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Vollständige Version anzeigen : Literatur; schnurrige und andere Geschichten



Klaus E. Daniel
26.05.2003, 11:45
Als die hohenzollerischen Lande 1850 Bestandteil der preußischen Rheinprovinz wurden, begann ein hohenzollerischer Pfarrer seine Sonntagspredigt so:


"Im Auftrag seiner Majestät, des Könings von Preußen, muß ich ich heute darüber zu Euch sprechen. daß wir preußisch geworden sind.
Zweitens will ich darüber will ich darüber sprechen, daß wir dies um unserer Sünden willen auch nicht nicht besser verdient haben."


Gefunden bei Hanswilhelm Haefs


Schmunzel

K.E.D.

Edit: Titelzeile, die man hier wenigstens nach Tippfehlern edieren kann!
2. Edit: Jetzt langt es mir.

Klaus E. Daniel
26.05.2003, 11:53
"Der Bonner Moses Hess "erfand" den Kommunismus, deshalb veröffentlichte die Akademie der DDR nur diejenigen seiner Schriften, die sich mit dem Zionismus beschäftigten.

Der Bonner Moses Hess "erfandt" den Zionismus, deshalb veröffentlichte ein Prof. der Universität in Tel Aviv nur diejenigen seiner Schriften, die sich mit dem Zionismus beschäftigten.

Moses Hess bekehrte in Bonn den Trierer Hegelianer Karl Marx zum Kommunismus und machte ihn zum Redakteur der "Rheinischen Zeitung",

Moses Hess bekehrte in Elberfeld den Industriellensohn Friedrich Engels zum Kommunismus.

Moses Hess machte Karl Marx mit Friedrich Engels bekannt.

Moses Hess übersetzte in Paris Marx' "Das Kapital" ins französche, schrieb danach die grundlegende Kritik am "Kapital" und Marx sprach kein Wort mehr mit ihm."

Die eigentliche Quelle liegt mir nicht vor, jedenfalls nicht mit Sicherheit, deshalb habe ich der Transcription vo Hanswilhelm Haefs bedient. Ein unbestechlicher Sachkenner auf vielen Gebieten.

Klaus E. Daniel
27.05.2003, 10:26
Ein Fischer sitzt am Strand und blickt auf das Meer, nachdem er die Ernte seiner mühseligen Ausfahrt auf den Markt gebracht hat. Warum er nicht einen Kredit aufnehme, fragt ihn ein Tourist. Dann könne er einen Motor kaufen und das Doppelte fangen. Das brächte ihm Geld für einen Kutter und einen zweiten Mann ein. Zweimal täglich Fang hieße das Vierfache verdienen. Warum er eigentlich herumtrödele. - Auch ein dritter Kutter wäre zu beschaffen; das Meer könnte viel besser ausgenutzt werden, ein Stand auf dem Markt, Angestellte, ein Fischrestaurant, eine Konservenfabrik - dem Touristen leuchteten die Augen. "Und dann?" unterbricht ihn der Fischer. "Dann brauchen Sie gar nichts mehr zu tun. Dann können Sie den ganzen Tag sitzen und glücklich auf ihr Meer hinausblicken!" - "Aber das tue ich doch jetzt schon", sagte der Fischer.

Heinrich Böll

Klaus E. Daniel
28.05.2003, 12:30
Als George Washington Oberbefehlshaber der US-amerikanischen Streitkräfte war, lehnte er ein Gehalt ab, und arbeitete gegen Erstattung der Unkosten; das brachte ihm 400000 Dollar mehr ein, als sein Gehalt betragen hätte. Als er Präsident der USA wurde, bot er wieder Verzicht auf Gehalt gegen Erstattung der Unkosten an; diesmal verweigerte der Kongreß seine Zustimmung und bestand auf einem regulären Gehalt.

nach Hanswilhelm Haefs, DTV, 1998

Klaus E. Daniel
29.05.2003, 14:23
Ein Herr geht duch eine stille Straße eines besseren Londoner Viertels. Am Eingang einer kleinen Villa
siehr er, wie ein Mann sich bemüht, ein Pferd in den Hauseingang zu bugsieren.. Er bleibt stehen und
sieht zu. Nach einer Weile dagt der Mann zu ihm: "Wissen Sie, wenn Sie Zeit haben, könnten Sie mir ein
bißchen helfen.".

