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Siran
21.10.2004, 18:54
Deutschland: Jeder vierte Industrie-Job gefährdet

Bis 2015 könnten in Deutschland zwei Millionen Arbeitsplätze abwandern, so eine Studie von Boston Consulting.

BERLIN/WIEN (ag./red.). Experten des Beratungsunternehmens Boston Consulting Group (BCG) malen in einer gestern, Donnerstag, veröffentlichten Studie ein düsteres Bild von der Zukunft der deutschen Wirtschaft: Bis zum Jahr 2015 könnten im schlimmsten Fall zwei Millionen Arbeitsplätze durch Abwanderung in Billiglohnländer verloren gehen.

Das hieße, dass jeder vierte Industrie-Job verloren gehen würde. Angesichts überproportional steigender Importe aus Niedriglohnländern wird sich die Industrieproduktion zunehmend von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland abkoppeln, so die Experten. Die Produktivitätssteigerungen würden dafür sorgen, dass trotz Wirtschaftswachstums keine zusätzlichen Arbeitsplätze in der Industrie geschaffen würden.weiter (http://www.diepresse.com/Artikel.aspx?channel=e&ressort=eo&id=448548)

buddy
23.10.2004, 22:35
Deutschland: Jeder vierte Industrie-Job gefährdet

Bis 2015 könnten in Deutschland zwei Millionen Arbeitsplätze abwandern, so eine Studie von Boston Consulting.

BERLIN/WIEN (ag./red.). Experten des Beratungsunternehmens Boston Consulting Group (BCG) malen in einer gestern, Donnerstag, veröffentlichten Studie ein düsteres Bild von der Zukunft der deutschen Wirtschaft: Bis zum Jahr 2015 könnten im schlimmsten Fall zwei Millionen Arbeitsplätze durch Abwanderung in Billiglohnländer verloren gehen.

Das hieße, dass jeder vierte Industrie-Job verloren gehen würde. Angesichts überproportional steigender Importe aus Niedriglohnländernweiter (http://www.diepresse.com/Artikel.aspx?channel=e&ressort=eo&id=448548)
Überproportional steigende Importe aus Niedirglohnländern?Wo???Die deutschen Exporte wachsen im Gegenteil stärker und nicht schwächer als die Importe.Sogar im Handel mit China ist das Exportwachstum stärker.(dem Billiglohnland)

HeilsbringeR
24.10.2004, 00:10
Zwei Millionen? 8o Das ist wirklich erschreckend. Ich kann mir schon vorstellen wohin das führen wird.
Und niemand tut etwas dagegen.
Es ist ja schon Heute nichtmehr nur ein wirtschaftliches Problem, sondern auch ein politisches.
Und trotzdem sitzen alle still und warten darauf das es passiert. :(

buddy
24.10.2004, 00:14
Zwei Millionen? 8o Das ist wirklich erschreckend. Ich kann mir schon vorstellen wohin das führen wird.
Und niemand tut etwas dagegen.
Es ist ja schon Heute nichtmehr nur ein wirtschaftliches Problem, sondern auch ein politisches.
Und trotzdem sitzen alle still und warten darauf das es passiert. :(
Gar nichts wird passieren,da die Annahmen dieser Prognose falsch sind.

HeilsbringeR
24.10.2004, 00:19
Also, das garnichts passiert halte ich für reichlich übertrieben. Vielleicht wird es nicht ganz so schlimm wie prognostiziert. Aber wenn alles beim Alten bleibt sehe ich schwarz für dieses Land

buddy
24.10.2004, 00:50
Also, das garnichts passiert halte ich für reichlich übertrieben. Vielleicht wird es nicht ganz so schlimm wie prognostiziert. Aber wenn alles beim Alten bleibt sehe ich schwarz für dieses Land
Die deutsche Wettbewerbsfähigkeit ist nicht das Problem.Welthandelsanteil und Exportüberschuss wachsen stetig.Die Binnennachfrage ist das Problem.Die Leute geben ihr Geld kaum aus(sicherlich etwas übertrieben) und einige können durch Einkommenskürzungen gar nicht mehr so viel wie früher kaufen.Aber selbst wenn das Szenerio der Beratungsgesellschaft zutrifft,muss und wird ersatz geschaffen durch neue Technologien(bei Nano-und Lasertechnologie befindet sich Deutschland mit an der Weltspitze) und außerdem verrigert sich die Nachfrege nach Arbeitsplätzen durch die demograpische Entwicklung.Es gibt also keinen Grund zur Panik.

Wittekind
24.10.2004, 08:59
...Es gibt also keinen Grund zur Panik.

Ab wieviel Millionen Arbeitslosen gibt es denn Grund zur Panik?

l_osservatore_uno
24.10.2004, 09:02
Die deutsche Wettbewerbsfähigkeit ist nicht das Problem.Welthandelsanteil und Exportüberschuss wachsen stetig.Die Binnennachfrage ist das Problem.Die Leute geben ihr Geld kaum aus(sicherlich etwas übertrieben) und einige können durch Einkommenskürzungen gar nicht mehr so viel wie früher kaufen.Aber selbst wenn das Szenerio der Beratungsgesellschaft zutrifft,muss und wird ersatz geschaffen durch neue Technologien(bei Nano-und Lasertechnologie befindet sich Deutschland mit an der Weltspitze) und außerdem verrigert sich die Nachfrege nach Arbeitsplätzen durch die demograpische Entwicklung.Es gibt also keinen Grund zur Panik.

