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Vollständige Version anzeigen : Der Idealismus - Eine Ideologie des Klassenfeindes



Lichtblau
08.05.2007, 12:12
Der Idealismus - Eine Ideologie des Klassenfeindes

Die Gesellschaft im Kapitalismus spaltet sich in 2 Klassen, in die arbeitende Klasse,
die den Wohlstand produziert und eine schmarotzende Klasse, die Bourgeoisie, die von
dem von den Arbeitern erzeugten Wohlstand lebt.

Die Bourgeoisie tut alles um ihre Position zu erhalten.
Ein Mittel dazu ist die idealistische Philosophie.

Der Idealismus leugnet die Existenz der Materie und erklärt die Welt zu einem Produkt des Geistes.

Ein Beispiel:


Im Grunde gibt es Materie gar nicht. Jedenfalls nicht im geläufigen Sinne. Es gibt nur ein Beziehungsgefüge, ständigen Wandel, Lebendigkeit. Wir tun uns schwer, uns dies vorzustellen. Primär existiert nur Zusammenhang, das Verbindende ohne materielle Grundlage. Wir könnten es auch Geist nennen. Etwas, was wir nur spontan erleben und nicht greifen können. Materie und Energie treten erst sekundär in Erscheinung – gewissermaßen als geronnener, erstarrter Geist.

Quelle: P.M. Magazin 05/2007
http://www.pm-magazin.de/de/heftartikel/artikel_id1944.htm


Wenn es aber keine Materie gibt, gibt es auch keine objektive Realität die man erkennen könnte.
Die Funktion des Idealismus besteht also in der Verschleierung des Klassengegensatzes
in dem er die Materie leugnet und damit die objektive Realität.

Mcp
08.05.2007, 12:56
Wenn es aber keine Materie gibt, gibt es auch keine objektive Realität die man erkennen könnte.
Die Funktion des Idealismus besteht also in der Verschleierung des Klassengegensatzes
in dem er die Materie leugnet und damit die objektive Realität.

Wer die kommunistische Theorie vom Klassengegensatz für etwas Materielles hält, ist der "objektiven Realität" ganz offensichtlich so weit entrückt, dass er sich berechtigterweise Idealist nennen darf.

Ausonius
08.05.2007, 13:19
Idealismus ist doch keine geschlossene politische Ideologie. Vielmehr spalten sich politische Menschen eher in Idealisten und Pessimisten, egal auf welcher Seite sie stehen.

Mcp
08.05.2007, 13:22
Idealismus ist doch keine geschlossene politische Ideologie. Vielmehr spalten sich politische Menschen eher in Idealisten und Pessimisten, egal auf welcher Seite sie stehen.

Lesen Sie meinen Text nochmal, vielleicht verstehen Sie ihn dann.

dimu
08.05.2007, 13:29
Lesen Sie meinen Text nochmal, vielleicht verstehen Sie ihn dann.
das ist doch entschieden zu viel verlangt, bei deren IQ. :cool2:
.

carlson.vom.dach
08.05.2007, 13:40
Klassenfeind - ein Begriff der Klassenfeinde

cajadeahorros
08.05.2007, 13:47
Wer die kommunistische Theorie vom Klassengegensatz für etwas Materielles hält, ist der "objektiven Realität" ganz offensichtlich so weit entrückt, dass er sich berechtigterweise Idealist nennen darf.

So so. Aber wenn die nächste Steuererhöhung kommt und die nächste Energiepreiserhöhung, wenn die herrschende und die besitzende Klasse also mal wieder die Daumenschrauben ein Stück weiter anzieht, dann heult ihr wieder herum. Dann nennt ihr es auch wieder Kommunismus, weil irgendwo ein Vorstand SPD-Mitglied ist.

Lichtblau
08.05.2007, 13:58
Idealismus ist doch keine geschlossene politische Ideologie. Vielmehr spalten sich politische Menschen eher in Idealisten und Pessimisten, egal auf welcher Seite sie stehen.

Das Wort Idealismus hat mehrere Bedeutungen, es geht hier um den philosophischen Begriff.

http://de.wikipedia.org/wiki/Idealismus

Drosselbart
08.05.2007, 14:01
Idealismus ist doch keine geschlossene politische Ideologie. Vielmehr spalten sich politische Menschen eher in Idealisten und Pessimisten, egal auf welcher Seite sie stehen.


