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Vollständige Version anzeigen : Satelliten-Projekt Galileo wird neu ausgeschrieben



carlson.vom.dach
04.05.2007, 20:36
In EU-Kreisen hieß es am Freitag in Brüssel, das Projekt solle zunächst vollständig von der öffentlichen Hand übernommen werden. Dies werde Verkehrskommissar Jacques Barrot den EU-Staaten vorschlagen. Dies werde insgesamt 3,4 Milliarden Euro kosten. Die Finanzierung müsste dann aus Steuergeldern kommen. Dies werde die Kommission den EU-Staaten vorschlagen.

Die EU-Verkehrsminister hatten eine Neuvergabe des Auftrags bereits erwogen, falls das Konsortium nicht bis zum 10. Mai klare Strukturen für ihre Gesellschaft schaffen. Dafür fordert die EU eine klare Aufgabenteilung und einen handlungsfähigen Chef, der nicht von jedem einzelnen Gesellschafter ausgebremst werden kann.

An dem Galileo-Konsortium sind der Luft- und Rüstungskonzern EADS, mehrere Satellitenfirmen und die Deutsche Telekom beteiligt. Die Unternehmen wollten das Ultimatum zur Vertragsunterzeichnung offenbar verstreichen lassen. Nach Informationen der „Financial Times Deutschland“ wollen die Firmen das Risiko der bislang nicht erprobten Technik meiden.

Das rund vier Milliarden Euro teure System Galileo soll in Konkurrenz zum amerikanischen GPS-System treten. Starttermin war ursprünglich das Jahr 2010. Verzögerungen haben inzwischen bereits Mehrkosten in Millionenhöhe verursacht und eine Verschiebung des Termins um ein Jahr notwendig gemacht. Auch 2011 gilt aber als unsicher. Die EU-Verkehrsminister hatten im März einen Krisenplan zur Rettung von Galileo beschlossen.


Ob es auch Strafzahlungen wie bei TollCollect geben wird? :D

AndyH
04.05.2007, 22:39
Die kriegen es nicht gebacken.
Je mehr Europa desto mehr Bürokratie und Korruption.

politisch Verfolgter
04.05.2007, 23:04
Kein sog. "Arbeitnehmer" sein und keinen Nachwuchs liefern.
Mehr läßt sich nicht dagegen unternehmen.
Wobei kein Betriebsloser menschl. Inhaber benötigt.

Walter Hofer
04.05.2007, 23:55
Die kriegen es nicht gebacken.
Je mehr Europa desto mehr Bürokratie und Korruption.

natürlich torpedieren es die Amis sehr geschickt,
denn das Projekt Galileo bedeutet das Ende vom teuren US-GPS.

FranzKonz
05.05.2007, 00:22
natürlich torpedieren es die Amis sehr geschickt,
denn das Projekt Galileo bedeutet das Ende vom teuren US-GPS.
Nach Toll Collect ist das Vertrauen in die Telekom eben nicht mehr ganz so toll.

viator
05.05.2007, 00:33
natürlich torpedieren es die Amis sehr geschickt,
denn das Projekt Galileo bedeutet das Ende vom teuren US-GPS.

Soll das ein Witz sein? Die zivile Anwendung ist völlig kostenlos. Das Galileo-System wird im zivilen Sektor nicht benötigt - es ist ein Mittel zur Versorgung von Rüstungskonzernen und der Telekom mit unsinnigen Milliardenaufträgen.

kotzfisch
06.05.2007, 10:06
natürlich torpedieren es die Amis sehr geschickt,
denn das Projekt Galileo bedeutet das Ende vom teuren US-GPS.
__________________Zitat Hofer.

Leider wieder ein Beweis,dass Du manches Mal einfach keine Ahnung hast,wovon Du sprichst:GPS ist für zivile Nutzer völlig kostenfrei.

Die Europäer haben es ganz alleine vermurkst!

Galileo soll kostenpflichtig werden und daher kann es mir gestohlen bleiben.

Ich nutze GPS für Geocaching.

Das wars.

Biskra
06.05.2007, 12:08
Soll das ein Witz sein? Die zivile Anwendung ist völlig kostenlos. Das Galileo-System wird im zivilen Sektor nicht benötigt - es ist ein Mittel zur Versorgung von Rüstungskonzernen und der Telekom mit unsinnigen Milliardenaufträgen.

