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Vollständige Version anzeigen : Bankenkrise - was Schweizer anders machen



Gärtner
14.10.2008, 14:24
Also, ich bin ja jetzt nicht der unbedingte Börsenhai, kenne mich weder mit Derivaten, noch mit Swaps und Bonds aus. Aber es ist höchst aufschlußreich, wenn man sieht, mit welchem irrwitzigen Bailout-Treueschwüren welches Land seinem Aktienindex nach oben geprügelt hat:


Da wäre also Deutschland mit 470 Milliarden Euro, macht mal eben 5.700 Euro pro Staatsbürger, Dax plus 11,40, jedes Prozent kostet also ein bißchen mehr als 41 Milliarden Euro.

Klingt viel, hm? Die Österreicher legen allerdings noch eine Schippe drauf, die lassen 100 Milliarden springen. Das macht pro Einwohner 12.200 Euro. Wenn das das Haider Jörgl noch erlebt hätte! Böses Brüssel und zigeunerhafte Zuwanderer wären's schuld gewesen. Der ATX dankte und stieg um 12,77%.

Unsere französischen Nachbarn hingegen waren da vergleichsweise knauserig und brachten gerade einmal 360 Milliarden zusammen. Mit 5.580 Euro kann sich der neuverschuldete Franzose aber immer noch ein paar Baguettes mehr als der Deutsche sich Currywürste leisten. Dafür geht sein Index auch nur auf 11,18% hoch.

Ach ja, dann noch Italien. Berlusconi macht den Duce und stellt einen Blankoscheck aus; gezahlt wird, was nötig ist. Italien garantiert auf fünf Jahre für alle Bankverbindlichkeiten von heute bis Ende 2009, Banken dürfen nicht pleite gehen. Genauso könnte Italien auch dafür garantieren, dass Berlusconi ewig lebt. Damit ist der Steuerzahler bis zum Staatsbankrott dabei. Dafür sind 11,37% beim Mib 30 lächerlich.

Ja, und dann die Schweiz, richtig. Die Schweiz hat kein Rettungsprogramm, keinen Sonderkredit und keine Verstaatlichung beschlossen. Noch nicht mal eine bessere Einlagensicherung. Die Belastung eines Schweizers liegt damit bei 0 Franken. Der Schweizer SMI ging dennoch mit plus 11,4% aus dem Handel. Und das ist rund 1.830.000.000.000 (1,83 Billionen) Euro billiger als das, was man im restlichen Europa auf den Weg gebracht hat.

Nur falls sich jemand fragen sollte, warum die Schweiz der führende Bankenplatz des Kontinents ist. Profiteure von Paranoia-Schüben seit 1929. Man muß das nicht mögen. Es ist halt so, und falls die UBS nicht über den Jordan geht, kenne ich ein paar wenige Gewinner der Krise, und sehr viele Verlierer. Ungefähr so viele, wie es um die Schweiz herum Einwohner gibt.

Pandulf
14.10.2008, 14:32
Also, ich bin ja jetzt nicht der unbedingte Börsenhai, kenne mich weder mit Derivaten, noch mit Swaps und Bonds aus. Aber es ist höchst aufschlußreich, wenn man sieht, mit welchem irrwitzigen Bailout-Treueschwüren welches Land seinem Aktienindex nach oben geprügelt hat:


Da wäre also Deutschland mit 470 Milliarden Euro, macht mal eben 5.700 Euro pro Staatsbürger, Dax plus 11,40, jedes Prozent kostet also ein bißchen mehr als 41 Milliarden Euro.

Klingt viel, hm? Die Österreicher legen allerdings noch eine Schippe drauf, die lassen 100 Milliarden springen. Das macht pro Einwohner 12.200 Euro. Wenn das das Haider Jörgl noch erlebt hätte! Böses Brüssel und zigeunerhafte Zuwanderer wären's schuld gewesen. Der ATX dankte und stieg um 12,77%.

Unsere französischen Nachbarn hingegen waren da vergleichsweise knauserig und brachten gerade einmal 360 Milliarden zusammen. Mit 5.580 Euro kann sich der neuverschuldete Franzose aber immer noch ein paar Baguettes mehr als der Deutsche sich Currywürste leisten. Dafür geht sein Index auch nur auf 11,18% hoch.