"Aber gern,"

Sie bugsieren also zusammen das Pferd die Treppe hinauf. Als sie im ersten Stock angekommen sind, will
der Herr sich verabschieden.

"Ach nein", sagt der andere, enschuldigen Sie vielmals. Das Pferd muß nämlich noch in die Badewanne"

Nach einer weiteren halben Stunde haben die beiden das Pferd in der Badewanne verstaut. Es legt den Kopf
auf den Rand und bleckt mit den Zähnen.

Als der Herr sich verabschiedet, fragt er höflichst: Verzeihen Sie, ich möchte nicht undiskret sein,
aber können Sie mir, nachdem ich Ihnen jetzt eine Stunde geholfen habe, nicht verraten, warum das Perd
in die Badewanne mußte?"

"Ja, gewiß! Ja gewiß!" sagte der Mann. " Ich habe nämlich eine Freundin. die die Gewohnheit hat, immer
nur "Na und?" zu sagen. Schnke ich ihr ein ein Theaterbillet, sagt Sie "Na und?". Schenke ich ihr eine
Rivierareise, sagt sie "Na und". Schenke ich ihr einen Brilliantring, sagr sie "Na und?"

"Schon recht, aber was hat das mit dem Pferd in der Badewanne zu tun?"

"Nun sehen Sie, in einer Stunde wird meine Freundin nach Hause kommen. Sie wird ins Badezimmer gehen, um
sich die Hände zu waschen. Sie wird zu mir gestürzt kommen:"Um Himmels willen! In der Badewanne ist ein
Pferd!" Und ich werde sagen:'Na und!' "

Nach Peter Bamm.



Die Geschichte ist natürlich aus einer anderen Epoche.

Schmunzel

K.E.D.

Edit Tippfehler

Nemesis
29.05.2003, 16:25
Das ist die Geschichte des Bauern Al Hafed, der im alten Persien lebt. Eines Tages erfährt Al Hafed von einem greisen Schriftgelehrten zum ersten Mal in seinem Leben etwas über Edelsteine. "Sie sind sehr wertvoll", sagt der Alte. "Ein einziger Diamant, nicht größer als dein Daumen, ist soviel Wert wie zwölf Bauernhöfe." Mit einem Schlag ist Al Hafed ein armer Mann, arm, weil er auf einmal unzufrieden war und unzufrieden, weil er dachte, daß er arm sei. Er verkauft Haus, Hof und Felder und begibt sich auf die Suche nach den geheimnisvollen Edelsteinen, nach den Diamanten. Zunächst schürft er im eigenen Land. Doch erfolglos. Dann zieht er weiter nach Palästina und Ägypten. Als er auch dort nichts findet, durchstreift er halb Europa, doch nirgendwo macht er sein Glück. Jahre um Jahre vergehen, bis er schließlich all seinen Besitz aufgebraucht hat und eines Tages, in Lumpen und dem Verhungern nahe, bettelarm an der spanischen Küste landet. Dort steht er nun zu Füßen der Säulen des Herakles, wie man die Felsen auf beiden Seiten der Straße von Gibraltar nennt. Mit leeren Augen blickt er in die Wellen, stürzt sich ins Wasser und ertrinkt. Der Mann aber, dem einst Al Hafed seinen Hof verkauft hatte, führt eines Tages sein Kamel zur Wasser- stelle im Garten und sieht plötzlich im flachen Wasser Diamanten aufblitzen - wie sich später herausstellt, eines der größten Diamantfelder der Erde.

