PDA

Vollständige Version anzeigen : Woher kommt Faschismus?



Beverly
05.01.2005, 19:17
Während meiner Schulzeit haben wir in Gemeinschaftskunde lange Diskussionen darüber geführt, woher Faschismus kommt. Dabei haben sich zwei Sichtweisen herauskristallisiert:

1. Faschismus kommt von einer genuin extremistischen Rechten, die immer mehr an Einfluß in der Gesellschaft gewinnt, bis sie schließlich die Macht an sich reißt.

2. Faschismus kommt aus der Radikalisierung der bürgerlichen Mitte selbst und eben nicht vom "rechten Rand".


Was meint ihr? Bitte um rege Beteiligung von Faschisten und Antifaschisten gleichermaßen :D Und bitte bei "Faschismus" nicht nur an das deutsche Prachexemplar denken, sondern auch Faschismen in anderen Ländern mit einbeziehen, gewesene ebenso wie akute.

Benny
05.01.2005, 19:23
Hm - du meinst also nicht die historischen Ursprünge?

Da muss du erstmal erklären was du mit Faschismus meinst. Wenn du die allgemeingültige Erklärung, wie sie in jedem Lexikon steht, meinst ist das einfach zu erklären.

Bevor ich mich hier die Finger wund schreibe, wär es schön, dass du mir mal auf die Sprünge hilfst.

Kaiser
05.01.2005, 19:23
Während meiner Schulzeit haben wir in Gemeinschaftskunde lange Diskussionen darüber geführt, woher Faschismus kommt. Dabei haben sich zwei Sichtweisen herauskristallisiert:

1. Faschismus kommt von einer genuin extremistischen Rechten, die immer mehr an Einfluß in der Gesellschaft gewinnt, bis sie schließlich die Macht an sich reißt.

2. Faschismus kommt aus der Radikalisierung der bürgerlichen Mitte selbst und eben nicht vom "rechten Rand".


Was meint ihr? Bitte um rege Beteiligung von Faschisten und Antifaschisten gleichermaßen :D Und bitte bei "Faschismus" nicht nur an das deutsche Prachexemplar denken, sondern auch Faschismen in anderen Ländern mit einbeziehen, gewesene ebenso wie akute.

Die Antwort ist, das Faschismus aus einer Kombination von beiden entsteht, denn eine extreme Rechte kann nur einen faschistischen Staat etablieren, wenn sich das Bürgertum radikalisiert und sich beide vereinen.

Beverly
05.01.2005, 19:39
Ich habe mich für "2. Faschismus entsteht durch die Radikalisierung der bürgerlichen Mitte" entschieden.

Es gibt natürlich die genuin Rechtsextremen und die überzeugten "Nationalen", die als Gesprächspartner nicht unsympathischen intellektuellen Rechten, die sich Hoffnungen machen, von einer wachsenden Schar radikalisierter Kleinbürger zu profitieren. Die sollten aber aufpassen, nicht als Nationalromantiker beiseite gefegt zu werden, wenn sich - gelenkt von interessierten kapitalistischen Kreisen - die radikalisierte Mitte und ihr "Führer" suchen und finden.

Man braucht sich nur die verbalen Exzesse der radikalen Zionisten im PF-Nahostforum durchlesen oder an gleicher Stelle die Auslassungen der erfolgreichen Marktteilnehmer über Arbeitslose studieren, dann weiß man, dass Faschismus auch ohne "rechten Rand" funktioniert.
Im 21. Jahrhundert müssen seine Exponenten zwar die parlamentarische und rechtsstaatliche Fassade wahren und anstelle von "Führer" oder "Duce" tritt austauschbares Personal in der Art eines Bush, Blairs, Sharons oder Berlusconis. Seine Exponenten führen imperialistische Kriege, schlachten in von ihn besetzen Gebieten tausende Menschen ab, machen ein ganzes Land zu ihrem Privatbesitz oder promoten mit Oxford-Näseln die gute alte Klassengesellschaft. OK, "richtiger" Faschismus ist das nicht, eher eine Art Teilzeit-Faschismus mit nicht unbeträchtlichem Gruselfaktor.

Beverly
05.01.2005, 19:46
Hm - du meinst also nicht die historischen Ursprünge?

Da muss du erstmal erklären was du mit Faschismus meinst. Wenn du die allgemeingültige Erklärung, wie sie in jedem Lexikon steht, meinst ist das einfach zu erklären.

Bevor ich mich hier die Finger wund schreibe, wär es schön, dass du mir mal auf die Sprünge hilfst.

Es ist wohl unstrittig, dass Deutschland unter Hitler ein faschistischer Staat war. Besondere Merkmale:

- autoritäre Regierung
- Zerschlagung der Arbeiterbewegung
- "Gleichschaltung" des öffentlichen Lebens
- keine unabhängigen Medien
- Außerkraftsetzung einer unabhängigen Justiz
- Kulturfeindlichkeit, insbesondere gegen avantgardistische Kultur
- Stigmatisierung und Verfolgung von Minderheiten (Juden, Homosexuelle)
- extremer Nationalismus mit Höherbewertung des eigenen Volkes und Herabsetzung anderer Völker
- Patriarchale Geschlechterrollen
- Militarismus
- imperialistische und expansionistische Kriege

Beverly
05.01.2005, 19:50
Die Antwort ist, das Faschismus aus einer Kombination von beiden entsteht, denn eine extreme Rechte kann nur einen faschistischen Staat etablieren, wenn sich das Bürgertum radikalisiert und sich beide vereinen.

So ist es in Deutschland vor 1933 geschehen, es muss aber nicht zwangsläufig so sein. Ich kann mir auch sehr gut einen Faschismus vorstellen, wo das radikalisierte Bürgertum sich von einem Demagogen aus ihren Reihen führen lässt und die radikale Rechte möglicherweise in die Röhre guckt :rolleyes::D

LuckyLuke
05.01.2005, 20:17
Untersucht man faschistische Regime näher, wird man feststellen, dass sie im engen Zusammenhang zu zusammenbrechenden feudalistischer Strukturen und Denkweisen stehen.

Den Machtverlust der Großgrundbesitzer, bzw. deren Bestreben genau dieses zu verhindern, lässt sich von Italien über Spanien als auch in Deutschland als wichtiger Einflußfaktor nachweisen.

WladimirLenin
05.01.2005, 20:54
Oder Macht der Großkapitalisten wieder herzustellen, wie unter Pinochet!

LuckyLuke
05.01.2005, 21:05
Oder Macht der Großkapitalisten wieder herzustellen, wie unter Pinochet!

Auch bei den Diktaturen Südamerkias spielten die Großgrundbesitzer eine entscheidende Rolle.

Ersatzweise in dieser Rolle auch die United Fruit.

Beverly
05.01.2005, 22:12
Oder Macht der Großkapitalisten wieder herzustellen, wie unter Pinochet!

Mit Bezug auf den Nationalsozialismus haben wir im Gemeinschaftskundeunterricht viel Zeit auf die Frage verbracht "wer herrscht?"
Herrschten Hitler und die Nazis oder herrschte das Großkapital und die Nazis waren nur seine Marionetten?
Gerade im Bezug auf den Nationalsozialismus ist diese Frage nicht so einfach zu beantworten. Vieles an Hitlers Politik war im Interesse des Großkapitals: das Kaltstellen und Beseitigen "nationalbolschewistischer" Strömungen ebenso wie die Zerschlagung der Arbeiterbewegung, ihrer Parteien (SPD und KPD) und der Gewerkschaften. Die Eroberungskriege boten dem "schaffenden" Kapital wohl auch die Gelegenheit, ein bisschen zu raffen :rolleyes:;) doch andererseits hat sich der NS über Dinge definiert und sie auch durchgeführt, welche die Kapitalisten einer bloßen Marionette nicht erlaubt hätten. Hitlers Ausspruch "niemand stelle mir Bedingungen" war keine leere Phrase, die Augenhöhe mit dem Kapital hat er wohl eher zustandegebracht als so mancher bürgerlicher oder gekaufter Politiker.
WER aber am längeren Hebel sitzt und die Dinge in der Hand hält wurde am Schicksal des Dritten Reiches deutlich: Hitler gab sich die Kugel, seine Paladine begingen Selbstmord, wurden hingerichtet oder wanderten in den Knast, viele Nazis verdrückten sich ins Ausland.
Das Großkapital schrieb seine Verluste ab, machte weiter und arbeitet seit dem Zusammenbruch des Ostblocks am ganz großen Rollback.

Beverly
05.01.2005, 22:14
Untersucht man faschistische Regime näher, wird man feststellen, dass sie im engen Zusammenhang zu zusammenbrechenden feudalistischer Strukturen und Denkweisen stehen.

Den Machtverlust der Großgrundbesitzer, bzw. deren Bestreben genau dieses zu verhindern, lässt sich von Italien über Spanien als auch in Deutschland als wichtiger Einflußfaktor nachweisen.

Nach dem Überfall Nazi-Deutschlands auf die Sowjetunion spekulierten Adlige, denen es davor schlecht gegangen war, auf neue Güter in den eroberten Gebieten.

LuckyLuke
05.01.2005, 22:24
Das auch. Wichtiger ist allerdings die Rolle der insbesondere ostelbischen Großgrundbesitzer bei der Destabilisierung der Weimarer Republik und der späteren Funktion als Steigbügelhalter der Nazis.

Als diese dann im Sattel saßen, schloß man sich auch recht breitwillig dieser Bewegung an. Erst später, als sich abzeichnete, dass der Raubzug wohl vollendens in die Hose geht, kamen Teile wieder zur Besinnung und in Opposition.

Als Beispiel genannt der Kreisauer Kreis.

