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Vollständige Version anzeigen : Gewerkschaften & Machterhalt



Peter0815
08.10.2004, 11:21
Es gibt Heuchler, Pharisäer und: Verdi-Funktionäre. Seit Tagen ziehen sie durch die Talkshows und Nachrichtensendungen mit immer der gleichen Litanei: Ach, hätten die unfähigen Vorstände von Karstadt-Quelle in den vergangenen Jahren doch nur auf die Bsirske-Brigade gehört! Dann, ja dann müsste heute niemand um seinen Job fürchten. Die Kaufhäuser wären voll, die Mitarbeiter glücklich, und die Republik wäre hauptamtlich in Ordnung.Die Wahrheit ist: Die Arbeitnehmervertreter waren über die
Anzeige Jahre die Hauptverbündeten der beiden Karstadt-Chefs Walter Deuss und Wolfgang Urban. Sie verhinderten allein zwei Mal im Aufsichtsrat die vorzeitige Entlassung des Vorstandsvorsitzenden Deuss, die Vertreter der Kapitalseite vergeblich beantragt hatten. Verdi-Funktionäre trugen Fehlentscheidungen nicht nur mit, wie sie heute euphemistisch sagen. Sie verhinderten vielmehr jahrelang aktiv Sanierungsmaßnahmen, deren Ausbleiben sie heute bejammern. Die Zahl der freigestellten Betriebsräte war ihnen wichtiger als das Wohl des Unternehmens.

Quelle: http://de.biz.yahoo.com/041007/299/48lxl.html

Die Arbeitslosen und sozial Schwachen sind den Gewerkschaftsleuten egal, weil sie nur an den eigenen Machterhalt denken.

Peter

Roter Prolet
08.10.2004, 18:52
Also eigentlich prinzipiell unterstütze ich die Gewerkschaften bei ihren Forderungen und Widerständen...nur dann bin ich sie wütend wenn sie ihre Ziele nach einiger Zeit von Protest und Kampf um die Interessen der Arbeiterklasse aufgeben..wie vor einem Jahr in Ostdeutschland bei der Erkämpfung der 35-Stunden-Woche.

Siran
08.10.2004, 18:54
Jaja, die 35-Stunden-Woche, die die Mehrheit der Arbeiter in Ostdeutschland gar nicht haben wollte...

Roter Prolet
08.10.2004, 19:17
Das sagst du, Siran.

Wassiliboyd
08.10.2004, 19:22
Jaja, die 35-Stunden-Woche, die die Mehrheit der Arbeiter in Ostdeutschland gar nicht haben wollte...


Wer fragt denn bei ver.di danach, was Arbeiter oder Arbeitnehmer wollen?

In einer solchen Organisation wie ver.di, die sich ob ihrer kolossalen Unbeweglichkeit selbst im Wege steht, ist nicht zu erwarten, dass sie mehr als ihre ureigenen Interessen wahrnehmen und das heisst:

-Festhalten an der sogenannten Mitbestimmung
-unbedingtes Festhalten an der Tarifautonomie, egal ob's noch Sinn macht
-Festhalten an althergebrachten Ritualen.

Die hauptamtlichen Funktionäre in den Führungsetagen deutscher Gewerkschaften sind beliebig austauschbar. Sie könnten ebenso "segensreich" in jeder anderen Grossorganisation tätig sein.

Sie wollen zwar überall mitmischen, um an den finanziellen Vorteilen, die Vorstands- bezw. Aufsichtsratsposten, Arbeitsdirektoren, Wirtschaftsratsposten, freigestellte Betriebs- und Gesamtbetriebsratsposten so mit sich bringen, teilzunehmen, aber, wenn es darum geht,

VERANTWORTUNG

zu übernehmen (das Wort scheint ihnen ohnehin eine Fremdbegriff zu sein), dann sind sie auf beiden Ohren stocktaub.

Organisationen solchen Schlages müssen sich nach ihrer Daseinsberechtigung fragen lassen.

Siran
08.10.2004, 19:24
Das sagst du, Siran.

Das ist eine Beobachtung, die ich damals bei diesem Arbeitskampf gemacht habe. Oder warum mussten die Gewerkschaften Streikposten aus Westdeutschland ankarren, wenn im Osten jeder die 35-Stunden-Woche wollte?


