buddy72
02.06.2007, 01:03
Zu aller erst muss ich folgendes Urteil zur Mahan Air abgeben: Geht mal gar nicht!
Ich habe absichtlich 3 Tage bis zur Abgabe dieses Fragebogen gewartet, um evtl. etwas Abstand zu dem Flug zu gewinnen, jedoch vergebens. Ich habe schon etliche Fluggesellschaften genossen, doch Mahan Air hat ironischerweise den Vogel abgeschossen.
Unser Thailand Urlaub (ich flog mit meiner Frau) fing am Düsseldorfer Flughafen an. Dort teilte man uns schon gediegen mit, doch die Emirates zu buchen. Alles Roger! Plötzlich waren aber alle Flüge ausgebucht, nur noch die Business class mit 280 EUR Aufpreis pro Person (vorher lediglich 83 EUR). Also blieb nur noch die Mahan Air. Man teilte uns mit: "Es gäbe schlimmeres!" Mein Kommentar nach dem Flug dazu: Will ich sehen!
Nach diversen Recherchen mit ungenügenden Bewertungen im Internet schrieb ich am 3.10.06 die Mahan Air per eMail an und wollte mich eher über die schlechten Noten beruhigen lassen! Doch eine Antwort kam exakt einen Tag vor dem Flug (16.10.06). Dort heißt es ganz frech: "Vielen Dank erst mal das sie sich für einen Flug mit Mahan Air entschieden haben." Da haben die doch glatt 2 Wochen gewartet um mir mitzuteilen, dass wir leider gebucht hatten. Unglaublich! Auf meine Fragen wurde nicht eingegangen! Na Mahlzeit.
In DUS angekommen, sahen wir die Maschine (Airbus A310-300) auch schon auf dem Rollfeld. Erster Eindruck: Wird die auch mal gewaschen? Also volles Vertrauen in die Airbus Company und in die Deutsche Sicherheitsstufe gelegt. Mehr blieb auch nicht übrig. Beim Check-In lies man sich auch Zeit, der Info-Schalter der Mahan Air im Terminal war auch als einziger nicht besetzt. Im Flugzeug angekommen, war das typisch iranische Flair vorhanden. In dunkelgrün und Kopftuch gekleidete Stewardessen. Gut, gehört dazu. Das die Mahan Air früher eine Cargo-Gesellschaft war, spürte man sofort am Komfort. Schlafen entspricht der Mission: Impossible. Kaum in der Luft, gab es auch die kleinen netten Silbertellerchen mit einem Essen, welches nicht mal in Peruanischen Gefängnissen verteilt wird. Übelst grausam! Lediglich zwei Kekse waren genießbar. Der Flug an für sich entsprach normalen Umständen. Lediglich die Tatsache verwirrte, dass die erste Reihe vom Bordpersonal "gebucht" war und sich dort immer mehr Personal inkl. Piloten versammelten. Wie gut das die Flugzeuge noch Autopiloten haben, die das erledigen. In Teheran angekommen, mussten wir warten, bis die iranischen Fluggäste ausgestiegen waren. Kaum waren die Europäer dran, verteilte die Crew (inkl. Piloten) Kopftücher am Bordausgang. Nun aufgepasst: Obwohl es heißt, dass Kopftücher "keine" Pflicht wären, folgendes: Eine Frau vor uns weigerte sich durch Ignoranz und ging ohne Blickkontakt zu dem Personal in die Gateway. Das wiederum nutze ein Pilot, um ihr hinterher zu stratzen und ihr das Kopftuch mit einem weniger freundlichen Gesichtsausdruck in die Hände zu drücken. Ich machte mich für meinen Teil noch mit der Situation vertraut, dass meine Frau sich nun mal mit der iranischen Tradition vertraut machte. Sah weniger cool aus, aber man wollte ja auch keine Probleme haben (diese gab es dann beim Rückflug, mehr dazu später). Jedem wurde ein Gutschein für die gewisse "VIP-Lounge" in die Hand gedrückt, aber es