So würde ich die Spaltung nicht sehen. Es gibt auch pessimistische Idealisten, die trotz alledem immer versuchen dem "Guten" zu dienen, auch wenn sie von den äußeren Gegebenheiten und der Menschheit an sich zutiefst enttäuscht sind.

-jmw-
08.05.2007, 15:37
@ Tschuikow

Hat die Idee, wie sie im Auszug aus dem PM-Magazin sich zeigt, nicht gewisse Ähnlichkeit zu Erkenntnissen aus z.B. der Quantenphysik und verwandten Wissenschaftsbereichen?

Lichtblau
08.05.2007, 15:44
@ Tschuikow

Hat die Idee, wie sie im Auszug aus dem PM-Magazin sich zeigt, nicht gewisse Ähnlichkeit zu Erkenntnissen aus z.B. der Quantenphysik und verwandten Wissenschaftsbereichen?

Die Quantenphysik bestätigt das die Materie ein Produkt des Geistes ist?

-jmw-
08.05.2007, 16:09
Nein.
Wer sagt das?

Lichtblau
08.05.2007, 16:12
Nein.
Wer sagt das?


Dann verstehe ich deine Frage nicht.

-jmw-
08.05.2007, 16:17
Ich fragte, ob nicht eine Ähnlichkeit da wäre.
Von Bestätigung schrieb ich nix.

Lichtblau
08.05.2007, 16:43
Ich fragte, ob nicht eine Ähnlichkeit da wäre.
Von Bestätigung schrieb ich nix.

Sag mal genauer was du mit Ähnlichkeit meinst.

-jmw-
08.05.2007, 16:50
Es gibt nur ein Beziehungsgefüge, ständigen Wandel, Lebendigkeit. Wir tun uns schwer, uns dies vorzustellen.
So soll es, soweit ich das als Laie mitbekommen habe, ja auch "ganz unten" sein, wenn wir uns der Welt der Quanten, Strings und ähnlichem Zeugs nähern.
Oder nicht?

Dalayah
08.05.2007, 19:20
Die Gesellschaft im Kapitalismus spaltet sich in 2 Klassen, in die arbeitende Klasse, die den Wohlstand produziert und eine schmarotzende Klasse, die Bourgeoisie, die von dem von den Arbeitern erzeugten Wohlstand lebt.

Ist diese wilkürliche Klasseneinteilung von Menschen nicht auch nur ein Produkt des Geistes, oder unterscheiden sich die Menschen verschiedener Klassen in der Materie aus der sie bestehen ?

Lichtblau
09.05.2007, 09:58
Ist diese wilkürliche Klasseneinteilung von Menschen nicht auch nur ein Produkt des Geistes, oder unterscheiden sich die Menschen verschiedener Klassen in der Materie aus der sie bestehen ?

Alle Gedanken die nicht die objektive Realität widerspiegeln sind unwahr. Objektive Realität ist die materielle Welt und ihre Gesetzmäßigkeiten.

-jmw-
09.05.2007, 11:58
Also gibt es "richtig" und "falsch" in einem moralischen Sinne nicht?

Lichtblau
09.05.2007, 12:31
Also gibt es "richtig" und "falsch" in einem moralischen Sinne nicht?

Nein, deswegen sagen Christen ja immer der Atheismus hat keine Begründung für die Moral.

-jmw-
09.05.2007, 19:21
Also ist "richtig" das, was derjenige will, der als Sieger aus dem Kampfe hervorgeht und dies nur solange, wie er nicht von jemand anderem verdrängt wird?

Katzelmacher
09.05.2007, 21:13
@Tschuikow

Na, Du solltest mal ein bisschen die neusten Stand der Sozialwissenschaften zu Gemüte führen:

Konstruktivismus und Materialismus sind schon lange keine Gegensätze mehr, die einander ausschliessen.

Stechlin
09.05.2007, 21:41
So soll es, soweit ich das als Laie mitbekommen habe, ja auch "ganz unten" sein, wenn wir uns der Welt der Quanten, Strings und ähnlichem Zeugs nähern.
Oder nicht?

Wenn wir die Quantenphysik zu grunde legen, und voraussetzen, daß der menschliche Geist Energie ist und das Bewußtsein des Menschen nicht ein Produkt des Gehirns, sondern mehr physikalisch zu erklären ist, dann kann man sagen, daß Geist = Energie = Materie ist. Aber wer kann das schon beweisen.

