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Vollständige Version anzeigen : 40 Jahre DDR - was war das wirklich für ein Staat?



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Chronos
29.09.2017, 10:08
Nochmal. Die Fachkräfte machten rüber, als die Ostwirtschaft durch Einführung einer völlig überbewerteten Währung für dieses Gebiet zusammenbrach.

---
Du vergisst dabei aber, dass die traditionellen Absatzmärkte für die Exporte der früheren DDR-Wirtschaft, also die ehemaligen COMECON-Staaten, ebenfalls weggebrochen waren.

Schau dir doch nur mal die Entwicklung von ZEISS-Jena und ZEISS-Oberkochen an. Die Absatzmärkte für die Jenaer Erzeugnisse waren quasi über Nacht weg, während ZEISS-Oberkochen nach wie vor seine Absatzmärkte in der westlichen Hemisphäre behalten hatte und sogar noch ausbauen konnte.
Die Erzeugnisse von ZEISS-Oberkochen waren einfach deutlich moderner, qualitativ besser und vor allem bei richtiger Vollkostenkalkulation auch preisgünstiger.

Dazu ein kleines Detail: ZEISS-Jena hatte bei weitem nicht die Möglichkeit, aus der riesigen Palette an Schmierstoffen im Westen zugreifen zu können.
Deshalb waren beispielsweise bei den Jenaer Mikroskopen die Feintriebe schon nach kurzer Zeit verharzt und mussten sehr lohnintensiv überholt und neu gefettet werden, während die Feintriebe bei ZEISS-Oberkochen dank der deutlich besseren westlichen Schmierstoffe jahrzehntelang nicht gewartet werden mussten.

Die Ex-DDR-Wirtschaft hatte nicht die geringste Chance.

Dr Mittendrin
29.09.2017, 10:10
Nicht DM! Natürlich, denn die Preise wären ja auch viel niedriger gewesen, was Investitionen anzieht.
Du verstehst die grundsätzlichen Marktkräfte nicht.

Die Idee, dass alle wie Lemminge rübermachen, also 17 Mio rüberwandern, ist so schräg und verschroben, wie irreführend.

---

Richtig. Investition wurden doch nur, wenn überhaupt wegen Subventionen getätigt. Die meisten Investitionen wurden doch eh in Polen Ungarn Tschechien getätigt wo man keine Währung umstellte.

Bolle
29.09.2017, 10:12
Du vergisst dabei aber, dass die traditionellen Absatzmärkte für die Exporte der früheren DDR-Wirtschaft, also die ehemaligen COMECON-Staaten, ebenfalls weggebrochen waren.

Schau dir doch nur mal die Entwicklung von ZEISS-Jena und ZEISS-Oberkochen an. Die Absatzmärkte für die Jenaer Erzeugnisse waren quasi über Nacht weg, während ZEISS-Oberkochen nach wie vor seine Absatzmärkte in der westlichen Hemisphäre behalten hatte und sogar noch ausbauen konnte.
Die Erzeugnisse von ZEISS-Oberkochen waren einfach deutlich moderner, qualitativ besser und vor allem bei richtiger Vollkostenkalkulation auch preisgünstiger.

Dazu ein kleines Detail: ZEISS-Jena hatte bei weitem nicht die Möglichkeit, aus der riesigen Palette an Schmierstoffen im Westen zugreifen zu können.
Deshalb waren beispielsweise bei den Jenaer Mikroskopen die Feintriebe schon nach kurzer Zeit verharzt und mussten sehr lohnintensiv überholt und neu gefettet werden, während die Feintriebe bei ZEISS-Oberkochen dank der deutlich besseren westlichen Schmierstoffe jahrzehntelang nicht gewartet werden mussten.

Die Ex-DDR-Wirtschaft hatte nicht die geringste Chance.

Die Mikroelektronik der DDR war nicht klein zu kriegen!

Maitre
29.09.2017, 10:15
Nochmal. Die Fachkräfte machten rüber, als die Ostwirtschaft durch Einführung einer völlig überbewerteten Währung für dieses Gebiet zusammenbrach.

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Deckt sich nicht mit meinen Erfahrungen. Die ersten gingen bei uns schon 1989. Und wenn es die DM nicht gegeben hätte, wären noch sehr viel mehr gefolgt. Im grenznahen Bereich (Was wir hier auch noch sind) wäre vielleicht noch gependelt worden.

Klopperhorst
29.09.2017, 10:15
Du vergisst dabei aber, dass die traditionellen Absatzmärkte für die Exporte der früheren DDR-Wirtschaft, also die ehemaligen COMECON-Staaten, ebenfalls weggebrochen waren.

Schau dir doch nur mal die Entwicklung von ZEISS-Jena und ZEISS-Oberkochen an. Die Absatzmärkte für die Jenaer Erzeugnisse waren quasi über Nacht weg, während ZEISS-Oberkochen nach wie vor seine Absatzmärkte in der westlichen Hemisphäre behalten hatte und sogar noch ausbauen konnte.
Die Erzeugnisse von ZEISS-Oberkochen waren einfach deutlich moderner, qualitativ besser und vor allem bei richtiger Vollkostenkalkulation auch preisgünstiger.

Dazu ein kleines Detail: ZEISS-Jena hatte bei weitem nicht die Möglichkeit, aus der riesigen Palette an Schmierstoffen im Westen zugreifen zu können.
Deshalb waren beispielsweise bei den Jenaer Mikroskopen die Feintriebe schon nach kurzer Zeit verharzt und mussten sehr lohnintensiv überholt und neu gefettet werden, während die Feintriebe bei ZEISS-Oberkochen dank der deutlich besseren westlichen Schmierstoffe jahrzehntelang nicht gewartet werden mussten.

Die Ex-DDR-Wirtschaft hatte nicht die geringste Chance.

Du unterschätzt, dass es viele Schwellenländer gab und gibt, die damals DDR-Ware gekauft hätten und heute noch kaufen würden.
Der Ostmarkt brach zudem nur zusammen, weil das Preisniveau sofort anstieg und dann lieber die bessere Qualität bzw. modernere Produkte für denselben Preis im Westen gekauft wurden.

Ich hab das doch selbst erlebt.
Mein Vater verkaufte 1990 im Zuge der LPG-Privatisierung Schweinehälften nach Polen für Ostmark. Wir waren nach Umrechnung D-Mark-Millionäre.
Dieser Verkauf brach sofort nach Einführung der D-Mark im Sommer 1990 zusammen, nicht weil es keine Schweinehälften mehr gab, sondern weil die Preise quasi 1:1 auf D-Mark übergingen.


Im Zuge der Auflösung der alten NVA-Bestände gab es noch große Aufträge aus Indonesien für ostdeutsche Werften. Der Markt war also da, nur die politische Administration hatte kein
Interesse an einer konkurrenzfähigen Ostwirtschaft, stattdessen wurde "platt gemacht".

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Chronos
29.09.2017, 10:16
Nicht DM! Natürlich, denn die Preise wären ja auch viel niedriger gewesen, was Investitionen anzieht.
Du verstehst die grundsätzlichen Marktkräfte nicht.

Die Idee, dass alle wie Lemminge rübermachen, also 17 Mio rüberwandern, ist so schräg und verschroben, wie irreführend.

---
Wenn die Ex-DDR-Firmen ihre Produkte nach richtiger Vollkostenkalkulation ausgepreist hätten, hätten sie auf dem Weltmarkt keine Chance gehabt.

Ich hatte Anfang der Neunziger mal das Vergnügen, an einer Sitzung teilnehmen zu dürfen/müssen, in der es um die Bemühungen eines DDR-Betriebes ging, die bisherigen Erzeugnisse auf dem Weltmarkt verkaufen zu können.
Im Laufe dieser Besprechung stellte sich heraus, dass die Leutchen nicht mal wussten, was ihre Produkte tatsächlich kosteten. Die kannten nicht mal die Kosten der einzelnen Bauteile und der Montagezeiten.
Mal ganz abgesehen davon, dass die Erzeugnisse technisch und vom Design so veraltet waren, dass die kein Mensch in den westlichen Ländern noch gekauft hätte.

Dr Mittendrin
29.09.2017, 10:18
Du gehst aber fälschlicherweise davon aus, dass ein Ossi sich damals in der Post-DDR mit einem Gehalt von 600 DM zufrieden gegeben hätte, während er gleich nebenan, im Westen, fürs gleiche Malochen 1800 DM verdient hätte.
Sowas funktioniert nur, wenn man ihm keine bzw nur eine beschränkte Arbeitsgenehmigung im Westen dafür gegeben hätte um eine Masseneinwanderung zu vermeiden - es wäre aber politisch und ethisch ein absoluter Skandal gewesen, einen Deutschen innerhalb Deutschlands einzuschränken.

Sowas klappt nicht und das hätte auch kaum einer gewollt - ausser vielleicht Lafontaine.

Mit 600 DM mietfrei wohnen z B ich hätte das nach russischer Art gelöst. Billige Lebensmittel vom Bazar, billige Energie ohne Ökosteuern, Energiewendescheiss, billige öffentliche Verkehrsmittel, unkomplizierter Individualverkehr ohne komplizierten TÜV Feinstaubplakette uvm.


Und die Leute wären nicht in Scharen ihrer Heimat weggelaufen. Die Altenpflegerinnen waren hier mal baff als sie in Bayern die Mieten sahen. Von wegen besserer Lohn.

Maitre
29.09.2017, 10:20
Die Mikroelektronik der DDR war nicht klein zu kriegen!

Das kann man zwar grundsätzlich stehen lassen, es bedeutet aber nicht, dass deswegen alle derartige Technologie nichts getaugt hätte. Die letzte noch zu DDR-Zeiten entwickelte CNC-Steuerung konnte sich grundsätzlich mit ihren westlichen Gegenstücken problemlos messen. Nur war der Werkzeugmaschinenbau schon in der BRD in der Krise, da wäre für Maschinen von WMW kein neuer Markt entstanden. Die alten Märkte waren aber tot.
Ähnliches gilt bei den Landmaschinen. Da nützt es nichts, wenn man bei den Spitzenprodukten bzw. Neuentwicklungen dem Markt 5 - 10 Jahre voraus ist, wenn dieser Markt übersättigt ist und zudem eine hohe Markentreue den Eintritt verhindert.

Chronos
29.09.2017, 10:22
Die Mikroelektronik der DDR war nicht klein zu kriegen!
Ich weiss jetzt nicht, ob Du dies als Scherz gemeint hast, aber hinsichtlich der Diffusion von Halbleitern war die DDR-Halbleiterei der westlichen um schätzungsweise ein Jahrzehnt hinterher.

Ich habe die Aufholjagd beispielsweise von X-Fab und anderen mitverfolgt. Nach einigen Jahren war man auf Stand, aber wäre ohne den Knowhow-Zufluss aus dem Westen verloren gewesen.

Heute sieht die Sache wieder anders aus. Man hat aufgeholt und zahlreiche kleine Firmen in den mitteldeutschen Bundesländern (vor allem in Thüringen im Eisenacher Bereich) haben sich sehr gut in der Entwicklung von Halbleitern positioniert, aber das hat nach der Wende schon ein paar Jahre gedauert, bis man den Anschluss gefunden hatte.

Tryllhase
29.09.2017, 10:25
Nochmal. Die Fachkräfte machten rüber, als die Ostwirtschaft durch Einführung einer völlig überbewerteten Währung für dieses Gebiet zusammenbrach.

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Die Fachkräfte, hier besonders die Ärzte, machen auch heute noch rüber, weil die Gehälter im Westen geringfügig höher sind. Dafür fehlen hier auf dem Land die Nachfolger für bestehende Praxen.
Was passiert wäre, wenn man die Preise im Osten niedriggehalten hätte, konntest Du in den grenznahen Gebieten nach der Wende sehen: auf Grund des niedrigeren Briefportos brachten Westfirmen ihre Post kübelweise rüber und legten die Poststellen lahm.

Maitre
29.09.2017, 10:26
Wenn die Ex-DDR-Firmen ihre Produkte nach richtiger Vollkostenkalkulation ausgepreist hätten, hätten sie auf dem Weltmarkt keine Chance gehabt.

Ich hatte Anfang der Neunziger mal das Vergnügen, an einer Sitzung teilnehmen zu dürfen/müssen, in der es um die Bemühungen eines DDR-Betriebes ging, die bisherigen Erzeugnisse auf dem Weltmarkt verkaufen zu können.
Im Laufe dieser Besprechung stellte sich heraus, dass die Leutchen nicht mal wussten, was ihre Produkte tatsächlich kosteten. Die kannten nicht mal die Kosten der einzelnen Bauteile und der Montagezeiten.
Mal ganz abgesehen davon, dass die Erzeugnisse technisch und vom Design so veraltet waren, dass die kein Mensch in den westlichen Ländern noch gekauft hätte.

Muss allerdings ein ziemlicher Saftladen gewesen sein! Normalerweise war man in der DDR schnell dabei, die Industrieproduktion via REFA zu organisieren. Nicht umsonst stammt ein nicht unwesentlicher Teil der REFA-Literatur aus der DDR. Ich hatte selbst gelegentlich das "Vergnügen", im Rahmen der Ersatzteilnachproduktion nach den alten Arbeitsplänen und folglich mit den alten Normzeiten arbeiten zu müssen. Da war bis auf die letzte Sekunde genau geplant worden. Seit der Nachwendezeit arbeiten die produktiven Bereiche dieses Betriebes definitiv unorganisierter und ineffizienter.
Bei den Kostentrukturen mag das anders aussehen, da der Anteil an unproduktiven Kräften in fast allen Betrieben viel zu hoch war, was man wohl kaum in vernünftige Zahlen packen konnte.

Bolle
29.09.2017, 10:30
Ich weiss jetzt nicht, ob Du dies als Scherz gemeint hast, aber hinsichtlich der Diffusion von Halbleitern war die DDR-Halbleiterei der westlichen um schätzungsweise ein Jahrzehnt hinterher.

Ich habe die Aufholjagd beispielsweise von X-Fab und anderen mitverfolgt. Nach einigen Jahren war man auf Stand, aber wäre ohne den Knowhow-Zufluss aus dem Westen verloren gewesen.

Heute sieht die Sache wieder anders aus. Man hat aufgeholt und zahlreiche kleine Firmen in den mitteldeutschen Bundesländern (vor allem in Thüringen im Eisenacher Bereich) haben sich sehr gut in der Entwicklung von Halbleitern positioniert, aber das hat nach der Wende schon ein paar Jahre gedauert, bis man den Anschluss gefunden hatte.

Ja klar! Genau wie der Witz dass man in Ruhla die schnellsten Uhren der Welt baute.... ;)

Man hätte wirklich eine Sonderwirtschaftzone-Ost (China hat es vorgemacht) schaffen müssen, mit völlig anderer Besteuerung, Zöllen und subventionierten Löhnen. Damit wäre eine Transformation auf Westniveau und darüber möglich gewesen. Zeitnah und nicht mit 28 Jahre Verzögerung wie es heute zum Teil ist!

Kreuzbube
29.09.2017, 10:39
Muss allerdings ein ziemlicher Saftladen gewesen sein! Normalerweise war man in der DDR schnell dabei, die Industrieproduktion via REFA zu organisieren. Nicht umsonst stammt ein nicht unwesentlicher Teil der REFA-Literatur aus der DDR. Ich hatte selbst gelegentlich das "Vergnügen", im Rahmen der Ersatzteilnachproduktion nach den alten Arbeitsplänen und folglich mit den alten Normzeiten arbeiten zu müssen. Da war bis auf die letzte Sekunde genau geplant worden. Seit der Nachwendezeit arbeiten die produktiven Bereiche dieses Betriebes definitiv unorganisierter und ineffizienter.
Bei den Kostentrukturen mag das anders aussehen, da der Anteil an unproduktiven Kräften in fast allen Betrieben viel zu hoch war, was man wohl kaum in vernünftige Zahlen packen konnte.

He, das waren Arbeitsschutz-Obmann, Gewerkschafts-und Parteibevollmächtigter...nebst DSF-Kassierer!:basta:

Chronos
29.09.2017, 10:40
Muss allerdings ein ziemlicher Saftladen gewesen sein! Normalerweise war man in der DDR schnell dabei, die Industrieproduktion via REFA zu organisieren. Nicht umsonst stammt ein nicht unwesentlicher Teil der REFA-Literatur aus der DDR. Ich hatte selbst gelegentlich das "Vergnügen", im Rahmen der Ersatzteilnachproduktion nach den alten Arbeitsplänen und folglich mit den alten Normzeiten arbeiten zu müssen. Da war bis auf die letzte Sekunde genau geplant worden. Seit der Nachwendezeit arbeiten die produktiven Bereiche dieses Betriebes definitiv unorganisierter und ineffizienter.
Bei den Kostentrukturen mag das anders aussehen, da der Anteil an unproduktiven Kräften in fast allen Betrieben viel zu hoch war, was man wohl kaum in vernünftige Zahlen packen konnte.
Dieser "Saftladen" war einer der größten Hersteller für Geräte der Unterhaltungselektronik in der Ex-DDR. Mehr möchte ich nicht nennen.

Sicher wussten sie die genauen Taktzeiten nach REFA oder MTM oder was auch immer, aber sie wussten nicht, was diese Taktzeiten nach Vollkosten-Kalkulation kosteten.

Mit Vollkosten-Kalkulation ist gemeint, dass der gesamte Rattenschwanz an direkten, produktbezogenen Umlagekosten auf die Endkalkulation aufgeschlagen wird, also die gesamten Overhead-Kosten wie Entwicklungskosten, Werkzeugkosten, Lager sowie Deckungsbeitrag usw. in den Fabrik-Abgabepreis (fob) eingerechnet werden müssen.

Maitre
29.09.2017, 10:47
He, das waren Arbeitsschutz-Obmann, Gewerkschafts-und Parteibevollmächtigter...nebst DSF-Kassierer!:basta:

Nicht zu vergessen der Parteisekretär, Kampfgruppe, FDJ-Sekretär, Abteilung Schild und Schwert, die Verwaltung, die Verwaltung der Verwaltung und so viele weitere zwingend notwendige Kräfte. In meinem Ausbildungsbetrieb waren vor der Wende über 50% der Beschäftigten in diesen überaus wichtigen Bereichen tätig.

Chronos
29.09.2017, 10:49
Ja klar! Genau wie der Witz dass man in Ruhla die schnellsten Uhren der Welt baute.... ;)

Man hätte wirklich eine Sonderwirtschaftzone-Ost (China hat es vorgemacht) schaffen müssen, mit völlig anderer Besteuerung, Zöllen und subventionierten Löhnen. Damit wäre eine Transformation auf Westniveau und darüber möglich gewesen. Zeitnah und nicht mit 28 Jahre Verzögerung wie es heute zum Teil ist!
Genau!

China hat es mit rund 25 Sonderwirtschaftszonen vorgemacht, wie man aus dem Staatskommunismus in den Weltmarkt umsteigt.

Aaaber: Ich habe die Einrichtung einiger dieser Sonderwirtschaftszonen direkt miterlebt - beispielsweise Shenzen, Xiamen oder Shanghai/Pudong.

Ob das mit den Menschen in der Ex-DDR bzw. der westlichen BRD so zu machen gewesen wäre, wie bei den Chinesen, bezweifle ich.

Zwischen diesen Sonderwirtschaftszonen waren Grenzen zum Binnenland eingerichtet, die nur jemand passieren durfte, der entweder zur Arbeit in diese Sonderwirtschaftszonen abkommandiert war oder besondere Befugnisse der Partei erhalten hatte.
Diese Grenzen - die wir Westler wie auch die Hongkong- und Taiwan-Chinesen nach Vorlage des Passes passieren durften - waren für die Chinesen aus dem Binnenland so dicht wie die ehemalige DDR-Grenze. Kein Inner-Chinese durfte da durch, wenn er keine Genehmigung der Regierung oder der örtlichen Parteileitung hatte.

Wäre das mit den ehemaligen DDR-Bürgern auch zu machen gewesen? Ich denke, dass es dann einen Aufstand gegeben hätte.

Maitre
29.09.2017, 10:59
Dieser "Saftladen" war einer der größten Hersteller für Geräte der Unterhaltungselektronik in der Ex-DDR. Mehr möchte ich nicht nennen.

Die Größe sagt nicht unbedingt etwas über den Organisationsgrad aus. Ich kenne auch heute noch Großunternehmen, bei deren interner Arbeitsweise es mich schüttelt. Ich hatte mal mit teilweise sogar begründeten Reklamationen eines namhaften Anbieters aus Bayern zu tun, die wir allesamt ablehnten, weil dieses Unternehmen trotz aller möglicher Zertifizierungen nicht einmal grundlegendste Angaben, wie die Lieferscheinnummer oder die viel interessantere Chargennummer, zum reklamierten Material machen konnte.



Sicher wussten sie die genauen Taktzeiten nach REFA oder MTM oder was auch immer, aber sie wussten nicht, was diese Taktzeiten nach Vollkosten-Kalkulation kosteten.

Mit Vollkosten-Kalkulation ist gemeint, dass der gesamte Rattenschwanz an direkten, produktbezogenen Umlagekosten auf die Endkalkulation aufgeschlagen wird, also die gesamten Overhead-Kosten wie Entwicklungskosten, Werkzeugkosten, Lager sowie Deckungsbeitrag usw. in den Fabrik-Abgabepreis (fob) eingerechnet werden müssen.

Das mag sein. Die Kostenstrukturen aus DDR-Zeiten konnten sie nicht mehr nutzen und die neuen hatte man wahrscheinlich noch nicht ermitteln können. Aber selbst das können viele Unternehmen heute noch nicht. Selbst für mein Unternehmen, immerhin schon fast ein viertel Jahrhundert alt, kann ich die heute noch nicht exakt bestimmen, weil es unseren Vorgängern herzlich egal war und wir noch lange nicht so weit sind. Dabei ist meine Frau eigentlich Controller durch und durch. Die Schwierigkeit liegt aber auch in der unberechenbaren Kostentreiberei seitens des Staates und der neuerdings ausufernden Spekulation beim Vormaterial.

Bolle
29.09.2017, 11:03
Genau!

China hat es mit rund 25 Sonderwirtschaftszonen vorgemacht, wie man aus dem Staatskommunismus in den Weltmarkt umsteigt.

Aaaber: Ich habe die Einrichtung einiger dieser Sonderwirtschaftszonen direkt miterlebt - beispielsweise Shenzen, Xiamen oder Shanghai/Pudong.

Ob das mit den Menschen in der Ex-DDR bzw. der westlichen BRD so zu machen gewesen wäre, wie bei den Chinesen, bezweifle ich.

Zwischen diesen Sonderwirtschaftszonen waren Grenzen zum Binnenland eingerichtet, die nur jemand passieren durfte, der entweder zur Arbeit in diese Sonderwirtschaftszonen abkommandiert war oder besondere Befugnisse der Partei erhalten hatte.
Diese Grenzen - die wir Westler wie auch die Hongkong- und Taiwan-Chinesen nach Vorlage des Passes passieren durften - waren für die Chinesen aus dem Binnenland so dicht wie die ehemalige DDR-Grenze. Kein Inner-Chinese durfte da durch, wenn er keine Genehmigung der Regierung oder der örtlichen Parteileitung hatte.

Wäre das mit den ehemaligen DDR-Bürgern auch zu machen gewesen? Ich denke, dass es dann einen Aufstand gegeben hätte.

Natürlich hätte man das nicht genau so wie in China machen können! Aber mit subventionierten Arbeitsplätzen statt Arbeitslosengeld und Steuervorteilen hätte man die Leute halten können.

Chronos
29.09.2017, 11:18
Natürlich hätte man das nicht genau so wie in China machen können! Aber mit subventionierten Arbeitsplätzen statt Arbeitslosengeld und Steuervorteilen hätte man die Leute halten können.
Natürlich wurde bei der Wiedervereinigung vieles falsch gemacht.

Wenn Dich das Thema interessiert, empfehle ich das kleine Buch von Helmut Schmidt, in dem er die Fehler der Regierung Kohl auflistete und auch genau beschrieb, wie es hätte besser gemacht werden können:

Helmut Schmidt: "Auf dem Weg zur deutschen Einheit: Bilanz und Ausblick"

Kreuzbube
29.09.2017, 11:21
Nicht zu vergessen der Parteisekretär, Kampfgruppe, FDJ-Sekretär, Abteilung Schild und Schwert, die Verwaltung, die Verwaltung der Verwaltung und so viele weitere zwingend notwendige Kräfte. In meinem Ausbildungsbetrieb waren vor der Wende über 50% der Beschäftigten in diesen überaus wichtigen Bereichen tätig.

Aber es waren Alle beschäftigt. So sollte es in der Gesellschaft auch sein. Dann fühlen sich die Leute wohl!

Chronos
29.09.2017, 11:27
Aber es waren Alle beschäftigt. So sollte es in der Gesellschaft auch sein. Dann fühlen sich die Leute wohl!
Genau das möchten die rund zwei Milliarden aussereuropäischer (vor allem ostasiatischer) Arbeitnehmer auch, die seit dem Zusammenbruch des Sozialismus /Kommunismus als Konkurrenten im Kampf um die Arbeitsplätze hinzu gekommen sind.

Nein, ich korrigiere mich: Viele von denen wären schon froh, wenn sie überhaupt eine Chance auf einen Arbeitsplatz hätten.

Hast Du mal die Schlangen an Arbeitswilligen gesehen, die jeden Morgen an den Pforten der Firmen in China und anderen ostasiatischen Ländern stehen und hoffen, eine Arbeit für einen Tag zu bekommen, damit sie wenigstens für sich und ihre Familie Essen kaufen können?

Kreuzbube
29.09.2017, 11:36
Genau das möchten die rund zwei Milliarden aussereuropäischer (vor allem ostasiatischer) Arbeitnehmer auch, die seit dem Zusammenbruch des Sozialismus /Kommunismus als Konkurrenten im Kampf um die Arbeitsplätze hinzu gekommen sind.

Nein, ich korrigiere mich: Viele von denen wären schon froh, wenn sie überhaupt eine Chance auf einen Arbeitsplatz hätten.

Hast Du mal die Schlangen an Arbeitswilligen gesehen, die jeden Morgen an den Pforten der Firmen in China und anderen ostasiatischen Ländern stehen und hoffen, eine Arbeit für einen Tag zu bekommen, damit sie wenigstens für sich und ihre Familie Essen kaufen können?

Da stimmt das Verhältnis "Bevölkerung zu Wirtschaft" nicht. Viel zu viel Leute!

Xarrion
29.09.2017, 11:36
Aber es waren Alle beschäftigt. So sollte es in der Gesellschaft auch sein. Dann fühlen sich die Leute wohl!

Die waren nicht beschäftigt, jedenfalls nicht mit Arbeit.
Die hatten lediglich einen Ort, wo sie sich tagsüber regelmäßig aufhielten und dafür Gehalt bezogen.

Larry Plotter
29.09.2017, 11:36
Was man meiner Meinung nach weniger einem überlegenen Wirtschaftssystem (zwar vielleicht auch) und viel eher der immensen Zahlungen, die die DDR an Moskau zu entrichten hatte, zuzuschreiben hat.

