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Vollständige Version anzeigen : zusammenlegung sozialhife und Alo



shirley
02.07.2004, 19:38
hi forum,

heute habe ich mal gern die zeitung gelesen. die neue regelung ab 01.2005 wird die AN auf dauer entlasten. ich betone ausdrücklich, dass ich von "unwilligen langzeitarbeitslosen" rede. wie sieht ihr das?

jetzt wünsche ich mir eine überprüfung der genehmigten 16-wochen kuren für unsere "süchtels". mir gefällt es nämlich überhaupt nicht, dass langzeitarbeitslose "süchtels" pünktlich am 1. ihre kohle abholen und sie versaufen, sich bei bedarf in entsprechende kliniken verziehen und eh nix ändern. hier ist m.E. noch erheblicher klärungsbedarf von "oben" zu leisten.

gruß an alle
shirl

Fars
02.07.2004, 19:54
Hallo, shirley!

Natürlich ist die Zusammenlegung von Sozialhilfe und Arbeitslosenhilfe eine Einsparung, die direkt den öffentlichen Kassen zugute kommt und indirekt die Belastung der Arbeitnehmer und Arbeitgeber senkt - vielleicht. Man kann erst in ein paar Jahren urteilen, wenn man absehen kann, wie sich die Beiträge zu den gesetzlichen Versicherungen entwickelt haben werden. Zur Zeit sieht es eben so aus, dass die Kommunen, die die Sozialhilfe auszahlen, äußerst knapp bei Kasse sind. Und öffentliche Kassen können nun mal nicht mehr ausgeben, als sie einnehmen - oder eben noch mehr Schulden machen.

Zu deinem zweiten Absatz nur eine Anmerkung: Alkoholismus ist nicht heilbar.

Gruß Fars

l_osservatore_uno
02.07.2004, 21:06
Fest steht:

Der alte Dackel von 55 Jahren, der vielleicht seit seinem 14ten Lebensjahr AV-Beiträge gezahlt hat, der inzwischen 41 Arbeitsjahre auf dem Buckel hat, und dieser, der hat noch was gespart, hat echt was auf die Hohe Kante gelegt, der ... war immer fleißig und hat sich nicht geschont ...

... der zahlt nun die Zeche für 's faule Dreckspack vergangener Jahrzehnte!

Denn der muß das bißchen Gesparte auf 18 Seiten Antrag deklarieren und bis auf 'nen schmalen Rest von ca. 10.000,-- € verputzen, bevor's Sozialpatte gibt!

Ich sagt' es bereits an anderer Stelle:

Die Zeichen steh'n auf REVOLUTION DER IMMER ANSTÄNDIGEN!

Enzo

shirley
03.07.2004, 18:20
hi ihr beiden,

wie ich schon eingangs schrieb, bedauere ich die lage der arbeitslosen, die von jeher fleißig bzw. gewillt waren zu arbeiten. soweit ich gelesen habe, soll da evtl. noch nachgebessert werden.

heute stand ein bericht in der zeitung, aus dem hervorging, welche einmalzahlungen z.b. nicht mehr gezahlt werden, als da wären: hochzeit, konfirmation, reise zu den verwandten, kondome, anti-baby-pille und und und.

ich finde es komplett richtig, wenn die unwilligen langzeitarbeitslosen, die jahrelang auf der faulen haut gelegen haben, jetzt für 3,50 euro arbeiten gehen müssen. schließlich verdient mancher facharbeiter nur einen std.lohn von 6,50 euro.

fars, ist schon richtig, dass alkoholismus eine lebenslange krankheit ist. heißt das im umkehrschluss, die können sich von ihrer stütze die kante geben, ich (wir) zahlen dann die alk- oder drogentherapien und nix ändert sich???? soll ich das so verstehen? wollen wir bzw. müssen wir lebenslang für die sucht anderer zahlen????? nene, so menschlich bin ich nicht, jeder von uns muss irgendwann auch mal eigenverantwortlich handeln können und nicht nur auf knochen anderer leute leben.

in einem thread höher habe ich gelesen, dass hausbesuche stattfinden sollen. das ist doch heute schon so. und wenn erst die dienststellen des öffentlichen dienstes "zusammenarbeiten" (per pc) ist sozialhilfemissbrauch erheblich besser zu bekämpfen.

gruß an alle
shirl

Duck
03.07.2004, 18:31
Die Zeichen steh'n auf REVOLUTION DER IMMER ANSTÄNDIGEN!
Enzo

Es wird Zeit,dass die Revolution endlich stattfindet,bevor hier alles den Bach runter geht.

Fars
03.07.2004, 18:37
Hallo, shirley!

Mein Vater war länger als ein Jahr arbeitslos, also ein Langzeitarbeitsloser. Ich verbitte mir, ihn als faul abzustempeln! X(
Natürlich gibt es Faulenzer. Aber glaube mir, der Verlust des Selbstwertgefühls durch Arbeitslosigkeit ist schlimmer als der finanzielle Verlust. Und die meisten wollen arbeiten!