Kaiser
05.01.2005, 22:34
So ist es in Deutschland vor 1933 geschehen, es muss aber nicht zwangsläufig so sein. Ich kann mir auch sehr gut einen Faschismus vorstellen, wo das radikalisierte Bürgertum sich von einem Demagogen aus ihren Reihen führen lässt und die radikale Rechte möglicherweise in die Röhre guckt :rolleyes::D

Alle bisherigen faschistischen Regierungen kamen so zur Macht. Das von dir beschriebene Modell ohne radikale Rechte wäre eine Oligarchie aber kein Faschismus im klassischen Sinn.

Kaiser
05.01.2005, 22:38
Untersucht man faschistische Regime näher, wird man feststellen, dass sie im engen Zusammenhang zu zusammenbrechenden feudalistischer Strukturen und Denkweisen stehen.


Im Gegenteil, sie ähneln eher dem fortgeschrittenen Gegenentwurf zum Feudalismus, nämlich dem Absolutismus. Nur statt dem Gottesgnadentum gibt es eine selig machende Ideologie.



Den Machtverlust der Großgrundbesitzer, bzw. deren Bestreben genau dieses zu verhindern, lässt sich von Italien über Spanien als auch in Deutschland als wichtiger Einflußfaktor nachweisen.

Der italienische Faschismus hatte sozialistische Wurzel. Adelige und Großgrundbesitzer waren dagegen dem eher kleinbürgerlichen Nationalsozialismus suspekt. Insbesondere der Person Hitler.

Kaiser
05.01.2005, 22:40
Das auch. Wichtiger ist allerdings die Rolle der insbesondere ostelbischen Großgrundbesitzer bei der Destabilisierung der Weimarer Republik und der späteren Funktion als Steigbügelhalter der Nazis.

Als diese dann im Sattel saßen, schloß man sich auch recht breitwillig dieser Bewegung an. Erst später, als sich abzeichnete, dass der Raubzug wohl vollendens in die Hose geht, kamen Teile wieder zur Besinnung und in Opposition.

Als Beispiel genannt der Kreisauer Kreis.

Ich denke da auch an die Herren vom 20. Juli 1944. Liest sich fast wie ein Who is who der preußischen Blaublütertruppe.

LuckyLuke
05.01.2005, 22:57
Im Gegenteil, sie ähneln eher dem fortgeschrittenen Gegenentwurf zum Feudalismus, nämlich dem Absolutismus. Nur statt dem Gottesgnadentum gibt es eine selig machende Ideologie.

Das ist durchaus nicht verkehrt, aber sozialistische/kommunistische Ideen von Enteignung und Umverteilung von Grundbesitz und der Verstaatlichung von Produktionsmitteln stand man noch viel ablehnender gegenüber.
Auch die SPD strich den Aufbau des Sozialismus erst 1955 aus dem Parteiprogramm.

Die Herren Aristrokraten gedachte wohl auch den Teufel mit dem Belzebub austreiben zu können, als man sich mit den Nazis zusammen tat.



Der italienische Faschismus hatte sozialistische Wurzel.
Adelige und Großgrundbesitzer waren dagegen dem eher kleinbürgerlichen Nationalsozialismus suspekt. Insbesondere der Person Hitler.

Es ging mir auch eher um das "gesellschaftliche Klimaterium" welches die Entstehung von Faschismus begünstigt.

LuckyLuke
05.01.2005, 22:59
Ich denke da auch an die Herren vom 20. Juli 1944. Liest sich fast wie ein Who is who der preußischen Blaublütertruppe.

Manche der Ideen lesen sich nicht unbedingt demokratisch, sondern erinnern einen eher an das Franco-Regime

Beverly
05.01.2005, 23:05
Alle bisherigen faschistischen Regierungen kamen so zur Macht. Das von dir beschriebene Modell ohne radikale Rechte wäre eine Oligarchie aber kein Faschismus im klassischen Sinn.

Dann hätten wir also eine Oligarchie, möglicherweise neben Faschismus und Stalinismus als eigenständige Form des Totalitarismus. Ihre Kennzeichen:

- "Kollektive Führung" durch miteinander rivalsierende Politiker und Parteien, die aber keine abweichenen politischen Konzepte vertreten
- Oligopole und Monopole in den Massenmedien, die trotz scheinbarer Vielfalt im wesentlich identische Inhalte haben
- Oligopole und Monopole in der Wirtschaft; Zustandsbeschreibungen wie "es gibt keinen Mittelstand mehr"
- Polarisierung der Gesellschaft primär entlang ökonomischer Linien (Reich gegen Arm), aber in derem Schlepptau auch ethnische und religiöse Konflikte
- imperialistische Kriege, sei es im Alleingang, sei es als Teil einer Koalition
- unter dem Deckmantel des "Pluralismus" eine immer mehr zwischen fortschrittlichen und reaktionären Kräften gespaltene Gesellschaft. Musterbeispiel Israel: von der erfolgreichen Showtranse bis zu übelsten "nationalreligiösen" Extremisten gibt es dort alles

Kaiser
05.01.2005, 23:31
Dann hätten wir also eine Oligarchie, möglicherweise neben Faschismus und Stalinismus als eigenständige Form des Totalitarismus. Ihre Kennzeichen:

- "Kollektive Führung" durch miteinander rivalsierende Politiker und Parteien, die aber keine abweichenen politischen Konzepte vertreten
- Oligopole und Monopole in den Massenmedien, die trotz scheinbarer Vielfalt im wesentlich identische Inhalte haben
- Oligopole und Monopole in der Wirtschaft; Zustandsbeschreibungen wie "es gibt keinen Mittelstand mehr"
- Polarisierung der Gesellschaft primär entlang ökonomischer Linien (Reich gegen Arm), aber in derem Schlepptau auch ethnische und religiöse Konflikte
- imperialistische Kriege, sei es im Alleingang, sei es als Teil einer Koalition
- unter dem Deckmantel des "Pluralismus" eine immer mehr zwischen fortschrittlichen und reaktionären Kräften gespaltene Gesellschaft. Musterbeispiel Israel: von der erfolgreichen Showtranse bis zu übelsten "nationalreligiösen" Extremisten gibt es dort alles

Sagen wir eher Totalitarismus ligt.

Beverly
06.01.2005, 10:00
Sagen wir eher Totalitarismus ligt.der sich aber bleischwer über die von ihm betroffenen Gesellschaften senkt und sie langsam aber stetig niederdrückt.

Die finalen Stadien sind dann in den USA unter Bush, Großbritannien unter Blair, Israel unter Sharon und Italien unter Berlusconi zu besichtigen. In GB und den USA sind es Systeme in denen ein in puncto Gier radikalisiertes Großkapital im Verein mit dem Bürgertum (sofern das nicht sozial abgestiegen ist) im Kalten Krieg mit dem Rest der Bevölkerung liegt. Dumpfbackiger Patriotismus und das Beschwören äußerer Feinde - Osama bin Fake - soll die Menschen davon ablenken, wer ihr eigentlicher Feind ist. In Großbritannien ist die öffentliche Infrastruktur in einem katastrophalen Zustand, die Rente beträgt 250 Euro im Monat und uns Tony hat Studiengebühren eingeführt und drastisch erhöht.

Berlusconi wird als Kreatur der Mafia gehandelt, A. Sharon sieht aus wie die Mafia. Übrigens ist Israel nicht die einzige "Demokratie im Nahen Osten" die hinter den Fassade von Parlamentarismus faschistoide Ideologien und Menschenverachtung pflegt. So gab es in Kuwait in den 1990er Jahren Wahlen, bei denen die Frauen vom Wahlrecht ausgeschlossen waren. Nach den Wahlen in Algerien Anfang der 1990er Jahre wollte die "Islamische Heilsfront" die algerische Verfassung abschaffen, nur das Eingreifen des Militärs setzte dem Treiben der Islamisten ein Ende. In der Türkei gibt es diesen Totalitarismus "light" schon seit Jahrzehnten: "Konkurrenz" von Parteien, Parlamentswahlen und blah, doch wer den Herrschenden nicht genehm ist, bekommt einen Prozeß angehängt oder wird verboten.

Scheinkonstitutionalismus ist ein konstituierendes Merkmal dieses Totalitarismus "light". Das "light" rührt aber nur daher, dass die von diesem System profitierenden Kreise den allmächtigen Staat und den monokratischen Führer verwerfen und zwar aus zwei Gründen:

1. Er hätte auch über sie und ihr Leben zu viel Macht (Extremfall Stalin, der vom Bauern bis zum ZK-Mitglied alles umbringen ließ)

2. Er würde eher früher als später an innen- oder außenpolitischen Abenteuern zugrunde gehen (Stalins Dikataorenkollege Hitler hielt nur 12 Jahre durch, Adenauer regierte 14, Kohl 16 Jahre)

