Moloch
06.11.2007, 20:13
Im folgenden Text schlage ich vor, durch Anwendung eugenischer Geburtenkontrolle und einer allgemeinen Gebärpflicht die Grundlagen für unsere aufgeklärten und materiellen Wohlstand produzierenden Gesellschaften wiederherzustellen und diese dadurch wieder in die Lage zu versetzen, langfristig auch einen stabilisierenden und wohltätigen Einfluß auf die heute immer weiter ins Elend versinkende dritte Welt auszuüben und dadurch Leid zu vermeiden. Gelänge es, diese politischen Maßnahmen konsequent überall auf der Welt einzuführen, würde die Schaffung einer gerechten Welt, in der alle Menschen miteinander in Frieden und Wohlstand leben, tatsächlich langfristig wieder in den Bereich des Möglichen rücken. Ohne diese Maßnahmen jedoch werden Ungerechtigkeit, Leid und Elend jedoch immer weiter zunehmen.
Fast in allen entwickelten Ländern und auch in weiten Teilen der weniger entwickelten Welt sind die Fruchtbarkeitsraten unter die zur Erhaltung der Bevölkerungszahl notwendigen 2,1 Kinder pro Frau gefallen. Hier die Fruchtbarkeitsraten einer Auswahl von Ländern:
Nigeria 5,45
Indien 2,81
Israel 2,38
USA 2,09
Frankreich 1,98
Türkei 1,89
Vietnam 1,89
Brasilien 1,88
China 1,75
Iran 1,71
Großbritannien 1,66
Thailand 1,64
Deutschland 1,4
Rußland 1,39
Italien 1,29
Japan 1,23
Quelle: http://www.indexmundi.com/g/r.aspx?c=bk&v=31
Trotzdem steht ein Aussterben der Menschheit nicht zu befürchten, denn es gibt auch Völker und Bevölkerungsteile, die sich weiter vermehren und diese werden sich schliesslich durchsetzen. Wenn man untersucht, welche Völker und Bevölkerungsteile sich stärker und welche sich schwächer fortpflanzen, dann stellt man fest, daß in den entwickelten und fortschrittlichen Länder die Fortpflanzungsneigung besonders schwach ausgeprägt ist und in diesen besonders unter den gebildeten, wohlhabenden und aufgeklärten Bevölkerungsschichten. Dieses Phänomen ist überall auf der Welt zu beobachten und auch in der Menschheitsgeschichte nicht neu. Die antiken Zivilisationen der Griechen und Römer gingen unter, weil es ihnen an Nachwuchs fehlte, so daß sie schliesslich von den sich stärker fortpflanzenden Barbarenvölkern besiegt wurden. Der weithin verbreitete Glaube daran, daß die Menschheit sich vor dem Aufkommen moderner chemischer Verhütungsmittel in den 60er Jahren ungehemmt fortgepflanzt und ihre Vermehrung nur durch Krankheiten, Kriege und die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln begrenzt wurde, ist falsch. Nach der großen Pestepidemie im 14. Jahrhundert, in dem Europa ein Drittel seiner Bevölkerung verlor, stieg die Bevölkerungszahl zunächt nicht oder kaum an, weil die Menschen sehr wohl zu verhüten wussten und von dieser Möglichkeit auch Gebrauch machten. Erst als Abtreibung, Kindstötung, sämtliche Verhütungsmethoden und sogar jegliches nicht zur Fortpflanzung dienendes Sexualverhalten inkl. der Selbstbefriedigung verfolgt und streng bestraft wurde, begann die europäische Bevölkerungsexplosion.
