PDA

Vollständige Version anzeigen : EU-Wahl am 13. Juni



Ex-Admin
28.05.2004, 20:50
EUROPA - eine gute Wahl. Ein Wahlaufruf von Politikforen.de und Politik-Magazin.de

Gehen auch Sie am 13. Juni zur Europa Wahl und bestimmen Sie die Zukunft unseres Europas. Wo es lang gehen soll liegt in unseren Händen. Vergeuden wir nicht diese Möglichkeit der Wahl.

Die Europa-Wahl ist die erste gesamteuropäische Wahl, also auch ein bedeutendes historisches Ereigniss. Insgesamt sind 342 Millionen wahlberechtigte Europäer aufgerufen, ihre Stimme für Europa abzugeben. Sie entscheiden, welche 732 Europaabgeordneten in den kommenden fünf Jahren ihre Interessen in Brüssel und Straßburg vertreten sollen.

Seien Sie dabei und geben auch Sie ihre Stimme für ein einheitliches Europa ab. Nicht Wählen ist auch keine Lösung!

Siran
28.05.2004, 21:26
Bei uns ist sowieso gleichzeitig noch Kommunalwahl. Da dürften die meisten Leute gleich beides abhandeln...

Ex-Admin
28.05.2004, 21:32
Das ist natürlich sehr praktisch. Bei uns ist es nicht so, daher werden die Leute durch eine Vielzahl von Werbeplakaten in unsere Stadt zum Wählen aufgerufen. Natürlich von den unterschiedlichen Parteien, aber dennoch.

Fars
28.05.2004, 23:43
Hallo, Daniel Richter!

Guter Aufruf. :top: In Rheinland-Pfalz finden ebenfalls Kommunalwahlen statt.

Gruß Fars

ichbindrin
29.05.2004, 00:12
In Hamburg findet ein Volksentscheid über das Wahlrecht statt: http://www.faires-wahlrecht.de/ Ich unterstütze die bereits jetzt mit meinen zahlreichen Signaturen (auch hier :) ) und demnächst wahrscheinlich am Infostand. Kann nur andere aufrufen, es mir gleich zu tun! Das könnte wegweisend sein, weil es (meines Wissens) das erste Mal wäre, dass ein so fortschrittliches Wahlsystem auf Landesebene eingeführt wird.

opdr-sailor
29.05.2004, 06:07
Seien Sie dabei und geben auch Sie ihre Stimme für ein einheitliches Europa ab. Nicht Wählen ist auch keine Lösung!

Aber wenn man keine Wahl hat, bringt wählen auch nichts! Alle demokratischen Parteien in Deutschland sind uneingeschränkt europahörig - eine EU-skeptische Partei ist in der deutschen Parteienlandschaft nicht vertreten.

Die EU mag der Wirtschaft vielleicht kurzfristig nutzen - dem kleinen Mann jedenfalls schadet die EU nur. Selbst im strukturschwachen bayrischen Wald fahren schon jetzt Tag für Tag 8000 tschechische Pendler zwecks lohndumping über die Grenze bei Bayr. Eisenstein - das bedeutet, 8000 deutsche Bauarbeiter, Putzfrauen, Zimmermädchen, Kraftfahrer oder Lagerarbeiter sind in die Arbeitslosigkeit entsorgt worden. (und kommt mir bitte nicht damit, dass diese Arbeiten kein Deutscher machen will - diese Zeiten sind längst vorbei!)

Es wird allerhöchste Zeit, dass sich in Deutschland eine Partei etabliert, die der vereinten EU-Mafia Paroli bietet. FRankreich und Österreich, aber auch NL, GB und DK sind uns da weit voraus!

Erst wenn man bei der Europawahl wirklich eine Wahl hat, lohnt sich der Gang zur Wahlurne!

Ich fordere alle Leser, deren Arbeitsplatz uind Existenz durch die EU-Erweiterung unmittelbar bedroht ist (täglich wandern 2000 Arbeitsplätze nach Tschechien, Polen etc. ab), nicht zur Wahl zu gehen und den Protest durch Stimmenthaltung zu formulieren!

Fars
29.05.2004, 11:18
Hallo, opdr-sailor!

[...] Die EU mag der Wirtschaft vielleicht kurzfristig nutzen - dem kleinen Mann jedenfalls schadet die EU nur. Selbst im strukturschwachen bayrischen Wald fahren schon jetzt Tag für Tag 8000 tschechische Pendler zwecks lohndumping über die Grenze bei Bayr. Eisenstein - das bedeutet, 8000 deutsche Bauarbeiter, Putzfrauen, Zimmermädchen, Kraftfahrer oder Lagerarbeiter sind in die Arbeitslosigkeit entsorgt worden. (und kommt mir bitte nicht damit, dass diese Arbeiten kein Deutscher machen will - diese Zeiten sind längst vorbei!) [...]
Genau diese Milchmädchen-Rechnung stimmt nicht!
Die Frage ist nämlich nicht: "Stelle ich einen Tschechen oder Deutschen ein?" sondern oft
"Stelle ich einen Tschechen ein oder niemanden?"
So werden Arbeitsplätze geschaffen trotz der irrationalen Abgabenbelastung des Deutschen Staates.

Gruß Fars

l_osservatore_uno
29.05.2004, 11:28
Wenn der potentielle Wähler die EU-Parlamentswahl so wichtig nimmt, wie dies die etablierte Politik tut ... dann gut' Nacht um sechse!

Denn merke auf:

Wann, wo und auf welche Weise ... findet denn der Wahlkampf statt?

Entschuldigen Sie: ich hab' noch nicht viel mitbekommen ... von herzhaftem Wahlkampf für eine angeblich so wichtige Sache!

Sie vielleicht?

Enzo

Ex-Admin
29.05.2004, 12:36
[...] und den Protest durch Stimmenthaltung zu formulieren!

Und du meinst, dass diese Art von Protest etwas bringt? Frei nach dem Motto, ich hab ja nicht gewählt, also liegt die schlechte Entwicklung Europas auch nicht an mir! So haben wirs gerne ...

Müller
29.05.2004, 13:43
Stimmenthaltung ist keine Lösung, sondern verantwortunglos, denn es zeigt, dass man kein soziales und politisches Interesse hat. "Dass die Parteien schlecht sind", sind nur Ausreden.

opdr-sailor
29.05.2004, 14:46
Irgendwie erinnern mich die Europawahlen an die Volkskammerwahlen damals in der Ostzone! Auch dort konnte man zwar wählen, eine Wahl hatte man aber nicht!
Also bleibt doch nur die Möglichkeit, der europahörigen Politiker-Einheitsfront meine Stimme vorzuenthalten.
Denn ich kann es mit meinem Gewissen (noch) nicht vereinbaren, NPD oder ähnliches zu wählen!