Trotzdem ist dieser Totalitarismus der Mitte, der von seinen Apologeten mit der selben Berechtigung geleugnet wird wie unverbesserliche Nazis den Holocaust leugnen, durch nichts zu rechtfertigen. Selbst das Argument, dass hartgesottene Despoten viel brutaler herrschen und Menschen serienweise abschlachten, versagt, wenn man sich die stolze Bilanz Israels im Libanon und in den besetzten Gebieten ansieht, wenn man sich die Zustände im seit 2003 de facto von den USA und GB regierten Irak ansieht.
In den USA sitzen zwei Millionen Menschen im Knast. Sind natürlich alles Kriminelle ... aber ich würde hier nur zu gern das Gekeife einiger mittiger User lesen, wenn die USA kommunistisch würden und - da Einknasten ja eine lange Tradition hat - mal eben zwei Millionen Manager, Industrielle, Funktionäre von Republikanern und Demorakten etc. einsperren würden. Wie barbarisch die Todesstrafe wäre, wü´rden einige hier erst entdecken, wenn sie nicht mehr an armen, sondern an reichen Verbrechern vollstreckt würde.
Last but not least halte ich den Totalitarismus der Mitte für so gefährlich - gefährlicher als das Krakeele der Rechtsextremisten - weil er die Aufgabe jedes Fortschrittsgedanken unter Beibehaltung moderner Entfremdung beinhaltet. Jede Hoffnung auf besseres Leben durch technischen Fortschritt, Überwindung repressiver Gesellschaftsstrukturen (Zwangsheterosexualität, patriarchalische Familie) hat der Totalitarismus der Mitte ebenso fahren lassen wie die Konfrontation mit Herausforderungen, die gerade für eine materiell saturierte Gesellschaft unabdingbar wären. "Freiheit" wird auf primitiven Konsumismus reduziert, den sich zudem immer weniger leisten können.
Für die Konservativen und Kritiker der Moderne, denen der Verzicht auf den Fortschrittsgedanken nicht so unlieb wäre, hat der Totalitarismus der Mitte allerdings die Beibehaltung, ja Verschärfung aller Formen moderner Entfremdung bereit: die Mega-Massengesellschaft, die Zerstörung gewachsener Strukturen im Fleischwolf der globalisierten Ökonomie, "Multikulti" mit Freizügigkeit für Ellenbogentypen aus aller Herren Länder ...

Die agnostischen Religionshasser, die weder links noch konservativ sind, werden auch angemessen bedient: Im Schatten der Oligarchie und ihrer zum System gehörenden Machtkämpfe erleben auch religiöse Fundamentalismen und damit einher gehenden reaktionäre Lebenseinstellungen ihr "Revival". Siehe den christlichen Fundamentalismus unter Bush, siehe den britischen Chauvinisten und religiösen Fundamentalisten Noctuus im Politikforum, siehe den nationalreligiösen Diskurs in Israel, siehe den Islamismus in der verlogenen ... pardon "laiszistischen" Türkei.

Eigentlich sollten sich Linke, Altliberale* und Rechte, die diesen Dreck nicht wollen, zu einem gehaltvollen auf positiven Gemeinsamkeiten und schon durch die Heterogenität der Beteiligten notwendigerweise anti-totalitären Bündnis gegen diesen Irrsinn zusammen schließen.
*ich meine Liberale, für die noch Toleranz und individuelle Selbstbestimmung und nicht so schöne Dinge wie Studiengebühren und Hartz IV im Zentrum ihres Selbstverständnisses stehen

ahaha
06.01.2005, 10:21
Während meiner Schulzeit haben wir in Gemeinschaftskunde lange Diskussionen darüber geführt, woher Faschismus kommt. Dabei haben sich zwei Sichtweisen herauskristallisiert:

1. Faschismus kommt von einer genuin extremistischen Rechten, die immer mehr an Einfluß in der Gesellschaft gewinnt, bis sie schließlich die Macht an sich reißt.

2. Faschismus kommt aus der Radikalisierung der bürgerlichen Mitte selbst und eben nicht vom "rechten Rand".


Was meint ihr? Bitte um rege Beteiligung von Faschisten und Antifaschisten gleichermaßen :D Und bitte bei "Faschismus" nicht nur an das deutsche Prachexemplar denken, sondern auch Faschismen in anderen Ländern mit einbeziehen, gewesene ebenso wie akute.ich halte beide thesen fuer absoluten unsinn.faschismus ist katholisch wie ihn italien spanien manila berlin oder chile. faschismus entsteht im schulsystem. es ist kein zufall, dass es in england keine revolutionen gab oder gibt, deren denke ist gemeinschaft siehe gesundheitssystem.

Benny
06.01.2005, 11:32
Faschismus ist bereits während der Zeit des römischen Imperiums entstanden. "Erfunden" wenn man so will von einer Oberschicht, die sich irgendwann zum chritlichen Glauben "bekehren" ließ oder "übertrat" und somit faschistische Gedanken sich in der kirchlichen Hierarchie verbreiten konnten. Vermischt mit den weltanschaulichen und den Machtstrukruren der weltlichen Herrschern wurde der faschistische Gedanke zusammen mit dem der katholischen Kirche zu dem wie wir ihn heute kennen.

ahaha
06.01.2005, 11:42
Faschismus ist bereits während der Zeit des römischen Imperiums entstanden. "Erfunden" wenn man so will von einer Oberschicht, die sich irgendwann zum chritlichen Glauben "bekehren" ließ oder "übertrat" und somit faschistische Gedanken sich in der kirchlichen Hierarchie verbreiten konnten. Vermischt mit den weltanschaulichen und den Machtstrukruren der weltlichen Herrschern wurde der faschistische Gedanke zusammen mit dem der katholischen Kirche zu dem wie wir ihn heute kennen.yeah yeah yeah you got it. welches bekannte buch verfilmt von mel gibson wurde zufaellig in dieser zeit geschrieben. yeah. das andere ist quatsch. es gab buergerkriege wie heute abm und hartz und deswegen hat in der not, not ist machbar, kam der glaube an die zukunft und so kann fran die gegenwart beherrschen mit der information (george orwell)

Benny
06.01.2005, 11:53
yeah yeah yeah you got it. welches bekannte buch verfilmt von mel gibson wurde zufaellig in dieser zeit geschrieben. yeah. das andere ist quatsch. es gab buergerkriege wie heute abm und hartz und deswegen hat in der not, not ist machbar, kam der glaube an die zukunft und so kann fran die gegenwart beherrschen mit der information (george orwell)



"Wir werden Sie leer pressen und dann mit unserem Gedankengut füllen."


"Die Macht besteht darin, Schmerz und Demütigungen zufügen zu können. Macht heißt, einen menschlichen Geist in Stücke zu reißen und ihn nach eigenem Gutdünken wieder in neuer Form zusammenzusetzen."

"Macht ist nicht das Mittel zum Zweck - es ist der Zweck!"

ahaha
06.01.2005, 11:55
Es fehlt noch was fuer die nicht Orwells:

Information = Macht.


uff deitsch wer sich bescheische laescht muss es selbst aufessen

Gärtner
06.01.2005, 12:02
Alle bisherigen faschistischen Regierungen kamen so zur Macht. Das von dir beschriebene Modell ohne radikale Rechte wäre eine Oligarchie aber kein Faschismus im klassischen Sinn.
http://img143.exs.cx/img143/6710/innisn9sg.gificht unbedingt. Häufig ging der Machtergreifung auch ein Putsch und / oder Bürgerkrieg voraus. Hier seien Spanien, Griechenland, Chile genannt.



Ich denke da auch an die Herren vom 20. Juli 1944. Liest sich fast wie ein Who is who der preußischen Blaublütertruppe.
Wenn man sich man die Mitgliedslisten der SS anschaut, hat man allerdings ebenfalls den Eindruck, den Gotha (http://www.starkeverlag.de/shopfactory/de/dept_54.html) zu lesen...

Beverly
06.01.2005, 14:11
Faschismus ist bereits während der Zeit des römischen Imperiums entstanden. "Erfunden" wenn man so will von einer Oberschicht, die sich irgendwann zum chritlichen Glauben "bekehren" ließ oder "übertrat" und somit faschistische Gedanken sich in der kirchlichen Hierarchie verbreiten konnten. Vermischt mit den weltanschaulichen und den Machtstrukruren der weltlichen Herrschern wurde der faschistische Gedanke zusammen mit dem der katholischen Kirche zu dem wie wir ihn heute kennen.

Die bisher provozierendste Faschismus-Theorie, wobei gerade das Christentum in Europa ein unseliges Beispiel für jene Radikalisierung bietet, die man auch mit dem modernen, säkularen Faschismus verbindet.
In der Frühzeit des Christentums lebten Christen und Juden in Europa noch friedlich zusammen. Irland erlebte in seinen Kloster-Gemeinschaften eine kulturelle Blüte und Sachsen und Friesen scherten sich darum einen Dreck.

Doch dann begann die Verfolgung der Juden, die Sachsen wurden zwangsmissioniert und von Karl dem Großen mit dem Tode bedroht, wenn sie nicht "glauben" wollten. Die Scheiterhaufen brannten, Katholiken, Orthodoxe und Protestanten bekriegten sich gegenseitig ... ja, das Evangelium ist schon eine feine Sache :rolleyes:

moxx
06.01.2005, 14:20
(1.) der sich aber bleischwer über die von ihm betroffenen Gesellschaften senkt und sie langsam aber stetig niederdrückt.

(2.) Die finalen Stadien sind dann in den USA unter Bush, Großbritannien unter Blair, Israel unter Sharon und Italien unter Berlusconi zu besichtigen. In GB und den USA sind es Systeme in denen ein in puncto Gier radikalisiertes Großkapital im Verein mit dem Bürgertum (sofern das nicht sozial abgestiegen ist) im Kalten Krieg mit dem Rest der Bevölkerung liegt.
(2.1) Dumpfbackiger Patriotismus und das Beschwören äußerer Feinde - Osama bin Fake - soll die Menschen davon ablenken, wer ihr eigentlicher Feind ist. In Großbritannien ist die öffentliche Infrastruktur in einem katastrophalen Zustand, die Rente beträgt 250 Euro im Monat und uns Tony hat Studiengebühren eingeführt und drastisch erhöht.

