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Vollständige Version anzeigen : Amerika und der Wahlkampf



mike
03.08.2004, 12:32
Zur Zeit findet in Amerika das Tauziehen des Präsidenten, bzw. des Präsidentenanwärters statt.
Pünktlich auf die Minute wird ein "Terrorrist" verhaftet und man findet Hinweise auf eine größere Bedrohungswelle durch Al-Qaida.

Kann man den Aussagen der zuständigen in diesem Land eigentlich noch vertrauen?
Ist es nicht vielleicht sogar wieder ein abgekartetes Spiel um Busch die Möglichkeit eines starken Präsidenten für das Volk vorzuführen?
Er will ja in jedem Fall Präsident bleiben.

Rorschach
03.08.2004, 15:23
Die ständigen Terrorwarnungen sind ganz klar auch dazu da, um die Bevölkerung zu verunsichern. Und leider klappt es bei Teilen davon bestens.
Die Verhaftung des AQ-Topterroristen wurde erst zu der Zeit öffentlich gemacht, als die Demokraten auf dem Höhepunkt ihres parteitags angelangt waren.

Allerdings würde ich Osama trotzdem einen Anschlag zutrauen, denn Bush ist ja genau der Präsident, den er gebrauchen kann.

Mehr zum Thema:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,311440,00.html
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,311417,00.html

moxx
03.08.2004, 15:25
ich sehs änlich wie rorschach,
bush ist einfach ein zu guter feind als das es sich die terroristen erlauben könnten ihn zu verlieren...

kangal
03.08.2004, 16:16
und osama weiss genau, dass es unter kerry nicht anders laufen wird, allerdings haben die europäer weniger probs mit dem, so dass eine unterstützung leichter fällt als bei bush.

ob bush oder kerry ist im grunde völlig egal, die linie wird sich nicht grossartig ändern.

mike
03.08.2004, 17:30
Die ständigen Terrorwarnungen sind ganz klar auch dazu da, um die Bevölkerung zu verunsichern. Und leider klappt es bei Teilen davon bestens.
Die Verhaftung des AQ-Topterroristen wurde erst zu der Zeit öffentlich gemacht, als die Demokraten auf dem Höhepunkt ihres parteitags angelangt waren.

Allerdings würde ich Osama trotzdem einen Anschlag zutrauen, denn Bush ist ja genau der Präsident, den er gebrauchen kann.

Mehr zum Thema:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,311440,00.html
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,311417,00.html

Allerdings würde..... ist eine ganz andere Sache. Hier geht es um blanke Macht und um Intriegen.

mike
03.08.2004, 18:36
und wieder der Zeit voraus!
Meine Analyse wurde soeben in den Nachrichten bestätigt. :D

Roter Prolet
03.08.2004, 19:23
Bin gespannt, ob Bush oder Kerry die Wahlen gewinnen....gewinnen lassen...
Oder Bush's Bruder wird wieder einmal in Florida die Stimmzettel "überprüfen".. :D
Sollte Kerry aber gewinnen, wird sich die poltische Linie sowiewso überhaupt nicht ändern. Der sogenannte "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand für andere Zwecke....

Roter engel
03.08.2004, 23:40
Die beste Propaganda heute sieht man vor den präsidentsschaftswahlen...und wenns in einer schlammschlacht enden muss(clinton-affaire)...
es kommt halt nicht auf die politik drauf an, sondern auf die ausstrahlung und wieviele sekräterinnen mach in einer wahlperiode flachlegen kann...
washinton hätte sich im grabe umgedreht...und so ein land hat atombomben!!!

moxx
04.08.2004, 10:31
Bin gespannt, ob Bush oder Kerry die Wahlen gewinnen....gewinnen lassen...
Oder Bush's Bruder wird wieder einmal in Florida die Stimmzettel "überprüfen".. :D
Sollte Kerry aber gewinnen, wird sich die poltische Linie sowiewso überhaupt nicht ändern. Der sogenannte "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand für andere Zwecke....

dann erkläre doch bitte einmal, wie sich ein land gegen solche terroristen schützen soll?
naja jemand der stalin für einen guten politiker hält ist bestimmt auch der meinung, das mohammed atta ein pazifist ist...äh war.
@roter engel,
es gibt noch ganz andere länder mit atombomben, bei denen es viel krittischer zu beäugen ist, so bspw. weißrussland oder pakistan.
nur weil die wahlkämpfe in amerika personenbezogen sind würde ich mir keine gedanken machen.
in den oben genannten atommächten gab es noch nie freie wahlen...