Der Entzug sorgt erstmal dafür, dass die Körperfunktionen auch ohne Droge stabil laufen. (Wenn ein Alkoholiker [vor Entzug] operiert wird, wird ihm Alkohol transfusioniert, damit sein Kreislauf nicht abschmiert und somit nicht stirbt!) Egal ob Heroin- oder Alkoholabhängiger, sie dürfen nie wieder an den "Stoff" heran, sonst tritt automatisch der Rückfall ein. Und gerade weil Alkohol so gut zugänglich ist in unserer Gesellschaft, liegt die Rückfallquote bei Alkoholikern weit über 50 %. Das Problem ist diese hohe Rückfallquote, das Tabu und das Unwissen der Mitmenschen ("Ach, komm, trink doch ein Gläschen mit uns!"). Oft sind mehrere Entziehungskuren nötig, und das geht eben ins Geld.

Gruß Fars

shirley
03.07.2004, 18:52
hi fars,

ich muss wohl noch mal klarstellen: es tut mir leid, dass dein vater arbeitslos ist, aber ein jahr bezeichne ich NICHT als langzeitarbeitslos und "arbeitsunwillig". ich rede von denen, die jahrelang (ab 3 jahre) nix tun, die nicht nur über die stütze mir auf der tasche liegen sondern auch durch strafverfahren. du würdest dich wundern, wie viel das sind, denk da mal an florida-rolf. solche meine ich.

ein überdenken der stationären und ambulanten therapien (wie oft bewilligt, wie lange bewilligt) ist zwingend notwendig. jeder, der es braucht, soll eine bzw. auch zwei therapien bekommen (nix gegen zu sagen), aber wann steht er dann endlich selbst auf seinen füßen? kann man doch wohl erwarten, oder??? ich bin es leid, denen ihre flasche zu finanzieren, sorry.

gruß
shirl

mike
03.07.2004, 19:00
"Hatz IV" ja richtig die Hatz, wie hetzen, die Beute jagen.
Lt. Pressemitteilung wird es einen 14 Seitigen Fragenkatalog geben, in dem die Vermögensverhältnisse abgefragt werden.
Bargeld, Giro- u. Sparkonten, Bausparguthaben, Lebensversicherungen, Grundbesitz.
Außerdem ist anzugeben: Sonstige Vermögensgegenstände wie Uhren, Gemälde , Autos, Schmuck und Antiquitäten.
Und das Vermögen des Ehepartners?
Auch das wird angetastet. Wenn der Ehepartner (auch sog. Homo-Ehe) einen Verdienst oder eine hohe Lebensversicherung hat, bekommt der Arbeitslose gar keine Stütze mehr.
Welchen Job muß ich annehmen?
Jeden! Jede legale Arbeit ist zumutbar. Wer eine Stelle ablehnt, bekommt 3 Monate lang 100 € weniger Stütze.
Gibt es weiterhin Sonderleistungen?
Nein. Sozialhilfeempfänger bekommen zwar mit dem Arbeitslosengeld II etwa 15% mehr als bisher. Dafür entfallen aber auch alle sonstigen Beihilfen.
Kann ich mein erspartes erhalten? Nein, alles muß zu Geld gemacht werden, Rücklagen müssen aufgelöst, Wertsachen verkauft werden.
Pro Lebensjahr darf ein Vermögensfreibetrag von 400 € behalten werden, davon 200 € für die Altersvorsorge.

Beispiel:ein 50jähriger dürfte z.B. 10.000 € Barvermögen haben und 10.000 in einer Lebensversicherung, wobei die auch vor dem Staat nicht sicher ist.

Ja Freunde der Nacht, es brechen harte Zeiten an. Wer es nicht glaubt, soll sich die Springer BZ kaufen.
Und die Milliarden im Ausland liegen weiter dort und mehren sich.
Das ist unser Staat. Wie lange geben wir ihm noch. Wer ein wenig Phantasie hat, sollte sich jetzt einmal überlegen welche Art von menschlichen Schicksalen uns diese "Reform" bringt und was uns zugemutet wird und ob wir uns das gefallen lassen dürfen.

Wir haben einen Artikel 20 im Grundgesetz.
(1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.


(2) Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt.


(3) Die Gesetzgebung ist an die verfassungsmäßige Ordnung, die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung sind an Gesetz und Recht gebunden.


(4) Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.

Hier wird die Ordnung durch eine Gruppe , die sich Parlarmentaria nennt empfindlich gestört und das kann und darf kein anständiger Deutscher Staatsbürger so hinnehmen. Die Regierung jolabiert, wie es an den oben geschriebenen ersichtlich wird. Es herscht auch kein Gleichheitsprinzip mehr, sondern hier wird nur noch die vermeintlich schwache Masse zu Kasse gebeten und die Devisenverbrecher läßt man ungestraft laufen.

shirley
03.07.2004, 19:37
hi mike,

zwischen einem unwilligen langzeitarbeitslosen (ab 3 jahre) und mir besteht kein gleichheitsprinzip. ich arbeite ab 06.30 uhr und der pennt bis in die puppen und sammelt klammheimlich "schwarz" seine werte an. das kann es nicht gewesen sein.

es werden sicherlich unterschiede gemacht werden, bei denjenigen, die unverschuldet (durch firmenpleiten bzw. alter) arbeitslos geworden sind und das ist gut so. der rest soll spürbar merken, wie die arbeitnehmende bevölkerung seit jahren deutlich den gürtel enger schnallt. gleiches recht für alle, also gleichheitsprinzip *g
gruß
shirl

mike
03.07.2004, 19:46
hi mike,

zwischen einem unwilligen langzeitarbeitslosen (ab 3 jahre) und mir besteht kein gleichheitsprinzip. ich arbeite ab 06.30 uhr und der pennt bis in die puppen und sammelt klammheimlich "schwarz" seine werte an. das kann es nicht gewesen sein.