Ach ja, dann noch Italien. Berlusconi macht den Duce und stellt einen Blankoscheck aus; gezahlt wird, was nötig ist. Italien garantiert auf fünf Jahre für alle Bankverbindlichkeiten von heute bis Ende 2009, Banken dürfen nicht pleite gehen. Genauso könnte Italien auch dafür garantieren, dass Berlusconi ewig lebt. Damit ist der Steuerzahler bis zum Staatsbankrott dabei. Dafür sind 11,37% beim Mib 30 lächerlich.

Ja, und dann die Schweiz, richtig. Die Schweiz hat kein Rettungsprogramm, keinen Sonderkredit und keine Verstaatlichung beschlossen. Noch nicht mal eine bessere Einlagensicherung. Die Belastung eines Schweizers liegt damit bei 0 Franken. Der Schweizer SMI ging dennoch mit plus 11,4% aus dem Handel. Und das ist rund 1.830.000.000.000 (1,83 Billionen) Euro billiger als das, was man im restlichen Europa auf den Weg gebracht hat.

Nur falls sich jemand fragen sollte, warum die Schweiz der führende Bankenplatz des Kontinents ist. Profiteure von Paranoia-Schüben seit 1929. Man muß das nicht mögen. Es ist halt so, und falls die UBS nicht über den Jordan geht, kenne ich ein paar wenige Gewinner der Krise, und sehr viele Verlierer. Ungefähr so viele, wie es um die Schweiz herum Einwohner gibt.

Die Schweizer sind halt ein bisschen langsam. Die Garantien an die Banken bezwecken, dass die Banken sich wieder untereinander etwas leihen. Warum sollten jetzt europäische Banken schweizer Banken, die nicht abgsichert sind, was leihen? Die Schweiz wird früher oder später nachziehen müssen.

malnachdenken
14.10.2008, 14:51
Man müsste auch mal schauen, wohin schweizerische Banken so investieren und ihr Geld herbekommen. Wenn diese nicht so in den US-Hypothekenmarkt involviert sind, haben sie auch weniger Schaden von der aktuellen Krise.

Wer weiß mehr?

Frei-denker
14.10.2008, 14:58
Ja, und dann die Schweiz, richtig. Die Schweiz hat kein Rettungsprogramm, keinen Sonderkredit und keine Verstaatlichung beschlossen. Noch nicht mal eine bessere Einlagensicherung. Die Belastung eines Schweizers liegt damit bei 0 Franken. Der Schweizer SMI ging dennoch mit plus 11,4% aus dem Handel. Und das ist rund 1.830.000.000.000 (1,83 Billionen) Euro billiger als das, was man im restlichen Europa auf den Weg gebracht hat.

Nur falls sich jemand fragen sollte, warum die Schweiz der führende Bankenplatz des Kontinents ist. Profiteure von Paranoia-Schüben seit 1929. Man muß das nicht mögen. Es ist halt so, und falls die UBS nicht über den Jordan geht, kenne ich ein paar wenige Gewinner der Krise, und sehr viele Verlierer. Ungefähr so viele, wie es um die Schweiz herum Einwohner gibt.

Ich halte die "Rettunsaktion" zwar auch für reinen Wahnsinn, doch das Verhalten der Schweiz deute ich jetzt anders.

Schweiz ist ein kleines Land. Deren Privatbanken werden schlicht von der Umverteilung in den anderen europäischen Ländern profitieren. Das funzt auch ohne Aktionismus in der Schweiz.

...man hat ja den deutschen Steuerzahler, der in Europa generell alles bezahlt!

scanners
14.10.2008, 15:14
Man müsste auch mal schauen, wohin schweizerische Banken so investieren und ihr Geld herbekommen.
Wer weiß mehr?

Nun ja, wissen tu ich es nicht.

Aber nachdem Millionen von Bankkunden ihr Geld massenweisse in die Schweiz schaffen, kann ich mir vorstellen, das die nicht unbedingt Kredite anderer Banken benötigen...

...was sagt ihr dazu ?

Don
14.10.2008, 16:34
Nur falls sich jemand fragen sollte, warum die Schweiz der führende Bankenplatz des Kontinents ist. Profiteure von Paranoia-Schüben seit 1929. Man muß das nicht mögen. Es ist halt so, und falls die UBS nicht über den Jordan geht, kenne ich ein paar wenige Gewinner der Krise, und sehr viele Verlierer. Ungefähr so viele, wie es um die Schweiz herum Einwohner gibt.