walfiler
04.08.2004, 17:53
es kommt halt nicht auf die politik drauf an, sondern auf die ausstrahlung und wieviele sekräterinnen mach in einer wahlperiode flachlegen kann...
Soetwas konnte ja nur von einem Kommunisten kommen. :))

Roter Prolet
04.08.2004, 20:24
@moxx:
Nun, erstens sollten die USA alle ihre Truppen aus allen (besonders arabischen) Ländern abziehen...oder nicht? Die Präsens der US-Truppen in den strategischen wichtigen Ländern hat politisch-wirtschaftliche Gründe! (Zentralasien, Irak,..)
Mensch, Mohemmed Atta halte ich nicht für einen Pazifisten...man hatts ja gesehen.
@walfiler:
Auch wenn Roter Engel's letzter Zitat oberflächlich is, muss du nicht Kommunisten als Polit-Strahlemänner/frauen :D beschimpfen...

Roter Prolet
04.08.2004, 20:31
@RoterEngel:
Dein letztes Zitat is wie oben leider gesagt oberflächlich.
Auch wenn man in den USA die Bevölkerung von demokratischen oder republikanischen Dumpfbacken verblöden lässt, kann man doch nicht sagen, dass Politik durch Ausstrahlung oder Praktikantinnen-Vögeln und anderem Unnutz gemacht wird!
Das ist nicht böse gemeint.... :)

moxx
11.08.2004, 14:07
natürlich hat die präsenz politisch wirtschaftliche gründe, kannst du dir n anderen grund vorstellen?
truppen in anderen ländern haben immer!!! politische gründe.

doch halte ich es für etwas vereinfacht, wenn man fordert es sollten die truppen aus dem irak abgezogen werden. es wäre in endeffekt wahrscheinlich einfacher gewesen den irak nicht zu attakieren, ist jedoch geschen.
ein abzug der us-armee würde hochstwahrscheinlich zu einem bürgerkrieg führen.
die karre ist in den dreck gefahren ich weiß nicht was man machen kann...
deine lösung ist jedoch entschieden zu kurzsichtig

Roter Prolet
11.08.2004, 16:30
Ne,meim lieber moxx!
Ein abzug der US-Truppen und deren lakaien würde den irak stabilisieren!
Man hörts doch selbst:
Gefechte in Nadschaff zwischen Widerstandskämpfer und US-Truppen!

sperschi
11.08.2004, 17:29
Ne,meim lieber moxx!
Ein abzug der US-Truppen und deren lakaien würde den irak stabilisieren!
Man hörts doch selbst:
Gefechte in Nadschaff zwischen Widerstandskämpfer und US-Truppen!

Und am Ende kommt dort son verblendeter .... dran, weil er die meisten AK's gefunden hat.

walfiler
11.08.2004, 19:18
Und momentan ist ein von den Amis verblendeter dran weil die ihm AK's leihen. So what? Der Amerikanische Öllieferrant ist um keinen Deut besser als der Prediger.

Panzerlexikon
11.08.2004, 19:43
Ein abzug der US-Truppen und deren lakaien würde den irak stabilisieren!
Was sollte denn den Irak stabilisieren?Fanatische Islamisten,die an die Macht wollen?Der Irak war ein Pulverfass,einen Bienennest,in das man nicht hineinstechen sollte!Genau das hat aber "Präsident" Bush getan.Nun soll er selbst schauen,das da unter wieder Ruhe herrscht.Mit oder ohnen Amis,es kann nur schlechter werden.Da habe ich auch schon vor dem Kriegsbegin geahnt.Nicht,dass ich Saddam nachtrauern würde,doch er gab den Land eine gewisse Stabilität,die es jetzt nicht mehr hat.

