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Vollständige Version anzeigen : Die Idee des soldatischen Wesens



Klopperhorst
09.09.2007, 11:00
Immer mehr fasziniert mich die Idee des soldatischen Wesens. Mein Großvater, der im 2. Weltkrieg kämpfte, später in der DDR eine Kader-Karriere machte, sagte mir einmal, daß er sein ganzes Leben im Dienste des Staates gestanden hätte. Dieser Satz brannte sich mir ein, bezeichnet er doch eine wesentliche Charaktereigenschaft von Menschen - die des soldatischen Wesens.

Das soldatische Wesen begreift sich als Element einer höheren Einheit und stellt seine individuellen Züge zurück. Es strebt nicht nach einem egoistischen Führungsanspruch sondern steht im Dienste einer Sache, getreu dem Wahlspruch von Friedrich dem II "Ich bin der erste Diener des Staates". Auch ist das soldatische Wesen nicht so zu verstehen, daß es eine Sklavennatur ist, die von einem Despoten dirigiert wird, das mag die orientalische Vorstellung sein, ist aber hier fehl am Platze. Das soldatische Wesen gibt sich meiner Meinung nach freudig auf und hat auch die Züge einer Märtyrernatur, die ihre Ehre vor den Nachlebenden höher achtet als das Hier und Jetzt.

Es ist somit kein "Beamter" als Synonym für einen stupiden Maschinenmenschen, der es sich aus Bequemlichkeit für einen Staat oder Fürsten gemütlich macht sondern das genaue Gegenteil, der Individualist, der sich aus Einsicht in die Notwendigkeit aufgibt.

Was ist hier Einsicht und was Notwendigkeit?

Notwendigkeit ist, sich als Mitglied einer Gemeinschaft zu verstehen, die man sich nicht frei wählen kann, da man biologisch, ethnisch, sozial, kulturell und historisch determiniert ist. Das ist das Fatum des individuellen Schicksals, die Schicksalsgemeinschaft, der man angehört. Einsicht ist, daß man diesem Schicksal nicht zu entfliehen versucht sondern sich als Gestalter begreift.

Der Unterschied zwischen einem Wendehals und einem Soldaten besteht darin, daß der Soldat den Wahlspruch hat "Meine Ehre heisst Treue", der Wendehals den Wahlspruch "Meine Ehre heisst Anpassung", womit auch belegt ist, daß ein Soldat durchaus zu zwei Systemen treu stehen kann, der Wendehals aber nur sein individuelles Wohl als Anpassung begreift.



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Pandulf
09.09.2007, 11:15
Das erinnert stark an den Stoizismus. In der Stoa steht der freiwillige Dienst an der Gemeinschaft im Zentrum. Wir Deutschen kennen dies vom Preußentum. Der Stoizismus ist die Alternative zum momentan vorherrschenden Epikuräismus, sprich Liberalismus, des Westens, wo die materielle Selbstbefriedigung des Individuums der Weg zum Lebensglück ist.

Biskra
09.09.2007, 13:40
Der Unterschied zwischen einem Wendehals und einem Soldaten besteht darin, daß der Soldat den Wahlspruch hat "Meine Ehre heisst Treue", der Wendehals den Wahlspruch "Meine Ehre heisst Anpassung", womit auch belegt ist, daß ein Soldat durchaus zu zwei Systemen treu stehen kann, der Wendehals aber nur sein individuelles Wohl als Anpassung begreift.

Den Wahlspruch der Waffen-SS, sehr lustig. Was macht bei deinem soldatischen Menschen gleich noch mal den Unterschied? Dass er sich treu jedem Staatswesen, gleich welcher Natur, unterordnet? Das soll kein "Wendehals" sein? :)) Schuster bleib bei deinen Leisten. Ein Philosoph ist an dir nicht verloren gegangen.

Freiherr
09.09.2007, 14:49
In Preußen war Denken und Handeln auf das Gemeinwohl fixiert. Es erfolgte eine Durchdringung des preußischen Staates mit pietistischem Geist und den Gedanken der Aufklärung. Hiervon wurden selbstverständlich auch die Offiziere erfaßt, von denen Eigenständigkeit, Pflichterfüllung, persönliche Anspruchslosigkeit, patriarchalische Sorge für die ihnen anvertrauten Soldaten, uneingeschränkte Loyalität zu Land und Herrscher sowie Opferbereitschaft gefordert wurde.
Dennoch war es für den preußischen Soldaten Pflicht, sich Befehlen zu widersetzen, wenn es seinen moralischen Vorstellungen zuwider ging.

Das Oberkommando der II. Armee erließ am 6. August 1870 im französisch-deutschen Krieg folgenden Heeresbefehl:


"Soldaten der II. Armee.
Ihr betretet den feranzösischen Boden. Der Kaiser Napoleon hat ohne allen Grund an Deutschland den Kreig erklärt; er und seine Armee sind unsere Feinde. Das französische Volk ist nicht gefragt worden, ob es mit seinen deutschen Nachbarn einen blutigen Krieg führen wollte; ein Grund zur Feindschaft ist nicht vorhanden.
Seid dessen eingedenk den friedlichen Bewohnern Frankreichs gegenüber; zeigt ihnen, daß in unserm Jahrhundert zwei Kulturvöler, selbst im Kriege miteinander, die Gebote der Menschlichkeit nicht vergessen.
Denkt stets daran, wie Eure Eltern in der Heimat es empfinden würden, wenn ein Feind, was Gott verhüte, unsere Provinzen überschwemmte.
Zeigt den Franzosen, daß das deutsche Volk nicht nur groß und tapfer, sondern auch gesittet und edelmütig dem Feinde gegenüber ist.

Homburg, den 6. August 1870 Friedrich Karl, Prinz von Preußen

Klopperhorst
09.09.2007, 15:00
Den Wahlspruch der Waffen-SS, sehr lustig. Was macht bei deinem soldatischen Menschen gleich noch mal den Unterschied? Dass er sich treu jedem Staatswesen, gleich welcher Natur, unterordnet?...

Ein deutscher Soldat würde nicht für ein anderes Volk, einen fremdbestimmten deutschen Staat oder perverse Moralvorstellungen stehen. Aber es ist ja Einsicht in die Notwendigkeit, sich dem Entwicklungspfad des Volkes unterzuordnen und diesen mitzugestalten, auch im Untergang.


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Biskra
09.09.2007, 15:09
Ein deutscher Soldat würde nicht für ein anderes Volk, einen fremdbestimmten deutschen Staat oder perverse Moralvorstellungen stehen. Aber es ist ja Einsicht in die Notwendigkeit, sich dem Entwicklungspfad des Volkes unterzuordnen und diesen mitzugestalten, auch im Untergang.

Also schließt du Waffen-SS, Wehrmacht und NVA aus? Da bleibt ja nicht viel übrig.

dimart
09.09.2007, 15:12
Was natürlich beim Soldatsein recht bequem ist: man braucht sich mit seinem Gewissen nicht so sehr auseinandersetzen, da man Befehle ausführt. Macht diesen Beruf für viele denke ich auch recht attraktiv.

Freiherr
09.09.2007, 15:21
Was natürlich beim Soldatsein recht bequem ist: man braucht sich mit seinem Gewissen nicht so sehr auseinandersetzen, da man Befehle ausführt. Macht diesen Beruf für viele denke ich auch recht attraktiv.

Bist du Soldat?

dimart
09.09.2007, 15:25
Bist du Soldat?

War Zeitsoldat, ja wieso ?

