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Vollständige Version anzeigen : Kirchtürme statt Minarette?



Duck
24.05.2004, 19:29
In den türkischen Hochburgen des Tourismus sollen Urlauber aus Europa in naher Zukunft die Möglichkeit haben, Gottesdienste zu besuchen. Zwar werde der türkische Staat in Antalya oder Alanya keine Kirchen bauen. Der Bau von Gotteshäusern solle aber durch gesetzliche und administrative Maßnahmen erleichtert werden, sagte der türkische Außenminister Abdullah Gül am Montag. Er teilte dies nach Beratungen eines Ministergremiums mit, das über die Umsetzung beschlossener Reformen auf dem von Ankara angestrebten Weg in die Europäische Union wachen soll. An die türkische Mittelmeerküste kommen jedes Jahr Millionen von Touristen. Einige tausend Menschen, darunter viele Deutsche, haben sich dort sogar dauerhaft niedergelassen.

Rorschach
24.05.2004, 19:50
Ein säkularer, islamisch geprägter Staat, der den Touristen wegen Kirchen im Land haben will?
Dinge gibts.
:cool:

N*E*R*D
24.05.2004, 20:13
Es gibt doch wohl schon Kirchen in der Türkei :rolleyes:

Der Schakal
24.05.2004, 20:27
Ja. Kirchen gibt es.

kettnhnd
24.05.2004, 20:37
stimmt, die hagia sofia zum beispiel. diese kirche wurde von den muselmanen zur moschee missbraucht.

Mindernickel
24.05.2004, 20:42
stimmt, die hagia sofia zum beispiel. diese kirche wurde von den muselmanen zur moschee missbraucht.
Die Herren heißen Muslime und sie haben sie umfunktioniert. Haben die Spanier mit den Moscheen und Palästen bestimmt auch gemacht ;)

Der Schakal
24.05.2004, 20:45
Die Hagia Sophia ist eine Moschee. Sie war eine Kirche. Allerdings gibt es auch Kirchen in der Türkei.

N*E*R*D
24.05.2004, 20:54
Muslemanen :)) .................. Spaß bei Seite natürlich gibts auch richtige Kirchen in der Türkei welche nicht umfunktioniert wurden, da es auch Christen in der Türkei gibt...........

sparty2
24.05.2004, 23:00
Die Hagia Sophia ist eine Moschee. Sie war eine Kirche.

Fast richtig... :D
Die Hagia Sophia war eine Kriche, dann eine Moschee und nun ein Museum.

sparty2

MoJo
25.05.2004, 08:41
In den türkischen Hochburgen des Tourismus sollen Urlauber aus Europa in naher Zukunft die Möglichkeit haben, Gottesdienste zu besuchen. Zwar werde der türkische Staat in Antalya oder Alanya keine Kirchen bauen. Der Bau von Gotteshäusern solle aber durch gesetzliche und administrative Maßnahmen erleichtert werden, sagte der türkische Außenminister Abdullah Gül am Montag. Er teilte dies nach Beratungen eines Ministergremiums mit, das über die Umsetzung beschlossener Reformen auf dem von Ankara angestrebten Weg in die Europäische Union wachen soll. An die türkische Mittelmeerküste kommen jedes Jahr Millionen von Touristen. Einige tausend Menschen, darunter viele Deutsche, haben sich dort sogar dauerhaft niedergelassen.


... ich fass es nicht!
Was glauben denn die, wie naiv die Christen sind? Weiss doch ein jeder, inwieweit der Islam andere Glaubensrichtungen akzeptiert, nämlich garnicht!
Und ein Erdoan (wenn man den so schreibt), der der konservativen streng religiösen Partei AKP angehört ändert schon garnichts dran!

Ich glaube dann höchstens noch an eine unscheinbare Kapelle, wie man sie aus Krankenhäusern kennt, hergestellt in Urlaubsanlagen, so unauffällig wie's geht, mehr wohl nicht.
Nach wie vor werden Christliche Organisationen geschnitten, enteignet und Christen diffamiert. Das Christentum hat im islamistischen Morgenland die gleiche Zukunft wie meine Schwiegermutter im deutschen Fussballbund, nämlich garkeine!
Die täuschen Tolleranz vor und schielen doch nur auf die EU!

moxx
25.05.2004, 10:33
na was solls die sollten sich lieber einmal mit der vertreibung der (christlichen) armenier beschäftigen...

sparty2
25.05.2004, 11:07
Ihr redet hier immer von Religion aber das Ganze ist ein Problem der Idiologie. Die meissten Moscheen wurden in der Türkei nach dem Militärputsch der 80er Jahre mit staatlicher Unterstützung gebaut. Nach der damals (und heute z.T. noch) geltenden Idiologie war der "Einheitstürke" Türke, sprach Türkisch und war hanafitisch-sunnitischer Moslem. In dieses nationalistische Bild passten weder die sunnitischen Kurden, nicht die alevitischen Türken und Kurden, nicht die christlichen Griechen, Aramäer und Armenier. Der türkisch Staat unternahm alles um diese Gruppen aus dem Bild der türkschen Gesellschaft zu tilgen.
Erst die AKP, deren religiös-politische Ausrichtung in etwa der CSU entspricht und auf keinen Fall mit der islamistischen Refah-Partei (aus der sie z.T. hervorgegangen ist) verwechselt werden sollte, hat begonnen die gesellschfltichen Realitäten in der Türkei (gegen den erbitterten Wiederstand der kemlistischen Bürokratie) anzuerkennen. Die AKP unter Ministerpräsident Erdogan verfolgt relativ konsequent das Ziel die Türkei in einen modernen Staat zu transformieren und sie hat kein Interesse an der Verfolgung oder Unterdrückung religiöser oder politischer Minderheiten. Die AKP ist die erste moderne "Volkspartei" im modernen Sinn in der Türkei und ihr oberstes Interesse gilt nicht einer bestimmten Ideologie sondern vor allem den Wählerstimmen und damit der Macht.