Roter Prolet
11.08.2004, 19:43
"Und am Ende kommt dort son verblendeter .... dran, weil er die meisten AK's gefunden hat."
@sperschi: Gesundheit!

moxx
14.08.2004, 14:33
Ne,meim lieber moxx!
Ein abzug der US-Truppen und deren lakaien würde den irak stabilisieren!
Man hörts doch selbst:
Gefechte in Nadschaff zwischen Widerstandskämpfer und US-Truppen!
die problematik ist doch, wenn im irak islamische fundamentalisten an die macht kämen wäre dies erstmal schlechter für europa - denn wenn du dir mal die weltkarte ansiehst, so liegt der irak um einiges näher an uns denn an den usa.
ich weiß nicht, aber ist ein fundamentalistisches system zu begrüßen selbst wenn es stabilisiert (was ja nicht gesagt ist, denn es leben im irak nunmal zwei verschiedene glaubensrichtungen, von den christen dort ganz zu schweigen)?
wenn die amerikaner abziehen, stände den kurden im orden nichts mehr im wege einen eigenen staat zu gründen, dieser könnte die nun langsam beendeten streitigkeiten der türkei mit ihrer kurdischen bevölkerung wieder entflammen.
was hast du dazu zu sagen?

Roter Prolet
14.08.2004, 22:52
Ach ne,moxx:
Glaubste wirklich das die Kurden seperatistisch werden un einen eigenen Staat gründen?!
nene, das glaub ich nicht (und hoffe es)
Ihnen soll aber aber eine grosse Autonomie zugestanden werden!

moxx
17.08.2004, 11:13
na roter ambos wenn du GLAUBST die kurden im norden des iraks wollen keinen eigenen staat, dann bin ich ja beruhigt, du hast alle meine bedenken mit ein paar worten ausgeräumt. :)) :)) :))
wie ist deine meinung zu der möglichen machtübernahme der fundamentalisten im irak? würdest du dies begrüßen?
was wäre mit den christen die im irak leben?
so einfach kommst du nicht davon roter ambos...
da muss schon was mehr kommen als:

"nene glaub ich nicht..."

Roter Prolet
19.08.2004, 18:50
@Moxx:
Eine Machtübernahme von klerikalen Fanatiker lehne ich strikt ab!
Genau so eine von einer "demokratischen" Marionetten-Regierung von US-Gnaden!

walfiler
19.08.2004, 19:13
Eine Machtübernahme von klerikalen Fanatiker lehne ich strikt ab!
Verfolgst du sie auch wie deine kommunistischen Vorbilder die friedlichen Buddhisten weltweit verfolgt, getötet und ihrer Kulturschätze beraubt haben?

Roter Prolet
19.08.2004, 19:22
Halt deine Vorurteile für dich!

walfiler
19.08.2004, 19:26
Sorry aber die Massengräber in der Mongolei sind keine Vorurteile und einwandfrei auf ein Massaker von kommunisten an Mönchen bewiesen. Die Gräultaten des chinesischen Kommunismus sind übrigens auch kein Vorurteil, frag den lächelnden Mann, den Dalei Lama, an dessen Buddhastatuen ebenfals Hakenkreuze sind.

John Donne
19.08.2004, 20:59
und osama weiss genau, dass es unter kerry nicht anders laufen wird, allerdings haben die europäer weniger probs mit dem, so dass eine unterstützung leichter fällt als bei bush.

ob bush oder kerry ist im grunde völlig egal, die linie wird sich nicht grossartig ändern.

Diese Ansicht teile ich nicht. Sicher wäre auch Kerry weit davon entfernt, europäisch zu sein. Und die USA haben eben traditionell eine andere Sichtweise der Dinge und eine andere Außenpolitik. Ich bin dennoch sicher, daß die Ära Bush - von der ich hoffe und glaube, daß sie im November durch Abwahl enden wird - in einiger Zeit als ein Außreißer in einer sonst kontinuierlichen, weitgehend beherrschten und umgänglichen US-Außenpolitik gesehen wird.

Grüße
John

kangal
20.08.2004, 10:35
hallo john,

Ich bin dennoch sicher, daß die Ära Bush - von der ich hoffe und glaube, daß sie im November durch Abwahl enden wird - in einiger Zeit als ein Außreißer in einer sonst kontinuierlichen, weitgehend beherrschten und umgänglichen US-Außenpolitik gesehen wird.

aus der sicht eines europäers, mögen die drei begriffe evtl. zutreffen, allerdings bezweifele ich, dass einige teile der welt mit den begriffen "beherrscht" und "umgänglich" in bezug auf die us-aussenpolitik was anfangen können. kontinuirlich wird sie natürlich sein und davor schaudert es mich ein wenig, denn diese kontinuität hat in den letzten 50 jahren nicht nur gutes in die welt gebracht - eher das gegenteil.