Freiherr
09.09.2007, 15:28
War Zeitsoldat, ja wieso ?

Und du hast dich nicht mit deinem Gewissen auseinander gesetzt?

dimart
09.09.2007, 15:42
Doch, aber wenn ich einen Befehl erhalten habe, wurde dieser von mir ausgeführt. Das war recht bequem, weil ich wußte, ich habe diese Befehle auszuführen, solange sie rechtmäßig waren. Das ist der Unterschied zu meiner jetzigen Tätigkeit. Ich muß eigenverantwortlich auch wirklich gewichtige Dinge selbst entscheiden. Und wenn ich als Obermaat einem Gefreiten einen Befehl erteilt habe, wußte ich, daß dieser dann von dem Gefreiten ausgeführt wurde, weil, solange diese Befehle rechtens waren und gegen keine ZdV verstossen haben. Also Diskussionen fielen meistens weg.Genauso gab es Vorgesetzte, die einen nicht riechen konnten, die m. E. Befehle innerhalb ihres Spielraums selbständig Befehle zu erteilen gaben, die unsinnig schienen. Die ich aber auszuführen hatte und auch ausführte, weil sie eben auszuführen waren. Habe ausserdem auch geschrieben: " ... für viele ....". Nur um klarzustellen, daß ich damit nicht allen Soldaten unterstelle, aus Bequemlichkeit Soldat zu sein.

dimart
09.09.2007, 16:02
Nochmal, es ist bequemer einen Befehl zu erhalten und auszuführen, als z. B. eigenständig ein neues Arbeitskonzept für den eigenen Tätigkeitsbereich zu entwickeln. Und nochmal, ich habe geschrieben, daß man sich mit seinem Gewissen NICHT SO SEHR auseinandersetzen muß, was in keinster Weise heißt, daß ich mich überhaupt nicht auseinandersetze. und nochmal, ich habe geschrieben " ....für viele....." und nicht alle.

Mcp
09.09.2007, 19:10
Einzig das Schwert und das Blut, schrieb Spengler im Untergang des Abendlandes, hat die Kraft und die Macht das Geld zu überwinden, sich das wieder zur Beute zu nehmen, was ihm rechtmäßig gehört.

„Die Heraufkunft des Cäsarismus bricht die Diktatur des Geldes und ihrer politischen Waffe, der Demokratie. Nach einem langen Triumph der weltstädtischen Wirtschaft und ihrer Interessen über die politische Gestaltungskraft erweist sich die politische Seite des Lebens doch als stärker. Das Schwert siegt über das Geld, der Herrenwille unterwirft sich wieder den Willen zur Beute.“

Quelle: Oswald Spengler; Der Untergang des Abendlandes; Umrisse einer Morphologie der Weltgeschichte, Formenwelt des Wirtschaftslebens; Die Maschine

Die Urangst des gewöhnlichen Pfeffersackes und Beutelschneiders ist die Auferstehung eines dem Idealen des abendländischen Rittertums verhafteten Geistes. Deshalb duldet, so schrieb es Julius Evola, die liberale Welt kein Kriegertum, kein soldatisches Ethos. Um ihren inneren Bestand willen ist die Entheiligung jedes Ethos evident, deshalb muss Sie sich, einer grunzenden Sau gleich, in jedem Dreckloch genüsslich suhlen. Diese Gesellschaft lebt von dem Dreck und dem Unrat, den Sie täglich in Massen produziert.

„Was im demokratisch-freimaurerischen Jargon als "dunkle Überreste" bezeichnet wurde, bedeutete in Wahrheit das Weiterbestehen von Werten, die dem ganzen traditionsgebundenen, kriegerischen, männlichen und arischen Europa eigen waren, während die "fortgeschrittene Welt" nichts anderes darstellte und darstellt als die Welt des Verfalls und der ethischen und geistigen Schwäche des Abendlandes.“
Quelle: Julius Evola; Das Zeitalter des soldatischen Ethos; Das Soldatische im bürgerlichen Zeitalter

Es gab während der ganzen Zeit vor der Zerstörung des Abendlandes eine mächtige und schicksalhafte Tradition, die so keine Kultur kannte oder vergleichend hervorbracht hätte. Dass, was man heute als politischen Soldaten missdeutet, war vordem Priester und Krieger zugleich. Das müde Nachklingen dieser einst mächtigen Idee beschreibt Ernst Jünger so:

„Ja, der Soldat in seinem Verhältnis zum Tode, in der Aufgabe der Persönlichkeit für eine Idee, weiß wenig von den Philosophen und ihren Werten. Aber in ihm und seiner Tat äußert sich das Leben ergreifender und tiefer, als je ein Buch es vermöchte. Und immer wieder, trotz allem Widersinn und Wahnsinn des äußeren Geschehens, bleibt ihm eine strahlende Wahrheit: Der Tod für eine Überzeugung ist das höchst Vollbringen. Er ist Bekenntnis, Tat, Erfüllung, Glaube, Liebe, Hoffnung und Ziel; er ist auf dieser unvollkommenen Welt ein Vollkommenes und die Vollendung schlechthin. Dabei ist die Sache nichts und die Überzeugung alles. Mag einer sterben, in einen zweifellosen Irrtum verbohrt; er hat sein Größtes geleistet. Mag der Flieger des Barbusse tief unter sich zwei gerüstete Heere zu einem Gott um den Sieg ihrer gerechten Sache beten sehen, so heftet sicher eins, wahrscheinlich beide einen Irrtum an seine Fahnen; und doch wird Gott beide zugleich in seinem Wesen umfassen. Der Wahn und die Welt sind eins, und wer für einen Irrtum starb, bleibt doch ein Held.“

Quelle: Ernst Jünger; Der Kampf als inneres Erlebnis; Kap. 14; Vorm Kampf

Devils Eyebrow
09.09.2007, 19:12
"Meine Ehre heißt Treue": Traurig, wenn's zu mehr nicht reicht.

:rolleyes:

Mcp
09.09.2007, 19:34
Also schließt du Waffen-SS, Wehrmacht und NVA aus? Da bleibt ja nicht viel übrig.

Warum habt Ihr Fräuleins von der Anti-Nazi Force eigentlich ein so kurzes historisches Gedächtnis? Weil Ihr nichts weiter lernt als blah, blah, blah?

Sie vermuten jetzt richtig. Ich suche Zoff. Passend zum Thema, den Krieg. Na, Lust auf virtuelle Prügelei?

So wie man jedem Hund einen Knochen zuwirft, wenn er brav apportieren soll, gehe ich mal in die intellektuelle Vorleistung:

http://www.geocities.com/Heartland/Acres/2619/AUER_KOPIE_VON_REV19-12.JPG

Schätze, der Revoluzzer hat die Entwicklung des Fotos nicht überlebt.

Devils Eyebrow
09.09.2007, 19:38
Warum habt Ihr Fräuleins von der Anti-Nazi Force eigentlich ein so kurzes historisches Gedächtnis? Weil Ihr nichts weiter lernt als blah, blah, blah?

Sie vermuten jetzt richtig. Ich suche Zoff. Passend zum Thema, den Krieg. Na, Lust auf virtuelle Prügelei?

So wie man jedem Hund einen Knochen zuwirft, wenn er brav apportieren soll, gehe ich mal in die intellektuelle Vorleistung:

http://www.geocities.com/Heartland/Acres/2619/AUER_KOPIE_VON_REV19-12.JPG

Schätze, der Revoluzzer hat die Entwicklung des Fotos nicht überlebt.

Was willst du eigentlich aussagen?