Ex-Admin
29.05.2004, 14:50
Dieser Vergleich ist absoluter Quatsch. Bei der Vielzahl an Parteien sollte man schon seine Stimme abgeben. Deine Erklärung zeugt von einem argumentativen Notstand was deine Nichtwahl angeht ...

l_osservatore_uno
29.05.2004, 15:00
Stimmenthaltung ist keine Lösung, sondern verantwortunglos, denn es zeigt, dass man kein soziales und politisches Interesse hat. "Dass die Parteien schlecht sind", sind nur Ausreden.

Wo ist denn eigentlich Wahlkampf?

Was sind denn die EU-politischen Aussagen der Parteien?

Haben sich die Kanditaten - wenigstens der tragenden deutschen Parteien - so vor- und dargestellt, dass wir wenigstens deren Namen kennen?

Was also soll das Geschwätz von "kein soziales und politisches Interesse" der Bürger?

Meine Meinung:

Es gibt ein starkes Interesse so mancher politsch Aktiven, ins EU-Parlament zu kommen - wozu das aber gut sein soll, scheint diesen allerdings gleichgültig und ob's der Bürger versteht, geht denen voll hinten durch!

Und deshalb meine Prognose zur Wahlbeteilung der Deutschen an dieser Wahl:

< 35%

Und daran trägt nicht der Wähler die Schuld!

Enzo

Ex-Admin
29.05.2004, 15:02
Wahlwerbung und Vorstellen der Kandidaten findet statt. Letzteres zwar in einem eher geringeren Maße, aber Werbung wird gemacht. Im Internet, mit Plakaten, in Zeitungen, mit TV Spots etc. pp.

l_osservatore_uno
29.05.2004, 15:21
Wahlwerbung und Vorstellen der Kandidaten findet statt. Letzteres zwar in einem eher geringeren Maße, aber Werbung wird gemacht. Im Internet, mit Plakaten, in Zeitungen, mit TV Spots etc. pp.

Richtig, Daniel, in verdächtig geringem Maße!

Mir scheint dieses geringe Maß ziemlich exakt dem Vertrauen zu entsprechen, das die etablierte Politik dem Europäischen Parlament, was dessen politische Mitgestaltungsmöglichkeiten in Europa betrifft, entgegen bringt.

Und das, wie wir alle wissen, nicht ohne Grund!

Und: Der Wähler ist lange nicht so blöde, dass er das nicht begriffen hätte - jedoch der etablierten Politmafia ist's gleichgültig, wenn's nicht den wahren Absichten - Europäischer Zentralstaat - sogar direkt in die Hand spielt.

Enzo

opdr-sailor
29.05.2004, 15:29
@daniel richter:
Dieser Vergleich ist absoluter Quatsch. Bei der Vielzahl an Parteien sollte man schon seine Stimme abgeben. Deine Erklärung zeugt von einem argumentativen Notstand was deine Nichtwahl angeht ...

Dann zeige mir doch bitte einmal eine deutsche Partei (demokratische Partei, nicht die NPD oder Konsorten), in der Europaskeptiker Gehör finden! Von der PDS bis hin zur CSU vetreten alle eine einheitliche Europapolitik, allenfalls mit leichten Farbschwankungen (siehe CSU und das Türkei-Beitritts-Showgeplänkel)

NPD will ich nicht wählen - also was bleibt, wenn man der hier praktizierten Europapolitik sein Mißtrauen aussprechen will? Wahlenthaltung!

Ex-Admin
29.05.2004, 15:44
Naja was kann ich denn dafür wenn Europaskeptiker sich jede Partei raussuchen und etwas gegen die haben? Versuch mal einem Autoskeptiker den Vorteil eines Autos zu erklären ...

Schwartzer Rab
29.05.2004, 15:54
Zitat von opdr-sailor
Dann zeige mir doch bitte einmal eine deutsche Partei (demokratische Partei, nicht die NPD oder Konsorten)
Die DP (Deutsche Partei) (http://www.deutschepartei.de/) wäre vielleicht eine Alternative für Dich. Die DP ist nationalkonservativ und EU-kritisch, aber nicht mit dem unangenehmen Stallgeruch der Republikaner, der DVU oder der NPD behaftet. Soweit ich das sehe, verstehen die sich eher als BRD-Pendant zur FPÖ.



Zitat von Daniel Richter
Dieser Vergleich ist absoluter Quatsch. Bei der Vielzahl an Parteien sollte man schon seine Stimme abgeben. Deine Erklärung zeugt von einem argumentativen Notstand was deine Nichtwahl angeht ...

Das ist etwas vorschnell geurteilt. Auch ich habe nämlich das Problem, daß ich keiner einzigen Partei, die ich bislang unter die Lupe genommen habe, guten Gewissens meine Stimme geben könnte, weil keine einzige in allen für mich relevanten Themenfeldern meine Meinung repräsentiert.

Die rechten sind zu europafeindlich, die linken zu masochistisch-deutschlandfeindlich, die in der Mitte (rot-gelb-grün-schwarz) zu korrupt und von Lobbies unterwandert. Relevante Themen sind für mich übrigens vor allem Außen- und Europapolitik, Sozial- und Familienpolitik, Umweltpolitik, Stellung zu Neoliberalismus, Wirtschaft und Globalisierung und schließlich die Haltung zur (Leit-)Kulturpolitik und zum deutschen Selbstverständnis.

Im Augenblick bin ich an der ÖDP dran, die habe ich gerade mit einem Sack voll Fragen bombardiert, weil sie einige für mich zentrale Themen auf ihrer Homepage nicht erörtern. Ansonsten sind sie mit ihrem wertkonservativ-ökologischen Ansatz ("grüne CSU") für mich vielleicht nicht uninteressant. Übrigens lehnt die ÖDP im Ggs. zu den Grünen Konzernspenden prinzipiell ab, was SEHR, SEHR GUT ist.

ichbindrin
29.05.2004, 20:15
Das ist etwas vorschnell geurteilt.
Richtig, einfach zu sagen, nur weil man dem Mainstream nicht folgen will,
kann man nicht argumentieren, ist schon etwas schwach. Auch wenn ich eindeutig die Vorteile der EU im Vordergrund sehe, ist der allgemeine Mainstream-Mischmasch schon ein sehr großes Problem unserer Demokratie.