(3.) Berlusconi wird als Kreatur der Mafia gehandelt, A. Sharon sieht aus wie die Mafia. Übrigens ist Israel nicht die einzige "Demokratie im Nahen Osten" die hinter den Fassade von Parlamentarismus faschistoide Ideologien und Menschenverachtung pflegt.
(3.1) So gab es in Kuwait in den 1990er Jahren Wahlen, bei denen die Frauen vom Wahlrecht ausgeschlossen waren. Nach den Wahlen in Algerien Anfang der 1990er Jahre wollte die "Islamische Heilsfront" die algerische Verfassung abschaffen, nur das Eingreifen des Militärs setzte dem Treiben der Islamisten ein Ende. In der Türkei gibt es diesen Totalitarismus "light" schon seit Jahrzehnten: "Konkurrenz" von Parteien, Parlamentswahlen und blah, doch wer den Herrschenden nicht genehm ist, bekommt einen Prozeß angehängt oder wird verboten.

(4.) Scheinkonstitutionalismus ist ein konstituierendes Merkmal dieses Totalitarismus "light". Das "light" rührt aber nur daher, dass die von diesem System profitierenden Kreise den allmächtigen Staat und den monokratischen Führer verwerfen und zwar aus zwei Gründen:

1. Er hätte auch über sie und ihr Leben zu viel Macht (Extremfall Stalin, der vom Bauern bis zum ZK-Mitglied alles umbringen ließ)

2. Er würde eher früher als später an innen- oder außenpolitischen Abenteuern zugrunde gehen (Stalins Dikataorenkollege Hitler hielt nur 12 Jahre durch, Adenauer regierte 14, Kohl 16 Jahre)

(5.) Trotzdem ist dieser Totalitarismus der Mitte, der von seinen Apologeten mit der selben Berechtigung geleugnet wird wie unverbesserliche Nazis den Holocaust leugnen, durch nichts zu rechtfertigen. Selbst das Argument, dass hartgesottene Despoten viel brutaler herrschen und Menschen serienweise abschlachten, versagt, wenn man sich die stolze Bilanz Israels im Libanon und in den besetzten Gebieten ansieht, wenn man sich die Zustände im seit 2003 de facto von den USA und GB regierten Irak ansieht.

(6.) In den USA sitzen zwei Millionen Menschen im Knast. Sind natürlich alles Kriminelle ... aber ich würde hier nur zu gern das Gekeife einiger mittiger User lesen, wenn die USA kommunistisch würden und - da Einknasten ja eine lange Tradition hat - mal eben zwei Millionen Manager, Industrielle, Funktionäre von Republikanern und Demorakten etc. einsperren würden. Wie barbarisch die Todesstrafe wäre, wü´rden einige hier erst entdecken, wenn sie nicht mehr an armen, sondern an reichen Verbrechern vollstreckt würde.
(7.) Last but not least halte ich den Totalitarismus der Mitte für so gefährlich - gefährlicher als das Krakeele der Rechtsextremisten - weil er die Aufgabe jedes Fortschrittsgedanken unter Beibehaltung moderner Entfremdung beinhaltet. Jede Hoffnung auf besseres Leben durch technischen Fortschritt, Überwindung repressiver Gesellschaftsstrukturen (Zwangsheterosexualität, patriarchalische Familie) hat der Totalitarismus der Mitte ebenso fahren lassen wie die Konfrontation mit Herausforderungen, die gerade für eine materiell saturierte Gesellschaft unabdingbar wären. "Freiheit" wird auf primitiven Konsumismus reduziert, den sich zudem immer weniger leisten können.

(8.)Für die Konservativen und Kritiker der Moderne, denen der Verzicht auf den Fortschrittsgedanken nicht so unlieb wäre, hat der Totalitarismus der Mitte allerdings die Beibehaltung, ja Verschärfung aller Formen moderner Entfremdung bereit: die Mega-Massengesellschaft, die Zerstörung gewachsener Strukturen im Fleischwolf der globalisierten Ökonomie, "Multikulti" mit Freizügigkeit für Ellenbogentypen aus aller Herren Länder ...

(9.) Die agnostischen Religionshasser, die weder links noch konservativ sind, werden auch angemessen bedient: Im Schatten der Oligarchie und ihrer zum System gehörenden Machtkämpfe erleben auch religiöse Fundamentalismen und damit einher gehenden reaktionäre Lebenseinstellungen ihr "Revival". Siehe den christlichen Fundamentalismus unter Bush, siehe den britischen Chauvinisten und religiösen Fundamentalisten Noctuus im Politikforum, siehe den nationalreligiösen Diskurs in Israel, siehe den Islamismus in der verlogenen ... pardon "laiszistischen" Türkei.

(10.) Eigentlich sollten sich Linke, Altliberale* und Rechte, die diesen Dreck nicht wollen, zu einem gehaltvollen auf positiven Gemeinsamkeiten und schon durch die Heterogenität der Beteiligten notwendigerweise anti-totalitären Bündnis gegen diesen Irrsinn zusammen schließen.
*ich meine Liberale, für die noch Toleranz und individuelle Selbstbestimmung und nicht so schöne Dinge wie Studiengebühren und Hartz IV im Zentrum ihres Selbstverständnisses stehen

also dass ist nun einmal ein rundumschlag wie er im buche steht, beverly.
ich habe mir einmal erlaubt ihn etwas zu strukturieren um darauf zu antworten:
zu 1. Phrase!

zu 2. was soll das denn bitte heißen, die finale phase in italien/GB/israel und den usa. ich bin schwer davon überzeugt das es weitergehen wird.
wenn man sich ansieht das bspw. GB seine arbeitslosenrate senken konnte und die usa in letzter zeit zwar nicht das sind was man ein vorbild nennen kann, sie aber trotzdem noch zu den reichsten ländern der welt gehören. vielleicht ist der reichtum nicht so verteilt wie du es dir wünscht, jedoch ist die solidarität der amerikaner untereinander ungebrochen, so haben die usa das größte spendenaufkommen der welt für soziale zwecke, nämlich letztes jahr 450 millionen dollar!

zu 2.1 möchtest du behaupten, der angriff auf das WTC war nicht real, also man kann dir oft entfernung von der realität vorwerfen, aber dass ist ein neuer höhepunkt.
die bedrohung der usa und auch anderer westlicher länder (z.b. spanien) durch terrorismus ist real! dich mag das freuen, aber bedenke das du einer der ersten sein wirst, die bei der übernahme der macht von extremisten, über die klinge springt! es ist fatal den amerikaner das recht auf selbstverteidigung abzusprechen auch wenn man den irakkrieg nicht als selbstverteidigung ansieht.
und wer sind die echten feinde der italiener briten amerikaner und israelis, ein omminöses "großkapital", kannst du einmal erklären was das genau sein soll? ein geist?

zu 3. ob berlusconi etwas mit der mafia zu tun hat ist nicht bewiesen! auch wenn ich ihn nicht mag, die mafia kann man ihn noch nicht unterstellen. ebensowenig sharon, nur weil er so aussieht wie marlon brando in "der pate".

zu 3.1 israel ist der einzige staat im nahen osten, in dem eine regierung durch wahlen abgesetzt werden kann. dass ist ein ziemlicher vorsprung gegenüber allen anderen staaten im nahen osten.
und eine wahl, in der die hälfte der staatsbürger (wie kuwait) ausgeschlossen ist, kann nie als demokratisch gelten.
was die israelis wählen, überlasse bitte ihnen, auch wenn dir das vorschreiben von meinungen so gut gefällt!
in israel werden organisationen verboten, die sich, um ihren willen durchzusetzen der gewalt bedienen. dass ist durchaus gerechtfertigt.

zu 4. von einer demokratischen gesellschaft haben bisher so gut wie alle profitiert. sieh einmal die brd, den menschen hier geht es besser als es ihnen je gegangen ist, der einzige unterschied zu den 90zigern ist heute, dass den menschen klar wird, dass sie dafür auch einmal wieder etwas tun müssen.
also demokratische system haben im sinn, für jeden etwas gutes zu tun, so ist bspw. das glück eines jeden in der amerikanischen verfassung verankert.

allgemein hätte ich mal gerne genau gewust, woran du den "scheinkonstitutialismus" erkennst?

zu 5. zeig mir bitte einmal die "stolze bilanz" folgender staaten, (alles scheinkonstitutionelle):

- schweiz
- luxemburg
- niederlande
- belgien
- portugal
- brd
- schweden
- norwegen

naja, was ich sagen will, ist das dein vergleich mächtig hinkt. du nimmst auf der einen seite menschenrechtsverletzungen von diktatoren, die man generell für diktatoren nehmen kann und pickst dir auf der anderen seite diejenigen heraus, welche vielleicht annähernd vergleichbar sind. starker fehler!

zu 6. wie deffinierst du verbrechen? was haben dir demokraten, republikaner, manager, funktionäre und industrielle getan, dass du sie umbringen möchtest?
und das rechtssystem der usa kommt viel stärker an dein verständniss von staatsorganisation heran, als das unsere. vielleicht denkst du mal darüber nach was alles für konsequenzen entstehen können, wenn jeder bei allem mitentscheidet auch wenn er keine ahnung hat!

zu 7.
-wer wird in deutschland dazu gezwungen heterosexuell zu sein?
-wer wird in deutschland dazu gezwungen in der ehe patriachalisch zu leben?
weiß du was du da schon wieder von dir gegeben hast...PHRASEN!!! und sonst nichts, sag doch demnächst einmal sowas wie: "Meine nase steckt gerade in meinem hintern!" das hätte wenigstens noch etwas komisches.
-was sind für dich fortschrittsgedanken?- lynchjustiz an menschen die dir aus irgendeinem grund nicht passen?
und bedeutet "freiheit" für dich selbiges.
wenn dem so ist, dann sei froh, dass du in einem demokratischen system lebst, denn hier bist du vor sowas sicher!
und außerdem gibt es durchaus noch mehr freiheiten als die des konsumierens, nur eben noch keine lynchjustiz.