Mcp
09.09.2007, 19:39
Traurig, wenn's zu mehr nicht reicht.

:rolleyes:Das stimmt sogar. Es ist immer wieder ganz erstaunlich zu erleben, wie selbst einfachste Parolen mißverstanden werden.

Mcp
09.09.2007, 19:44
Was willst du eigentlich aussagen?

Ich will nichts "aussagen". Ich will Zoff. Das Fräulein stinkt mir.

Mcp
09.09.2007, 19:54
Soldaten sind feige Mörderschweine.

Recht so?Nein. Das reicht nicht. Dafür sind Sie zu klein und zu häßlich. Sie haben außerdem die Quellen vergessen. Ich will keine Schlägerei unter Gewöhnlingen, sondern eine mit Niveau.

Devils Eyebrow
09.09.2007, 19:57
Nein. Das reicht nicht. Dafür sind Sie zu klein und zu häßlich. Sie haben außerdem die Quellen vergessen. Ich will keine Schlägerei unter Gewöhnlingen, sondern eine mit Niveau.

Lass gut sei, dafür bin ich heute nicht zu haben.

Pandulf
09.09.2007, 19:58
„Die Heraufkunft des Cäsarismus bricht die Diktatur des Geldes und ihrer politischen Waffe, der Demokratie. Nach einem langen Triumph der weltstädtischen Wirtschaft und ihrer Interessen über die politische Gestaltungskraft erweist sich die politische Seite des Lebens doch als stärker. Das Schwert siegt über das Geld, der Herrenwille unterwirft sich wieder den Willen zur Beute.“


Deswegen sollte die Rechte sich für die Schaffung einer paneuropäische Armee einsetzen.

Mcp
09.09.2007, 20:00
Lass gut sei, dafür bin ich heute nicht zu haben. Wie schade.

Mcp
09.09.2007, 20:04
Deswegen sollte die Rechte sich für die Schaffung einer paneuropäische Armee einsetzen.

Es geht um den Geist, nie um die Form.

Pandulf
09.09.2007, 20:10
Es geht um den Geist, nie um die Form.

Der Geist braucht halt auch einen Körper, um wirken zu können. Die Schaffung einer gesamteuropäischen Armee wäre der ideale Körper für den soldatischen Geist Europas als Gegenwelt zur Herrschaft der Händler und Huren.

Klopperhorst
09.09.2007, 21:31
Einzig das Schwert und das Blut, schrieb Spengler im Untergang des Abendlandes, hat die Kraft und die Macht das Geld zu überwinden, sich das wieder zur Beute zu nehmen, was ihm rechtmäßig gehört.

„Die Heraufkunft des Cäsarismus bricht die Diktatur des Geldes und ihrer politischen Waffe, der Demokratie. Nach einem langen Triumph der weltstädtischen Wirtschaft und ihrer Interessen über die politische Gestaltungskraft erweist sich die politische Seite des Lebens doch als stärker. Das Schwert siegt über das Geld, der Herrenwille unterwirft sich wieder den Willen zur Beute.“

Quelle: Oswald Spengler; Der Untergang des Abendlandes; Umrisse einer Morphologie der Weltgeschichte, Formenwelt des Wirtschaftslebens; Die Maschine

Die Urangst des gewöhnlichen Pfeffersackes und Beutelschneiders ist die Auferstehung eines dem Idealen des abendländischen Rittertums verhafteten Geistes. Deshalb duldet, so schrieb es Julius Evola, die liberale Welt kein Kriegertum, kein soldatisches Ethos. Um ihren inneren Bestand willen ist die Entheiligung jedes Ethos evident, deshalb muss Sie sich, einer grunzenden Sau gleich, in jedem Dreckloch genüsslich suhlen. Diese Gesellschaft lebt von dem Dreck und dem Unrat, den Sie täglich in Massen produziert.

„Was im demokratisch-freimaurerischen Jargon als "dunkle Überreste" bezeichnet wurde, bedeutete in Wahrheit das Weiterbestehen von Werten, die dem ganzen traditionsgebundenen, kriegerischen, männlichen und arischen Europa eigen waren, während die "fortgeschrittene Welt" nichts anderes darstellte und darstellt als die Welt des Verfalls und der ethischen und geistigen Schwäche des Abendlandes.“
Quelle: Julius Evola; Das Zeitalter des soldatischen Ethos; Das Soldatische im bürgerlichen Zeitalter

Es gab während der ganzen Zeit vor der Zerstörung des Abendlandes eine mächtige und schicksalhafte Tradition, die so keine Kultur kannte oder vergleichend hervorbracht hätte. Dass, was man heute als politischen Soldaten missdeutet, war vordem Priester und Krieger zugleich. Das müde Nachklingen dieser einst mächtigen Idee beschreibt Ernst Jünger so:

„Ja, der Soldat in seinem Verhältnis zum Tode, in der Aufgabe der Persönlichkeit für eine Idee, weiß wenig von den Philosophen und ihren Werten. Aber in ihm und seiner Tat äußert sich das Leben ergreifender und tiefer, als je ein Buch es vermöchte. Und immer wieder, trotz allem Widersinn und Wahnsinn des äußeren Geschehens, bleibt ihm eine strahlende Wahrheit: Der Tod für eine Überzeugung ist das höchst Vollbringen. Er ist Bekenntnis, Tat, Erfüllung, Glaube, Liebe, Hoffnung und Ziel; er ist auf dieser unvollkommenen Welt ein Vollkommenes und die Vollendung schlechthin. Dabei ist die Sache nichts und die Überzeugung alles. Mag einer sterben, in einen zweifellosen Irrtum verbohrt; er hat sein Größtes geleistet. Mag der Flieger des Barbusse tief unter sich zwei gerüstete Heere zu einem Gott um den Sieg ihrer gerechten Sache beten sehen, so heftet sicher eins, wahrscheinlich beide einen Irrtum an seine Fahnen; und doch wird Gott beide zugleich in seinem Wesen umfassen. Der Wahn und die Welt sind eins, und wer für einen Irrtum starb, bleibt doch ein Held.“

Quelle: Ernst Jünger; Der Kampf als inneres Erlebnis; Kap. 14; Vorm Kampf

Schöne Zitate, interessante Denkansätze.

Ich möchte noch eins von Nietzsche hinzufügen.

Auflehnung - das ist die Vornehmheit am Sclaven. Eure Vornehmheit sei Gehorsam! Euer Befehlen selber sei ein Gehorchen! Einem guten Kriegsmanne klingt 'du sollst' angenehmer, als 'ich will'. Und Alles, was euch lieb ist, sollt ihr euch erst noch befehlen lassen. .. So lebt euer Leben des Gehorsams und des Krieges! Was liegt am Lang-Leben! Welcher Krieger will geschont sein! Ich schone euch nicht, ich liebe euch von Grund auf, meine Brüder im Kriege!


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Devils Eyebrow
09.09.2007, 22:44
War Pigs

Generals gathered in their masses
Just like witches at black masses
Evil minds that plot destruction
Sorcerers of deaths construction
In the fields the bodies burning
As the war machine keeps turning
Death and hatred to mankind
Poisoning their brainwashed minds, oh lord yeah!

[...]

Now in darkness, world stops turning
As the war machine keeps burning
No more war pigs of the power
Hand of God has struck the hour
Day of judgement, God is calling
On their knees, the war pigs crawling
Begging mercy for their sins
Satan, laughing, spreads his wings
All right now!

Biskra
09.09.2007, 22:48
Was willst du eigentlich aussagen?

Er will vermutlich einfach nur rumblödeln.