Bei der Europawahl kommt dann noch ein Problem hinzu: Die Wahl hat keine ernstzunehmenden Auswirkungen auf die Europapolitik, so paradox es klingen mag. Denn freundlicherweise hat man dem Parlament die Gesetzesinitative nicht gegeben. Dieses "kastrierte Parlament" zu wählen, ist nicht gerade das, was man sich unter politscher Mitbestimmung vorstellt. Naja, besser als nichts ist es natürlich, aber die Herren im Europäischen Konvent könnten langsam mal mit einer Verfassung rüberrücken, die wirklich demokratisch ist.

l_osservatore_uno
30.05.2004, 05:18
Die Wahl hat keine ernstzunehmenden Auswirkungen auf die Europapolitik, so paradox es klingen mag.

... dann wählen?

Und weshalb dann Wahlkampf?

Das Parlament ist nicht ernstzunehmen und wird nicht ernstgenommen - weder vom Bürger noch von den 'Parlamentarieren'!

Das EU-Parlament ist das demokratische Feigenblatt des neuen, europäischen Feudalismus, der zwangsläufig in Despotie münden wird.

opdr-sailor
30.05.2004, 06:30
Das EU-Parlament ist das demokratische Feigenblatt des neuen, europäischen Feudalismus, der zwangsläufig in Despotie münden wird.


Wenn es ganz schlimm kommt, sogar mit Joschka Fischer als EU-Außenminister.............

l_osservatore_uno
30.05.2004, 06:36
Wenn es ganz schlimm kommt, sogar mit Joschka Fischer als EU-Außenminister.............

... ziemlich schlimme Vorstellung!

Ein schulabschlußfreier, berufsloser Schläger als EU-Außenminister - da bleibt einem das Lachen doch im Halse stecken?!

Aber ... was soll's:

Paßt's nicht in diese Zeit?

Proleten und Geschlechtsteile ... haben das Sagen!

Enzo

ortensia blu
30.05.2004, 07:21
Ich werde meiner Bürgerpflicht genügen und zur Wahl gehen. Den Stimmzettel mache ich ungültig.

Bei den letzten Europawahlen kreuzte ich eine mir völlig unbekannte Tierschutzpartei an. Sie schien mir noch am vertrauenswürdigsten zu sein.
Da ich die aber nicht kannte, ist es möglich, dass ich damit auch daneben lag.

Wenn unsere Politiker uns Bürger entmündigen uns Plebiszite einhellig verweigern und wir kaum darüber informiert werden, wer da eigentlich kandidiert und wir auch auf die Auswahl der Kandidaten keinerlei Einfluß haben, dann zeigen sie doch, dass sie das Wahlvolk verachten und nur benützen.

l_osservatore_uno
30.05.2004, 07:25
Den Stimmzettel mache ich ungültig.

... ist angemessen; mehr hat diese Veranstaltung nicht verdient, resp. - genau das hat sie sich förmlich erbettelt!

Gruß!

Enzo

Müller
30.05.2004, 12:07
Die EU-Wahl ist sogar wichtiger als die Bundestagswahl, weil alle wichtigen Entscheidungen von der EU beschlossen werden!

l_osservatore_uno
30.05.2004, 13:06
Die EU-Wahl ist sogar wichtiger als die Bundestagswahl, weil alle wichtigen Entscheidungen von der EU beschlossen werden!

Die aber werden in Brüssel getroffen ... nicht in Straßburg!

Ham'ses immer noch nicht kapiert, Müller?

Müller
30.05.2004, 13:33
Trotzdem ist das EU-Parlament ein wichtiger Bestandteil und eine wichtige Institution, die Einfluss auf unser Leben hat.

l_osservatore_uno
30.05.2004, 14:46
Trotzdem ist das EU-Parlament ein wichtiger Bestandteil und eine wichtige Institution, die Einfluss auf unser Leben hat.

... dann tun Sie mir doch mal den Gefallen, Müller, und beschreiben, in welchen Zusammenhängen das Europäische Parlament eine wichtige Institution ist!

Ich bin schon sehr gespannt!

Enzo

Luciérnaga
30.05.2004, 16:51
Bei der Europawahl kommt dann noch ein Problem hinzu: Die Wahl hat keine ernstzunehmenden Auswirkungen auf die Europapolitik, so paradox es klingen mag. Denn freundlicherweise hat man dem Parlament die Gesetzesinitative nicht gegeben. Ay, there's the rub!
(sagte seinerzeit schon Hamlet! Und heißt so viel wie: "Hier liegt das Problem" :D )

Die Bürger können gar nichts von der Wahl mitbekommen, weil die Parteien selber keine markanten Inhalte haben, mit denen sie antreten (es sei denn, es wird mal wieder eine gute polemische Keule ausgegraben). Das kann man den Parteien aber letztendlich noch nicht einmal vorwerfen, da eben den Parlamentariern in der EU das Gesetzesinitiativrecht vorenthalten wird! Sprich: sie können von der Kommission eingereichte Gesetzesentwürfe abnicken oder scheitern lassen, aber sie selber können die Interessen der Bürger an keiner Stelle umsetzen und haben daher auch kein Wahlprogramm!

Die allgemeinen Stellungen, die im "Wahlkampf" bezogen werden, sind schön und gut, aber diese vermitteln den Bürgern nicht mal annähernd thematische Nähe zu den Inhalten, um die es später im Europaparlament wirklich geht! Und das muss sich ändern! (Abgesehen davon, dass die gesamte Struktur mit demokratischem Gewissen nicht weiter vereinbar ist)

Kurzfristig könnte jedoch viel erreicht werden, wenn zumindest das Gesetzesinitiativrecht auf das Parlament ausgeweitet werden würde!

Luciérnaga
30.05.2004, 17:03
... dann tun Sie mir doch mal den Gefallen, Müller, und beschreiben, in welchen Zusammenhängen das Europäische Parlament eine wichtige Institution ist!

Ich bin schon sehr gespannt!

Enzo
Das EP ist eine wichtige Institution!

Ohne das EP wäre die EG eine Oligarchie, die mit Demokratie überhaupt nichts mehr gemein hätte! So gibt es immerhin eine demokratisch legitimierte Instanz, die Kontrolle ausüben kann.

Dass das jedoch nicht reicht, versteht sich von alleine. Das Europäische Parlament bedarf einer weitgehenden Stärkung! Meiner Meinung nach sollte ihm das alleinige Legislativrecht übertragen werden und die Kommission bekommt gestattet, sich beratend zu Wort zu melden, aber dann ist das Fass auch schon ausgeschöpft!

Man sollte sich überlegen, was wichtiger ist: Effizienz oder eine demokratische Grundordnung!

l_osservatore_uno
30.05.2004, 17:18
Das EP ist eine wichtige Institution!