Wenn die Menschen die Möglichkeit zur Verhütung haben, bekommen sie Kinder nur noch aus bestimmten Gründen. Zwar ist auch der Wunsch nach Kindern um ihrer selbst willen, also weil diese als niedlich oder spannend empfunden werden, weit verbreitet, jedoch wird dieser Wunsch oft nur durch ein oder zwei Kinder befriedigt und konkurriert mit anderen wichtigen Lebenszielen, insbesondere der beruflichen Karriere, in der man im Wettbewerb zu Leuten steht, die keine oder weniger Kinder haben. Heutzutage sind Kinder, die ja ausgerechnet im für die Karriere entscheidenen Lebenszeit zwischen dem 20. und dem 40. Lebensjahr geboren werden, ein großes Hindernis. Dieser die Gebärneigung hemmende Faktor wird noch dadurch verstärkt, daß heute auch viele Frauen eine eigene berufliche Karriere anstreben und er erklärt, warum gerade die gebildeten und wohlhabenden Bevölkerungsteile, die eine herausfordernde Karriere verfolgen, besonders wenige Kinder bekommen. Außerdem sind Kinder immer ein finanzieller Kostenfaktor und ein schwer kalkulierbares Risiko. In einigen Ländern der dritten Welt dürften Kinder als einzig verfügbare Form der Alterssicherung eine Rolle spielen, jedoch sind diese in ihrer Sicherheit und Kalkulierbarkeit gegenüber einer Altersversorgung durch Ansparen von Kapital oder durch eine staatliche Rentenversicherung weit unterlegen, so daß letzteren der Vorzug gegeben wird, wo diese auch verfügbar sind. Zusammen führen all diese Faktoren dazu, daß die Menschen von sich aus im Durchschnitt nicht die zur Erhaltung der Bevölkerungszahl notwendigen 2,1 Kinder pro Frau anstreben. Wo die Menschen sich also vermehren, tun sie dies, weil Verhütungsmethoden unbekannt, nicht verfügbar oder durch ihre Religion untersagt sind, oder wo Kinder die einzige Möglichkeit zur Altersvorsorge darstellen. Die afrikanische oder afghanische Frau bekommt also nicht deswegen so viele Kinder, weil sie im Vergleich zur Europäerin oder Japanerin eine stärkere Neigung dazu verspürt, sondern weil sie keine andere Möglichkeit dazu hat. Man könnte also sagen, daß diese Frauen einem indirekten Gebärzwang unterliegen. Ist die Menschheit also dazu verdammt, Verhütung wieder zu verlernen oder zu verbieten, um nicht auszusterben?
So gut wie alle entwickelten Länder versuchen bereits in irgendeiner Form, ihre Bevölkerung durch Anreize zum Kinderkriegen zu bewegen, jedoch sind die Erfolge dieser Politik bei weitem nicht ausreichend. Viele schliessen daraus, daß die Völker der entwickelten Länder aussterben wollen. Es könnte doch aber sein, daß diese Völker keineswegs aussterben wollen und viele ihrer Angehörigen auch durchaus bereit wären, ihren Teil zu diesem gemeinsamen Ziel beizutragen, sich jedoch nicht allein die Last und das Risiko von Kindern aufbürden wollen, ohne als einzelne den Trend aufhalten zu können, solange zugleich andere keine oder zu wenige Kinder bekommen und dadurch im wirtschaftlichen und beruflichen Wettbewerb persönliche Vorteile erlangen. Um dieses Dilemma zu überwinden, bedürfte es staatlicher Sanktionen, die den Verzicht auf eine ausreichende Zahl von Kindern bestrafen. Fortpflanzung müsste als Pflicht begriffen werden und auch andere, dem Einzelnen unangenehme, für das Gemeinwohl aber notwendige Pflichten werden mit dem Prinzip durchgesetzt, daß diejenigen, die sich ihrer Erfüllung verweigern, bestraft werden. Dabei geniessen diese Pflichten und auch ihre Durchsetzung durch Strafen allgemeine Unterstützung, weil fast jeder ihre Notwendigkeit einsieht. Beispiele dafür sind die Wehrpflicht und Steuern. Niemand käme auf die Idee, die Zahlung von Steuern in das Ermessen des Einzelnen zu stellen, weil jeder weiß, daß ohne eine Durchsetzung dieser Pflicht durch Sanktionen kaum jemand zahlen würde, der Staat aber der Steuereinnahmen bedarf.
Manche wenden gegen Maßnahmen zur Erhöhung der Kinderzahl ein, daß sie gegen ein Aussterben ihrer eigenen Nationen nichts einzuwenden hätten und daß die Welt sowieso schon überbevölkert sei. Jedoch lässt sich die Überbevölkerung auf Dauer nur bekämpfen, indem diejenigen Völker und Bevölkerungsgruppen, die sich weiterhin vermehren, daran gehindert werden, denn diese leben ja auch nach dem eigenen Aussterben noch fort. Um dies zu bewerkstelligen, bedarf es positiver und negativer Sanktionen, die jedoch von denjenigen, die dazu willens sind, nur durchgesetzt werden können, wenn sie auch zahlreich genug sind.