... Buddy, Du verstehst sicher mehr von der Sache als ich, und dennoch:

Wenn's so ist, wie du sagst, wo kommen dann die fünf Millionen Arbeitslosen her?

OK!

Ist vielleicht 'ne zu profane Frage, aber im Moment brennt die mir einfach auf'n Nägeln!

;)

Gruß!

Enzo

derNeue
24.10.2004, 10:25
... Buddy, Du verstehst sicher mehr von der Sache als ich, und dennoch:

Wenn's so ist, wie du sagst, wo kommen dann die fünf Millionen Arbeitslosen her?

OK!

Ist vielleicht 'ne zu profane Frage, aber im Moment brennt die mir einfach auf'n Nägeln!

;)

Gruß!

Enzo

Buddy argumentiert immer so. Frei nach Udo Jürgens: Alles im Griff auf dem sinkenden Schiff.
Irgendwie scheint er den falschen Prof. zu haben.

Wittekind
24.10.2004, 11:22
Richtig ist, daß auch in den vergangenen Jahrzehnten, in denen die Arbeitslosigkeit stetig zugenommen hat, das Bruttosozialprodukt weiter gestiegen ist. Welche Schlußfolgerungen ziehen wir daraus? Das würde ich gerne mal von buddy hören.

buddy
24.10.2004, 23:03
Ab wieviel Millionen Arbeitslosen gibt es denn Grund zur Panik?
Nicht deren Zahl ist wirklich entscheidend,sondern deren Versorgungsniveau.

buddy
24.10.2004, 23:14
... Buddy, Du verstehst sicher mehr von der Sache als ich, und dennoch:

Wenn's so ist, wie du sagst, wo kommen dann die fünf Millionen Arbeitslosen her?

OK!

Ist vielleicht 'ne zu profane Frage, aber im Moment brennt die mir einfach auf'n Nägeln!

;)

Gruß!

Enzo

Zwei wesentliche Gründe gibt es dafür: Die Wiedervereinigung und deren falsche Finanzierung durch die Sozialversicherungssysteme.2/3 der wirtschaftlichen Probleme Deutschlands gehen laut Eu-Kommission gehen darauf zurück.(immer noch) Und ein Großteil der Arbeitsplätze geht in Branchen wie der Bauwirtschaft oder dem Einzelhandel verloren,die von den Folgen des internationalen Wettbewerb nicht betroffen sind.Also in der Binnenwirtschaft.Andererseits werden in einer sehr exportabhängigen Branche wie der Autoindustrie sogar in diesem Jahr trotz der geplanten Entlassungen bei Opel 8000 Arbeitsplätze netto geschaffen werden.


Tatsächlich steht der Standort D viel besser da, als Karstadt, Opel und andere Krisenfirmen glauben machen. Die Lohnkosten sind zu hoch? Ausgerechnet die Autoindustrie hat in den vergangenen zehn Jahren netto 100000 Jobs geschaffen; in diesem Jahr waren es noch einmal 8000.
http://www.zeit.de/2004/44/01______Leiter_2

buddy
24.10.2004, 23:17
Richtig ist, daß auch in den vergangenen Jahrzehnten, in denen die Arbeitslosigkeit stetig zugenommen hat, das Bruttosozialprodukt weiter gestiegen ist. Welche Schlußfolgerungen ziehen wir daraus? Das würde ich gerne mal von buddy hören.
Langfristig werden möglicherweise nur noch Hochqualifizierte einer Arbeit nachgehen(Forscher).Kurzfristig ist es so,daß die deutsche Arbeitslosigkeit niedriger sein könnte,wie andere Länder wie Dänemark und Schweden zeigen.

Wittekind
25.10.2004, 00:54
@buddy

Das ist genau, was ich hören wollte. Vielen Dank ;)

Das muß den Leuten dann aber auch klar gesagt werden, daß gar nicht mehr unbedingt angestrebt wird, ihnen einen Arbeitsplatz zu verschaffen und sie sich möglicherweise stattdessen auf ein Leben von staatlichen Transferleistungen einstellen sollen. Und vor allem muß die Gesellschaft aufhören, Arbeitslose zu stigmatisieren.

Sigi
25.10.2004, 14:41
Tja, das haben wir jetzt von der Multikulti-Weltoffenheit und der Globalisierung. Die Bonzen haben uns in ihrer Kralle aus Mammon und pressen und langsam weiter aus.

buddy
25.10.2004, 22:22
Die neueste Input-Output-Rechnung zur Importabhängigkeit der deutschen Exporte widerlegt unsere „Basar-Ökonomen“
erstellt am 14.10.2004 um 14:22 Uhr zur Druckansicht


Zwar hat sich der Importanteil an den deutschen Exporten von 1995 auf 2002 deutlich von 29,7 auf 38,8% erhöht, trotzdem hat die in den Exporten enthaltene inländische Bruttowertschöpfung in diesem Zeitraum überdurchschnittlich stark zum nominalen Wachstum des Bruttoinlandsprodukts beigetragen. Ihr Anteil stieg von 16,2 auf 20,8% Der gestiegene Importanteil wurde durch die stark gestiegene Exportnachfrage überkompensiert.