wurde keinem erzählt, dass man im Wert von 4500 Iranischen Rubeln (oder wie das heißt) etwas zur Verfügung hatte. Ich nahm also eine Cola für 500 Rubel, gab den Gutschein ab und Ende im Gelände. Den gab es nämlich nicht zurück! Clever oder?! Also schon mal für den Rückflug gelernt! Jetzt wartete man geschlagene 3 Stunden mitten in der Nacht im Teheraner Terminal, der lediglich aus harten Stühlen und Marmorfliesen bestand. Die gesamte Fläche konnte man zu Fuß innerhalb 40 Sekunden erkunden. Der Flughafen selbst ist kaum der Rede wert, also da hat jeder Busbahnhof eines bayrischen Kleindorfes mehr Traffic anzubieten. Irgendwie haben wir die 3 Stunden rumgekriegt und es ging zur Passkontrolle. Die wird im Iran aber getrennt durchgeführt. Männer und Frauen besitzen ihren eigenen Eingang. Der Weiterflug von Teheran nach Bangkok spektakulär: Dort wird beim Rollen fast ein Gebäude und ein Laternenmast abgerissen und direkt zum Start abgehoben! Triebwerkscheck etc. wird in der Luft vorgenommen: Passt schon! 2 Wochen Thailand genossen und zurück beim Check-In in Bangkok...; gewohnt lässige Arbeitsweise und knapp 1 Stunde Wartezeit bei ganzen 3 Personen vor einem! Das geht. Gewohnt unsympathische Bordcrew die einen wie ungewollt behandeln und ich wollte es kaum glauben: Das schlechte Essen wurde durch noch schlechteres getoppt. Unheimlich! Ich habe es geschafft, dass Essen zweimal komplett zurückzugeben - trotz Hunger. Die Kekse waren aber der Hit! Jetzt der Hammer: Ich machte es mir gezwungenermaßen auf 2 freien Plätzen bequem, da wir es a) mitten in der Nacht hatten und b) schon inkl. Transfer Hotel > Airport > Flug 10 Stunden hinter uns hatten. Kaum eingeschlafen, bekam ich einen heftigen Tritt eines Stewards vors Schienbein. Mein Bein läge im Gang! Hört mal Mahan Air: Geht es noch? Nun war bei mir das Maß voll und ich legte ab sofort die gleiche Ignoranz an den Tage, wie man es uns vormachte. Aber wenn man glaubt, die Mahan Air könnte so etwas nicht toppen, nochmals aufgepasst: Eine Asiatin mit Baby hatte arge Probleme, dass Kind aufgrund des Druckes zu beruhigen. War zwar nervig, aber sie tat wirklich alles, um das Kind abzulenken. Irgendwann kam ein Steward zu ihr und forderte sie wehhemmend auf, dass Kind zu beruhigen, weil sich andere Passagiere gestört fühlten. Sie sollte doch entweder nach ganz hinten gehen oder mit dem Kind im Gang spazieren. Brachte natürlich nur noch mehr Unruhe. Währenddessen schaffte der iranische hintere Teil es doch tatsächlich, die Crew auf Trapp zu halten. Im 10 Sekunden Rhythmus wurde per Knopf das Personal gerufen und das dazugehörende "Pink-Pink" wurde über sämtliche Lautsprecher vernommen. Ich nenne das ab sofort "akustische Folter". Wer jedoch Akustik beim Bord-Programm wollte, sollte Lippenlesen können, denn ansonsten gibt es da mal gar nichts. Die Bildqualität erinnerte stark an einen 25-Jahren alten Videorekorder im Beta-System, der auch exakt so mit ein und derselben Kassette abgespielt wird. Grausam im Quadrat. Entweder gab es ein sich drehendes Mahan-Air Logo (man wartete nur auf den Absturz des Logos) oder rechtzeitig zum Essen ein Tierfilm, bei dem ein Leopard ein Schaf reißt und in seine Einzelteile zerlegt. Macht verdammt noch mal Appetit. Ach so, Mr. Bean lief auch, aber nur 3 