Sagen wir's mal so. Als Galileo geplant wurde, da waren die GPS-Sender noch durch eingebaute Ungenauigkeiten nur um die 100m akkurat, als Galileo konkreter wurde, haben die USA den Störfilter für zivile Nutzung abgeschaltet. Damit ist Galileo eigentlich für zivile Nutzung obsolet geworden. Es geht den Europäern aber vermutlich eher um die militärische Nutzung, also darum, von den USA unabhängig zu werden. In Krisenzeiten können die USA jederzeit wieder die zivilen Frequenzen durch Störfilter unbrauchbar machen, wie es z.B. im Kosovokrieg der Fall war (wobei da die Genauigkeit für zivile Nutzung eh noch bei nur 100m lag).
Außerdem ließen sich natürlich auch andere Ortungsaufgaben besser bzw. bei Sicherheitsfragen nur mit einem eigenen störunabhängigen GPS machen.

carlson.vom.dach
10.05.2007, 10:12
neue Entwicklung



Die Rettung des europäischen Satelliten -Navigationssystems Galileo wird teurer als geplant. Aus dem EU-Budget sollen zwei bis drei Milliarden Euro fließen, sagte EU-Transportkommissar Jacques Barrot dem „Handelsblatt“ (Donnerstagausgabe) in Paris. Bisher war von 1,7 Milliarden Euro die Rede. Außerdem soll die EU die Risiken bei Bau und Stationierung von 30 Satelliten übernehmen. Die Industrie hatte es abgelehnt, Kosten und Risiken in privater Regie zu tragen.

An diesem Donnerstag endet ein Ultimatum der EU an das Galileo-Konsortium. Wegen der Mehrkosten werde sich wohl auch der EU-Gipfel im Juni mit Galileo beschäftigen, sagte Barrot. Ohne öffentliche Hilfe ist das Konkurrenzprojekt zum amerikanische System GPS zum Scheitern verurteilt.

Betreiberkonsortium will klare Zuständigkeiten

Das Betreiberkonsortium und der Generalunternehmer drängen auf klare Zuständigkeiten. „Wenn Deutschland als größter EU-Beitragszahler eine Führungsrolle übernimmt, wäre das hilfreich“, sagte Jürgen Ackermann, Chef des Galileo-Generalunternehmers Esnis dem „Handelsblatt“. Das Gemeinschaftsunternehmen der europäischen Satellitenhersteller baut derzeit Testsysteme. „Unsere Zulieferer brauchen noch in diesem Jahr Folgeaufträge, sonst ist der Zeitplan in Gefahr“, sagte Ackermann. Zugleich wendet sich Esnis gegen eine stärkere Einflussnahme der europäischen Weltraumagentur Esa. „Sollte die Struktur verändert werden, drohen weitere erhebliche Verzögerungen“, sagte Ackermann.


Quelle - Faz.de - 10.05.2007 (http://www.faz.net/s/RubD16E1F55D21144C4AE3F9DDF52B6E1D9/Doc~ED697A4524E97433F9C67B8CA00648276~ATpl~Ecommon ~Scontent.html)

Mehrkosten in Milliarden, unklare Vertraege, eine Industrie die sich absichtlich weigert ,es waere eine Blamage wenn Galileo scheitert, die wissen sehr genau das die EU lieber den Steuerzahler schroepft. Vom Zeitplan kann schon gar keine rede mehr sein

kotzfisch
10.05.2007, 10:12
Kein Mensch braucht es.Deswegen stirbt es.

Walter Hofer
10.05.2007, 12:40
natürlich torpedieren es die Amis sehr geschickt,
denn das Projekt Galileo bedeutet das Ende vom teuren US-GPS.
__________________Zitat Hofer.

Leider wieder ein Beweis,dass Du manches Mal einfach keine Ahnung hast,wovon Du sprichst:GPS ist für zivile Nutzer völlig kostenfrei.



Du hast keine Ahnung. Die zivile Nutzung interessiert niemanden !