Doch selbst, wenn man die Länder mit unter der zur Erhaltung der Bevölkerungszahl liegender Fruchtbarkeitsrate isoliert betrachtet, ergeben sich durch den Bevölkerungsrückgang enorme wirtschaftliche Probleme. Da weniger Junge das produktive Alter erreichen als Alte aus dem Erwerbsleben ausscheiden, vergrößern sich die Lasten, die sich aus der Versorgung der abhängigen Alten ergeben, um ein beträchtliches Maß, in den extremsten Fällen um ein Mehrfaches. Während heute die geburtenstarken Jahrgänge der Nachkriegszeit noch im Erwerbsleben stehen, gleichzeitig aber wenig Kinder versorgt und ausgebildet werden müssen, haben wir heute sogar noch ein besonders günstiges Verhältnis produktiver zu abhängigen Bevölkerungsteilen. Dies wird sich jedoch massiv verschlechtern, sobald die geburtenstarken Jahrgänge aus dem Erwerbsleben ausscheiden und weil selbst nach ihrem Tod immer weiter nur noch immer weniger Junge nachströmen, wird sich dann am dann ungünstigen Verhältnis Produktiver zu Abhängigen nichts mehr ändern. Es handelt sich also nicht um eine vorübergehende Belastung, sondern um eine, die solange bestehen bleibt, bis die Bevölkerung endgültig ausgestorben ist, oder bis die durchschnittliche Kinderzahl wieder steigt und diese Kinder fertig ausgebildet worden sind, so daß sie zum Sozialprodukt beitragen können.
Dabei ist noch nicht berücksichtigt, daß durch die relative Verteilung des Nachwuchses auf verschiedene Bevölkerungsschichten ein Absinken des allgemeinen Bildungs- und Fähigkeitsniveaus und damit der Produktivität zu befürchten ist. Wenn Kinder nach Erreichen ihres produktiven Alters nicht zum Sozialprodukt beitragen können, sind sie für die Gesellschaft eine Last und die Investition in ihre Ausbildung war umsonst. Wie die PISA-Studie belegt, hängen trotz aller Versuche, ein durchlässiges Ausbildungssystem zu schaffen und den Aufstieg von Kinder aus ärmeren und ungebildeteren Schichten nicht zu behindern, in allen OECD-Ländern Erfolg in Ausbildung und Berufsleben weiterhin vom Bildungsniveau und sozialem Status der Eltern ab, gleichzeitig korrelieren aber Bildung und Wohlstand negativ mit der Kinderzahl. Die Möglichkeiten, durch Verbesserungen am Bildungssystem auch die Kinder ärmerer und ungebildeterer Schichten zu Leistungsträgern zu machen, scheinen also begrenzt zu sein. Es ist ungeklärt, ob dies an den Genen, an der Prägung und Erziehung durch das Elternhaus oder an indirekter Diskriminierung durch die Gesellschaft liegt, aber es ist eine Tatsache, deren Konsequenzen berücksichtigt werden müssen.
Dieses Problem einer abnehmenden Produktivität der Bevölkerung wird dadurch weiter verschärft, daß ein Teil der bestausgebildeten Leistungsträger nach Abschluß ihrer mehrere Hunderttausend Euro teuren Ausbildung auswandert. Natürlich kann ein Land gleichzeitig auch Einwanderer aus anderen Ländern gewinnen. Dabei wird jedes Land versuchen, nur die besten Einwanderer ins Land zu lassen, diejenigen jedoch draußen zu halten, bei denen zu befürchten steht, daß sie der Gesellschaft eher zur Last fallen, als zum Sozialprodukt beizutragen. Diese Einwanderungspolitik nach Art einer selektiv durchlässigen Membran ähnelt dabei der bei der Erzeugung von Nachwuchs heute aus der Mode gekommenen Politik der Eugenik, die durch gezielte Selektion und Verhinderung von Nachwuchs die Verbreitung gewünschter Eigenschaften fördern, unerwünschte Eigenschaften jedoch eliminieren wollte. Hochqualifizierte Einwanderer kann ein Land jedoch nur anziehen, wenn es diesen auch attraktive Lebensbedingungen bieten kann, wobei es in weltweiter Konkurrenz zu anderen Ländern steht. Manche schlagen vor, die demographischen Probleme der entwickelten Gesellschaften durch Einwanderung zu lösen, übersehen dabei aber oft, daß Einwanderer nicht in Länder einwandern wollen, um ihre Rentner zu versorgen, sondern, um ihre eigene Situation zu verbessern. Dabei werden sie diejenigen Länder vorziehen, die ihnen die besten Lebensbedingungen bieten, jedoch Länder meiden, die ihre Einkommen mit hohen Steuern und Abgaben belasten, um ihre Massen von abhängigen Alten zu versorgen. Ein Mangel an eigenem Nachwuchs ist also gleichzeitig ein Nachteil im Wettbewerb um hochqualifzierte Zuwanderer. Zudem ändert der weltweite Wettbewerb um die besten Köpfe nichts daran, daß ihre Zahl weltweit zurückgeht. Daraus folgt, daß nur die Länder mit den besten Voraussetzungen, wie die USA, Kanada oder Australien, die besten Köpfe für sich gewinnen können, während gleichzeitig die in diesem Wettstreit unterlegenen Nationen viele ihrer eigenen besten Köpfe an die überlegenen Nationen verlieren. Für die Zukunft ist daher zu erwarten, daß sich die heute schon extremen Wohlstandsunterschiede zwischen den reichsten und den armen Nationen weiter vergrößern werden, während weite Teile der heute noch wohlhabenden Welt, vor allem Europa und Japan, verarmen und gegenüber den führenden Ländern wie den USA, Kanada und Australien zurückfallen werden. Für die nicht mehr erwerbsfähigen Teile der Bevölkerung steht zu befürchten, daß die produktiven Teile der Bevölkerung nicht mehr in der Lage sein werden, sie weiter zu versorgen, so daß sie ohne eigenes Vermogen und selbst erzieltes Einkommen sterben müssen.