Russell Conwell

Klaus E. Daniel
03.06.2003, 14:10
Über die Entwicklung der marxistichen Utopie zum Realsozialismus durch die Mitwirkung der SED erzählt der Arbeiter der Dermbacher Hütte:

"Mein Sschwiegervater, ein alter Glasmacher, hat 1945, als es keine Kohlen gab, Stöcke gerodet und sie verbrannt, damit der Glasofen in der Hütte wieder glühte.
Damals war es noch nicht ihre Hütte. aber die Arbeiter sagten liebevoll 'unsere Hütte'.
Heute (das heißt damals K.E.D.) ist es unsere Hütte, aber keiner nennt sie mehr so.

Landolf Schrezer in 'Der Erste'.

Nemesis
03.06.2003, 15:58
Mein Arsch!

Mein Arsch, das ist ein Schweinehund.
Mitunter treibt er's gar zu bunt.
Schon oft in später Mitternacht
hat er mich aus den Bett gebracht.
Auch einstmals quälte er mich sehr,
dass ich's kaum konnt' erhalten mehr.
Ich klemmte die Arschbacken zu.
Er ließ mich aber nicht in Ruh.
Endlich aber schlief ich ein,
und dacht, es könnte ein Furz nur sein.
Ganz anders kam's, o jeh, mein Schreck,
denn plötzlich lag ich in dem Dreck.
Schnell ich aus dem Bette sprang
und schiss dabei die Stub entlang.
Das Hemde aus, die Hosen an
und nach dem Scheißhaus rannt' ich dann.
Aber gerade wir zum Possen,
war die Scheißhaustür verschlossen.
Ich trippelte nun hin und her,
denn halten konnte ich's nicht mehr.
Wie ich nun so betrübt da stehe,
ich meinen Nachbarn eilen sehe,
mit seiner Hose in der Hand
kam er aufs Scheißhaus zugerannt.
Doch eh er noch den Schlüssel dreht,
der Dreck ihm in die Hose geht.
Die Hosen waren voll zum Strotzen,
da fing er auch noch an zu kotzen.
Als ich denselben kotzen sah,
da ging es ebenfalls mir nah,
und ach, mein Wille war es nicht,
ich kotzt ihm mitten ins Gesicht.
Nun hätten Sie nur müssen seh'n,
was zwischen uns ist nun gescheh'n.
Mein Nachbar kotzte und ich piss,
dann kotzte ich, derweil er schiss.
Bei dieser Kotz- und Scheißerei
ging unter uns das Brett entzwei.
Und nun ging's Adieu Partie
hinab in den Dreck, bis an die Knie.
Zu unserm Glück kam auch noch
'ne Frau ging gerade übers Loch,
Weil sie's nicht länger konnt' verbeißen,
fing sie im Stehen an zu scheißen.
Kaum war der Arsch von Scheiße leer,
da seechte sie noch hinterher
und zwar in einer solchen Weise,
als wenn geöffnet eine Schleuse.
Wir waren, es ist ungelogen,
von Scheißdreck ganz und gar bezogen. -
Bis ungefähr des Morgens vier. -
Da kam ein Bauer, Mist zu laden,
er lachte über unsern Schaden.
Er fühlt sich endlich doch bewogen
und hat uns aus dem Dreck gezogen.
Wir mussten uns nun schnell bequemen
ein kaltes Sturzbad anzunehmen.
Doch hatten wir begonnen kaum,
erwachte ich, es war ein Traum.

Klaus E. Daniel
03.06.2003, 21:56
Nemesis,

ich fürchte, das ist keine Geschichte der anfänglich skizzierten Art.

Nichts für ungut, aber ich habe sie mühsam abgetippt.

Klaus E. Daniel

Nemesis
03.06.2003, 22:04
@ K.E.D.

Ich habe länger überlegt, ob ich diese kleine Geschichte hier einfügen sollte oder doch besser nicht. Das Sie ihnen möglicherweise nicht ganz gefallen würde war mir klar aber sie hatte mir in diesem Moment einfach zu gut gefallen.