zu 8.
------------blubb----------

zu 9.
ich würde nicht von wiederkehr reden, eher davon dass es schon immer dagewesen ist. religion hat in fast allen teilen der welt immer eine große rolle gespielt nur westeuropa hat in letzter zeit einwenig aus dieser konstante reißaus genommen.

zu 10.
wunschdenken, aber dass du dich lieber mit nazis verbündest, zeigt eigentlich was für ein menschenverachtendes wesen du bsit und dein fortschrittsblabla nur der befriedigung deiner tierischen urinstinkte dienen soll.
aus hass ist noch nie etwas entstanden, durch hass geht nur gewachsenes unter!

so long


moxx

Roter engel
06.01.2005, 14:47
Für Faschismus sind zwei Entwicklungen des Menschen notwendig:

1. Muss ein bürgernaher Demagoge den "Willen zur Macht" haben und sich als Übermensch beweisen, in dem er nach Stärke, Vitalität und Macht strebt.
Er muss rücksichtlos sein, damit er kein Mitleid empfindet und das Schwache noch mit Füßen tritt.
Dieser "Übermensch" muss ein gestörtes Verhältnis zu seiner jetzigen Gesellschaft haben, eventuell wird er nicht akzeptiert, ist nutzlos für die Gesellschaft etc.
Er muss die aktuelle Gesellschaft als böse, verdorben, verdammt etc ansehen und sich zugleich als Retter, als "Führer" aus der Hölle.

Dann muss es ein naives, stupides Volk geben, welches sich von Vorurteilen und Neid nährt. Die jetzigen missstände sind natürlich nach ihrer Auffassung nicht ihre Schuld, sondern die der Gesellschaft und die der Sündenböcke.
Das Volk wird sich in dem "Übermenschen" verstanden sehen und ihm blind vertrauen.
Es wird sich unterordnen, aber im Radikalismus sich Stärke einbilden.

Sind diese Vorraussetzungen geschaffen, dann steht dem Faschismus nichts mehr im Weg...

Faschismus kann aus allen politischen Richtungen entstehen.
Nur der "Duce" muss extrem orientiert sein...

Benny
06.01.2005, 16:15
Die bisher provozierendste Faschismus-Theorie, wobei gerade das Christentum in Europa ein unseliges Beispiel für jene Radikalisierung bietet, die man auch mit dem modernen, säkularen Faschismus verbindet.
In der Frühzeit des Christentums lebten Christen und Juden in Europa noch friedlich zusammen. Irland erlebte in seinen Kloster-Gemeinschaften eine kulturelle Blüte und Sachsen und Friesen scherten sich darum einen Dreck.

Doch dann begann die Verfolgung der Juden, die Sachsen wurden zwangsmissioniert und von Karl dem Großen mit dem Tode bedroht, wenn sie nicht "glauben" wollten. Die Scheiterhaufen brannten, Katholiken, Orthodoxe und Protestanten bekriegten sich gegenseitig ... ja, das Evangelium ist schon eine feine Sache :rolleyes:

Mitnichten Bev, denn es gab ursprünglich mehr Evangelien als die, die Einzug in die Bibel (NT) fanden. Außerdem ist die Religion der Christen an sich völlig anders "konzipiert" worden, als das was die Nachfolger des Paulus daraus machten. Aber das steht nicht in den Evangelien der "linientreuen" sondern in den, die asl "abweichlerisch

Beverly
06.01.2005, 17:22
Für Faschismus sind zwei Entwicklungen des Menschen notwendig:

1. Muss ein bürgernaher Demagoge den "Willen zur Macht" haben und sich als Übermensch beweisen, in dem er nach Stärke, Vitalität und Macht strebt.
Er muss rücksichtlos sein, damit er kein Mitleid empfindet und das Schwache noch mit Füßen tritt.
Dieser "Übermensch" muss ein gestörtes Verhältnis zu seiner jetzigen Gesellschaft haben, eventuell wird er nicht akzeptiert, ist nutzlos für die Gesellschaft etc.
Er muss die aktuelle Gesellschaft als böse, verdorben, verdammt etc ansehen und sich zugleich als Retter, als "Führer" aus der Hölle.

Dann muss es ein naives, stupides Volk geben, welches sich von Vorurteilen und Neid nährt. Die jetzigen missstände sind natürlich nach ihrer Auffassung nicht ihre Schuld, sondern die der Gesellschaft und die der Sündenböcke.
Das Volk wird sich in dem "Übermenschen" verstanden sehen und ihm blind vertrauen.
Es wird sich unterordnen, aber im Radikalismus sich Stärke einbilden.

Sind diese Vorraussetzungen geschaffen, dann steht dem Faschismus nichts mehr im Weg...

Faschismus kann aus allen politischen Richtungen entstehen.
Nur der "Duce" muss extrem orientiert sein...

Damit so eine extreme Konstellation Wirkichkeit wird, muss aber die von ihr befallene Gesellschaft vorher extrem versagt haben. So dümpelte meines Wissens die NSDAP in den 1920er Jahren nach dem gescheiterten Putschversuch dahin und Hitler spekulierte auf die nächste Krise. Die lieferte ihm der Kapitalismus 1929 mit der Weltwirtschaftskrise und die bürgerlichen Regierungen mit ihrem Sparkurs. Nicht zu vergessen das Agieren der von Papens und Hindenburgs ... der Führer braucht nicht nur ein dummes Volk, sondern auch dumme Eliten :rolleyes:

LuckyLuke
06.01.2005, 17:23
Damit so eine extreme Konstellation Wirkichkeit wird, muss aber die von ihr befallene Gesellschaft vorher extrem versagt haben.

Als solches Versagen der alten Gesellschaft sah man den ersten Weltkrieg.

Beverly
06.01.2005, 17:34
Als solches Versagen der alten Gesellschaft sah man den ersten Weltkrieg.

Das Versagen lag m. E. in Folgendem:

1. Das Geplärre der Rechten über die "Schmach von Versailles". Die Gebietsverluste waren alles in allem mäßig und betrafen zum Teil von Nichtdeutschen bewohnte Gebiete. Das Geblubber der Siegermächte über die Alleinschuld Deutschland im Krieg hätte man wegstecken sollen.

2. Die Unfähigkeit der bürgerlichen Mitte, einen klaren Kurs zu steuern. Die Apologeten der bürgerlichen Führung der Weimarer Republik schreiben immer von den Extremisten von Rechts und von Links, welche die Republik zerstört hatten.
Wahr ist aber ebenso, dass die bürgerliche Mitte keines der beiden Lager an sich und an die Republik binden konnte. Um das Projekt Republik zu retten, hätte man die Radikalen einbinden und die nicht integrationsfähigen Radikalen eliminieren müssen. So war alles unter Todesstrafe oder lebenslänglicher Haft für die Teilnehmer am Putsch von 1923 eine Riesendummheit.

3. Den Absturz ins Elend nach 1929 - wobei das Leben davor für viele wohl schon nicht so prickelnd war :rolleyes: DAS hätte eine am Überleben der Republik interessierte Führung mit allen Mitteln verhindern müssen.

Benny
06.01.2005, 17:45
Mitnichten Bev, denn es gab ursprünglich mehr Evangelien als die, die Einzug in die Bibel (NT) fanden. Außerdem ist die Religion der Christen an sich völlig anders "konzipiert" worden, als das was die Nachfolger des Paulus daraus machten. Aber das steht nicht in den Evangelien der "linientreuen" sondern in den, die asl "abweichlerisch

Mein PC war mit abgeschmiert.
Was ich sagen wollte ist, dass ... ach ich hab den Faden verloren.
Jedenfalls ist Faschismus meiner Meinung nach eng mit der Entstehung des per order mufti doktrinierten christlichen Glaubens verbunden.

LuckyLuke
06.01.2005, 17:49
Das wäre zu einfach, wie passt in diese These die Entwicklung im Kaiserreich Japan ?

Beverly
06.01.2005, 19:17
die finale phase in italien/GB/israel und den usa. ich bin schwer davon überzeugt das es weitergehen wird.

Mit der "finalen Phase" meine ich, dass in den betroffenen Ländern der Abbau demokratischer Mitwirkungsmöglichkeiten und sozialer Errungenschaften sehr weit fortgeschritten ist. Weitergehen wird es, fragt sich nur wie :rolleyes: Ich gehe von einer unbestimmt langen Phase der Stagnation aus, bis irgendein Faktor X die Fassade zum Einsturz bringen wird.



die bedrohung der usa und auch anderer westlicher länder (z.b. spanien) durch terrorismus ist real!

Die Muppet-Show ist auch real, schließlich existieren die Puppen ja wirklich :) Die Bedrohung durch den islamistischen Terrorismus ist für den Westen nicht höher als die durch die OK, eher geringer. Nur redet man über Frauenhandel, organisierte Zuhälterei und dergleichen nicht so gern.


aber bedenke das du einer der ersten sein wirst, die bei der übernahme der macht von extremisten, über die klinge springt!

Ich glaube auch, dass mich ein weiterer Machtzuwachs der neoliberalen Extremisten in meiner wirtschaftlichen Existenz bedrohen könnte :rolleyes:


es ist fatal den amerikaner das recht auf selbstverteidigung abzusprechen auch wenn man den irakkrieg nicht als selbstverteidigung ansieht.