Die BRD war solcherlei Belastungen nicht ausgesetzt. Im Gegenteil.

Aber doch,
denn wie immer bedeutet sowas, das VORHER schon das Geld knapp war und eben nicht für Infrastrucktur usw. ausgegeben werden konnte, mit dem Erfolg das die BRD für die Grundsanierung einen entsp. gigantischen Betrag ausgeben musste

Kreuzbube
29.09.2017, 11:38
Die waren nicht beschäftigt, jedenfalls nicht mit Arbeit.
Die hatten lediglich einen Ort, wo sie sich tagsüber regelmäßig aufhielten und dafür Gehalt bezogen.

Das war der Sinn des Sozialismus!:)

Larry Plotter
29.09.2017, 11:48
Weniger verschuldet in bezug auf das BIP als das heutige System.

Die DDR stand 1989 nicht schlechter da als Polen oder China und hätte mit einer Sonderwirtschaftszone und Reformen schnell eine wirtschaftliche Blüte erlangt.
Polen, Rumänien usw. sind auch nicht untergegangen und musste nicht von der BRD "gerettet" werden.

---


UND?
1. Polen und China hatten AUCH über ihre Verhältnisse gelebt. Wären DIE so gut gewesen würden sie heute noch als "sozialistisch" existieren.

2. Sie sind jedoch nicht mit der Ex-DDR vergleichbar, weil dort die Bevölkerung die Möglichkeit hatte durch Abwanderung direkt ihre Lebensverhältnisse zu verbessern.

Hast Du schon vergessen?
"Kommt die DM nicht zu uns, gehen wir zur DM"
Damit war die Möglichkeit einer Sonderwirtschaftszone grundsätzlich ausgeschlossen!

In China gab es die Möglichkeit auch nur, weil die Grenzen zu Hongkong, Macau usw. verschlossen waren, d.h. eine Abwanderung derer die für den Aufbau schuften sollten ("Leistungsträger") in wohlhabende Gebiete chinesischer Sprachtradition ausgeschlossen war.

Chronos
29.09.2017, 11:49
Da stimmt das Verhältnis "Bevölkerung zu Wirtschaft" nicht. Viel zu viel Leute!
Dieses Verhältnis ist schon längst ausser Tritt geraten.

Die Anzahl der Erdenbürger hat die Anzahl der möglichen Arbeitsplätze schon seit den Fünfzigern weit überholt:

Bevölkerungsexplosion auf der Erde:

1950 = ca. 3,5 Milliarden Menschen
2010 = ca. 7,5 Milliarden Menschen

Mehr als Verdopplung!

Dazu kommen viele Einsparungseffekte durch Rationalisierungen, Automatisierungen, Computerei sowie Sättigungen der Märkte.

Es wird immer enger für die Arbeitnehmer.

Larry Plotter
29.09.2017, 11:55
Nicht DM! Natürlich, denn die Preise wären ja auch viel niedriger gewesen, was Investitionen anzieht.
Du verstehst die grundsätzlichen Marktkräfte nicht.

Die Idee, dass alle wie Lemminge rübermachen, also 17 Mio rüberwandern, ist so schräg und verschroben, wie irreführend.

---


Die "paar" die es getan hätten, hätten ausgereicht. Vor dem Mauerbau sind ja auch nicht alle abgehauen (sonst wäre ja damals keiner mehr da gewesen) , nur die geringe Anzahl, jedes Jahr immer wieder war das Problem, vor allem weil die weggingen, die meinten sie würden bei ihrer Arbeitsmoral im Westen wesentlich mehr verdienen.Und das waren nun mal die, deren Gehalt unter die Umverteilung von oben nach unten fiel, wie z.B. Ärzte, Wissenschaftler, Ingenieure usw.

Sondierer
29.09.2017, 11:56
Die waren nicht beschäftigt, jedenfalls nicht mit Arbeit.
Die hatten lediglich einen Ort, wo sie sich tagsüber regelmäßig aufhielten und dafür Gehalt bezogen.

Arbeitslosigkeit am Arbeitsplatz, entlohnt mit Aluchips. Den Aluchips stand naturgemäs das Warenangebot ( verständlich weil auch subventioniert ) nicht ausreichend zur Verfügung.

Ich stelle es mir so vor als wenn man Überstunden sammelt am Konto die man schwer einlösen kann.

Xarrion
29.09.2017, 12:09
Das war der Sinn des Sozialismus!:)

Tja, daß Leute, die diesen Schlendrian gewohnt waren, in der Leistungsgesellschaft versagen, ist kaum überraschend.

Kein Wunder, daß der Sozialismus krachend gescheitert ist.

Maitre
29.09.2017, 12:29
Aber es waren Alle beschäftigt. So sollte es in der Gesellschaft auch sein. Dann fühlen sich die Leute wohl!

Und die produzierenden Bereiche hatten akute Personalnot, weil so ein "gesellschaftlich wichtiger" Schonposten besser und auch angesehener war, als sich im Vierschichtsystem mit REFA-optimierter Mehrmaschinenbedienung abzurackern. Das war, Sozialismus hin oder her, eine kranke Idee. Bis in die 60er soll es ja noch etwas besser gewesen sein. Da hieß es aber auch noch: " Wie wir heute arbeiten, werden wir morgen leben!". Spätestens mit Honeckers "Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik" wurden dann die morgen und übermorgen zu erwirtschaftenden Werte heute schon verfrühstückt. Kein Wunder, dass seit exakt dieser Zeit viele Betriebe immer mehr den Bach heruntergingen. Viele Bereiche verloren erst in dieser Zeit so richtig den Anschluss.

Larry Plotter
29.09.2017, 12:48
Was man meiner Meinung nach weniger einem überlegenen Wirtschaftssystem (zwar vielleicht auch) und viel eher der immensen Zahlungen, die die DDR an Moskau zu entrichten hatte, zuzuschreiben hat.

Die BRD war solcherlei Belastungen nicht ausgesetzt. Im Gegenteil.


Sorry,

hatte dies auf die Kosten der Einheit bezogen.


Allgemein, doch auch die BRD hatte "ihre" Kosten zu tragen.

Bei der BRD lief es nur anders.
Nach dem Krieg hatten sich die USA die wichtigsten Patente unter den Nagel gerissen.

So was ist für die dann weiterexistierenden Firmen ein Problem,
weil sie dann für ihre eigenen Patente zahlen müssen,
was sich in den Preisen wieder spiegelt und damit von der Bevölkerung mit zu tragen ist.

Die USA machte dies zur Weltmacht, Raketen, Flugzeuge usw. technologisch führend, sonstige Einnahmen über Patente usw. ......bis der Vorsprung verfrühstückt war. Sie konnten ja dann auch den Marshallplan initiieren, dadurch rechneten sich die Patente noch besser, bis zum Ende deren Laufzeit.
Also Kosten hatten beide , BRD und DDR, zu tragen, jeder auf die Art und Weise, wie das System des jeweiligen Siegers aussah.
Nur über die Marktwirtschaft war es für die BRD leichter verkraftbar, weil über die Leistungsanreize (Markt) eben mehr erwirtschaftet wurde

Maitre
29.09.2017, 13:05
Da stimmt das Verhältnis "Bevölkerung zu Wirtschaft" nicht. Viel zu viel Leute!

Das Verhältnis kann ja auch nicht mehr stimmen. Ich muss nur einmal vergleichen, wieviel Zeit mein Urgroßvater ("Eisendreher"), mein Großvater ("Spitzendreher") und ich (ursprünglich mal gelernter "Zerspanungsmechaniker") zur Fertigung ein und desselben Bauteiles auf zeitgenössischen Maschinen und mit zeitgenössischen Werkzeugen bräuchten. Ich würde mal vermuten, dass Uropa am Tag weniger schaffen konnte, als ich mit einer modernen CNC-Maschine und mit modernen Schneidstoffen in einer Stunde fertigstelle. Die Bedürfnisse können ja nicht mal mehr so schnell mitwachsen, wie sich die Technik entwickelt.
Irgendwann werden wir mal an den Punkt kommen, wo endgültig "die Produktivkräfte die Produktionsverhältnisse übersteigen*". Da wird es dann interessant werden.

*So nannte es der olle Marx.

konfutse
29.09.2017, 13:58
Ich weiß zwar nicht, was ein Apologet ist, aber dass du nicht alle Latten am Zaun hast, das wird ja klar in deinem Beitrag.
Begründung?

Antisozialist
29.09.2017, 14:02
Die waren nicht beschäftigt, jedenfalls nicht mit Arbeit.
Die hatten lediglich einen Ort, wo sie sich tagsüber regelmäßig aufhielten und dafür Gehalt bezogen.

Und vom Gehalt gab es nichts zu kaufen, Bier und trockene Brötchen mal ausgenommen.

Xarrion
29.09.2017, 14:10
Und vom Gehalt gab es nichts zu kaufen, Bier und trockene Brötchen mal ausgenommen.

Das sozialistische Arbeiter- und Bauernparadies eben. :cool:

Unbegreiflich, daß es noch Leute gibt, die diesem gescheiterten Modell allen Ernstes nachtrauern, oder sogar im Sozialismus die Zukunft sehen.

Antisozialist
29.09.2017, 14:14
Nicht DM! Natürlich, denn die Preise wären ja auch viel niedriger gewesen, was Investitionen anzieht.
Du verstehst die grundsätzlichen Marktkräfte nicht.

Die Idee, dass alle wie Lemminge rübermachen, also 17 Mio rüberwandern, ist so schräg und verschroben, wie irreführend.

---

Es wären die jungen und qualifizierten DDR-Bürger herübergewandert, so wie bisher, aber auf einen Schlag. In der BRD hätte es mehr Wohnungsnot und in der DDR mehr Leerstand gegeben. In der BRD hätte es eine Fachkräfteschwämme gegeben und in der DDR hätten die Betriebe ihre Arbeit sofort einstellen müssen.

Leo Navis
29.09.2017, 15:11
Aber doch,
denn wie immer bedeutet sowas, das VORHER schon das Geld knapp war und eben nicht für Infrastrucktur usw. ausgegeben werden konnte, mit dem Erfolg das die BRD für die Grundsanierung einen entsp. gigantischen Betrag ausgeben musste

Wir erinnern uns an das sogenannte "Wirtschaftswunder"? Das gab es in der DDR auch, doch während das Geld, das in der BRD erwirtschaftet wurde auch größtenteils genau dort blieb und reinvestiert werden konnte, wanderte es aus der DDR fast vollständig nach Moskau.

Leo Navis
29.09.2017, 15:21
Sorry,

hatte dies auf die Kosten der Einheit bezogen.


Allgemein, doch auch die BRD hatte "ihre" Kosten zu tragen.

Bei der BRD lief es nur anders.
Nach dem Krieg hatten sich die USA die wichtigsten Patente unter den Nagel gerissen.

So was ist für die dann weiterexistierenden Firmen ein Problem,
weil sie dann für ihre eigenen Patente zahlen müssen,
was sich in den Preisen wieder spiegelt und damit von der Bevölkerung mit zu tragen ist.

Die USA machte dies zur Weltmacht, Raketen, Flugzeuge usw. technologisch führend, sonstige Einnahmen über Patente usw. ......bis der Vorsprung verfrühstückt war. Sie konnten ja dann auch den Marshallplan initiieren, dadurch rechneten sich die Patente noch besser, bis zum Ende deren Laufzeit.
Also Kosten hatten beide , BRD und DDR, zu tragen, jeder auf die Art und Weise, wie das System des jeweiligen Siegers aussah.
Nur über die Marktwirtschaft war es für die BRD leichter verkraftbar, weil über die Leistungsanreize (Markt) eben mehr erwirtschaftet wurde
Halte ich ehrlich gesagt für viel zu einfach gedacht. Die Kosten von BRD und DDR waren doch erheblich unterschiedlich. Du sagst es bereits: Verschiedene Siegernächte beherrschten die Staaten, und während wir der USA ja irgendwie nichts getan haben, und auch die Briten und Franzosen mit recht viel Nachsicht und Fürsorge behandelten, sah das ja bei den slawischen Ländern etwas anders aus.

Daher rührte dann glaube ich auch ein unterschiedlicher Umgang mit dem neu gewonnenen Vasallen - und eben auch ein unterschiedliches Verhalten was das "Auspressen" dieses neuen Vasallen anging. Da hatten die Russen glaube ich etwas weniger Hemmungen und auch weit weniger Interesse daran, dass die DDR aufblühen könnte, während die BRD als Markt für die USA natürlich Anreize bot.

Aber Du magst auch Recht haben.

Larry Plotter
29.09.2017, 15:59
Halte ich ehrlich gesagt für viel zu einfach gedacht. Die Kosten von BRD und DDR waren doch erheblich unterschiedlich. Du sagst es bereits: Verschiedene Siegernächte beherrschten die Staaten, und während wir der USA ja irgendwie nichts getan haben, und auch die Briten und Franzosen mit recht viel Nachsicht und Fürsorge behandelten, sah das ja bei den slawischen Ländern etwas anders aus.

Daher rührte dann glaube ich auch ein unterschiedlicher Umgang mit dem neu gewonnenen Vasallen - und eben auch ein unterschiedliches Verhalten was das "Auspressen" dieses neuen Vasallen anging. Da hatten die Russen glaube ich etwas weniger Hemmungen und auch weit weniger Interesse daran, dass die DDR aufblühen könnte, während die BRD als Markt für die USA natürlich Anreize bot.

Aber Du magst auch Recht haben.



Es mag sein das die Sowjets mehr haben wollten und sich auch entsprechend holten,

aber

die Kosten sind selten ein Problem, wenn das Wirtschaftssystem so flexibel gestaltet ist,
das Staaten, wenn sie denn wollen,
über die Ausrichtung ihrer Wirtschaft genügend Geld erwirtschaften können.

Das Problem der DDR war eher, das die Planwirtschaft der Erwirtschaftung
von mehr bzw. genügend Geld entgegenstand.
Die BRD im Gegensatz dazu konnte durch die Organisation der sozialen Marktwirschaft
ihren Finanzbedarf (Reparationen und auch noch Zahlungen für WK1) decken und gleichzeitig
bzw. trotzdem für eine größere Steigerung des Lebensstandards ihrer Bürger sorgen.

Bolle
29.09.2017, 16:09
Es mag sein das die Sowjets mehr haben wollten und sich auch entsprechend holten,

aber

die Kosten sind selten ein Problem, wenn das Wirtschaftssystem so flexibel gestaltet ist,
das Staaten, wenn sie denn wollen,
über die Ausrichtung ihrer Wirtschaft genügend Geld erwirtschaften können.

Das Problem der DDR war eher, das die Planwirtschaft der Erwirtschaftung
von mehr bzw. genügend Geld entgegenstand.
Die BRD im Gegensatz dazu konnte durch die Organisation der sozialen Marktwirschaft
ihren Finanzbedarf (Reparationen und auch noch Zahlungen für WK1) decken und gleichzeitig
bzw. trotzdem für eine größere Steigerung des Lebensstandards ihrer Bürger sorgen.

Man darf nicht vergessen, dass in den Westzonen alsbald der Marshallplan griff und ein rascher Wiederaufbau mit immensen Investitionen stattfand.
In der Ostzone wurde von den Russen alles was noch verwertbar war konfisziert und abtransportiert. Vom 2. Gleis der Reichsbahnstrecken bis zu ganzen Industriekomplexen wurde alles in die Sowjetunion verbracht! Die Reparationslasten waren enorm!
Das einzige was in der Ostzone/DDR investiert wurde war der Fleiß der Leute!
Von daher lassen sich die beiden Landesteile recht schlecht miteinander vergleichen. Von den unterschiedlichen Systemen einmal ganz abgesehen.



Als die Reparationen 1953 für beendet erklärt wurden, hatte die SBZ/DDR die höchsten im 20. Jahrhundert bekanntgewordenen Reparationsleistungen erbracht.[8] (https://de.wikipedia.org/wiki/Reparationen#cite_note-8) Die Reparationen der DDR betrugen insgesamt 99,1 Mrd. DM (https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Mark) (zu Preisen von 1953) – die der Bundesrepublik Deutschland (https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Bundesrepublik_Deutschland_%28bis_1 990%29) demgegenüber 2,1 Mrd. DM (zu Preisen von 1953). Die DDR/SBZ trug damit 97–98 % der Reparationslast Gesamtdeutschlands – pro Person also das 130-fache.[9] (https://de.wikipedia.org/wiki/Reparationen#cite_note-9)

https://de.wikipedia.org/wiki/Reparationen

Krabat
29.09.2017, 16:13
Das sozialistische Arbeiter- und Bauernparadies eben. :cool:

Unbegreiflich, daß es noch Leute gibt, die diesem gescheiterten Modell allen Ernstes nachtrauern, oder sogar im Sozialismus die Zukunft sehen.

Die fühlten sich ja wohl bei den Russen. Diese ganzen Gschichtchen das hart erarbeitete Geld wäre alles nach Moskau gegangen sind eben nur Gschichtchen.

Larry Plotter
29.09.2017, 16:14
Das sozialistische Arbeiter- und Bauernparadies eben. :cool:

Unbegreiflich, daß es noch Leute gibt, die diesem gescheiterten Modell allen Ernstes nachtrauern, oder sogar im Sozialismus die Zukunft sehen.


Naja,

ob Kaiserreich, Weimarer Republik, 3.Reich oder DDR bzw. BRD,

immer gibt es Leute die (vielleicht auch ohne Ideologie) von dem jeweiligen System profitieren.
Und sei es nur, das man Leuten, die sonst nie in eine gewisse Position gekommen wären, ein fitzelchen Macht gibt oder "Macht" etwas umverteilt.
Wenn dann das alte System weg ist, werden diese Leute dem nachtrauern.

Beispiel...
Offizier im Kaiserreich. DAS war was (siehe Hauptmann von Köpenick)
Aber wer war man dann als Offizier in der Weimarer Republik???

So gibts halt in jedem System entspr. Beispiele.
Da gehts dann nicht um den Lebensstandard,
sondern "früher war man ja was, aber heute.........heul"

Bolle
29.09.2017, 16:15
Die fühlten sich ja wohl bei den Russen. Diese ganzen Gschichtchen das hart erarbeitete Geld wäre alles nach Moskau gegangen sind eben nur Gschichtchen.

Na, wieder mal bei der Ossi-Hetze!


Als die Reparationen 1953 für beendet erklärt wurden, hatte die SBZ/DDR die höchsten im 20. Jahrhundert bekanntgewordenen Reparationsleistungen erbracht.[8] (https://de.wikipedia.org/wiki/Reparationen#cite_note-8) Die Reparationen der DDR betrugen insgesamt 99,1 Mrd. DM (https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Mark) (zu Preisen von 1953) – die der Bundesrepublik Deutschland (https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Bundesrepublik_Deutschland_%28bis_1 990%29) demgegenüber 2,1 Mrd. DM (zu Preisen von 1953). Die DDR/SBZ trug damit 97–98 % der Reparationslast Gesamtdeutschlands – pro Person also das 130-fache.[9] (https://de.wikipedia.org/wiki/Reparationen#cite_note-9)

https://de.wikipedia.org/wiki/Reparationen

Krabat
29.09.2017, 16:20
Wir erinnern uns an das sogenannte "Wirtschaftswunder"? Das gab es in der DDR auch, doch während das Geld, das in der BRD erwirtschaftet wurde auch größtenteils genau dort blieb und reinvestiert werden konnte, wanderte es aus der DDR fast vollständig nach Moskau.

Das stimmt ja alles nicht. In meinem Heimatstädtchen hat nach der Wende eine Metzgerei einen Schlachter aus Ostland eingestellt, weil es da irgendwie verwandtschaftliche Beziehungen gab. Nach kurzer Zeit gingen die Verkäuferinnen auf die Barrikaden, denn der hat sich mit den Händen am Rücken in den Verkaufsraum gestellt, um die Verkäuferinnen zu kontrollieren. Fürs Sauschlachten war er sich auch zu fein. Auch die Kunden haben über den feinen Herrn Kontrolleur gewitzelt. Nach einer Woche haben die bösen bösen Wessis den Herrn wieder retour geschickt.

Larry Plotter
29.09.2017, 16:24
Man darf nicht vergessen, dass in den Westzonen alsbald der Marshallplan griff und ein rascher Wiederaufbau mit immensen Investitionen stattfand.
In der Ostzone wurde von den Russen alles was noch verwertbar war konfisziert und abtransportiert. Vom 2. Gleis der Reichsbahnstrecken bis zu ganzen Industriekomplexen wurde alles in die Sowjetunion verbracht! Die Reparationslasten waren enorm!
Das einzige was in der Ostzone/DDR investiert wurde war der Fleiß der Leute!
Von daher lassen sich die beiden Landesteile recht schlecht miteinander vergleichen. Von den unterschiedlichen Systemen einmal ganz abgesehen.




https://de.wikipedia.org/wiki/Reparationen



Wie schon geschrieben Jeder holte das raus was er konnte.

Der Marshallplan war wichtig, vor allem für die USA
und deren Verwertung deutscher Patente (deren Laufzeit ist eben begrenzt)
Finanzschwache Firmen können keine Patentgebühren für ihre ehemals eigenen Patente zahlen.

Aber wie Du richtig geschrieben hast, lassen sich beide Teile schlecht vergleichen,
da ja die jeweiligen Siegerstaaten unterschiedlich handelten bei gleichzeitig unterschiedlichen Wirtschaftssystemen.
NUR, zur Kasse gebeten wurden Beide, auf unterschiedliche Art und Weise.

Krabat
29.09.2017, 16:24
Na, wieder mal bei der Ossi-Hetze!



https://de.wikipedia.org/wiki/Reparationen

Immer schön die Quelle angeben:

Siegfried Wenzel (* 10. August 1929 in Aue; † 21. Juni 2015 in Berlin) war ein deutscher Wirtschaftsfunktionär,[1] Stellvertreter des Vorsitzenden der Staatlichen Plankommission der DDR.

Larry Plotter
29.09.2017, 16:29
Na, wieder mal bei der Ossi-Hetze!



https://de.wikipedia.org/wiki/Reparationen




Da stellt sich die Frage, was war der Wert von über 100.000 Patenten?
Ist dieser Betrag auch in die Rechnung mit eingegangen?

Bolle
29.09.2017, 16:31
Da stellt sich die Frage, was war der Wert von über 100.000 Patenten?
Ist dieser Betrag auch in die Rechnung mit eingegangen?

Das waren wenn Deutsche Patente und keine Westdeutschen!

Larry Plotter
29.09.2017, 16:37
Das waren wenn Deutsche Patente und keine Westdeutschen!

Jain,
denn die Patente waren von Firmen eingereicht worden,
welche zu meist sich nach dem Westen abgesetzt hatten.
Die östlichen Firmen wurden ja verstaatlicht und damit hatten die Sowjets selber Zugriff,
aber konnten, aufgrund ihres Wirtschaftssystems damit nicht im entferntesten soviel anfangen,
wie die Amis.

und der Spiegel schrieb schon 1951:

DIE GRÖSSTE KRIEGSBEUTE DEUTSCHLANDS PATENTE

Süßer
29.09.2017, 17:08
Man darf nicht vergessen, dass in den Westzonen alsbald der Marshallplan griff und ein rascher Wiederaufbau mit immensen Investitionen stattfand.
In der Ostzone wurde von den Russen alles was noch verwertbar war konfisziert und abtransportiert. Vom 2. Gleis der Reichsbahnstrecken bis zu ganzen Industriekomplexen wurde alles in die Sowjetunion verbracht! Die Reparationslasten waren enorm!
Das einzige was in der Ostzone/DDR investiert wurde war der Fleiß der Leute!
Von daher lassen sich die beiden Landesteile recht schlecht miteinander vergleichen. Von den unterschiedlichen Systemen einmal ganz abgesehen.




https://de.wikipedia.org/wiki/Reparationen

Als die Reparationen 1953 für beendet erklärt wurden, hatte die SBZ/DDR die höchsten

https://books.google.com.tr/books?id=KhEZbksbm2IC&pg=PA194&lpg=PA194&dq=spezialbau+potsdam&source=bl&ots=GxZbTqYl7I&sig=Fvt8gKOjxkMJsL5Mhso4demgL-E&hl=en&sa=X&ved=0ahUKEwjljajF38rWAhXDaVAKHaX0Bb4Q6AEIJjAA#v=on epage&q=spezialbau%20potsdam&f=false

Die Reparationen liefen in der DDR weiter als Staionierungskosten.
Es wurden nicht direkt in die UDSSR geliefert sondern der Spezialbau Potsdam durfte für die sowjetischen Besatzungstruppen alle Bauten realisieren. Die Kosten wurden zwar mit den Reparationskonten verrechnet aber Lohnzahlungen und Resourcen wurden durch den DDR Haushalt abgedeckt.

juenger_fan
29.09.2017, 17:41
40 Jahre DDR - was war das wirklich für ein Staat?

Vom 7. Oktober 1949 bis 3. Oktober 1990 existierte, einen Monat nach der Gründung der „Bundesrepublik Deutschland“ ein weiteres deutsches Land die „Deutsche Demokratische Republik“.
Viele Legenden und Geschichten wabern seit der Wiedervereinigung durch die Medien und setzen sich in den Köpfen der Menschen fest! Vor allem bei denen, die die „DDR“ nur noch vom Hörensagen kennen, oder aus Geschichtsbüchern.
Die Menschen beginnen zu vergessen! Zu verdrängen! Und die Geschichte neu zu Interpretieren!
Einige wollen sich nicht mehr, andere können sich nicht oder nicht mehr, an die Jahre von der ehemaligen SBZ (Sowjetischen Besatzungszone) bis zum Anschluss an die BRD erinnern.
Dass diese Zeit der deutschen Teilung und auch die Zeit nach der Wiedervereinigung nicht vergessen wird, daran sollten sich, so viele Menschen als möglich beteiligen. Helft mit, die Geschichte in ihrer Gesamtheit und all ihrer Problematik zu bewahren.
Es gilt auch gegen die Geschichtsrelativierer und Geschichtsfälscher der SED/Stasi Nachfolge Organisationen vorzugehen. Die Wahrheit muss verteidigt werden, Lügen und Verdrehungen, Fälschungen und Verheimlichungen müssen verhindert werden.
Zurzeit bemühen sich die alten Machthaber der „DDR“ und ihre Helfershelfer wieder, um Einfluss und gesellschaftliche Reputation.
Lassen wir es nicht zu dass diese Kräfte das Monopol auf Meinungsbildung und Meinungsmache an sich ziehen.
Setzen wir unsere Erinnerungen und Erlebnisse unsere Erfahrung und unser Wissen dagegen.Die DDR war das beste, was die deutsche Geschichte hervor gebracht hat. Auf Grund unserer Geschichte, zwölf Jahre Faschismus vorher, von dem wir uns nicht selbst befreit hatten, daher weit entfernt von demokratischen Traditionen und sozialistischem Bewusstsein, einem Mangel an eigenständigem kritischen Denken, wie im Westen auch weit verbreitet, hat dazu geführt dass diese Phase des historischen deutschen Sozialismus sang und klanglos unterging, bzw. dem Monopolkapital zum Fraß vorgeworfen wurde. Keiner weint der DDR als Staat eine Träne nach, den sozialen Errungenschaften und der existenziellen Sicherheit, wenn auch auf einem bescheidenen Niveau, schon.