Kurzfilme, die 12 x wiederholt wurden und jeweils zur Landung ein Gewaltfilm mit iranischen Untertiteln. Ich hätte niemals gedacht, dass die Anzeige der Flughöhe und der Geschwindigkeit so unterhaltsam sein kann. Das war nämlich das einzig Interessante. Man sollte glauben, es geht nicht schlimmer? Bei Mahan Air liegt die Messlatte verdammt hoch, was das Empfinden eines absolut inkompetenten Fluges angeht. Ziemlich gefrustet und entnervt verzichtete meine Frau nun absichtlich auf das Kopftuch in Teheran. Nach dem Motto: Wie man in den Wald reinruft...! Das ging aber nur solange gut, bis wir durch die Passkontrolle mussten. Mit einem argen Schreien giftete man meine Frau an, warum sie kein Kopftuch trug und schimpfte auf iranisch. Sie antwortete nur lässig, dass man ja beim Rückflug keines bekommen hatte, welches aber bei Mahan Air nicht galt. So fetzte man sich auf Englisch, was da aber keiner verstand. Das gilt im übrigen auch für das Bordpersonal, welches die englischen Grundbegriffe: Juice, Cola und Tea fehlerfrei und ohne größeren Schaden akzeptiert. Mehr aber auch nicht! Der Weiterflug nach nun 4 (!) Stunden Aufenthalt in der Betonwüste Teheran gewohnt nach Mahan Air: Rückwärts wird man über den halben Flughafen gezerrt, etliche Knackgeräusche und stummes Starren auf die Triebwerke inklusive und aus der Kurve wird halb im Gras abgehoben. Man sagt sich irgendwann nur noch: Schatz, wir haben es gleich geschafft. Nach gewohnt unfreundlicher "Bedienung" geht es zum Landeanflug und zu guter letzt bekommt man noch mal was für sein Geld. Der Sinkflug gehört in jeden Freizeitpark, aber es konnte ja noch nicht zu Ende sein. Es wurde in einem kaum verständlichen Englisch mitgeteilt, dass es in Düsseldorf Regen gibt. Ein Blick aus dem Fenster sagte allerdings genau das Gegenteil aus. Zumindest gab es so einen imaginären Grund zu dem spektakulärem Finish. Nochmals die Zähne zusammenbeißen und man war kurze Zeit später "erlöst".
Auch wenn sich das hier wie ein netter Roman liest, dass Ganze ist purer "Hardcore". Man wird zu keiner Zeit das Gefühl los, dass Europäische Fluggäste reine Mitbringsel sind, um iranische Fluggäste zwischen Düsseldorf und Teheran zu befördern. Wenn die Emirates oder die Thai Air die freundlichsten Fluggesellschaften sind, dass kenne ich jetzt auch den Tabellenkeller: In Form der Mahan Air. Ich kann nur betonen, dass Thailand der schönste Urlaub war, aber der Flug in die Kategorie "Unhaltbar" eingestuft wird. Niemals nie und selbst wenn es ein Gratisflug ist, steige ich oder meine Frau mehr bei dieser Fluggesellschaft ins Flugzeug. Selbst ein relativ kurzer Linienflug mit der Lufthansa zwischen Düsseldorf und London ist da reinster Luxus. Wir haben uns vorgenommen nächstes Jahr wieder Thailand zu buchen, aber mit tödlicher Sicherheit werden wir dann selbst über 500 EUR nur für den Flug bei Emirates drauflegen (und in Dubai landen) oder einen Direktflug von Frankfurt nehmen, denn der gehört mit zum Urlaub. Wer meint, dass wäre hier übertrieben, der kann sich gerne bei Mahan Air ein Flug buchen und 20 Stunden pro Flug inkl. Aufenthalt über sich ergehen lassen. Geld sparen ist das eine, aber wie Dreck behandelt zu werden, ist das andere! Alle Flüge waren nämlich nicht ausgebucht und wir wissen auch warum!!!