Die Amerikaner betreiben nicht Selbstverteidigung sondern bedrohen und überfallen andere Länder. Die Terroristen, soweit sich echt sind, lachen sich derweil ins Fäustchen: die Taliban in Afghanistan warten auf bessere Zeiten, den Irak haben die Amis zu einem Mekka für Islami-Terroristen und reaktionäre Religionsfaschisten gemacht.
Verbündete der USA wie Saudi-Arabien und Pakistan sind ein Hort reaktionärer Islamisten.



und wer sind die echten feinde der italiener briten amerikaner und israelis, ein omminöses "großkapital", kannst du einmal erklären was das genau sein soll?

Die größten Feinde der Armen sind die Reichen, ist zwar platt aber leider so. Und was dein Nichtverstehen vom Großkapital betrifft sind wir mal wieder beim Thema Liberale und Dummheit. Stellt ihr euch nur Dumm oder ist das schon zur lieben Gewohnheit geworden ;) ?


israel ist der einzige staat im nahen osten, in dem eine regierung durch wahlen abgesetzt werden kann. dass ist ein ziemlicher vorsprung gegenüber allen anderen staaten im nahen osten.
Ich glaube eher, das "Funktionieren" der israelischen Demokratie lässt viele Menschen in den Nachbarländern am Sinn dieser Veranstaltung zweifeln. In Israel haben zudem die Wähler m. E. nur sehr begrenzten Einfluss auf die Politik. Als "Alternativen" bekommen sie Leute vorgesetzt, die alle eine auf Annektion gezielte Politik betreiben, der eine härter, der anderen softer.


von einer demokratischen gesellschaft haben bisher so gut wie alle profitiert. sieh einmal die brd

Ja, die BRD war trotz ihrer Mängel ein Erfolgsmodell. Doch das ist längst Geschichte :rolleyes: und es werden immer weniger, die von der "Demokratie" profitieren.



allgemein hätte ich mal gerne genau gewust, woran du den "scheinkonstitutialismus" erkennst?


An Parteien und Politikern mit identischen Programmen und identischer Politik. So macht in Großbritannien der Labour-Premier Tony Blair eine Politik, die sich nicht von der seiner konservativen Vorgänger unterscheidet. Dem US-Amerikanern sollte man aus der Wahl Bushs keine allzu großen Vorwürfe machen, da Kerry keine wirkliche Alternative war, sondern nur Bush-Politik softer und fürs Ausland überzeugender durchgedrückt hat.
In der BRD werden wir 2006 bezüglich der großen Volksparteien die "Wahl" zwischen nicht zu unterscheidenden Grundorientierungen in der Wirtschafts- und Sozialpolitik haben. Das üppige Menü an programmatischen Alternativen wird abgerunden durch das Duell Schröder - Merkel.



-wer wird in deutschland dazu gezwungen heterosexuell zu sein?
-wer wird in deutschland dazu gezwungen in der ehe patriachalisch zu leben?

Nachdem ich das luzide Niveau deiner Ausführungen in mich aufgenommen habe, halte ich es für sinnlos, dir die Mechanismen gesellschaftlicher Zwänge zu erklären. Entweder bist du wirklich nicht in der Lage sie zu begreifen oder du begreifst sie sehr gut und täuschst nur Unwissen vor.



-was sind für dich fortschrittsgedanken?- lynchjustiz an menschen die dir aus irgendeinem grund nicht passen?

Ich hatte gedacht, in der Frage verbirgt sich wenigstens ein Rest an geistiger Offenheit, doch deine selbst gegebene Antwort zeugt nur von plumper Demagogie. Damit es aber nicht zu niveaulos weiter geht, anstelle eines Zitates von moxx zum Fortschrittsgedanken ein Zitat von Kant: "Aufklärung ist der Weg aus selbst verschuldeter Unmündigkeit." Ich glaube aber nicht, dass die Bushs, Sharons, Blairs und Berlusconis diesen Weg noch gehen wollen :rolleyes:



ich würde nicht von wiederkehr reden, eher davon dass es schon immer dagewesen ist. religion hat in fast allen teilen der welt immer eine große rolle gespielt nur westeuropa hat in letzter zeit einwenig aus dieser konstante reißaus genommen.

Ich habe nichts gegen private Religion, nicht einmal etwas gegen von Religionsgemeinschaften betriebene Bildungs- und Wohlfahrtseinrichtungen. Was mich aber sehr stört, ist die Art wie die Pfaffen, Glaubensfunktionäre und Religionsfaschisten sich im öffentlichen Leben und in der Politik breitmachen. Das beruht auf Unterwanderung, Intrigen, Zwang und Gewalt.



wunschdenken, aber dass du dich lieber mit nazis verbündest, zeigt eigentlich was für ein menschenverachtendes wesen du bsit und dein fortschrittsblabla nur der befriedigung deiner tierischen urinstinkte dienen soll.
aus hass ist noch nie etwas entstanden, durch hass geht nur gewachsenes unter!


Solange die meisten Rechten sich auf das Niveau von Hitler-Nostalgikern und Liebhabern eines starken Zwangsstaates mit Absolutheitsanspruch reduzieren, ist mit denen mehr als Diskussionen im Web nicht drin. Aber die Handvoll Vordenker bei denen können wenigstens DAS besser als du. Und es gibt auch Rechte - wenn auch nur sehr, sehr wenige - die mehr sein wollen als ein Aufguß des Dritten Reiches.



so long


Das nächste Mal aber auf höherem Niveau. Du hast dich in deinem Post als jemand präsentiert, der sich von einem hartgesottenem Rechtsextremisten eigentlich nur dadurch unterscheidet, dass die Pöbeleien langatmiger sind.

FYI:
- ich habe mich nicht über Terrorismus gefreut, den Anschlag auf das WTC halte ich für real und sehr entsetzlich
- ich will weder irgendwelche Kapitalisten umbringen noch sehe ich in Lynchmorden einen Fortschritt
- mit Nazis, die ein neues Drittes Reich haben wollen, verbünde ich mich nicht und sie nicht mit mir

Benny
06.01.2005, 19:24
Das wäre zu einfach, wie passt in diese These die Entwicklung im Kaiserreich Japan ?

Da das Kaiserreich Japan (möglicherweise) mit dem römischen Imperium wenig, oder gar nicht, um nicht zu sagen goarnix zu tun hatte, ist es hier ein wenig anders. Ich könnte mir vorstellen, dass es eine eigene Art von Faschismus ist, die zwar Ähnlichkeiten aufwies, aber eher mit den feudalen Gegebenheiten auf den japanischen Inseln zu tun hatte.

LuckyLuke
06.01.2005, 20:08
Jajaja, und nun weiter.

Folglich ist das Christentum keine zwingende Voraussetzung, sondern...

?

Kaiser
06.01.2005, 21:27
http://img143.exs.cx/img143/6710/innisn9sg.gificht unbedingt. Häufig ging der Machtergreifung auch ein Putsch und / oder Bürgerkrieg voraus. Hier seien Spanien, Griechenland, Chile genannt.


Das waren mehr Militärdiktaturen als faschistische Systeme. Selbst Spanien unter Franco.



Wenn man sich man die Mitgliedslisten der SS anschaut, hat man allerdings ebenfalls den Eindruck, den Gotha (http://www.starkeverlag.de/shopfactory/de/dept_54.html) zu lesen...

Blaublüter sind für ihre Anpassungsfähigkeit bekannt.

Benny
07.01.2005, 09:28
Jajaja, und nun weiter.

Folglich ist das Christentum keine zwingende Voraussetzung, sondern...

?
Du bist ja drollig :)) Habe ich geschrieben, dass das Christentum zwingende Vorraussetzung für die Entstehung des Faschimus ist? Nö - :rolleyes:

abc
07.01.2005, 11:04
zur ausgangsfrage mal eine these: demokraten können faschisten nicht kritisieren, weil sie die gleichen werte im kopf haben. demokraten sind begeistert von dingen wie nation und volk. von politischer führerschaft. sie misstrauen ausländern grundsätzlich genauso. demokraten kritisiieren am faschismus nicht die führerschaft, sondern die verführung. nicht die inhalte, sondern die politische konkurrenz.

faschisten wiederum kommen mit dem gleichen masstäben wie die demokraten (wie gesagt nation, volk usw) zu einem anderen urteil. sie meinen, dass der zustand der nation das problem ist. die nation befindet sich in der krise udn aus der helfen demokratie, parlament und parteien nicht. aus der hilft nur noch die bedingungslose und nicht mehr kalkulierende parteinahme für die nation. deshalb gehen sie dann radikal gegen alles vor, was den erfolg der nation in ihren augen in frage stellt. das können ausländer, minderheiten, gewerkschaften usw sein. die gesamte gesellschaft wird für die nation in die pflicht genommen. aber wie gesagt, den wert an sich teilen sie sich mit demokraten. deswegen ist die unterscheidung und abgrenzung zwischen beiden gar nicht so klar

moxx
07.01.2005, 12:08
@beverly,
bitte antworte einmal auf meine fragen...dann werde auch ich antworten.

es fehlt die schreckliche bilanz von einigen scheinkonstitionen.
die definition "großkapital" usw.

also entweder du kannst es nicht oder die ideen sind zu...

und bitte, ich habe dich nie beleidigt, sondern meine meinung zu deinem post verfasst und das in dem stiel den, in dem du zu schreiben pflegst.(womit ungefähr 2/3 deiner beiträge beleidigungen sein müsten) wenn du eine konträre meinung als beleidigung auffast, dann können wir auch gleich aufhören!

Beverly
07.01.2005, 22:29
aus der hilft nur noch die bedingungslose und nicht mehr kalkulierende parteinahme für die nation. deshalb gehen sie dann radikal gegen alles vor, was den erfolg der nation in ihren augen in frage stellt.