Es geht den Europäern aber vermutlich eher um die militärische Nutzung, also darum, von den USA unabhängig zu werden. In Krisenzeiten können die USA jederzeit wieder die zivilen Frequenzen durch Störfilter unbrauchbar machen, wie es z.B. im Kosovokrieg der Fall war (wobei da die Genauigkeit für zivile Nutzung eh noch bei nur 100m lag).

so ist es ! Die Mietkosten für das GPS sind für die Bundeswehr und für die EU-Verbündeten enorm. 14 Tage Hohenfels kosten 8 Mio € Miete !


Außerdem ließen sich natürlich auch andere Ortungsaufgaben besser bzw. bei Sicherheitsfragen nur mit einem eigenen störunabhängigen GPS machen.

Die USA hören nicht mehr mit !

George Rico
10.05.2007, 12:52
natürlich torpedieren es die Amis sehr geschickt,
denn das Projekt Galileo bedeutet das Ende vom teuren US-GPS.

Das nicht. Zumindest in der Seefahrt wird GPS dann weiter als Backupsystem für Galileo und umgekehrt verwendet werden.

Ausonius
10.05.2007, 13:02
Ein schönes Exempel für das Denken deutscher Konzerne. Sozialabbau wird gefordert, Fördergelder des Staates nimmt man trotzdem gerne in Anspruch.

kotzfisch
11.05.2007, 09:53
Mich interessiert nur die zivile Nutzung,Hofer.
Versaut haben die Europäer jedoch ihr Projekt ganz ohne Zutun der Dir so verhassten USA.
Das kriegt Europa schon alleine hin!

Bruharharhar..........

Biskra
11.05.2007, 10:09
Mich interessiert nur die zivile Nutzung,Hofer.
Versaut haben die Europäer jedoch ihr Projekt ganz ohne Zutun der Dir so verhassten USA.
Das kriegt Europa schon alleine hin!

Ja, das war außerdem zu erwarten gewesen, daß die USA die künstliche Fehlertoleranz im Falle einer Konkretisierung des europäischen Projekts abschalten würden. Stümperhaft das Ganze. Eine Farce wie Stolpecollect.

Walter Hofer
14.05.2007, 21:13
Mich interessiert nur die zivile Nutzung,Hofer.

die interessiert mich nun wieder nicht; ich fahre nur Autos ohne Navi !



Versaut haben die Europäer jedoch ihr Projekt ganz ohne Zutun der Dir so verhassten USA.


Ich habe keinen Grund, die USA zu hassen. Ich wünsche mir nur euweite, partnerschaftliche Unabhängigkeit von US-Monopol-Systemen, und dazu gehört nun mal das GPS.

carlson.vom.dach
14.05.2007, 21:25
Dafuer muessen die Europaeer auch mal auf 2 Beinen laufen koennen, mir ist kein europaeisches Projekt der letzten Jahre bekannt was als absolute Spitze gelten kann. Sie laufen hinterher und wenn sie nicht aufpassen werden sie selbst dabei noch von Anderen ueberholt die von hinten kommen.
Ich halte die europaeische Entwicklung fuer richtig und wichtig aber all dem fehlt der Elan an die Spitze zu kommen. In ewiger Lethargie wird debattiert, in der Zwischenzeit gehen Forscher ins Ausland weil Europa ihre Moeglichkeiten zu sehr einschraenkt.
Da hilft es auch nicht die Statistiken der Nobelpreistraeger schoenzurechnen indem angemerkt wird das viele dieser Menschen gar keine geborenen US-Amerikaner sind, dieses Land gibt ihnen einfach die Moeglichkeiten das zu erreichen, fuer das Europa zu langsam ist.

Ich gebe zu das hat mit deinem Statement nicht mehr viel zu tun aber mir war grad danach :)

kotzfisch
15.05.2007, 09:46
@Hofer: Ich bin Geosportler-deswegen interessiert mich die zivile Nutzung

@carlsson: ich finde, das hat eine Menge mit Deinem Posting zu tun- es ist symptomatisch für Europa, dass sie in die Drittklassigkeit abrutschen.

Eurofigther vs. F 35 - die Welt lacht.
Galileo vs. GPS - die welt lacht.

MorganLeFay
15.05.2007, 11:28
Hoffentlich stampfen sie es schnell ein, bevor weitere Unsummen verschlungen werden.