Um diese düsteren Zukunftsaussichten aufzuhellen, schlage ich eine Politik der gezielten eugenischen Geburtenkontrolle bei gleichzeitige Gebärpflicht für die gebildeten und leistungsfähigen Bevölkerungsteile vor. Sowohl die Absicht, die Fortpflanzung für bestimmte Eltern zu verbieten, als auch, sie für andere vorzuschreiben, werden bei vielen auf ungläubiges Entsetzen stossen, weil dies eine Verletzung von Grundrechten bedeuten würde. Trotzdem berücksichtigen die meisten Eltern bei ihrer eigenen Familienplanung von sich aus die Zukunftsaussichten des potentiellen Kindes und vermeiden es, Kinder zu bekommen, die im Leben benachteiligt sein werden. Ich sehe keinen Grund, warum dem egoistischen Wunsch mancher uneinsichtiger Eltern, trotz voraussehbarer Benachteiligung Kinder in die Welt zu setzen, Vorrang gegenüber dem Interesse des Kindes und dem Gemeinwohl eingeräumt werden soll.
Dem Vorschlag einer Pflicht zur Fortpflanzung wird entgegengesetzt werden, daß von den zur Fortpflanzung verpflichteten gebildeten Bevölkerungsschichten viele versuchen würden, sich ihr durch Auswanderung zu entziehen. Dem halte ich entgegen, daß heute gerade die düstere Zukunft der meisten Länder ohne ausreichenden eigenen Nachwuchs viele ihrer Bürger dazu motiviert, auszuwandern, falls sie die Möglichkeit dazu haben. Würden durch eine allgemeine Pflicht zur Fortpflanzung die Zukunftsaussichten wieder verbessert, könnte dies der Auswanderung sogar entgegenwirken. Nach meinem Vorschlag würde die Pflicht dadurch durchgesetzt, daß sich der Fortpflanzung verweigernde Bürger durch exzessive Besteuerung von Vermögen und Einkommen dazu verurteilt würden, ihr Leben am Existenzminimum zu fristen. Im Vergleich zu den Lebensverhältnissen vieler Menschen in den ärmsten Ländern dieser Welt und im Vergleich zur düsteren Zukunft besonders für die abhängigen nicht mehr erwerbsfähigen Teile der Bevölkerung scheint mir dies aber immer noch die letztlich humanere Lösung zu sein. Außerdem sind solche Pflichten, die ohne Ausnahme jeden betreffen, nichts Ungewöhnliches: In den großen Kriegen wurden durch die allgemeine Wehrpflicht alle gesunden Männer dazu gezwungen, ihr Leben auf dem Schlachtfeld zu riskieren, weil die Existenz der Nation davon abhing. Heute hängt die Existenz unserer Nationen von ausreichendem Nachwuchs ab, und da erscheint es mir vertretbar, auch hier eine allgemeine Dienstpflicht durchzusetzen.
Desweiteren wird eingewendet werden, daß Eltern Kinder, die sie nicht aus Kinderliebe bekommen, sondern weil sie eine Pflicht zu erfüllen haben, nicht zu gesunden und leistungsfähigen Erwachsenden erziehen werden. In der Tat besteht die Gefahr, daß Eltern ihren Erziehungspflichten nicht nachkommen. Dieser Gefahr muß durch Strafen begegnet werden. Trotzdem ist aber zu erwarten, daß die meisten Eltern die Notwendigkeit zur Erfüllung ihrer Pflicht einsehen und sich von sich aus um ihre Kinder kümmern und sie gut erziehen werden. Auch bei der Wehrpflicht hat man die Erfahrung gemacht, daß verpflichtete Soldaten trotzdem eine hohe Kampfmoral aufwiesen. Außerdem sind die meisten unserer Vorfahren unter Umständen geboren worden, in denen ihre Eltern durch die Verunmöglichung der Verhütung einem indirekten Gebärzwang unterlagen und sie haben sich trotzdem zu gesunden und leistungsfähigen Menschen entwickelt.