Die Daten des Statistischen Bundesamtes widerlegen die Behauptung Deutschland entwickle sich zu einer „Basar-Ökonomie“; will sagen, die Exporterfolge beruhten auf importierten Gütern und Vorleistungen. Ifo-Chef Hans-Werner Sinn oder Friedrich Merz (CDU) wollen mit dieser Behauptung die Stellung Deutschlands als Exportweltmeister klein reden und seine mangelnde Wettbewerbsfähigkeit belegen. (WL)


2002 wurden aus Deutschland Güter im Wert von 732,53 Milliarden Euro exportiert. 1995 waren es noch 421,89 Milliarden Euro. Das bedeutet eine Steigerung von 74% in sieben Jahren. Die Exporte aus (rein) inländischer Produktion haben sich im gleichen Zeitraum von 379,29 Milliarden Euro auf 621,13 Milliarden Euro also um immerhin 64% erhöht.
Unbestreitbar hat sich zwar der Anteil der exportinduzierten Importe deutlich von 29,7% der Exporte auf 38,8% erhöht, trotzdem hat die in den Exporten enthaltene inländische Bruttowertschöpfung im Untersuchungszeitraum überdurchschnittlich stark zum nominalen Wachstums des Bruttoinlandproduktes beigetragen, nämlich mit einer Steigerung von 291,23 auf 439,79 Milliarden Euro, d.h. um immerhin noch 51%.
Die gesamte exportinduzierte Bruttowertschöpfung der Exporte hat sich von 16,2 auf 20,8% des BIP erhöht.

Soweit die nüchternen und durchaus erfreulichen Zahlen des Statistischen Bundesamtes in seiner „Input-Output-Rechnung zur Importabhängigkeit der deutschen Exporte“ aktualisiert im September 2004 und im Internet für jedermann abrufbar.
www.destatis.de/allg/d/veroe/proser4fvgr_d.htm


Haben Sie in den Wirtschaftsteilen unserer Medien etwas darüber gelesen? Hat der Bundeswirtschaftsminister daraus eine Erfolgsmeldung gemacht?
Nein, positive Wirtschaftsdaten passen nicht in die Strategie des Schlechtredens um daraus die Notwendigkeit von grundlegenden „Reformen“ zu begründen.

Dagegen hat die sog. „Deutsche Rede“ (man beachte die Selbstbeweihräucherung) des ifo-Chefs Hans-Werner Sinn vom 15. November 2003 mit dem - für Deutschlands Stimmungslage typischen - Titel „Der kranke Mann Europas“ geradezu Wellen geschlagen. Der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion Friedrich Merz hat in der Haushaltsdebatte des Bundestags noch im September die Exportüberschüsse als Ausfluss der „Basar-Ökonomie“ klein geredet. (Sein Rückzug als CDU-Präside und aus dem Fraktionsvorsitz hat seine Gründe wohl kaum darin, dass er jetzt bei einer falschen Aussage ertappt wird.) Angesichts dieser Faktenlage lohnt es sich einfach einmal, beispielhaft mit einem Originaltext zu belegen, wie unsere „Basar-Ökonomen“, in diesem Falle Hans-Werner Sinn, unsere wirtschaftliche Situation dramatisieren und mit einem Katastrophengemälde z.B. Niedrigstlöhne und die Senkung der Sozialhilfe einfordern:

Zitate aus der „Deutschen Rede“:
„Die akute Gefährdung der Volkswirtschaft unseres Landes wird manchmal mit dem Hinweis auf die in diesem Jahr recht hohen deutschen Exportwerte in der internationalen Zahlungsbilanzstatistik heruntergespielt. Aber die Statistiken täuschen, denn sie nehmen keine Rücksicht darauf, welcher Anteil der Exporterlöse auf eine Wertschöpfung in Deutschland zurück zu führen ist. Der von Deutschland exportierte Audi, dessen Motor aus Ungarn kommt, wird zu 100% dem deutschen Export zugerechnet.“ (Was schlicht falsch ist, weil die Importe in der Handelsbilanz natürlich gegengerechnet werden.) „In Deutschland wird noch die Endmontage der Industrieprodukte durchgeführt, aber der Anteil der Wertschöpfung, der in unserem Land anfällt, also der Anteil der Löhne und Kapitaleinkommen am Wert der Fertigwaren, der auf Deutschland entfällt, wird immer kleiner. Deutschland entwickelt sich allmählich in die Richtung einer Basar-Ökonomie, die die Weltmärkte mit Waren bedient, die wir in unserem osteuropäischen Hinterland produzieren lassen... Durch das Outsourcing bleiben die deutschen Firmen wettbewerbsfähig. Sie können ihre Weltmarktposition einigermaßen verteidigen. Was dabei jedoch nicht wettbewerbsfähig bleibt, sind die deutschen Arbeitsplätze....