Die Schweiz weiß seit dem USB crash vermutlich sehr genau was in den Büchern ihrer Banken steckt.
Vielleicht haben sie nicht mehr Leichen im Keller als bereits gefunden und ordentlich begraben wurden.

MorganLeFay
14.10.2008, 16:48
Vermutlich. Als die UBS im Januar mal eben 18 Milliardan Dollar abgeschrieben hat, haben in der Schweiz die Alarmglocken ganz schoen gelaeutet.

Leila
14.10.2008, 17:22
Meine unmaßgebliche Meinung.

Die gewöhnlichen Schweizer (zu denen auch ich mich zähle) spekulieren – wenn überhaupt – nicht hoch. Meine Hausärztin, die in den USA studierte, schließt sich dieser Meinung an. Die Unzahl der Anlagemöglichkeiten (sämtliche Varianten berücksichtigt: über 300'000!) kann ohnehin kein normaler Mensch überblicken. Die Schweizer legen Wert auf Beständigkeit und Sicherheit. Wer spekuliert, muß sich eingehend mit der Materie beschäftigen und sich stets darüber im Klaren sein, daß er auf etwas wettet, das sowohl Gewinn als auch Verlust bedeuten kann. Wer dem Kapitalschutz die höchste Priorität einräumt, sollte sich vergewissern, wer den Kapitalschutz garantiert. Schweizer Banken, die ihre Kunden dazu überredeten, ihre Ersparnisse in Papiere der Lehman Brothers Inc. zu investieren, erwähnten zwar den 100prozentigen Kapitalschutz, nicht aber, wer diesen im Falle des Falles gewähren würde: die Lehman Brothers Inc.! Eine Bank aber, die bankrott geht, kann für nichts mehr geradestehen. Daher gilt auch in Finanzgeschäften: Wer lesen kann, ist klar im Vorteil.

Gawen
16.10.2008, 08:09
Die Schweiz wird früher oder später nachziehen müssen.

Glaub ich nicht. Die Schweizer paniken halt nicht.



"Die Schweiz hat ihr Rettungspaket erst gar nicht aus der Schublade hervorgenommen. Ein Fehler?

Nein, wir brauchen ja auch kein Rettungspaket. Unsere Banken sind gesund. Und auch die jetzt so hastig entworfenen Rettungspakete der Regierungen Europas waren mindestens teilweise nicht unbedingt nötig. Von den sechs Banken in England, an die sich das Paket richtete, lehnten zwei das Geld ab. Begründung: Man brauche das Geld gar nicht. Kurz: Viele Banken sind solider, als es derzeit scheint.

Aber wieso schnürt man denn so viele Rettungspakete, wenn sie gar nicht nötig sind?

Hier spielt auch der Nachahmungseffekt eine Rolle. Wenn ein Land damit anfängt, ziehen andere nach. Zudem will man die Anleger beruhigen. Mit Ausnahme der USA, wo solche Massnahmen wirklich nötig sind, wirkt das Ganze oft nicht sehr überlegt. Wenn man wissen will, wer in einem Schönheitswettbewerb gewinnt, muss man sich die Jury ansehen. In diesem Fall sind die Anleger die Jury. Sie will man mit staatlichen Sicherheiten beruhigen.

Sie sagten, unsere Banken seien gesund…

Ja. Das haben wir auch der EBK und der Nationalbank zu verdanken. Sie haben die Grossbank UBS rechtzeitig gewarnt, dass mehr Kapital aufgenommen werden muss. Hätte die UBS dies nicht getan, gäbe es sie unter den aktuellen Umständen so nicht mehr. Die Aufsichtsbehörden haben gut gearbeitet.

In zwei Tagen, am 6. und 7. Oktober, wurden an den Börsen weltweit 6,5 Billionen US-Dollar vernichtet. Was sagen Sie dazu?

Mit der Zahl kann ich nichts anfangen. Die Kurssprünge zeichnen einfach die schwere Verunsicherung der Anleger nach. Aber die Welt ist immer noch gleich viel wert wie vorher. (gux) "

http://www.blick.ch/news/wirtschaft/geiger-102720

politisch Verfolgter
16.10.2008, 08:22
Dazu bereits früher von mir:
In die Ch wird internationales Finanzkapital fokussiert und von dort aus strategisch neu disponiert. Damit ist der Cher Franken die drittstärkste Weltwährung, obwohl diese 6 Mio Menschen nur 1 %% der Weltbevölkerung stellen.
Dieses Kapital fehlt den Erwirtschaftern weltweit zur kaufkräftigen Nachfrage und zur für sie optimalen Generierung von Produkten, Gütern und Dienstleistungen.
Damit eignen weltweit 1 % 60 %, während die halbe Menschheit von unter 1 $ dahin vegetiert, weswegen z.B. 77 % der Inder hungern.