John Donne
20.08.2004, 12:19
Die kommende US-Außenpolitik unter einem Präsidenten Kerry wird aus Sicht der meisten Staaten sicher nicht ideal sein. Ich bin dennoch der Meinung, sie wird signifikant besser sein. Besser kann weniger sein als gut. Aber auch kleine Schritte zählen.

Grüße
John

moxx
20.08.2004, 17:38
@Moxx:
Eine Machtübernahme von klerikalen Fanatiker lehne ich strikt ab!
Genau so eine von einer "demokratischen" Marionetten-Regierung von US-Gnaden!
so jetzt hast du mir erklärt, was du ablehnst.
ist ja ganz schön, aber wie möchtest du verhindern, dass religiöse fanatiker die regierung übernehemen?
wie bist du zu der überzeugung gelangt, die kurden wollen keinen eigenen staat, nachdem sie jahrzehnte dafür gekämpft haben?
und was wünscht du dir für den irak?
was wäre realistisch?
und wie es durchführen.
ein weiteres mal bitte ich um etwas mehr als abgedroschene parolen!!!

MfG

moxx

zur amerikanischen außenpolitik:

man sollte dabei beachten, dass die usa ein noch relativ junger staat sind, mit einem sehr großen sendungsbewustsein, ebenso wie die europäischen staaten vor circa 130 jahren.
heute wollen die europäer mehr ruhe nachdem sie sich an der welt versucht haben (und gescheitert sind) die amerikaner müssen diese phase erst noch durchmachen...

l_osservatore_uno
02.09.2004, 19:04
... und Präsidentenflüsterer ...


... und kein einziger Jude darunter!

:D

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,316258,00.html


Ein Schelm, der Böses dabei denkt!

:D

Rorschach
02.09.2004, 19:19
... und Präsidentenflüsterer ...


... und kein einziger Jude darunter!

:D

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,316258,00.html


Ein Schelm, der Böses dabei denkt!

:D
Schelmischer Enzo, hast du etwa übersehen, daß der Spiegel mittlerweile auf den (nicht-jüdischen) Strippenzieher der Bushies gekommen ist?
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,314847,00.html

Wen interessieren da ein paar Redenschreiber (die vermutlich von Karen Hughes noch einmal extra eingeschworen wurden)?

Peter
05.09.2004, 03:08
Der Zeitschrift 'Times' zufolge liegt Bush derzeit in den Meinungsumfragen weit vorn. Scheinbar würde er momentan 52% der Stimmen kriegen, Kerry gerademal 41%. Gerade in der Terrorbekämpfung scheinen die Amerikaner Bush für fähiger zu halten. Wie kann das sein? Ist die US Bevölkerung tatsächlich so wankelmütig? Möglicherweise ist die 'Times' aber auch einer jener Medienvertreter, die die Regierung Bush gleichgeschaltet hat, oder sich freiwillig ohne ihr Zutun Bushs Interessen verschrieben hat, obwohl dies ja eher bei den TV-Nachrichten der Fall war und teilweise noch ist.

l_osservatore_uno
05.09.2004, 09:54
Schelmischer Enzo, hast du etwa übersehen, daß der Spiegel mittlerweile auf den (nicht-jüdischen) Strippenzieher der Bushies gekommen ist?
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,314847,00.html

Wen interessieren da ein paar Redenschreiber (die vermutlich von Karen Hughes noch einmal extra eingeschworen wurden)?

... Dir schon einmal der Gedanke gekommen, dass erst das Gemüse nebst Gewürzen insgesamt, die Minestrone ausmacht?

Oder ist Dir bekannt, dass man heute eine Konfitüre nicht mehr "Pfund auf Pfund" herstellt?

Drei Teile JENER 'Früchtchen' und ein Teil Alibizucker - so wird heut' - und früher schon - US-'Gesells' gemacht.

Im übrigen:

Kerrys "Sonderangebot" wird wohl auch aus Jerusalem subventioniert - es ist also gleichgültig welches Marmeladeglas welchen Aufkleber trägt, der Scheißdreck drin ... wird immer von Angehörigen des immer selben 'Volkes' angerührt, zusammengebraut, eingekocht - auf dass die Welt dran verrecke!

Schönen Sonntag ...

... und paß' auf, dass Dir die Semmel mit ächtem Schwyzer Pflümli nüd üüs dä Zäh cheit!