Mcp
10.09.2007, 10:57
Er will vermutlich einfach nur rumblödeln.

Gut erkannt. Schade eigentlich. Das nächste Mal muss ich eben schlauer provozieren. :)

Drosselbart
10.09.2007, 11:03
Ernst Jünger, Kurt Eggers und viele andere haben Erhellendes zu diesem Thema beigetragen, aber die heutige größtenteils verschwuchtelte und verdummte deutsche Jugend kann weder mit diesen Autoren noch mit dieser Idee etwas anfangen.

Darauf sind die Kretins oft auch noch stolz. Der Weltgeist wird ihnen daher wohl auch zu recht keine Träne nachweinen, wenn sie sang- und klanglos wie Hundehäufchen von diesem Planeten gekehrt werden.

Drosselbart
10.09.2007, 11:06
Oder mit dem Grabspruch des Herrn v. Arnim:

"Wählte Ungnade wo Gehorsam nicht Ehre brachte"

:]

Es war ein von der Marwitz, genauer gesagt Johann Friedrich Adolf von der Marwitz

Beverly
10.09.2007, 23:46
Immer mehr fasziniert mich die Idee des soldatischen Wesens. Mein Großvater, der im 2. Weltkrieg kämpfte, später in der DDR eine Kader-Karriere machte, sagte mir einmal, daß er sein ganzes Leben im Dienste des Staates gestanden hätte.

dann dürfte er immer ein sicheres Einkommen und nach nach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben eine sichere Pension gehabt haben :)

Beverly
10.09.2007, 23:48
Einzig das Schwert und das Blut, schrieb Spengler im Untergang des Abendlandes, hat die Kraft und die Macht das Geld zu überwinden, sich das wieder zur Beute zu nehmen, was ihm rechtmäßig gehört.

im Wort "Soldat" steckt das Wort "Sold"

Beverly
11.09.2007, 00:06
wird hoffentlich weiter in der Kiste mit 2 Meter Erde vor sich hinschimmeln, wo sie mit Fug und Recht hingehört.

Zu ihren Lebzeiten war es nicht einmal die Idee einer wirklich solidarischen, aber aggressiven Gemeinschaft, sondern die Idee eines Systems, dass den Einzelnen nach Belieben für den Machtwahn zumeist drittklassiger Herrschender verheizen konnte. Ziele, für die es sich lohnte, das eigene Leben aufs Spiel zu setzen, hat es da nie gegeben. Die Landesverteidigung wäre ohne dieses soldatische Unwesen besser dran gewesen - keine Weltkriege, keine Gebietsverluste, nicht Millionen Tote und Traumatisierte. Von Milliarden und Abermilliarden rausgeschmissenen Geld ganz zu schweigen.

Wer sich unbedingt prügeln oder auch gegenseitig totschießen will, bitte ... aber ohne Leute da reinzuziehen, die keine Lust mehr darauf haben X( !

dimart
11.09.2007, 00:32
Man kann natürlich auch die extrem pervertierte Form von preussischem Befehl und Gehorsam anführen. Fast alle Hauptverantwortlichen für den Massenmord an den Juden haben sich mit Befehl und Gehorsam gerechtfertigt. Zwar wurde selbstmitleidig der ach so heftige innere Konflikt geschildert, aber letztendlich hatte man diese Befehle doch auszuführen.

Mcp
11.09.2007, 05:21
im Wort "Soldat" steckt das Wort "Sold"
Deshalb sprach ich vom Krieger und nicht vom bürgerlichen Söldling. Im übrigen, steckt im Sold noch der Beruf, nicht der zwangseingezogene Wehrpflichtige. Das Berufssoldatentum kehrt zurück, mit ihm der Krieger und dieser Waffenträger wird sich nicht ewig sozial und ethisch zurücksetzen lassen. Es wird so kommen, wie es immer kam: Zum Schluß regieren die Soldatenkaiser und teilen sich, was sie den Pfeffersäcken einfach weggenommen haben. Brüderlich, gleich und gerecht versteht sich.

Drosselbart
11.09.2007, 07:02
Deshalb sprach ich vom Krieger und nicht vom bürgerlichen Söldling. Im übrigen, steckt im Sold noch der Beruf, nicht der zwangseingezogene Wehrpflichtige. Das Berufssoldatentum kehrt zurück, mit ihm der Krieger und dieser Waffenträger wird sich nicht ewig sozial und ethisch zurücksetzen lassen. Es wird so kommen, wie es immer kam: Zum Schluß regieren die Soldatenkaiser und teilen sich, was sie den Pfeffersäcken einfach weggenommen haben. Brüderlich, gleich und gerecht versteht sich.

... und räumen hoffentlich radikal den ganzen Dreck der Krämerseelen weg.

Beverly
11.09.2007, 07:59
Deshalb sprach ich vom Krieger und nicht vom bürgerlichen Söldling.

Krieger gibt es vielleicht noch bei primitiven Völkern im Urwald oder bei den Klingonen in "Star Trek". Wenn man unter "Krieger" jemanden versteht, der sich bei aller Brutalität ethische Normen und ein eigenes Urteil bewahrt hat, dann hat es sie in Deutschland entweder nie gegeben oder sie sind seit vielen Jahrhunderten ersetzt worden duch die auf Befehl mordende Kriegsdrohne.


Im übrigen, steckt im Sold noch der Beruf, nicht der zwangseingezogene Wehrpflichtige. Das Berufssoldatentum kehrt zurück, mit ihm der Krieger und dieser Waffenträger wird sich nicht ewig sozial und ethisch zurücksetzen lassen. Es wird so kommen, wie es immer kam: Zum Schluß regieren die Soldatenkaiser und teilen sich, was sie den Pfeffersäcken einfach weggenommen haben. Brüderlich, gleich und gerecht versteht sich.

Schon im alten Rom galten Soldatenkaiser als Zeichen des Niedergangs. Nach 1945 haben es z. B. die Araber mit "Soldatenkaisern" versucht - den postkolonialen bürgerlichen Regimen in Ägypten, Syrien und dem Irak folgten die Militärs - siehe Nasser. Dauerhaft hat es nichts gebracht.

Beverly
11.09.2007, 08:00
... und räumen hoffentlich radikal den ganzen Dreck der Krämerseelen weg.

Wenn sie nur nicht ihren eigenen Dreck aufbauen oder die Krämerseelen wieder zurück rufen.

Mcp
11.09.2007, 08:17
Schon im alten Rom galten Soldatenkaiser als Zeichen des Niedergangs.
Wo habe ich von „Dauer“ oder „Aufstieg“ gesprochen? Nur weil sie an das sozialistische Schlaraffenland als Endziel einer irgendwie gearteten „Menschheitsentwicklung“ in irgendeiner lichten Zukunft glauben, muss ich das nicht auch tun. Jede "lichte Zukunft" hat die fatale Eigenschaft, sich augenblicklich in die schwärzeste Vergangenheit zu verwandeln, wenn man sie erst einmal durchleiden musste.

Ich schrieb schon in einem anderen Strang, dass die Russen ein schönes Sprichwort haben.

„Diesmal machen wir alles besser, obwohl wir genau wissen, dass hinterher noch viel schlimmer kommt, als es vorher war.“

Ich denke, dass trifft es ziemlich genau.

Klopperhorst
11.09.2007, 08:20
dann dürfte er immer ein sicheres Einkommen und nach nach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben eine sichere Pension gehabt haben :)

Ich bewunderte ihn immer, daß er seinen kommunistischen Idealen auch im Untergang treu blieb.