Ohne das EP wäre die EG eine Oligarchie, die mit Demokratie überhaupt nichts mehr gemein hätte! So gibt es immerhin eine demokratisch legitimierte Instanz, die Kontrolle ausüben kann.

Dass das jedoch nicht reicht, versteht sich von alleine. Das Europäische Parlament bedarf einer weitgehenden Stärkung! Meiner Meinung nach sollte ihm das alleinige Legislativrecht übertragen werden und die Kommission bekommt gestattet, sich beratend zu Wort zu melden, aber dann ist das Fass auch schon ausgeschöpft!

Man sollte sich überlegen, was wichtiger ist: Effizienz oder eine demokratische Grundordnung!

... aus'm Urlaub zurück, schon schimpft'se wieder mit mir, unsere Lutzi! ;)

OK!

Kontrolle?

Klar!

Doch welcher der Parlamentarier wird wirklich wagen sie ausüben zu wollen, wenn die heimatliche 'Erste Parteiliga' das nicht wirklich will?

Oder anders: Wenn diese Kontrolle wirklich funktionieren würde, würd's sehr wahrscheinlich mehr an 'interessanten Details' über den EU-Betrieb zu berichten geben, als die paar Skandälchen, die uns - ab und zu - 'serviert' werden.

Freundlichen Gruß!

Enzo

PS: Gut erholt?

Luciérnaga
30.05.2004, 17:33
Aus dem Urlaub bin ich nunmehr schon seit zwei Wochen zurück, aber einmal draußen, ist es ein wenig mühselig, sich wieder in die Diskussionen einzugliedern und zudem ziemlich zeitraubend!
Aber erholt habe ich mich bestens, danke! :D

Was die Kontrolle betrifft, so wird sie ausgeübt, indem die Gesetze und auch z.B. der Haushaltsplan immerhin das Parlament passieren müssen. Gleichzeitig besitzt es das Recht, die Kommission durch ein Misstrauensvotum abzusetzen!

M. E. hapert es nicht an der Kontrolle, sondern an der Repräsentation und der insgesamt mangelnden Bedeutung dieses einzig legitimierten Organs!

ichbindrin
30.05.2004, 20:43
... trotzdem (um das mal klarzustellen) ist das alles natürlich kein Grund, nicht zu wählen oder den Stimmzettel ungültig zu machen (letzteres höchstens, wenn man sich wirklich mit keiner Partei anfreunden kann). Schließlich handelt es sich nicht etwa um eine "gleichgeschaltete Institution" ( 8o :D ), sondern schon noch um ein Parlament mit wichtigem Einfluss.

By the way: Ich habe gelesen, der Rat der Europäischen Union (Ministerrat) führt seine Beratungen unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Stimmt das?!?

Luciérnaga
30.05.2004, 21:20
... trotzdem (um das mal klarzustellen) ist das alles natürlich kein Grund, nicht zu wählen oder den Stimmzettel ungültig zu machen (letzteres höchstens, wenn man sich wirklich mit keiner Partei anfreunden kann). Schließlich handelt es sich nicht etwa um eine "gleichgeschaltete Institution" ( 8o :D ), sondern schon noch um ein Parlament mit wichtigem Einfluss.
Das war auch nicht als Wahlboykottaufruf gemeint, vielmehr als konstruktive Kritik für die Zukunft, denn rein prinzipiell bin ich überzeugte EUphile! :]
Nicht zur Wahl zu gehen, halte ich für einen Fehler, denn auch wenn ein Demokratiedefizit besteht und man sagen kann, dass das Parlament, das man da wählt, nicht genug Macht hat, so ist es doch die einzige Möglichkeit, als Bürger überhaupt Einfluss zu nehmen auf die weitreichenden Entscheidungen, die ansonsten gänzlich in Brüssel getroffen werden. Diese (wenn auch nur kleine) Möglichkeit verstreichen zu lassen, halte ich für töricht, denn die Betroffenen fügen sich im Zweifelsfall nur eigenen Schaden zu.



By the way: Ich habe gelesen, der Rat der Europäischen Union (Ministerrat) führt seine Beratungen unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Stimmt das?!?Soweit ich weiß schon, denn laut Anpreisung der Verfassung gibt es in dieser eine diesbezügliche Änderung, die den Ministerrat zu öffentlichen Tagungen verpflichtet!

ichbindrin
31.05.2004, 16:50
Nicht zur Wahl zu gehen, halte ich für einen Fehler, denn auch wenn ein Demokratiedefizit besteht und man sagen kann, dass das Parlament, das man da wählt, nicht genug Macht hat, so ist es doch die einzige Möglichkeit, als Bürger überhaupt Einfluss zu nehmen auf die weitreichenden Entscheidungen, die ansonsten gänzlich in Brüssel getroffen werden. Diese (wenn auch nur kleine) Möglichkeit verstreichen zu lassen, halte ich für töricht, denn die Betroffenen fügen sich im Zweifelsfall nur eigenen Schaden zu.
:top: Jep! Genau meine Meinung.



Soweit ich weiß schon, denn laut Anpreisung der Verfassung gibt es in dieser eine diesbezügliche Änderung, die den Ministerrat zu öffentlichen Tagungen verpflichtet!
Hast du dazu eine Quelle?

Luciérnaga
01.06.2004, 22:27
Hast du dazu eine Quelle?
Klick! (http://www.auswaertiges-amt.de/www/de/eu_politik/aktuelles/zukunft/konvent/verfassungsentwurf_html#5) (Unter dem Punkt "Mehr Offenheit")

Diver
02.06.2004, 19:10
In England macht sich eine starke Lobby gegen die EU breit. Das werden wir hier auch bald erleben dürfen. So stelle ich mir jedenfalls Deutschland Zukunft vor.

http://rcm-de.amazon.de/e/cm?t=europadigital-21&l=ez&p=34&o=3&f=ifr&bg1=FFFFFF&fc1=000000&lc1=0066CC&lt1=_blank

Diver

Luciérnaga
02.06.2004, 19:19
Abgesehen davon, dass der Link nicht funktioniert, bitte ich zu bedenken, dass die Engländer - im Gegensatz zu den Deutschen als Mitinitiatoren des europäischen Integrationsprozesses - von Beginn an durch ihre eher europhobe Haltung bestochen haben.
Daher ist das für die Prognose Deutschlands nicht unbedingt von Bedeutung!