Jodlerkönig
16.10.2008, 08:34
Die Schweiz weiß seit dem USB crash vermutlich sehr genau was in den Büchern ihrer Banken steckt.
Vielleicht haben sie nicht mehr Leichen im Keller als bereits gefunden und ordentlich begraben wurden.die schweizer profitieren von den rettungsprogramen der restlichen staaten....und ich denke sie wissen nicht, was für leichen in den bankkellern noch liegen.....sie machen das einzig richtige....nicht noch in ein loch investieren, bis die ganze weltweite wahrheit aufm tisch liegt. die kurse heute morgen zeigen ganz klar, daß der boden noch nicht gefunden ist....die rettungsmilliarden^^ sind bereits jetzt verschleudert...der müllhaufen ist größer und nicht kleiner geworden. daran ändert sich auch nix, wenn unsere regierenden immer was von sicherheit plappern......man konnte ihnen schon die letzten 18 monate nicht glauben....das wird die nächsten 18 monate auch nicht anders sein! glücklicherweise habe ich vor ca. einem jahr gehandelt und nix geglaubt.

politisch Verfolgter
16.10.2008, 08:42
Das Kapital wird immer von Affenschiebern generiert, denen es damit fehlt, die dazu zum umverteilungs-marginalisierten Kostenfaktor deklariert werden.
Dieser idiotenzwingerische Wahnsinn muß aus den Rechtsräumen entsorgt werden. Das von den Nachfragern ausgegebene Kapital muß in die Taschen der Kapitalerwirtschafter, der Anbieter. Niemand darf per Gesetz für Kredite und Zinsen Anderer zuständig erklärt werden, solcher Irrsinn darf auch keineswegs institutionalisiert und ebenfalls nicht von den Opfern zwangsfinanziert werden.
Also muß die Arbeitsgesetzgebung ganz weg, während Sozialstaat und ÖD um mind. 90 % zu reduzieren sind.
Bis dahin werden per mod. Feudalismus immer neue Krisen produziert - eben die elenden Schweinezyklen der Karawanen eingeschirrter Ochsen, die fremde Karren immer weiter beladen und durch den Feudalismussumpf schleppen.
In dem Sumpf bleiben dann überladene Karren stecken, andere kippen um.

mentecaptus
16.10.2008, 12:06
Glaub ich nicht. Die Schweizer paniken halt nicht.

Doch, sie paniken:


Stütze für Banken: Schweizer Staat hilft

Auch die Schweiz folgt nun dem internationalen Trend und stützt ihre Banken. Zudem soll die Einlagensicherung für Sparer verbessert werden. Die Regierung sowie die Nationalbank und die Bankenkommission hätten sich darauf verständigt, die wegen der Finanzkrise angeschlagene Schweizer Großbank UBS zu stützen, teilte das Finanzministerium in Bern mit. Der Staat will sich über eine Pflichtwandelanleihe mit mehr als sechs Mrd. Schweizer Franken (3,9 Mrd. Euro) beteiligen. Die Notenbank wird überdies Ramschpapiere in eine Zweckgesellschaft übertragen. (...)

http://www.n-tv.de/1038583.html

Das war abzusehen, die Banken sind international verwoben und die schweizer Großinstitute sind da nicht außen vor.

Don
16.10.2008, 18:47
Doch, sie paniken:



Das war abzusehen, die Banken sind international verwoben und die schweizer Großinstitute sind da nicht außen vor.

Natürlich nicht. Die USB war die erste, die dieses Frühjahr über 40 Mrd. durch den Kamin schaufelte.
Was mich etwas verwundert ist, daß damals bei uns niemand mal nachguckte.

mentecaptus
16.10.2008, 19:00
Natürlich nicht. Die USB war die erste, die dieses Frühjahr über 40 Mrd. durch den Kamin schaufelte.
Was mich etwas verwundert ist, daß damals bei uns niemand mal nachguckte.