Xarrion
29.09.2017, 17:45
Die DDR war das beste, was die deutsche Geschichte hervor gebracht hat. Auf Grund unserer Geschichte, zwölf Jahre Faschismus vorher, von dem wir uns nicht selbst befreit hatten, daher weit entfernt von demokratischen Traditionen und sozialistischem Bewusstsein, einem Mangel an eigenständigem kritischen Denken, wie im Westen auch weit verbreitet, hat dazu geführt dass diese Phase des historischen deutschen Sozialismus sang und klanglos unterging, bzw. dem Monopolkapital zum Fraß vorgeworfen wurde. Keiner weint der DDR als Staat eine Träne nach, den sozialen Errungenschaften und der existenziellen Sicherheit, wenn auch auf einem bescheidenen Niveau, schon.

Genau. Und deshalb ist die tolle DDR auch so schön abgekackt.

Weiter so, Genosse. :cool:

Sing Sing
29.09.2017, 17:49
Die DDR war das beste, was die deutsche Geschichte hervor gebracht hat. Auf Grund unserer Geschichte, zwölf Jahre Faschismus vorher, von dem wir uns nicht selbst befreit hatten, daher weit entfernt von demokratischen Traditionen und sozialistischem Bewusstsein, einem Mangel an eigenständigem kritischen Denken, wie im Westen auch weit verbreitet, hat dazu geführt dass diese Phase des historischen deutschen Sozialismus sang und klanglos unterging, bzw. dem Monopolkapital zum Fraß vorgeworfen wurde. Keiner weint der DDR als Staat eine Träne nach, den sozialen Errungenschaften und der existenziellen Sicherheit, wenn auch auf einem bescheidenen Niveau, schon.
Meinen 30,- DM trauer ich noch nach, beim Zwangsumtausch gegen 30,- Mark der DDR.

Circopolitico
29.09.2017, 17:57
Die DDR war das beste, was die deutsche Geschichte hervor gebracht hat. Auf Grund unserer Geschichte, zwölf Jahre Faschismus vorher, von dem wir uns nicht selbst befreit hatten, daher weit entfernt von demokratischen Traditionen und sozialistischem Bewusstsein, einem Mangel an eigenständigem kritischen Denken, wie im Westen auch weit verbreitet, hat dazu geführt dass diese Phase des historischen deutschen Sozialismus sang und klanglos unterging, bzw. dem Monopolkapital zum Fraß vorgeworfen wurde. Keiner weint der DDR als Staat eine Träne nach, den sozialen Errungenschaften und der existenziellen Sicherheit, wenn auch auf einem bescheidenen Niveau, schon.

Ist das wirklich dein Ernst?
Du bist doch links! Wie kann man sich dann für einen totalitären Staat begeistern, in dem Menschenrechte und die Rechte von Minderheiten systematisch unterdrückt wurden?
Hast du als pensionierter Lehrer nie eine Exkursion mit Schülern nach Hohenschönhausen gemacht? Hast du noch nie mit Opfern des Regimes gesprochen?
Kritisches Denken? Wo denn? Man musste ja schon Angst haben -berechtigterweise wohlgemerkt- dass man nicht ins Gefängnis kommt, wenn man kritisch und selbständig denkt.

Kennst du Erika Riekmann? Sie hat als 14-jährige in der DDR mit Lippenstift eine Schleife an ein Plakat von Stalin gemalt. Dafür kam sie 8 Jahre in sowjetische Internierungslager!

Thomas1734
29.09.2017, 17:58
Das größte Wunder auf deutschen Boden war nach dem Krieg, dass es ein Land wie die ehem. DDR
nicht nur gab, sondern dass es jenen Politikern gelungen ist ca. 17 000 000 Ostdeutsche für 40Jahre
hinterm’ Zaun weggesperrt zu halten und es nicht zum Bürgerkrieg in Ostdeutschland gekommen ist.

Thomas

Kurti
29.09.2017, 18:04
Das größte Wunder auf deutschen Boden war nach dem Krieg, dass es ein Land wie die ehem. DDR
nicht nur gab, sondern dass es jenen Politikern gelungen ist ca. 17 000 000 Ostdeutsche für 40Jahre
hinterm’ Zaun weggesperrt zu halten und es nicht zum Bürgerkrieg in Ostdeutschland gekommen ist.

Thomas
Gegen sowjetische Panzer war Bürgerkrieg sinnlos, aber immerhin wurde der Versuch gewagt = 17. Juni 1953.

Towarish
29.09.2017, 18:12
Ist das wirklich dein Ernst?
Du bist doch links! Wie kann man sich dann für einen totalitären Staat begeistern, in dem Menschenrechte und die Rechte von Minderheiten systematisch unterdrückt wurden?
Hast du als pensionierter Lehrer nie eine Exkursion mit Schülern nach Hohenschönhausen gemacht? Hast du noch nie mit Opfern des Regimes gesprochen?
Kritisches Denken? Wo denn? Man musste ja schon Angst haben -berechtigterweise wohlgemerkt- dass man nicht ins Gefängnis kommt, wenn man kritisch und selbständig denkt.

Kennst du Erika Riekmann? Sie hat als 14-jährige in der DDR mit Lippenstift eine Schleife an ein Plakat von Stalin gemalt. Dafür kam sie 8 Jahre in sowjetische Internierungslager!

Unabhängig von der DDR, kritisches Denken wird hier in der BRD viel mehr erwähnt, als gelebt und die Gesinnungspolizei wird hier auch immer heftiger.

Krabat
29.09.2017, 18:14
Die DDR war das beste, was die deutsche Geschichte hervor gebracht hat. ...

Da schau her wie der Rotfaschist den Mauermörderstaat verherrlicht.

Rolf1973
29.09.2017, 18:16
Die DDR war das beste, was die deutsche Geschichte hervor gebracht hat. Auf Grund unserer Geschichte, zwölf Jahre Faschismus vorher, von dem wir uns nicht selbst befreit hatten, daher weit entfernt von demokratischen Traditionen und sozialistischem Bewusstsein, einem Mangel an eigenständigem kritischen Denken, wie im Westen auch weit verbreitet, hat dazu geführt dass diese Phase des historischen deutschen Sozialismus sang und klanglos unterging, bzw. dem Monopolkapital zum Fraß vorgeworfen wurde. Keiner weint der DDR als Staat eine Träne nach, den sozialen Errungenschaften und der existenziellen Sicherheit, wenn auch auf einem bescheidenen Niveau, schon.

Die Maske ist gefallen.

Krabat
29.09.2017, 18:16
Ist das wirklich dein Ernst?
Du bist doch links! Wie kann man sich dann für einen totalitären Staat begeistern, in dem Menschenrechte und die Rechte von Minderheiten systematisch unterdrückt wurden?
Hast du als pensionierter Lehrer nie eine Exkursion mit Schülern nach Hohenschönhausen gemacht? Hast du noch nie mit Opfern des Regimes gesprochen?
Kritisches Denken? Wo denn? Man musste ja schon Angst haben -berechtigterweise wohlgemerkt- dass man nicht ins Gefängnis kommt, wenn man kritisch und selbständig denkt.

Kennst du Erika Riekmann? Sie hat als 14-jährige in der DDR mit Lippenstift eine Schleife an ein Plakat von Stalin gemalt. Dafür kam sie 8 Jahre in sowjetische Internierungslager!

Für Rotfaschisten wie den bedeutet der Wechsel vom Nationalsozialismus zum Kommunismus doch nur einen Wechsel der Farbe. Die innere Einstellung des Faschismus braucht nicht geändert werden.

Rolf1973
29.09.2017, 18:23
Ist das wirklich dein Ernst?
Du bist doch links! Wie kann man sich dann für einen totalitären Staat begeistern, in dem Menschenrechte und die Rechte von Minderheiten systematisch unterdrückt wurden?
Hast du als pensionierter Lehrer nie eine Exkursion mit Schülern nach Hohenschönhausen gemacht? Hast du noch nie mit Opfern des Regimes gesprochen?
Kritisches Denken? Wo denn? Man musste ja schon Angst haben -berechtigterweise wohlgemerkt- dass man nicht ins Gefängnis kommt, wenn man kritisch und selbständig denkt.

Kennst du Erika Riekmann? Sie hat als 14-jährige in der DDR mit Lippenstift eine Schleife an ein Plakat von Stalin gemalt. Dafür kam sie 8 Jahre in sowjetische Internierungslager!

Links und totalitär ist nicht zwingend ein Widerspruch. Bist Du wirklich Politikwissenschaftlerin?

Circopolitico
29.09.2017, 18:28
Links und totalitär ist nicht zwingend ein Widerspruch. Bist Du wirklich Politikwissenschaftlerin?

Das weiß ich auch. Nur kann ich es nicht nachvollziehen...so moralisch gesehen.
Weil ich persönlich -nach meiner Definition- links immer mit Humanismus verbinde. Aber "links" ist ja kein feststehender
Begriff.
Dasselbe mit Che Guevara, Fidel Castro und dem Panoptikum.
Kann ich auch nicht nachvollziehen, dass manche die anhimmeln...

Circopolitico
29.09.2017, 18:35
Für Rotfaschisten wie den bedeutet der Wechsel vom Nationalsozialismus zum Kommunismus doch nur einen Wechsel der Farbe. Die innere Einstellung des Faschismus braucht nicht geändert werden.

Auch frühere NSDAP-Mitglieder haben nachher bei der SED eine großartige Karriere gemacht. So als Antifaschisten-Faschisten...

Maitre
29.09.2017, 18:41
Auch frühere NSDAP-Mitglieder haben nachher bei der SED eine großartige Karriere gemacht. So als Antifaschisten-Faschisten...

Dieses spezielle Klientel macht in jedem System Karriere. Denen kommt es nicht im Geringsten darauf an, wie das System heißt, in dem sie oben schwimmen.

romeo1
29.09.2017, 20:23
Das sozialistische Arbeiter- und Bauernparadies eben. :cool:

Unbegreiflich, daß es noch Leute gibt, die diesem gescheiterten Modell allen Ernstes nachtrauern, oder sogar im Sozialismus die Zukunft sehen.


Linksgrün ist doch gerade dabei uns mit Mltikulti und Gendergaga ein weiteres neues Gesellschaftsexperiment aufs Auge zu drücken. Diese stümpernden Sozialingenieure können es einfach nicht lassen!

Feldmann
29.09.2017, 20:44
Das sozialistische Arbeiter- und Bauernparadies eben. :cool:

Unbegreiflich, daß es noch Leute gibt, die diesem gescheiterten Modell allen Ernstes nachtrauern, oder sogar im Sozialismus die Zukunft sehen.

Zumindest hat die DDR nicht versucht, ihr Volk auszutauschen. Da nützen einem italienischer Chianti und französische Baguettes auch nichts.

Krabat
29.09.2017, 20:53
Zumindest hat die DDR nicht versucht, ihr Volk auszutauschen. Da nützen einem italienischer Chianti und französische Baguettes auch nichts.

Stimmt, die DDR hat die Deutschen so sehr geliebt, daß sie sie totgeschossen hat, wenn sie gehen wollten.

Feldmann
29.09.2017, 21:13
Stimmt, die DDR hat die Deutschen so sehr geliebt, daß sie sie totgeschossen hat, wenn sie gehen wollten.

Das kam auf das Ziel und die Art des Gehens an.

Es ändert jedoch nichts an der Feststellung, dass die DDR keinen Bevölkerungsaustausch betrieben hat.

juenger_fan
29.09.2017, 22:30
Die Maske ist gefallen.Ich kann mich nicht erinnern, eine Maske getragen zu haben.

juenger_fan
29.09.2017, 22:31
Da schau her wie der Rotfaschist den Mauermörderstaat verherrlicht.Wo aus meinen Zeilen entnimmst du das? Lesen können hilft ungemein!

juenger_fan
29.09.2017, 22:32
Ist das wirklich dein Ernst?
Du bist doch links! Wie kann man sich dann für einen totalitären Staat begeistern, in dem Menschenrechte und die Rechte von Minderheiten systematisch unterdrückt wurden?
Hast du als pensionierter Lehrer nie eine Exkursion mit Schülern nach Hohenschönhausen gemacht? Hast du noch nie mit Opfern des Regimes gesprochen?
Kritisches Denken? Wo denn? Man musste ja schon Angst haben -berechtigterweise wohlgemerkt- dass man nicht ins Gefängnis kommt, wenn man kritisch und selbständig denkt.

Kennst du Erika Riekmann? Sie hat als 14-jährige in der DDR mit Lippenstift eine Schleife an ein Plakat von Stalin gemalt. Dafür kam sie 8 Jahre in sowjetische Internierungslager!Wo aus meinen Zeilen entnimmst du das, Begeisterung zum Beispiel? Lesen können hilft ungemein!

Circopolitico
29.09.2017, 22:38
Wo aus meinen Zeilen entnimmst du das, Begeisterung zum Beispiel? Lesen können hilft ungemein!

Zum Beispiel aus deinem ersten Satz:

"Die DDR war das beste, was die deutsche Geschichte hervor gebracht hat."

Bestmann
29.09.2017, 22:40
Auch frühere NSDAP-Mitglieder haben nachher bei der SED eine großartige Karriere gemacht. So als Antifaschisten-Faschisten...

Diese Wahrheiten ,werden gerne als Lügen dargestellt .
Gruß Bestmann.
SZ-Online: Wie ehemalige Nazis in der SED Karriere machten (https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&uact=8&ved=0ahUKEwjN3PHDrcvWAhVMkRQKHWD8BQMQFggmMAA&url=http%3A%2F%2Fwww.sz-online.de%2Fnachrichten%2Fwie-ehemalige-nazis-in-der-sed-karriere-machten-95706.html&usg=AFQjCNGR-wKGIPoO5oUI--xuHng0lAyJhg)

Bestmann
29.09.2017, 22:46
Das sozialistische Arbeiter- und Bauernparadies eben. :cool:

Unbegreiflich, daß es noch Leute gibt, die diesem gescheiterten Modell allen Ernstes nachtrauern, oder sogar im Sozialismus die Zukunft sehen.
Ja es wird immer Leute geben ,die noch im Größten Misthaufen ein Auskommen auf kosten
der "ANDEREN" finden ,und in vollen Zügen genießen .
Gruß und eine geruhsame Nachtruhe .

Bestmann
29.09.2017, 22:53
Man darf nicht vergessen, dass in den Westzonen alsbald der Marshallplan griff und ein rascher Wiederaufbau mit immensen Investitionen stattfand.
In der Ostzone wurde von den Russen alles was noch verwertbar war konfisziert und abtransportiert. Vom 2. Gleis der Reichsbahnstrecken bis zu ganzen Industriekomplexen wurde alles in die Sowjetunion verbracht! Die Reparationslasten waren enorm!
Das einzige was in der Ostzone/DDR investiert wurde war der Fleiß der Leute!
Von daher lassen sich die beiden Landesteile recht schlecht miteinander vergleichen. Von den unterschiedlichen Systemen einmal ganz abgesehen.




https://de.wikipedia.org/wiki/Reparationen

Die Raubzüge der Brieten wollen Wir aber nicht einfach so ausklammern .
Hochtechnologie-Entwicklungen des Deutschen Reiches bis 1945 ... (https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&uact=8&ved=0ahUKEwiF9LKnsMvWAhVDRhQKHZKCBlMQFggmMAA&url=https%3A%2F%2Flupocattivoblog.com%2F2013%2F10% 2F27%2Fhochtechnologie-entwicklungen-des-deutschen-reiches-bis-1945-und-deren-verbleib%2F&usg=AFQjCNETo5HpBEmrZLzzDqC1vKrR5tsnHw)

Demontagepolitik war Vernichtungspolitik – Verschwiegene Geschichte (https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=3&cad=rja&uact=8&ved=0ahUKEwjrgNfzsMvWAhUBlhQKHaHzBG0QFgg-MAI&url=https%3A%2F%2Fverschwiegenegeschichtedrittesre ich.wordpress.com%2F2017%2F01%2F18%2Fdemontagepoli tik-war-vernichtungspolitik%2F&usg=AFQjCNHBkXO-LsYr6rIRzUkhAcVAR60GiQ)

juenger_fan
29.09.2017, 23:14
Zum Beispiel aus deinem ersten Satz:

"Die DDR war das beste, was die deutsche Geschichte hervor gebracht hat."Ja und es ist dabei heraus gekommen, was bei unserer gruseligen Geschichte herauskommen musste, mit all den gruseligen Einzelheiten. Dennoch, die Verfassung der DDR und ihre Gesetze beim Wort genommen und nicht gebrochen und die Rechte von denen man heute nur träumen kann, Recht auf einen Arbeitsplatz, Gleiche Bezahlung von Mann und Frau, keine Arbeitslosigkeit, Brechung des Bildungsprivilegs, kostenlose allgemeine Krankenversorgung, Recht auf Kinderkrippenplätze, auskömmliche Rente usw., klingen doch hier in der BRD wie ein Märchen.

Flaschengeist
30.09.2017, 00:18
Ja und es ist dabei heraus gekommen, was bei unserer gruseligen Geschichte herauskommen musste, mit all den gruseligen Einzelheiten. Dennoch, die Verfassung der DDR und ihre Gesetze beim Wort genommen und nicht gebrochen und die Rechte von denen man heute nur träumen kann, Recht auf einen Arbeitsplatz, Gleiche Bezahlung von Mann und Frau, keine Arbeitslosigkeit, Brechung des Bildungsprivilegs, kostenlose allgemeine Krankenversorgung, Recht auf Kinderkrippenplätze, auskömmliche Rente usw., klingen doch hier in der BRD wie ein Märchen.
Dürfte auf NAZITOITSCHLAND auch zugetroffen haben, inklusive Autobahn für alle - und nun?

Kreuzbube
30.09.2017, 01:23
Das Verhältnis kann ja auch nicht mehr stimmen. Ich muss nur einmal vergleichen, wieviel Zeit mein Urgroßvater ("Eisendreher"), mein Großvater ("Spitzendreher") und ich (ursprünglich mal gelernter "Zerspanungsmechaniker") zur Fertigung ein und desselben Bauteiles auf zeitgenössischen Maschinen und mit zeitgenössischen Werkzeugen bräuchten. Ich würde mal vermuten, dass Uropa am Tag weniger schaffen konnte, als ich mit einer modernen CNC-Maschine und mit modernen Schneidstoffen in einer Stunde fertigstelle. Die Bedürfnisse können ja nicht mal mehr so schnell mitwachsen, wie sich die Technik entwickelt.
Irgendwann werden wir mal an den Punkt kommen, wo endgültig "die Produktivkräfte die Produktionsverhältnisse übersteigen*". Da wird es dann interessant werden.

*So nannte es der olle Marx.

Eine hochzivilisierte Gesellschaft könnte sowas locker austarieren. Dann sinkt eben die Arbeitszeit proportional zur Automatisierung...selbstverständlich bei vollem Lohnausgleich. Lässt sich mit Menschen natürlich nicht machen, weil es Affen ohne Fell sind. Dumm wie Hundescheiße!

Kreuzbube
30.09.2017, 01:27
Und die produzierenden Bereiche hatten akute Personalnot, weil so ein "gesellschaftlich wichtiger" Schonposten besser und auch angesehener war, als sich im Vierschichtsystem mit REFA-optimierter Mehrmaschinenbedienung abzurackern. Das war, Sozialismus hin oder her, eine kranke Idee. Bis in die 60er soll es ja noch etwas besser gewesen sein. Da hieß es aber auch noch: " Wie wir heute arbeiten, werden wir morgen leben!". Spätestens mit Honeckers "Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik" wurden dann die morgen und übermorgen zu erwirtschaftenden Werte heute schon verfrühstückt. Kein Wunder, dass seit exakt dieser Zeit viele Betriebe immer mehr den Bach heruntergingen. Viele Bereiche verloren erst in dieser Zeit so richtig den Anschluss.

Die Teilung hatte das organische Gefüge der deutschen Wirtschaft zerstört. Das Thema ist zu komplex, um es nochmal aufzukochen. Inzwischen auch Geschichte!

Kreuzbube
30.09.2017, 01:29
Tja, daß Leute, die diesen Schlendrian gewohnt waren, in der Leistungsgesellschaft versagen, ist kaum überraschend.

Kein Wunder, daß der Sozialismus krachend gescheitert ist.

Das ist Käse. Die meisten machten damals ihre Arbeit und heute auch bloß...angepasst an die neuen Umstände.

Kreuzbube
30.09.2017, 01:30
Dieses Verhältnis ist schon längst ausser Tritt geraten.

Die Anzahl der Erdenbürger hat die Anzahl der möglichen Arbeitsplätze schon seit den Fünfzigern weit überholt:

Bevölkerungsexplosion auf der Erde:

1950 = ca. 3,5 Milliarden Menschen
2010 = ca. 7,5 Milliarden Menschen

Mehr als Verdopplung!

Dazu kommen viele Einsparungseffekte durch Rationalisierungen, Automatisierungen, Computerei sowie Sättigungen der Märkte.

Es wird immer enger für die Arbeitnehmer.

Tja, früher wurde das Problem mit Krieg gelöst...:)

antiseptisch
30.09.2017, 01:47
Weniger verschuldet in bezug auf das BIP als das heutige System.

Die DDR stand 1989 nicht schlechter da als Polen oder China und hätte mit einer Sonderwirtschaftszone und Reformen schnell eine wirtschaftliche Blüte erlangt.
Polen, Rumänien usw. sind auch nicht untergegangen und musste nicht von der BRD "gerettet" werden.

---
Alles nur Wunschdenken. Die DDR wäre 1990 zahlungsunfähig gewesen. Fast alle Staatsbetriebe wurden extrem auf Verschleiß gefahren und hatten keine richtige Kapitalbasis. Die brauchte man aber auch im Sozialismus. Eine Zahlungsunfähigkeit bedeutet für einen Staat, dass der Lebensstandard schlagartig um bis zu 30% sinkt. Man stelle sich mal vor, wie es ohne den reichen Bruder im Westen abgelaufen wäre. Die Produktivität von westdeutschen Industriestaaten hat die Ex-DDR bis heute nicht erreicht und wird es aller Voraussicht nach auch nie. Und damit meine ich keine Hausfrauenökonomie.

antiseptisch
30.09.2017, 01:49
Das ist Käse. Die meisten machten damals ihre Arbeit und heute auch bloß...angepasst an die neuen Umstände.

Es geht nicht einfach um Arbeit machen, sondern um größere Zusammenhänge. Arbeit ist viel mehr, sondern im großen Rahmen der wichtigste Produktionsfaktor. Selbst viele Ökonomen denken bei dem Begriff auch nur an einen beliebigen 8-Stundentag. :D

Nereus
30.09.2017, 06:10
Es geht nicht einfach um Arbeit machen, sondern um größere Zusammenhänge. Arbeit ist viel mehr, sondern im großen Rahmen der wichtigste Produktionsfaktor. Selbst viele Ökonomen denken bei dem Begriff auch nur an einen beliebigen 8-Stundentag. :DDer Profiteur der Arbeit ist der Warenhandel und die Weltfinanz.

juenger_fan
30.09.2017, 07:48
Dürfte auf NAZITOITSCHLAND auch zugetroffen haben, inklusive Autobahn für alle - und nun?Ach ja, die alte Mär. Die Reichsautobahn sollte schon Ende der 20er gebaut werden und wurde damals von den Nazis im Reichstag verhindert. Der Bau der Reichsautobahn unter den Nazis diente vor allem als Rollbahn für die geplanten Kriege und wurde von Zwangsarbeitern im Reichsarbeitsdienst mit Geldern, die aus der Rentenkasse geplündert wurden, realisiert. Also kein Vergleich möglich. Man kann nicht abgrundtief Schlechtes wie den Faschismus mit etwas Gutem, was sehr schlecht gemacht wurde, vergleichen.

Larry Plotter
30.09.2017, 08:10
Das ist Käse. Die meisten machten damals ihre Arbeit und heute auch bloß...angepasst an die neuen Umstände.

Eben,

Nur,
um den Lebensstandard zu halten oder zu heben,
braucht man "Leistung" oder besser höhere Leistung.

Wenn aber der Maschinenpark so veraltet ist,
das man die 5 fache oder 10 fache Zeit benötigt, dann ist ,
trotz heftiger Arbeit, die verwertbare Leistung im Keller.
Und damit auch der Lebensstandard.

Kreuzbube
30.09.2017, 09:55
Eben,

Nur,
um den Lebensstandard zu halten oder zu heben,
braucht man "Leistung" oder besser höhere Leistung.

Wenn aber der Maschinenpark so veraltet ist,
das man die 5 fache oder 10 fache Zeit benötigt, dann ist ,
trotz heftiger Arbeit, die verwertbare Leistung im Keller.
Und damit auch der Lebensstandard.

Im Fall DDR gab`s noch andere Gründe. Man war gezwungen, billig für den Westen zu produzieren, um an ein paar Westkröten - namens Devisen - zu kommen. Die B-Qualität ging ebenfalls als Export in die SU und die anderen "Bruderländer" und vom Ausschuss landete gelegentlich was in den Geschäften...übertrieben gesagt.

Xarrion
30.09.2017, 09:58
Das ist Käse. Die meisten machten damals ihre Arbeit und heute auch bloß...angepasst an die neuen Umstände.

Naja, wenn sich 5 Leute einen Arbeitsplatz teilen, kann von tatsächlicher Arbeit wohl kaum noch die Rede sein.
Daß solche Leute in der westlichen Leistungsgesellschaft versagen, dürfte kaum verwundern.

Kreuzbube
30.09.2017, 09:59
Es geht nicht einfach um Arbeit machen, sondern um größere Zusammenhänge. Arbeit ist viel mehr, sondern im großen Rahmen der wichtigste Produktionsfaktor. Selbst viele Ökonomen denken bei dem Begriff auch nur an einen beliebigen 8-Stundentag. :D

Sicher. Arbeit bedeutet ja auch, dieselbe effektiver zu gestalten. Durch neue Software und Maschinen zum Beispiel. Die Frage ist halt nur, ob sich die Einsparungen gegen die Menschen richten, oder zu deren Nutzen geschehen.

Chronos
30.09.2017, 11:43
Tja, früher wurde das Problem mit Krieg gelöst...:)
Selbst regionale Kriege wären nur wie der berühmte Tropfen auf den heissen Stein.

Wenn sich die Weltbevölkerung jährlich um rund 100 Millionen vermehrt, müsste ein Krieg schon Dimensionen erreichen, die wir uns lieber nicht vorstellen sollten.

Alles Spekulieren ändert nichts an der Tatsache, dass sich die gesamte Menschheit unablässig weit über alle Vernunftsgrenzen hinaus vermehrt.

Larry Plotter
30.09.2017, 14:33
Im Fall DDR gab`s noch andere Gründe. Man war gezwungen, billig für den Westen zu produzieren, um an ein paar Westkröten - namens Devisen - zu kommen. Die B-Qualität ging ebenfalls als Export in die SU und die anderen "Bruderländer" und vom Ausschuss landete gelegentlich was in den Geschäften...übertrieben gesagt.