Nur letztendlich ist alles im Universum Energie, ergo Materie. Wie sollte das Bewußstsein des Menschen da eine Ausnahme machen? Dann wäre es ja nicht von "dieser" Welt.

Lichtblau
09.05.2007, 22:23
@Tschuikow

Na, Du solltest mal ein bisschen die neusten Stand der Sozialwissenschaften zu Gemüte führen:

Konstruktivismus und Materialismus sind schon lange keine Gegensätze mehr, die einander ausschliessen.

Unfug es gibt nur Materialismus als Philosophie der Arbeiterbewegung und den Idealismus als Philosophie der Bourgeoisie.

Lass dir keinen Bären aufbinden, alle Theorien die den Widerspruch zwischen Materialismus und Idealismus überwinden wollen, wollen nur den Klassencharakter der Philosophie leugnen.

Katzelmacher
09.05.2007, 22:28
Unfug es gibt nur Materialismus als Philosophie der Arbeiterbewegung und den Idealismus als Philosophie der Bourgeoisie.

Lass dir keinen Bären aufbinden, alle Theorien die den Widerspruch zwischen Materialismus und Idealismus überwinden wollen, wollen nur den Klassencharakter der Philosophie leugnen.

Na ja, müsstest das wohl ein bisschen besser beschreiben, was Du denn mit Idealismus genau meinst.

Und was meinst Du mit dem Klassencharakter der Philosophen?

Also ich gehe mal davon aus, dass Du ja in etwa das sagst, was Marx auch sagt. Die Basis bestimmt den Überbau. Oder die sozialen Verhältnisse bestimmen das Denken.

Nur wäre dann die Frage: Weshalb die Arbeiter nicht so denken, wie es ihrer sozialen Basis eigentlich angebracht wäre.

Lichtblau
09.05.2007, 22:42
Na ja, müsstest das wohl ein bisschen besser beschreiben, was Du denn mit Idealismus genau meinst.

Materialismus: der Geist ist ein Produkt der Materie
Idealismus: Materie ist ein Produkt des Geistes oder existieren unabhängig voneinander


Und was meinst Du mit dem Klassencharakter der Philosophen?

Fortschrittliche Klassen in der Geschichte waren immer materialistisch und reaktionäre idealistisch. Die Bourgeosie war in ihrer progressiven Phase auch materialistisch.


Also ich gehe mal davon aus, dass Du ja in etwa das sagst, was Marx auch sagt. Die Basis bestimmt den Überbau. Oder die sozialen Verhältnisse bestimmen das Denken.

Nur wäre dann die Frage: Weshalb die Arbeiter nicht so denken, wie es ihrer sozialen Basis eigentlich angebracht wäre.

Du bringst da einiges durcheinander. Kauf dir doch mal im Antiquariat ein altes DDR-Buch über den Marxismus.

Katzelmacher
09.05.2007, 22:47
Du bringst da einiges durcheinander. Kauf dir doch mal im Antiquariat ein altes DDR-Buch über den Marxismus.

Was, weshalb, was bringe ich durcheinander - das interessiert mich jetzt!:)

Lichtblau
09.05.2007, 22:55
Was, weshalb, was bringe ich durcheinander - das interessiert mich jetzt!:)

Ich kann dir jetzt nicht den ganzen Marxismus erklären, da musst du dich schon selber informieren. Ich habe den Eindruck das die bisher nur bruchstückhaft davon gehört hast.

Katzelmacher
09.05.2007, 22:57
Ich kann dir jetzt nicht den ganzen Marxismus erklären, da musst du dich schon selber informieren. Ich habe den Eindruck das die bisher nur bruchstückhaft davon gehört hast.

Du musst mir nicht den ganzen Marxismus erklären: Aber erklär mir mit Marx, weshalb die Arbeiter in ihrem Denken ihre soziale Klasse vielfach nicht reproduzieren. Das ist doch offensichtlich!

Lichtblau
09.05.2007, 23:02
Du musst mir nicht den ganzen Marxismus erklären: Aber erklär mir mit Marx, weshalb die Arbeiter in ihrem Denken ihre soziale Klasse vielfach nicht reproduzieren. Das ist doch offensichtlich!