Ich habe absichtlich 3 Tage bis zur Abgabe dieses Fragebogen gewartet, um evtl. etwas Abstand zu dem Flug zu gewinnen, jedoch vergebens. Ich habe schon etliche Fluggesellschaften genossen, doch Mahan Air hat ironischerweise den Vogel abgeschossen.
Unser Thailand Urlaub (ich flog mit meiner Frau) fing am Düsseldorfer Flughafen an. Dort teilte man uns schon gediegen mit, doch die Emirates zu buchen. Alles Roger! Plötzlich waren aber alle Flüge ausgebucht, nur noch die Business class mit 280 EUR Aufpreis pro Person (vorher lediglich 83 EUR). Also blieb nur noch die Mahan Air. Man teilte uns mit: "Es gäbe schlimmeres!" Mein Kommentar nach dem Flug dazu: Will ich sehen!
Nach diversen Recherchen mit ungenügenden Bewertungen im Internet schrieb ich am 3.10.06 die Mahan Air per eMail an und wollte mich eher über die schlechten Noten beruhigen lassen! Doch eine Antwort kam exakt einen Tag vor dem Flug (16.10.06). Dort heißt es ganz frech: "Vielen Dank erst mal das sie sich für einen Flug mit Mahan Air entschieden haben." Da haben die doch glatt 2 Wochen gewartet um mir mitzuteilen, dass wir leider gebucht hatten. Unglaublich! Auf meine Fragen wurde nicht eingegangen! Na Mahlzeit.
In DUS angekommen, sahen wir die Maschine (Airbus A310-300) auch schon auf dem Rollfeld. Erster Eindruck: Wird die auch mal gewaschen? Also volles Vertrauen in die Airbus Company und in die Deutsche Sicherheitsstufe gelegt. Mehr blieb auch nicht übrig. Beim Check-In lies man sich auch Zeit, der Info-Schalter der Mahan Air im Terminal war auch als einziger nicht besetzt. Im Flugzeug angekommen, war das typisch iranische Flair vorhanden. In dunkelgrün und Kopftuch gekleidete Stewardessen. Gut, gehört dazu. Das die Mahan Air früher eine Cargo-Gesellschaft war, spürte man sofort am Komfort. Schlafen entspricht der Mission: Impossible. Kaum in der Luft, gab es auch die kleinen netten Silbertellerchen mit einem Essen, welches nicht mal in Peruanischen Gefängnissen verteilt wird. Übelst grausam! Lediglich zwei Kekse waren genießbar. Der Flug an für sich entsprach normalen Umständen. Lediglich die Tatsache verwirrte, dass die erste Reihe vom Bordpersonal "gebucht" war und sich dort immer mehr Personal inkl. Piloten versammelten. Wie gut das die Flugzeuge noch Autopiloten haben, die das erledigen. In Teheran angekommen, mussten wir warten, bis die iranischen Fluggäste ausgestiegen waren. Kaum waren die Europäer dran, verteilte die Crew (inkl. Piloten) Kopftücher am Bordausgang. Nun aufgepasst: Obwohl es heißt, dass Kopftücher "keine" Pflicht wären, folgendes: Eine Frau vor uns weigerte sich durch Ignoranz und ging ohne Blickkontakt zu dem Personal in die Gateway. Das wiederum nutze ein Pilot, um ihr hinterher zu stratzen und ihr das Kopftuch mit einem weniger freundlichen Gesichtsausdruck in die Hände zu drücken. Ich machte mich für meinen Teil noch mit der Situation vertraut, dass meine Frau sich nun mal mit der iranischen Tradition vertraut machte. Sah weniger cool aus, aber man wollte ja auch keine Probleme haben (diese gab es dann beim Rückflug, mehr dazu später). Jedem wurde ein Gutschein für die gewisse "VIP-Lounge" in die Hand gedrückt, aber es wurde keinem erzählt, dass man im Wert von 4500 Iranischen Rubeln (oder wie