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Vollständige Version anzeigen : 2 Millionen neue potentielle NPD-Wähler in den nächsten 10 Jahren



Kaiser
21.10.2004, 20:04
ABWANDERUNGS-STUDIE

Es geht um zwei Millionen Jobs

Von Michael Kröger

Fernseher-Produzenten, Kühlschrank-Hersteller, Möbel-Bauer - die Abwanderung der Industrie aus Deutschland steht erst am Anfang. Bis zu zwei Millionen Arbeitsplätze könnten davon nach Einschätzung der Unternehmensberatung Boston Consulting betroffen sein. Allerdings bedeutet das noch nicht zwangsläufig den Abstieg in die zweite Liga.



DDP
Aluminiumräder auf der "Automechanika" in Frankfurt: Standardisierbar, leicht zu transportieren und terminunkritisch
Berlin - Viel Hoffnung machte Peter Strüven den Industriearbeitern nicht. "Der Trend zur Verlagerung von Fertigungskapazitäten in Niedriglohnländer steht noch am Anfang", sagt der Geschäftsführer der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) in Berlin. Bis 2015 könnten dadurch rund zwei Millionen Industriearbeitsplätze wegfallen - immerhin ein Viertel aller Stellen in den betreffenden Branchen.

Im Auftrag des Ludwigshafener Chemiekonzerns BASF hat der Unternehmensberater untersucht, wie sich die deutsche Industrielandschaft in den kommenden Jahren durch Standortverlagerungen verändern wird. Der Tenor ist eindeutig: "Aufhalten können wir den Trend nicht, wir können ihn höchstens ein wenig verlangsamen."

Die von Strüven und seinem Mitautor, Ralf Spettmann zusammengetragenen Zahlen geben tatsächlich Anlass zur Sorge. Der Studie zufolge haben sich die Importe von Industrieprodukten aus Osteuropa und Asien in den sechs Jahren zwischen 1997 und 2003 auf sechs Prozent verdoppelt. Importe aus Osteuropa ersetzten dabei zunehmend die aus anderen Ländern der EU, China machte den Produzenten aus Japan und Taiwan Konkurrenz und sorge gleichzeitig weltweit für neuen Kostendruck.

Bei Umfang und Tempo der Verlagerung sind die einzelnen Industriezweige recht unterschiedlich betroffen. "Am stärksten ist der Trend bei weitgehend standardisierbaren Produkten, die hohen Montageaufwand erfordern und gut zu transportieren sind", sagte Spettmann. Fernseher zählten genauso dazu wie Schuhe.

Geringer sei das Risiko dagegen für Produkte, die zu einem genau definierten Zeitpunkt geliefert werden müssten, etwa Autositze. Das gleiche gelte für Dinge, die riskant oder nur mit großem Aufwand zu transportieren seien. Hier zehrten die hohen Logistikkosten den Kostenvorteil schnell wieder auf. Bei Lebensmitteln oder in der Baustoffbranche sei die Gefahr einer Abwanderung dagegen eher gering, weil die Produkte sehr stark auf die örtlichen Märkte ausgerichtet seien.

Angesichts des hohen Risikos von weiteren Arbeitsplatzverlusten sei es umso erstaunlicher, dass die Öffentlichkeit kaum Notiz davon nehme. "Nur eine Minderheit verfolgt die Entwicklung aufmerksam", referierte Renate Köcher, Leiterin des Marktforschungsinstituts Allensbach, das sich an der Studie beteiligte. Zwar registrieren 64 Prozent der Deutschen die Abwanderung einer großen Zahl von Unternehmen und 62 Prozent erwarteten, dass die Abwanderung noch zunimmt. Gleichzeitig sehen aber nur 40 Prozent den Standort Deutschland dadurch ernsthaft in Gefahr. "Die überwältigende Mehrheit interessiert dieses Thema nur begrenzt", sagte Köcher.