Um eine möglichst gute Erziehung der Kinder zu gewährleisten, sehe ich vor, daß jedes Kind sowohl einen Vater und eine Mutter haben soll. Studien zeigen, daß Kinder alleinerziehender Eltern im Durchschnitt öfter kriminell sind als solche als intakten Familien. Auch die PISA-Studie belegt, daß Kinder alleinerziehender Eltern im Durchschnitt schlechtere Bildungserfolge aufweisen. Den heutigen Trend zu alleinerziehenden Eltern ist daher entgegenzuwirken.
Fast in allen entwickelten Ländern und auch in weiten Teilen der weniger entwickelten Welt sind die Fruchtbarkeitsraten unter die zur Erhaltung der Bevölkerungszahl notwendigen 2,1 Kinder pro Frau gefallen. Hier die Fruchtbarkeitsraten einer Auswahl von Ländern:
Nigeria 5,45
Indien 2,81
Israel 2,38
USA 2,09
Frankreich 1,98
Türkei 1,89
Vietnam 1,89
Brasilien 1,88
China 1,75
Iran 1,71
Großbritannien 1,66
Thailand 1,64
Deutschland 1,4
Rußland 1,39
Italien 1,29
Japan 1,23
Quelle: http://www.indexmundi.com/g/r.aspx?c=bk&v=31
Trotzdem steht ein Aussterben der Menschheit nicht zu befürchten, denn es gibt auch Völker und Bevölkerungsteile, die sich weiter vermehren und diese werden sich schliesslich durchsetzen. Wenn man untersucht, welche Völker und Bevölkerungsteile sich stärker und welche sich schwächer fortpflanzen, dann stellt man fest, daß in den entwickelten und fortschrittlichen Länder die Fortpflanzungsneigung besonders schwach ausgeprägt ist und in diesen besonders unter den gebildeten, wohlhabenden und aufgeklärten Bevölkerungsschichten. Dieses Phänomen ist überall auf der Welt zu beobachten und auch in der Menschheitsgeschichte nicht neu. Die antiken Zivilisationen der Griechen und Römer gingen unter, weil es ihnen an Nachwuchs fehlte, so daß sie schliesslich von den sich stärker fortpflanzenden Barbarenvölkern besiegt wurden. Der weithin verbreitete Glaube daran, daß die Menschheit sich vor dem Aufkommen moderner chemischer Verhütungsmittel in den 60er Jahren ungehemmt fortgepflanzt und ihre Vermehrung nur durch Krankheiten, Kriege und die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln begrenzt wurde, ist falsch. Nach der großen Pestepidemie im 14. Jahrhundert, in dem Europa ein Drittel seiner Bevölkerung verlor, stieg die Bevölkerungszahl zunächt nicht oder kaum an, weil die Menschen sehr wohl zu verhüten wussten und von dieser Möglichkeit auch Gebrauch machten. Erst als Abtreibung, Kindstötung, sämtliche Verhütungsmethoden und sogar jegliches nicht zur Fortpflanzung dienendes Sexualverhalten inkl. der Selbstbefriedigung verfolgt und streng bestraft wurde, begann die europäische Bevölkerungsexplosion.
Wenn die Menschen die Möglichkeit zur Verhütung haben, bekommen sie Kinder nur noch aus bestimmten Gründen. Zwar ist auch der Wunsch nach Kindern um ihrer selbst willen, also weil diese als niedlich oder spannend empfunden werden, weit verbreitet, jedoch wird dieser Wunsch oft nur durch ein oder zwei Kinder befriedigt und konkurriert mit anderen wichtigen Lebenszielen, insbesondere der beruflichen Karriere, in der man im Wettbewerb zu Leuten steht, die keine oder weniger Kinder haben. Heutzutage sind Kinder, die ja ausgerechnet im für die Karriere entscheidenen Lebenszeit zwischen dem 20. und dem 40. Lebensjahr geboren werden, ein großes Hindernis. Dieser die Gebärneigung hemmende Faktor wird noch dadurch verstärkt, daß heute auch viele Frauen eine eigene berufliche Karriere anstreben und er erklärt, warum gerade die gebildeten und wohlhabenden Bevölkerungsteile, die eine herausfordernde Karriere verfolgen, besonders wenige Kinder bekommen. Außerdem sind Kinder immer ein finanzieller Kostenfaktor und ein schwer kalkulierbares Risiko. In einigen Ländern der dritten Welt dürften Kinder als einzig verfügbare Form der Alterssicherung eine Rolle spielen, jedoch sind diese in ihrer Sicherheit und Kalkulierbarkeit gegenüber einer Altersversorgung durch Ansparen von Kapital oder durch eine staatliche Rentenversicherung weit unterlegen, so daß letzteren der Vorzug gegeben wird, wo diese auch verfügbar sind. Zusammen führen all diese Faktoren dazu, daß die Menschen von sich aus im Durchschnitt nicht die zur Erhaltung der Bevölkerungszahl notwendigen 2,1 Kinder pro Frau anstreben. Wo die Menschen sich also vermehren, tun sie dies, weil Verhütungsmethoden unbekannt, nicht verfügbar oder durch ihre Religion untersagt sind, oder wo Kinder die einzige Möglichkeit zur Altersvorsorge darstellen. Die afrikanische oder afghanische Frau bekommt also nicht deswegen so viele Kinder, weil sie im Vergleich zur Europäerin oder Japanerin eine stärkere Neigung dazu verspürt, sondern weil sie keine andere Möglichkeit dazu hat. Man könnte also sagen, daß diese Frauen einem indirekten Gebärzwang unterliegen. Ist die Menschheit also dazu verdammt, Verhütung wieder zu verlernen oder zu verbieten, um nicht auszusterben?