Enzo

:D

Rorschach
05.09.2004, 14:33
Heute gabs nur amerikanische Erdnußbutter zum Frühstück. :D

Kerry wird den Israel-freundlichen Kurs der USA sicher nicht entscheidend ändern, etwas anderes behauptet er selber aber auch nicht. Ist wohl eher ein deutscher Denkfehler (nicht bei dir), die amerikanischen Demokraten als linke Heilsbringer zu sehen und in den Republikanern verkappte Nazis.

Aber den Redenschreibern übermäßig großen Einfluß zu attestieren; nunja, das halte ich für gewagt. Schließlich bekommen die genaue Vorgaben, was und in welcher Form darin zu stehen hat.

mike
06.09.2004, 12:26
alsoAttac Rundschreiben vom Samstag, 04. September 2004



Die neuesten Artikel:

"Amerika kontrolliert die Welt, wir Juden kontrollieren Amerika"
Richard Perle hat nicht nur einen Krieg gegen den Irak empfohlen, sondern auch gegen Saudi Arabien und Ägypten. Die Verteidigung Israels erfordere diese Kriegsplanungen, sagt Perle.

Uri Avnery (israelischer Schriftsteller und Journalist)

Die Nacht danach

Von Uri Avnery, April 9, 2003

Nach der Beendigung der Kampfhandlungen im Irak wird sich die Welt mit zwei entscheidenden Tatsachen konfrontiert sehen:

Erstens, die ungeheure Überlegenheit der amerikanischen Waffen, die jede Nation der Welt bezwingen können, egal wie heldenhaft der Widerstand auch sein möge.

Zweitens, die kleine Gruppe, die diesen Krieg initiiert hat - eine Allianz von christlichen Fundamentalisten und jüdischen Neo-Konservativen. Sie siegten triumphal. In Zukunft werden sie Washington ohne Einschränkungen kontrollieren.

Die Kombination dieser beiden Tatsachen stellt für die Welt eine Gefahr dar, insbesondere für den Mittleren Osten, für die arabischen Nationen und für die Zukunft Israels. Diese Allianz ist der Feind friedlicher Lösungen, der Feind arabischer Regierungen und der Feind der Palästinenser. Aber ganz besonders ist sie der Feind der israelischen Friedensbewegung.

Diese Leute träumen nicht nur von einem amerikanischen Imperium nach Art des römischen Reichs, nein, sie träumen auch von einem kleineren israelischen Imperium - unter der Kontrolle der Rechtsextremisten und der Siedler. Diese Allianz betreibt die Absetzung aller Regime in der arabischen Welt. Diese Politik wird dauerndes Chaos in der ganzen Region verursachen und die Konsequenzen, die sich daraus ergeben, sind heute überhaupt nicht abzusehen.

Die Welt der Washingtoner Neokonservativen besteht aus einem Sammelsurium von ideologischer Besessenheit and überzogenen materiellen Interessen. Sie sind Eiferer eines übertriebenem amerikanischen sowie zionistischen Patriotismus.

Es handelt sich um eine gefährliche Mixtur. Darin entdeckt man Ariel Scharons Ideen und seine grandiosen Pläne zur Veränderung des Mittleren Ostens. Der Mix setzt sich aus kreativer Phantasie, aus ungebremsten Chauvinusmus und aus dem primitiven Glauben an brutale Gewalt zusammen.

Wer sind die Gewinner? Es sind die sogenannten Neokons (Neokonservative). Eine kompakte Gruppe, die sich fast ausnahmslos aus Juden zusammensetzt. Sie besetzen die Schlüsselpositionen in der Bush-Regierung sowie in den Denkfabriken der USA. Die Denkfabriken spielen eine wichtige Rolle bei der Formulierung der amerikanischen Politik in der Meinungsindustrie.

Über viele Jahre hinweg waren diese Leute nichts weiter als eine unbedeutente Gruppe mit einem Rechten-Programm. Als Benjamin Netanjahu in Israel die Macht übernahm, boten sie ihm Rat an, wie man die Araber am besten bekämpfen könne.

Die große Stunde schlug für diese Leute mit dem Zusammenbruch der Zwillingstürme von New York. Die amerikanische Öffentlichkeit befand sich im Schockzustand, außerstande, eine Welt zu begreifen, die sich über Nacht verändert hatte.