Gezwungen?

Wer hat wem gezwungen?

Man hätte nicht unbedingt auf den Westen zurückgreifen müssen, wenn....ja wenn die Planwirtschaft das gewesen wäre, was die Sozialisten meinten.
Man hatte genügend eigene Rohstoffe (Sowjetunion, China usw.) Bei einem funktionierendem Wirtschaftssystem hätte man auch ohne den Westen auskommen können, nur funktionierte das Wirschaftssystem eben nicht. Technische Entwicklungen wurden verpennt oder erst gar nicht in die Produktion gegeben, Maschinen nicht erneuert usw. usw., so das man sich selber gezwungen sah........

Chronos
30.09.2017, 15:41
Gezwungen?

Wer hat wem gezwungen?

Man hätte nicht unbedingt auf den Westen zurückgreifen müssen, wenn....ja wenn die Planwirtschaft das gewesen wäre, was die Sozialisten meinten.
Man hatte genügend eigene Rohstoffe (Sowjetunion, China usw.) Bei einem funktionierendem Wirtschaftssystem hätte man auch ohne den Westen auskommen können, nur funktionierte das Wirschaftssystem eben nicht. Technische Entwicklungen wurden verpennt oder erst gar nicht in die Produktion gegeben, Maschinen nicht erneuert usw. usw., so das man sich selber gezwungen sah........
Ein anderes, grundsätzliches Problem der Planwirtschaft hast du nicht angesprochen: Die Ausschaltung der Marktmechanismen.

Erst durch die Entscheidungen der Käufer von Produkten zwischen verschiedenen Ausführungen und Qualitätsstufen eines bestimmten Erzeugnisses gibt es ein zwangsläufiges Feedback für die Hersteller (sofern er überhaupt mehrere Hersteller des gleichen Erzeugnisses gibt).

Dieses Feedback qua Käuferentscheid ist der eigentliche Motor für die Weiterentwicklung von Produkten.

Wenn man nur die Wahl zwischen einem blauen und einem grünen Trabbi hat, fühlt sich der Entwickler nicht bemüßigt, etwas am Motor oder an der Federung zu verbessern. Das Zeug wird doch so oder so gekauft.

Erst Konkurrenz erzwingt Innovationen. Es darf allerdings nicht ruinös werden, und diesen Punkt hat die westliche Konsumwelt leider überschritten.

marion
30.09.2017, 17:25
Man kann nicht abgrundtief Schlechtes wie den Faschismus mit etwas Gutem, was sehr schlecht gemacht wurde, vergleichen.

Die NSDAP war aber auch eine linke Partei :D also Linke sind alle Idioten :D unfähig eine Gesellschaft vernünftig zu führen

Kreuzbube
30.09.2017, 17:40
Gezwungen?

Wer hat wem gezwungen?

Man hätte nicht unbedingt auf den Westen zurückgreifen müssen, wenn....ja wenn die Planwirtschaft das gewesen wäre, was die Sozialisten meinten.
Man hatte genügend eigene Rohstoffe (Sowjetunion, China usw.) Bei einem funktionierendem Wirtschaftssystem hätte man auch ohne den Westen auskommen können, nur funktionierte das Wirschaftssystem eben nicht. Technische Entwicklungen wurden verpennt oder erst gar nicht in die Produktion gegeben, Maschinen nicht erneuert usw. usw., so das man sich selber gezwungen sah........

Sicher. Aber auch im Ostblock war sich jeder selbst der Nächste. Die DDR verkaufte das aus SU-Öl gewonnene Benzin nebst Diesel an den Westen. Das guckten sich die Russen `ne Weile an und drehten dann den Hahn ab bzw. kürzer, um selbst vom Weltmarkt zu profitieren. Ich favorisiere trotzdem ein Neutrales Deutschland mit der Achse Moskau-Berlin-Paris!

Kreuzbube
30.09.2017, 17:45
Selbst regionale Kriege wären nur wie der berühmte Tropfen auf den heissen Stein.

Wenn sich die Weltbevölkerung jährlich um rund 100 Millionen vermehrt, müsste ein Krieg schon Dimensionen erreichen, die wir uns lieber nicht vorstellen sollten.

Alles Spekulieren ändert nichts an der Tatsache, dass sich die gesamte Menschheit unablässig weit über alle Vernunftsgrenzen hinaus vermehrt.

Leider vornehmlich die Nichtsnutze. Das wird böse enden!:)

juenger_fan
30.09.2017, 22:12
Die NSDAP war aber auch eine linke Parte . . .Sicher, sicher, in Takkatukkaland bestimmt. :fuck:

Freimein
30.09.2017, 22:34
DDR?

Sie war eine rote Diktatur wo die Partei ,die Partei ...immer Recht hatte und der Sozialismus in seinen Lauf weder Ochs noch Esel hielten auf Und dieHonnecker- Elite mit der roten Gestapo (Stasi)Ihre Macht durchsetzte .Ein Staat der unter der Knute des Zangsbruder /Freudes der Sowjetunion stand !!

marion
01.10.2017, 11:47
Sicher, sicher, in Takkatukkaland bestimmt. :fuck:

du hast natürlich nie Götz Alys - Hitlers Volksstaat gelesen :hd: so seit ihr Linksfaschisten halt, kennt man ja mittlerweile

http://der.kritisator.de/2012/waren-die-nazis-links/

juenger_fan
01.10.2017, 12:23
du hast natürlich nie Götz Alys - Hitlers Volksstaat gelesen :hd: so seit ihr Linksfaschisten halt, kennt man ja mittlerweile

http://der.kritisator.de/2012/waren-die-nazis-links/Na klar, hattu schön deinen Sturmbannführer nachgebrabbelt, biodeutsche Faschobraut. :fuck:

juenger_fan
01.10.2017, 12:25
du hast natürlich nie Götz Alys - Hitlers Volksstaat gelesen :hd: so seit ihr Linksfaschisten halt, kennt man ja mittlerweile

http://der.kritisator.de/2012/waren-die-nazis-links/


Na klar, hattu schön deinen Sturmbannführer nachgebrabbelt, biodeutsche Faschobraut. :fuck:

antiseptisch
01.10.2017, 12:29
Sicher. Arbeit bedeutet ja auch, dieselbe effektiver zu gestalten. Durch neue Software und Maschinen zum Beispiel. Die Frage ist halt nur, ob sich die Einsparungen gegen die Menschen richten, oder zu deren Nutzen geschehen.

Genau. Das ist der ewige Konflikt zwischen Betriebswirtschaft und Volkswirtschaft. Seit Adam Smith kann sich niemand mehr vorstellen, dass die Maximierung des Nutzens der Mikroökonomie nicht auch automatisch den größten Nutzen in der Makroökonomie herbeiführt.

Dr Mittendrin
01.10.2017, 12:31
Ein anderes, grundsätzliches Problem der Planwirtschaft hast du nicht angesprochen: Die Ausschaltung der Marktmechanismen.

Erst durch die Entscheidungen der Käufer von Produkten zwischen verschiedenen Ausführungen und Qualitätsstufen eines bestimmten Erzeugnisses gibt es ein zwangsläufiges Feedback für die Hersteller (sofern er überhaupt mehrere Hersteller des gleichen Erzeugnisses gibt).

Dieses Feedback qua Käuferentscheid ist der eigentliche Motor für die Weiterentwicklung von Produkten.

Wenn man nur die Wahl zwischen einem blauen und einem grünen Trabbi hat, fühlt sich der Entwickler nicht bemüßigt, etwas am Motor oder an der Federung zu verbessern. Das Zeug wird doch so oder so gekauft.

Erst Konkurrenz erzwingt Innovationen. Es darf allerdings nicht ruinös werden, und diesen Punkt hat die westliche Konsumwelt leider überschritten.



Richtig, im Sozialismus kannte man keinen Konkurrenzdruck und Wettbewerb.
Was mich aber etwas beeindruckt. Aussenpolitisch hatte die Sowjetunion in punkto Rüstung Wettbewerb und da strengte man sich an um der Nato was entgegensetzen zu können.

Dr Mittendrin
01.10.2017, 12:33
Sicher. Arbeit bedeutet ja auch, dieselbe effektiver zu gestalten. Durch neue Software und Maschinen zum Beispiel. Die Frage ist halt nur, ob sich die Einsparungen gegen die Menschen richten, oder zu deren Nutzen geschehen.

Mehrheitlich Nutzen. Früher konnte ein Bauer 6 Menschen ernähren, heute 200.

Chronos
01.10.2017, 12:35
Richtig, im Sozialismus kannte man keine Konkurrenzdruck und Wettbewerb.
Was mich aber etwas beeindruckt. Aussenpolitisch hatte die Sowjetunion in punkto Rüstung Wettbewerb und da strengte man sich an um der Nato was entgegensetzen zu können.
Diese wahnsinnige Rüstung aus Abschreckungs- und Prestigegründen war ja letztlich der finale Sargnagel für die UdSSR.

Dr Mittendrin
01.10.2017, 12:46
Diese wahnsinnige Rüstung aus Abschreckungs- und Prestigegründen war ja letztlich der finale Sargnagel für die UdSSR.


Klar war es so. Aber selbst der Sozialismus schafft Innovationen in einem Teilbereich wenigstens, wird ihm Wettbewerb aufgezwungen. Wobei ich heutige Innovationen in Rüstung in Russland für effizienter und erfolgreicher halte. Ich lese das oft in Sputnik News.

antiseptisch
01.10.2017, 14:41
Stimmt, die DDR hat die Deutschen so sehr geliebt, daß sie sie totgeschossen hat, wenn sie gehen wollten.

Das ist doch kein Widerspruch. Ausländer kommen nicht rein und Deutsche bleiben drin.

marion
01.10.2017, 15:10
Mehrheitlich Nutzen. Früher konnte ein Bauer 6 Menschen ernähren, heute 200.

ziehst du den Stecker , der Strom fällt aus, sieeeht daaas ganz anders aus

antiseptisch
01.10.2017, 15:12
Dennoch, die Verfassung der DDR und ihre Gesetze beim Wort genommen und nicht gebrochen und die Rechte von denen man heute nur träumen kann, Recht auf einen Arbeitsplatz, Gleiche Bezahlung von Mann und Frau, keine Arbeitslosigkeit, Brechung des Bildungsprivilegs, kostenlose allgemeine Krankenversorgung, Recht auf Kinderkrippenplätze, auskömmliche Rente usw., klingen doch hier in der BRD wie ein Märchen.

Sie sind auch heute noch ein Märchen, da auf Dauer unbezahlbar. Die DDR ging nicht ohne Grund pleite.

Dr Mittendrin
01.10.2017, 16:57
ziehst du den Stecker , der Strom fällt aus, sieeeht daaas ganz anders aus

Klar oder die Sonne liefert keinen Solarstrom, noch bewegt sich das im kleinen Rahmen.

Dr Mittendrin
01.10.2017, 17:00
Ja und es ist dabei heraus gekommen, was bei unserer gruseligen Geschichte herauskommen musste, mit all den gruseligen Einzelheiten. Dennoch, die Verfassung der DDR und ihre Gesetze beim Wort genommen und nicht gebrochen und die Rechte von denen man heute nur träumen kann, Recht auf einen Arbeitsplatz, Gleiche Bezahlung von Mann und Frau, keine Arbeitslosigkeit, Brechung des Bildungsprivilegs, kostenlose allgemeine Krankenversorgung, Recht auf Kinderkrippenplätze, auskömmliche Rente usw., klingen doch hier in der BRD wie ein Märchen.

Das wurde auch fett belohnt mit einer Währung um die man sich weltweit gerissen hat und mit der man tolle Einkäufe im Intershop tätigen konnte.
Und dennoch, das System war mit Ablaufdatum, also nichts für ewig.

Kreuzbube
01.10.2017, 17:30
Genau. Das ist der ewige Konflikt zwischen Betriebswirtschaft und Volkswirtschaft. Seit Adam Smith kann sich niemand mehr vorstellen, dass die Maximierung des Nutzens der Mikroökonomie nicht auch automatisch den größten Nutzen in der Makroökonomie herbeiführt.

Die Grundfrage bleibt. Soll die Wirtschaft den Menschen dienen oder die Menschen der Wirtschaft.

juenger_fan
01.10.2017, 17:30
Das wurde auch fett belohnt mit einer Währung um die man sich weltweit gerissen hat und mit der man tolle Einkäufe im Intershop tätigen konnte.
Und dennoch, das System war mit Ablaufdatum, also nichts für ewig.Ich würde es so formulieren, es war ein erster Versuch, so wie alle Gesellschaftssysteme sich in der menschlichen Geschichte erst langfristig, nach historisch begrenzten geografisch isolierten Frühstadien, wie etwa der Kapitalismus in den spätmittelalterlichen oberitalienischen Städten durchgesetzt haben, Sklavenhaltergesellschaft, Feudalismus oder Kapitalismus hatten Vorläufer, die zunächst wieder untergingen und die DDR mit ihrem "Kleingärtner - Karnickelzüchtersozialismus" mit einer Kurie, sprich mit dem Politbüro und einer Inquisition, sprich STASI, war halt ein typisch deutscher Versuch mit feudalen Zügen, wie Jürgen Kuczynski einmal schrieb. Gehst du davon aus, dass dieser Kapitalismus in seiner imperialistischen Endphase, für ewig existieren wird? Ewig wäre dann sehr überschaubar, bei dem weltweiten momentanen Raubbau an Klima und Resourcen handelt es sich ja dann maximal um 100 bis 200 Jahre.

antiseptisch
01.10.2017, 17:32
Die Grundfrage bleibt. Soll die Wirtschaft den Menschen dienen oder die Menschen der Wirtschaft.

Das meine ich nicht. Lies nochmal. Denn daran scheitern sogar die meisten Ökonomen.

Kreuzbube
01.10.2017, 17:33
Das meine ich nicht. Lies nochmal. Denn daran scheitern sogar die meisten Ökonomen.

Alles Wesentliche dazu ist gesagt.

Dr Mittendrin
01.10.2017, 17:41
Ich würde es so formulieren, es war ein erster Versuch, so wie alle Gesellschaftssysteme sich in der menschlichen Geschichte erst langfristig, nach historisch begrenzten geografisch isolierten Frühstadien, wie etwa der Kapitalismus in den spätmittelalterlichen oberitalienischen Städten durchgesetzt haben, Sklavenhaltergesellschaft, Feudalismus oder Kapitalismus hatten Vorläufer, die zunächst wieder untergingen und die DDR mit ihrem "Kleingärtner - Karnickelzüchtersozialismus" mit einer Kurie, sprich mit dem Politbüro und einer Inquisition, sprich STASI, war halt ein typisch deutscher Versuch mit feudalen Zügen, wie Jürgen Kuczynski einmal schrieb. Gehst du davon aus, dass dieser Kapitalismus in seiner imperialistischen Endphase, für ewig existieren wird? Ewig wäre dann sehr überschaubar, bei dem weltweiten momentanen Raubbau an Klima und Resourcen handelt es sich ja dann maximal um 100 bis 200 Jahre.

Ich sehe in USA imperialen Kapitalismus nicht hier. Und das Weltbevölkerungswachstum sehe ich isoliert zum Kapitalismus. Er käme auch mit ewig 2 Millarden Menschen klar. Ein quantitatives Wachstum sehe ich auch schädlich, aber nicht ein qualitatives Wachstum.

Antisozialist
01.10.2017, 17:44
Ja und es ist dabei heraus gekommen, was bei unserer gruseligen Geschichte herauskommen musste, mit all den gruseligen Einzelheiten. Dennoch, die Verfassung der DDR und ihre Gesetze beim Wort genommen und nicht gebrochen und die Rechte von denen man heute nur träumen kann, Recht auf einen Arbeitsplatz, Gleiche Bezahlung von Mann und Frau, keine Arbeitslosigkeit, Brechung des Bildungsprivilegs, kostenlose allgemeine Krankenversorgung, Recht auf Kinderkrippenplätze, auskömmliche Rente usw., klingen doch hier in der BRD wie ein Märchen.

Lohn und Rente, mit dem oder der man nichts kaufen konnte.
Mütter, die zu ihrem Erwerbsglück gezwungen wurden.
Privilegierung des Arbeiters und damit Entwertung typischen Frauenberufe.
Höhere Bildung nicht für Kinder aus systemfernen Familien.
Krank machende Industrieemissionen. :D

antiseptisch
01.10.2017, 19:16
Alles Wesentliche dazu ist gesagt.

Das kannst du nicht beurteilen. Es bleibt also dabei: Profitmaximierung in der Mikroökonomie führt noch lange nicht zu Wohlstand für Alle im Sinne von Ehrhardt. Aber das können kleine Geister auch gedanklich gar nicht nachvollziehen. Da herrscht ja immer noch die Grundhaltung "viel hilft viel" vor. Und: "Wenn jeder an sich denkt, ist an Alle gedacht". :D

konfutse
01.10.2017, 20:05
Naja, wenn sich 5 Leute einen Arbeitsplatz teilen, kann von tatsächlicher Arbeit wohl kaum noch die Rede sein.
Daß solche Leute in der westlichen Leistungsgesellschaft versagen, dürfte kaum verwundern.
Du hast zuviel BLÖD gelesen! Versagt haben die zwangsimportierten Westbeamten und sonstigen Glücksritter.

Larry Plotter
01.10.2017, 20:19
Ein anderes, grundsätzliches Problem der Planwirtschaft hast du nicht angesprochen: Die Ausschaltung der Marktmechanismen.

Erst durch die Entscheidungen der Käufer von Produkten zwischen verschiedenen Ausführungen und Qualitätsstufen eines bestimmten Erzeugnisses gibt es ein zwangsläufiges Feedback für die Hersteller (sofern er überhaupt mehrere Hersteller des gleichen Erzeugnisses gibt).

Dieses Feedback qua Käuferentscheid ist der eigentliche Motor für die Weiterentwicklung von Produkten.

Wenn man nur die Wahl zwischen einem blauen und einem grünen Trabbi hat, fühlt sich der Entwickler nicht bemüßigt, etwas am Motor oder an der Federung zu verbessern. Das Zeug wird doch so oder so gekauft.

Erst Konkurrenz erzwingt Innovationen. Es darf allerdings nicht ruinös werden, und diesen Punkt hat die westliche Konsumwelt leider überschritten.


Das war ein Problem der Planwirtschaft, aber es gab noch andere.
Wollte mich nicht dazu auslassen, deswegen schrieb ich nur,
dass das Wirtschaftssystem eben nicht funktionierte.

Larry Plotter
01.10.2017, 20:24
Sicher. Aber auch im Ostblock war sich jeder selbst der Nächste. Die DDR verkaufte das aus SU-Öl gewonnene Benzin nebst Diesel an den Westen. Das guckten sich die Russen `ne Weile an und drehten dann den Hahn ab bzw. kürzer, um selbst vom Weltmarkt zu profitieren. Ich favorisiere trotzdem ein Neutrales Deutschland mit der Achse Moskau-Berlin-Paris!


Ach das Problem ist ein Grundsätzliches, unabhängig vom Wirtschaftssystem.

Ein neutrales Deutschland, ..... , nach unserer Vergangenheit wirds das nicht mehr geben.
Wobei, es gibt nicht wenige, die diese Achse gar nicht so schlecht finden,
die Russen hätten die Rohstoffe, wir die Technologie
und die Franzosen wären die Diplomaten,
die dürfen alles sagen ohne angefeindet zu werden.

Kreuzbube
01.10.2017, 22:46
Ach das Problem ist ein Grundsätzliches, unabhängig vom Wirtschaftssystem.

Ein neutrales Deutschland, ..... , nach unserer Vergangenheit wirds das nicht mehr geben.
Wobei, es gibt nicht wenige, die diese Achse gar nicht so schlecht finden,
die Russen hätten die Rohstoffe, wir die Technologie
und die Franzosen wären die Diplomaten,
die dürfen alles sagen ohne angefeindet zu werden.

Eben. Fehlt nur noch ein Meister, der die bösen Amis wegzaubert.:)

Kreuzbube
01.10.2017, 22:49
Das kannst du nicht beurteilen. Es bleibt also dabei: Profitmaximierung in der Mikroökonomie führt noch lange nicht zu Wohlstand für Alle im Sinne von Ehrhardt. Aber das können kleine Geister auch gedanklich gar nicht nachvollziehen. Da herrscht ja immer noch die Grundhaltung "viel hilft viel" vor. Und: "Wenn jeder an sich denkt, ist an Alle gedacht". :D

Haben wir heute unser`n Philosophentag?:auro:

Britta_Durst
25.03.2018, 16:33
ich habe mich sehr wohl gefühlt in der DDR

Tryllhase
26.03.2018, 09:06
ich habe mich sehr wohl gefühlt in der DDR
Sieht man von der niedrigen Gewalt-Kriminalitätsrate ab, so fühlten sich in der DDR vorzugsweise folgende Personengruppen "sehr wohl"
- Bonzen mit Zugang zu Sonderläden, Sonderkontingenten an PKW, Grundstücken und Urlaubsplätzen
- Personen mit reicher Westverwandtschaft, die über Genex oben Genanntes ihrer Ostverwandtschaft bezahlten
- verbohrte Pseudo-Kommunisten, die auch unter dem herrschenden Mangel froh waren, dass der Klassenfeind fern blieb
dazu gab es noch eine Gruppe von Menschen, die sich durch ein Beziehungsgeflecht einen Ausgleich des Mangels geschaffen hatten.
Der Rest fühlte sich unwohl.

Daggu
26.03.2018, 09:10
ich habe mich sehr wohl gefühlt in der DDR

Ich niemals, einige der Gründe dafür hat der User Tryllhase ausreichend und nachhaltig formuliert.

mabac
26.03.2018, 09:54
Sieht man von der niedrigen Gewalt-Kriminalitätsrate ab, so fühlten sich in der DDR vorzugsweise folgende Personengruppen "sehr wohl"
- Bonzen mit Zugang zu Sonderläden, Sonderkontingenten an PKW, Grundstücken und Urlaubsplätzen
- Personen mit reicher Westverwandtschaft, die über Genex oben Genanntes ihrer Ostverwandtschaft bezahlten
- verbohrte Pseudo-Kommunisten, die auch unter dem herrschenden Mangel froh waren, dass der Klassenfeind fern blieb
dazu gab es noch eine Gruppe von Menschen, die sich durch ein Beziehungsgeflecht einen Ausgleich des Mangels geschaffen hatten.
Der Rest fühlte sich unwohl.

Durstige Menschen fühlten sich auch sehr wohl.

Judith
26.03.2018, 11:05
Keine Obdachlosen????

https://de.wikipedia.org/wiki/Obdachlosendiskriminierung

Tryllhase
26.03.2018, 12:16
Keine Obdachlosen????

https://de.wikipedia.org/wiki/Obdachlosendiskriminierung
Die konnte es aus folgenden Gründen nicht geben. Altbau-Wohnungen waren in der DDR schon ab 25 Mark zu haben. Jede noch so unqualifizierte Arbeit hätte diese Mieten locker ermöglicht. Wer aber nicht arbeiten wollte, fiel unter den Asozialitätsparagrafen. Er bekam vergittertes Quartier und Zwangsarbeit. Deshalb wäre jeder Obdachlose, der auf der Straße campierte, sofort "betreut" worden.

Zirkuszelt
26.03.2018, 12:26
Sieht man von der niedrigen Gewalt-Kriminalitätsrate ab, so fühlten sich in der DDR vorzugsweise folgende Personengruppen "sehr wohl"
- Bonzen mit Zugang zu Sonderläden, Sonderkontingenten an PKW, Grundstücken und Urlaubsplätzen
- Personen mit reicher Westverwandtschaft, die über Genex oben Genanntes ihrer Ostverwandtschaft bezahlten
- verbohrte Pseudo-Kommunisten, die auch unter dem herrschenden Mangel froh waren, dass der Klassenfeind fern blieb
dazu gab es noch eine Gruppe von Menschen, die sich durch ein Beziehungsgeflecht einen Ausgleich des Mangels geschaffen hatten.
Der Rest fühlte sich unwohl.
Der Rest sich unwohl über
alle die oben aufgezählten, die bei der ersten freien Volkskammerwahl 1990 PDS gewählt haben .....!

Tryllhase
26.03.2018, 12:35
Der Rest sich unwohl über
alle die oben aufgezählten, die bei der ersten freien Volkskammerwahl 1990 PDS gewählt haben .....!
Ich füge mal das vergessene "fühlt" ein. Das Problem lag darin, dass allen, die sich wohlfühlten, ihre Privilegien, die sie über dem gewöhnlichen Volk besaßen, verloren gingen. Sie konnten nicht mehr mit ihrem neuen großen Wagen prahlen, mit ihrer Sonderversorgung, für die der Gewöhnliche z.B. im Delikatladen horrende Summen zahlen musste. Alles, was sie wieder wollten, ist Erhabenheit über dem Volk. Und das wollen sie immer noch.

Maitre
26.03.2018, 12:38
Die konnte es aus folgenden Gründen nicht geben. Altbau-Wohnungen waren in der DDR schon ab 25 Mark zu haben. Jede noch so unqualifizierte Arbeit hätte diese Mieten locker ermöglicht. Wer aber nicht arbeiten wollte, fiel unter den Asozialitätsparagrafen. Er bekam vergittertes Quartier und Zwangsarbeit. Deshalb wäre jeder Obdachlose, der auf der Straße campierte, sofort "betreut" worden.

Bei manchen Leuten hat man auch aufgegeben. Wir hatten einen Arbeitslosen im Dorf, der hatte eine Gemeindewohnung und durfte sich täglich seine 10 Mark auf der Gemeinde abholen. Nebenbei hat er noch Kleintätigkeiten gemacht, Rasen gemäht oder Kohlen geschippt, da war es aber besser erst die Arbeit machen zu lassen und ihn dann erst zu bezahlen. Der wurde nach der Wende obdachlos und lag eines kalten Winters tot auf einer Straße.

Tryllhase
26.03.2018, 12:43
Bei manchen Leuten hat man auch aufgegeben. Wir hatten einen Arbeitslosen im Dorf, der hatte eine Gemeindewohnung und durfte sich täglich seine 10 Mark auf der Gemeinde abholen. Nebenbei hat er noch Kleintätigkeiten gemacht, Rasen gemäht oder Kohlen geschippt, da war es aber besser erst die Arbeit machen zu lassen und ihn dann erst zu bezahlen. Der wurde nach der Wende obdachlos und lag eines kalten Winters tot auf einer Straße.
Ja, in solchen Fällen war wirklich jede Mühe vertan. Aber man hätte sich in der DDR sofort um ihn gekümmert und ihn nicht liegen gelassen. Es ist auch kein Fall bekannt, dass Tote monatelang in ihrer Wohnung lagen. Die Rundumüberwachung der Bürger hatte hier ausnahmsweise mal ihr Gutes.