sparty2

Wilhelm Tell
26.05.2004, 10:25
Erdoan Zitiert doch mal bei einer Rede aus einem Gedicht: "Unsere Minarette sind unsere Baionette!" Spricht für sich... hätte ihm fast den Anspruch auf die Macht in der Türkei gekostet.

also ich erinnere mich an ein geschehniss vor ca 4 JAhren. Eine christl. Messe wurde von türk. Polizei mit schlagstöcken aufgelößt.... ob das heute viel besser ist?

sparty2
26.05.2004, 10:58
Zumindest hat keine türkische Regierung der letzten beiden Jahrzehnte die politischen und religiösen Freiheiten so stark ausgeweitet wie die Regierung Erdogan. Zudem hat sie trotz 2/3-Mehrheit im Parlament bisher keine Schritte in Richtung "Islamisierung" der Türkei vorgenommen. Nur das aktuell vorliegende YÖK-Gesetz und die darin enthaltene Gleichbehandlung der Imam-Hatip-Oberschulen beim Universitätszugang könnten negativ interprätiert werden wobei dort das letzte Wort noch nciht gesprochen ist, das Staatspräsident Sezer vermutlich sein Veto einlegen wird und andererseits die Vertreter des YÖK auch nicht gerade fair gespielt haben. Selbst die Abschaffung der DGMs (Staatssicherheitsgerichte) bedeutet keinen Verlust an Kontrolle des Staates über eventuelle Extremisten, da bereits nach einer "Ersatzlösung" gesucht wird.
Man darf trotz aller Vorsicht nicht aus den Augen lassen dass die AKP unter Erdogan alles versucht um sich in eine moderne konservative Volkspartei zu transformieren und sich von der religiösen Refah-Partei bzw. deren Nachfolger-Organisationen zu distanzieren. Dass ausgerechnet der ehem. Vorsitzende der Refah, Erbakan vor kurzem (vergeblich) nach dem Militär gerufen hat um den Reformprozess in der TÜrkei durch die AKP zu stoppen, spricht Bände... :D
Sollte Erdogan einen teuflischen Plan im Hintergrund aushecken, so hat er bisher zumindest nichts unternommen um ihn umzusetzen sondern der Türkei bisher nur gutes getan, was man von den meissten führenden Politikern (vielleicht mit Ausnahme von M. Yillmaz) bisher nicht sagen konnte.

sparty2

Wilhelm Tell
27.05.2004, 13:07
Die Männer haben so schiss vor den Kurden.

Hakan
27.05.2004, 13:09
Die Männer haben so schiss vor den Kurden.

Wie kommen sie da drauf?

Wilhelm Tell
27.05.2004, 13:11
Na, die wollen doch den Kurdischen staat.... Die Türkei müßte da häftig Gebietsabtretungen hinnehmen... inakzeptabel. Aber die UN könnte sie dazu zwingen. Erinnerast du dich noch an das Rumgezicke der Türkei vor dem Irakeinsatz? Warum machten die das wohl?

Hakan
27.05.2004, 13:16
Die Türkei wird keine Gebietsabtretungen hinnehmen. Es wird höchstens ein kleines Hoheitsgebiet ala "Kurdistan" geben.

sparty2
27.05.2004, 15:06
Na, die wollen doch den Kurdischen staat.... Die Türkei müßte da häftig Gebietsabtretungen hinnehmen... inakzeptabel. Aber die UN könnte sie dazu zwingen. Erinnerast du dich noch an das Rumgezicke der Türkei vor dem Irakeinsatz? Warum machten die das wohl?

http://www.alfa-forum.com/images/smilies/schilder/!umleitung!.gif

Wie soll das denn werden mit einem kurdischen Staat? Alleine die kurdische Sprachfamilie zerfällt in vier unterschiedliche Sprachen und unzählige Unterdialekte. Welche Sprache soll dann in einem kurdischen Staat gespreochen werden? Die Kurden gehören unterschiedlichen Religionen an: Sunniten, Aleviten, Schiiten, Assyrer und Jeziden. Diese Religionsgruppen sind sich untereinander spinnefeind! In großen Teilen der Kurdengebiete haben diverse Familienclans das sagen, desshalb ist es ja bisher nicht mal möglich im Nordirak eine sinvole kurdische Administation bzw. Regierung aufzuziehen. Das Gebit in dem die Kurden leben wird ncoh von diversen anderen Völkern besiedelt (Türken, Turkmenen, etc.) die keine Lust haben in einem kurdisch dominierten Staat zu leben. Wie sollen die Grenzen dieses States aussehen? Wo endet "Kurdistan"? Wo fängt es an? Von was soll der Staat leben? Der größte Teil "Kurdistans" ist schroffes Gebirge in dem nichteinmal vernünftig Landwirtschaft betrieben werden kann...

sparty2

moxx
27.05.2004, 15:15
war doch schon immer so, ich weiß nicht mehr wo ich das sprichwort gelesen oder gehört habe: "die kurden könnten die halbe welt erobern, wenn sie sich nur einmal einig wären!" :D :D :D

Wilhelm Tell
27.05.2004, 21:06
Duhast 100% recht sparty2 aber meine schreibfaulheit hat sicg wieder durchgestzt. Ich hatte kein bock das ganze thema aufzurollen... Hast aber schon recht. ach und das image mit der umleitung find ich geil