Mein großes Pionierehrenwort, das es in diesem Strang eine einmalige Aktion war. :)

Klaus E. Daniel
04.06.2003, 10:39
Prima, Nemesis,

schmunzel

Klaus E. Daniel

Nemesis
05.06.2003, 10:32
Taktik

Bei der Belagerung einer Burg waren Angreifer und Verteidiger gleichermaßen erschöpft. Auch fehlte es beiden Seiten an Nahrungsmitteln. Die Verteidiger machten Pläne, wie sei mit dem einzigen verbliebenen Ochsen und dem letzten Sack Mehl noch länger ausharren sollten. Der Kampf schien verloren. Alle ließen die Köpfe hängen. Da meldete sich einer und sagte: "Laßt uns das ganze Mehl zu Brot verbacken, den letzten Ochsen braten und alles über die Mauer werfen. Dann werden die Belagerer glauben, wir hätten noch Vorräte im Überfluß." Und in der Tat: Als die Angreifer die Schinken und Brote über die Mauer fliegen sahen, packten sie ihre sieben Sachen und zogen dorthin zurück, woher sie gekommen waren...

(aus dem Orient)

Klaus E. Daniel
05.06.2003, 10:43
Eine der schönsten Geschichten jüdischer Art (vor dem 1. Weltkrieg), die ich kenne:


Zei Juden treffen sich am Bahnsteig.
"Wohin fährst Du?
"Fahr ich nach Krakau."
"Wenn Du sagst, Du fährst nach Krakau, willst Du, ich soll denken, Du fährst nach Lodz. Du fährst aber doch nach Krakau.
Also, warum liegst Du?"

Diese speziellen Spitzfindigikeiten sind einfach herlich.

K.E.D.

Nemesis
05.06.2003, 10:54
Original von Klaus E. Daniel
Also, warum liegst Du?"Liegen oder fahren? *verwirrt*

Klaus E. Daniel
05.06.2003, 10:59
Nemesis,

so heißt es nun mal im vergangenen jiddisch. Es bedeutet natürlich "lügst".

Gruß

Klaus E. Daniel (der auf seinem "Sprachtripp ist)

Nemesis
05.06.2003, 18:03
Original von Klaus E. Daniel
Nemesis,

so heißt es nun mal im vergangenen jiddisch. Es bedeutet natürlich "lügst".:D


Fortschritte

Kennen Sie die Geschichte von dem Missionar, der jahrelang bei den Kannibalen gelebt hatte? Nachdem er den Bericht des Missionars geprüft hatte, sagte der Bischof: "Sie haben einige feine Sachen getan, aber ich bin enttäuscht zu sehen, daß diese Leute offensichtlich immer noch Menschenfresser sind." "Ja," sagte der Missionar, "aber jetzt benutzen Sie Messer und Gabel!" - Sie sehen also, das Wichtigste ist, Fortschritte zu machen...

unbekannt

Nemesis
07.06.2003, 13:58
Bescheidenheit


In einer südfranzösischen Zeitung erschien folgende Anzeige: "Gescheiterte Existenz, viermal geschieden, zweimal Konkurs, Plattfüße, Vollglatze, Säbelbeine, Asthma und Rheuma, möchte heiraten, möglichst Miß Europa oder Miß Frankreich, eventuell auch andere Schönheitskönigin, sofern der Vater Millionär ist. Zuschriften unter: "Bescheidenheit" an die Administration der Zeitung". Es kamen 83 Zuschriften, darunter sechs mit beigelegtem Bankauszug.

Klaus E. Daniel
08.06.2003, 13:13
Original von Klaus E. Daniel

"Hat der Herr gut geschlafen?". willl der dienstbeflissene Wirt wissen.

Ja. tief und fest. Nur die armen Wanzen hobn de ganze Nacht kein Oije (Auge) zugemocht".

Nach dem Landesrabiner von Sachsen


Offensichtlich aus der zaristischen Zeit von Rußland.

Nemesis
09.06.2003, 13:45
"Ihre Rede gestern war ausgezeichnet.
Wer hat sie für Sie geschrieben?"
"-"
"Freut mich, daß sie Ihnen gefallen hat.
Wer hat sie Ihnen erklärt?"