es werden sicherlich unterschiede gemacht werden, bei denjenigen, die unverschuldet (durch firmenpleiten bzw. alter) arbeitslos geworden sind und das ist gut so. der rest soll spürbar merken, wie die arbeitnehmende bevölkerung seit jahren deutlich den gürtel enger schnallt. gleiches recht für alle, also gleichheitsprinzip *g
gruß
shirl

shirl
du wirst doch sicherlich nicht überlesen haben, daß ich vorher von den Milliarden auf den Auslandskonten sprach.
Versucht doch nicht immer das Volk zu verblöden, daß die egal wie viel Langzeitarbeitslosen unser Land retten würden.
Das ist doch der gleiche Schwachsinn wie der mit Florida-Rolf.

Diese WIXER sollen doch erst einmal genug Arbeitsplätz für die Willigen schaffen. Wenn wir dann eine Vollbeschäftigung haben, können wir uns die Maden raussuchen. ABER ERST EINMAL ARBEIT FÜR DIE DIE ARBEITEN WOLLEN!
Nachtrag:
Dieser Staat ist so auf Lüge und Betrug aufgebaut, daß die, die die Wahrheit aussprechen schon bald wie Lügner erscheinen müssen.

Duck
03.07.2004, 20:21
Dieser Staat ist so auf Lüge und Betrug aufgebaut....
Das trifft es genau,doch wie lange können die Lügner und Betrüger noch Lügen und Betrügen?
Die graben sich selbst das Wasser ab und das schneller,als sie denken können.
Spätestens wenn der treudeutsche Volldepp keine Kohle mehr hat,ist es vorbei. :2faces:

shirley
03.07.2004, 20:24
hi mike,

arbeitsplätze werden abgebaut, das ist so. wer arbeiten WILL, wird sich mit den heutigen zuständen einrichten müssen, sonst droht kürzung der stütze.

versteh ich dein posting richtig, dass D erstmal wieder für die vollzeitbeschäftigung sorgen soll bei 30 tagen urlaub mit bezahlten überstunden, damit du dir einen job, der dir genehm ist, aussuchen kannst und wie die made im speck leben kannst? wenn ichs richtig verstehe, träum weiter.

deine signatur ist übrigens verdammt aussagekräftig *gg

gruß
shirl

Wassiliboyd
03.07.2004, 23:02
[QUOTE=l_osservatore_uno]Fest steht:

Der alte Dackel von 55 Jahren, der vielleicht seit seinem 14ten Lebensjahr AV-Beiträge gezahlt hat...


Also
den 55jährigen, der mit 14 Jahren Beiträge gezahlt hat, möchte ich sehen.

Solche Berufsbiographien hat es allenfalls bei heute 65-jährigen und älter gegeben ?(

Wassiliboyd
03.07.2004, 23:08
hi forum,

heute habe ich mal gern die zeitung gelesen. die neue regelung ab 01.2005 wird die AN auf dauer entlasten. ich betone ausdrücklich, dass ich von "unwilligen langzeitarbeitslosen" rede. wie sieht ihr das?

jetzt wünsche ich mir eine überprüfung der genehmigten 16-wochen kuren für unsere "süchtels". mir gefällt es nämlich überhaupt nicht, dass langzeitarbeitslose "süchtels" pünktlich am 1. ihre kohle abholen und sie versaufen, sich bei bedarf in entsprechende kliniken verziehen und eh nix ändern. hier ist m.E. noch erheblicher klärungsbedarf von "oben" zu leisten.

gruß an alle
shirl


Leute!
Gewöhnt euch an den Gedanken, dass die fünfzig vergangenen fetten Jahre ENDGÜLTIG vorbei sind.
Je eher desto besser.

Das gilt für alle, ob berufstätig oder Rentner, ob arbeitslos oder SHE, ob Mann ob Frau ob Kind.
Allein unsere "tüchtigen" Manager wie Esser, Ackermann, Schrempf und Co und natürlich unsere Polit-Kaste werden auch weiterhin leben wie die Maden in Germania. :motz:

Wassiliboyd
03.07.2004, 23:16
Das trifft es genau,doch wie lange können die Lügner und Betrüger noch Lügen und Betrügen?
Die graben sich selbst das Wasser ab und das schneller,als sie denken können.
Spätestens wenn der treudeutsche Volldepp keine Kohle mehr hat,ist es vorbei. :2faces:


Darauf würde ich nicht bauen.
Der treudeutsche Depp wird motzen, räsonnieren, schimpfen wie der berühmte Rohrspatz, er wird Wahlenthaltung üben, aber eine Revolution wird es nicht geben.
Es ist doch schon so, dass 41% aller Gewerkschaftsmitglieder ihre eigenen Organisationen für überflüssig halten.
Alle unsere Grossorganisationen, wie Parteien, Gewerkschaften, Kirchen werden weiterwurschteln am Modell Deutschland wie gehabt. :angry:
Business as usual.
Thats all, folks! :comic:

mike
04.07.2004, 09:40
hi mike,

arbeitsplätze werden abgebaut, das ist so. wer arbeiten WILL, wird sich mit den heutigen zuständen einrichten müssen, sonst droht kürzung der stütze.