Stötteritz
26.03.2018, 13:24
Rundumüberwachung! Der ist gut. Gar manch nostalgisch verblendete Ossi würde es zwischenmenschliche Fürsorge nennen. Na gut den Begriff „zwischenmenschlich“ haben wir nun mit Erfolg entsorgt, abgeschafft. Ich weiß noch( als Kind in den 60zigern) hatten wir im Haus( Mehrfamilienhaus) reichlich alte Menschen welche allein lebten. Dennoch kannte man und kümmerte man sich. War mal das Rollo bei dem Einem zwei Tage nicht aufgezogen, oder beim Anderen die Zeitung nicht aus dem Briefkasten geholt, hatte man zwei Tage die alte Riemer nicht gesehen, oder den Älteren Jubisch beim Gang zur Mülltonne… na dann sprang postum der IM- Instinkt an. Da ist was faul. Hier hat der Klassenfeind was vor. Also zum ABV und Meldung machen. Ja und Heute= klingelt es( wenn überhaupt) und Jemand steht vor der Tür und fragt…riechen sie nicht das es seit drei Wochen stinkt? Ja und ich… eh ein wenig, hab die Fenster geöffnet, das ist Sache des Vermieters. Der Jemand sagt zu mir= na weil der dicke Büttner seit einem Monat tot in seiner Wohnung liegt. Und ich….tschuldigung wer ist Büttner? Jemand= na ihr Nachbar. Ah Büttner hieß der!

Lena9292
02.04.2018, 13:20
Wir sind seit fast 30 Jahren Westen. Was bitte hat sich bezüglich Rundumüberwachung seitdem verändert?
Frührentner liegen ganztags am offenen Fenster auf Wache und man weiß ganz genau, wann Du morgens (und ob) aus dem haus gehst und wieviele Besucher bei Dir wie lange in der Wohnung sind bzw gar deren Biografie (weil jeder jeden irgendwoher kennt oder zumindest ein Gerücht). Auf Arbeit werden die Emails und Telefonate überwacht und wer Dich morgens bis 11 Uhr noch nicht zum Klo gehen sah - der fragt sofort in der Personalverwaltung nach. Kameras sind überall - weil man ja auf dem Klo tötlich umkippen kann und gerettet werden soll. Früher kannte man die Stasi - aber heute bin ich mehr überwacht als damals.

Zirkuszelt
02.04.2018, 13:24
Wir sind seit fast 30 Jahren Westen. Was bitte hat sich bezüglich Rundumüberwachung seitdem verändert?
Frührentner liegen ganztags am offenen Fenster auf Wache und man weiß ganz genau, wann Du morgens (und ob) aus dem haus gehst und wieviele Besucher bei Dir wie lange in der Wohnung sind bzw gar deren Biografie (weil jeder jeden irgendwoher kennt oder zumindest ein Gerücht). Auf Arbeit werden die Emails und Telefonate überwacht und wer Dich morgens bis 11 Uhr noch nicht zum Klo gehen sah - der fragt sofort in der Personalverwaltung nach. Kameras sind überall - weil man ja auf dem Klo tötlich umkippen kann und gerettet werden soll. Früher kannte man die Stasi - aber heute bin ich mehr überwacht als damals.

Lebst Du in einer Stadt unter 50000 Einwohner? In einer Gross tadt sieht das vielleicht ein bisschen etwas anders aus .

Das Leben
02.04.2018, 13:24
Wir sind seit fast 30 Jahren Westen. Was bitte hat sich bezüglich Rundumüberwachung seitdem verändert?
.

Sie ist viel geschickter und hinterhältiger geworden."Regimekritiker" landen nicht mehr im Knast, sondern im absoluten gesellschaftlichen Abseits. Aber gut, auch immer öfter im Knast.
So etwas wie den NSU zu erfinden, um die eigenen staatlichen Verwicklungen mit den Islamisten, der Organisierten Kriminalität und dem Wunsch zur Auslöschung der Deutschen zu verstecken, hat nicht mal Mielke geschafft.

Die DDR war trotz aller miesen Dinge, die es dort auch gab, noch fairer zu ihren Bürgern als die heutige brd.

Zirkuszelt
02.04.2018, 13:27
Sie ist viel geschickter und hinterhältiger geworden."Regimekritiker" landen nicht ,mehr im Knast, sondern im absoluten gesellschaftlichen Abseits. Aber gutm, auch immer öfter im Knast.
Die DDR war trotz aller miesen dinge, die es dort auch gab, noch fairer zu ihren Bürgern als die heutige brd.

Die Ostzone war fairer, weil sie Selbstschussanlagen, Minenfelder und das Delikt " staatsfeindliche Hetze" unverblümter präsentierte? Seid ihr Ostdeutschen alle "krank"?

Bettmaen
02.04.2018, 13:32
Die Ostzone war fairer, weil sie Selbstschussanlagen, Minenfelder und das Delikt " staatsfeindliche Hetze" unverblümter präsentierte? Seid ihr Ostdeutschen alle "krank"?
Na, na...ist es humaner, die Grenzen aufzumachen und Millionen notgeiler und oft aggressiver Moslems, Neescher und was es sonst auf Gottes Erden gibt, auf die Leute loszulassen?

Staatsfeindliche Hetze - das Gegenstück in der BRD ist "hate speech". Den Staat und vor allem das deutsche Volk zu beschimpfen, geht hingegen völlig in Ordnung. Ein schleichender Genozid ist ebenfalls okay.

Das Leben
02.04.2018, 13:34
Die Ostzone war fairer, weil sie Selbstschussanlagen, Minenfelder und das Delikt " staatsfeindliche Hetze" unverblümter präsentierte? Seid ihr Ostdeutschen alle "krank"?

Die Staatsgrenze zwischen den beiden deutschen Staaten war die Folge des kalten Krieges. Zwischen den anderen Staaten des Ostblocks und dem Westen war es auch nicht besser. Diese Grenze war nicht "hausgemacht".

Heute hätte sie allerdings mMn die berechtigung, die sie damals in der Form sicher nicht hatte. Um das Gebiet der Ex DDR und Osteuropa vor der durch die brd zu verantwortenden Musel-Invasion wirksam und intensiv zu schützen.

Was ist heute anders? Selbstschussanlagen gibt es nicht mehr, dafür sinnbildlich 1000 andere tödliche Stolperfallen.

Warum wohl sind selbst die HEUTIGEN Bürger in den 5 durch die brd okkupierten Bundesländern mental, körperlich und geistig immer noch stärker als die Wessies?(Obwol sich das langsam alles angleicht, leider)

Das Leben
02.04.2018, 13:38
Na, na...ist es humaner, die Grenzen aufzumachen und Millionen notgeiler und oft aggressiver Moslems, Neescher und was es sonst auf Gottes Erden gibt, auf die Leute loszulassen?

Staatsfeindliche Hetze - das Gegenstück in der BRD ist "hate speech". Den Staat und vor allem das deutsche Volk zu beschimpfen, geht hingegen völlig in Ordnung. Ein schleichender Genozid ist ebenfalls okay.

Du hast recht. Gegenüber dem, was HEUTE (!!) die brd darstellt, war die DDR lange bis in die 80ger herein regelrecht ein deutsches Paradies ohne Konsummöglichkeiten, aber mit allem, was man brauchte.

Bei all den unschönen Dingen, die natürlich auch dort passiert sind.
Die waren allerdings allzu oft nur dem Kampf der beiden Machtblöcke geschuldet.

Zirkuszelt
02.04.2018, 13:44
Na, na...ist es humaner, die Grenzen aufzumachen und Millionen notgeiler und oft aggressiver Moslems, Neescher und was es sonst auf Gottes Erden gibt, auf die Leute loszulassen?

Staatsfeindliche Hetze - das Gegenstück in der BRD ist "hate speech". Den Staat und vor allem das deutsche Volk zu beschimpfen, geht hingegen völlig in Ordnung. Ein schleichender Genozid ist ebenfalls okay.

"Den Staat und das deutsche Volk beschimpfen"? Was hat die Drecks-SED gemacht?Westdeutschland war der Klassenfeind, den man zu hassen hatte.Die Ostzonenbürger wurden zu Bütteln der Sowjetbesatzungsmacht gemacht.Ihr Ostzonler wart nicht deutscher als die Westdeutschen.

Chronos
02.04.2018, 13:49
Na, na...ist es humaner, die Grenzen aufzumachen und Millionen notgeiler und oft aggressiver Moslems, Neescher und was es sonst auf Gottes Erden gibt, auf die Leute loszulassen?

Staatsfeindliche Hetze - das Gegenstück in der BRD ist "hate speech". Den Staat und vor allem das deutsche Volk zu beschimpfen, geht hingegen völlig in Ordnung. Ein schleichender Genozid ist ebenfalls okay.
Die Verknüpfung der beiden völlig voneinander unabhängigen Entwicklungen ist schlicht falsch.

Als die Mauer fiel, konnte noch niemand ahnen, dass es dereinst eine SED-Schnepfe an die Spitze einer schon durch Kohl kaputtgewirtschafteten CDU schaffen und bald darauf das Land für Millionen asozialen Schrotts aus Nahost und Afrika öffnen wird.

Die Wiedervereinigung war ein absoluter Glücksfall für uns Deutsche, und nur niederträchtige Charakterschweine bedauern, dass man ein geteiltes Volk wieder ein gemeinsames Volk werden lässt.

Die Zuwanderung ist ein ganz anderes Problem und es erfordert die gemeinsame Kraft aller Deutschen, dieses Unrechtregime so schnell wie möglich zu beseitigen. Aber deswegen teilt man ein Volk nicht mehr, sondern hält es für den gemeinsamen Kampf gegen die bösartige Merkel-Diktatur zusammen.

Bettmaen
02.04.2018, 13:55
"Den Staat und das deutsche Volk beschimpfen"? Was hat die Drecks-SED gemacht?Westdeutschland war der Klassenfeind, den man zu hassen hatte.Die Ostzonenbürger wurden zu Bütteln der Sowjetbesatzungsmacht gemacht.Ihr Ostzonler wart nicht deutscher als die Westdeutschen.
Ich bin Rheinländer. Wir "Wessis" waren und sind Büttel der USA. Ist das etwa besser? Wir müssen jede Marotte der USA mitmachen und nachmachen - einschließlich der Umvolkung.

Besser war DDR hinsichtlich ihrer demographischen Zusammensetzung. Das kommt uns heute noch als Volk zugute. Wäre Mitteldeutschland seit 1949 Teil der BRD, sähe es dort aus wie in Duisburg, München und Köln.

Bettmaen
02.04.2018, 14:01
Die Verknüpfung der beiden völlig voneinander unabhängigen Entwicklungen ist schlicht falsch.

Als die Mauer fiel, konnte noch niemand ahnen, dass es dereinst eine SED-Schnepfe an die Spitze einer schon durch Kohl kaputtgewirtschafteten CDU schaffen und bald darauf das Land für Millionen asozialen Schrotts aus Nahost und Afrika öffnen wird.

Die Wiedervereinigung war ein absoluter Glücksfall für uns Deutsche, und nur niederträchtige Charakterschweine bedauern, dass man ein geteiltes Volk wieder ein gemeinsames Volk werden lässt.

Die Zuwanderung ist ein ganz anderes Problem und es erfordert die gemeinsame Kraft aller Deutschen, dieses Unrechtregime so schnell wie möglich zu beseitigen. Aber deswegen teilt man ein Volk nicht mehr, sondern hält es für den gemeinsamen Kampf gegen die bösartige Merkel-Diktatur zusammen.
Dem kann ich weitgehend zustimmen, aber ich sehe Merkel nicht als Ausnahme, sondern in einer Kette der Bundeskanzler, die ihrem Volk schaden wollten. Okay, bei Merkel weiß man nicht, ob sie wirklich Teil des deutschen Volkes. Laut Christoph Hörstel soll sie mütterlicherseits polnisch-jüdischer Herkunft sein.

Wir haben kein Personalproblem, sondern ein Systemproblem. Wenn Merkel geht, kommt ein anderer Volkszerstörer. Die Rhetorik mag sich unterscheiden, aber die Ziele sind identisch. Ein Helmut Schmidt sagte: "Mir kommt kein Türke über die Grenze". Eine Merkel sagt: "Der Islam gehört zu Deutschland." An der Realität ändert das nichts.

Chronos
02.04.2018, 14:12
Dem kann ich weitgehend zustimmen, aber ich sehe Merkel nicht als Ausnahme, sondern in einer Kette der Bundeskanzler, die ihrem Volk schaden wollten. Okay, bei Merkel weiß man nicht, ob sie wirklich Teil des deutschen Volkes. Laut Christoph Hörstel soll sie mütterlicherseits polnisch-jüdischer Herkunft sein.

Wir haben kein Personalproblem, sondern ein Systemproblem. Wenn Merkel geht, kommt ein anderer Volkszerstörer. Die Rhetorik mag sich unterscheiden, aber die Ziele sind identisch. Ein Helmut Schmidt sagte: "Mir kommt kein Türke über die Grenze". Eine Merkel sagt: "Der Islam gehört zu Deutschland." An der Realität ändert das nichts.
Die Merkel würde ich schon als negativ herausragenden Betriebsunfall in der Reihe der bundesdeutschen Kanzler sehen. So schlimm hat noch kein Kanzler vor ihr - unabhängig von dessen jeweiliger Parteizugehörigkeit - versagt bzw. volksverräterisch agiert.

Selbst der tumbe Kohl wollte noch mit Prämien die Rückkehr vieler Türken und sonstigen Ausländer anschieben, was dann aber anscheinend nicht funktionierte - zumindest ist mir nicht bekannt, weshalb der Ansatz dann schnell wieder aufgegeben wurde.

Unter einem Kiesinger oder auch Schmidt wäre das alles nicht passiert, was diese Wahnsinnige aus der Uckermark jetzt mit dem Land anstellt.

Die gehört..... ääähhh ..... stopp, den Rest muss ich mir verkneifen. Aber ich hoffe, dass all die Pfeifen in der CDU eines Tages dafür büssen müssen, weil sie dieser Teufelin in Menschengestalt die Steigbügel gehalten haben.

Zirkuszelt
02.04.2018, 14:13
Ich bin Rheinländer. Wir "Wessis" waren und sind Büttel der USA. Ist das etwa besser? Wir müssen jede Marotte der USA mitmachen und nachmachen - einschließlich der Umvolkung.

Besser war DDR hinsichtlich ihrer demographischen Zusammensetzung. Das kommt uns heute noch als Volk zugute. Wäre Mitteldeutschland seit 1949 Teil der BRD, sähe es dort aus wie in Duisburg, München und Köln.

Wer München mit Duisburg-Marxloh vergleicht, war nie in München.Höchstens in der Fussgängerzone im Zentrum ,wo die reichen, verschleierten Frauen aus den Golfstaaten einkaufen...!

Bettmaen
02.04.2018, 14:24
Wer München mit Duisburg-Marxloh vergleicht, war nie in München.Höchstens in der Fussgängerzone im Zentrum ,wo die reichen, verschleierten Frauen aus den Golfstaaten einkaufen...!
Duisburg besteht nicht nur aus Marxloh. Der Migrantenanteil in München ist kaum niedriger als in Duisburg. In München gibt es nicht solche Probleme wie sie Duisburg mit den Roma hat. Auch ist die Arbeitslosigkeit unter den Türken, Bosniern und Afrikanern niedriger als unter den Duisburger Ausländern, aber das ändert nichts an der demographischen Brisanz.

ABAS
02.04.2018, 14:37
"Den Staat und das deutsche Volk beschimpfen"? Was hat die Drecks-SED gemacht?Westdeutschland war der Klassenfeind, den man zu hassen hatte.Die Ostzonenbürger wurden zu Bütteln der Sowjetbesatzungsmacht gemacht.Ihr Ostzonler wart nicht deutscher als die Westdeutschen.

Die Russen sind laengst abgezogen und die US Besatzer haben
das noch nicht getan. Erkennst Du den Unterschied? Was nun?
Muessen wir Deutschen den Waffenstillstand mit den USA brechen,
uns die Freiheit und Unabhaengigkeit mit Gewalt erkaempfen?

Was ist der Grund das sich die US Cowboys nicht in ihr eigenes
Land verziehen sondern nach wie vor heilige Deutsche Erde mit
ihren schmierigen Cowboystiefeln beschmutzen?

Zirkuszelt
02.04.2018, 14:50
Die Russen sind laengst abgezogen und die US Besatzer haben
das noch nicht getan. Erkennst Du den Unterschied? Was nun?
Muessen wir Deutschen den Waffenstillstand mit den USA brechen,
uns die Freiheit und Unabhaengigkeit mit Gewalt erkaempfen?

Was ist der Grund das sich die US Cowboys nicht in ihr eigenes
Land verziehen sondern nach wie vor heilige Deutsche Erde mit
ihren schmierigen Cowboystiefeln beschmutzen?

Deutschland, Polen, die baltischen Staaten, Israel etc. sind quasi amerikanische"Flugzeugträger" in feindlichem Gewässer.Die Besatzungen(Bevölkerung) dieser Schiffe werden mit noch relativ kommoden Wirtschaftsverhältnissen charmiert( ruhig gestellt).Bisher ist die Kosten/ Nutzen- Rechnung für beide Seiten noch relativ zufriedenstellend.Wenn Sand ins Getriebe kommt, kann es ungemütlich werden.Gibt es schon genug Sand?

Tryllhase
02.04.2018, 16:57
Na, na...ist es humaner, die Grenzen aufzumachen und Millionen notgeiler und oft aggressiver Moslems, Neescher und was es sonst auf Gottes Erden gibt, auf die Leute loszulassen?

Staatsfeindliche Hetze - das Gegenstück in der BRD ist "hate speech". Den Staat und vor allem das deutsche Volk zu beschimpfen, geht hingegen völlig in Ordnung. Ein schleichender Genozid ist ebenfalls okay.
Wir Ostdeutschen haben immer vor einer Verniedlichung der Stasi und ihrer Agitatoren gewarnt. Nun hat eine solche die Grenzen aufgemacht. Wer nicht hören will, muss fühlen.

Bettmaen
02.04.2018, 17:03
Wir Ostdeutschen haben immer vor einer Verniedlichung der Stasi und ihrer Agitatoren gewarnt. Nun hat eine solche die Grenzen aufgemacht. Wer nicht hören will, muss fühlen.
Hast Du nicht mitbekommen, dass Erika die Seiten gewechselt hat? Die arbeitet seit der Wende für die Ostküste der USA.

Tryllhase
02.04.2018, 17:07
Hast Du nicht mitbekommen, dass Erika die Seiten gewechselt hat? Die arbeitet seit der Wende für die Ostküste der USA.
Aber nicht allein! Du weisst sicherlich, was jemandem bevor steht, der, als ehemals dem Kommunismus dienlich, die Seiten wechselt! Da gibt es so komische Dinge, wie radioaktive Elemente oder gasförmige Mischprodukte.

Schlummifix
02.04.2018, 17:12
Aus der Sicht des Jahres 2018 sage ich: Die Ostdeutschen hätten dieser verkommenen US-BRD niemals beitreten dürfen.

Viele wollten ja auch nur eine Reform der DDR, wie ich das mitbekommen habe.
Dann wurden sie vom Westen einverleibt.

Tryllhase
02.04.2018, 17:17
Aus der Sicht des Jahres 2018 sage ich: Die Ostdeutschen hätten dieser verkommenen US-BRD niemals beitreten dürfen.

Viele wollten ja auch nur eine Reform der DDR, wie ich das mitbekommen habe.
Dann wurden sie vom Westen einverleibt.
Du hast nur die Hälfte mitbekommen. Als die Reformer erkannten, dass die Stasi unter ihrer neuen Bezeichnung "Amt für nationale Verteidigung" ohne jede personelle Änderung weitermachen wollte, gab es für sie nur eine einzige Möglichkeit, die Stasi los zu werden- den sofortigen Anschluss.

suma
11.04.2018, 08:46
Nun, "sehr wohl" habe ich mich auch nicht gefühlt in der DDR. Ich habe mich aber auch nicht unwohl gefühlt. Und ich gehörte keiner Gruppe an die du aufführst. Wenn man das politische weglässt konnte man ein ruhiges Leben führen, ein Spießerparadies. Natürlich habe auch ich neidvoll in das Konsumparadies BRD geschaut. Nur das man dies nicht vergleichen konnte war mir damals schon klar. Dieses kleine Land, das außer Braunkohle und Kalisalz keine Bodenschätze hatte, wurde dann auch noch von seiner Besatzungsmacht ausgebeutet. Da hatte es die Westzone doch entschieden besser. Wie man trotz Kriegszerstörung, fehlender Schwerindustrie, Reparationen und Sanktionen es geschafft hat einen Lebensstandard zu erreichen der selbst in der EG Mittelmass gewesen wäre, ist mir heute noch ein Rätsel. Noch dazu wo man sich nicht einfach ohne Ende verschulden konnte. Rein kaufmännisch war die DDR sauber. Man hatte 18Mrd Schulden beim Westen und 23Mrd Forderungen beim RGW. Dazu noch ein paar Mrd in Gold als Reserve. Da kann von nicht funktionieren keine Rede sein.

suma
11.04.2018, 08:48
Nun, "sehr wohl" habe ich mich auch nicht gefühlt in der DDR. Ich habe mich aber auch nicht unwohl gefühlt. Und ich gehörte keiner Gruppe an die du aufführst. Wenn man das politische weglässt konnte man ein ruhiges Leben führen, ein Spießerparadies. Natürlich habe auch ich neidvoll in das Konsumparadies BRD geschaut. Nur das man dies nicht vergleichen konnte war mir damals schon klar. Dieses kleine Land, das außer Braunkohle und Kalisalz keine Bodenschätze hatte, wurde dann auch noch von seiner Besatzungsmacht ausgebeutet. Da hatte es die Westzone doch entschieden besser. Wie man trotz Kriegszerstörung, fehlender Schwerindustrie, Reparationen und Sanktionen es geschafft hat einen Lebensstandard zu erreichen der selbst in der EG Mittelmass gewesen wäre, ist mir heute noch ein Rätsel. Noch dazu wo man sich nicht einfach ohne Ende verschulden konnte. Rein kaufmännisch war die DDR sauber. Man hatte 18Mrd Schulden beim Westen und 23Mrd Forderungen beim RGW. Dazu noch ein paar Mrd in Gold als Reserve. Da kann von nicht funktionieren keine Rede sein.

Zitieren übe ich noch, war eine Antwort auf Beitrag 14125 von Tryllhase

Kreuzbube
11.04.2018, 09:02
Die Wessis holen gerade ihre DDR-Lektion nach. Mit viel Staatspropaganda, verordneten Demos, Niedergang der Lebensqualität und zwei Meinungen...eine für Offiziell und eine für Privat. Das nennt man ausgleichende Gerechtigkeit!:)

Tryllhase
11.04.2018, 09:49
Nun, "sehr wohl" habe ich mich auch nicht gefühlt in der DDR. Ich habe mich aber auch nicht unwohl gefühlt. Und ich gehörte keiner Gruppe an die du aufführst. Wenn man das politische weglässt konnte man ein ruhiges Leben führen, ein Spießerparadies. Natürlich habe auch ich neidvoll in das Konsumparadies BRD geschaut. Nur das man dies nicht vergleichen konnte war mir damals schon klar. Dieses kleine Land, das außer Braunkohle und Kalisalz keine Bodenschätze hatte, wurde dann auch noch von seiner Besatzungsmacht ausgebeutet. Da hatte es die Westzone doch entschieden besser. Wie man trotz Kriegszerstörung, fehlender Schwerindustrie, Reparationen und Sanktionen es geschafft hat einen Lebensstandard zu erreichen der selbst in der EG Mittelmass gewesen wäre, ist mir heute noch ein Rätsel. Noch dazu wo man sich nicht einfach ohne Ende verschulden konnte. Rein kaufmännisch war die DDR sauber. Man hatte 18Mrd Schulden beim Westen und 23Mrd Forderungen beim RGW. Dazu noch ein paar Mrd in Gold als Reserve. Da kann von nicht funktionieren keine Rede sein.
Hm. Du hast dich also "wohl" dabei gefühlt, dass Du 1988/89 nicht mal mehr in die CSSR oder nach Polen in den Urlaub fahren durftest (Ungarn und Bulgarien waren da längst schon passe.)
Dass Du 15 Jahre auf ein neues Auto und genau so lange auf einen Telefonanschluss warten musstest. Und dass die zweite Tageshälfte mit der Beschaffung von Mangelware ausgefüllt war. Und dass der Schritt in die Selbständigkeit ohne gewisse Gegenleistungen kaum jemand vergönnt war??
Selbst für völlig unpolitische Personen war das kein Grund, sich wohl zu fühlen, sieht man von der geringen Gewaltkriminalität einmal ab.

Tutsi
11.04.2018, 09:57
Als Merkel als Bundeskanzlerin gewählt wurde, war mir von Anfang an klar, daß Merkel den Sozialismus in die BRD trägt - das war dann wahrscheinlich auch ihr Ziel - denn ihr Vater, der Pfarrer war mit Stasi verbandelt und daß dann die Tochter da viel mitbekommen hat und daß auch sie mit Mitarbeitern der Stasi verkehrte, war dann auch klar. Ob da einige der wichtigen Leute hinter ihr gestanden haben, weiß ich nicht, aber diesen IM Schnur kannte sie und darüber hat auch Frau Prof. Höhler geschrieben, doch hielt sich die Autorin sehr bedeckt, weil da einige bei der FAZ gearbeitet haben, sie hat sich darüber aber nicht weiter geäußert.

Deshalb wundert es nicht, wenn dieser Artikel da einiges bereit hält, wie es um Merkels Bezug zu Deutschen steht.

suche: jüdische rundschau der gesellschaftliche Sprengstoff der Merkel'schen Islam-these

http://juedischerundschau.de/der-gesellschaftliche-sprengstoff-der-merkelschen-islam-these-135911957/
der-gesellschaftliche-sprengstoff-der-merkelschen-islam-these

http://juedischerundschau.de/wp-content/uploads/2018/04/angela-merkel-juedisch-659x344.jpg

Irgendwie scheint es ihr Freude zu machen, Deutschland gänzlich in Vergessenheit geraten zu lassen - irgendwie eine kleinliche Art der Rache, weil man sie kritisiert, sie scheint es fast stoisch hinzunehmen, aber untergründig muß es ihr Spaß machen, ihre Macht zu mißbrauchen.


Es ist noch gar nicht lange her, da wollten die Grünen beispielsweise, dass die Pädophilie zu Deutschland gehört. Das hat sich irgendwie nicht so recht durchgesetzt, und heute wollen die Grünen davon gar nichts mehr wissen. Nach den Segnungen der sexuellen Revolution geht es im Moment um die Segnungen der religiösen Buntheit. Es ist das Gesetz der Demokratie: An einem bestimmten Punkt schlägt Quantität in Qualität um. Diesen „turning point“ hat unser aller Sonnenkanzlerin geschickt verstärkt. Nun sind sie halt da und ihre Religion gehört zu Deutschland.

„Den“ Islam gibt es nicht?
Theodor W. Adorno schrieb den hübschen Satz: „Das Leben lebt nicht“. Genauso verhält es sich mit allem anderen, was für sich nicht greifbar ist und daher einen Träger braucht. Ergo auch mit dem Islam. Es gäbe ihn nicht, wenn es keine Menschen gäbe, die an ihn glauben würden. Aber der Satz „Die Moslems gehören zu Deutschland“ reicht gewissen politischen Kräften nicht. Es muss etwas Metaphysisches her, etwas Durchdringendes, das man nur raunen kann. Dass einem bei dem Satz trotzdem ganz wuschig zumute wird, hat unter anderem auch damit zu tun, dass uns jahrelang die Islam-Verbände, ihre Wissenschaftler, Ausleger und Lobbyisten versucht haben, einzureden, dass es DEN Islam gar nicht gibt. Und jetzt soll etwas, das es gar nicht gibt, zu Deutschland gehören? Das macht etwas schwindlig.