Diver
02.06.2004, 19:37
Der Trend geht aber im ganzen Europa gegen ein vereintes Europa. Das bedeutet, dass die Linken in Zukunft in Europa ihre Koffer packen können.
Mich freut die Entwicklung.
Dieser Verweis ist besser:
www.sonntagszeitung.ch/dyn/news/ausland/381416.html

Diver

Luciérnaga
02.06.2004, 19:58
Der Trend geht aber im ganzen Europa gegen ein vereintes Europa. Das bedeutet, dass die Linken in Zukunft in Europa ihre Koffer packen können.
Mich freut die Entwicklung.
Dieser Verweis ist besser:
www.sonntagszeitung.ch/dyn/news/ausland/381416.html (http://www.sonntagszeitung.ch/dyn/news/ausland/381416.html)

Diver
Die Zukunftsperspektive der Europäischen Union ist unausgegoren. In dieser Struktur und mit dem momentanen mangelnden Rückhalt der Bürger wird die EU tatsächlich nicht die politische Union werden können, die sich ein großer Teil der politischen Eliten wünscht. Daher kann es gut sein, dass du recht hast und sich die Stimmung allgemein verschlechtern wird. Doch meiner Meinung nach wird das in zwei verschiedene Strömungen kippen: eine Nationalistische und eine Progressive, die Reformen anstreben wird, weil sie den ideellen Wert der EU zu schätzen weiß.

Zumindest zähle ich mich zur zweiten Gruppe und hoffe inständig, dass eine solche Fuß fassen wird.

Aber warten wir erstmal die Ergebnisse der anstehenden Wahl ab. Ich bin wirklich gespannt!

Gärtner
03.06.2004, 13:48
Als bekennender und enthusiastischer Befürworter der europäischen Idee bereitet es mir einige Bauchschmerzen, mit welcher Ignoranz unsere "herrschende Klasse" über die demnächst anstehenden Wahlen hinweggeht. Ein paar Werbespots in der Glotze, die üblichen Dreieecks-Ständer in den Fußgängerzonen - das war´s. Kein Wunder, wenn das Interesse der Bevölkerung an den Europawahlen hart an der Gleichgültigkeit vorbeischrammt, unsere Politiker machen´s ja vor.

Luciérnaga
03.06.2004, 15:36
Du hast ja recht, Gelehrter, aber die Frage ist: Womit genau sollen Sie eigentlich Wahlkampf machen, wenn Sie selber im Parlament nicht die Möglichkeit haben, Veränderungen zu initiieren?
Im Bundestagswahlkampf läuft viel Werbung über Wahlversprechen, aber im Europaparlament hängt doch alles davon ab, welche Gesetzesentwürfe die Kommission vorlegt! Das heißt, dass Themen, die die Kommission nicht behandeln will, auch nicht behandelt werden. Somit ist ein richtiger Wahlkampf nicht möglich, die "herrschende Klasse" nimmt es hin und tut nur das Allernötigste und der Bürger guckt bei Eintreffen weiterhin irritiert auf seinen Wahlschein und fragt sich kurz nach der Bedeutung der Wahl, bevor er das Scheinchen weglegt und am Sonntag in einer Woche lieber lange schläft und schön einen Kaffee trinken geht.

herby
03.06.2004, 15:52
.. und der Bürger guckt bei Eintreffen weiterhin irritiert auf seinen Wahlschein und fragt sich kurz nach der Bedeutung der Wahl, bevor er das Scheinchen weglegt und am Sonntag in einer Woche lieber lange schläft und schön einen Kaffee trinken geht.

Hoffentlich geht er dann nach dem Kaffee zur Wahl. Wenn man sein Wahlrecht nicht ausübt, dann gewinnen ggf. Parteien (Radikale) an Bedeutung, denen es gelingt ihre Wähler zu mobilisieren. Ob das dem Willen des Wählers/Bürgers entspricht, wage ich zu bezweifeln.

Diver
03.06.2004, 23:40
Es werden genug Europäer zur Wahl gehen, damit die Linken für ihre verfehlte Politik abgestraft werden können. Die rechten Parteien sind auf dem Vormarsch.

www.polwiss.fu-berlin.de/osz/dokumente/RexDVPW.DOC

Diver

l_osservatore_uno
04.06.2004, 05:19
Als bekennender und enthusiastischer Befürworter der europäischen Idee bereitet es mir einige Bauchschmerzen, mit welcher Ignoranz unsere "herrschende Klasse" über die demnächst anstehenden Wahlen hinweggeht. Ein paar Werbespots in der Glotze, die üblichen Dreieecks-Ständer in den Fußgängerzonen - das war´s. Kein Wunder, wenn das Interesse der Bevölkerung an den Europawahlen hart an der Gleichgültigkeit vorbeischrammt, unsere Politiker machen´s ja vor.

... steckt Methode!

Meine Meinung:

Die etablierte Politik ist nicht wirklich an einer hohen Wahlbeteiligung interessiert!

Begründung:

Je niederer die Wahlbeteiligung, desto leichter läßt sich dem Bürger vorhalten apolitisch - und deshalb auch selbst schuld an seinen geringen Mitsprachemöglichkeiten - zu sein.

Hinzu kommt, dass designierte EU-Parlamentarier sich der Geringfügigkeit der eigenen Mitgestaltungsmöglichkeiten sehr wohl bewußt sind - dabei aber die an den Listenspitzenplätze plazierten genau wissen, dass sie - so oder so - ins Parlament kommen. (sofern die Partei selbst reinkommt)

Also: Was soll's? Dafür auch noch'n Haufen Parteikohle für Wahlwerbung lockermachen? Das wäre doch absoluter Quatsch! Oder?

Und dann noch ... 'n Werbespot der GRÜNEN: :D

Ein Fußballspiel ... Berlusconi geht rechts außen durch, Stoiber und Merkel sind - noch weiter rechts - dem 'lieben' Berlusconi auf'n Socken ... (uswusf) und dann ... Umschaltung in ein anderes Spiel, die Reporterin "Rebecca" wird gerufen, damit sie die Berichterstattung dieses anderen 'Spiels' übernimmt!