USB? :D Hau ich mir gleich mal auf meinen UBS-Stick. :D

Don
16.10.2008, 20:12
USB? :D Hau ich mir gleich mal auf meinen UBS-Stick. :D

:D:D Ich hatte gleich so ein komisches Gefühl als ich das getippt hatte...:D:D

Doc Gyneco
16.10.2008, 20:20
Doch, sie paniken:



Das war abzusehen, die Banken sind international verwoben und die schweizer Großinstitute sind da nicht außen vor.

Ach Mente !



Dazu gehört eine Beteiligung des Bundes an der UBS im Wert von 60 Milliarden Franken.
Quelle ! (http://www.20min.ch/finance/dossier/finanzkrise/story/15889522)


Da wird von 60, nicht 6 Milliarden gesprochen !

ganja
17.10.2008, 11:12
Ach Mente !



Da wird von 60, nicht 6 Milliarden gesprochen !

Ach Doc !

Da wird von 60 und von 6 Milliarden gesprochen!

Die UBS kann Problempapiere von 60 Mrd. Dollar an die Nationalbank auslagern und der Bund schiesst 6 Mrd. Fr. in die UBS ein.

Salazar
17.10.2008, 11:33
Schweiz ist ein kleines Land. Deren Privatbanken werden schlicht von der Umverteilung in den anderen europäischen Ländern profitieren.


So ist es.

elas
17.10.2008, 11:42
Man müsste auch mal schauen, wohin schweizerische Banken so investieren und ihr Geld herbekommen. Wenn diese nicht so in den US-Hypothekenmarkt involviert sind, haben sie auch weniger Schaden von der aktuellen Krise.

Wer weiß mehr?

Da auch die Schweizer Banken international unterwegs sind wird ihnen das gar nix nützen.
Vermutlich werden sie erst gestützt wenn der Kollaps droht. (auch ohne vorherige Zusage)

mentecaptus
17.10.2008, 13:42
Bankenkrise erreicht Österreich


Feuerwehraktion: Bankenrettung in Österreich

Die internationale Finanzkrise hat Österreich erreicht: Die Constantia Privatbank mit einem Kundenvermögen von rund zehn Mrd. Euro wird von den fünf führenden Banken des Landes übernommen. (...) Der österreichische Staat haftet im Rahmen des von der Regierung geschnürten Rettungspaketes zur Finanzkrise. Die fünf Banken wollen eine Zweckgesellschaft gründen, die alle Aktien der Constantia übernimmt und das Geldinstitut weiterführt.

http://www.n-tv.de/1039462.html

Globaler Mark, globales Problem, globale Lösung(en).

Esreicht!
19.10.2008, 13:14
Nun ja, wissen tu ich es nicht.

Aber nachdem Millionen von Bankkunden ihr Geld massenweisse in die Schweiz schaffen, kann ich mir vorstellen, das die nicht unbedingt Kredite anderer Banken benötigen...

...was sagt ihr dazu ?

Ist genau umgekehrt:



Erst Island, dann die Schweiz?

Samstag, 18. Oktober 2008

Droht der Schweiz das gleiche Schicksal wie Island? Die internationale Finanzcommunity sorgt sich um's Bankensystem und die entsprechenden Folgen für den Alpenstaat.

Nur mit Müh und Not, und in letzter Sekunde konnte die UBS noch mal durch eine staatliche Geldinjektion gestärkt werden. Doch hinter vorgehaltener Hand weiss es jeder: Die UBS wackelt. Das Institut hat sich in den USA verzockt, ist unterkapitalisiert und leidet unter massiven Geldabfluss. ..

Wohlhabende Kunden zogen ihr Geld ab, nachdem die Bank Milliarden Abschreibungen auf strukturierte US-Kredit-Produkte vornehmen musste. Die UBS verstärkte gerade diesen Geschäftsbereich noch im Sommer 2007, kurz bevor der Markt implodierte.


http://www.mmnews.de/index.php/200810181333/MM-News/Erst-Island-dann-die-Schweiz.html

Sicherer wäre, Geld in Toblerone anzulegen:D



kd

Doc Gyneco
19.10.2008, 13:18
Ach Doc !

Da wird von 60 und von 6 Milliarden gesprochen!

Die UBS kann Problempapiere von 60 Mrd. Dollar an die Nationalbank auslagern und der Bund schiesst 6 Mrd. Fr. in die UBS ein.