Klaus E. Daniel
11.06.2003, 10:49
Am Portal des spätgotischen Domes zu Limburg hängt ein Schild:

"Der Domdekan heißt die Touristen willkommen, Er möchte aber darauf hinweisen, daß in der Kirche keine Gelegenheit zum Schwimmen besteht, Es ist daherzwecklos, diese Kathedrale in Standkleidung oder gar im Bikinini zu betreten"

Sehr feinsinnig.

Nemesis
11.06.2003, 12:57
Der Elch in der Armee

Um das Jahr 1700 experimentierte die schwedische Kavallerie mit dem Elch als "Schlachtross". Elche sind ausdauernder und besser für schwieriges Gelände geeignet als Pferde. Man erwartete außerdem, dass die gegnerische Armee bei dem Anblick der Elche erstarren würden, weil sie vermutlich noch nie einen Elch gesehen hätten. Elche lassen sich genauso gut reiten und ausbilden wie Pferde. Aber erstens sind Elche schlau und zweitens hörten sie nicht auf vor dem Lärm gegnerischen Artillerie, Musketen, Piken und anderen Waffen davon zu laufen.

Klaus E. Daniel
06.07.2003, 12:26
Horazens berüchtigter Satz:"Dulc'et decorumst pro patria mori"(=süß und ehrenvoll ist es, fürs Vaterland zu sterben) ist in Wirklichlicheit ein genau so bissiger Sarkasmus wie die Behauptung des Shakespeareschen Marc Anton, daß Brutus ein ehrenwerter Mann ist.

Wer sich über die Schrebweise wundert, hat damals in Latein nicht aufgepaßt.

:-:

Klaus E. Daniel
07.07.2003, 18:10
Aus der Zeitung, ich las die immernoch bedenkswerte Geschichte:

"Die in Berlin seit langem mit liebevoller Hingabe gepflegte Unsitte, zur Lösung selbst kleinster Probleme zunächst einmal eine Regierungskommission einzuberufen, hat Ludwig Erhard einmal mit den Worten verspottet: "Damit eine Kommission etwas leistet, müßte sie aus drei Mann bestehen, von denen einer krank und einer abwesend ist.“

Edit: wer will mich denn daran hindern, überhaupt noch zu schreiben?
Die Schreibschriftgröße ist für Leute mit einer Lupe. Es gelingt langsam.

Klaus E. Daniel
07.07.2003, 18:28
Tschüß und machts besser.

Gruß

Klaus E. Daniel

Klaus E. Daniel
19.07.2003, 12:51
Aus den Marginalien Friedrich II von Preußen:



Der alte Fritz lehnte das Gesuch einer Gemeinde in Pommern um einen anderen Pfarrer, da der amtierende die Auferstehung des Fleisches leugne, per Randnotiz ab:

"Der Parrer bleibt. Wenn er am Jüngsten Tag nicht aufstehen will, kann er ruhig liegen bleiben".




:-:

Klaus E. Daniel
26.07.2003, 11:15
Der Rebbe ermahnt seinen Bruder, er solle doch mit dem Saufen auhören, das schade dem Ruf der Familie.

"Was willst Du denn", fragte ihn der Trinker, "Meine Familie ist besser als Deine"

Der Rebbe schaute ihn nur verständnislos an.
"Das kann ich beweisen: Ich hob einen Bruder, der ist Rebbe, du aber hast nur einen Sajfer (Säufer) zum Bruder!"

Gefunden von K.E.D.

Klaus E. Daniel
28.07.2003, 11:49
Stanislaw Jerzy Lec erklärte:

"Sein Gewissen war rein - er benuzte es nie"

Und fragte weiter:

"Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit - aber wie kommen wir zu den Tätigkeitswörtern?"


Wohl wahr, das haben so große Parolen so an sich. Frankreich schaffte erst vor nicht langer Zeit die Todesstrafe ab.

K.E.D.