versteh ich dein posting richtig, dass D erstmal wieder für die vollzeitbeschäftigung sorgen soll bei 30 tagen urlaub mit bezahlten überstunden, damit du dir einen job, der dir genehm ist, aussuchen kannst und wie die made im speck leben kannst? wenn ichs richtig verstehe, träum weiter.

deine signatur ist übrigens verdammt aussagekräftig *gg

gruß
shirl


Kann mir aus deiner Aussage keinen Reim machen. Verstehe ehrlich nicht was du meinst. Und dann immer die Abkürzungen "D" *gg , schreibt doch halbwegs vernünftig. Es kann doch nicht jeder irgendwelche Abkürzungen erfinden und erwarten, daß ein anderer sie versteht.
Sind wir jetzt alle so cool, daß wir uns nur noch mit Buchstaben sprechen, statt mit Worten?

Zum Thema:
Der Groß-u. Außenhandelspräsident Anton Börner mit Zustimmung der IHK-Berlin und dem Vorstandschef von Daimler Chrysler meinen, daß man dem Arbeitnehmer auch eine Woche von seinem Jahresurlaub streichen sollte. Es schafft zwar keine neuen Arbeitsplätze, aber wer seinen Job behalten wolle müsse sich darauf einrichten.
Unmittelbar daneben steht: Karstadt streicht 4000 Stellen.

Wenn jetzt die Arbeitnehmer von Karstadt völlig auf ihren Urlaub und ihren Lohn verzichten würden, blieben dann die Arbeitsplätz erhalten? ;)

Träumt ihr mal alle schön weiter.
Ein Unternehmer ist von Natur aus keine Sozialstation. Das er für die Hälfte der Beiträge seiner Arbeitnehmer aufkommen mußte war ihm schon immer ein Dorn im Auge. Jetzt ist er endlich einmal dank unser gottlos dummen Regierung und der Gewerkschaften in der Situation den Arbeitnehmer zu Knechten. Und das wird jetz voll ausgekostet.
Hier hilft nur noch eine Revolution. Denn das Ziel der Arbeitgeber ist fest abgesteckt.
Das Im kapitalismus verinnerlichte Maximierung-Prinzip.
Mit möglichst geringen Einsatz ein Maximum an Profit zu erzielen.
Hier muß es von Seiten der Arbeiter eine Vollbremsung geben. Wir stehen wieder in einer historischen Verantwortung unseren Nachkommen gegenüber und müssen die Produktionsmittel wenn notwendig mit Gewalt den Produzierenden Arbeitnehmern zur Verfügung stellen. Wirtschaftsbosse und Chefs sind auswechselbar.
Es geht hier nicht um ein paar Robotter, die man mit Strom oder anderen Dingen speist, es geht hier um Menschen und Schicksale.
Und wer das nicht begreift, hat sein Leben vergeudet und ist nicht sozialfähig. Und solche Leute müssen aussortiert werden.

shirley
04.07.2004, 17:41
hi mike,

damit auch du mein posting verstehst, hier für dich: D steht für Deutschland. gg steht für grinsen. alles klar?

ich schließe mich dem 55-jährigen dackel an. ich bin 14 tage vor erreichen meines 14. lebensjahres in ausbildung gegangen, für schlappe 20 DM, von denen ich 15 als "kostgeld" abgeben durfte. in den weiteren lehrjahren habe ich 40 bzw. 60 DM verdient. lt. meinem rentenbescheid werden diese daten gar nicht berücksichtigt (weil einfach zu jung gewesen).

heutzutage geht man wohl kurz vor 30 in lohn und brot, oder? erstmal ordentlich leben (auf knochen der anderen), dann erstmal jahrelang überlegen, was man so machen will, abgebrochene lehren und und. die allgemeinheit zahlt ja, nein, danke schön

gruß
shirl

Fars
06.07.2004, 20:50
Hallo, mike!