Dann hätte "man" - es wäre als Klüngel um vom Schleicher, Niekisch und Strasser denkbar gewesen - so 1932 gegen die Nazis vorgehen müssen. Die waren Deutschlands Untergang und das haben damals schon einige voraus geahnt.


die gesamte gesellschaft wird für die nation in die pflicht genommen.
Wohl eher für ein totalitäres System, dass seine Mitglieder auf den Status von Ameisen reduziert. Sorry aber wenn ich sowas lese, finde ich, SO EINE "Nation" gehörte geschreddert. Nationalisten, die einem Volk nichts besseres anzubieten haben als die Fron unter einem ideologischem Zwangsstaat provozieren als Gegenreaktion geradezu den nationalen Selbstmord, den sie selbst beklagen.

Kaiser
08.01.2005, 00:50
1. Muss ein bürgernaher Demagoge den "Willen zur Macht" haben und sich als Übermensch beweisen, in dem er nach Stärke, Vitalität und Macht strebt.
Er muss rücksichtlos sein, damit er kein Mitleid empfindet und das Schwache noch mit Füßen tritt.
Dieser "Übermensch" muss ein gestörtes Verhältnis zu seiner jetzigen Gesellschaft haben, eventuell wird er nicht akzeptiert, ist nutzlos für die Gesellschaft etc.
Er muss die aktuelle Gesellschaft als böse, verdorben, verdammt etc ansehen und sich zugleich als Retter, als "Führer" aus der Hölle.

Dann muss es ein naives, stupides Volk geben, welches sich von Vorurteilen und Neid nährt. Die jetzigen missstände sind natürlich nach ihrer Auffassung nicht ihre Schuld, sondern die der Gesellschaft und die der Sündenböcke.
Das Volk wird sich in dem "Übermenschen" verstanden sehen und ihm blind vertrauen.
Es wird sich unterordnen, aber im Radikalismus sich Stärke einbilden.



Beschreibst du Rußland im Jahr 1917?

abc
09.01.2005, 15:36
@beverly

kannst du mir mal erklären, was du jetzt widerlegst hast? du schreibst lediglich, dass du meinst, faschismus ist der falsche weg. mag ja sein. das erklärt aber nicht deren programm, um das es mir ging

Delbrück
09.01.2005, 16:02
Faschismus entseht m. E. als ein Pol in einer sich radikalisierenden Gesellschaft, das heißt die bürgerliche Mitte löst sich gewissermaßen auf. Zur faschistischen Rechten gehört dabei also immer eine radikale sozialistische Linke, wie es bei Mussolini, Hitler, Franco (genauer Primo de Riveira) und Pinochet zu beobachten war.
Diese Radikalisierung führt nicht zwangsläufig zum Sieg des Faschismus, sondern kann auch in einer sozialistischen Diktatur enden, wie beispielsweise unter den Sandinisten in Nicaragua (Gegenpol: die Contras)!

Beverly
09.01.2005, 17:35
@beverly

kannst du mir mal erklären, was du jetzt widerlegst hast? du schreibst lediglich, dass du meinst, faschismus ist der falsche weg. mag ja sein. das erklärt aber nicht deren programm, um das es mir ging

Ich glaube nicht, dass im Faschismus die Gesellschaft für "die Nation" in die Pflicht genommen wird, denn die "Nation" sind doch alle Mitglieder der Gesellschaft, Linke wir Rechte, Nationalisten und Internationalisten. Im Faschismus wird die Gesellschaft für die nationalistischen Ideologen in die Pflicht genommen, welche die Macht an sich gerissen haben.

moxx
09.01.2005, 19:32
beverly,
was ist los?
kannst du, willst du oder weißt du es nicht?

moxx
11.01.2005, 14:02
na wenn du es nicht weist, so gebe ich dir einen kleinen denkanstoß:

ab wann wird das geld auf meinem sparbuch ( eindeutig kapital), zu großkapital und entwickelt seinen eigenen willen zur ausbeutung.
bis jetzt dachte ich, dass nur menschen einen willen haben (vielleicht auch tiere), aber wie kapital, also materielle dinge einen willen entwickeln ist mir vollkommen schleierhaft!

ahaha
13.01.2005, 08:52
Faschismus entseht m. E. als ein Pol in einer sich radikalisierenden Gesellschaft, das heißt die bürgerliche Mitte löst sich gewissermaßen auf. Zur faschistischen Rechten gehört dabei also immer eine radikale sozialistische Linke, wie es bei Mussolini, Hitler, Franco (genauer Primo de Riveira) und Pinochet zu beobachten war.
Diese Radikalisierung führt nicht zwangsläufig zum Sieg des Faschismus, sondern kann auch in einer sozialistischen Diktatur enden, wie beispielsweise unter den Sandinisten in Nicaragua (Gegenpol: die Contras)!Das halt e ich für den allgemeinen Wetterbericht. Es ist deswegen unsinn, weil immer schon in England das undenkbar war, aber brd und Frankreich schon immer von oben nach unten geknechtet wurde. Wenn wir die Kultur des Faschismus untersuchen, dann müssen wir erst das Denken des Volkes verstehen und warum bestimmte Länder nie faschistisch waren oder werden.

günterbro
15.01.2005, 13:48
Während meiner Schulzeit haben wir in Gemeinschaftskunde lange Diskussionen darüber geführt, woher Faschismus kommt. Dabei haben sich zwei Sichtweisen herauskristallisiert:

1. Faschismus kommt von einer genuin extremistischen Rechten, die immer mehr an Einfluß in der Gesellschaft gewinnt, bis sie schließlich die Macht an sich reißt.

2. Faschismus kommt aus der Radikalisierung der bürgerlichen Mitte selbst und eben nicht vom "rechten Rand".


Was meint ihr? Bitte um rege Beteiligung von Faschisten und Antifaschisten gleichermaßen :D Und bitte bei "Faschismus" nicht nur an das deutsche Prachexemplar denken, sondern auch Faschismen in anderen Ländern mit einbeziehen, gewesene ebenso wie akute.

faschismus entsteht, wenn wir keine demokratische Lösung der Probleme erreich, die sich aus der Marktwirtschaft ergeben (z. b. arbeitslosigkeit, Dekadenz der Sitten, Entfremdung der Kultur - wie amerikanisierung der unterhaltungskunst)

günterbro
15.01.2005, 13:49
Perspektivlosigkeit der Jugend habe ich noch vergessen

Pluralissimus
15.01.2005, 13:51
wie amerikanisierung der unterhaltungskunst

Also hier erschließt sich mir der Zusammenhang nicht.

Was hat die Entstehung des Faschismus mit amerikanischer Unterhaltungskunst zu schaffen.

Afrikanischer Rhythmus weckt faschistoide Begehrlichkeiten , oder wie jetzt ?

MfG P.

abc
18.01.2005, 11:28
@asdf

wieso ist es dir eigentlich so einleuchtend, dass z.b. aus arbeitslosigkeit faschismus entsteht?? wenn mich ein unternehmer rausschmeisst, dann wäre es erstmal logisch, auf den sauer zu sein. man muss schon VORHER eine menge scheiss im kopf haben, wenn man in der lage den schluss zieht, es gibt ausländer, die haben keinen deutschen pass und hier eigentlich nix zu suchen, aber einen job und ich nicht, daher gehören die weg, und deutsche arbeitsplätze den deutschen. darauf kommt man nicht wegen arbeitslosigkeit, sondern weil man vorher schon genau diese gedanken im kopf hat. arbeitsloigkeit macht also keine faschisten, die sind es schon vorher

günterbro
18.01.2005, 20:20
@pluralismus und abc
faschisten sind extremistische nationalisten - einverstanden?
einen boden satz von solchen leuten gibt es in jeder nation (z. b. ganz gehörig im biederen schweden). gab es auch in der DDR. Das aber ist nicht unser Problem, denn die kann man juristisch "kanalisieren".

unser Problem ist der Faschismus in Massenerscheinung. Massenzustrom zu der genannten Bodensatz-Gruppe - das ist das Problem. und der findet nunmal statt, wenn die Demokratie nicht mit den Misständen im politischen, ökonomischen und kulturellen bereich fertig wird. so war es 1930 und heute leider immer mehr. die faschisten sehen den ausweg in der Diktatur, in der man bekanntlich Patentlösungen anschieben kann: reichsarbeitsdienst, Offizierskarrieren, deutsches Schrot und Korn.....
Eine der zugkräftigen Parolen der Nazis lautete 1930: "weg mit der Verniggerung der Kunst"!

abc
19.01.2005, 09:49
ich verstehe nicht ganz, wie dein beitrag eine antwort auf meinen einwand sein sll. du hattest behauptet, u.a. führe arbeitslosigkeit zum faschismus. ich hatte versucht zu erklären, dass der zusammenhang verkehrt ist, weil man vorher schon das ganze zeug im kopf haben muss, um aus arbeitslosigkeit faschismus zu folgern (siehe oben). vielleicht bleiben wir bei der frage erstmal.

günterbro
19.01.2005, 10:10
ich verstehe nicht ganz, wie dein beitrag eine antwort auf meinen einwand sein sll. du hattest behauptet, u.a. führe arbeitslosigkeit zum faschismus. ich hatte versucht zu erklären, dass der zusammenhang verkehrt ist, weil man vorher schon das ganze zeug im kopf haben muss, um aus arbeitslosigkeit faschismus zu folgern (siehe oben). vielleicht bleiben wir bei der frage erstmal.

ich aber will klar machen, dass wir, wenn wir nicht wieder faschismus als staat wollen, gegen die misstände kämpfen müssen, die der randgruppe von faschisten die leute in die arme treiben: arbeitslosigkeit, perspektivlosigkeit der jugend, überfremdung des lebens, die lockung, die von patentlösungen ausgeht.....