Dennoch wollen die Autoren die Studie nicht als destruktives Alarmsignal verstanden wissen, einer Art Aufruf zum "Rette sich, wer kann". Im Gegenteil: Reformen und eine Hinwendung zu mehr Flexibilität und Zukunftsglauben könnten den Trend immerhin verlangsamen und so wertvolle Zeit für die notwendigen Strukturveränderungen schaffen. Alle politischen Lager, Unternehmen und Gewerkschaften seien gleichermaßen aufgerufen, sich an diesem Veränderungsprozess zu beteiligen. Dem Sektor Bildung müsse in Zukunft noch mehr Aufmerksamkeit zukommen.

Der bereits eingeschlagene Reformkurs der Regierung sei in diesem Zusammenhang der richtige Weg, sagte Strüven. "Allen muss jedoch klar sein, dass dies erst der Anfang ist. Mit anderen Industrienationen sind wir damit allenfalls gleichgezogen." Dabei müsse sich die Öffentlichkeit auch klar darüber werden, dass einzelne Reformen wenig ausrichten könnten. Vielmehr sei es die Summe der Maßnahmen, die erst den Erfolg versprechen. Dass die Zukunft nicht hoffnungslos sei, belege das Beispiel USA. Dort seien in der Vergangenheit viele Industriearbeitsplätze durch solche im Dienstleistungssektor ersetzt worden.

Natürlich sei auf Dauer auch ein Niedriglohnsektor notwendig, um Beschäftigung bei lokalen Dienstleister zu schaffen, sagte Strüven. Von einer flächendeckenden Lohnsenkung verspricht sich der Unternehmensberater jedoch nichts. Die Abwanderung von Teilen der Autozulieferer und der Elektronikindustrie lasse sich auf diese Weise nicht aufhalten. In einzelnen Branchen könnte dagegen Disziplin bei künftigen Lohnrunden sehr wohl hilfreich sein. Ohnehin lasse sich bei diesem Thema nichts über einen Kamm scheren. Nur dezentrale Vereinbarungen ohne das Diktat von Einheitstarifverträgen könnten die Zukunft sichern.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,324266,00.html

Ich frage mich, ob den Etablierten die mittel und langfristigen politischen Konsequenzen ihrer verfehlten neoliberalen Wirtschaftspolitik klar ist. Dank ihnen geht es mit Deutschland bergab und mit den nationalen Kräften schlußendlich bergauf.

Wenn die linken Parteien nur etwas Grips hätten, würden sie nicht permanent mit den Etablierten tändeln sondern klar gegen dieses System Stellung beziehen, wie man es von Kommunisten eigentlich erwarten sollte.

Siran
21.10.2004, 20:05
Das Thema gibt's bereits unter Wirtschaft, Kaiser.

Kaiser
21.10.2004, 20:07
Das Thema gibt's bereits unter Wirtschaft, Kaiser.

Habe ich jetzt gesehen. Nun, mir geht es weniger um die wirtschaftlichen Aspekte dieser Thematik als eher um die parteipolitischen Folgen jener. Deswegen habe ich auf dieses Board gewählt.

Ich hoffe, du siehst es mir nach und läßt den Thread stehen.

Roter engel
21.10.2004, 20:09
wer nazi wird, nur weil er keinen job hat
den bedauer ich auch nicht

Kaiser
21.10.2004, 20:15
wer nazi wird, nur weil er keinen job hat
den bedauer ich auch nicht

Wenn es dir diesen Umstand versüßt, sei es dir vergönnt. :rolleyes:

Aber ich glaube du begreifst wie so oft die politische Tragweite nicht.

Roter Prolet
21.10.2004, 20:15
Zukünftige 2 Millionen NPD-Wähler
uiuiui...das muss verhindert werden!

Kaiser
21.10.2004, 20:25
Zukünftige 2 Millionen NPD-Wähler
uiuiui...das muss verhindert werden!

Und wie? Die "industrielle Reservearmee" (so nennt ihr doch jene?) tendiert doch wohl eher zu rechten als pseudolinken Kräften. Die Etablierten verdanken sie schließlich dann ihre Arbeitslosigkeit, die Sozialeinschnitte und den Niedergang Deutschlands. Wer von denen wird denn dann noch etablierte Parteien wählen?

Hammer
21.10.2004, 21:59
2 Millionen NPD-Wähler? Kaiser, träum weiter.