4,5 Millionen Deutsche sind nicht mehr wettbewerbsfähig....“

Aus dieser angeblichen „deutschen Misere“ werden dann die üblichen Rezepturen verordnet: „Den Sozialstaat nachjustieren“, „billiger werden“ indem „Steuern und Sozialabgaben fallen“, „Kostensenkungen beim Staat“ oder auch die Sozialhilfe senken, weil sie „eine Lohnuntergrenze in die Tarifstruktur“ einziehe und deshalb keine Niedrigstlöhne unter dem Sozialhilfesatz zulasse.

Wenn die Diagnose des „kranken Mannes in Europa“ schon falsch ist, wie könnten dann die Heilmittel richtig sein? Aber in Deutschland meint man, mit dieser „Voodoo-Ökonomie“ heilen zu können.
http://www.nachdenkseiten.de/cms/front_content.php?client=1&lang=1&idcat=5&idart=260

Dennoch wird dieser Unsinn in den Mainstreammedien ununterbrochen wiedergekäut.

Wittekind
26.10.2004, 18:47
Grundeinkommen

Das Konzept Grundeinkommen beschreibt den Anspruch jedes Staatsbürgers auf Auszahlung eines monatlichen Grundgehalts, das einen minimalen Lebensstandard garantieren soll. Verwandte Begriffe sind Bürgergeld, Existenzgeld, Sozialdividende und negative Einkommenssteuer. Das Konzept wird in unterschiedlichen Ausprägungen von allen im deutschen Bundestag vertretenen Parteien diskutiert.

Durch ein garantiertes Grundeinkommen soll der Lebensunterhalt von der Notwendigkeit der Erwerbsarbeit abgekoppelt werden. Diese Entkopplung wird insbesondere vor dem Hintergrund der strukturellen Massenarbeitslosigkeit als notwendig erachtet, weil diese Massenarbeitslosigkeit in erster Linie als Folge der fortschreitenden Rationalisierungsdynamik betrachtet wird, so daß ein grundsätzlicher Abschied vom Ziel der Vollbeschäftigung als unvermeidlich erscheint. Durch ein Grundeinkommen soll daneben auch eine höhere Effizienz in der Mittelzuweisung erreicht werden. Als übergeordnetes Ziel wird zum einen die Respektierung der (Menschen-)Würde, zum anderen die Förderung der Autonomie der Staatsbürger angesehen, letzteres insbesondere bei einem bedingungslos an alle Staatsbürger gezahlten, zum Leben ausreichenden Grundeinkommen, das es der Autonomie der Staatsbürger überantwortet, ein sinnvolles Leben gegebenenfalls außerhalb der Erwerarbeitssphäre zu führen. Als weiteres Ziel des bedingungslosen Grundeinkommens wird eine deutliche Entfesselung der kapitalistischen Wertschöpfung angesehen, die dadurch zustande kommen soll, daß Unternehmer angesichts der Existenz eines ausreichenden bedingungslosen Grundeinkommens von ihrer Verantwortung als Arbeitgeber weitgehend befreit sind und ohne schlechtes Gewissen Rationalisierungschancen radikal und offensiv ausnutzen können, auch wenn dies Entlassungen bedeutet.

Zur Finanzierung des ?garantierten Grundeinkommens? gibt es verschiedene Modelle. Sie gehen mit einer Vereinfachung des Sozial- und Steuerrechts einher: bisherige soziale Sicherungssysteme wie Sozialhilfe, Arbeitslosenhilfe, BAföG, Rentenversicherung, usw. würden einbezogen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Grundeinkommen

Besonders gefällt mir der vorletzte Satz: Endlich entlassen ohne Reue. :cool: ;)

buddy
26.10.2004, 19:00
als weiteres Ziel des bedingungslosen Grundeinkommens wird eine deutliche Entfesselung der kapitalistischen Wertschöpfung angesehen, die dadurch zustande kommen soll, daß Unternehmer angesichts der Existenz eines ausreichenden bedingungslosen Grundeinkommens von ihrer Verantwortung als Arbeitgeber weitgehend befreit sind und ohne schlechtes Gewissen Rationalisierungschancen radikal und offensiv ausnutzen können, auch wenn dies Entlassungen bedeutet.
Das garantierte Grundeinkommen würde Entlassungen und Rationalisierungen sicherlich einfacher machen.Aber ohne Widerstände und schlechtes Gewisses würde das ganze dennoch nicht ablaufen.Was passiert mit einem Arbeitnehmer,der sich zwecks Hausbau verschuldet hat,der seine Schulden aber nur mit seinem Arbeitseinkommen abzahlen kann?Oder mit jemanden,der nicht mit auf den höheren Lebensstandard verziechten will,der seinem Arbeitseinkommen verbunden ist?

albert
27.10.2004, 01:45
... und außerdem verrigert sich die Nachfrege nach Arbeitsplätzen durch die demograpische Entwicklung.Es gibt also keinen Grund zur Panik.

