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Vollständige Version anzeigen : Lafontaine Schuld?!



Kalmit
06.09.2004, 12:31
Saarbrücken (dpa/WEB.DE) - Der frühere SPD-Chef Oskar Lafontaine ist nach Meinung führender Sozialdemokraten für das Debakel der SPD bei der Landtagswahl im Saarland mitverantwortlich.

Nordrhein- Westfalens SPD-Chef Harald Schartau sagte in der ARD: "Die Wähler hätten im Gegenwind gegen die Reformpolitik des Bunde nicht gewusst, was SPD ist."

"Wenn dann noch ein Mann wie Oskar Lafontaine auftritt, der den Leuten Sand in die Augen streut, dann kann ich nur sagen: Diese Wahlen gehen auf den Deckel von Oskar Lafontaine."

SPD-Fraktionsvize Ludwig Stiegler sieht ebenfalls bei Lafontaine ein Hauptteil der Schuld am Abschneiden der SPD. "Dann ist aber neben den offiziellen Wahlkampfakteuren noch das Freikorps Lafontaine da angetreten und hat (...) jedenfalls nicht der SPD geholfen, sondern möglicherweise der PDS", sagte Stiegler im Deutschlandradio Berlin. Er nahm aber den Spitzenkandidat Heiko Maas in Schutz. Die Saar- SPD sei mit gut 30 Prozent noch ein starker Landesverband.

Ministerpräsident Peter Müller (CDU) kann nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis (47,5 Prozent) weiter allein regieren. Die SPD mit Spitzenkandidat Heiko Maas stürzte auf 30,8 Prozent ab. Die Grünen kehrten mit 5,6 Prozent in den Saarbrücker Landtag zurück. Die FDP verdoppelte ihr Ergebnis auf 5,2 Prozent.
Quelle web.de

Realitätsfremder geht's doch nicht mehr... aber Hauptsache nen Sündenbock suchen!

RedHand
06.09.2004, 12:34
Es ist sicherlich nicht richtig, die alleinige Schuld bei Oskar Lafontaine zu suchen.

Allerdings ist Lafontaine auch kein guter Wahlhelfer für die jetzige SPD, die ihr soziales Gewissen in den Augen vieler über Bord geworfen zu haben scheint.

Ist die SPD erst einmal wieder auf Bundesebene in der Opposition wird vielleicht Lafontaines große Stunde kommen und er der Anführer eines eigentlich schon sicheren Linksrucks sein.

kangal
06.09.2004, 12:36
ich wage mal die kühne behauptung, dass die spd ohne den sympathieträger (ja, immer noch) lafontaine den einen oder anderen prozentpunkt weniger geholt hätten

Siran
06.09.2004, 12:43
Die alleinige Schuld Lafontaine zuzuschieben, ist nun tatsächlich realitätsfern. Allerdings, ich bezweifle ernsthaft, dass Lafontaine in der SPD noch irgendeine Möglichkeit haben wird, eine höhere Position einzunehmen. Dafür hat er sich zu viele Leute entfremdet.

Ich bezweifle außerdem, dass Lafontaine noch ein Sympathieträger für die SPD ist, schließlich sind ja seine Aussage stark abweichend von der SPD und er widerspricht ihr in vielen Punkten. Wenn Lafontaine antreten würde, könnte die SPD möglicherweise von der Sympatie profitieren, aber so sorgt Lafontaine ja selbst dafür, dass die Sympatie für ihn nicht der SPD zugute kommt.

kangal
06.09.2004, 12:53
Allerdings, ich bezweifle ernsthaft, dass Lafontaine in der SPD noch irgendeine Möglichkeit haben wird, eine höhere Position einzunehmen. Dafür hat er sich zu viele Leute entfremdet.
klar hat er, aber spätestens 2006 werden eben genau die ein problem haben.
abwarten.......

Ich bezweifle außerdem, dass Lafontaine noch ein Sympathieträger für die SPD ist, schließlich sind ja seine Aussage stark abweichend von der SPD und er widerspricht ihr in vielen Punkten.
eben drum, für viele alt-sozen ist er sicherlich gerade des wegen noch sympathieträger.

Wenn Lafontaine antreten würde, könnte die SPD möglicherweise von der Sympatie profitieren, aber so sorgt Lafontaine ja selbst dafür, dass die Sympatie für ihn nicht der SPD zugute kommt.
dafür muss ja erstmal das schröderchen entsorgt werden. und bei der derzeitigen desaströsen lage der spd ist es doch (aus seiner sicht) ratsam klar gegen ihn stellung zu beziehen, um dann aus der opposition heraus ein comeback zu versuchen.
wie gesagt, abwarten, könnte vielleicht noch spannend werden in der guten alten spd

mike
06.09.2004, 13:33
Es ist in der Politik eben wie im wirklichen Leben. Ein Sündenbock ist immer schnell gefunden. Schon in der Schule hieß es, der da war,s. Nach eigenen Fehlern fragt man zum Schluß, wenn überhaupt.
Zum Überleben brauchen wir alle unsere Sündenböcke oder sind wir alle ehrlich?

Kaiser
06.09.2004, 18:03
Solche realitätsfremden Aussagen zeigen wiedereinmal wie weit die SPD doch vom Volk entfernt ist.

Ein deutscher Jäger
06.09.2004, 18:10
Es ist wirklich jämmerlich, wie die SPD hier einen billigen Sündenbock sucht!
Aber es ist immer schön einfach mit dem Finger auf einen zu zeigen und zu sagen "der wars, der ist schuld!".

Gell!

Notstand
06.09.2004, 18:23
klar ist es einfacher für die SPD zu sagen "Der wars!" als zuzugeben dass sie sämzöichen ziele und versprechen der Bundestagswahl nicht halten konnten oder garnicht erst versucht haben sie einzulösen.
Das verärgert natürlich alle und das macht sich nun bei allen wahlen bemerkbar. Es war ja absehbar dass die SPD an Stimmen verlieren wird, absehbar war auch das die rechten an stimmen zulegen werden,das haben sie schon in der weimar republik und das wird sich wohl nie ändern schade ist das die FDP nicht noch mehr stimmen gutmachen konnte aber so ist es nunmal kann man nichts machen.

nun können sich die Parteinen im Saarland 5 jahre zurücklehnen und zuschauen wie die CDU Politik macht ob die besser ist wird man ja dann sehen

Kaiser
06.09.2004, 18:28
Es ist wirklich jämmerlich, wie die SPD hier einen billigen Sündenbock sucht!
Aber es ist immer schön einfach mit dem Finger auf einen zu zeigen und zu sagen "der wars, der ist schuld!".

Gell!

Mal sehen wie viele Wahlen sie verlieren müssen, um darauf zu kommen das Schröders Politik Schuld ist.

Kalmit
07.09.2004, 07:00
Inzwischen bin ich zur Überzeugung gelangt, dass die heutige Politik wissentlich und vorsätzlich völlig falsche Dinge behaupten darf (oft gegen die eigene Überzeugung) und es auch tut... besonders deutlich wird das momentan eben an Schröder und seinem Traum von Hartz IV und den Geschichtsbüchern, wo er als Modernisierer von Deutschland eingetragen werden will!!! Da wird gegen jede Vernunft und zig Wahlklatschen einfach verstoßen... so geht die Demokratie kaputt!