als historische erscheinung hat es faschismus in dieser oder jener Form schon immer gegeben - übersteigertes Nationaldenken, erhebung der eigenen Nation über andere, aggressionsgelüste, hat doch jeder mal im kopf durchgespielt, keine komplizierte Thematik. Nationalismjus ist die unterste Stufe des politischen Denkens.

abc
19.01.2005, 10:21
na ja, wenn man meint, arbeitsloisgkeit hat was mit faschismus zu tun, würde das stimmen. nur: all deine gründe, weshalb jemand faschist wird, halte ich für verkehrt. am beispiel arbeitsloisgkeit hab ich es versucht zu zeigen. das problem ist übrigens nicht ÜBERSTEIGERTER nationalismus. das problem ist nationalismus. und da schließe ich alle anderen bezeichnungen wie patriotismus, liebe zur eigenen nation, wir-gefühl usw ein. die mechnaik ist nämlich imer die gleiche

SAMURAI
19.01.2005, 10:33
Es ist wohl unstrittig, dass Deutschland unter Hitler ein faschistischer Staat war. Besondere Merkmale:

- autoritäre Regierung
- Zerschlagung der Arbeiterbewegung
- "Gleichschaltung" des öffentlichen Lebens
- keine unabhängigen Medien
- Außerkraftsetzung einer unabhängigen Justiz
- Kulturfeindlichkeit, insbesondere gegen avantgardistische Kultur
- Stigmatisierung und Verfolgung von Minderheiten (Juden, Homosexuelle)
- extremer Nationalismus mit Höherbewertung des eigenen Volkes und Herabsetzung anderer Völker
- Patriarchale Geschlechterrollen
- Militarismus
- imperialistische und expansionistische Kriege
........................................

Folgerichtig: Kapitalismus, Faschismus, Kommunismus, Bushismus.

Alle tragen die Merkmale, mal mehr mal weniger ausgeprägt. :2faces:

günterbro
19.01.2005, 16:10
@ myopfer
ein alter hut - alles in einen topf. wegen äußerlicher Ähnlichkeiten, das "Autoritäre".
Kommunismus hat mit faschismus nichts zu tun.
alles Authoritäre am gesesenen sozialilsmus war Notmaßnahme gegen äußere und innere bedrohung, diente vor allem nicht dem Kapital wie der Hitler-Faschismus, der Herrschaftsform des Kapitalismus war und auf ''Aggression zielte, Untermenschentum als Programm verkündete u.v.a.

Wächter
19.01.2005, 16:22
"Die Frage ist doch viel mehr, wer zuerst da war: der Faschismus oder der Faschist? Oder war das Ei vorher da? Ich weiß es nicht. Denn es ist eine so philosophische Frage, dass ich mich hier stundenlang schwindelig philosophieren müsste, bevor ich es weiß."
Bush über die Herkunft des Faschismus.

"Ich denke Faschismus kommt aus einem kleinen Dorf in Österreich; Braunau."
Churchill über die Herkunft des Faschismus.

:lach: :lol: :o

Freidenker
19.01.2005, 17:49
Ich denke, Faschismus entsteht aus der Unzufriedenheit bzw. bei der Suche nach einem Sündenbock.

abc
20.01.2005, 09:39
unzufriedenheit womit den? doch wohl mit dem zustan der nation. damit ist also die parteinahme zur nation eine voraussetzung zum Faschismus

Wächter
20.01.2005, 12:22
Faschismus ist meist die Gelwatpolitik derer, die sich nicht scheuen für ihre Ideal zu sterben. Extremisten eben.

Ist doch keine Folge von Akte X...so ein riesen Geheimnis ist das nicht. :)

abc
20.01.2005, 15:06
ein quatsch. kommt ein wenig auf die inhalte von idealen an. danach definiert sich dann ob man monarchist, sozialist, faschist usw ist

günterbro
20.01.2005, 20:58
na ja, wenn man meint, arbeitsloisgkeit hat was mit faschismus zu tun, würde das stimmen. nur: all deine gründe, weshalb jemand faschist wird, halte ich für verkehrt. am beispiel arbeitsloisgkeit hab ich es versucht zu zeigen. das problem ist übrigens nicht ÜBERSTEIGERTER nationalismus. das problem ist nationalismus. und da schließe ich alle anderen bezeichnungen wie patriotismus, liebe zur eigenen nation, wir-gefühl usw ein. die mechnaik ist nämlich imer die gleiche


Willst du nur wissen, was im Wörterbuch steht?
1919 in Italien erster "Kampfbund"
1921 "Partita nationale Fascista
1922 Machtergreifung

Zu Faschisten werden viele Menschen, wenn sie von der Demokratie enttäuscht sind, wenn sie die Auswege im gewaltsamen Regeln der Probleme erblicken, wenn sie für diese Art von Regieren bereit zur Grausamkeit und zum Rassenhass bereit sind.

abc
21.01.2005, 09:51
noch mal: dein erklärungen sind keine. wenn man von der demokartie enttäuscht ist und faschist wird, dann ist schon die frage, worüber man enttäuscht ist. man muss schon der ansicht sein, dass es sehr auf den zustand der nation und ihrer stellung in der welt ankommt. sonst kommt man nicht auf den gedanken, dass faschismus eine klasse idee ist. wer von der demokratie entäuscht ist, kann ja auch auf andere gedanken kommen, sozialismus, monarchie, was weiß ich. man muss schon den inhalt von faschismus zur kenntnis nehmen. folglich haben demokraten, die bei enttäuschung, in notzeiten usw, zu faschisten zu werden, den ganzen scheiss zum thema größe der nation, beseitigung von inneren und äußeren feinden usw schon vorher im kopf. und zwar deswegen, weil jede demokratie genau diese maßstäbe pflegt

günterbro
21.01.2005, 14:47
noch mal: dein erklärungen sind keine. wenn man von der demokartie enttäuscht ist und faschist wird, dann ist schon die frage, worüber man enttäuscht ist. man muss schon der ansicht sein, dass es sehr auf den zustand der nation und ihrer stellung in der welt ankommt. sonst kommt man nicht auf den gedanken, dass faschismus eine klasse idee ist. wer von der demokratie entäuscht ist, kann ja auch auf andere gedanken kommen, sozialismus, monarchie, was weiß ich. man muss schon den inhalt von faschismus zur kenntnis nehmen.

natürlich gehört das alles zusammen.
bei faschismus kiommt vor allem noch hinzu: antikommunistische einstellung.
du wirst bestimmt wissen, dass millionen von menschen 1933 für den faschismus geradezu euphorisch begeistert waren. warum?
hoffnung auf arbeit
rückbesinnung auf die angeblichen "deutschen tugenden", wie zucht und ordnung, kameradschaft, kampfgeist
rassenhass
überschätzung der eigenen nation
eroberungssucht (z. b. bei zweiten und dritten bauernsöhnen)
neid und hass auf andere länder

abc
21.01.2005, 15:08
so, wenn du also auch meinst, dass faschismus den gedanken voraussetzt, auf die stellung der nation usw kommt es an, wie beurteilst du dann debatten in allen demokratien dieser welt über genau diese themen (beispiele: patriotismus, ausländer zu viel, deutschlands verantwortung in der welt, stellung der deutschen wirtdschaft in der welt, pisa und die deutsche rang usw usf). offenbar pflegen demokratien wie diese genau die gedanken, die man im kopf haben muss, um in einer krise zum faschisten zu werden. vielleicht ist der unterschied zwischen einem demokraten und einem faschisten gar nciht so groß? vielleicht haben beide die gleichen werte im kopf, kommen nur zu unterschiedlichen urteilen?

Lutz
21.01.2005, 20:36
Faschismus ist meist die Gelwatpolitik derer, die sich nicht scheuen für ihre Ideal zu sterben.

Ein absoluter Griff ins Klo! X( Das ist mir zu blöd, diese verfälschenden undifferenzierten Beiträge aus dem Rechtsausssen-Kindergarten! abc hat dankender Weise schon angerissen, was du verzapft hast! Danke dir, abc!! Wenn ich sowas (siehe oben) lese, frage ich mich wirklich, was los ist mit dem Niveau der deutschen Jugend! Kein Plan von nix, aber durch definitorische Abänderungsversuche die jüngere deutsche Geschichte verzerren wollen!! X(

günterbro
21.01.2005, 22:07
@ abc
demokratie ist bekanntlich nur eine form, wie eine ökonomisch hegemonierende schicht der gesellschaftihre macht ausübt, solange ihre wirtschaftsform die bedürfnisse der volksmassen einigermaßen befriedigt. da sie aber kein statisches verfahren, sondern ein evolutionärer prozess ist, in dem einerseits die habgier der herrschenden schicht zur verknappung der mittelk und andererseits sich gegner der herrschenden schicht heranwachsen und erstarken, sind unruhen vorprogrammiert. brechen die unruhen aus, gibt es drei möglichkeiten: im besten fall opfert die herrschende schicht mittel zur besänftilgung der massen, im zweiten fall machen die gegner eine revolution zwecks umverteilung der mittel. um das abzuwehren, spielt die herrschende schicht die exekutive macht einem diktator in die hände. besonders wirkungsvoll sind dafür faschisten. die spielen dann den bluthund, und hinterher kann die herrschende schicht wieder in demokratie machen.

abc
22.01.2005, 22:56
quark. vielleicht gehst du mal auf ein argument ein? deine volksmassen sind vom projekt faschismus ziemlich oft ziemlöich begeistert. es ging um die frage, warum eigentlich. meine behauptung, zu der ich ein paar arguemnte gesagt hatte, war, dass sie den scheiss vorher schon im kopf haben und dass sich demokratien insofern vom faschismus nicht wesentlich unterscheiden.