So gut wie alle entwickelten Länder versuchen bereits in irgendeiner Form, ihre Bevölkerung durch Anreize zum Kinderkriegen zu bewegen, jedoch sind die Erfolge dieser Politik bei weitem nicht ausreichend. Viele schliessen daraus, daß die Völker der entwickelten Länder aussterben wollen. Es könnte doch aber sein, daß diese Völker keineswegs aussterben wollen und viele ihrer Angehörigen auch durchaus bereit wären, ihren Teil zu diesem gemeinsamen Ziel beizutragen, sich jedoch nicht allein die Last und das Risiko von Kindern aufbürden wollen, ohne als einzelne den Trend aufhalten zu können, solange zugleich andere keine oder zu wenige Kinder bekommen und dadurch im wirtschaftlichen und beruflichen Wettbewerb persönliche Vorteile erlangen. Um dieses Dilemma zu überwinden, bedürfte es staatlicher Sanktionen, die den Verzicht auf eine ausreichende Zahl von Kindern bestrafen. Fortpflanzung müsste als Pflicht begriffen werden und auch andere, dem Einzelnen unangenehme, für das Gemeinwohl aber notwendige Pflichten werden mit dem Prinzip durchgesetzt, daß diejenigen, die sich ihrer Erfüllung verweigern, bestraft werden. Dabei geniessen diese Pflichten und auch ihre Durchsetzung durch Strafen allgemeine Unterstützung, weil fast jeder ihre Notwendigkeit einsieht. Beispiele dafür sind die Wehrpflicht und Steuern. Niemand käme auf die Idee, die Zahlung von Steuern in das Ermessen des Einzelnen zu stellen, weil jeder weiß, daß ohne eine Durchsetzung dieser Pflicht durch Sanktionen kaum jemand zahlen würde, der Staat aber der Steuereinnahmen bedarf.
Manche wenden gegen Maßnahmen zur Erhöhung der Kinderzahl ein, daß sie gegen ein Aussterben ihrer eigenen Nationen nichts einzuwenden hätten und daß die Welt sowieso schon überbevölkert sei. Jedoch lässt sich die Überbevölkerung auf Dauer nur bekämpfen, indem diejenigen Völker und Bevölkerungsgruppen, die sich weiterhin vermehren, daran gehindert werden, denn diese leben ja auch nach dem eigenen Aussterben noch fort. Um dies zu bewerkstelligen, bedarf es positiver und negativer Sanktionen, die jedoch von denjenigen, die dazu willens sind, nur durchgesetzt werden können, wenn sie auch zahlreich genug sind.
Doch selbst, wenn man die Länder mit unter der zur Erhaltung der Bevölkerungszahl liegender Fruchtbarkeitsrate isoliert betrachtet, ergeben sich durch den Bevölkerungsrückgang enorme wirtschaftliche Probleme. Da weniger Junge das produktive Alter erreichen als Alte aus dem Erwerbsleben ausscheiden, vergrößern sich die Lasten, die sich aus der Versorgung der abhängigen Alten ergeben, um ein beträchtliches Maß, in den extremsten Fällen um ein Mehrfaches. Während heute die geburtenstarken Jahrgänge der Nachkriegszeit noch im Erwerbsleben stehen, gleichzeitig aber wenig Kinder versorgt und ausgebildet werden müssen, haben wir heute sogar noch ein besonders günstiges Verhältnis produktiver zu abhängigen Bevölkerungsteilen. Dies wird sich jedoch massiv verschlechtern, sobald die geburtenstarken Jahrgänge aus dem Erwerbsleben ausscheiden und weil selbst nach ihrem Tod immer weiter nur noch immer weniger Junge nachströmen, wird sich dann am dann ungünstigen Verhältnis Produktiver zu Abhängigen nichts mehr ändern. Es handelt sich also nicht um eine vorübergehende Belastung, sondern um eine, die solange bestehen bleibt, bis die Bevölkerung endgültig ausgestorben ist, oder bis die durchschnittliche Kinderzahl wieder steigt und diese Kinder fertig ausgebildet worden sind, so daß sie zum Sozialprodukt beitragen können.