[...] Das Im kapitalismus verinnerlichte Maximierung-Prinzip.
Mit möglichst geringen Einsatz ein Maximum an Profit zu erzielen.
Hier muß es von Seiten der Arbeiter eine Vollbremsung geben. Wir stehen wieder in einer historischen Verantwortung unseren Nachkommen gegenüber und müssen die Produktionsmittel wenn notwendig mit Gewalt den Produzierenden Arbeitnehmern zur Verfügung stellen. Wirtschaftsbosse und Chefs sind auswechselbar.
Es geht hier nicht um ein paar Robotter, die man mit Strom oder anderen Dingen speist, es geht hier um Menschen und Schicksale.
Und wer das nicht begreift, hat sein Leben vergeudet und ist nicht sozialfähig. Und solche Leute müssen aussortiert werden.
Das Ding heißt Optimierungs- oder "ökonomisches Prinzip": mittels eines Minimums das Maximum herausholen. Uns Verbrauchern ist es eher als "bestes Preis- Leistungsverhältnis" geläufig. In der Ökonomie wird nie ein Maximum angestrebt sondern immer ein Optimum. Deshalb ist das Kaufverhalten gerade Deutscher unökonomisch, weil sie zu sehr auf den Preis achten, also auf Erzielung des Minimums, aber das Maximum, eine möglichst hohe Qualität, oft außer Acht lassen. Wen wundert es, dass dieses auch auf die Firmen durchschlägt? Wenn du also auf "die da oben" schimpfst, dann kaufe auch nicht viel in Billigsupermärkten.
Natürlich hat die geringe Nachfrage und das Schielen auf die Preise viel mit der momentan hohen Arbeitslosigkeit und Unsicherheit zu tun. Aber es hilft ja nicht, aus diesem sich entwickelnden Teufelskreis auszubrechen, wenn man nicht mehr ausgibt.
Der Staat soll's richten, und dann wundern sich die Leute, wenn die Staatsverschuldung und die Steuern weiter steigen.
Die Unternehmen handeln zur Zeit aus demselben Geist heraus, wie Otto Normalverbraucher, der bei Aldi einkaufen geht. Aber mach dir keine Sorgen, mike, auf Mutter Natur ist immer Verlass: Irgendwann holt sich Otto N. eine Lebensmittelvergiftung, weil er immer die billigste Frischware gekauft hat, und irgendwann krepiert bei der BASF ein Rohr oder ein Reaktor, dass der Betriebsfeuerwehr Hören und Sehen vergeht, weil die BASF-Leitung einen Teil der Wartungstechnik "wegrationalisiert" hat. Irgendwann wird Optimum unterschritten.
Seit dem Bahnunglück von Enschede ist das Fahren mit dem ICE sicherer geworden - garantiert! Nach jedem Lebensmittelskandal greife ich mir genau die ehemals betroffenen Produkte aus dem Regal heraus.
Auch die Revolution, wenn du dir die Geschichte ansiehst, käme ganz von alleine. Der Reformstau des Ancien Régime vor 220 Jahren oder im Russland der Jahrhundertwende (19./20.) war so groß wie unauflöslich. Auch wenn unsere Demokratie und unsere Wirtschaft nicht die flexibelsten sind, so sind sie es im ausreichenden Maße, sodass wir mit Reformen und ohne Revolution auskommen werden.

Übrigens, wie du DaimlerChrysler und Karstadt-Quelle in einen Topf wirfst, zeigt nur deine vereinfachte Denkweise: Sie gegen uns, und wir gegen sie. Dabei sind die Situationen eines Autoherstellers und einer Einzelhandelskette grundverschieden:
DC muss gegenüber auländischer Konkurrenz wettbewerbsfähig bleiben, und für KQ ist die Nachfrage in Deutschland nicht groß genug.

Hallo, shirley!

Heutzutage ist die Situation eine andere als zu deinen Jugendjahren. Heutzutage muss die Hälfte der Schüler studieren gehen, am Fließband arbeiten können andere im Ausland billiger. Heutzutage weiß man nicht, was die Zukunft bringt, heutzutage gibt es keine Garantie mehr, dass man einen Job direkt nach der Ausbildung bekommt und diesen gar bis zur Rente behält. Mein ältester Bruder ist noch keine 30 Jahre alt und hat schon dreimal die Stelle gewechselt, so oft wie unser Vater in seinen fast 35 Jahren Berufsleben. Von Rente ganz zu schweigen ... Die Anforderungen in der Ausbildung sind auch nicht dieselben mehr, heute wird viel mehr verlangt: mehr Fremdsprachen, mehr Mathematik, Auslandserfahrung, Praktika ...
Auch die Altersverschiebung ist zu beachten: Mit 14 Jahren in die Lehre gehen? Kinderarbeit ist verboten, die Schulpflicht gilt bis 16 Jahre, das Renteneintrittsalter wird auch weiter steigen, sobald es auf dem Arbeitsmarkt besser geht.

Gruß Fars

Diver
06.07.2004, 23:56
hi forum,

heute habe ich mal gern die zeitung gelesen. die neue regelung ab 01.2005 wird die AN auf dauer entlasten. ich betone ausdrücklich, dass ich von "unwilligen langzeitarbeitslosen" rede. wie sieht ihr das?

jetzt wünsche ich mir eine überprüfung der genehmigten 16-wochen kuren für unsere "süchtels". mir gefällt es nämlich überhaupt nicht, dass langzeitarbeitslose "süchtels" pünktlich am 1. ihre kohle abholen und sie versaufen, sich bei bedarf in entsprechende kliniken verziehen und eh nix ändern. hier ist m.E. noch erheblicher klärungsbedarf von "oben" zu leisten.