Das stimmt doch überhaupt nicht, denn die Nachfrage nach Arbeitsplätzen wird konstant bzw. vergrößert werden. Die demografische Entwicklung der deutschen Stammbevölkerung (gegenwärtig 68 Mio. von 83 Mio. Gesamtbevölkerung) zeigt zwar einen enormen Geburtenrückgang an, wird aber durch das Auffüllungsprogramm der Bundesregierung (jährlich 700.000 Ausländer zu integrieren) ausgeglichen. Und da sehe ich schon einen Grund zur Panik. 8o

buddy
27.10.2004, 23:04
wird aber durch das Auffüllungsprogramm der Bundesregierung (jährlich 700.000 Ausländer zu integrieren) ausgeglichen. Und da sehe ich schon einen Grund zur Panik. 8o
Quelle??

Manfred_g
27.10.2004, 23:28
Die deutsche Wettbewerbsfähigkeit ist nicht das Problem.Welthandelsanteil und Exportüberschuss wachsen stetig.Die Binnennachfrage ist das Problem.Die Leute geben ihr Geld kaum aus(sicherlich etwas übertrieben) und einige können durch Einkommenskürzungen gar nicht mehr so viel wie früher kaufen.Aber selbst wenn das Szenerio der Beratungsgesellschaft zutrifft,muss und wird ersatz geschaffen durch neue Technologien(bei Nano-und Lasertechnologie befindet sich Deutschland mit an der Weltspitze) und außerdem verrigert sich die Nachfrege nach Arbeitsplätzen durch die demograpische Entwicklung.Es gibt also keinen Grund zur Panik.

Einen Grund zur Panik gibts nie. Eher einen zum davonlaufen :))

Die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands ist durchaus ein Thema. Die tatsache, daß die Exporte wachsen (sogar bei starkem Euro!) ist sicher ein gutes zeichen, man darf aber nicht übersehen, daß dies im wesentlichen auf einige typische deutsche Exportschlager wie Autos und Maschinenbau zurückzuführen ist. Unser Export sollte und könnte breiter gefächert sein, ist er aber nicht. In fast allen Spitzentechnologien (Computer, Halbleiter, Biotechnologie und einige andere) sind wir bestenfalls zweitklassig.
Umgegkehrt haben wir auf dem Billigsektor schon gar keine Chancen.
Ich halte den deutschen Export schon mittelfristig für sehr gefährdet, wenn nichts geändert wird.
Die Binnennachfrage ist nur ein weiteres Problem. Sicher auch kein kleines.

buddy
31.10.2004, 02:52
Einen Grund zur Panik gibts nie. Eher einen zum davonlaufen :))

Die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands ist durchaus ein Thema. Die tatsache, daß die Exporte wachsen (sogar bei starkem Euro!) ist sicher ein gutes zeichen, man darf aber nicht übersehen, daß dies im wesentlichen auf einige typische deutsche Exportschlager wie Autos und Maschinenbau zurückzuführen ist. Unser Export sollte und könnte breiter gefächert sein, ist er aber nicht. In fast allen Spitzentechnologien (Computer, Halbleiter, Biotechnologie und einige andere) sind wir bestenfalls zweitklassig.

Typisch deutsche Exportschlager?So was was sie jetzt schreiben wurde auch beim Aufstieg Japans prophezeit.Deutschen Automobilbbau und Maschinenbau gibt es immer noch.Außerdem ist die Entwicklung des Autos noch längst nicht an ihr Ende angelangt,die meisten Patente(tausende) werden in Deutschland in diesem Bereich angemeldet.Der Unterschied zwischen Spitzentechnologie und Mitteltechnolgie ist in % gar nicht so groß.Außerdem ist Deutschland auch vielen Spitzentechnologien vorne dabei,bei der Lasertechnologie sind die Deutschen Weltspitze,bei Nano-und Mikrotechnologien sowie Kunststoffen nah dran.

mlptrainer
13.11.2004, 13:35
@Siran & Buddy


Deutschland: Jeder vierte Industrie-Job gefährdet

Bis 2015 könnten in Deutschland zwei Millionen Arbeitsplätze abwandern, so eine Studie von Boston Consulting.

....

Das hieße, dass jeder vierte Industrie-Job verloren gehen würde.

In den letzten 10 Jahren sind bereits 2 Mio Industriearbeitsplätze verloren gegangen.

Es gehört nicht viel prophetischer Weitblick dazu, um zu wissen, daß die Abwanderung der Wirtschaft und die industrielle Demontage Deutschlands weiter gehen.

Ich verweise auch auf den neuerliche Spiegel-Titel hierzu.



Die deutsche Wettbewerbsfähigkeit ist nicht das Problem.Welthandelsanteil und Exportüberschuss wachsen stetig.Die Binnennachfrage ist das Problem.Die Leute geben ihr Geld kaum aus ...