Nicht Maria, nicht Lutzi, nicht Gabi, nicht Laura, nicht Roswitha und auch nicht irgend 'ne Hanni, Elisabeth oder Gertrude:

Nein ... unbedingt "REBECCA" musste es sein - was anderes kam wohl gar nicht in Betracht?! :D

Ob Paule diesen Werbespot gesponsert hat? :lach:

Enzo

PS: Hab's leider irgendwie verpaßt, aber ich bin mir ziemlich sicher: der Reporter JENEN Spiels mit Berlusconi ... trug wohl den Namen DAVID!? :lach:

herby
05.06.2004, 12:33
Es werden genug Europäer zur Wahl gehen, damit die Linken für ihre verfehlte Politik abgestraft werden können. Die rechten Parteien sind auf dem Vormarsch.

www.polwiss.fu-berlin.de/osz/dokumente/RexDVPW.DOC

Diver

Den Artikel kann man auch wieder so oder so auslegen. 1999 war anscheinend nicht so gut für Rechts"extreme" (extrem ist immer schlecht). Linke und Rechte machen manche Sachen richtig und andere falsch. Wie das die Wähler bewerten, hängt oft von aktuellen Stimmungen ab.
Solange beide Richtungen die Menschenrechte einhalten, kein Problem.

l_osservatore_uno
05.06.2004, 12:39
Linke und Rechte machen manche Sachen richtig und andere falsch.

... die 'Politische Mitte' macht, das ist ja leicht zu erkennen, zu jeder Zeit alles richtig! :D

(z. B. 4,5 Mio. Arbeitslose und Staatsverschuldung)

Müller
05.06.2004, 13:19
Jedenfalls macht sie es besser als es irgendwelche Heil-Grüßer getan haben. Und die Kommunisten? Da braucht man sich nur die Lage in der SU damals anschauen, wie die Menschen gelebt haben...

Halteverbot
05.06.2004, 13:25
Jedenfalls macht sie es besser als es irgendwelche Heil-Grüßer getan haben. Und die Kommunisten? Da braucht man sich nur die Lage in der SU damals anschauen, wie die Menschen gelebt haben...

Wer 50 Jahre zurückdenkt um Lebensstandarte zu verglichen muß schon ziemlich verzweifelt sein, oder?

Müller
05.06.2004, 13:30
Was wollen Sie tun? Zu den germanischen Zeiten zurückblicken? :)) Arbeitslosigkeit gab es auch schon vor dem 1. und 2. WK.

Halteverbot
05.06.2004, 13:42
Was wollen Sie tun? Zu den germanischen Zeiten zurückblicken? Arbeitslosigkeit gab es auch schon vor dem 1. und 2. WK.

Dass Sie jetzt mit der Arbeitslosigkeit kommen ist ein Eigentor.
Wer hat es denn bewerkstelligt die Arbeitslosigkeit von 8 Millionen auf eine negative zu senken?

Müller
05.06.2004, 15:45
Dass ich nicht lache... Nur um ihre Bildungslücke zu schließen. 1929 haben wir die Weltwirtschaftskrise und einen Börsenfall in NY wegen Überproduktion zu verzeichnen. Die USA stoppen die Zahlungen an Europa. Da Deutschland am abhängigsten ist, steigt die Arbeitslosenzahl und die Arbeitslosenversicherung muss um 1% erhöht werden. Kommen Sie mir nicht mit der typischen Verschönerungstue. Und wenn Sie die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit durch Abschlachten von reichen Volksgruppen und die Übernahme ihres Eigentums als einen Erfolg sehen, dann gute Nacht...

Siran
05.06.2004, 15:49
Soweit ich mich erinnere, haben die USA nicht die Zahlungen an Europa gestoppt, sondern sie haben Kredite zurückgefordert, die sie vorher vergeben hatten. Ist aber nur eine kleine Anmerkung.

pavement
05.06.2004, 16:13
Wer hat es denn bewerkstelligt die Arbeitslosigkeit von 8 Millionen auf eine negative zu senken?

um das mal richtigzustellen: die arbeitslosigkeit in deutschland 1933war ca. 6 millionen. hitler nannte in einer rede einmal 7 millionen, die zahl 8 millionen habe ich in dem zusammenhang noch nicht gehört.


Soweit ich mich erinnere, haben die USA nicht die Zahlungen an Europa gestoppt, sondern sie haben Kredite zurückgefordert, die sie vorher vergeben hatten. Ist aber nur eine kleine Anmerkung.

dazu auch noch eine kleine anmerkung. die amerikanischen kredite waren in der großzahl kurzfristig gegeben, wurden in deutschland aber meistens langfristig angelegt. deshalb hatt auch die weltwirtschaftskrise in deutschland in dieser stärke eingeschlagen.

Müller
05.06.2004, 17:11
Danke für die Ergänzungen. Die Zahl 8 Millionen ist mir auch neu. Ich hatte da was von 5,9 Mio. gehört.

Siran
05.06.2004, 17:18
Danke für die Ergänzungen. Die Zahl 8 Millionen ist mir auch neu. Ich hatte da was von 5,9 Mio. gehört.

Nach den Zahlen, die ich hier gefunden habe, wäre diese Zahl noch zu hoch.

http://www.dhm.de/lemo/objekte/statistik/arbeits12/index.gif

Jahr Arbeitslose (Mio)
1933 4,804
1934 2,718
1935 2,151
1936 1,593
1937 0,912
1938 0,429
1939 0,119

Zahlen nach StJbDR, 1939/40

http://www.dhm.de/lemo/objekte/statistik/arbeits12/

Müller
05.06.2004, 17:20
Vor allem wurde auch die Arbeitslosigkeit durch die Aufrüstung bekämpft.

l_osservatore_uno
05.06.2004, 17:31
Vor allem wurde auch die Arbeitslosigkeit durch die Aufrüstung bekämpft.

Quelle?

Beweise?

Statistiken?

Nein?

Ach ja, in diesem Falle gilt ja das Ehrenwort des Gutdeutschen! :D

Enzo

Müller
05.06.2004, 17:39
Quelle?

Beweise?

Statistiken?

Nein?

Ach ja, in diesem Falle gilt ja das Ehrenwort des Gutdeutschen! :D

Enzo

Beitrag von Siran.

Halteverbot
05.06.2004, 17:40
um das mal richtigzustellen: die arbeitslosigkeit in deutschland 1933war ca. 6 millionen. hitler nannte in einer rede einmal 7 millionen, die zahl 8 millionen habe ich in dem zusammenhang noch nicht gehört.

Ich habe von 4,5 - 8 Millionen alles gehört. Hier scheiden sich nunmal die Geister und so einfach läßt es sich wohl nicht mehr feststellen.


Und wenn Sie die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit durch Abschlachten von reichen Volksgruppen und die Übernahme ihres Eigentums als einen Erfolg sehen, dann gute Nacht...

Das wäre mir jetzt allerdings neu...
Nennen Sie mir doch einmal den wirtschaftlichen Nutzen daraus!


Vor allem wurde auch die Arbeitslosigkeit durch die Aufrüstung bekämpft.

Schauen Sie sich einmal die enormen Arbeitslosenquotensenkungen 1936 an!
1933 4,804
1936 1,593
Na, dämmert's?