gruß an alle
shirl


How high shirley?? Du hast sicherlich eine feste Arbeit. Sonst würdest du deine überhebliche Anspielung auf alkoholkranke Arbeitslose unterlassen. Es kann passieren, dass eine Firma in den Konkurs geht oder Einsparungen durch Personalabbau vorgenommen werden. Dann stell dir mal vor, du brichst dir wärend deiner Arbeitslosigkeit ein Bein und bleibst unerwartet etwas länger als 1 Jahr arbeitslos. Findest du es gerecht, wenn du jahrelang eingezahlt hast, und dann mit einem mickrigen Sozialhilfebeitrag abgespeist wirst?
Den Leuten, die immer noch ihr Stimme der SPD geben, ist die Tragweite dieser Reform noch nicht bewusst. Es stehen vielleicht bald günstig Häuser zum Verkauf, wenn dann der eine oder andere die Raten nicht mehr bezahlen kann. Die Gebrauchtwagen werden wohl auch bald günstiger, weil es einem Sozialhilfeempfänger quasi schon verboten ist einen Wagen zu besitzen. Es sind über viele Jahre viele Milliarden Euro Steuergelder für fehlgeleitete "Projekte" bezüglich der demographischen Entwicklung in Deutschland verschwendet worden. Es ist nicht gerade ein Vergnügen arbeitslos zu sein.
Wann wird denn bei der Zuwanderung gespart? Das würde doch auch den hier lebenden Ausländern helfen. Die könnten dann besser integriert werden. Du verschweigst auch, dass z. B. Fortbildungsmaßnahmen teilweise nicht auf die Zeit der Arbeitslosigkeit zugerechnet werden. Du findest es also durchaus gut, wenn man dafür bestraft wird, wegen einer solchen Maßnahme längere Zeit arbeitslos zu sein? Lebe du in deiner Welt und beschwere dich nicht, wenn es Leute gibt, die sich dagegen auflehnen. Du schreibst nämlich so, als würdest du die SPD-Politik voll unterstützen. Bei der SPD beginnt das Faulenzertum mit der Bierflasche auf der Couch schon nach einem Jahr. Welchen Langzeitarbeitslose meinst du? Nach 3 Jahren? Es wird doch schon kräftig bei den Arbeitslosen, die über ein Jahr arbeitslos sind, gespart. shirley bist du eine Schwedin und verschaukelst uns alle?

Diver

shirley
07.07.2004, 18:00
hi fars und diver

fars, du hast sicherlich recht, wenn du schreibst, dass heutzutage ein anderes anforderungsprofil an azubis gestellt wird. vielleicht waren da die früheren zeiten besser? das während meiner lehrzeit erworbene berufswissen (RA-Ausbildung) hat für mich all die jahre ausgereicht und irgendwann bin ich damit im öffentlichen dienst, vollzeit, gelandet.

bevor der aufschrei kommt, dass ich damit ja ausgesorgt habe, kann ich nur sagen, dass mein gehalt - wäre es 50 euro niedriger - mich berechtigen würde, wohngeld in anspruch zu nehmen. auch das weihnachtsgeld wurde uns ab 2005 komplett gestrichen, eine monatliche zulage von ca. 65 euro ist in höchster gefahr.

da man mit einem angestelltengehalt des ö.D. nicht leben kann (StGrp I) habe ich seit vielen jahren einen zweitjob, den ich am wochenende ausübe (der ebenfalls nicht in gefahr ist). so komme ich gut über die runden, zahle dafür, dass ich so arbeite z.B. 2 x den soli.

diver: mit sicherheit wähle ich nicht die SPD, momentan steht keine wahlalternative an. ich unterstütze auch nicht, was da oben verzapft wird. ich bedauere wirklich jeden, der nach x-jahren berufstätigkeit jetzt direkt vom arbeitslosengeld abrutscht in die armut. die maßnahme finde ich in großen maß daneben.

gut finde ich, dass der "erwerbsfähige", der einfach nicht arbeiten will und das auch über jahre nicht wollte sondern sich auf knochen der allgemeinheit ein faules leben macht, arge einschnitte hinnehmen muss.

bis jetzt saß der ja lieber mit seiner buddel im garten und verzog sich einmal jährlich für 16 bzw. 12 wochen in seine stationäre therapie. das ist ja auch einfach, brauch man sich noch nicht mal ums essen kümmern, wird ja vorgesetzt. dann kur vor ablauf des alo-geldes geht man dann notgedrungen in eine umschulung, verliert den führerschein durch suff das 4. mal und jammert dann rum, wie besch.... der job ist, dass man keine alternative hat und und und.

oder soll ich dir noch von der familie mit den 3 kindern erzählen: die eltern sind um die 28, arbeitslos, auch immer schon gewesen. papa voll erwerbsfähig. mit zulagen bekommen sie ca. 1.700 euronen monatlich. die kiddis sind 3, 2 bzw. 1/2 jahr alt. betten haben die kiddis nicht, sie schlafen auf einer matraze am boden, auch das kleinste. zu essen bekommen sie einmal täglich, wenn mama wach ist, meist gg. 23.00 uhr, nach ihrem joint. zuvor musste mama sich tagsüber vom suff erholen, deshalb sind die kiddis auch den ganzen tag im kinderzimmer eingesperrt (griff nach oben geklappt).
papa malocht derweil schwarz (auf 2 stellen), schließlich will der regelmäßige joint ja bezahlt sein, sonst droht dresche von den drogenkumpels. beide eltern wünschen sich sehnlichst ein 4. kind und üben schon fleißig. das gibt ja richtig kohle (der für stoff ausgegeben wird, nicht für die Kids.), den ich NICHT zu zahlen bereits bin für dieses gesindel.

diesen personenkreis meine ich. ich hoffe, dass jetzt alles klar ist.
gruß
shirl

mike
07.07.2004, 20:42
Hallo, mike!