Dabei ist noch nicht berücksichtigt, daß durch die relative Verteilung des Nachwuchses auf verschiedene Bevölkerungsschichten ein Absinken des allgemeinen Bildungs- und Fähigkeitsniveaus und damit der Produktivität zu befürchten ist. Wenn Kinder nach Erreichen ihres produktiven Alters nicht zum Sozialprodukt beitragen können, sind sie für die Gesellschaft eine Last und die Investition in ihre Ausbildung war umsonst. Wie die PISA-Studie belegt, hängen trotz aller Versuche, ein durchlässiges Ausbildungssystem zu schaffen und den Aufstieg von Kinder aus ärmeren und ungebildeteren Schichten nicht zu behindern, in allen OECD-Ländern Erfolg in Ausbildung und Berufsleben weiterhin vom Bildungsniveau und sozialem Status der Eltern ab, gleichzeitig korrelieren aber Bildung und Wohlstand negativ mit der Kinderzahl. Die Möglichkeiten, durch Verbesserungen am Bildungssystem auch die Kinder ärmerer und ungebildeterer Schichten zu Leistungsträgern zu machen, scheinen also begrenzt zu sein. Es ist ungeklärt, ob dies an den Genen, an der Prägung und Erziehung durch das Elternhaus oder an indirekter Diskriminierung durch die Gesellschaft liegt, aber es ist eine Tatsache, deren Konsequenzen berücksichtigt werden müssen.
Dieses Problem einer abnehmenden Produktivität der Bevölkerung wird dadurch weiter verschärft, daß ein Teil der bestausgebildeten Leistungsträger nach Abschluß ihrer mehrere Hunderttausend Euro teuren Ausbildung auswandert. Natürlich kann ein Land gleichzeitig auch Einwanderer aus anderen Ländern gewinnen. Dabei wird jedes Land versuchen, nur die besten Einwanderer ins Land zu lassen, diejenigen jedoch draußen zu halten, bei denen zu befürchten steht, daß sie der Gesellschaft eher zur Last fallen, als zum Sozialprodukt beizutragen. Diese Einwanderungspolitik nach Art einer selektiv durchlässigen Membran ähnelt dabei der bei der Erzeugung von Nachwuchs heute aus der Mode gekommenen Politik der Eugenik, die durch gezielte Selektion und Verhinderung von Nachwuchs die Verbreitung gewünschter Eigenschaften fördern, unerwünschte Eigenschaften jedoch eliminieren wollte. Hochqualifizierte Einwanderer kann ein Land jedoch nur anziehen, wenn es diesen auch attraktive Lebensbedingungen bieten kann, wobei es in weltweiter Konkurrenz zu anderen Ländern steht. Manche schlagen vor, die demographischen Probleme der entwickelten Gesellschaften durch Einwanderung zu lösen, übersehen dabei aber oft, daß Einwanderer nicht in Länder einwandern wollen, um ihre Rentner zu versorgen, sondern, um ihre eigene Situation zu verbessern. Dabei werden sie diejenigen Länder vorziehen, die ihnen die besten Lebensbedingungen bieten, jedoch Länder meiden, die ihre Einkommen mit hohen Steuern und Abgaben belasten, um ihre Massen von abhängigen Alten zu versorgen. Ein Mangel an eigenem Nachwuchs ist also gleichzeitig ein Nachteil im Wettbewerb um hochqualifzierte Zuwanderer. Zudem ändert der weltweite Wettbewerb um die besten Köpfe nichts daran, daß ihre Zahl weltweit zurückgeht. Daraus folgt, daß nur die Länder mit den besten Voraussetzungen, wie die USA, Kanada oder Australien, die besten Köpfe für sich gewinnen können, während gleichzeitig die in diesem Wettstreit unterlegenen Nationen viele ihrer eigenen besten Köpfe an die überlegenen Nationen verlieren. Für die Zukunft ist daher zu erwarten, daß sich die heute schon extremen Wohlstandsunterschiede zwischen den reichsten und den armen Nationen weiter vergrößern werden, während weite Teile der heute noch wohlhabenden Welt, vor allem Europa und Japan, verarmen und gegenüber den führenden Ländern wie den USA, Kanada und Australien zurückfallen werden. Für die nicht mehr erwerbsfähigen Teile der Bevölkerung steht zu befürchten, daß die produktiven Teile der Bevölkerung nicht mehr in der Lage sein werden, sie weiter zu versorgen, so daß sie ohne eigenes Vermogen und selbst erzieltes Einkommen sterben müssen.