Die Iran-Connection in Deutschland - Jüdische Rundschau (http://juedischerundschau.de/die-iran-connection-in-deutschland-135911959/)juedischerundschau.de/die-iran-connection-in-deutschland-135911959/






vor 5 Tagen - Ausgangspunkt dieser Recherche ist der aktuelle Beitrag in „Bild“, die noch einmal den „Fall des iranischen Todesrichters Ayatollah Mahmud Hashemi Schahrudi“ aufs Tapet bringt. Dieser war jahrelang für Folter, Amputationsstrafen und Hinrichtungen – auch Minderjähriger – verantwortlich. Im Dezember ...


Die „Bild“ wunderte sich bereits Ende Januar, dass der IGS bis Ende 2019 mit 283.150 Euro Steuergeld aus dem EU-Fonds für Innere Sicherheit gefördert werden soll – und zwar ausgerechnet zur „Extremismus-Prävention“ und „Deradikalisierung“. Laut einer Antwort der Bundesregierung vom Januar enthält die iranische Verfassung „nach wie vor den Auftrag, das iranische Modell eines Gottesstaates weltweit zu exportieren“. Auch das IZH sei an diesen Auftrag gebunden. Dessen Funktionäre unterstützen etwa den israelfeindlichen „Quds-Tag“ in Berlin. „Das IZH ist nach der Bewertung der Sicherheitsbehörden neben der Botschaft die wichtigste Vertretung der Islamischen Republik Iran in Deutschland und eines ihrer wichtigsten Propagandazentren in Europa“, so die Bundesregierung. Ausdrücklich erklärt in der iranischen Verfassung sei die Islamisierung anderer Nationen nach iranischem Vorbild. „Die Inhalte der Verfassung der Islamischen Republik Iran sind mit den Prinzipien der freiheitlichen demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland schlechthin unvereinbar.“

Kofinanzierung aus dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“
Genaueres zur „Extremismus-Prävention“ des IGS: „Im Rahmen der Förderung des Projektes ‚Extrem engagiert! Kompetenzprogramm junger Muslime‘ durch den EU-Fonds für Innere Sicherheit erhält die IGS eine Kofinanzierung aus dem Bundesprogramm ‚Demokratie leben!'. Im Haushaltsjahr 2017 erhielt die IGS – vorbehaltlich der noch zu erfolgenden Verwendungsnachweisprüfung – 6.579,78 Euro. Im Haushaltsjahr 2018 sind 41.931,49 Euro zur Kofinanzierung vorgesehen“, für 2019 dann 45.872,72 Euro. Das hochgelobte und vielzitierte Vorzeigeprojekt „Demokratie leben!“ finanziert u.a. also mit steigender Tendenz einen Verband, dessen Prinzipien in Anlehnung an die iranische Führung mit der hiesigen demokratischen Grundordnung gar nicht vereinbar sind.

Tja, wenn man jetzt diese Verbindungen betrachtet, da ist einseitiges Hinschauen nicht mehr möglich.

Tutsi
11.04.2018, 10:04
Die juedische-allgemeine.de geht die Themen anders an - sie sieht wohl durch eine andere Brille:

http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/31215


Was tun gegen Hass in der Grundschule?

Nach meiner Einsicht beim Vergleich beider Zeitungen, glaube ich, die jüdische allgemeine versucht bei vielen Themen zu beschwichtigen.

http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/31241


Initiative fordert gleiche Rechte für jüdische Zuwanderer

In der DDR haben wir nicht viel vom Judentum gemerkt.

http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/31227


Unbekannte entfernen Hakenkreuz von Kirchenglocke

http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/31212


Wer zu Deutschland gehören darf

suma
11.04.2018, 11:08
Hm. Du hast dich also "wohl" dabei gefühlt, dass Du 1988/89 nicht mal mehr in die CSSR oder nach Polen in den Urlaub fahren durftest (Ungarn und Bulgarien waren da längst schon passe.)
Dass Du 15 Jahre auf ein neues Auto und genau so lange auf einen Telefonanschluss warten musstest. Und dass die zweite Tageshälfte mit der Beschaffung von Mangelware ausgefüllt war. Und dass der Schritt in die Selbständigkeit ohne gewisse Gegenleistungen kaum jemand vergönnt war??
Selbst für völlig unpolitische Personen war das kein Grund, sich wohl zu fühlen, sieht man von der geringen Gewaltkriminalität einmal ab.

Also meine Schwester war 88 am Balaton und ich in Karlsbad. Von daher kann ich deine Erinnerungen nicht bestätigen. Und über die Prager Botschaft der BRD und die grüne Grenze von Ungarn sind doch viele Richtung Westen. Also glaube ich nicht das diese Länder nicht bereist werden konnten. Nein, ich habe mich nicht wohl dabei gefühlt auf ein Auto 15 Jahre zu warten. Nur war mir auch klar, das nicht alle ökonomischen Probleme hausgemacht waren. Ich hätte doch gerne mal gesehen, wieviele kapitalistische Länder den Lebensstandard der DDR erreicht hätten, wenn sie den selben Zwängen unterlegen wären.

romeo1
11.04.2018, 12:42
Also meine Schwester war 88 am Balaton und ich in Karlsbad. Von daher kann ich deine Erinnerungen nicht bestätigen. Und über die Prager Botschaft der BRD und die grüne Grenze von Ungarn sind doch viele Richtung Westen. Also glaube ich nicht das diese Länder nicht bereist werden konnten. Nein, ich habe mich nicht wohl dabei gefühlt auf ein Auto 15 Jahre zu warten. Nur war mir auch klar, das nicht alle ökonomischen Probleme hausgemacht waren. Ich hätte doch gerne mal gesehen, wieviele kapitalistische Länder den Lebensstandard der DDR erreicht hätten, wenn sie den selben Zwängen unterlegen wären.

Die Einschränkung der Reisefreiheit in die CSSR und Ungarn wurde ca. im Aug./Sept. 1989 eingeführt, was natürlich die Montagsdemonstranten massiv motivierte.

Tryllhase
11.04.2018, 12:54
Die Einschränkung der Reisefreiheit in die CSSR und Ungarn wurde ca. im Aug./Sept. 1989 eingeführt, was natürlich die Montagsdemonstranten massiv motivierte.
Stimmt. 1988 ging es noch. Und kurz vor der Wende war auch Polen noch betroffen, weil die Leute raus wollten, egal wohin.

romeo1
11.04.2018, 12:59
Stimmt. 1988 ging es noch. Und kurz vor der Wende war auch Polen noch betroffen, weil die Leute raus wollten, egal wohin.

Om Sommer 89 war ich in der Hohen Tatra in der Slowakei, währen sich tausende andere nach Ungarn aufmachten um von dort aus abzuhauen. Allerdings hatte ich zu dieser Zeit die Schärfe der Situation und das grundlegende Versagen des Soz. noch nicht erkannt, das Erkennen und Umdenken begann bei mir erst einige Monate später.

Stötteritz
11.04.2018, 13:11
Hm. Du hast dich also "wohl" dabei gefühlt, dass Du 1988/89 nicht mal mehr in die CSSR oder nach Polen in den Urlaub fahren durftest (Ungarn und Bulgarien waren da längst schon passe.)
Dass Du 15 Jahre auf ein neues Auto und genau so lange auf einen Telefonanschluss warten musstest. Und dass die zweite Tageshälfte mit der Beschaffung von Mangelware ausgefüllt war. Und dass der Schritt in die Selbständigkeit ohne gewisse Gegenleistungen kaum jemand vergönnt war??
Selbst für völlig unpolitische Personen war das kein Grund, sich wohl zu fühlen, sieht man von der geringen Gewaltkriminalität einmal ab.


Ja klar= weil sie nicht in die CSSR und Ungarn fahren durften, sind sie genau da über die Grenze und in die Botschaft. Und nach Bulgarien gab es gar keine Beschränkung. Ich fühle mich unwohl wenn ich solch Blödsinn lese.

Tryllhase
11.04.2018, 13:15
Ja klar= weil sie nicht in die CSSR und Ungarn fahren durften, sind sie genau da über die Grenze und in die Botschaft. Und nach Bulgarien gab es gar keine Beschränkung. Ich fühle mich unwohl wenn ich solch Blödsinn lese.
Lies mal den Beitrag von romeo1. Er hat es erlebt.

Larry Plotter
12.04.2018, 07:22
Also meine Schwester war 88 am Balaton und ich in Karlsbad. Von daher kann ich deine Erinnerungen nicht bestätigen. Und über die Prager Botschaft der BRD und die grüne Grenze von Ungarn sind doch viele Richtung Westen. Also glaube ich nicht das diese Länder nicht bereist werden konnten. Nein, ich habe mich nicht wohl dabei gefühlt auf ein Auto 15 Jahre zu warten. Nur war mir auch klar, das nicht alle ökonomischen Probleme hausgemacht waren. Ich hätte doch gerne mal gesehen, wieviele kapitalistische Länder den Lebensstandard der DDR erreicht hätten, wenn sie den selben Zwängen unterlegen wären.


Zum letzteren,... sicher Viele, wenn nicht sogar alle.

Der Hauptgrund lag in der Planwirtschaft und der anreizlosen Arbeitstätigkeit.

Das mag zwar für viele Einzelne super bequem gewesen sein,
aber gesamtwirtschaftlich eine Katastrophe.
Wie so was marktwirtschaftlich funktioniert, hat man doch damals in Polen gesehen,
wo der Staat zulies, das die Bauern (ausserhalb des LPG-Modus) selbst was anbauen durften
und sich dadurch die Versorgungslage sehr verbesserte.
Die Bauern hatten aber dadurch auch "ihren kleinen Vorteil".

Wenn man staatlich Leistung bestraft
oder für sich selber (staatlich) abkassieren will (siehe Arbeitsnormhochsetzung 1953)
dann begrenzt man den Lebensstandart auf niedrigem Niveau.

Lena9292
13.04.2018, 14:54
Auch MfS Leute sind ab Sommer 89 über Ungarn und Prag Richtung Bayern verschwunden - und niemandem fielen sie auf.

feuermax2
13.04.2018, 15:20
Auch MfS Leute sind ab Sommer 89 über Ungarn und Prag Richtung Bayern verschwunden - und niemandem fielen sie auf.
Vielleicht waren das ja Doppelagenten. Aber dem BND ist nichts aufgefallen. Vom Mauerfall wurden sie ebenso überrascht wie die zivile Bevölkerung.

Tryllhase
13.04.2018, 15:23
Auch MfS Leute sind ab Sommer 89 über Ungarn und Prag Richtung Bayern verschwunden - und niemandem fielen sie auf.
Besser konnte man doch die Agenten nicht in den Westen einschleusen. Genau wie heute mit den offenen Grenzen.
Bis Mitte 1990 war allen Genossen die Fahrt in den Westen seitens der Parteileitung verboten.

DDR 2.0
14.04.2018, 07:46
Bis Mitte 1990 war allen Genossen die Fahrt in den Westen seitens der Parteileitung verboten.

Und du glaubst ernsthaft, PDS-Mitglieder würden sich daran halten oder die PDS hätte solch einen "Befehl" ausgegeben? Die wollten doch demokratisch werden, rüberkommen. Das hat doch spätestens seit März niemanden mehr interessiert.

Bist wohl vom BND, wa? :)

Tryllhase
14.04.2018, 08:56
Und du glaubst ernsthaft, PDS-Mitglieder würden sich daran halten oder die PDS hätte solch einen "Befehl" ausgegeben? Die wollten doch demokratisch werden, rüberkommen. Das hat doch spätestens seit März niemanden mehr interessiert.
Bist wohl vom BND, wa? :)
Erstens war es nicht die PDS, sondern die SED, die es ihren Mitgliedern verbot. Und zweitens liegt mir keine Statistik vor, ob sich jemand daran gehalten hat. Erst viel später kam der pseudodemokratische Trick mit der Umbenennung in Sozialistische Partei Deutschlands, um still und leise mit der SPD verschmelzen zu können. Da dies nicht klappte, wurde die PDS daraus.

DDR 2.0
14.04.2018, 10:33
Erstens war es nicht die PDS, sondern die SED...

Wann war denn die Umbenennung? Ich dachte, vor März. Daher mein Posting. Oder war die Umbenennung erst später?

Aber davon abgesehen, war unabhängig von dieser Frage die Autorität der SED doch spätestens im März weg. Ich glaube, diese ganze Pionier-Sache hatte sich da schon erledigt. Ist ja auch logisch angesichts der ersten freien Wahlen. :)

Daher kann ich mir so einen Befehl, wie oben behauptet, eigentlich nicht vorstellen.

Murmillo
14.04.2018, 10:37
Wann war denn die Umbenennung? Ich dachte, vor März. Daher mein Posting. Oder war die Umbenennung erst später?

...
Die Umbenennung in SED-PDS erfogte im Dezember 1989 , die in PDS im Februar 1990 !

Tryllhase
14.04.2018, 11:42
Wann war denn die Umbenennung? Ich dachte, vor März. Daher mein Posting. Oder war die Umbenennung erst später?

Aber davon abgesehen, war unabhängig von dieser Frage die Autorität der SED doch spätestens im März weg. Ich glaube, diese ganze Pionier-Sache hatte sich da schon erledigt. Ist ja auch logisch angesichts der ersten freien Wahlen. :)

Daher kann ich mir so einen Befehl, wie oben behauptet, eigentlich nicht vorstellen.
Es kann sein, dass ich mich mit dem Termin irre. Jedenfalls durfte mein Chef (SED) nach der Wende nicht mit mir nach Westberlin fahren. Die Geschichte der SED/PDS war auch komplizierter, als sie heute dargestellt wird. Man hätte die alten Zeitungen aufheben müssen.
https://www.welt.de/geschichte/article136111214/Warum-die-SED-1990-nicht-abgeschafft-wurde.html

konfutse
14.04.2018, 21:28
Om Sommer 89 war ich in der Hohen Tatra in der Slowakei, währen sich tausende andere nach Ungarn aufmachten um von dort aus abzuhauen. Allerdings hatte ich zu dieser Zeit die Schärfe der Situation und das grundlegende Versagen des Soz. noch nicht erkannt, das Erkennen und Umdenken begann bei mir erst einige Monate später.
Ich war mit meinen Eltern 1968 in Rumänien. Sie wollten über Jugoslawien nach Hause fahren weil der Weg durch die Tschechei blockiert war und hatten an der Grenze bereits alles geklärt. Wir wären bevorzugt abgefertigt worden, aber die Schlange stehenden Wessis haben uns mit unserem Auto nicht vorbei gelassen. Als wir Stunden später an den Grenzposten vorgerückt waren haben es sich die Rumänen anders überlegt und uns abgewiesen. Ich danke heute noch meinen jetzigen zutiefst neidischen Landsleuten. Wessies eben.

Kurti
14.04.2018, 21:38
Ich war mit meinen Eltern 1968 in Rumänien. Sie wollten über Jugoslawien nach Hause fahren weil der Weg durch die Tschechei blockiert war und hatten an der Grenze bereits alles geklärt. Wir wären bevorzugt abgefertigt worden, aber die Schlange stehenden Wessis haben uns mit unserem Auto nicht vorbei gelassen. Als wir Stunden später an den Grenzposten vorgerückt waren haben es sich die Rumänen anders überlegt und uns abgewiesen. Ich danke heute noch meinen jetzigen zutiefst neidischen Landsleuten. Wessies eben.Und was war der Grund für die vorgesehene, bevorzugte Behandlung?

Fettung durch mich

konfutse
14.04.2018, 21:55
Und was war der Grund für die vorgesehene, bevorzugte Behandlung?

Fettung durch mich
Mitleid, Menschlichkeit? Kennst du US-Arschmade vermutlich nicht.

Kurti
14.04.2018, 22:09
Mitleid, Menschlichkeit? (...)Im privaten Bereich gab's sowas tatsächlich in der Nischengesellschaft.

Lichtblau
15.04.2018, 00:31
Mitleid, Menschlichkeit? Kennst du US-Arschmade vermutlich nicht.

Arschmade klingt nicht nach einem feinen Menschen

cornjung
15.04.2018, 11:14
ich habe mich sehr wohl gefühlt in der DDR

Ich niemals, einige der Gründe dafür hat der User Tryllhase ausreichend und nachhaltig formuliert.
Was sagst du zur fehlenden Kriminalität und damit persönlicher Sicherheit, zum Gemeinschaftsgefühl, den sozialen Errungenschaften und der existenziellen Sicherheit auf Mindestmass ? Recht auf Arbeitsplatz, gleiche Bezahlung von Mann und Frau, keine Arbeitslosigkeit, fehlende Wohnunggsnot, Bildung und kostenlose allgemeine Krankenversorgung, Recht auf Kinderkrippenplätze, auskömmliche Rente uswusf....Dort gabs Stasi und Schnitzler-Propaganda, hier gibts Anetta Kahane, ARD-Propaganda und Mass. Gut, ein wesentlicher Unterschied war. Dort wollten die Leute raus, hier aber rein. Aber auch nur, solange jedem H-4 bezahlt wird.

Sieht man von der niedrigen Gewalt-Kriminalitätsrate ab, so fühlten sich in der DDR vorzugsweise folgende Personengruppen "sehr wohl"
- Bonzen mit Zugang zu Sonderläden, Sonderkontingenten an PKW, Grundstücken und Urlaubsplätzen
- Personen mit reicher Westverwandtschaft, die über Genex oben Genanntes ihrer Ostverwandtschaft bezahlten
- verbohrte Pseudo-Kommunisten, die auch unter dem herrschenden Mangel froh waren, dass der Klassenfeind fern blieb
dazu gab es noch eine Gruppe von Menschen, die sich durch ein Beziehungsgeflecht einen Ausgleich des Mangels geschaffen hatten.
Der Rest fühlte sich unwohl.
Und wer fühlt sich hier " sehr wohl " ? Diffamierte, politisch verfolgte und verhetze deutsch-pariotische AfD-ler, Armuts-rentner, Kriminaliätsopfer, Pflegenotständler, Wohnunsuchende und, und, und oder staatshörige Beamten-Bonzen mit Zugang zu Posten und Privilegien, und Profiteure des Systems ?

Tryllhase
15.04.2018, 17:43
Was sagst du zur fehlenden Kriminalität und damit persönlicher Sicherheit, zum Gemeinschaftsgefühl, den sozialen Errungenschaften und der existenziellen Sicherheit auf Mindestmass ? Recht auf Arbeitsplatz, gleiche Bezahlung von Mann und Frau, keine Arbeitslosigkeit, fehlende Wohnunggsnot, Bildung und kostenlose allgemeine Krankenversorgung, Recht auf Kinderkrippenplätze, auskömmliche Rente uswusf....Dort gabs Stasi und Schnitzler-Propaganda, hier gibts Anetta Kahane, ARD-Propaganda und Mass. Gut, ein wesentlicher Unterschied war. Dort wollten die Leute raus, hier aber rein. Aber auch nur, solange jedem H-4 bezahlt wird.

Und wer fühlt sich hier " sehr wohl " ? Diffamierte, politisch verfolgte und verhetze deutsch-pariotische AfD-ler, Armuts-rentner, Kriminaliätsopfer, Pflegenotständler, Wohnunsuchende und, und, und oder staatshörige Beamten-Bonzen mit Zugang zu Posten und Privilegien, und Profiteure des Systems ?
Nun wollen wir die Sache mal vom Kopf auf die Füße stellen. Was tatsächlich fehlte, war die Schwerstkriminalität. Es gab nur wenige Morde und keine Banküberfälle, weil das Geld nichts wert war und man es auch nicht ins Ausland verbringen konnte. Dafür wurde geklaut, was das Zeug hielt und sich auch schamlos am Volkseigentum bereichert. Es gab eine hohe Dunkelziffer an Sexualdelikten, welche es ja im Sozialismus nicht geben durfte. Direkte Wohnungsnot gab es zwar nicht, aber die niedrigen Mieten gingen voll zu Lasten privater Vermieter. Und das Fehlen von Wärme- und Wassermessgeräten führte dazu, dass die Zimmertemperaturen mittels Fensterstellung oder gar mittels Kühlschlangen im Dauerdurchlauf geregelt wurden. Krankenversorgung war ebenfalls versicherungspflichtig.
Recht auf einen Arbeitsplatz wird zur Farce, wenn Arbeitspflicht besteht. Gemeinschaftsgefühl war notgeboren, trotz enormer Bespitzelung. Die Rente war nicht auskömmlich, aber durch die niedrigen Preise für Grundnahrungsmittel konnte man überleben.
Die Sicherheit des Arbeitsplatzes nützte denjenigen nichts, die auf Grund ihres Wissens und Könnens gern unabhängig und selbständig gewesen wären.
Zur Versorgungslage hatte ich mich ja bereits geäußert. Zusätzlich muss bemerkt werden, dass man die Zahl der Illustrierten Zeitschriften an den Fingern abzählen konnte und es, bis in die 60er, DDR-weit ganze zwei Versandhauskataloge gab. Danach keinen einzigen mehr.
Interessante Zeitungen aus dem sozialistischen Ausland, hier insbsondere der sowjetische "Sputnik", wurden mit Beginn von Glasnost von der SED verboten. Abbonements gekündigt.
Alles gute Gründe, um sich "sehr wohl" zu fühlen.
Das aller aller aller Einzige, was mir sehr gefiel: es gab keine Rauschgiftszene!

Daggu
15.04.2018, 18:24
Was sagst du zur fehlenden Kriminalität und damit persönlicher Sicherheit, zum Gemeinschaftsgefühl, den sozialen Errungenschaften und der existenziellen Sicherheit auf Mindestmass ? Recht auf Arbeitsplatz, gleiche Bezahlung von Mann und Frau, keine Arbeitslosigkeit, fehlende Wohnunggsnot, Bildung und kostenlose allgemeine Krankenversorgung, Recht auf Kinderkrippenplätze, auskömmliche Rente uswusf....Dort gabs Stasi und Schnitzler-Propaganda, hier gibts Anetta Kahane, ARD-Propaganda und Mass. Gut, ein wesentlicher Unterschied war. Dort wollten die Leute raus, hier aber rein. Aber auch nur, solange jedem H-4 bezahlt wird.


Du kannst die damalige DDR nicht der heutigen Bundesrepublik gegenüber stellen, aus vielerlei Gründen nicht. Die Kriminalität war niedrig, allerdings gab es da so Parapraphen als Überbleibsel aus der Stalinzeit, die hatten es in sich, als ein Beispiel wer aus Protest nicht arbeiten wollte, der hatte im Widerholungsfall schnell einmal 20 Jahre an der Backe, in den so genannten Arbeitslagern, das war dann für die Betroffenen ein mehr oder weniger ein Todesurteil, denn die wenigsten Menschen verließen diese Lager ohne bleibende Gesundheitsschäden, sie waren menschliche Wracks. Ein guter Witz über Honecker und & bedeute oft ein schlechtes Ende und in einem Land in dem die Partei immer recht hat, da stand auch jeder Richter im Dienst der Partei. Ich weiß nun nicht, wann in der DDR zum letzten Mal die Todesstrafe verhängt wurde, aber für bestimmte Delikte gab es diese.

Zum so genannten Gemeinschaftsgefühl: Das war in der DDR oft eine Mischung aus einem wildwüchsigen Kleinbürgertum, oft auch egoistische Interessengemeinschaften unter der Maske einer staatlich vorgeschriebenen Solidaritätsnorm im Kleinformat ehemals sowjetisch angedachter Arbeiter und Bauernschafts-Handreichungen. Solidarität unter den Groß und Mittelbauern, die noch nicht enteignet waren oder in den Westen geflohen, oder im Zuchthaus saßen, nach haarsträubenden Prozessen gesetzlicher Willkür, das war schon wieder Konterrevolutionäre, Solidarität unter den Dissidenten war staatsgefährdend, Solidarität unter Saufbrüdern war allerdings wieder staatskonform, hier vorausgesetzt man hielt die Schnauze.

Was die real sozialistischen "Dienste" angeht, so waren deren Kontrollmechanismen im Gegensatz zu heute doch ein Treppenwitz und die Schnitzler-Propaganda wird heute jeden Tag und jede Stunde von den Staatsmedien in einer Dimension übertroffen, so das wir uns nur noch erstaunt die Augen reiben.

Die DDR war mir in Kinder und Jugendzeiten eine wirkliche Heimat, dann begannen gewisse Denkprozesse und dieses kriminelle, verlogene, immer auch bedrohliche und habgierige Bonzentum konnte kein ehrlicher Mensch mehr hinnehmen, übrigens eine nette Randbegebenheit, als man mich verfolgte versteckte mich ein evangelischer Priester, der später dann ein sehr hohes Amt der Gauckbehörde inne hatte, ein guter und mutiger Mensch in einer Zeit als viele der guten Menschen in der DDR meistens im Gefängnis saßen. Darum gibt es heute für mich eben Christen und "Christen".

Und so könnte man endlose Geschichten über die ehemalige DDR erzählen, traurige Geschichte, lustige Geschichten, dramatische Geschichten, aber die DDR möchte ich um keinen, keinen Preis der Welt wieder haben. Es gibt da nämlich auch blutige und grausame Geschichten zu erzählen, aber diese sollen und können kein Thema in diesem Forum sein, man versucht das zu verdrängen, aber so richtig gelingt das nicht.

Rolf1973
15.04.2018, 18:34
ich habe mich sehr wohl gefühlt in der DDR

Das Wohlgefühl dieser Userin (fast schon schade, dass sie gesperrt ist), wurde vermutlich schlagartig zur Panik,
als die Stasi-Akten geöffnet wurden. Ihre Kommentare in einem anderen, leider gelöschten Strang über einen in
der DDR entjührten Jungen, haben sie entlarvt: diese "Dame" war bei Horch&Guck. Kein Zweifel!

suma
16.04.2018, 09:41
Zum letzteren,... sicher Viele, wenn nicht sogar alle.

Der Hauptgrund lag in der Planwirtschaft und der anreizlosen Arbeitstätigkeit.

Das mag zwar für viele Einzelne super bequem gewesen sein,
aber gesamtwirtschaftlich eine Katastrophe.
Wie so was marktwirtschaftlich funktioniert, hat man doch damals in Polen gesehen,
wo der Staat zulies, das die Bauern (ausserhalb des LPG-Modus) selbst was anbauen durften
und sich dadurch die Versorgungslage sehr verbesserte.
Die Bauern hatten aber dadurch auch "ihren kleinen Vorteil".

Wenn man staatlich Leistung bestraft
oder für sich selber (staatlich) abkassieren will (siehe Arbeitsnormhochsetzung 1953)
dann begrenzt man den Lebensstandart auf niedrigem Niveau.