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Rheinlaender
11.09.2007, 11:45
In Preußen war Denken und Handeln auf das Gemeinwohl fixiert.

Nein - auf den Machterhalt und die Machtausweitung des Hauses Hohenzollern, wie in jedem absolutistischen Staat.


Es erfolgte eine Durchdringung des preußischen Staates mit pietistischem Geist und den Gedanken der Aufklärung.

"Aufklaerung light": Aufklaerung soweit, wie es dem Herrschaftsapparat des Fuersten half, Aufklaerer, die daran zweifelten bekamen Aerger (Kant und Lessing z. B. hatten einen Kampf mit der Zensur).


Hiervon wurden selbstverständlich auch die Offiziere erfaßt, von denen Eigenständigkeit, Pflichterfüllung, persönliche Anspruchslosigkeit, patriarchalische Sorge für die ihnen anvertrauten Soldaten, uneingeschränkte Loyalität zu Land und Herrscher sowie Opferbereitschaft gefordert wurde.

Dem Herrscher, nicht dem Land.

Rheinlaender
11.09.2007, 11:55
Die Urangst des gewöhnlichen Pfeffersackes und Beutelschneiders ist die Auferstehung eines dem Idealen des abendländischen Rittertums verhafteten Geistes. Deshalb duldet, so schrieb es Julius Evola, die liberale Welt kein Kriegertum, kein soldatisches Ethos.

Sehen wir es doich mal wieder ganz nuechtern: Der Soldat ist ein Angestellter des Staates, angestellt fuer eine bestimmte Ausgabe: Millitaerische Gewalt ausueben. Dafuer erhaelt er Sold und eine gewisse soziale Versorgung.

Das ist der Deal, der Soldat benoetigt den Staat als "Arbeitgeber" und der Staat benoetig den Soldaten fuer die Ausfuehrung bestimmter Aufgaben. Alles andere ist Mythismus, dessen Funktion eigentlich nur sein kann dieses einfache und klare Vertragsverhaeltnis und gegenseitige Aabhaenigkeit mit Nebenlschwaden an falschen Gefuehle zu verdecken.


einst mächtigen Idee beschreibt Ernst Jünger so:

„Ja, der Soldat in seinem Verhältnis zum Tode, in der Aufgabe der Persönlichkeit für eine Idee, weiß wenig von den Philosophen und ihren Werten. ...

Das gilt so auch fuer Feuerwehrleute, die Kuestenwache oder Polizisten - ohne das man nun aus deren Taetigkeit, so wichtig diese auch ist, nun einen besonderen Mythos bastelt.


...Der Wahn und die Welt sind eins, und wer für einen Irrtum starb, bleibt doch ein Held.“

Ist schlicht ein Idiot.

Rheinlaender
11.09.2007, 12:05
Ernst Jünger, Kurt Eggers und viele andere haben Erhellendes zu diesem Thema beigetragen, aber die heutige größtenteils verschwuchtelte und verdummte deutsche Jugend kann weder mit diesen Autoren noch mit dieser Idee etwas anfangen.

Eher Verdunkeldes - weil sie die nuechernen Macht- und Wirtschaftsverhaeltnisse, die dem Krieg und dem Soldatengewerbe zugrundeliegen durch einen Mythos uberdeckt haben.

Krieg ist ein Geschaeft, das aus politischen oder wirtschaftlichen Gruenden betrieben wird - nicht mehr und auch nicht weniger. Wer merh daraus macht, versucht bewusst oder unbewusst etwas zu verdunkeln.

Mcp
11.09.2007, 12:21
Sehen wir es doich mal wieder ganz nuechtern: Der Soldat ist ein Angestellter des Staates, angestellt fuer eine bestimmte Ausgabe: Millitaerische Gewalt ausueben. Dafuer erhaelt er Sold und eine gewisse soziale Versorgung.

Das ist der Deal, der Soldat benoetigt den Staat als "Arbeitgeber" und der Staat benoetig den Soldaten fuer die Ausfuehrung bestimmter Aufgaben. Alles andere ist Mythismus, dessen Funktion eigentlich nur sein kann dieses einfache und klare Vertragsverhaeltnis und gegenseitige Aabhaenigkeit mit Nebenlschwaden an falschen Gefuehle zu verdecken.

O du, verzeih mir, blutend Stueckchen Erde! Dass ich mit diesen Schlächtern freundlich tat.
Du bist der Rest des edelsten der Männer, Der jemals lebt, im Wechsellauf der Zeit. Weh!
weh der Hand, die dieses Blut vergoss! Jetzt prophezei ich über deinen Wunden, Die ihre
Purpurlippen oeffnen, stumm
Von meiner Zunge Stimm und Wort erflehend: Ein Fluch wird fallen auf der Menschen
Glieder, Und innre Wut und wilder Bürgerzwist
Wird aengsten alle Teil' Italiens;
Verheerung, Mord wird so zur Sitte werden Und so gemein das Furchtbarste, dass Mütter
Nur lächeln, wenn sie ihre zarten Kinder Gevierteilt von des Krieges Haenden sehn. Die
Fertigkeit in Greueln wuergt das Mitleid; Und Caesars Geist, nach Rache jagend, wird, Zur
Seit ihm Ate, heiss der Hoell entstiegen, In diesen Grenzen mit des Herrschers Ton Mord
rufen und des Krieges Hund' entfesseln, Dass diese Schandtat auf zum Himmel stinke Von
Menschenaas, das um Bestattung ächzt."

Die Quelle sollten Sie kennen.


Ist schlicht ein Idiot.
Nein, er erspart sich Alter, Gebrechen und Apparatemedizin. Der Tod ist humaner, als dieses Sterben.

Drosselbart
11.09.2007, 12:52
Eher Verdunkeldes - weil sie die nuechernen Macht- und Wirtschaftsverhaeltnisse, die dem Krieg und dem Soldatengewerbe zugrundeliegen durch einen Mythos uberdeckt haben.

Krieg ist ein Geschaeft, das aus politischen oder wirtschaftlichen Gruenden betrieben wird - nicht mehr und auch nicht weniger. Wer merh daraus macht, versucht bewusst oder unbewusst etwas zu verdunkeln.

Jünger und Eggers sollten wohl beide keine großen Illusionen über die Realtität des Krieges mehr gehabt haben. Sie hatten es nicht nötig hier zu mystifizieren und Mythen zu begründen. Beide - Eggers noch konsequenter - als Jünger haben durch Leben, Tat und Tod bezeugt, daß sie eben keine leeren Schwätzer sind.

Jünger sah das Ende der Bürgerlichkeit voraus und die kommende Weltherrschaft eines „neuen Menschentums“. Ähnliche Gedanke hegte man auch im heroischen Realismus der Sowjetunion. Auch dort vertrat man die These vom kommenden Zeitalter des Arbeiters

Bei den Griechen hatte das Heroische "in der „Zwischenstellung zwischen den Göttern und den Menschen sein Wesen“. Nach Heidegger erträgt ein solcher Heroismus nicht bloß äußerste Leiden und meistert die Welt und ihre Not, sondern greift über diese Welt hinaus, schultert jene Grunddifferenz zwischen Welt und "Seyn", dessen Symbol einst die griechischen Götter waren.

Jüngers heroischer Realismus (oder realistischer Heroismus) wird zur äußersten Anspannung über sich selbst, über den eigenen Denkhorizont hinaus um seiner selbst Willen. Irgendwelcher bürgerlicher Firlefanz, eine weltliche Belohnung, ja nicht einmal der Anspruch im Besitz der allgemeingültigen Wahrheit zu sein wird damit angestrebt.