Die Nationalbank ist nichts anderes als das Geld der Schweizer Bürger !

Dabei werden diese mehr als 60 Milliarden buchstäblich aus dem Fenster geschmissen !

Es braucht ein gehörige Dosis an Dummheit um zu Glauben, dass dieses Geld je wieder zurückkommt !

:rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:

Leila
19.10.2008, 13:36
Es braucht ein gehörige Dosis an Dummheit um zu Glauben, dass dieses Geld je wieder zurückkommt !

Diesen Satz las ich tatsächlich so: Es braucht eine gehörige Doris Leuthard an Dummheit …

Gruß von Leila

Doc Gyneco
19.10.2008, 13:38
Diesen Satz las ich tatsächlich so: Es braucht eine gehörige Doris Leuthard an Dummheit …

Gruß von Leila

Bah !

Da ist nicht nur Leuthard ........................!

Leider !!

:( :( :(

Beverly
19.10.2008, 21:01
Also, ich bin ja jetzt nicht der unbedingte Börsenhai, kenne mich weder mit Derivaten, noch mit Swaps und Bonds aus. Aber es ist höchst aufschlußreich, wenn man sieht, mit welchem irrwitzigen Bailout-Treueschwüren welches Land seinem Aktienindex nach oben geprügelt hat:


Da wäre also Deutschland mit 470 Milliarden Euro, macht mal eben 5.700 Euro pro Staatsbürger, Dax plus 11,40, jedes Prozent kostet also ein bißchen mehr als 41 Milliarden Euro.

Klingt viel, hm? Die Österreicher legen allerdings noch eine Schippe drauf, die lassen 100 Milliarden springen. Das macht pro Einwohner 12.200 Euro. Wenn das das Haider Jörgl noch erlebt hätte! Böses Brüssel und zigeunerhafte Zuwanderer wären's schuld gewesen. Der ATX dankte und stieg um 12,77%.

Unsere französischen Nachbarn hingegen waren da vergleichsweise knauserig und brachten gerade einmal 360 Milliarden zusammen. Mit 5.580 Euro kann sich der neuverschuldete Franzose aber immer noch ein paar Baguettes mehr als der Deutsche sich Currywürste leisten. Dafür geht sein Index auch nur auf 11,18% hoch.

Ach ja, dann noch Italien. Berlusconi macht den Duce und stellt einen Blankoscheck aus; gezahlt wird, was nötig ist. Italien garantiert auf fünf Jahre für alle Bankverbindlichkeiten von heute bis Ende 2009, Banken dürfen nicht pleite gehen. Genauso könnte Italien auch dafür garantieren, dass Berlusconi ewig lebt. Damit ist der Steuerzahler bis zum Staatsbankrott dabei. Dafür sind 11,37% beim Mib 30 lächerlich.

Ja, und dann die Schweiz, richtig. Die Schweiz hat kein Rettungsprogramm, keinen Sonderkredit und keine Verstaatlichung beschlossen. Noch nicht mal eine bessere Einlagensicherung. Die Belastung eines Schweizers liegt damit bei 0 Franken. Der Schweizer SMI ging dennoch mit plus 11,4% aus dem Handel. Und das ist rund 1.830.000.000.000 (1,83 Billionen) Euro billiger als das, was man im restlichen Europa auf den Weg gebracht hat.

Nur falls sich jemand fragen sollte, warum die Schweiz der führende Bankenplatz des Kontinents ist. Profiteure von Paranoia-Schüben seit 1929. Man muß das nicht mögen. Es ist halt so, und falls die UBS nicht über den Jordan geht, kenne ich ein paar wenige Gewinner der Krise, und sehr viele Verlierer. Ungefähr so viele, wie es um die Schweiz herum Einwohner gibt.

Man könnte es ja so machen: europaweit wird die ganze Brut aus Börianern, Finanbranche, "Banken" (was immer das noch ist), einschlägigen "Analysten" und "Experten" nebst ihnen hörigen Politikern für vogelfrei erklärt. Doch anstatt sie zu lynchen oder ihnen sonst Böses anzutun, schiebt man sie nur alle in die Schweiz ab - wo der Kapitalismus noch funktioniert und wo ja die Gewinner sitzen :)

Beverly
19.10.2008, 21:02
Bankenkrise erreicht Österreich


Globaler Mark, globales Problem, globale Lösung(en).

Weltrevolution :)