Das Ding heißt Optimierungs- oder "ökonomisches Prinzip": mittels eines Minimums das Maximum herausholen. Uns Verbrauchern ist es eher als "bestes Preis- Leistungsverhältnis" geläufig. In der Ökonomie wird nie ein Maximum angestrebt sondern immer ein Optimum. Deshalb ist das Kaufverhalten gerade Deutscher unökonomisch, weil sie zu sehr auf den Preis achten, also auf Erzielung des Minimums, aber das Maximum, eine möglichst hohe Qualität, oft außer Acht lassen. Wen wundert es, dass dieses auch auf die Firmen durchschlägt? Wenn du also auf "die da oben" schimpfst, dann kaufe auch nicht viel in Billigsupermärkten.
Natürlich hat die geringe Nachfrage und das Schielen auf die Preise viel mit der momentan hohen Arbeitslosigkeit und Unsicherheit zu tun. Aber es hilft ja nicht, aus diesem sich entwickelnden Teufelskreis auszubrechen, wenn man nicht mehr ausgibt.
Der Staat soll's richten, und dann wundern sich die Leute, wenn die Staatsverschuldung und die Steuern weiter steigen.
Die Unternehmen handeln zur Zeit aus demselben Geist heraus, wie Otto Normalverbraucher, der bei Aldi einkaufen geht. Aber mach dir keine Sorgen, mike, auf Mutter Natur ist immer Verlass: Irgendwann holt sich Otto N. eine Lebensmittelvergiftung, weil er immer die billigste Frischware gekauft hat, und irgendwann krepiert bei der BASF ein Rohr oder ein Reaktor, dass der Betriebsfeuerwehr Hören und Sehen vergeht, weil die BASF-Leitung einen Teil der Wartungstechnik "wegrationalisiert" hat. Irgendwann wird Optimum unterschritten.
Seit dem Bahnunglück von Enschede ist das Fahren mit dem ICE sicherer geworden - garantiert! Nach jedem Lebensmittelskandal greife ich mir genau die ehemals betroffenen Produkte aus dem Regal heraus.
Auch die Revolution, wenn du dir die Geschichte ansiehst, käme ganz von alleine. Der Reformstau des Ancien Régime vor 220 Jahren oder im Russland der Jahrhundertwende (19./20.) war so groß wie unauflöslich. Auch wenn unsere Demokratie und unsere Wirtschaft nicht die flexibelsten sind, so sind sie es im ausreichenden Maße, sodass wir mit Reformen und ohne Revolution auskommen werden.

Übrigens, wie du DaimlerChrysler und Karstadt-Quelle in einen Topf wirfst, zeigt nur deine vereinfachte Denkweise: Sie gegen uns, und wir gegen sie. Dabei sind die Situationen eines Autoherstellers und einer Einzelhandelskette grundverschieden:
DC muss gegenüber auländischer Konkurrenz wettbewerbsfähig bleiben, und für KQ ist die Nachfrage in Deutschland nicht groß genug.

Hallo, shirley!

Heutzutage ist die Situation eine andere als zu deinen Jugendjahren. Heutzutage muss die Hälfte der Schüler studieren gehen, am Fließband arbeiten können andere im Ausland billiger. Heutzutage weiß man nicht, was die Zukunft bringt, heutzutage gibt es keine Garantie mehr, dass man einen Job direkt nach der Ausbildung bekommt und diesen gar bis zur Rente behält. Mein ältester Bruder ist noch keine 30 Jahre alt und hat schon dreimal die Stelle gewechselt, so oft wie unser Vater in seinen fast 35 Jahren Berufsleben. Von Rente ganz zu schweigen ... Die Anforderungen in der Ausbildung sind auch nicht dieselben mehr, heute wird viel mehr verlangt: mehr Fremdsprachen, mehr Mathematik, Auslandserfahrung, Praktika ...
Auch die Altersverschiebung ist zu beachten: Mit 14 Jahren in die Lehre gehen? Kinderarbeit ist verboten, die Schulpflicht gilt bis 16 Jahre, das Renteneintrittsalter wird auch weiter steigen, sobald es auf dem Arbeitsmarkt besser geht.

Gruß Fars


Hallo Farce
ich habe mir nicht die Mühe gemacht alles von dir zu lesen, weil du sicherlich für alles eine bessere Begründung hast.
Fakt ist, als ich meinen Kaufmann machte und du noch in die Windel geschissen hast, gab es das Maximierungssystem wie von mir beschrieben.Was ihr Weltverbesserer im Laufe der Jahre daraus gemacht habt geht mir am Arsch vorbei.
Bei mir heißt es auch nicht privatisieren, sondern schlichtweg verhökern. Freisetzen heißt bei mir auch noch altdeutsch Kündigen.
Da ihr jungen Bengels eure Muttersprache durch jeden Arsch verstümmeln läßt, werdet ihr mit aller großer Wahrscheinlichkeit auch bald von den wenigen normalen, die es noch gibt, "abgewickelt". :2faces: ;)

l_osservatore_uno
07.07.2004, 21:33
[QUOTE=l_osservatore_uno]Fest steht:

Der alte Dackel von 55 Jahren, der vielleicht seit seinem 14ten Lebensjahr AV-Beiträge gezahlt hat...


Also
den 55jährigen, der mit 14 Jahren Beiträge gezahlt hat, möchte ich sehen.