Die Neokons waren die einzigen mit einer fertigen Erklärung zur Lage und boten gleichzeitig die Problemlösung an. Nur neun Tage nach dem Anschlag auf das World Trade Center veröffentlichte Willian Kristol (Sohn des Gründers der Neokons, Irving Kristol) einen offenen Brief an Präsident Bush, in dem er unterstrich, daß es nicht damit getan sei, das Netzwerk des Osama Bin Laden auszurotten. Kristol schrieb, es sei zwingend, "Saddam Hussein von der Macht zu entfernen" und an "Syrien und Iran Vergeltung für die Unterstützung der Hisbollah zu üben".

Eines von vielen Opfern der jüdischen Neokons, die alle arabischen Regime durch Kriege austauschen wollen. Im folgenden eine kurze Liste von Persönlichkeiten dieser Machtelite:

Kristols offener Brief wurde in seinem "Weekly Standard" veröffentlicht. Kristol gründete diese Zeitung mit dem Geld des ultrarechten Rupert Murdoch, der 10 Millionen Dollar für die Sache spendete. Unterzeichnet wurde der offene Brief von 41 führenden Neokonservativen. Darunter Norman Podhoretz, ein ehemaliger jüdischer Linker, der zu einer Ikone der extremen jüdischen Rechten wurde. Podhoretz ist Redakteur des renommierten "Encounter"-Magazins. Seine Frau Midge Decter, Schriftstellerin, gehörte wie Frank Gaffney vom Zentrum für Sicherheitsstutien ebenfalls zu den Unterzeichnern. Daneben unterzeichnete Robert Kagan, der auch zum Weekly Standard gehört. Der Petitionsreigen schloß sich mit den Unterschriften von Charles Krauthammer von der Washington Post und der von Richard Perle.

Perle nimmt eine zentrale Rolle in diesem Spiel ein. Er war bis vor kurzem noch Vorsitzender des Verteidigungsausschusses im Verteidigungsministerium, wozu auch Eliot Cohen und Devon Cross gehören. Perle gehört zum Direktorium der Jerusalem Post, die sich jetzt in den Händen von rechtsextremen Zionisten befindet. In der Vergangenheit arbeitete er für Senator Henry Jackson, der den Kampf gegen die Sowjetunion im Namen der Juden führte, die auswandern wollten. Er ist eine Führungsfigur des einflußreichen "Institut Amerikanischer Unternehmungen", das dem Rechten Flügel angehört. Kürzlich sah er sich genötigt, von seinem Amt im Verteidigungsministerium zurückzutreten als bekannt wurde, daß ein Privatunternehmen für seine Einflußnahme in der Regierung eine Million Dollar an ihn bezahlte.

Der offene Brief von Kristol war der eigentliche Beginn des Irak-Kriegs. Er wurde von der Bush-Regierung, die sich auf Mitglieder der Neokons stützt, mit Begeisterung aufgenommen. Paul Wolfowitz, der Vater des Kriegs, ist die Nummer zwei im Verteidigungsministerium. Der Planungsstab des Verteidigungsministeriums wiederum wird von einem Freund von Perle, Douglas Feith, geleitet. John Bolton ist Staatssekretär im Außenministerium. Eliot Abrams ist für die Nahost-Politik und für den nationalen Sicherheitsrat verantwortlich. Abrams war Teil des Iran-Contra-Israel Skandals. Der Held dieses Skandals, Oliver North, gehört zusammen mit Michael Ledeen zum "Jüdischen Institut für nationale Sicherheitsfragen" (Jewish Institute for National Security Affairs). North befürwortet nicht nur einen totalen Krieg gegen den Irak, sondern auch gegen alle anderen Feinde Israels wie Iran, Syiren, Saudi Arabien und die Palästinensische Autonomieverwaltung. Dov Zakheim ist Rechnungsprüfer für das Verteidigungsministerium.

Die meisten Leute um Vize-Präsident Dick Cheney and Verteidigungsminister Donald Rumsfeld gehören zum "Projekt eines neuen amerikanischen Jahrhunderts". Von ihnen stammt ein Weißbuch aus dem Jahre 2002, in dem "das Ziel zur Erhaltung und Förderung des amerikanischen Friedens" beschrieben wird, was nichts anderes beschreibt als Amerikas Kontrolle über die Welt.