Eine gewisse Nähe zum Nihilismus - zum L'art pour L'art des Landsknechtshandwerks - ist auch nicht zu verkennen, und wenn solche Gedanken in die falschen Köpfe kommen, mag unbestreitbar die Gefahr bestehen, daß sich mancher sein romantisches mythologisiertes Kriegermärchen daraus braut, aber ursprünglich vorgesehen ist das so von Eggers und Jünger nicht.

Es geht meiner Meinung nach eher in die Richtung wie Sysiphos sich bei Camus - allen äußeren Zwängen zum Trotz - verhält.

Das beliebte Soldaten-sind-Mörder-Sprüchlein ist mir in vieler Hinsicht zu einfältig und billig. Wenn wirklich jemand imstande sein sollte eine Renaissance der Humanität vorzubereiten, dann sind das wohl nur Krieger, die "die Schrecken gerochen" und ihre Lehren daraus gezogen haben.

Läppische Schweinepazifisten, die Angriffskriege - auf Kosten fremder Leute Knochen - vom Zaune brechen sind für mich keine Autorität.

Rheinlaender
11.09.2007, 12:54
Die Quelle sollten Sie kennen.

Ja - und Shakespeare war Propangandist. Einer der groessten und besten Propagandaschreiber der Weltgeschichte. Seine Stuecke sind ganz grosse Literatur, sie sind aber auch ueber weite Teile Propagnada fuer die Tudordynastie. Seine Stuecke versuchten das Volk hinter Elizabeth I zu sammeln und ihre Legitimation hervorzuheben.

Julius Caesar ist auch ein solches Stueck wo ein gerechter und guter Herrscher von einem engen Frend gemeuchelt wird. Das Stueck wurde Anfang 1600 aufgefuehrt. Robert Devereux, Earl of Essex, der letzte Favourit Elizabeths und Stiefsohn Robert Dudleys versuchte einen offenen Putsch gegen Elizabeth. Robert Cecil, Elizabeths damals wichtigster Minister, schlug diesen nieder. Die Parallelen des Stueckes Shakespeares zu den Ereignissen um Robert Devereux sind zu oeffensichtlich.


Neben Eisenstein fuer das Beispiel wie Proganda auch gleichzeitig ganz grosse Kunst ist.

PS: Bei Shakespeares Koenigsstuecken ist die Tudorpropaganda noch offensichtlicher.


Nein, er erspart sich Alter, Gebrechen und Apparatemedizin. Der Tod ist humaner, als dieses Sterben.

Das kannman sich auch mit ein paar wenigen Gramm Morphimsulphat ersparen.

Mcp
11.09.2007, 13:26
Ja - und Shakespeare war Propangandist.

Es gibt dieses Urgefühl nach Krieg, Blut, Anarchie und wilder Zerstörungslust in jedem Manne. Wer es selber noch gespürt hat, der ist kein Mann. Ernst Jünger beschreibt es in seinem Arbeiter. Ich zumindest, kann jeden einzelnen Satz davon nachempfinden.

Letztlich werden die Gefühle gedeckelt, aber sie brechen sich Bahn, jeder, der in seiner frühen Jugend mal eine Saalschlägerei oder Straßenschlacht mitgemacht hat, kennt das Gefühl. Anarchie pur, das Chaos und ein ungeheuerer Schub an Adrenalin, man könnte fast süchtig danach werden. Das könnt ihr auf Dauer nicht einsperren, es lauert und wartet darauf herausgelassen zu werden und wenn es heraus ist, wird es Euch den Kopf abreißen. Das beschreibt Shakespeare hier und er muss, so wie schreibt, es auch selber gekannt haben.

Rheinlaender
11.09.2007, 13:36
Es gibt dieses Urgefühl nach Krieg, Blut, Anarchie und wilder Zerstörungslust in jedem Manne. Wer es selber noch gespürt hat, der ist kein Mann.

Genau das ist das, was ic als die Bestie im Menschen irgentwo hier mal gezeichnet habe. Es ist Aufgabe jedes Menschen sich ihrer bewusst zu sein und sie baendigen - zum Wohle seiner selbst und aller.

Ich bin mir dieser Bieste sehr wohl bewusst, auch meiner eigenen (ich will nicht Details gehen).


Letztlich werden die Gefühle gedeckelt, aber sie brechen sich Bahn, jeder, der in seiner frühen Jugend mal eine Saalschlägerei oder Straßenschlacht mitgemacht hat, kennt das Gefühl. Anarchie pur, das Chaos und ein ungeheuerer Schub an Adrenalin, man könnte fast süchtig danach werden. Das könnt ihr auf Dauer nicht einsperren,

Doch - mit Ruhe, Gelassenheit und der absoluten Herrschaft der Vernunft ueber seine Handlungsweisen.


es lauert und wartet darauf herausgelassen zu werden und wenn es heraus ist, wird es Euch den Kopf abreißen. Das beschreibt Shakespeare hier und er muss, so wie schreibt, es auch selber gekannt haben.

Es war aber am Ende, weder bei Shakespeare noch in der Realitaet, nicht der Heisssporn Antonius der gewonnen hat, sondern der kuehle Berechner Octavian.

Rheinlaender
11.09.2007, 13:45
Dazu noch etwas zu sagen: Wenn z. B. im Mittelalter der Reichsritter von Elz dem Erzbischof von Trier die Fehde erklaerte, so war fuer die betroffenen Bauern sicher schlimm, aber niemand konnte damals ernsthaft den Fortbestand der Menschheit gefaehrden.

Wenn heute zwei der grossen Nuklearmaechte in einen Krieg gegeneinander verwicklet werden, dann stehen nur ein paar Bauern an der Mosel oder in der Eifel in Gefahr, sondern das grundsaetzliche Uberleben der Menschheit.

Dieses Biest, das bei unseren Verfahren im Ueberlebenskampf sicher auch hilfreich war, das durch die Zivilisation immer mehr kanalisiert wurde, kann heute die Menschheit als ganzes ausrotten. Gerade deshalb ist es wichtig, sich dieses Biestes sehr bewusst zu sein und es zu baendigen.

Mcp
11.09.2007, 15:46
Dieses Biest, das bei unseren Verfahren im Ueberlebenskampf sicher auch hilfreich war, das durch die Zivilisation immer mehr kanalisiert wurde, kann heute die Menschheit als ganzes ausrotten. Gerade deshalb ist es wichtig, sich dieses Biestes sehr bewusst zu sein und es zu baendigen.

Niemanden wird, wenn der Acheron über Ufer die tritt, interessieren, was hinterher ist oder wird. Es wird auch keine Politik gemacht, es geht nicht um Zukunft oder Gerechtigkeit. Nicht um eine angeblich bessere Gesellschaft. Darum ging es nie und wird es nie gehen. Sondern einzig und allein um das, was Jünger, Teilnehmer zweier Weltkriege, Autor der Stahlgewitter und im Besitze des Pour le Mérite, an meiner absoluten Lieblingsstelle in seinem Werk beschreibt. Den puren, aller äußeren Rechtfertigungen entkleideten, reinen Kampf. Nichts sonst:

"Wir müssen einsehen, daß wir in eine Landschaft aus Eis und Feuer geboren sind. Das Vergangene ist so beschaffen, daß man an ihm nicht haften, und das Werdende so, daß man sich in ihm nicht einrichten kann. Diese Landschaft setzt als Haltung ein Höchstmaß an kriegerischem Skeptizismus voraus ...