Solche Berufsbiographien hat es allenfalls bei heute 65-jährigen und älter gegeben ?(

Eine völlig normale Berufsbiografie für Nachkriegsgeborene, also '45 bis, sagen wir mal, '55, war diese:

Hauptschule bis zum 8ten Schuljahr
dann drei Jahre Lehre (und ab da werden Beiträge bezahlt)
Gesellenjahre
Meister
oder ... Zweiter Bildungsweg

Deine Berufsbiografie mag 'ne and're sein - sei 's drum!

Enzo

Fars
08.07.2004, 16:16
ich habe mir nicht die Mühe gemacht alles von dir zu lesen, weil du sicherlich für alles eine bessere Begründung hast.

Danke für deine Ehrlichkeit und für dein Lob. :2faces:

Fakt ist, als ich meinen Kaufmann machte und du noch in die Windel geschissen hast, gab es das Maximierungssystem wie von mir beschrieben.Was ihr Weltverbesserer im Laufe der Jahre daraus gemacht habt geht mir am Arsch vorbei.
Entweder hieß das Ökonomische Prinzip damals anders, oder du übersiehst, dass es auch ein Minimierungsprinzip gibt. Auf jeden Fall ist es eines der ältesten Wirtschaftsprinzipien, die seit Urzeiten angewandt und gelehrt werden.
Aber fast nichts ist in der Wirtschaft konstant, permanent ändern sich Spielregeln: Was gestern richtig war, ist heute falsch und umgekehrt.
Und wenn dir diese Veränderungen am Steiß vorbeigehen, warum regst du dich - wider diese Aussage - darüber auf?

Bei mir heißt es auch nicht privatisieren, sondern schlichtweg verhökern. Freisetzen heißt bei mir auch noch altdeutsch Kündigen.
Da ihr jungen Bengels eure Muttersprache durch jeden Arsch verstümmeln läßt, werdet ihr mit aller großer Wahrscheinlichkeit auch bald von den wenigen normalen, die es noch gibt, "abgewickelt".
Das wäre mir neu, dass eine Sprache durch die Erfindung von Euphemismen verstümmelt wird. Wieviele Worte verwende ich denn in meinem vorangehenden Beitrag, die wirklich neu oder gar euphemistisch sind? Ich würde sagen: 99 % des Vokabulars sind weit älter als du.

Gruß Fars

mike
08.07.2004, 18:48
@Farce
Es scheint heute eine Art von Muß zu sein, wenn so viel Fremdworte wie möglich in die deutsche Sprache einfließen läßt.
Das hat aber keinesfalls etwas mit Intelligenz, sondern mit Dummheit zu tun.
Entscheidend wie bei dem Beispiel "freisetzen" ist nicht, daß ein neuer Zusammenhang mit einem neuen Wort gefunden wird, sondern man will die Schärfe herausnehmen. Es nützt aber einen Arbeitslosen nichts, ob er nun gekündigt oder freigesetzt wurde.

Fars
08.07.2004, 22:14
Hallo, mike!

Ich stehe ja auch voll und ganz hinter deinem Vorwurf, dass Anglizismen wie "shareholder value" und Euphemismen wie "freisetzen" oder "sozialverträgliche Rationalisierung" in Deutschland überhand nehmen. Aber dieser Vorwurf trifft nicht auf den Begriff "Ökonomisches Prinzip" zu.

Gruß Fars

Lone Eagle
08.09.2004, 22:52
achnaja ich muss ehrlich sagen, in Bezug auf die wirklich unwilligen Schmarotzer ist Hartz IV genau richtig. Was mich allerdings tierischst ankotzt ist, dass man einen erlernten Beruf hat, und trotzdem mit dem total verkifften Junkie, der nie was gelernt hat und nach der 7. klasse abgebrochen hat nächstes Jahr die Straße kehren darf. Ich bin mir weißgott nicht für Arbeit zu schade, wo man anpacken muss..aber nicht so. Was das Problem ist: es ist jahrelang nichts passiert und jetzt auf einmal muss eine Reform her. Das ist so wie mit allem, kurz vor der Angst, wo eigentlich schon fast alles zu spät ist, wird mal was gemacht. Es hätte einfach früher passieren müssen. Schrittweise. Damit das faule Pack, dass nie vorhatte zu arbeiten, gar nicht erst in die Verlegenheit gekommen wäre, in den süßen genuss der meines achtens zu unrecht erschlichenen Früchte der Faulenzerei zu kommen, sponsored by Arbeits- und Sozialamt. Wie bei mir in dieser super tollen *ironie* JUMP maßnahme, in der ich stecke, da hab ich so ein schmarotzer exemplar par excellance. Fett, dumm und total faul. Ist mal ne Woche lang nicht da, weil sie nicht aus dem Bett kam aber bekam trotzdem ihr Geld genauso. Mir gings bestimmt ziemlich bescheiden teilweise aber bin trotzdem jeden Tag gegangen, war mal einen Tag nicht da und bekam das ratzfatz abgezogen. Da kommt einem doch glatt das Kotzen. Wegen solchen faulen Schweinen bekommen ja die Arbeitenden den Eindruck den sie wollen: das alle Arbeitslosen sich auf kosten der Arbeitenden fettfuttern und es nicht mal schaffen, sich nen Wecker für 2 oder 5 Euro zu kaufen, aber für knapp 30 Euro bei McDoof einkaufen können.