Sie haben einen Denkfehler.
Die Wettbewerbsfähigkeit ist NUR aufgrund der hohen Produktivität und eines geringen Innovationsvorteils der dt. Wirtschaft (aufgrund der langen Industriegeschichte Deutschlands und des großen Mittelstandes) existent.

Diese Vorteile schwinden jedoch und werden durch die großen Lohnunterschiede im Verhältnis zu Billiglohnländern kompensiert.

Was wir erleben ist wirtschaftliche Demontage (ca. 600 Arbeitsplätze pro Tag). Mittelständler und Großkonzerne verlagern ihre Produktion und jetzt auch die Forschung und Entwicklung in Billiglohnländer.

Das ist das eigentliche Problem.

Zur Nachfrage:
Deutschland ist gesättigt, was die Nachfrage nach Konsumgütern anbelangt, selbst mit einer etwas kauffreudigeren Bevölkerung würde man keine großen Sprünge mehr machen können, zumal die Bevölkerung überaltert und somit die wesentlichen Nachfrageimpulse aus den jungen Schichten (Familien kaufen Kühlschränke, Waschmaschinen, Inneneinrichtungen) fehlt!

Die Sterbeüberschüsse von mittlerweile 200.000 Menschen pro Jahr sorgen sicher nicht für mehr Nachfrage sondern für weniger.


(sicherlich etwas übertrieben) und einige können durch Einkommenskürzungen gar nicht mehr so viel wie früher kaufen.

Die Löhne können in Deutschland nicht mehr gesteigert werden, dies würde den Verlust von noch mehr Arbeitsplätzen bedeuten und somit die Nachfrage weiter verringern.

Das Problem ist wie gesagt, daß ein dt. Arbeiter heute direkt mit einem chinesischen Arbeiter konkurriert.



Aber selbst wenn das Szenerio der Beratungsgesellschaft zutrifft,muss und wird ersatz geschaffen durch neue Technologien(bei Nano-und Lasertechnologie befindet sich Deutschland mit an der Weltspitze)

Im Verhältnis zu den Innovationen der letzten 30 Jahre kamen aus Deutschland recht wenige NEUE, ausser Nischenprodukten, die in ihrer Sparte sicher Weltmarktführerschaft haben.

Allerdings basiert die dt. Industrie immer noch zum Großteil auf den Innovationen, die dt. Industrielle und Erfinder Ende des 19 Jhd. tätigten.

Deutschland kann nur wieder wirtschaftliches Wachstum und auch genügend Arbeitsplätze schaffen, wenn es massiv in neue Technologiebereiche vordringt und vor allem Wissenschaft&Forschung stärkt, also neuartige Produkte entwickelt.

Dazu gehört vor allem eine gute Bildungspolitik.


und außerdem verrigert sich die Nachfrege nach Arbeitsplätzen durch die demograpische Entwicklung.Es gibt also keinen Grund zur Panik.

Das Gegenteil ist der Fall. Im gleichen Maße, wie die Nachfrage durch die Überalterung und Schrumpfung zurückgeht, werden auch Arbeitsplätze abgebaut.

Die Rationalisierung und Produktivitätssteigerung tut ihr übriges.

Wenn Ihre These stimmen würde, müssten heute alle Jugendlichen Arbeit finden, da die jungen Generationen nur noch halb so stark sind, wie vor 40 Jahren.

buddy
13.11.2004, 21:02
@Siran & Buddy



In den letzten 10 Jahren sind bereits 2 Mio Industriearbeitsplätze verloren gegangen.

Es gehört nicht viel prophetischer Weitblick dazu, um zu wissen, daß die Abwanderung der Wirtschaft und die industrielle Demontage Deutschlands weiter gehen.

Ich verweise auch auf den neuerliche Spiegel-Titel hierzu.

Den Spiegel lese ich nicht mehr,da dieses ursprünglich gute Magazin zu einem unseriösen Schmierblatt verkommen ist.



Sie haben einen Denkfehler.
Die Wettbewerbsfähigkeit ist NUR aufgrund der hohen Produktivität und eines geringen Innovationsvorteils der dt. Wirtschaft (aufgrund der langen Industriegeschichte Deutschlands und des großen Mittelstandes) existent.

Welche andere Gründe könnte es denn sonst noch für eine hohe Wettbewerbsfähigkeit eines Landes geben? ?( ?(
Sollen etwa künftig deutsche Löhne auf chinesisches Niveau gesenkt und die Handarbeit wiedereingeführt werden?Wie viele Industriearbeitsplätze sind den im Westen Deutschlands verloren gegangen?In der Autoindustrie siind jedenfalls im vergangenen Jahrzehnt 130000 Arbeitsplätze netto geschaffen worden,nicht abgebaut oder verlagert.


Was wir erleben ist wirtschaftliche Demontage (ca. 600 Arbeitsplätze pro Tag). Mittelständler und Großkonzerne verlagern ihre Produktion und jetzt auch die Forschung und Entwicklung in Billiglohnländer.

Laut einer Studie von Morgan Stanley sind im vergangenen Jahrzehnt 300000,höchstens aber 600000 Arbeitsplätze verlagert worden.Diese Zahl von 600 Arbeitsplätzen ist lächerlich und nirgendwo belegt.