Wer fragt denn bei ver.di danach, was Arbeiter oder Arbeitnehmer wollen?

Das habe ich ja nie behauptet, ich bezog mich allein auf Roter Amboss' "Kampf um die Interessen der Arbeiterklasse".

Roter Prolet
08.10.2004, 19:28
Gewerkschaften sind ja Organisationen der Werktätigen, um zum Beispiel soziale und demokratische Errungenschaften zu erhalten, verteidigen oder neue zu erkämpfen!
Ihnen die Schuld am Elend der Arbeiter oder an der gesamten Wirtschaft zu geben, ist schlicht Schuld-in-die-Schuhe-Schiebung!

Peter0815
09.10.2004, 13:35
Gewerkschaften sind ja Organisationen der Werktätigen, um zum Beispiel soziale und demokratische Errungenschaften zu erhalten, verteidigen oder neue zu erkämpfen!
Ihnen die Schuld am Elend der Arbeiter oder an der gesamten Wirtschaft zu geben, ist schlicht Schuld-in-die-Schuhe-Schiebung!


Du scheinst völlig den Bezug zur Realität verloren zu haben. Hättest du deinen Beitrag vor 30 Jahren geschrieben, wäre er realistisch. Fakt ist:
Wie Siran schon erwähnt hat, müssen sich Gewerkschaften heute mit Streikbrechern herum plagen. Die Gewerkschaften rufen zu Streiks auf um höhere Löhne zu erzwingen. Das soll verhindern, dass den Gewerkschaften die Mitglieder davon laufen. Soziale und demokratische Errungenschaften zu erhalten halte ich auch für wichtig. In den Zeiten der Globalisierung ist das aber nur beschränkt möglich. Das Beispiel Karstadt zeigt, dass die Gewerkschaften dieses Land in den Ruin treiben werden. Die IGM handelt auch wie Verdi. Sie sind alle gleich. Es gibt kaum Unterschiede. Es ist doch sehr scheinheilig, wenn in den Gewerkschaften dann noch bei Firmenabwanderungen gejammert wird.

Peter

Roter Prolet
09.10.2004, 13:56
Nein, lieber kündigungsschutz-scheuer Peterle!
Die Gewerkschaften tragen die BRD nicht in den Ruin!
Es sind die Konzernbosse!
Sie stecken sich den Riesen-Profit ein, und die Angestellten erhalten meist unterdurchschnittlichen Löhne! Ein normales Symptom in der kapitalisitischen Globalisierung...da muss man einfach harten Widerstand leisten!
Die Konzerne wandern ins Ausland ab, beliebtes Ziel sind ja Polen, Ukraine, oder sonstigen osteuropaischen Staaten...warum wohl?
Ganz einfach weil dort die Löhne niedriger sind (die Menschen dort können schon mit ihren momentanen Löhnen knapps ihre Wohnung oder ihre Nahrungsmittel bezahlen),
die Gewerbe-Steuern dort niedrig sind, und dann schimpft ihr auf die Gewerkschaften....es herrscht seit der Konterrevolution in Osteuropa und auch in Ostdeutschland Armut, die stetig wächst, mächtiger Sozialdumping wird betrieben, gar einige demokratische und soziale Rechte (gerade einige die, die es zur Zeit des Realsozialismus praktisch gab) werden regelrecht abgebaut, hinzu noch Die riesigen kosten für Kriege (wie im Irak oder Afghanistan)....Die liste könnte man noch verlängern!
Und auch die BRD wird solch ein Schicksal erleiden! Und DAS ist kein Schauermärchen!
Man könnte die Hauptparole der kapitalistischen Globalisierung so formulieren:
"Der Profit vor dem Menschen!"

Wassiliboyd
09.10.2004, 17:36
Gewerkschaften sind ja Organisationen der Werktätigen, um zum Beispiel soziale und demokratische Errungenschaften zu erhalten, verteidigen oder neue zu erkämpfen!
Ihnen die Schuld am Elend der Arbeiter oder an der gesamten Wirtschaft zu geben, ist schlicht Schuld-in-die-Schuhe-Schiebung!


