Bahn finanziert den Ausbau des unsinnigen Höchstgeschwindigkeitsnetzes schließlich mit Steuergeldern. Aus "eigenen" Mitteln wird keine Infrastruktur finanziert. Je ineffizienter die Bahn das Geld verschleudert, um ihr Monopol zu sichern (keine Konkurrenten können das Höchstgeschwindigkeitsnetz nutzen), desto höher werden die Subventionen. Wird eine Hochgeschwindigkeitstrasse in eine Höchstgeschwindigkeitstrasse mittels staatlich Milliardensubventionen umgebaut, so werden die Konkurrenten (die sowieso nur winzige Marktanteile halten) von den Gleisen "geworfen", da die Bahn die Gebühren dann um 200 % -300 % steigern kann.

Die Bahn wird als privatwirtschaftlich geführtes Unternehmen die Monopolkarte immer ausspielen und so Konkurrenten vom Netz fernhalten UND das Angebot verschlechtern sowie höher Subventionen beziehen. Weil die Bahn keinerlei demokratischer Kontrolle unterliegen wird, muss sie niemals die Nutzenaspekte der Bürger berücksichtigen und wird sich stets profitmaximierend sowie subventionsmaximierend verhalten. Die Konkurrenten werden dabei keine realistische Chance haben, ihre Kostenvorteile auszuspielen, da sie unmittelbar der Politik der DB ausgesetzt sind und in Zukunft sein werden.

Biskra
24.04.2007, 21:51
Mach es doch kurz: Du willst die Bahn in den totalen Ruin treiben. Deine Vorschläge sind derart abwegig, dass es sich eigentlich nicht lohnt, näher darauf einzugehen.


Damit wäre dazu eigentlich alles gesagt. :]

viator
25.04.2007, 19:51
Wichtiger wäre der Ausbau der West- Ost- Strecken.
Angesichts der riesigen Kolonnen hauptsächlich polnischer (aber auch tschechischer) LKWs.

Sie nehmen deutschen LKW- Fahrern den Arbeitsplatz und geben CO2, Feinstaub und Spurrillen. Auf ihre BAB- Maut ist geschüssen ...

Generell sollte der Güter- Transit ausschließlich über die Bahn erfolgen.

Nur sind hierfür keinerlei teure Höchstgeschwindigkeitsstrecken notwendig sondern sogar gerade gar nicht zweckdienlich, weil dadurch langsamere Güterzüge von den Strecken verdrängt werden (aus Fahrplan- und Gebührengründen).

Für einen leistungsfähigen Güterfernverkehr (z.B. Ost-West/West-Ost) sind günstige und leicht erreichbare Containerterminals notwendig (keine gigantischen Umschlaganlagen, die riesige Wartezeiten, Staus und internen Verkehr produzieren). Auch müsste der LKW-Fern-Verkehr durch steuerliche Anreize auf Container umgestellt werden, um eine Kompatibilität der Systeme LKW/Bahn/Binnenschiff zu erreichen.

Die Strecken können faktoriell höher ausgelastet werden, indem die Gleisabschnittsblöcke deutlich verkürzt werden und schrittweise der automatisierte Verkehr durchgesetzt wird.

Auch müssen für langsamere kostengünstige Züge, die Schwergüter tragen, welche nicht sehr schnell transportiert werden müssen, die Nebenstrecken als Ausweichstrecken wieder in Betrieb genommen werden.

Ein Europaweiter Bahn-Güterverkehr ist auf Container-Basis leicht auch ohne Durchgangszüge durchsetzbar. Hierfür muss das Umladen lediglich automatisiert werden. Bekanntlich gibt es auf der Ebene der Signal-, Strom- und Sicherheitssysteme extreme nationale Inkompatibilitäten, die nicht sehr leicht überbrückt werden können. Auch Lokwechsel an den nationalen Grenzen sind problemlos realisierbar, um Ganzzüge schnell und kostengünstig über Landesgrenzen hinweg zu befördern, da bei den Güter-Waggons die Inkompatibilitäten gering ausgeprägt sind.

Schrittweise sollte natürlich ein internationaler Standard für den automatisierten Betrieb geschaffen werden, um die Reibungsverluste an den Grenzen auszuschalten.