Klaus E. Daniel
30.07.2003, 11:16
Norwegische Seeleute, die während des 2. Weltkrieges auf alliierten Schiffen gedient haben, heißen"krigseiler" (=Kriegsmatrosen) und schlossen sich nach dem 2. Weltkrieg zum Kriegsmatrosenverein in Brooklyn zusammen. Dessen Hauptaugabe war es, die norwegische Regierung dazu zu bewegen, daß sie ihnen von den Heuerentschädigungen, die die Alliierten der norwegischen Regierung zahlten, einen angemessenen Teil abgebe.

Was Oslo partout nicht wollte. (Stand 1994)

Klaus E. Daniel
12.08.2003, 11:19
Im letzten Monat hat die UNO eine weltweite Umfrage durchgeführt.

Die Frage war:
"Teilen Sie uns bitte ihre ehrliche Meinung zur Lösung der
Nahrungs-Knappheit im Rest der Welt mit."

Die Umfrage stellte sich, nicht unerwartet, als Riesenflop heraus.

In Afrika wußten die Teilnehmer nicht was "Nahrung" ist.

Osteuropa wußte nicht, was "ehrlich" heißt.

Westeuropa kannte das Wort "Knappheit" nicht.

Die Chinesen wußten nicht, was "Meinung" ist.

Der Nahe Osten fragte nach, was denn "Lösung" bedeute.

Südamerika kannte die Bedeutung von "bitte" nicht.

Und in den USA wußte niemand, was "der Rest der Welt" ist.


KED

:-:

Klaus E. Daniel
16.08.2003, 14:20
An den mecklenburgischen Lehrer Johannes Gillhoff gelangten viele Briefe von Auswanderen, vorzugsweise aus den USA, die der Vater beantwortete und sein Sohn in einem Fall herausgab. Es handelt sich um das Schicksal des zuhause bettelarmen Jürnjakob Swehn. Er wanderte 1868 auf einem verlausten Schiff aus - davon handelt auch diese Geschichte aus seinem Leben:

[....] Von den Läusen will ich auch ein paar Worte machen. Das waren keine gewöhnlichen. Das waren solche. wovon sechs einen Hammel festhalten. An einem solchen Tag kam Wilhelm Rump mit der Axt.
"Was willst Du? - Schlachten! - Woso? Was willst Du schlachten? - Komm und sieh es.

Ich ging mit. Da saß der Hebenkieker auf dem Brettern und hielt eine Laus fest. Die war mächtig groß und gräsig anzusehen. Mein Lebtag hab ich ein solches Biest nicht gesehen. Die hatte er gefangengenommen auf der Grenze zwischen dem irischen und deutschen Distrikt. Dort hat Rump sie erschlagen.
Ein Irländer sprach:" Die Laus gehört euch". Ein anderer: Sie ist gerade so langsam wie die Deutschen. Ein dritter: Aber es ist eine gute schöne Rasse.

So rieben sie sich mit Wörtern an uns.
Ich sprach: Nun paßt Achtung, ihr Männer von Irland. und höret. was ich euch zu sagen habe.
Sie sprachen: Was hast du uns zu sagen?

Ich sprach: Alles. was recht ist. Aber bei uns gibt es nur die kleinen Mücken, die machmal auch in der feinsten Hemdnaht rumspazieren. So ein Biest aber kommt nicht vor von den Alpen bis zur Nordsee. Auch trägt sie einen roten Sattel über den Rücken. Den gibt es bei uns auch nicht. Die laus gehört in euren Distrikt und ihren Heimatschein trägt sie bei sich. Ich sehe es an der Ähnlichkeit, daß sie eine Irländerin ist. Ihr Irländer tragt alle blaue Unterbüchsen. Aber die Farbe taugt nichts, denn sie färben ab. Darum habt ihr alle blaue Beine, wenn ihr morgens aufsteht. Die Laus gehört zu euch, denn siehe, ihre Beine sind auch blau. In euren Unterbüchsen ist Überbevölkerung eingetreten, darum wollte sie auswandern. So ist sie bis an die Grenze gekommen..

Als ich soweit war mit meiner Rede, da kam ich nicht weiter. Da erhob sich ganz Irland gegen mich (...)