Meyrav Wurmser (Meyrav ist ein modischer israelischer Rufname) ist Direktorin des "Zentrums für Nahost-Politik" am Hudson Institut. Sie schreibt auch für die Jerusalem Post und ist Gründungsmitglied des "Middle East Media Research Institute", das laut des Londoner Guardian mit dem israelischen Geheimdienst zusammenarbeitet. MEMRI beliefert die Medien und Politiker mit sorgfältig ausgewählten Zitaten aus extremen arabischen Publikationen. Meyravs Ehemann, Davis Wurmser, arbeitet an Perles "American Enterprise Institute", wo er für die Nahost-Studien zuständig ist. Nicht zu vergessen unser alter Bekannter Dennis Ross, der dem "Washington Institut für Nahost-Politik" angehört. Ross war über Jahre hinweg für den "Friedensprozeß" im Mittleren Osten zuständig.

Die Neokons haben ihre Leute in allen wichtigen Medien positioniert. Dazu gehört der Kolumnist William Safire von der New York Times. Safire gilt als der Mann, der von Scharon regelrecht hypnotisiert ist. Auch Charles Krauthammer von der Washington Post gehört dazu. Ein weiterer Freund von Perle, Robert Bartley, ist der Redakteur des Wallstreet Journal.

Wenn die Reden von Bush und Cheney oftmals anmuten als kämen sie gerade über die Lippen Scharons, dann liegt das daran, daß die Redenschreiber der beiden, Joseph Shattan, Mathew Scully und John McConnel, zu den Neokons gehören. Cheneys Stabschef ist übrigens Lewis Libby.

Der unglaubliche Einfluß dieser großen jüdischen Gruppe beruht auf der engen Allianz mit den rechtsextremen "Christlichen Fundamentalisten", die derzeit Bushs Republikaner-Partei kontrollieren. Die Gründer der "Christlichen Fundamentalisten" waren Jerry Falwell von der "Moralischen Mehrheit" und Pat Robertson von der "Christlichen Koalition" and der "Christlichen Radioanstalt". Falwell bekam einmal von Menachem Begin einen Jet geschenkt. Die "Christlichen Fundamentalisten" tragen zur Finanzierung der christlichen Botschaft des J.W. van der Hoeven in Jerusalem bei. Diese "Christliche Botschaft" wiederum unterstützt die jüdischen Siedler und deren Freunde im Rechten Lager.

Beide Gruppen, "Christliche Fundamentalisten" wie jüdische Neokons, befolgen die fanatische Ideologie der extremen Rechten in Israel. Sie sehen den Irak-Krieg als einen Kampf zwischen den Kindern des Lichts (Amerika und Israel) und den Kindern der Finsternis (Araber und Moslems) an.

Übrigens, die hier gemachten Ausführungen sind keine Geheimnisse. Diese Hintergründe wurden in Dutzenden von Artikeln in amerikanischen wie auch in anderen Weltmedien veröffentlicht. Die Neokons sind sehr stolz darauf, daß ihr Einfluß und ihre Macht entsprechend gewürdigt werden.

1. Der zionistische General. Der Mann, der den Sieg der Neokons symbolisiert, ist General Garner. Garner wurde gerade zum Chef der irakischen Zivilregierung ernannt.

Garner ist nicht irgendein General, der rein zufällig in dieses Amt gesetzt wurde. Bei Garner handelt es sich um den ideologischen Partner von Paul Wolfowitz und der Neokons.

Vor zwei Jahren unterzeichnete Garner mit weiteren 26 Offizieren eine vom "Jüdischen Institut für nationale Sicherheitsfragen" eingebrachte Petition. In dieser Petition wurde die israelische Armee "für ihre Zurückhaltung angesichts der tödlichen Gewalt, organisiert von der Palästinensichen Autonomiebehörde", hoch gelobt. Dieses Lob dürfte sogar die israelischen Streitkräfte überrascht haben. Garner sagte: "Ein starkes Israel ist von großem Wert, da sich amerikanische Militärplaner und politische Führer darauf verlassen können."

Im ersten Irak-Krieg bejubelte Garner die Leistungen des Raketenabwehrsystems Patriot, das nicht schlimmer hätte versagen können. Nachdem er 1997 aus der Armee ausschied, belieferte er, was nicht überrascht, das Verteidigungsministerium mit Raketentechnologie. Es wird angenommen, daß er sich keiner Konkurrenz im Werben um die Pentagonaufträge ausgesetzt sah. In diesem Jahr erhielt er einen Auftrag aus dem Verteidiungsministerium mit einem Umfang von 1,5 Milliarden Dollar sowie einen weiteren Auftrag, das Patriot Raketensystem in Israel zu bauen.