Es gibt keine Fahnen außer denen, die man auf dem Leibe trägt. Ist es möglich, einen Glauben ohne Dogma zu besitzen, eine Welt ohne Götter, ein Wissen ohne Maximen und ein Vaterland, das durch keine Macht der Welt besetzt werden kann? Das sind Fragen, an denen der Einzelne den Grad seiner Rüstung zu prüfen hat. An unbekannten Soldaten ist kein Mangel; wichtiger ist das unbekannte Reich, über dessen Existenz keine Verständigung nötig ist. Nur so erscheint der Schauplatz dieser Zeit in seiner rechten Beleuchtung: als ein Kampfgelände, spannender und an Entscheidungen reicher als je ein anderes für den, der es zu würdigen weiß. Der geheime Anziehungspunkt, der den Bewegungen ihren Wert erteilt, ist der Sieg, dessen Gestalt die Anstrengungen und Opfer auch der verlorenen Abteilungen repräsentiert. Allein hier ist niemand zu Hause, der nicht Krieg zu führen gedenkt."

Quelle: Ernst Jünger; Der Arbeiter; 2. Teil; Kap. 29

In diesen Zeilen erklärt sich die ganze menschliche Geschichte besser, als in allen Büchern von Marx zusammen. Einige Männer hier werden wissen, von was hier die Rede ist.

Klopperhorst
11.09.2007, 15:54
Ja, der schopenhauerische Wille, der in Jüngers Werk mitschwingt. Nietzsche schrieb während eines Naturerlebnisses folgendes: Wie anders der Blitz , der Sturm, der Hagel, freie Mächte ohne Ethik! Wie glücklich, wie kräftig sind sie, reiner Wille, ohne Trübung durch den Intellekt!

Jünger scheint mir soetwas ähnliches ausdrücken zu wollen und hat aufgrund seiner praktischen Erfahrung mit dem totalen Krieg mein vollstes Vertrauen in seine Einsichten. Gründe, wie sie Rheinländer immer im Krieg sieht, gibt es im Endeffekt nicht, die sind nur intellektueller Natur.


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Mcp
11.09.2007, 17:21
Gründe, wie sie Rheinländer immer im Krieg sieht, gibt es im Endeffekt nicht, die sind nur intellektueller Natur.


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Eben. Die Gründe, um derentwillen man einen Krieg beginnt, spielen im Krieg keine Rolle mehr. Aus welchem Grunde wurde der 1. Weltkrieg begonnen und aus welchen Gründen der 2. geführt? Was war der Grund für den Irakkrieg? Vernunft spielte in keinem Krieg eine Rolle.

Ironisch sei angemerkt, dass die oberlehrerhafte Art des Rheinländers im Prinzip mehr Gründe für einen Krieg hergibt, als er selber ahnt. Es ist bedrückende Enge der bürgerlichen Welt, ihre unsäglichen Gängeleien, kleinlichen Reglementierungen, Bevormundungen, Belehrungen, die mit Ihren täglichen Demütigungen und Zumutungen, in mir eine blinde, unbändige Wut wachsen lassen, die, wenn Sie aufbricht, dafür sorgen wird, dass kein Stein auf dem andern bleibt. Wir würden diesen Akt der Zerstörung, falls er gemeinsam begangen wäre, als Befreiung feiern.

Mcp
11.09.2007, 18:12
Genau das ist das, was ic als die Bestie im Menschen irgentwo hier mal gezeichnet habe. Es ist Aufgabe jedes Menschen sich ihrer bewusst zu sein und sie baendigen - zum Wohle seiner selbst und aller.

Ich bin mir dieser Bieste sehr wohl bewusst, auch meiner eigenen (ich will nicht Details gehen).. Ja.




Doch - mit Ruhe, Gelassenheit und der absoluten Herrschaft der Vernunft ueber seine Handlungsweisen..
Das mag in intakten Gesellschaften funktionieren. Aber die Bürgerliche ist so dekadent, amoralisch, doppelbödig und bigott, dass sie auf Dauer nicht nur ihre Legitimation verliert, sondern auch die Mittel hervorbringt, die sie schließlich selbst vernichtet.


Es war aber am Ende, weder bei Shakespeare noch in der Realitaet, nicht der Heisssporn Antonius der gewonnen hat, sondern der kuehle Berechner Octavian.

Es ist unwichtig wer gewinnt. Der Kampf zählt und der Wille, ihn um nichts weniger, als den Preis des eigenen Lebens führen und dazu, dass beschreibt Shakespeare, auch andere mit in den Abgrund zu ziehen.

Klopperhorst
11.09.2007, 20:42
Ironisch sei angemerkt, dass die oberlehrerhafte Art des Rheinländers im Prinzip mehr Gründe für einen Krieg hergibt, als er selber ahnt. Es ist bedrückende Enge der bürgerlichen Welt, ihre unsäglichen Gängeleien, kleinlichen Reglementierungen, Bevormundungen, Belehrungen, die mit Ihren täglichen Demütigungen und Zumutungen, in mir eine blinde, unbändige Wut wachsen lassen, die, wenn Sie aufbricht, dafür sorgen wird, dass kein Stein auf dem andern bleibt. ....

So ist es. Diese Korinthenscheisser unterschätzen die Kraft des Lebens, welche sich in keine Paragraphen zwängen lässt.


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Rheinlaender
11.09.2007, 22:00
Gründe, wie sie Rheinländer immer im Krieg sieht, gibt es im Endeffekt nicht, die sind nur intellektueller Natur.

Krieg ist ein Geschaeft - mit klaren, zumeist hohen, Einsatz und einer Gewinnerwartung. Der zweite Weltkrieg war eine Ausnahme, weil hier zwei (eigentlich drei) antagonistische System aufeinandertrafen, aber die meisten Kriege begannen mit dem Probelm eine Forderung nicht politsch oder wirtschaftlich durchsetzen zu koennen, man waegte das Risiko ab und begann einen Krieg, wenn das Risiko vertretbar war und im Verhaeltnis zum Nutzen stand. Diese Risikoabwaegung passiert auch waerend des Krieges, wenn nicht passiert und die politische Fuehrung die Kontrolle verliert (Musterbeispiel 1. Weltkrieg auf dt. Seite).

Diese nuechterne Kosten-Nutzen-Rechnung wird natuerlich mit allerlei paritoritischen Brimborium verkleidet, aber am Ende wird die geschichte doch wieder in den Kassenbuechern geschrieben.

Rheinlaender
11.09.2007, 22:10
Niemanden wird, wenn der Acheron über Ufer die tritt, interessieren, was hinterher ist oder wird. Es wird auch keine Politik gemacht, es geht nicht um Zukunft oder Gerechtigkeit. Nicht um eine angeblich bessere Gesellschaft. Darum ging es nie und wird es nie gehen. Sondern einzig und allein um das, was Jünger, Teilnehmer zweier Weltkriege, Autor der Stahlgewitter und im Besitze des Pour le Mérite, an meiner absoluten Lieblingsstelle in seinem Werk beschreibt. Den puren, aller äußeren Rechtfertigungen entkleideten, reinen Kampf. Nichts sonst:

"Wir müssen einsehen, daß wir in eine Landschaft aus Eis und Feuer geboren sind. Das Vergangene ist so beschaffen, daß man an ihm nicht haften, und das Werdende so, daß man sich in ihm nicht einrichten kann. Diese Landschaft setzt als Haltung ein Höchstmaß an kriegerischem Skeptizismus voraus ...