Ich wäre auch gerannt ...


:-:

Klaus E. Daniel
10.09.2003, 17:48
Aus einem Erlaß, der ungeahnte Folgen hatte:


Weibliche Beamte, die bereits die Amtsbezeichnung „Amtmännin“ führen, können der zuständigen Behörde mitteilen, daß sie die Amtsbezeichung „Amtsfrau“ führen möchten. Sie erhalten einen schriftlichen Bescheid über die Änderung der Amtsbezeichnung. Ein Amt mit der Amtsbezeichnung „Amtmann“ wird weiblichen Beamten nicht mehr verliehen. Vorhandene weiblich Beamte, die die Amtsbezeichnung „Amtmann“ nicht mehr führen möchten, teilen der zuständigen Behörde mit, ob sie die Amtsbezeichnung „Amtmännin“ oder die Amtsbezeichnung „Amtsfrau“ führen möchten.

Aus einem Schreiben des Bundsinnenministeriums an die . Bundesbehörden





Ist hier eine Amts"frau". Ich hätte eine solche auch so an bestimmten Merkmalen erkannt. [Wenn daraus Emanzipation zu erkennen sein sollte, ist das eine Seifenblase. Die zeigt sich nämlich anders.)

:-:

KED

Klaus E. Daniel
19.09.2003, 10:44
Eine Rechenaufgabe im Wandel der Zeit

Volksschule 1950:

Ein Bauer verkauft 1/2 Schwein für 100 DM.
Die Erzeugerkosten betragen 3/4 des Erlöses.
Wie hoch ist der Gewinn ?


Realschule 1960:

Ein Bauer verkauft 1/2 Schwein für 100 DM.
Die Erzeugerkosten betragen 75 DM.
Berechne den Gewinn.


Gymnasium 1970:

Ein Bauer verkauft eine Menge Schwein (S) mit der Mächtigkeit
1/2 für eine Menge Geld (G). (G) hat die Mächtigkeit 100.
Für die Elemente (g) aus (G) gilt (g) = 1,00 DM. Es gilt:
Die Mächtigkeit der Menge (G) ist um 25% größer als die
Mächtigkeit der Menge der Erzeugerkosten (E). Zeichne das
Bild der Menge (E) als Teilmenge der Menge (G) und gib
die Lösungsmenge (L) an für die Frage: Wie groß ist die
Mächtigkeit der Gewinnmenge ?


Walldorfschule 1980:

Ein halbes Schwein kostet 100 DM. Ein mit biologisch-
dynamischen Erzeugnissen gefüttertes Schwein kostet 150 DM.
Ummale den Text mit dreigegliederten 5-eckigen Formen und
benutze dazu lila Wachsmalfarben. Wer lebt gesünder ?


Integrierte Gesamtschule 1985:

Ein Bauer verkauft ein halbes Schwein für 100 DM.
Die Erzeugerkosten betragen 75 DM. Der Gewinn
beträgt 25 DM. Aufgabe: Unterstreiche das Wort
Schwein und diskutiere darüber mit deinem Nachbarn.


Virtuelle Cyberspace-Schule 1999:

Ein Bauer promotet sein Schwein im Web (www.landwirt.de/products/pigs)
und verkauft es für 100 EURO. Der Break Even Point liegt bei 175 EURO.
Wie hoch sind die Subventionen ?


Nach der Rechtschreibreform:

ein kapitalistisch priwilegirter bauer bereichert sich one rechtfertigunk
an einen halbem schwein um 25 maak. undersuch den teckst auf deen
eihnen gramatischen; ortogravischen zeichensetzunkfeler und demonstrire
gegen die lösunk !

Unbekannt

<--
19.09.2003, 18:09
:(

Also ich finde die Aufgabe vom Gymnasium 1980 am schwierigsten.
Außer der von der virtuellen Cyberspace-Schule 1999, die verstehe ich leider nicht... :(

Aber ich verstehe schon, wie der Text gemeint ist... (glaube ich jedenfalls).