Das Problem ist wie gesagt, daß ein dt. Arbeiter heute direkt mit einem chinesischen Arbeiter konkurriert.



Das ist überhaupt kein Problem.Die deutschen Exporte nach China steigen viel stärker als die Importe von dort.Globalisierung ist nichts neues.Schon in den siebziger Jahren wurden arbeitsintensive Arbeitsplätze in der Textilindustrie in Billiglohnländern verlagert.Das Land hat das überstanden.Bisher ist die Geburtenjahrgänge stets gewachsen meiner Meinung nach.

mlptrainer
14.11.2004, 14:57
Welche andere Gründe könnte es denn sonst noch für eine hohe Wettbewerbsfähigkeit eines Landes geben? ?( ?(
Sollen etwa künftig deutsche Löhne auf chinesisches Niveau gesenkt und die Handarbeit wiedereingeführt werden?

Nein, aber man kann die Augen vor den Fakten nicht verschließen.

Die Löhne sind entscheidend dafür, daß Unternehmen abwandern.


Wie viele Industriearbeitsplätze sind den im Westen Deutschlands verloren gegangen?In der Autoindustrie siind jedenfalls im vergangenen Jahrzehnt 130000 Arbeitsplätze netto geschaffen worden,nicht abgebaut oder verlagert.

Quelle?
130.000 Arbeitsplätze sind in 10 Jahren relativ wenig und wurden im gleichen Zeitraum durch die Verlagerung von Arbeitsplätzen in der Textilindustrie oder der Chemie kompensiert.

Andererseits sagte ich ja, daß die dt. Wirtschaft nur noch auf Innovationen und technischen Kernfeldern besteht, die von dt. Industriellen und Erfindern Ende des 19 Jhd. entwickelt wurden, Deutsche Autos sind nun wirklich das Glanzfeld der dt. Wirtschaft - allerdings ist das kein wirklicher Garant für Wachstum, da gute Autos heute auch in anderen Teilen der Welt produziert werden können, zu weit geringeren Kosten.




Laut einer Studie von Morgan Stanley sind im vergangenen Jahrzehnt 300000,höchstens aber 600000 Arbeitsplätze verlagert worden.Diese Zahl von 600 Arbeitsplätzen ist lächerlich und nirgendwo belegt.

Ich beziehe mich auf populäre Zahlen, wie sie in vielen Wirtschaftsmagazinen veröffentlicht wurden, zu Ihrer Studie kann ich nichts sagen, da ich sie nicht kenne.


Das ist überhaupt kein Problem.Die deutschen Exporte nach China steigen viel stärker als die Importe von dort.Globalisierung ist nichts neues.Schon in den siebziger Jahren wurden arbeitsintensive Arbeitsplätze in der Textilindustrie in Billiglohnländern verlagert.

Man kann die 70'er nun wirklich nicht mit der heutigen Zeit vergleichen. In Punkto Globalisierung kann man sagen, daß die Enwicklung viel radikaler geworden ist, auch durch den Wegfall des Eisernen Vorhangs. Neue Staaten (z.B. in Osteuropa) werben direkt vor der dt. Haustür Mittelständler ab - ich sage ja nicht, daß dies nicht auch Vorteile für Deutchland bringt (neue Absatzmärkte), aber Deutschland hat eben keinen wirklichen Vorteil mehr, da die gleichen Produkte zu der gleichen Qualität und zu einem weitaus günstigeren Preis in vielen anderen Ländern produziert werden können.



Das Land hat das überstanden.Bisher ist die Geburtenjahrgänge stets gewachsen meiner Meinung nach.

Wie meinen Sie das?

Die Geburtenjahrgänge sind statistisch belegt seit Ende der 60'er exorbitant zurück gegangen.

buddy
14.11.2004, 19:57
Nein, aber man kann die Augen vor den Fakten nicht verschließen.

Die Löhne sind entscheidend dafür, daß Unternehmen abwandern.



Quelle?
130.000 Arbeitsplätze sind in 10 Jahren relativ wenig und wurden im gleichen Zeitraum durch die Verlagerung von Arbeitsplätzen in der Textilindustrie oder der Chemie kompensiert.

http://www.zeit.de/2004/44/01______Leiter_2
Es sind 100000,kleine Korrektur.Die meisten Arbeitsplätze sind durch den Wegbruch der ostdeutschen Industrie verloren gegangen und in Bereichenwie dem Einzelhandel,die vom internationalen Wettbewerb nicht tangiert werden,nicht durch Verlagerungen von Arbeitsplätzen ins Ausland.