Im Gegensatz zu früheren Generationen sind die Deutschen inzwischen politisch so sensibiliert, dass rechte Parteien hier keine Chancen mehr haben, sieht man mal von Protestwahlen ab. Rechtsradikalismus hat im heutigen Deutschland keine Zukunft, selbst wenn sich die Arbeitslosenzahlen noch verdreifachen. Dann schon eher die PDS, die auch ich wählen würde, wenn mein Herz nicht bereits der Bayern Partei gehören würde, die sich für ein unabhängiges Bayern nach dem Muster beispielsweise der Schweiz einsetzt. Und sooooo schlecht, wie es sich die Rechten wünschen, damit sie eventuell gewählt werden, geht es ja nun auch den Preussen nicht, solange wir sie noch finanzieren.

Und selbst wenn.... Ein wenig Hunger würde 90% der deutschen Bevölkerung ganz gut tun, wenn ich mir so das Straßenbild mit fetten deutschen Erwachsenen und Kindern gleichermaßen anschaue.
.

Roter engel
21.10.2004, 22:19
das hat nichts mehr mit protest zu tun, das ist eine idiotie

Kaiser
21.10.2004, 22:40
2 Millionen NPD-Wähler? Kaiser, träum weiter.


Ich schrieb potentielle NPD-Wähler.



Im Gegensatz zu früheren Generationen sind die Deutschen inzwischen politisch so sensibiliert, dass rechte Parteien hier keine Chancen mehr haben, sieht man mal von Protestwahlen ab. Rechtsradikalismus hat im heutigen Deutschland keine Zukunft, selbst wenn sich die Arbeitslosenzahlen noch verdreifachen.


Wer träumt nun von uns beiden? Die Annahme, das selbst bei 12 Millionen Arbeitslosen die Bürger weitehin treu ihr Kreuz bei den Etablierten machen und rechte Parteien nach wie vor kleine Ergebnisse haben, ist ja wohl vollkommen illusorisch. Kein Volk unterstützt mehrheitlich Parteien, deren wirken ihnen nur Arbeitslosigkeit und Elend beschweren.

:)) :)) :))

Komm, den Nonsens glaubst du doch selbst nicht.



Dann schon eher die PDS, die auch ich wählen würde, wenn mein Herz nicht bereits der Bayern Partei gehören würde, die sich für ein unabhängiges Bayern nach dem Muster beispielsweise der Schweiz einsetzt.


Die PDS ist ein reines Ostphänomen. Die Bayernpartei eine vollkommen bedeutungslose Splittergruppierung.



Und sooooo schlecht, wie es sich die Rechten wünschen, damit sie eventuell gewählt werden, geht es ja nun auch den Preussen nicht, solange wir sie noch finanzieren.


Noch nicht, aber PC-Demokraten sind bekanntlich nicht zu längerfristigen Denken fähig. Deswegen geht es ja auch stetig bergab.



Und selbst wenn.... Ein wenig Hunger würde 90% der deutschen Bevölkerung ganz gut tun, wenn ich mir so das Straßenbild mit fetten deutschen Erwachsenen und Kindern gleichermaßen anschaue.
.

Offentlich zeigen die Etablierten mal im Wahlkampf dieselbe Offenheit wie du. Dann können sich die nationalen Parteien jegliche Wahlwerbung sparen.

moxx
25.10.2004, 14:32
wenn ich von den heutigen fernsehshows auf das bildungsniveau der deutschen bevölkerung schießen kann, so haben wir weit mehr potentielle npd-wähler.
mal ehrlich, eine partei die es als wirtschaftspolitisch vorteilhaftes konzept ansieht alle ausländer aus dem land zu schmeißen, kann ich nicht ernst nehmen. wer npd wählt hat nicht einfach nur seinen job verloren, sondern ist einfach nur dumm!!!

Wilhelm2
28.10.2004, 09:18
Die Privaten Werbefinanzierten Sender sind dazu da das Volk zu verdummen. Wenn wir sie erst abgeschaltet haben wird es sich wieder zur Kunst besinnen.

Roter Prolet
28.10.2004, 14:27
Ja, die Kunst der rechtsextremen Verrdummung mit einem Touch faschistischem Make-up.