FranzKonz
15.05.2007, 11:35
Hoffentlich stampfen sie es schnell ein, bevor weitere Unsummen verschlungen werden.

Auf der einen Seite stimme ich Dir ja zu, aber auf der anderen Seite darf Europa nicht jedes HighTech-Projekt einstampfen. Irgendwann müssen wir es ja mal lernen.

Ich wäre dafür, daß Firmen, die sich nicht genug Mühe geben, aus weiteren Ausschreibungen generell ausgeschlossen werden. Vielleicht sind die Firmen dann bereit, mal das eine oder andere unternehmerische Risiko selbst zu tragen, statt es auf die Gesellschaft abzuwälzen. Die Erträge wollen sie schließlich auch nicht teilen.

carlson.vom.dach
15.05.2007, 11:43
Auf der einen Seite stimme ich Dir ja zu, aber auf der anderen Seite darf Europa nicht jedes HighTech-Projekt einstampfen. Irgendwann müssen wir es ja mal lernen.

Ich wäre dafür, daß Firmen, die sich nicht genug Mühe geben, aus weiteren Ausschreibungen generell ausgeschlossen werden. Vielleicht sind die Firmen dann bereit, mal das eine oder andere unternehmerische Risiko selbst zu tragen, statt es auf die Gesellschaft abzuwälzen. Die Erträge wollen sie schließlich auch nicht teilen.

Die Firmen weigern sich die Verantwortung zu uebernehmen weil sie genau wissen das die EU einspringen muss, das scheitern Galileos ist eine Blamage auf aller hoechster Ebene. Die Bestrafung ueber den Ausschluss von Unternehmen wird leider nicht funktionieren. EADS ist das einzige Unternehmen welches solche Projekte in Europa umsetzen kann, das wissen sie,damit pokern sie.

FranzKonz
15.05.2007, 11:51
Die Firmen weigern sich die Verantwortung zu uebernehmen weil sie genau wissen das die EU einspringen muss, das scheitern Galileos ist eine Blamage auf aller hoechster Ebene. Die Bestrafung ueber den Ausschluss von Unternehmen wird leider nicht funktionieren. EADS ist das einzige Unternehmen welches solche Projekte in Europa umsetzen kann, das wissen sie,damit pokern sie.

Dann muß man eben eine Zusammenarbeit mit Rußland oder Japan angehen. Es geht durchaus auch ohne.

carlson.vom.dach
16.05.2007, 18:54
wieder ein kleines Update



Nach den gescheiterten Verhandlungen mit der Raumfahrtindustrie will die Europäische Kommission das Satelliten-Navigationssystem Galileo in öffentlicher Regie aufbauen lassen. Verkehrskommissar Jacques Barrot legte in Brüssel einen entsprechenden Vorschlag vor. Barrot sagte, das sei die wirtschaftlichste Lösung. Den späteren Betrieb könne dann wieder die Privatwirtschaft übernehmen.

Den Steuerzahler werde dies 2,4 Milliarden Euro kosten, sagte Barrot. Letztlich sei dies aber billiger, weil die EU auf diese Weise später keine Rückzahlungen an die Industrie leisten müsse und Zinsen spare. Nun müssen die EU-Verkehrsminister darüber im Juni beraten.


Quelle - Welt.de - 16.07.2007 (http://www.welt.de/wirtschaft/article877180/Steuerzahler_sollen_Galileo_retten.html)

Da verkauft wieder jemand das Scheitern als Gewinn.Wenn das so viel billiger ist haette die EU auch gleich darauf kommen koennen...
unheimlich Scully...

kotzfisch
17.05.2007, 10:11
Einer solchen schwachsinnigen Verlautbarung ist fast nichts als frustiertes Schweigen entgegenzusetzen.Das Kind ist eine Totgeburt!

Galileo ist darüberhinaus überflüssig.

GPS/GLONASS

Es gibt es schon.

Don
17.05.2007, 10:51
Barrot scheint das typisch merkwürdige Politikerverständnis zu haben, daß heute Geldverschleudern morgen Einsparung bedeutet.
Es soll auch Leute geben die an Elfen und Hobbits glauben.