das heißt) etwas zur Verfügung hatte. Ich nahm also eine Cola für 500 Rubel, gab den Gutschein ab und Ende im Gelände. Den gab es nämlich nicht zurück! Clever oder?! Also schon mal für den Rückflug gelernt! Jetzt wartete man geschlagene 3 Stunden mitten in der Nacht im Teheraner Terminal, der lediglich aus harten Stühlen und Marmorfliesen bestand. Die gesamte Fläche konnte man zu Fuß innerhalb 40 Sekunden erkunden. Der Flughafen selbst ist kaum der Rede wert, also da hat jeder Busbahnhof eines bayrischen Kleindorfes mehr Traffic anzubieten. Irgendwie haben wir die 3 Stunden rumgekriegt und es ging zur Passkontrolle. Die wird im Iran aber getrennt durchgeführt. Männer und Frauen besitzen ihren eigenen Eingang. Der Weiterflug von Teheran nach Bangkok spektakulär: Dort wird beim Rollen fast ein Gebäude und ein Laternenmast abgerissen und direkt zum Start abgehoben! Triebwerkscheck etc. wird in der Luft vorgenommen: Passt schon! 2 Wochen Thailand genossen und zurück beim Check-In in Bangkok...; gewohnt lässige Arbeitsweise und knapp 1 Stunde Wartezeit bei ganzen 3 Personen vor einem! Das geht. Gewohnt unsympathische Bordcrew die einen wie ungewollt behandeln und ich wollte es kaum glauben: Das schlechte Essen wurde durch noch schlechteres getoppt. Unheimlich! Ich habe es geschafft, dass Essen zweimal komplett zurückzugeben - trotz Hunger. Die Kekse waren aber der Hit! Jetzt der Hammer: Ich machte es mir gezwungenermaßen auf 2 freien Plätzen bequem, da wir es a) mitten in der Nacht hatten und b) schon inkl. Transfer Hotel > Airport > Flug 10 Stunden hinter uns hatten. Kaum eingeschlafen, bekam ich einen heftigen Tritt eines Stewards vors Schienbein. Mein Bein läge im Gang! Hört mal Mahan Air: Geht es noch? Nun war bei mir das Maß voll und ich legte ab sofort die gleiche Ignoranz an den Tage, wie man es uns vormachte. Aber wenn man glaubt, die Mahan Air könnte so etwas nicht toppen, nochmals aufgepasst: Eine Asiatin mit Baby hatte arge Probleme, dass Kind aufgrund des Druckes zu beruhigen. War zwar nervig, aber sie tat wirklich alles, um das Kind abzulenken. Irgendwann kam ein Steward zu ihr und forderte sie wehhemmend auf, dass Kind zu beruhigen, weil sich andere Passagiere gestört fühlten. Sie sollte doch entweder nach ganz hinten gehen oder mit dem Kind im Gang spazieren. Brachte natürlich nur noch mehr Unruhe. Währenddessen schaffte der iranische hintere Teil es doch tatsächlich, die Crew auf Trapp zu halten. Im 10 Sekunden Rhythmus wurde per Knopf das Personal gerufen und das dazugehörende "Pink-Pink" wurde über sämtliche Lautsprecher vernommen. Ich nenne das ab sofort "akustische Folter". Wer jedoch Akustik beim Bord-Programm wollte, sollte Lippenlesen können, denn ansonsten gibt es da mal gar nichts. Die Bildqualität erinnerte stark an einen 25-Jahren alten Videorekorder im Beta-System, der auch exakt so mit ein und derselben Kassette abgespielt wird. Grausam im Quadrat. Entweder gab es ein sich drehendes Mahan-Air Logo (man wartete nur auf den Absturz des Logos) oder rechtzeitig zum Essen ein Tierfilm, bei dem ein Leopard ein Schaf reißt und in seine Einzelteile zerlegt. Macht verdammt noch mal Appetit. Ach so, Mr. Bean lief auch, aber nur 3 Kurzfilme, die 12 x wiederholt wurden