Müller
05.06.2004, 17:45
Nennen Sie mir doch einmal den wirtschaftlichen Nutzen daraus!

Nun, jedenfalls hätte man mehr Geld, das man in Waffen u.ä. investieren könnte und natürlich auch Soldaten.

Halteverbot
05.06.2004, 17:52
Nun, jedenfalls hätte man mehr Geld, das man in Waffen u.ä. investieren könnte und natürlich auch Soldaten.

Jetzt fehlt nur noch der Fakt, dass dies der Fall war, was mir nicht bekannt ist.

pavement
05.06.2004, 17:56
Ich habe von 4,5 - 8 Millionen alles gehört. Hier scheiden sich nunmal die Geister und so einfach läßt es sich wohl nicht mehr feststellen.

meinst du? ich denke schon, dass man das noch feststellen dürfte.

l_osservatore_uno
05.06.2004, 17:58
Beitrag von Siran.

... wollen mich wohl auf'n Arm nehmen, Müller?

Die Behauptung einer Behauptung, der überdies jede Quelle fehlt, gilt Ihnen als Quelle?

Sie machen Witze?!

Enzo

Siran
05.06.2004, 18:03
Das Deutsche Historische Museum ist für dich keine Quelle?

Müller
05.06.2004, 18:10
So kennen wir unsere Rechten. Jegliche Art von Quelle, die gegen ihre Meinung spricht, wird als falsch deklariert. Erinnert mich an die Nazi-Zeit.

Halteverbot
05.06.2004, 18:26
meinst du? ich denke schon, dass man das noch feststellen dürfte.

Liegt wohl daran, dass nicht alle Zahlen objektiven Ursprungs sind.
Aber belassen wir's ruhig bei Sirans Zahlen, die scheinen recht in Ordnung zu sein.


So kennen wir unsere Rechten. Jegliche Art von Quelle, die gegen ihre Meinung spricht, wird als falsch deklariert. Erinnert mich an die Nazi-Zeit.

Und mich erinnern solche Aussagen auch an die Nazizeit, solange man das Wort "Rechten" durch Juden, Kommunisten, oder dergleichen ersetzt.

Mal ehrlich Müller: Woher nehmen Sie die Annahme, dass sich die Arbeitslosenquote nur gesenkt hat, weil "aufgerüstet" wurde?

l_osservatore_uno
05.06.2004, 18:55
Das Deutsche Historische Museum ist für dich keine Quelle?

... im fraglichen Link behauptet wird - ist erstmal durch nichts untermauert!

Das zählt ... und sonst gar nichts!

Auch wenn der Papst behauptete im Himmel sei Jahrmarkt, dann wär' mir auch diese 'Quelle' doch sehr suspekt!

Gruß!

Enzo

l_osservatore_uno
05.06.2004, 18:56
So kennen wir unsere Rechten. Jegliche Art von Quelle, die gegen ihre Meinung spricht, wird als falsch deklariert. Erinnert mich an die Nazi-Zeit.

... Schwafelmüller!

Was hab' ich denn falsch deklariert?

Nene, Müller, ihr zwei Hübschen zieht hier 'ne Behauptung an, der die nachprüfbare Grundlage fehlt - so ist das!

l_osservatore_uno
05.06.2004, 18:58
Mal ehrlich Müller: Woher nehmen Sie die Annahme, dass sich die Arbeitslosenquote nur gesenkt hat, weil "aufgerüstet" wurde?

Er hat's irgendwo gelesen! :D

Und ... es ist politisch korrekt! :D

Was will man mehr? :D

Müller
05.06.2004, 22:07
1. Halteverbot, lesen Sie meinen Beitrag genauer durch, dann wird sich die Frage erübrigen. Von "nur" war nicht die Rede.
2. Verehrter l_osservatore_uno, der Mensch lernt u.a. durch Lesen, wenn Sie das nicht verstehen, dann kann ich Ihnen nicht weiterhelfen. :D

l_osservatore_uno
05.06.2004, 22:54
2. Verehrter l_osservatore_uno, der Mensch lernt u.a. durch Lesen, wenn Sie das nicht verstehen, dann kann ich Ihnen nicht weiterhelfen. :D

Und was hindert Sie daran, diese Regel wenigstens ein bißchen 'auszuleben'?

Müller
06.06.2004, 00:37
Ihre Sturheit, jegliche Art von Quelle zu verleugnen. Deshalb werde ich mich hier auch nicht mehr weiter äußern, es ist aussichtslos.

sparty2
06.06.2004, 00:52
Ich habe hier einen Auszug aus Hitlers geheimer Denkschrift über den Vierjahresplan, August 1936:



[...] Deutschland wird wie immer als Brennpunkt der abendländischen Welt gegenüber den bolschewistischen Angriffen anzusehen sein. Ich fasse dies nicht als eine erfreuliche Mission auf, sondern als eine leider durch unsere unglückliche Lage in Europa bedingte Erschwerung und Belastung unseres völkischen Lebens. Wir können uns aber diesem Schicksal nicht entziehen. [...]

Denn ein Sieg des Bolschewismus über Deutschland würde nicht zu einem Versailler Vertrag führen, sondern zu einer endgültigen Vernichtung, ja Ausrottung des deutschen Volkes.

Das Ausmaß einer solchen Katastrophe kann nicht abgesehen werden. [...] Gegenüber der Notwendigkeit der Abwehr dieser Gefahr haben alle anderen Erwägungen als gänzlich belanglos in den Hintergrund zu treten!

[...] Die militärische Auswertung soll durch die neue Armee erfolgen. Das Ausmaß und das Tempo der militärischen Auswertung unserer Kräfte können nicht groß und nicht schnell genug gewählt werden! [...] Wenn es uns nicht gelingt, in kürzester Frist die deutsche Wehrmacht in der Ausbildung, in der Aufstellung der Formationen, in der Ausrüstung und vor allem auch in der geistigen Erziehung zur ersten Armee der Welt zu entwickeln, wird Deutschland verloren sein! [...]

Es haben sich daher dieser Aufgabe alle anderen Wünsche bedingungslos unterzuordnen.

[...] Wir sind übervölkert und können uns auf der eigenen Grundlage nicht ernähren.

[...] Die endgültige Lösung liegt in einer Erweiterung des Lebensraumes bzw. der Rohstoff- und Ernährungsbasis unseres Volkes. Es ist die Aufgabe der politischen Führung, diese Frage dereinst zu lösen.