Andererseits sagte ich ja, daß die dt. Wirtschaft nur noch auf Innovationen und technischen Kernfeldern besteht, die von dt. Industriellen und Erfindern Ende des 19 Jhd. entwickelt wurden, Deutsche Autos sind nun wirklich das Glanzfeld der dt. Wirtschaft - allerdings ist das kein wirklicher Garant für Wachstum, da gute Autos heute auch in anderen Teilen der Welt produziert werden können, zu weit geringeren Kosten.
Das Auto hat sich seit dem 9. Jahrhundert wieterentwicklelt und tut das weiterhin.Jahr für Jahr werden noch tausende Erfindungen in Deutschland patentiert,die was mit dem Automobilbau zu tun haben.Es ist nicht so,daß andere Wettbewerber einfach eine Technologie kopieren können,deren Entwicklung an ihr Ende gelangt ist.


Ich beziehe mich auf populäre Zahlen, wie sie in vielen Wirtschaftsmagazinen veröffentlicht wurden, zu Ihrer Studie kann ich nichts sagen, da ich sie nicht kenne.
Orginalquelle (http://www.morganstanley.com/GEFdata/digests/20040804-wed.html#anchor0)




Man kann die 70'er nun wirklich nicht mit der heutigen Zeit vergleichen. In Punkto Globalisierung kann man sagen, daß die Enwicklung viel radikaler geworden ist, auch durch den Wegfall des Eisernen Vorhangs. Neue Staaten (z.B. in Osteuropa) werben direkt vor der dt. Haustür Mittelständler ab -
Haben das Spanien,Griechenland und Portugal nicht gemacht bzw. versucht?Da wurden ähnliche Horrorszenarien an die Wand gemalt.Und was heute China ist,war früher Japan.Ich sehe da keine Unterschiede.

Manfred_g
14.11.2004, 21:52
Typisch deutsche Exportschlager?So was was sie jetzt schreiben wurde auch beim Aufstieg Japans prophezeit.Deutschen Automobilbbau und Maschinenbau gibt es immer noch.Außerdem ist die Entwicklung des Autos noch längst nicht an ihr Ende angelangt,die meisten Patente(tausende) werden in Deutschland in diesem Bereich angemeldet.Der Unterschied zwischen Spitzentechnologie und Mitteltechnolgie ist in % gar nicht so groß.Außerdem ist Deutschland auch vielen Spitzentechnologien vorne dabei,bei der Lasertechnologie sind die Deutschen Weltspitze,bei Nano-und Mikrotechnologien sowie Kunststoffen nah dran.

Warum, was schreib ich denn? Ich sagte "Exportschlager" und denke das trifft es recht gut. Ich sage und hoffe nicht, daß das morgen anders sein muß. Umgekehrt sollte wir uns auf diesen Lorbeeren nicht ausruhen.

Schau Dir mal die Halbleitertechnologie an oder Biotechnologie, das siehts nicht so rosig aus. Wenn wir unter die Top 3 wollen, dann müssen wir eben auch verdammt gut sein, nicht nur "gut".
Grade weil wir im Moment noch nicht zu weit abgeschlagen sind und jederzeit wieder nach vorne kommen können, sollten wir dieses Potential nicht auch noch verbraten solange wir es noch haben.

buddy
14.11.2004, 22:04
Schau Dir mal die Halbleitertechnologie an oder Biotechnologie, das siehts nicht so rosig aus. Wenn wir unter die Top 3 wollen, dann müssen wir eben auch verdammt gut sein, nicht nur "gut".
Grade weil wir im Moment noch nicht zu weit abgeschlagen sind und jederzeit wieder nach vorne kommen können, sollten wir dieses Potential nicht auch noch verbraten solange wir es noch haben.
Bei der Halbleitertechnologie ist nichts mehr zu machen.Was die Biotechnologie betrifft,so hat Deutschland angeblich die meisten Biotechunternehmen,die wegen eines späteren Startes noch keine großen Umsätze und Gewinne machen.Das kommt aber noch und zur Zeit findet eine Konsolidierung statt.Auch in anderen Bereichen gehört Deutschland zur Spitze,bei der Schlüsseltechnologie Laser ist Deutschland sogar die Nummer 1,bei der Mikrosystemtechnik und der Nanotechnologie ebenfalls ganz vorne dabei.Aber dennoch sollten wir unsere Ausgaben für Forschung weiter steigern,bis ein Niveau wie in Ländern wie Schweden erreicht ist.

Brone
15.11.2004, 18:14
Ich kann unsere Unternehmer verstehen. Wenn die Arbeiter so dermaßen hohe Löhne erhalten, ist doch klar, dass man nicht mehr wettbewerbsfähig ist.

Zum Lohn werden als Lohnnebenkosten 42% draufgeschlagen. In welchem Land der Erde gibts denn sowas?

Die Leute sollten sich die Medikamente in Zukunft selbst kaufen und sich privat versichern. So geht der Standort Deutschland vor die Hunde.

buddy
19.11.2004, 21:03
Zum Lohn werden als Lohnnebenkosten 42% draufgeschlagen. In welchem Land der Erde gibts denn sowas?


Die Produktivität eines Arbeitsplatzes muß sowohl Lohn plus "Lohnnebenkosten" erwirtschaften,sonst wird der Arbeitsplatz abgebaut.Natürlich kann man auch den Arbeitnehmern ihren "Arbeitgeberanteil" auszahlen,daß würde aber nur ein formaler Unterschied sein.