Nun, das das Planwirtschaftsmodell seine Defizite hat, steht außer Frage. Aber das es nicht funktioniert kann man auch nicht sagen. Die Berichte der Bundesbank und deren wirtschaftliche Berechnungen zum BIP geben ja einen guten Einblick. Man rechnete damals mit der Währung ECU ein Vorläufer des Euro. Demnach war Großbritanien kurz vor der DDR. Spanien, Griechenland, Portugal und Irland aber weit dahinter. Und da wurden nur die EG Staaten berücksichtigt. Man vergleicht ja immer gerne DDR und BRD, was aus vielerlei Gründen seriös nicht möglich ist. Vom Lebensstandard her brauchte sich die DDR in Europa jedenfalls nicht verstecken. Politisch sieht das schon anders aus.

herberger
16.04.2018, 09:47
https://www2.pic-upload.de/img/35176457/16587194_1299596830099300_3612164907376538945_o.jp g (https://www.pic-upload.de)

Maitre
16.04.2018, 12:21
Zum letzteren,... sicher Viele, wenn nicht sogar alle.

Der Hauptgrund lag in der Planwirtschaft und der anreizlosen Arbeitstätigkeit.

Das mag zwar für viele Einzelne super bequem gewesen sein,
aber gesamtwirtschaftlich eine Katastrophe.
Wie so was marktwirtschaftlich funktioniert, hat man doch damals in Polen gesehen,
wo der Staat zulies, das die Bauern (ausserhalb des LPG-Modus) selbst was anbauen durften
und sich dadurch die Versorgungslage sehr verbesserte.
Die Bauern hatten aber dadurch auch "ihren kleinen Vorteil".

Wenn man staatlich Leistung bestraft
oder für sich selber (staatlich) abkassieren will (siehe Arbeitsnormhochsetzung 1953)
dann begrenzt man den Lebensstandart auf niedrigem Niveau.

Mit Verlaub, aber gerade das Polen, dass die Kollektivierung unter dem Druck seiner Bauernschaft nicht durchführte, musste 1981 Lebensmittelmarken einführen, während die DDR die allgegenwärtige Lebensmittelverschwendung zu bekämpfen versuchte. Ich kenne noch die "Specki-Mampftonne", in der überzählige Pausenbrote zur Verwertung in der Schweinemast gesammelt wurden. Im "erfolgreichen" Polen ernteten die Privatbauern noch in den späten 80ern mit Mähbindern, während eine typische DDR-LPG ihre Schläge mit massivem Einsatz moderner Technik bearbeitete. Dass die wenigen Staatsgüter PGR in Polen trotzdem weitaus ineffektiver arbeiteten, als die VEG-Gegenstücke der DDR, sollte trotzdem nicht unerwähnt bleiben. Das lag vielfach auch an der Landmaschinenproduktion, die mehr auf die kleinbäuerliche Armeleutewirtschaft eingestellt war.

Tryllhase
16.04.2018, 13:48
Mit Verlaub, aber gerade das Polen, dass die Kollektivierung unter dem Druck seiner Bauernschaft nicht durchführte, musste 1981 Lebensmittelmarken einführen, während die DDR die allgegenwärtige Lebensmittelverschwendung zu bekämpfen versuchte. Ich kenne noch die "Specki-Mampftonne", in der überzählige Pausenbrote zur Verwertung in der Schweinemast gesammelt wurden. Im "erfolgreichen" Polen ernteten die Privatbauern noch in den späten 80ern mit Mähbindern, während eine typische DDR-LPG ihre Schläge mit massivem Einsatz moderner Technik bearbeitete. Dass die wenigen Staatsgüter PGR in Polen trotzdem weitaus ineffektiver arbeiteten, als die VEG-Gegenstücke der DDR, sollte trotzdem nicht unerwähnt bleiben. Das lag vielfach auch an der Landmaschinenproduktion, die mehr auf die kleinbäuerliche Armeleutewirtschaft eingestellt war.
Unintelligente Planwirtschaft a la DDR stufte Futtermittel als reine Produktionsmittel ein, die an privat nicht verkauft wurden. Da aber die unzähligen Kleintierhalter ihre Hühner und Kaninchen irgendwie ernähren mussten, boten sich die hoch subventionierten Grundnahrungsmittel dafür geradezu an. Insbesondere Brotprodukte wurden deshalb in großen Mengen als Futter gekauft und verfüttert. Dies wurde geduldet, um den Fleischmangel ausgleichen zu können.

Maitre
16.04.2018, 14:06
Unintelligente Planwirtschaft a la DDR stufte Futtermittel als reine Produktionsmittel ein, die an privat nicht verkauft wurden. Da aber die unzähligen Kleintierhalter ihre Hühner und Kaninchen irgendwie ernähren mussten, boten sich die hoch subventionierten Grundnahrungsmittel dafür geradezu an. Insbesondere Brotprodukte wurden deshalb in großen Mengen als Futter gekauft und verfüttert. Dies wurde geduldet, um den Fleischmangel ausgleichen zu können.

Wieso konnte man als Privatmann kein Futter erhalten? Mein Vater erhielt selbstverständlich Futtergetreide. Das gab es wahlweise zum Geld für das Vereinzeln/ Hacken von Rüben- und Majoranbeständen. Einen Teil gab es wohl auch als Deputatleistung. Futterrüben konnten wir z.T. direkt ab Feld holen. Andere erhielten Scheine für das Mähen von Straßengräben und anderer Flächen. Und das sind nur die legalen Wege der Futterbeschaffung.

Larry Plotter
17.04.2018, 07:08
Mit Verlaub, aber gerade das Polen, dass die Kollektivierung unter dem Druck seiner Bauernschaft nicht durchführte, musste 1981 Lebensmittelmarken einführen, während die DDR die allgegenwärtige Lebensmittelverschwendung zu bekämpfen versuchte. Ich kenne noch die "Specki-Mampftonne", in der überzählige Pausenbrote zur Verwertung in der Schweinemast gesammelt wurden. Im "erfolgreichen" Polen ernteten die Privatbauern noch in den späten 80ern mit Mähbindern, während eine typische DDR-LPG ihre Schläge mit massivem Einsatz moderner Technik bearbeitete. Dass die wenigen Staatsgüter PGR in Polen trotzdem weitaus ineffektiver arbeiteten, als die VEG-Gegenstücke der DDR, sollte trotzdem nicht unerwähnt bleiben. Das lag vielfach auch an der Landmaschinenproduktion, die mehr auf die kleinbäuerliche Armeleutewirtschaft eingestellt war.


1981 ???????????????????????????????,
kein Wunder bei den Streiks und Protesten 1980
da war doch das ganze Land in Aufruhr.
Das dann ein Jahr später die noch Auswirkungen noch sichtbar sind,
müsste doch klar sein.
In der Landwirtschaft kann man nun mal nicht,
durch Überstunden einen Produktionsausfall wieder gut machen,
dagegen steht die Natur mit ihren Jahreszeiten!!

Larry Plotter
17.04.2018, 07:25
Nun, das das Planwirtschaftsmodell seine Defizite hat, steht außer Frage. Aber das es nicht funktioniert kann man auch nicht sagen. Die Berichte der Bundesbank und deren wirtschaftliche Berechnungen zum BIP geben ja einen guten Einblick. Man rechnete damals mit der Währung ECU ein Vorläufer des Euro. Demnach war Großbritanien kurz vor der DDR. Spanien, Griechenland, Portugal und Irland aber weit dahinter. Und da wurden nur die EG Staaten berücksichtigt. Man vergleicht ja immer gerne DDR und BRD, was aus vielerlei Gründen seriös nicht möglich ist. Vom Lebensstandard her brauchte sich die DDR in Europa jedenfalls nicht verstecken. Politisch sieht das schon anders aus.

Nur, in diesen Ländern gab es keine Mangelwirtschaft.
Berechnungen spiegeln eben nie die reale Versorgungslage wieder,
vor allem nicht bei der Planwirtschaft.
Da kann man nur sagen, innerhalb des 5 -Jahresplanes wurde alles Notwendige produziert,
jedoch ,
alles zum benötigten Zeitpunkt, am benötigten Ort , das gab es bei der Planwirtschaft nicht.
Nur so was liest man nie aus den Statistiken raus, hat aber auf den Lebensstandart auch erheblichen Einfluss.

Maitre
17.04.2018, 08:24
1981 ???????????????????????????????,
kein Wunder bei den Streiks und Protesten 1980
da war doch das ganze Land in Aufruhr.
Das dann ein Jahr später die noch Auswirkungen noch sichtbar sind,
müsste doch klar sein.
In der Landwirtschaft kann man nun mal nicht,
durch Überstunden einen Produktionsausfall wieder gut machen,
dagegen steht die Natur mit ihren Jahreszeiten!!

Die privaten Bauern werden wohl kaum gestreikt haben. Mach dir keine Illusionen: Die Kleinbauernwirtschaft der Polen konnte mit der Großflächenwirtschaft in der DDR nicht mithalten. Die Nutzfläche wird weniger ausgenutzt, moderne Maschinen sind auf den Flächen nicht nutzbar. Nicht umsonst setzte sich auch nach der Wende die Großflächenwirtschaft weiter fort. Unser örtlicher LPG-Nachfolger ist heute fast doppelt so groß, wie zu DDR-Zeiten.
Hier kannst du dir mal ansehen, wie die "erfolgreiche" Kleinbauernwirtschaft in Polen noch 1986 aussah:


https://www.youtube.com/watch?v=EsL5trhWCKI

Das waren die Zeiten, als unsere örtliche LPG mit 12 Mähdreschern und 20 Abfahrern einen Schlag von 150 ha an nicht einmal einem Tag aberntete, noch ein halber Tag für die Strohbergung anfiel und eine Woche später der Stoppelumbruch erledigt war. Das ist effizientes Arbeiten, nicht das Arbeiten auf kleinen Handtuchfeldern mit uralten Mähbindern, Kleintraktoren und Pferden. Die polnische Landwirtschaft war ein einziges Trauerspiel.

Kreuzbube
17.04.2018, 08:35
Mit Verlaub, aber gerade das Polen, dass die Kollektivierung unter dem Druck seiner Bauernschaft nicht durchführte, musste 1981 Lebensmittelmarken einführen, während die DDR die allgegenwärtige Lebensmittelverschwendung zu bekämpfen versuchte. Ich kenne noch die "Specki-Mampftonne", in der überzählige Pausenbrote zur Verwertung in der Schweinemast gesammelt wurden. Im "erfolgreichen" Polen ernteten die Privatbauern noch in den späten 80ern mit Mähbindern, während eine typische DDR-LPG ihre Schläge mit massivem Einsatz moderner Technik bearbeitete. Dass die wenigen Staatsgüter PGR in Polen trotzdem weitaus ineffektiver arbeiteten, als die VEG-Gegenstücke der DDR, sollte trotzdem nicht unerwähnt bleiben. Das lag vielfach auch an der Landmaschinenproduktion, die mehr auf die kleinbäuerliche Armeleutewirtschaft eingestellt war.

"In Afrika hungern die Kinder und ihr werft eure Schnitten weg..." hieß es immer in der Schule. Wurde von uns meist mit Augenrollen quittiert.:)

Tryllhase
17.04.2018, 09:44
Wieso konnte man als Privatmann kein Futter erhalten? Mein Vater erhielt selbstverständlich Futtergetreide. Das gab es wahlweise zum Geld für das Vereinzeln/ Hacken von Rüben- und Majoranbeständen. Einen Teil gab es wohl auch als Deputatleistung. Futterrüben konnten wir z.T. direkt ab Feld holen. Andere erhielten Scheine für das Mähen von Straßengräben und anderer Flächen. Und das sind nur die legalen Wege der Futterbeschaffung.
Du beschreibst sehr treffend, welche Bedingungen erfüllt werden mussten, um an Futtermittel zu kommen. Kleingartenbesitzer und Kaninchenzüchter waren aber oft nicht Mitglied der LPG oder konnten keine analogen Dienstleistungen erbringen. Folglich blieb ihnen für ihre Ostmark nur der Weg zum nächsten Bäcker. Ein Brötchen kostete ganze fünf Pfennig.

Maitre
17.04.2018, 10:09
Du beschreibst sehr treffend, welche Bedingungen erfüllt werden mussten, um an Futtermittel zu kommen. Kleingartenbesitzer und Kaninchenzüchter waren aber oft nicht Mitglied der LPG oder konnten keine analogen Dienstleistungen erbringen. Folglich blieb ihnen für ihre Ostmark nur der Weg zum nächsten Bäcker. Ein Brötchen kostete ganze fünf Pfennig.

Auch da konnte man mit etwas Nachdruck etwas erreichen. Wenn sich daraus etwas Ablieferbares zur Entlastung der Versorgungslage ergab, konnte nämlich auch die bürokratische DDR mal Fünfe gerade sein lassen. Es gibt irgendwo bei Youtube einen interessanten Bericht über Eigenbautraktoren. Da berichtet einer der Besitzer eines solchen Traktors, dass er vom Kreis angeschrieben wurde, ob er nach längerer Pause nicht wieder tätig werden wolle. Der Mann erwiderte, dass es ihm leider unmöglich sei, weil der Traktor ja keine Straßenzulassung habe und er deswegen sein kleines Stück Land nicht bewirtschaften könne. Er durfte dann am VPKA auflaufen und den Traktor offiziell straßenzulassen. Das versuch mal heute. Mit der gleichen Begründung hätte man sicher auch Futtergetreide oder Ähnliches erpressen können. Allerdings muss man auch sagen, dass das Futtergetreide im Kauf von der LPG nicht unbedingt billiger war, als der billige Ersatz Brot und Brötchen. Die inoffiziellen Wege waren aber auch viel billiger. Ich kenne einen Wiedereinrichter, dessen Vater zu DDR-Zeiten das Futter für die heimischen Kühe gleich anhängerweise zuhause ablud. Der ging nach der Wende mit einem stolzen Vermögen in die Marktwirtschaft, alles verdient zu DDR-Zeiten.

p.s.: Rüben und Majoran hacken konntest du übrigens auch als Nicht-LPG-Mitglied. Wenigstens der Weg war also auch für Nichtbauern offen. Ebenso die Scheine für das Mähen von Straßengräben, auch da kenne ich ehemalige Kleintierzüchter, die nicht in der LPG arbeiteten. Manche von denen waren sogar halbprofessionell mit der E-931 unterwegs.

suma
17.04.2018, 11:06
Nur, in diesen Ländern gab es keine Mangelwirtschaft.
Berechnungen spiegeln eben nie die reale Versorgungslage wieder,
vor allem nicht bei der Planwirtschaft.
Da kann man nur sagen, innerhalb des 5 -Jahresplanes wurde alles Notwendige produziert,
jedoch ,
alles zum benötigten Zeitpunkt, am benötigten Ort , das gab es bei der Planwirtschaft nicht.
Nur so was liest man nie aus den Statistiken raus, hat aber auf den Lebensstandart auch erheblichen Einfluss.

Nun das ist nicht ganz falsch. Aber so falsch planen konnte nicht mal die Planwirtschaft. Eher war es so, das ständig Waren in den Export geschickt wurden die dafür nicht eingeplant waren. Man benötigte ja Devisen. Und man konnte sich eben nicht einfach immer weiter verschulden wie der Westen. Dazu noch Wirtschaftssanktionen usw. Was der Osten verbrauchte musste er auch bezahlen. Das war im Westen seit Bretton Woods nicht mehr der Fall.

suma
17.04.2018, 11:18
Du beschreibst sehr treffend, welche Bedingungen erfüllt werden mussten, um an Futtermittel zu kommen. Kleingartenbesitzer und Kaninchenzüchter waren aber oft nicht Mitglied der LPG oder konnten keine analogen Dienstleistungen erbringen. Folglich blieb ihnen für ihre Ostmark nur der Weg zum nächsten Bäcker. Ein Brötchen kostete ganze fünf Pfennig.

Nun erstmal konnte man auch ganz normal mit seiner Ostmark Futtermittel kaufen. In der BHG. Wer darauf angewiesen war, musste aber vorbestellen. Dann gab es für die Kleintierhalter die (was auch immer) abgeliefert haben Futterscheine. Da konnte man sich dann aussuchen was man haben wollte. Kleie, Schrot, ganzes Korn oder Kartoffeln. Und dann gab es auch noch Einzelbauern, von denen man auch Futter kaufen konnte. Der Weg zum nächsten Bäcker war natürlich bequemer und auch billiger.

Larry Plotter
17.04.2018, 19:45
Die privaten Bauern werden wohl kaum gestreikt haben. Mach dir keine Illusionen: Die Kleinbauernwirtschaft der Polen konnte mit der Großflächenwirtschaft in der DDR nicht mithalten. Die Nutzfläche wird weniger ausgenutzt, moderne Maschinen sind auf den Flächen nicht nutzbar. Nicht umsonst setzte sich auch nach der Wende die Großflächenwirtschaft weiter fort. Unser örtlicher LPG-Nachfolger ist heute fast doppelt so groß, wie zu DDR-Zeiten.
Hier kannst du dir mal ansehen, wie die "erfolgreiche" Kleinbauernwirtschaft in Polen noch 1986 aussah:


https://www.youtube.com/watch?v=EsL5trhWCKI

Das waren die Zeiten, als unsere örtliche LPG mit 12 Mähdreschern und 20 Abfahrern einen Schlag von 150 ha an nicht einmal einem Tag aberntete, noch ein halber Tag für die Strohbergung anfiel und eine Woche später der Stoppelumbruch erledigt war. Das ist effizientes Arbeiten, nicht das Arbeiten auf kleinen Handtuchfeldern mit uralten Mähbindern, Kleintraktoren und Pferden. Die polnische Landwirtschaft war ein einziges Trauerspiel.


Nur,
das Trauerspiel konnte alleine für den heimischen Markt produzieren
und seine Produkte selbst vermarkten,
was dafür sorgte, das die Produkte auch passend beim Endkunden ankamen.

Maitre
17.04.2018, 19:55
Nur,
das Trauerspiel konnte alleine für den heimischen Markt produzieren
und seine Produkte selbst vermarkten,
was dafür sorgte, das die Produkte auch passend beim Endkunden ankamen.

Die kamen eben nicht mehr passend an. Die Polen mussten schon seit den 70ern immer mehr Nahrungsmittel einführen, während die DDR zunehmend zum Selbstversorger wurde. Es hat seinen Grund, warum die Großflächenbewirtschaftung den kleinen Bauernhof fortschreitend verdrängt. Das ist auch deutlich in Deutschland zu beobachten. Stichwort Höfesterben. Das kann man mögen oder auch nicht, die kleinbäuerliche Wirtschaft ist aus ökonomischer Sicht jedoch immer im Nachteil.

Larry Plotter
17.04.2018, 19:56
Nun das ist nicht ganz falsch. Aber so falsch planen konnte nicht mal die Planwirtschaft. Eher war es so, das ständig Waren in den Export geschickt wurden die dafür nicht eingeplant waren. Man benötigte ja Devisen. Und man konnte sich eben nicht einfach immer weiter verschulden wie der Westen. Dazu noch Wirtschaftssanktionen usw. Was der Osten verbrauchte musste er auch bezahlen. Das war im Westen seit Bretton Woods nicht mehr der Fall.


Auch im Westen konnte man sich nicht einfach immer so weiter verschulden!!
Der Unterschied bestand einfach darin,
das im Westen, auf Grund des Wirtschaftssystems,
für die Geldgeber die Sicherheiten größer waren.
Damit war auch ein wesentlich höherer Verschuldungsgrad machbar.

Larry Plotter
18.04.2018, 06:45
Die kamen eben nicht mehr passend an. Die Polen mussten schon seit den 70ern immer mehr Nahrungsmittel einführen, während die DDR zunehmend zum Selbstversorger wurde. Es hat seinen Grund, warum die Großflächenbewirtschaftung den kleinen Bauernhof fortschreitend verdrängt. Das ist auch deutlich in Deutschland zu beobachten. Stichwort Höfesterben. Das kann man mögen oder auch nicht, die kleinbäuerliche Wirtschaft ist aus ökonomischer Sicht jedoch immer im Nachteil.

Das mag schon sein,
doch es ging um den Vergleich sozialistische Produktionsweise zu kapitalistischer.
Und da haben die Polen damals selbst mit ihren kleinen Höfen, aber der Erlaubnis privat etwas anzubauen,
eben zur Versorgungslage erheblich beigetragen.
Und da ist auch ein Baustein, dass da der Staat nicht vorher eingreifen konnte wie in der DDR,
wo ein nicht unerheblicher Teil in den Westen verscherbelt wurde.

Bolle
19.04.2018, 13:59
https://www.youtube.com/watch?v=4NsnzWJ0vko

Tryllhase
20.04.2018, 18:08
Nun erstmal konnte man auch ganz normal mit seiner Ostmark Futtermittel kaufen. In der BHG. Wer darauf angewiesen war, musste aber vorbestellen. Dann gab es für die Kleintierhalter die (was auch immer) abgeliefert haben Futterscheine. Da konnte man sich dann aussuchen was man haben wollte. Kleie, Schrot, ganzes Korn oder Kartoffeln. Und dann gab es auch noch Einzelbauern, von denen man auch Futter kaufen konnte. Der Weg zum nächsten Bäcker war natürlich bequemer und auch billiger.
Auf jeden Fall habt ihr hier mal schön zusammengetragen, dass die Ostmark eigentlich nur Gutscheincharakter hatte, für welche man gefälligst neben seiner 8-stündigen Arbeitsleistung noch ein bisschen mehr tun musste, um sie einzulösen. Lange Wartezeiten, Ablieferungen für Futterscheine, Mäharbeiten usw. Der Kauf beim Einzelbauern war noch ein Relikt aus der Vorzeit.

konfutse
20.04.2018, 20:57
Im privaten Bereich gab's sowas tatsächlich in der Nischengesellschaft.
Ich rede von Rumänien und das war an der Grenze zu Jugoslawien, nicht Privat, du Honk.



Arschmade klingt nicht nach einem feinen Menschen
Ein feiner Mensch kann durchaus fein differenzieren und bezeichnen. Arschmade ist da noch geschmeichelt.

konfutse
20.04.2018, 21:02
https://www2.pic-upload.de/img/35176457/16587194_1299596830099300_3612164907376538945_o.jp g (https://www.pic-upload.de)
"Hinrichten, wenn notwendig auch ohne Gerichtsurteil" erinnert mich an Trump, May, Macron und Maas bezüglich Assad. Sooo weit sind diese nicht von Mielke entfernt.

Larry Plotter
23.04.2018, 18:59
"Hinrichten, wenn notwendig auch ohne Gerichtsurteil" erinnert mich an Trump, May, Macron und Maas bezüglich Assad. Sooo weit sind diese nicht von Mielke entfernt.

Wieso?
Ist Assad etwas US-Bürger oder Brite oder Franzose oder Deutscher?
Wenn ich den obigen Text neben dem Bild lese,
dann bezieht sich der Text doch auf Bürger eines Landes, in dem Mielke selber Minister war.
Also gehts doch ums Hinrichten "der Bewohner des eigenen Landes" ohne Gerichtsurteil.
Und sowas veranlassen Trump, May, Macron und Maas ????? Seltsam.

konfutse
23.04.2018, 19:31
Wieso?
Ist Assad etwas US-Bürger oder Brite oder Franzose oder Deutscher?
Wenn ich den obigen Text neben dem Bild lese,
dann bezieht sich der Text doch auf Bürger eines Landes, in dem Mielke selber Minister war.
Also gehts doch ums Hinrichten "der Bewohner des eigenen Landes" ohne Gerichtsurteil.
Und sowas veranlassen Trump, May, Macron und Maas ????? Seltsam.
Was suchst du? Entschuldigungen für die Verbrecher, die ich genannt habe?

suma
24.04.2018, 08:15
Auch im Westen konnte man sich nicht einfach immer so weiter verschulden!!
Der Unterschied bestand einfach darin,
das im Westen, auf Grund des Wirtschaftssystems,
für die Geldgeber die Sicherheiten größer waren.
Damit war auch ein wesentlich höherer Verschuldungsgrad machbar.

Natürlich kann der Westen sich immer weiter verschulden. Und der Unterschied besteht darin, das Wirtschaftssystem und Bankensystem so eng verzahnt sind, das das eine nicht ohne das andere kann. Das ist auch in Ordnung. Aber es ging ja um den Fakt, das wenn ein Land mit kapitalistischem Wirtschaftssystem den gleichen Sanktionen ausgesetzt ist es eben keine bessere Wirtschaftsleistung Lebensstandard usw erreicht.

suma
24.04.2018, 08:33
Das mag schon sein,
doch es ging um den Vergleich sozialistische Produktionsweise zu kapitalistischer.
Und da haben die Polen damals selbst mit ihren kleinen Höfen, aber der Erlaubnis privat etwas anzubauen,
eben zur Versorgungslage erheblich beigetragen.
Und da ist auch ein Baustein, dass da der Staat nicht vorher eingreifen konnte wie in der DDR,
wo ein nicht unerheblicher Teil in den Westen verscherbelt wurde.

Also erstmal konnte man auch in der DDR privat Ackerbau und Viehzucht betreiben. Auf dem Dorf hatte fast jeder Land das er privat nebenbei bewirtschaftete. Dann unterscheiden sich die Produktionsweisen eigentlich auch gar nicht. Eine Agrargenossenschaft heute ist von der Göße her gleichzusetzen mit einer LPG früher. Das Idyll vom kleinen Bauerhof welches die Werbung suggeriert gibt es auch im Westen schon lange nicht mehr. Zu was sollten die polnischen Bauern denn sonst beitragen wenn nicht zur Versorgung mit Lebensmitteln? Fakt ist, sie haben es nicht geschafft diese zu befriedigen. Während es in der DDR keinen Mangel an Grundnahrungsmitteln gab.

Maitre
24.04.2018, 09:21
Auf jeden Fall habt ihr hier mal schön zusammengetragen, dass die Ostmark eigentlich nur Gutscheincharakter hatte, für welche man gefälligst neben seiner 8-stündigen Arbeitsleistung noch ein bisschen mehr tun musste, um sie einzulösen. Lange Wartezeiten, Ablieferungen für Futterscheine, Mäharbeiten usw. Der Kauf beim Einzelbauern war noch ein Relikt aus der Vorzeit.

Wie kommst du darauf? Mein Vater hat diese zusätzliche Arbeit für zusätzlichen Verdienst gemacht. Der erste Trabant wurde komplett aus dem Verkaufserlös von 110 an den staatlichen Ankauf gelieferten Gänsen bezahlt. Sein Nebenverdienst in Mark der DDR überstieg teilweise seinen ohnehin nicht schlechten Verdienst in der LPG. Der ganze "unter der Hand Verkauf" war da nur ein bißchen willkommener Nebeneffekt. Wir haben nicht einmal Westgeld dafür verlangt, obwohl unsere Gänse die mit Abstand besten aus dem ganzen Dorf waren und kurz vor der Weihnachtszeit viele Leute besonders freundlich wurden.