Das ist mir schon klar.

Ein Elend der Arbeiter sehe ich nicht, schon mehr das Elend der Arbeitslosigkeit.

Ich war schliesslich fast vierzig Jahre Mitglied der ÖTV, war auch als "Funktionär" in der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit tätig, war Personalrat, zeitweise ehrenamtlicher Verwaltungsrichter.

Habe aber in den letzten Jahren zunehmend das Gefühl gehabt, die Organisation stagniert, hält zu zäh an überkommenen Ritualen fest, anstatt die Zeichen der Zeit zu erkennen.

Deshalb auch laufen den Gewerkschaften die Mitglieder weg. Gerade die aktiven Gewerkschafter schmeissen den Bettel hin, weil sie keinen Sinn mehr darin sehen, mit den Mitteln des 19. Jahrhunderts die Probleme des 21. lösen zu wollen.

Roter Prolet
10.10.2004, 15:28
Mit den sogenannten Mitteln des 19. Jahrhundert wäre Widerstand seitens der Gewerkschaften eine gute Taktik! Ich halte nichts von dem dummen Gesprudel was sich Konzepte nennt, der SPD, CDU/CSU, FPD und Grünen!

Avator
11.10.2004, 18:31
Gewerkschaften sind nichts als Gift für die Wirtschaft....

Notstand
11.10.2004, 19:02
Gewerkschaften sind vernab aller aller Wirtschaftlicher Realität und sind absolute Machtinstrumente der Arbeiter.

MIG ddr
11.10.2004, 19:06
Na ja, eigentlich sind Gewerkschaften, das Sprachrohr der Arbeiter und Angestellten. Nur wenn sie zu groß werden wie Ver.di , werden sie einfach unflexibel. Es sollte mehr kleiner Gewerkschaften geben. Die sich um ihren Bereich kümmern. Also eine für Bänker, Handwerker, Ingeneure und so weiter.

Dan entsteht nicht so ein Bürokratisches Monster wie Ver.di. Das an seinen Mitleiden und vor allen den Arbeitern vorbei arbeitet. Ein gutes Beispiel dafür ist der Müll mit der 35 Stunden Woche. Wir Ossis sind 40 Stunden gewöhnt, ich selber arbeite 37 Stunden und hab damit auch kein Problem.

Mit ihren Übertriebenen Forderungen sind Ver.di und die anderen Monster Gewerkschaften nur Gift für die Wirtschaft. Und das kann sich keine Geselschaft ,auf Dauer, leisten.

Also lieber klein und flexibel, als groß und von der Basis entfernt. Das selbe gilt für Parteien.

Wassiliboyd
12.10.2004, 16:56
Gewerkschaften sind vernab aller aller Wirtschaftlicher Realität und sind absolute Machtinstrumente der Arbeiter.


Ne, ne,
nicht DER Arbeiter, sondern sie, die Gewerkschaften, verfolgen EIGENE Ziele, die nicht unbedingt die ALLER Arbeiter sind, denn nur ein Bruchteil der Arbeiter ist organisiert und es werden immer weniger.

Frag mal junge, selbstbewusste Arbeitnehmer, ob sie Lust verspüren, sich vor den Karren von ewiggestrigen "Funzionären" spannen lassen möchten.
Die sichern sich lieber über den Versicherungsmarkt ab, als die nicht gerade geringen Beiträge der Gewerkschaften zu löhnen, um sich bei denen mit billigen "Schiethus"-Parolen volldröhnen zu lassen

Wassiliboyd
12.10.2004, 17:01
Na ja, eigentlich sind Gewerkschaften, das Sprachrohr der Arbeiter und Angestellten. Nur wenn sie zu groß werden wie Ver.di , werden sie einfach unflexibel. Es sollte mehr kleiner Gewerkschaften geben. Die sich um ihren Bereich kümmern. Also eine für Bänker, Handwerker, Ingeneure und so weiter.

Dan entsteht nicht so ein Bürokratisches Monster wie Ver.di. Das an seinen Mitleiden und vor allen den Arbeitern vorbei arbeitet. Ein gutes Beispiel dafür ist der Müll mit der 35 Stunden Woche. Wir Ossis sind 40 Stunden gewöhnt, ich selber arbeite 37 Stunden und hab damit auch kein Problem.