Es gibt keine Fahnen außer denen, die man auf dem Leibe trägt. Ist es möglich, einen Glauben ohne Dogma zu besitzen, eine Welt ohne Götter, ein Wissen ohne Maximen und ein Vaterland, das durch keine Macht der Welt besetzt werden kann? Das sind Fragen, an denen der Einzelne den Grad seiner Rüstung zu prüfen hat. An unbekannten Soldaten ist kein Mangel; wichtiger ist das unbekannte Reich, über dessen Existenz keine Verständigung nötig ist. Nur so erscheint der Schauplatz dieser Zeit in seiner rechten Beleuchtung: als ein Kampfgelände, spannender und an Entscheidungen reicher als je ein anderes für den, der es zu würdigen weiß. Der geheime Anziehungspunkt, der den Bewegungen ihren Wert erteilt, ist der Sieg, dessen Gestalt die Anstrengungen und Opfer auch der verlorenen Abteilungen repräsentiert. Allein hier ist niemand zu Hause, der nicht Krieg zu führen gedenkt."

Quelle: Ernst Jünger; Der Arbeiter; 2. Teil; Kap. 29

Was Juenger hier beschreibt ist Verselbstaendigung des Krieges - das bedeutet aber eine gefaehrliche Haltung. Ein Krieg ist "die Fortsetzung der Politk mit anderen Mitteln". Wenn das aus dem Auge verlohren wird, wird der Krieg zum Selbstlaeufer. Die Ordnung die im Westfaelischen Frieden errichtet wurde (um kommt um ihn einfach nicht herum) ist der Versuch diese selbstlaeuferschaft des Krieges zu verhindern. Der Krieg wurde zu einer ausschliesslichen Sache der interagierende Souveraene, die Armee zu deren Instrumenten. Die Gedanken des Soldaten sind nur bedingt gefragt, er hat sein Handwerk auszufuehren, so wie ein Polizist oder eine Krankenschwester.Das die beiden Weltkriege dieses Konzept teilweise entwerteten konnte nur durch die Verhidnerung grosser Kriege geloest werden.


In diesen Zeilen erklärt sich die ganze menschliche Geschichte besser, als in allen Büchern von Marx zusammen. Einige Männer hier werden wissen, von was hier die Rede ist.

Das sehe ich anders - ein soldat des 1. Weltkriegs oder ein moderner Soldat, der von seiner Regierung zur Friedensicherung mit einem klar beschriebenen UN-Mandat eingesetzt oder ein Kreuzritter agiertn und agieren in ihren politisch-geselschaftlichen Rahmen - und den beschreibt wohl Marx besser als Juenger.

Rheinlaender
11.09.2007, 22:14
Das mag in intakten Gesellschaften funktionieren. Aber die Bürgerliche ist so dekadent, amoralisch, doppelbödig und bigott, dass sie auf Dauer nicht nur ihre Legitimation verliert, sondern auch die Mittel hervorbringt, die sie schließlich selbst vernichtet.

Das hat mit der Gesellschaft nichts zu tun - ich kann die Gesellschaft nur hoechst bedingt beeinflussen; meine Reaktion schon.

(Das ich diese Einschaetzung nicht teile duerfte klar sein).


Es ist unwichtig wer gewinnt. Der Kampf zählt und der Wille, ihn um nichts weniger, als den Preis des eigenen Lebens führen und dazu, dass beschreibt Shakespeare, auch andere mit in den Abgrund zu ziehen.

Viel Heroismus, aber Ende zaehlt das Resultat - ob man einen Maharashtra bestochen oder ihn auf Schlachtfeld besiegt hat ist zweitranig, wichtig, dass der Handelsvertrag steht und die Oberherrschaft anerkannt ist. Im Zweifel ist die friedliche Loesung die Beste, weil auch die billigste.

Klopperhorst
12.09.2007, 08:58
Du bleibst mal wieder auf der halben Wegstrecke stehen. Der Kampf an sich hat keinen Grund, aber er kann, wie jede Energie und Kraft, genutzt werden. Die Nutzung des Krieges für einen Zweck steht auf einem ganz anderen Blatt. Wir aber reden hier über den Krieg an sich, die Urkraft des Krieges, der Gewalt, der sozialen Tabula Rasa usw.

---

Mcp
12.09.2007, 09:48
Du bleibst mal wieder auf der halben Wegstrecke stehen. Der Kampf an sich hat keinen Grund, aber er kann, wie jede Energie und Kraft, genutzt werden. Die Nutzung des Krieges für einen Zweck steht auf einem ganz anderen Blatt. Wir aber reden hier über den Krieg an sich, die Urkraft des Krieges, der Gewalt, der sozialen Tabula Rasa usw.

---

Das ist, was ich meine. Es ist auch kein politisches Soldatentum. Man kämpft für keine Idee. Man ist Krieger und wendet sich dem Kriege zu. Das ist das Handwerk, was bis zur Kunst entwickelt werden muss. Nicht als archaischer Barbar, sondern durch den Geist inspiriert und deshalb in der Lage die Urgewalt des Acheron im entscheidenden Moment zu entfesseln. Alles andere ist nur das Mühlrad, welches sich im Strom des Hades dreht. Ein schöne Metapher Klopper. Danke. :)

Klopperhorst
19.09.2014, 22:34
Das ist, was ich meine. Es ist auch kein politisches Soldatentum. Man kämpft für keine Idee. Man ist Krieger und wendet sich dem Kriege zu. Das ist das Handwerk, was bis zur Kunst entwickelt werden muss. Nicht als archaischer Barbar, sondern durch den Geist inspiriert und deshalb in der Lage die Urgewalt des Acheron im entscheidenden Moment zu entfesseln. Alles andere ist nur das Mühlrad, welches sich im Strom des Hades dreht. Ein schöne Metapher Klopper. Danke. :)

Mittlerweile habe ich mal Jüngers Werk "In Stahlgewittern" gelesen.
Aus diesem Werk spricht diese ganze Idee.

Doch, was sind nun die BRD-Soldaten, die heute Drohnen lenken oder Brücken für soziale Zwecke in fremden Ländern bauen?

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Mcp
08.03.2015, 10:22
Krieg kann man sowenig abschaffen, wie die Urgewalten der Natur. Wir brauchen Menschen, die dem trotzen. Zu dem Thema empfehle ich noch de Maistre und ein Kapitel zum Wesen des Krieges aus seinen Petersburgern Gesprächen. Sehr erhellend. Leider vom Zeitgeist vergessen. Aber ich werde genau diese Schrift demnächst wieder zugänglich machen.

Makkabäus
19.03.2015, 20:30
"Den Kampf beseitige ich nicht, indem ich das Schwert zerbreche, sondern indem ich es schärfe." sagte mal ein bekannter Mann des 20. Jahrhunderts.

LOL
19.03.2015, 22:05
"Den Kampf beseitige ich nicht, indem ich das Schwert zerbreche, sondern indem ich es schärfe." sagte mal ein bekannter Mann des 20. Jahrhunderts.

Schon Jahrtausende vorher schrieb Heraklit:

"Der Krieg ist der Vater aller Dinge und der König aller. Die einen macht er zu Göttern, die andern zu Menschen, die einen zu Sklaven, die andern zu Freien."

Wurstsemmel
20.03.2015, 08:35
Schon Jahrtausende vorher schrieb Heraklit:

"Der Krieg ist der Vater aller Dinge und der König aller. Die einen macht er zu Göttern, die andern zu Menschen, die einen zu Sklaven, die andern zu Freien."

Und wieder andere zu Bestien.