Es kann also gar keinen besseren Mann für die irakische Zivilverwaltung geben. Zumal nicht in einer Zeit, wenn Aufträge in Milliardenhöhe für den Wiederaufbau vergeben werden, die mit irakischem Öl bezahlt werden.

2. Eine neue Balfour-Erklärung. Die Ideologie dieser Gruppe, die nach einem amerikanischen Weltimperium sowie für ein Groß-Israel strebt, erinnert an vergangene Tage.

Die Balfour-Erklärung von 1917, die den Juden einen Staat in Palästina versprach, hatte folgende Eltern: Der christliche Zionismus war die Mutter (darunter befanden sich illustre Staatsmänner wie Lord Palmerston und Lord Shaftesbury, lange vor Gründung der zionistischen Bewegung). Der Vater war der britische Imperialismus. Die zionistische Idee half den Briten, den französischen Konkurrenten auszuschalten und Palästina einzunehmen. Dies war notwendig, um die Sicherheit des Suezkanals und eine kürzere Route nach Indien zu gewährleisten.

Nun wiederholt sich die Geschichte. Im vergangenen Jahr organisierte Richard Perle eine Zusammenkunft wichtiger Leute, auf der ein Sprecher nicht nur den Krieg gegen den Irak empfahl, sondern auch gegen Saudi Arabien und Ägypten, um die größten Erdölreserven der Welt unter Kontrolle zu bekommen. Der Irak, so wurde erklärt, sei die zentrale Angelegenheit. Die Verteidigung Israels erfordere diese Kriegsplanungen, rechtfertigte Perle seine Strategie.

3. Wetten um unseren Kopf? Es scheint, daß all das gut ist für Israel. Amerika kontrolliert die Welt, wir, die Juden, kontrollieren Amerika. Nie zuvor haben Juden derart großen Einfluß im Herzen einer Weltmacht ausgeübt.

Ich bin über diese Entwicklung beunruhigt. Wir verhalten uns wie Spieler, die ihre Zukunft auf ein einziges Pferd setzen. Ein gutes Pferd wohl, mit derzeit keinem Konkurrenten, aber halt doch nur EIN Pferd.

Die Neokons werden für eine lange Zeit Chaos in der arabischen und moslemischen Welt auslösen. Der Irak-Krieg hat bewiesen, daß ihre Kenntnisse hinsichtlich der arabischen Wirklichkeit äußerst dürftig sind. Ihre politischen Ziele haben den Realitäts-Test nicht bestanden. Nur mit brutaler Gewalt konnten sie ihre Pläne vorläufig durchsetzen.

Eines Tages werden die Amerikaner nach Hause gehen und wir Juden müssen hier bleiben. Wir müssen mit den arabischen Völkern leben. Chaos in der arabischen Welt aber gefährdet unsere Zukunft.

Wolfowitz und Co. mögen von einem demokratischen, liberalen und amerika-liebenden Mittleren Osten träumen. Doch das Ergebnis ihrer Abenteuer könnte den Mittleren Osten in eine fanatische und fundamentalistische Region verwandeln, die unsere Existenz tödlich bedroht.

Die Partnerschaft der Neokons mit den "Christlichen Fundamentalisten" könnte in Washington Gegenkräfte hervorbringen. Und wenn Bush bei der nächsten Wahl nicht mehr an die Macht kommt, so wie es seinem Vater nach dem ersten Irak-Krieg geschah, wird diese ganze Bande aus den Regierungsstellen verjagt werden.

Die Bibel nennt ein passendes Beispiel zur heutigen Situation. Die Könige von Judäa verließen sich auch auf die damalige Weltmacht Ägypten. Sie ignorierten die aufkommenden Kräfte im Osten, Assyrien und Babylon. Ein assyrischer General sagte dem König von Judäa: "Siehe, du vertrautest auf den zerknickten Rohrstab, auf Ägypten, der jedem, der sich darauf stützt, in die Hand eindringt und sie durchbohrt." (II Könige, 18,21)

Bei Bush und seine Bande von Neokons handelt es sich nicht um einen zerknickten Rohrstab, bei weitem nicht. Sie verkörpern vielmehr einen äußerst starken Stab. Aber sollten wir darauf unsere ganze Zukunft stützen?