Liegnitz
25.04.2007, 20:15
Die Bahn sollte wieder die Deutsche Reichsbahn und somit staatlich werden.
Das waren noch schöne Zeiten.
Aber die Heuschrecken und Lobbyisten haben dies zerstört.

GrafZahl
26.04.2007, 11:38
ja und damit auch ein stück deutsche Identität und vor allem Qualität, ich meine einen D-Zug der von Köln nach Berlin oder Rostock nach Chemnitz verkehrt ist, bzw der Karlex, der von Berlin nach Karlovy Vary gefahren ist, hatte noch eine gewisse Reisequalität zu bieten, die heutigen pseudoICs oder sagen wir roten DoppelstockZüge die heute den D-Zug ersetzt haben, sind hinsichtlich der Sitz und Reisequalität insgesamt mit mangelhaft zu bewerten.

George Rico
26.04.2007, 11:47
ja und damit auch ein stück deutsche Identität und vor allem Qualität, ich meine einen D-Zug der von Köln nach Berlin oder Rostock nach Chemnitz verkehrt ist, bzw der Karlex, der von Berlin nach Karlovy Vary gefahren ist, hatte noch eine gewisse Reisequalität zu bieten, die heutigen pseudoICs oder sagen wir roten DoppelstockZüge die heute den D-Zug ersetzt haben, sind hinsichtlich der Sitz und Reisequalität insgesamt mit mangelhaft zu bewerten.

Heute verkehren ICs und ICEs im Stundentakt von Köln nach Berlin. Die Sitze im IC sind zugegebenermaßen ein wenig hart, trotzdem lässt es sich auch im IC eigentlich ganz entspannt reisen. Wem das zu wenig ist, der bezahlt einfach 1,50 Euro Aufpreis und fährt im ICE mit multipel verstellbaren Sitzen und Kopfkissen.

GrafZahl
26.04.2007, 14:04
ja ich will aber nicht im ICE reisen, weil ein IR damals noch billiger war als der ICE, der ICE wird zum neuen Monopolprodukt, dass ist nicht schön, ich fand offen gestanden die alten Kunstledersitze sehr angenehm.

George Rico
26.04.2007, 17:38
ja ich will aber nicht im ICE reisen, weil ein IR damals noch billiger war als der ICE, der ICE wird zum neuen Monopolprodukt, dass ist nicht schön, ich fand offen gestanden die alten Kunstledersitze sehr angenehm.

Was ist heute schon billiger als früher?

George Rico
26.04.2007, 19:20
Derzeit wird darüber nachgedacht, die Mwst. auf Bahntickets von 19% auf 7% zu senken. Mehdorn hat zumindest angekündigt, dass der Preisnachlass in vollem Umfang an den Kunden weitergegeben werde. Inwieweit das dann der Fall sein wird, wird man sehen.

GrafZahl
26.04.2007, 21:54
man muss auch sehen dass der InterRegio ein gutes Zugprodukt im Fernverkehr gewesen ist, der als LowCostLinie von den Reisenden angenommen worden ist und den D-Zug Verkehr ergänzst hatte.

Bezogen auf diese Tatsache, ist es mir unverständlich wie man ein so gutes Produkt aus dem Verkehr ziehen kann.

Ich liebte in den 90er Jahren die Verbindung nach Kopenhagen via Rostock, Gedser und Nykobing sowie die IR Verbindung von Erfurt nach Berlin bis nach Stralsund weiter nach Malmö C.

Es scheint als ob seit 2002 die größten Verbrecher nach und nach ihr wahres Gesicht zeigen und es kann nicht sein, dass wir das einfach so hinnehmen, ich war mal begeisterter Eisenbahnfan und habe mal ehrenamtlich Dienst getan, es ist eine Schande wie Deutschland nicht nur demographisch am Ende ist sondern alle guten Errungenschaften aufgibt, es ist noch gut zu sehen wie in Polen noch schöne alte Züge fahren, eine Schande ist wie man im Modernisierungswahn alles zerstört.

Weisst du ich habe nix gegen Fortschritt, aber du musst es mit einem Bergaufsteigen vergleichen, ab einer gewissen Höhe ist schluss, wenn du weiter gehst wirst du in der Toposphäre ersticken oder total wieder abstürzen und genau dass ist das Problem dass wir haben, wir stehen kurz vor dem Abgrund, wie weit darf Digitalisierung, Fortschritt und Technologisierung gehen ???