Kaiser
28.10.2004, 16:44
wer npd wählt hat nicht einfach nur seinen job verloren, sondern ist einfach nur dumm!!!

Du gehörst wohl zur Sorte Mensch die meinen, das Beleidigungen Argumente ersetzen.

Wie dumm hältst du denn Menschen die die Etablierten wählen, obwohl jene wissen das sie lediglich belogen, betrogen und ausgenommen werden?

moxx
28.10.2004, 19:17
na des zitat ist wohl eher aus dem zusammenhang gerissen, ich schrieb vorher, dass es volkswirtschaftlich kein gescheites konzept ist, alle ausländer des landes zu verweisen. wer es jedoch glaubt ist dumm.

damokles
29.10.2004, 16:36
Wo steht das denn , das die NPD alle Ausländer aus dem Land jagen will ??? Auf Ihren Wahlkampfpostern "Arbeit für Deutsche" ???

moxx
29.10.2004, 18:32
ist eine genauso dumme aussage, arbeitsplätze müssen mit den leuten besetzt werden, die für den job gegeignet sind.
ein beispiel: ein untenhemen hat seine prodution in china ( nicht unbdingt unüblich ), und muss mit den arbeitnehmern dort kommunizieren. ich behaupte mal du wirst nicht so schnell einen deutschen finden der chinesisch spricht, wie einen chinesen in deutschland.

damokles
30.10.2004, 20:59
Dein Beispiel ist ja wohl bissl daneben Moxx oder??.Denn wenn ein Unternehmen mit Ausländischen Unternehmen kommunizieren will ,hat es entweder einen eigenen oder einen extra dafür angagierten Dolmetscher.
Aber wenn Du das schon mal soo schreibst :Ein Unternehmen hat seine Produktion in China........dann kann ich Dir schon mal sagen das dann dort Chinesen arbeiten.
Wenn ein Unternehmen seine Produktion in Deutschland hat arbeiten dort Deutsche,Chinesen,Vietnamesen,Türken,Tunesier,Ita liener,Iraner,Inder ,Russen,Polen.....soll ich weitermachen?????

moxx
31.10.2004, 17:39
und was ist daran jetzt problematisch. es ist immer gut verschiedene denkweisen in einem unternehmen zu haben und auch verschiedene sprachen.
wir sind nunmal nicht mehr im 19. jahrhundert...
außerdem hat nicht jedes unternehmen einen dolmetscher. wenn du einen arbeitnehmer (ohne dolmetscherausbildung) hast der zufällig die landessprache deines partners spricht, dann stellst du keinen dolmetscher ein.

von Bismarck
20.11.2004, 15:48
Das 3.Reich war eine politische Verschiebung nach rechts; die Nachkriegszeit in den 70`gern eine Art gegengewichtige Verschiebung nach links! Wenn sich das politische Pendel wieder beruhigt hat, wird es wieder einen normal vertretenen linken und rechten Rand geben! Krisen werden diese Tendenz eher verstärken als abschwächen!

Beverly
21.11.2004, 11:45
Wenn sich das politische Pendel wieder beruhigt hat, wird es wieder einen normal vertretenen linken und rechten Rand geben!

wobei aus dem linken "Rand" hoffentlich wieder eine starke Massenbewegung wird

Krisen werden diese Tendenz eher verstärken als abschwächen!
Es ist nicht nur die Angst um die eigene wirtschaftliche Existenz, die zu Radikalisierung führt. Der Zynismus der Etablierten, die in der Wirtschafts- und Sozialpolitik Orgien der Menschenverachtung feiern und die selbst durch ihre nicht enden wollenden Diskurse um "Asyl", "Ausländer", "Integration", "Zuwanderung" und "Multikulti" den Rassismus am meisten schüren, vergrault alle, die sich nicht mit Posten und Pöstchen haben korrumpieren lassen.

Zum Strang-Thema: die Gleichung 2 Millionen Arbeitslose = 2 Millionen NPD-Wähler ist so simpel, dass ich nur hoffen kann, Kaiser glaubt selbst nicht daran.
Ich hätte es lieber so: 2 Millionen Arbeitslose = 2 Millionen Demonstranten = 2 Millionen, die sich von den Etablierten abgewandt haben ...