Weil sie unablässig mit bürgerlicher Propaganda berieselt werden und weil es der Mehrzahl der Arbeiter durch den technologischen Fortschritt relativ gut geht.
-> "Ein Arbeiter mit Eigenheim hat keine Revolution im Sinn"

Katzelmacher
09.05.2007, 23:04
Weil sie unablässig mit bürgerlicher Propaganda berieselt werden und weil es der Mehrzahl der Arbeiter durch den technologischen Fortschritt relativ gut geht.
-> "Ein Arbeiter mit Eigenheim hat keine Revolution im Sinn"

Na, siehst Du, dann hat aber eben der Diskurs oder die Idee doch eine Materialität!:)

Lichtblau
09.05.2007, 23:06
Na, siehst Du, dann hat aber eben der Diskurs oder die Idee doch eine Materialität!:)

Ich verstehe dich nicht.

Katzelmacher
09.05.2007, 23:10
Ich verstehe dich nicht.

Wenn Du sagst, dass die Arbeiter mit Propaganda beriselt werden, dann ist ja eben davon auszugehen, dass Propaganda im weitesten Sinne als ein Diskurs zu verstehen ist, wo also auch Ideen drin enthalten sind. Das heisst, nicht nur die Klassenposition bestimmt das Bewusstsein der Menschheit und ist in dem Sinne eine Materialität, sondern auch der Diskurs, kann das Bewusstsein der Menschen bestimmen und hat eine Materialität!

Na ja, ist ja nicht so wichtig!

Schau Dir doch sonst mal die Arbeiten von Michel Foucault an oder interessant in diesem Kontext ist auch Antonio Gramsci mit seinem Begriff der kulturellen Hegemonie!:)

Katzelmacher
09.05.2007, 23:12
Hier noch ein Link zur Kulturellen Hegemonie!

http://de.wikipedia.org/wiki/Kulturelle_Hegemonie

Lichtblau
09.05.2007, 23:27
Wenn Du sagst, dass die Arbeiter mit Propaganda beriselt werden, dann ist ja eben davon auszugehen, dass Propaganda im weitesten Sinne als ein Diskurs zu verstehen ist, wo also auch Ideen drin enthalten sind. Das heisst, nicht nur die Klassenposition bestimmt das Bewusstsein der Menschheit und ist in dem Sinne eine Materialität, sondern auch der Diskurs, kann das Bewusstsein der Menschen bestimmen und hat eine Materialität!

Na ja, ist ja nicht so wichtig!

Schau Dir doch sonst mal die Arbeiten von Michel Foucault an oder interessant in diesem Kontext ist auch Antonio Gramsci mit seinem Begriff der kulturellen Hegemonie!:)

Bist du Materialist oder Idealist?
Dann verstehe ich besser was du sagen willst.

Katzelmacher
09.05.2007, 23:29
Bist du Materialist oder Idealist?
Dann verstehe ich besser was du sagen willst.

Natürlich bin ich Materialist!:)

Lichtblau
09.05.2007, 23:37
Natürlich bin ich Materialist!:)

Gut.

Gute Nacht, muss morgen arbeiten. :nacht:

Katzelmacher
09.05.2007, 23:39
Gut.

Gute Nacht, muss morgen arbeiten. :nacht:

ja, slaf gut!:)

Sauerländer
10.05.2007, 10:52
Woher eigentlich diese doch recht dumpfe Annahme der schroffen, unversöhnlichen Zweiteilung Materialismus/Idealismus, ohne jede Berücksichtigung des gegenseitigen Beeinflussens der beiden wesentlichen Größen?
Die Linke hält sich doch sonst immer so viel auf ihre Befähigung zur Dialektik zugute.
Und das ja eigentlich auch notwendigerweise. Würde nicht zumindest gelegentlich in gewisser Weise das Bewußtsein das Sein bestimmen statt einseitig umgekehrt - wie wäre dann eine Revolution überhaupt möglich?

Von jeder materiellen Realität sich entfernender Idealismus mag ein Irrweg sein.
Reiner, "harter" Materialismus ist nicht minder primitiv.

-jmw-
10.05.2007, 12:24
ohne jede Berücksichtigung des gegenseitigen Beeinflussens der beiden wesentlichen Größen?
Eben.
Das eine geht nicht ohne das andere.
Und sie beeinflussen sich gegenseitig ständig.
πάντα ῥεῖ.