Um diese düsteren Zukunftsaussichten aufzuhellen, schlage ich eine Politik der gezielten eugenischen Geburtenkontrolle bei gleichzeitige Gebärpflicht für die gebildeten und leistungsfähigen Bevölkerungsteile vor. Sowohl die Absicht, die Fortpflanzung für bestimmte Eltern zu verbieten, als auch, sie für andere vorzuschreiben, werden bei vielen auf ungläubiges Entsetzen stossen, weil dies eine Verletzung von Grundrechten bedeuten würde. Trotzdem berücksichtigen die meisten Eltern bei ihrer eigenen Familienplanung von sich aus die Zukunftsaussichten des potentiellen Kindes und vermeiden es, Kinder zu bekommen, die im Leben benachteiligt sein werden. Ich sehe keinen Grund, warum dem egoistischen Wunsch mancher uneinsichtiger Eltern, trotz voraussehbarer Benachteiligung Kinder in die Welt zu setzen, Vorrang gegenüber dem Interesse des Kindes und dem Gemeinwohl eingeräumt werden soll.
Dem Vorschlag einer Pflicht zur Fortpflanzung wird entgegengesetzt werden, daß von den zur Fortpflanzung verpflichteten gebildeten Bevölkerungsschichten viele versuchen würden, sich ihr durch Auswanderung zu entziehen. Dem halte ich entgegen, daß heute gerade die düstere Zukunft der meisten Länder ohne ausreichenden eigenen Nachwuchs viele ihrer Bürger dazu motiviert, auszuwandern, falls sie die Möglichkeit dazu haben. Würden durch eine allgemeine Pflicht zur Fortpflanzung die Zukunftsaussichten wieder verbessert, könnte dies der Auswanderung sogar entgegenwirken. Nach meinem Vorschlag würde die Pflicht dadurch durchgesetzt, daß sich der Fortpflanzung verweigernde Bürger durch exzessive Besteuerung von Vermögen und Einkommen dazu verurteilt würden, ihr Leben am Existenzminimum zu fristen. Im Vergleich zu den Lebensverhältnissen vieler Menschen in den ärmsten Ländern dieser Welt und im Vergleich zur düsteren Zukunft besonders für die abhängigen nicht mehr erwerbsfähigen Teile der Bevölkerung scheint mir dies aber immer noch die letztlich humanere Lösung zu sein. Außerdem sind solche Pflichten, die ohne Ausnahme jeden betreffen, nichts Ungewöhnliches: In den großen Kriegen wurden durch die allgemeine Wehrpflicht alle gesunden Männer dazu gezwungen, ihr Leben auf dem Schlachtfeld zu riskieren, weil die Existenz der Nation davon abhing. Heute hängt die Existenz unserer Nationen von ausreichendem Nachwuchs ab, und da erscheint es mir vertretbar, auch hier eine allgemeine Dienstpflicht durchzusetzen.
Desweiteren wird eingewendet werden, daß Eltern Kinder, die sie nicht aus Kinderliebe bekommen, sondern weil sie eine Pflicht zu erfüllen haben, nicht zu gesunden und leistungsfähigen Erwachsenden erziehen werden. In der Tat besteht die Gefahr, daß Eltern ihren Erziehungspflichten nicht nachkommen. Dieser Gefahr muß durch Strafen begegnet werden. Trotzdem ist aber zu erwarten, daß die meisten Eltern die Notwendigkeit zur Erfüllung ihrer Pflicht einsehen und sich von sich aus um ihre Kinder kümmern und sie gut erziehen werden. Auch bei der Wehrpflicht hat man die Erfahrung gemacht, daß verpflichtete Soldaten trotzdem eine hohe Kampfmoral aufwiesen. Außerdem sind die meisten unserer Vorfahren unter Umständen geboren worden, in denen ihre Eltern durch die Verunmöglichung der Verhütung einem indirekten Gebärzwang unterlagen und sie haben sich trotzdem zu gesunden und leistungsfähigen Menschen entwickelt.
Um eine möglichst gute Erziehung der Kinder zu gewährleisten, sehe ich vor, daß jedes Kind sowohl einen Vater und eine Mutter haben soll. Studien zeigen, daß Kinder alleinerziehender Eltern im Durchschnitt öfter kriminell sind als solche als intakten Familien. Auch die PISA-Studie belegt, daß Kinder alleinerziehender Eltern im Durchschnitt schlechtere Bildungserfolge aufweisen. Den heutigen Trend zu alleinerziehenden Eltern ist daher entgegenzuwirken.