Mit ihren Übertriebenen Forderungen sind Ver.di und die anderen Monster Gewerkschaften nur Gift für die Wirtschaft. Und das kann sich keine Geselschaft ,auf Dauer, leisten.

Also lieber klein und flexibel, als groß und von der Basis entfernt. Das selbe gilt für Parteien.


DIESE Diskussionen um kleinere Gewerkschaften hat es schon bei der alten ÖTV der 60er bis 80er Jahre zuhauf gegeben.

Z.B. die Hafenarbeiter waren permanent unzufrieden mit ihrer ÖTV, weil sie sich nicht ganz zu Unrecht fragten, warum soll ich streiken, um für den gut bezahlten Amtsrat, Richter oder Offizier irgendeiner überflüssigen Behörde die Kastanien aus dem Feuer zu holen.

Die ÖTV hatte schon immer schwer mit solchem "Separatismus" zu kämpfen.

Peter0815
13.10.2004, 17:32
Werden die Streikbrecher nicht von den Gewerkschaftlern "Andersdenkende" genannt??

Peter

MIG ddr
13.10.2004, 17:47
Gewerkschaften sind etwas für Verlierer. Ein guter Mann wird für sich immer wesentlich mehr aushandeln können als eine Gewerkschaft. Die sorgt nur dafür, daß Unterqualifizierte überbezahlt werden.

wie du willst, dann arbeite mal wieder wie im 19. Jahrhundert; 70 Stunden die Woche, natürlich mit weniger Lohn und ohne Urlaub. Dann wirst du sehen wie viel eine Gewerkschaft wert ist.

Roter Prolet
13.10.2004, 18:27
"wie du willst, dann arbeite mal wieder wie im 19. Jahrhundert; 70 Stunden die Woche, natürlich mit weniger Lohn und ohne Urlaub. Dann wirst du sehen wie viel eine Gewerkschaft wert ist."
@MIG ddr:
Er würde sich zu Tode schuften ,in ersten 2 Jahre!

Notstand
13.10.2004, 18:42
Was glaubst du wie schnell ich dann arbeitgeber währe! :cool: :cool:

Roter Prolet
13.10.2004, 18:43
Gar nicht.

Notstand
13.10.2004, 19:11
Wiso kannst du doch nicht wissen!?

MIG ddr
13.10.2004, 19:35
Ich bin Freiberufler. Ich habe überhaupt keinen Urlaubsanspruch.

dann können dir Gewerkschaften doch egal sein.

Manfred_g
13.10.2004, 20:42
Ich bin Freiberufler. Ich habe überhaupt keinen Urlaubsanspruch.

Freiberufler? Ich dachte Du wärst Gewerbetreibender. Mußt dich nicht aushorchen lassen, aber hast du keinen Verlag oder sowas? Hat mal den Eindruck gemacht, als Du Autoren gesucht hast.

damokles
16.10.2004, 17:27
wie du willst, dann arbeite mal wieder wie im 19. Jahrhundert; 70 Stunden die Woche, natürlich mit weniger Lohn und ohne Urlaub. Dann wirst du sehen wie viel eine Gewerkschaft wert ist.
Bitte entschuldige meine Offenheit; aber diese Aussage ist genauso schwachsinnig wie Bsirske selbst.Kein Unternehmen verlangt das.Viele würden auch viel lieber länger arbeiten bei etwas weniger Lohn...aber sie behalten ihren Job. Gewerkschaften verhindern das regelrecht mit ihren sturen Verhalten sie sind so sinnvoll wie ein Kropf.

damokles
17.10.2004, 17:14
Was ich dazu sage??? Nunja das das nicht meine Aussage war sondern die von Mig DDR. *grins* ich hab sie nur kopiert. ok anders wie Ihr aber ich muss mich hier erst mal durchfuchsen *verschämtguck*

Roter Prolet
17.10.2004, 17:47
Ach ne? Kein Unternehmen verlangt das?
Da irrste dich aber!

damokles
17.10.2004, 20:38
Naja Amboss ...zu irgendwelchen Behauptungen sollte man auch Beweise anführen.Also welches Unternehmen???.....