[...] Die Erfüllung dieser Aufgaben in der Form eines Mehr-Jahres-Plans der Unabhängigmachung unserer nationalen Wirtschaft vom Ausland wird es aber auch erst ermöglichen, vom deutschen Volk auf wirtschaftlichem Gebiet und dem Gebiete der Ernährung Opfer zu verlangen [...].

Es sind jetzt fast vier kostbare Jahre vergangen. Es gibt keinen Zweifel, daß wir schon heute auf dem Gebiet der Brennstoff-, der Gummi- und zum Teil auch in der Eisenerzversorgung vom Ausland restlos unabhängig sein könnten. [...]

Ich stelle damit folgende Aufgabe: I. Die deutsche Armee muß in vier Jahren einsatzfähig sein. II. Die deutsche Wirtschaft muß in vier Jahren kriegsfähig sein.

(Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung (http://www.bpb.de/publikationen/01158073712671365731706452990874,2,0,Wirtschaft_un d_Gesellschaft_unterm_Hakenkreuz.html))

sparty2

sparty2
06.06.2004, 01:08
Ich habe von 4,5 - 8 Millionen alles gehört. Hier scheiden sich nunmal die Geister und so einfach läßt es sich wohl nicht mehr feststellen.
(...)
Schauen Sie sich einmal die enormen Arbeitslosenquotensenkungen 1936 an!
1933 4,804
1936 1,593
Na, dämmert's?

Ich habe hier die prozentuale Arbeitslosigkeit unter Industriearbeitern in Deutschland, Frankreich und England zu dieser Zeit (Quelle: EICHENGREEN, Barry und T. J. HATTON (Hg.) (1988): Interwar Unemployment in International Perspective (Dordrecht/Boston/London: Kluwer Academic Puplishers), bzw. Lehrstuhl für Wirtschaftsgeschichte der Uni Münster (http://www.uni-muenster.de/GeschichtePhilosophie/Geschichte/hist-sem/SW-G/wige/datenbank/dat43.xls))

sparty2

l_osservatore_uno
06.06.2004, 06:44
Ihre Sturheit, jegliche Art von Quelle zu verleugnen. Deshalb werde ich mich hier auch nicht mehr weiter äußern, es ist aussichtslos.

... Müller, es ist eben so, dass ich nicht jeden feuchten Fleck in der Hose gleich als Quelle durchgehen lasse.

Karo
10.06.2004, 23:48
Ich habe bereits gewählt, selbst wenn es nicht unbedingt viel helfen wird, da es ja auch im Europaparlament noch die 5% Hürde zu überwinden gilt...

aber immerhin habe ich meine Stimme abgegeben (und bin stolz darauf)
Nichtwählen (und vor allen DIngen sich hinterher über das Ergebnis beschweren X( ) kann jeder, und es ist keine Form von Protest, sondern einfach nur mangelndes Interesse!
Immerhin kann man durch Erscheinen bei der Wahl (selbst wenn man den Stimmzettel ungültig macht) wenigstens versuchen, etwas zu verändern.

Liebe Grüsse aus den Niederlanden!

keinepartei
11.06.2004, 03:42
Als bekennender und enthusiastischer Befürworter der europäischen Idee bereitet es mir einige Bauchschmerzen, mit welcher Ignoranz unsere "herrschende Klasse" über die demnächst anstehenden Wahlen hinweggeht. Ein paar Werbespots in der Glotze, die üblichen Dreieecks-Ständer in den Fußgängerzonen - das war´s. Kein Wunder, wenn das Interesse der Bevölkerung an den Europawahlen hart an der Gleichgültigkeit vorbeischrammt, unsere Politiker machen´s ja vor.

Ja, das kann ich bestätigen. Die zocken nur ihre 0,70 Euro pro Jahr pro Wählerstimme ab, produzieren Sprechblasen und Werbemittel ohne Ende, von denen ihnen die Bürger nur letzteres abnehmen. Wir sind dagegen nur 12 Leute, die von der Anonymität (Internet) bis zur Ein-Bürger-Show (Hausbesuche) alles machen. Die meisten Medien interessiert das Null (vor allem die parteihörigen öffentlich-rechtlichen) und dennoch erreichen wir allein über das Thema Bürgerbeteiligung daran gemessen wahrscheinlich mehr als die anderen. Mal sehen, wer dazu glaubwürdiger ist gemessen an der Mitglieder-Wähler-Quote. Am Sonntag wissen wir mehr darüber: Wählt halt einfach diese "Unanständigen" unabhängigen Kandidaten auf Liste 17 (bzw. 18 im Saarland und in Bayern), um zu zeigen, dass es um Bürger, Demokratie und nicht in erster Linie um rechts und links geht.

opdr-sailor
11.06.2004, 06:50
@karo:
Nichtwählen (und vor allen DIngen sich hinterher über das Ergebnis beschweren ) kann jeder, und es ist keine Form von Protest, sondern einfach nur mangelndes Interesse!

Tut mir leid, diese Haltung mag zwar politisch korrekt sein, weist aber einen gewaltigen Denkfehler auf! Wählen macht nur dann Sinn, wenn der Bürger wirklich eine Wahl hat. D.h., wenn er verschiedene politische Alternativen hat.
Bei der Europawahl aber hat der Wähler keine Alternativen - alle demokratischen Parteien sind uneingeschränkt EU-hörig und vertreten ein und diesselbe Politik - die einen lediglich etwas konservativer gefärbt, die anderen halt rot angehaucht oder grün übertüncht.

Aber eine echte Wahl hat der Bürger nicht, weil es hier keine demokratische Partei gibt, die auch nur annähernd EU-kritisch ist und gegen den Verlust der Souveranität Deutschlands angeht. Hier sind uns Frankreich, Dänemark, England, Holland und Österreich weit voraus, weil dort auch EU-kritische Stimmen zur Wahl stehen.

Dort würde ich auch wählen gehen - aber in Deutschland macht der Gang zur Wahlurne am 13.06. keinen Sinn.

Deshalb:
Boykottiert diese Europawahl - oder schreibt groß:
NEIN zur EU
auf den Wahlzettel! Das spart dem Steurzahler wenigstens die Wahlkampfkosten-Erstattung!

mike
12.06.2004, 16:50
Ich glaube nicht zu Übertreiben, wenn ich von ca. 8 Mio. ausgehe.
Allerdings ist diese hohe Zahl nicht bereinigt.
Hier sind alle die enthalten, egal ob Beamter, gewerblicher Arbeitnehmer, Ärzte, Geisteswissenschaftler u.A. die im Rahmen einer Umschulung, ABM-Maßnahme, Vorruhestandsregelung und was es noch so alles gibt, was sich die Herren zum Verfälschen der Statistiken einfallen lassen, enthalten.