und jeweils zur Landung ein Gewaltfilm mit iranischen Untertiteln. Ich hätte niemals gedacht, dass die Anzeige der Flughöhe und der Geschwindigkeit so unterhaltsam sein kann. Das war nämlich das einzig Interessante. Man sollte glauben, es geht nicht schlimmer? Bei Mahan Air liegt die Messlatte verdammt hoch, was das Empfinden eines absolut inkompetenten Fluges angeht. Ziemlich gefrustet und entnervt verzichtete meine Frau nun absichtlich auf das Kopftuch in Teheran. Nach dem Motto: Wie man in den Wald reinruft...! Das ging aber nur solange gut, bis wir durch die Passkontrolle mussten. Mit einem argen Schreien giftete man meine Frau an, warum sie kein Kopftuch trug und schimpfte auf iranisch. Sie antwortete nur lässig, dass man ja beim Rückflug keines bekommen hatte, welches aber bei Mahan Air nicht galt. So fetzte man sich auf Englisch, was da aber keiner verstand. Das gilt im übrigen auch für das Bordpersonal, welches die englischen Grundbegriffe: Juice, Cola und Tea fehlerfrei und ohne größeren Schaden akzeptiert. Mehr aber auch nicht! Der Weiterflug nach nun 4 (!) Stunden Aufenthalt in der Betonwüste Teheran gewohnt nach Mahan Air: Rückwärts wird man über den halben Flughafen gezerrt, etliche Knackgeräusche und stummes Starren auf die Triebwerke inklusive und aus der Kurve wird halb im Gras abgehoben. Man sagt sich irgendwann nur noch: Schatz, wir haben es gleich geschafft. Nach gewohnt unfreundlicher "Bedienung" geht es zum Landeanflug und zu guter letzt bekommt man noch mal was für sein Geld. Der Sinkflug gehört in jeden Freizeitpark, aber es konnte ja noch nicht zu Ende sein. Es wurde in einem kaum verständlichen Englisch mitgeteilt, dass es in Düsseldorf Regen gibt. Ein Blick aus dem Fenster sagte allerdings genau das Gegenteil aus. Zumindest gab es so einen imaginären Grund zu dem spektakulärem Finish. Nochmals die Zähne zusammenbeißen und man war kurze Zeit später "erlöst".
Auch wenn sich das hier wie ein netter Roman liest, dass Ganze ist purer "Hardcore". Man wird zu keiner Zeit das Gefühl los, dass Europäische Fluggäste reine Mitbringsel sind, um iranische Fluggäste zwischen Düsseldorf und Teheran zu befördern. Wenn die Emirates oder die Thai Air die freundlichsten Fluggesellschaften sind, dass kenne ich jetzt auch den Tabellenkeller: In Form der Mahan Air. Ich kann nur betonen, dass Thailand der schönste Urlaub war, aber der Flug in die Kategorie "Unhaltbar" eingestuft wird. Niemals nie und selbst wenn es ein Gratisflug ist, steige ich oder meine Frau mehr bei dieser Fluggesellschaft ins Flugzeug. Selbst ein relativ kurzer Linienflug mit der Lufthansa zwischen Düsseldorf und London ist da reinster Luxus. Wir haben uns vorgenommen nächstes Jahr wieder Thailand zu buchen, aber mit tödlicher Sicherheit werden wir dann selbst über 500 EUR nur für den Flug bei Emirates drauflegen (und in Dubai landen) oder einen Direktflug von Frankfurt nehmen, denn der gehört mit zum Urlaub. Wer meint, dass wäre hier übertrieben, der kann sich gerne bei Mahan Air ein Flug buchen und 20 Stunden pro Flug inkl. Aufenthalt über sich ergehen lassen. Geld sparen ist das eine, aber wie Dreck behandelt zu werden, ist das andere! Alle Flüge waren nämlich nicht ausgebucht und wir wissen auch warum!!!