Tryllhase
24.04.2018, 19:49
Wie kommst du darauf? Mein Vater hat diese zusätzliche Arbeit für zusätzlichen Verdienst gemacht. Der erste Trabant wurde komplett aus dem Verkaufserlös von 110 an den staatlichen Ankauf gelieferten Gänsen bezahlt. Sein Nebenverdienst in Mark der DDR überstieg teilweise seinen ohnehin nicht schlechten Verdienst in der LPG. Der ganze "unter der Hand Verkauf" war da nur ein bißchen willkommener Nebeneffekt. Wir haben nicht einmal Westgeld dafür verlangt, obwohl unsere Gänse die mit Abstand besten aus dem ganzen Dorf waren und kurz vor der Weihnachtszeit viele Leute besonders freundlich wurden.
Nebenverdienst ist die eine, Beschaffung von Mangelware die andere Sache. Den Trabbi gab es schon lange nicht mehr für seinen ursprünglichen Grundpreis von 6000 Mark. Der war selbst mit Anmeldung nur für ein paar Tausender mehr zu haben. Und wer das große Glück hatte, dass er damit dran war, der verkaufte ihn für mehr als das Doppelte und holte sich einen Gebrauchten. Und vergessen wir nicht den alten Witz: " Warum muss in den Fleischerläden mindestens eine Wurst hängen? Damit die Kunden nicht denken, es wäre ein Fliesenladen!" Wurst und Fleisch gehörten nun mal nicht zu den garantierten Grundnahrungsmitteln. Der Fleischmangel wurde durch das private Halten von Geflügel und Kaninchen etwas abgeschwächt. Auch durch Gänse.

Maitre
24.04.2018, 20:06
Nebenverdienst ist die eine, Beschaffung von Mangelware die andere Sache. Den Trabbi gab es schon lange nicht mehr für seinen ursprünglichen Grundpreis von 6000 Mark. Der war selbst mit Anmeldung nur für ein paar Tausender mehr zu haben. Und wer das große Glück hatte, dass er damit dran war, der verkaufte ihn für mehr als das Doppelte und holte sich einen Gebrauchten. Und vergessen wir nicht den alten Witz: " Warum muss in den Fleischerläden mindestens eine Wurst hängen? Damit die Kunden nicht denken, es wäre ein Fliesenladen!" Wurst und Fleisch gehörten nun mal nicht zu den garantierten Grundnahrungsmitteln. Der Fleischmangel wurde durch das private Halten von Geflügel und Kaninchen etwas abgeschwächt. Auch durch Gänse.

Du hast vermutlich damals in der Stadt gelebt? Unsere Dorffleischereien waren nämlich nie wirklich leer. Wir erlaubten uns, nachdem der Trabi vorhanden war, den Luxus von drei verschiedenen Fleischereien und Bäckereien. Das nicht, weil es nicht auch mit einem Laden gegangen wäre. Es ging viel mehr um den Geschmack. Wir hatten einen Bäcker für Brötchen, einen für Brot und einen für Kuchen. Das ist einer der, zugegeben recht wenigen, Punkte, den ich heute vermisse. Heute kann ich überall das gleiche kaufen, vorgebacken in industriellem Maßstab, weil der kleine private Bäcker mit seinen individuellen Rezepten fast vollständig ausgestorben ist. Ein paar kleine Fleischereien existieren noch, denen geht aber die EU an den Kragen. Verkürzt kann man sagen: Was die DDR nicht kleinbekam, schafft die BRD unter Hilfe der EU auf jeden Fall.

Übrigens: Die private Viehzucht haben die meisten Leute wegen des Gelde getan. Wir hatten im Dorf eine private Nutriazucht, mein Vater hatte im relativ großen Stil Gänse und Hühner, andere hielten Rinder. Wer immer das im größeren Stil tat, tat es wegen des Geldes bei der Ablieferung.
Der Trabi hat übrigens 11 000 Mark gekostet. Bei 100+ Mark je Gans im Ankauf reichte das völlig aus.

Tryllhase
24.04.2018, 20:27
Du hast vermutlich damals in der Stadt gelebt? Unsere Dorffleischereien waren nämlich nie wirklich leer. Wir erlaubten uns, nachdem der Trabi vorhanden war, den Luxus von drei verschiedenen Fleischereien und Bäckereien. Das nicht, weil es nicht auch mit einem Laden gegangen wäre. Es ging viel mehr um den Geschmack. Wir hatten einen Bäcker für Brötchen, einen für Brot und einen für Kuchen. Das ist einer der, zugegeben recht wenigen, Punkte, den ich heute vermisse. Heute kann ich überall das gleiche kaufen, vorgebacken in industriellem Maßstab, weil der kleine private Bäcker mit seinen individuellen Rezepten fast vollständig ausgestorben ist. Ein paar kleine Fleischereien existieren noch, denen geht aber die EU an den Kragen. Verkürzt kann man sagen: Was die DDR nicht kleinbekam, schafft die BRD unter Hilfe der EU auf jeden Fall.

Übrigens: Die private Viehzucht haben die meisten Leute wegen des Gelde getan. Wir hatten im Dorf eine private Nutriazucht, mein Vater hatte im relativ großen Stil Gänse und Hühner, andere hielten Rinder. Wer immer das im größeren Stil tat, tat es wegen des Geldes bei der Ablieferung.
Der Trabi hat übrigens 11 000 Mark gekostet. Bei 100+ Mark je Gans im Ankauf reichte das völlig aus.
Du wirst es nicht glauben, aber mein oberster Chef durfte im Jahre 1988 für eine nahe Verwandte einen Trabbi für runde 7000 Mark kaufen. Aber er war einer von ganz wenigen Privilegierten, die dies durften.

Maitre
24.04.2018, 20:34
Du wirst es nicht glauben, aber mein oberster Chef durfte im Jahre 1988 für eine nahe Verwandte einen Trabbi für runde 7000 Mark kaufen. Aber er war einer von ganz wenigen Privilegierten, die dies durften.

Für einen kleinen Taler und eine kurze Wartezeit gab es ja auch noch den Saporoshez oder wie ihn der Volksmund liebevoll nannte den "T-34 de luxe". Da hat sogar in der DDR das Gesetz von Angebot und Nachfrage funktioniert. In den 80ern wurde Stalins Rache dann auch kaum noch importiert. Heute ist das Ding ein relativ begehrter, weil seltener, Oldtimer.

Larry Plotter
25.04.2018, 06:49
Natürlich kann der Westen sich immer weiter verschulden. Und der Unterschied besteht darin, das Wirtschaftssystem und Bankensystem so eng verzahnt sind, das das eine nicht ohne das andere kann. Das ist auch in Ordnung. Aber es ging ja um den Fakt, das wenn ein Land mit kapitalistischem Wirtschaftssystem den gleichen Sanktionen ausgesetzt ist es eben keine bessere Wirtschaftsleistung Lebensstandard usw erreicht.

Das hat absolut nichts mit Verzahnung zu tun.


Die Bürger geben den Banken ihr Geld, um mehr daraus zu machen.
Die Banken verleihen deshalb z.B. dieses Geld für Zinsen, wollen aber dies auch absichern,
da sie ja die Einlagen ihrer Kunden schützen müssen.
Wenn man den Banken Sicherheiten bieten kann,
für den Fall des Zahlungsausfalles, ist man wesentlich besser dran bei einer möglichen Kreditaufnahme
und kann sich weit höher verschulden, als wenn man keine Sicherheiten bieten kann.
In kapitalistischen Staaten kann der Staat Staatseigentum verkaufen, als Sicherheit anbieten usw.
Sei es Autobahnen, Flughäfen, Staatsbetriebe usw.
Diese Möglichkeit haben, ideologiebedingt, sozialistische Staaten nicht,
was folglich den möglichen Kreditrahmen extrem einschränkt.

Larry Plotter
25.04.2018, 07:10
Also erstmal konnte man auch in der DDR privat Ackerbau und Viehzucht betreiben. Auf dem Dorf hatte fast jeder Land das er privat nebenbei bewirtschaftete. Dann unterscheiden sich die Produktionsweisen eigentlich auch gar nicht. Eine Agrargenossenschaft heute ist von der Göße her gleichzusetzen mit einer LPG früher. Das Idyll vom kleinen Bauerhof welches die Werbung suggeriert gibt es auch im Westen schon lange nicht mehr. Zu was sollten die polnischen Bauern denn sonst beitragen wenn nicht zur Versorgung mit Lebensmitteln? Fakt ist, sie haben es nicht geschafft diese zu befriedigen. Während es in der DDR keinen Mangel an Grundnahrungsmitteln gab.

Auch hier gilt es die Rahmenbedingungen, d.h. die Möglichkeiten zu vergleichen.

Sozialistische Staaten (Planwirtschaft) sind auf die Erfüllung der Norm ausgelegt.
Da gibt es, wieder ideologiebedingt, eben keinen "realen" Anreiz die Norm überzuerfüllen,
(man erwartet von "sozialistischen Bürgern" das sie bereit sind, sich für die Belange für den Staat "zu opfern)
weil diese sonst, wenn eine gewisse Anzahl von Leuten dies machen würde,
die Norm hochgesetzt werden würde.
(siehe dazu 1953 und die Auswirkung einer flächendeckenden Normenerhöhung)
Wie man in solcher "wirtschaftlichen Umgebung" trotzdem den Verhältnissen nach,
einigermassen gutleben kann,
hat man ja in der DDR in UTP (später PA) gut gelernt.
Nur stagnierte dadurch bestenfalls der Staat,
wenn nicht der Lebensstandart auf Dauer dadurch langsam sank.

In einem kapitalistischen System wird Leistungssteigerung belohnt,
was folglich zu einer grundsätzlichen höheren Produktivität führt.
Gleichzeitig wird Modernisierung akzeptiert,
was zu einer dann noch weit höheren Produktivität führt,
woran immer der Staat über die Steuern mit profitiert.

Wenn Du das Beispiel Landwirtschaft nicht akzeptieren willst,
dann nimm das Beispiel Autoindustrie,
wo in der Ex-DDR zwar gute Modelle entwickelt wurden,
aber nie realisiert werden durften.
Am Ende war folglich die DDR-Autoindustrie so extrem veraltet,
das zum einen die Fahrzeuge nicht mehr in den Westen verkaufbar waren
(was aber in den 50Jahren noch der Fall war)
und später (nach 1989) davon praktisch nichts übrig blieb.
Dieser ganze Zweig war da wirtschaftlich nicht mal mehr sanierungsfähig,
weil einfach alles von grundauf hätte ersetzt werden müssen.

Fazit, da ein kapitalistisches System insgesamt gesehen
weit mehr erwirtschaftet ,
und damit auch für den Staat weit mehr übrig bleibt,
sind Belastungen von ausserhalb weit besser verkraftbar.

Stötteritz
25.04.2018, 07:12
Für einen kleinen Taler und eine kurze Wartezeit gab es ja auch noch den Saporoshez oder wie ihn der Volksmund liebevoll nannte den "T-34 de luxe". Da hat sogar in der DDR das Gesetz von Angebot und Nachfrage funktioniert. In den 80ern wurde Stalins Rache dann auch kaum noch importiert. Heute ist das Ding ein relativ begehrter, weil seltener, Oldtimer.

Wow du wirst es nicht glauben, aber letztes Jahr sah ich einen Sapi( T34) auf dem Freigelände einer Oldtimer- Firma. Schlappe 3000 Euro. Konkret = Leipzig Oststraße, gegenüber dem Ostfriedhof. Wenn der dieses Jahr noch steht, mach ich ein Foto. Vielleicht ist er ja dann auch billiger geworden.

Maitre
25.04.2018, 08:24
Wow du wirst es nicht glauben, aber letztes Jahr sah ich einen Sapi( T34) auf dem Freigelände einer Oldtimer- Firma. Schlappe 3000 Euro. Konkret = Leipzig Oststraße, gegenüber dem Ostfriedhof. Wenn der dieses Jahr noch steht, mach ich ein Foto. Vielleicht ist er ja dann auch billiger geworden.

Geht fast noch. Bei mobile steht gerade einer für 7400 € drin. Die Leute werden immer verückter. Die Mopeds und Motorräder sollen teilweise schon in Euro mehr kosten, als sie neu in Mark verkauft wurden. Alte abgerittene LPG-Traktoren stehen zu Wahnsinnspreisen zu verkaufen.

konfutse
25.04.2018, 20:05
Nebenverdienst ist die eine, Beschaffung von Mangelware die andere Sache. Den Trabbi gab es schon lange nicht mehr für seinen ursprünglichen Grundpreis von 6000 Mark. Der war selbst mit Anmeldung nur für ein paar Tausender mehr zu haben. Und wer das große Glück hatte, dass er damit dran war, der verkaufte ihn für mehr als das Doppelte und holte sich einen Gebrauchten. Und vergessen wir nicht den alten Witz: " Warum muss in den Fleischerläden mindestens eine Wurst hängen? Damit die Kunden nicht denken, es wäre ein Fliesenladen!" Wurst und Fleisch gehörten nun mal nicht zu den garantierten Grundnahrungsmitteln. Der Fleischmangel wurde durch das private Halten von Geflügel und Kaninchen etwas abgeschwächt. Auch durch Gänse.
Der Preis der Autos war nun mal festgelegt, also war der ursprüngliche Grundpreis irrelevant. Ich weiß nicht, in welcher Gegend man das Doppelte für ein neues Auto bezahlt hat, in Dresden jedenfalls nicht. Meinen Trabant Kombi habe ich 1984 für 12.000 Mark gekauft und für 16.000 Mark verkauft. Ich hätte vielleicht 2.000 mehr bekommen können, aber es war ein Bekannter. 24.000 waren völlig unrealistisch. Deine Schilderungen von Fleischereien gehören ebenfalls ins Reich der Märchen, außer sie beziehen sich auf die Nachkriegsjahre.

konfutse
25.04.2018, 20:07
Du wirst es nicht glauben, aber mein oberster Chef durfte im Jahre 1988 für eine nahe Verwandte einen Trabbi für runde 7000 Mark kaufen. Aber er war einer von ganz wenigen Privilegierten, die dies durften.
Du meinst 7.000 D-Mark. Für ungefähr so viel stand der im Genex-Katalog.

latrop
25.04.2018, 21:38
Du meinst 7.000 D-Mark. Für ungefähr so viel stand der im Genex-Katalog.

Da standen noch einige Fabrikate drin für DM und sofort lieferbar - logisch.
Der Westen konnte immer liefern.

Das war eine Demokratie der Arbeiter, dieser Staat DDR. :cool:

Vitalienbruder
25.04.2018, 21:42
Zwar war die DDR ein tyrannischer Spitzelstaat, aber man kann ihr nicht vorwerfen, dass sie versuchte, die Deutschen zu vernichten, so wie es das BRD-Regime versucht.

Bestmann
25.04.2018, 22:00
Zwar war die DDR ein tyrannischer Spitzelstaat, aber man kann ihr nicht vorwerfen, dass sie versuchte, die Deutschen zu vernichten, so wie es das BRD-Regime versucht.

Wer das Gras wachsen hörte ,kennt alle Zustände der Menschenschinder in der DDR ,IMs unter allen Betten ,Jeder hat Jeden bespitzelt
und der Stasi frei Haus geliefert . Studenten und Leitende Politoffiziere haben Willkürlich gehandelt ,
Frauen Zuchthäuser waren das Grausamste der DDR ,Jugendwerkhöfe ,eine Schande ,unter der Gewalt von Margot Honecker .
Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR | bpb (http://www.bpb.de/geschichte/zeitgeschichte/deutschlandarchiv/227634/zwischen-kontrolle-und-willkuer-der-strafvollzug-in-der-ddr)

Sag bitte nicht das es anders war ,Menschen wurden einfach entführt ,und die Stasimorde sind bis Heute nicht alle völlig geklärt .
1200 Tote an den Grenzbefestigungen .
Gruß ...

Menschenraub der Stasi: Wie Karl Wilhelm Fricke in die DDR entführt ... (http://www.spiegel.de/einestages/menschenraub-der-stasi-wie-karl-wilhelm-fricke-in-die-ddr-entfuehrt-wurde-a-1130698.html)

Vitalienbruder
25.04.2018, 22:05
Wer das Gras wachsen hörte ,kennt alle Zustände der Menschenschinder in der DDR ,IMs unter allen Betten ,Jeder hat Jeden bespitzelt
und der Stasi frei Haus geliefert . Studenten und Leitende Politoffiziere haben Willkürlich gehandelt ,
Frauen Zuchthäuser waren das Grausamste der DDR ,Jugendwerkhöfe ,eine Schande ,unter der Gewalt von Margot Honecker .
Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR | bpb (http://www.bpb.de/geschichte/zeitgeschichte/deutschlandarchiv/227634/zwischen-kontrolle-und-willkuer-der-strafvollzug-in-der-ddr)

Sag bitte nicht das es anders war ,Menschen wurden einfach entführt ,und die Stasimorde sind bis Heute nicht alle völlig geklärt .
1200 Tote an den Grenzbefestigungen .
Gruß ...

Menschenraub der Stasi: Wie Karl Wilhelm Fricke in die DDR entführt ... (http://www.spiegel.de/einestages/menschenraub-der-stasi-wie-karl-wilhelm-fricke-in-die-ddr-entfuehrt-wurde-a-1130698.html)



Das haben wir auch bald wieder in dem "freiesten Staat, den es je auf deutschem Boden" gegeben haben soll. In Bayern kann die Polizei mittlerweile jeden ohne Grund verhaften ("Gefährder"). Das dient sicher als Vorlage für die anderen Bundesländer.

Bestmann
25.04.2018, 22:15
Das haben wir auch bald wieder in dem "freiesten Staat, den es je auf deutschem Boden" gegeben haben soll. In Bayern kann die Polizei mittlerweile jeden ohne Grund verhaften ("Gefährder"). Das dient sicher als Vorlage für die anderen Bundesländer.

Die momentanen Zustände in Unserem Land sind weder hinnehmbar noch besonders Demokratisch ,
aus genau dem Grund sind Demos angesetzt in Sachsen ,die übrigens der AFD den Vorzug gab ,und die
stärkste Krafft in Sachsen wurden .
In Hamburg laufen Demos (Merkel muss weg ) und es brodelt in allen Politischen Töpfen ,zu recht wie ich finde .
Wir steuern in einen Bürger--------------Schlamassel der uns sehr lange beschäftigen wird .
Nun das Aber ,die DDR ist weder noch und schon gar nicht mit den jetzigen Zuständen vergleichbar ,noch nicht .
Aber die Zeichen stehen äußerst schlecht ,aber keine Vergleiche mit der DDR .
Gruß ...

suma
26.04.2018, 11:09
Nebenverdienst ist die eine, Beschaffung von Mangelware die andere Sache. Den Trabbi gab es schon lange nicht mehr für seinen ursprünglichen Grundpreis von 6000 Mark. Der war selbst mit Anmeldung nur für ein paar Tausender mehr zu haben. Und wer das große Glück hatte, dass er damit dran war, der verkaufte ihn für mehr als das Doppelte und holte sich einen Gebrauchten. Und vergessen wir nicht den alten Witz: " Warum muss in den Fleischerläden mindestens eine Wurst hängen? Damit die Kunden nicht denken, es wäre ein Fliesenladen!" Wurst und Fleisch gehörten nun mal nicht zu den garantierten Grundnahrungsmitteln. Der Fleischmangel wurde durch das private Halten von Geflügel und Kaninchen etwas abgeschwächt. Auch durch Gänse.

Tja, da bin ich wieder bei einem wiederkehrendem Problem. Ich bin durchaus kein Anwalt und Fürsprecher der DDR. Ich lebe gut und gerne im hier und jetzt. Aber was wahr ist, sollte es bleiben. Du willst also tatsächlich behaupten es gab Fleischmangel in der DDR? Wo doch der Fleischverbrauch höher war als in der BRD? Ich gebe dir gerne zu, das man nicht immer und zu jeder Zeit das kaufen konnte was man wollte. Aber da von Fleischmangel zu reden ist lächerlich. Und natürlich wurden die privaten Halter mit eingeplant. Wo steht denn, das es keine privaten Betriebe gab im Sozialismus? Im System Honecker weniger als im System Ulbricht. Trotzdem gab es bei uns im Dorf Bäcker, Fleischer, Glaser, 2 Elektriker, Klempner, Elekktroladen und 2 Kneipen die privat bewirtschaftet wurden.

suma
26.04.2018, 11:48
Das hat absolut nichts mit Verzahnung zu tun.


Die Bürger geben den Banken ihr Geld, um mehr daraus zu machen.
Die Banken verleihen deshalb z.B. dieses Geld für Zinsen, wollen aber dies auch absichern,
da sie ja die Einlagen ihrer Kunden schützen müssen.
Wenn man den Banken Sicherheiten bieten kann,
für den Fall des Zahlungsausfalles, ist man wesentlich besser dran bei einer möglichen Kreditaufnahme
und kann sich weit höher verschulden, als wenn man keine Sicherheiten bieten kann.
In kapitalistischen Staaten kann der Staat Staatseigentum verkaufen, als Sicherheit anbieten usw.
Sei es Autobahnen, Flughäfen, Staatsbetriebe usw.
Diese Möglichkeit haben, ideologiebedingt, sozialistische Staaten nicht,
was folglich den möglichen Kreditrahmen extrem einschränkt.

Natürlich hat es mit Verzahnung zu tun. Der Staat könnte ohne die Banken keine so hohen Schulden anhäufen. Und die Banken könnten ohne den Staat als Bürgen keine so spekulativen Geschäfte machen. Ich erinnere daran, das die deutschen Banken zusammengebrochen wären, wenn man die Schulden nicht zum Volkseigentum gemacht hätte. Und das nicht zum ersten mal. Generell muss man sagen, das ohne das Bretton Woods System der Kapitalismus nicht so lebenswert (für einen Teil der Welt natürlich nur) wäre. Aber auch da erkannte man, das man dem Kommunismus nicht gewachsen ist. Deshalb die entkoppelung vom Gold. Nur dadurch erhielt man den entscheidenden Vorteil. Der als Leitwährung deklarierte Dollar kann nicht Pleite gehen. Weil alle Rohstoffe dieser Welt in dieser Währung gehandelt werden. Die USA kam dadurch in die Situation, ständig neues Geld drucken zu können. Und Schulden anzuhäufen, für die es nur fiktive Werte als Sicherheit gibt. Dieses System wird es so lange geben, wie der Dollar Leitwährung bleibt. Deshalb wird auch jeder Versuch daraus auszubrechen mit aller Härte beantwortet. Siehe Hussein, Gaddafi, und jetzt Assad und die Russen. Ohne die Hand über die Bodenschätze dieser Welt, bricht unser System sehr schnell zusammen. Und ich gebe zu, ich möchte das nicht erleben.

suma
26.04.2018, 12:27
Auch hier gilt es die Rahmenbedingungen, d.h. die Möglichkeiten zu vergleichen.

Sozialistische Staaten (Planwirtschaft) sind auf die Erfüllung der Norm ausgelegt.
Da gibt es, wieder ideologiebedingt, eben keinen "realen" Anreiz die Norm überzuerfüllen,
(man erwartet von "sozialistischen Bürgern" das sie bereit sind, sich für die Belange für den Staat "zu opfern)
weil diese sonst, wenn eine gewisse Anzahl von Leuten dies machen würde,
die Norm hochgesetzt werden würde.
(siehe dazu 1953 und die Auswirkung einer flächendeckenden Normenerhöhung)
Wie man in solcher "wirtschaftlichen Umgebung" trotzdem den Verhältnissen nach,
einigermassen gutleben kann,
hat man ja in der DDR in UTP (später PA) gut gelernt.
Nur stagnierte dadurch bestenfalls der Staat,
wenn nicht der Lebensstandart auf Dauer dadurch langsam sank.

In einem kapitalistischen System wird Leistungssteigerung belohnt,
was folglich zu einer grundsätzlichen höheren Produktivität führt.
Gleichzeitig wird Modernisierung akzeptiert,
was zu einer dann noch weit höheren Produktivität führt,
woran immer der Staat über die Steuern mit profitiert.

Wenn Du das Beispiel Landwirtschaft nicht akzeptieren willst,
dann nimm das Beispiel Autoindustrie,
wo in der Ex-DDR zwar gute Modelle entwickelt wurden,
aber nie realisiert werden durften.
Am Ende war folglich die DDR-Autoindustrie so extrem veraltet,
das zum einen die Fahrzeuge nicht mehr in den Westen verkaufbar waren
(was aber in den 50Jahren noch der Fall war)
und später (nach 1989) davon praktisch nichts übrig blieb.
Dieser ganze Zweig war da wirtschaftlich nicht mal mehr sanierungsfähig,
weil einfach alles von grundauf hätte ersetzt werden müssen.

Fazit, da ein kapitalistisches System insgesamt gesehen
weit mehr erwirtschaftet ,
und damit auch für den Staat weit mehr übrig bleibt,
sind Belastungen von ausserhalb weit besser verkraftbar.

Ich denke man muss da differenzieren. Es gibt ja nicht "den" Sozialismus. Der Sozialismus von Ulbricht war ein anderer als der von Honecker. Der vo Tito wieder ein anderer. Genauso gibt es nicht "den" Kapitalismus. Nach deiner Lesart müsste ja jedes kapitalistische Land einem sozialistischen überlegen sein. Und das war und ist ja ganz und garnicht so. Warum hat denn z.B. Griechenland nie die Wirtschaftskraft und den Lebensstandard der DDR erreicht? Und warum ist die Wirtschaftskraft und der Lebensstandard in Russland heute niedriger als zu Sowjetzeiten? Warum hatte und hat Vietnam dann einen ähnlichen Standard wie seine Nachbarn? Warum lebt es sich in Kuba besser als in Haiti? Das private Unternehmen eine höhere Produktivität haben stelle ich nicht in Abrede. Neid, Gier und Angst sind nun mal sehr gute Triebfedern. Aber dies ist in beiden Wirtschaftssystemen so.

Tryllhase
26.04.2018, 18:29
Du meinst 7.000 D-Mark. Für ungefähr so viel stand der im Genex-Katalog.
Nein, ich meine Mark der DDR. Der Grundpreis für den Trabbi lag zur Zeit seiner Erschaffung bei ca. 6000 Mark. Dafür gab es ihn aber nicht. Es kamen eine Anzahl an Zuschlägen hinzu. Ohne diese hätte man nämlich mit dem Auto nicht fahren können. Zum Beispiel wurde der ganz normale Vergaser extra berechnet! Und so schlich der Preis im Lauf der Jahre schnell über die 10 000 Mark. Was aber heute kaum jemand weiß: für Bonzen der obersten Kategorie, die natürlich keine Westverwandtschaft und kein Westgeld haben durften, bestand die Möglichkeit, zum alten Grundpreis ohne Zuschläge zu kaufen. Aber diese DDR-Geschichte findet sich natürlich nicht im linksgespulten wiki.

Tryllhase
26.04.2018, 18:36
Tja, da bin ich wieder bei einem wiederkehrendem Problem. Ich bin durchaus kein Anwalt und Fürsprecher der DDR. Ich lebe gut und gerne im hier und jetzt. Aber was wahr ist, sollte es bleiben. Du willst also tatsächlich behaupten es gab Fleischmangel in der DDR? Wo doch der Fleischverbrauch höher war als in der BRD? Ich gebe dir gerne zu, das man nicht immer und zu jeder Zeit das kaufen konnte was man wollte. Aber da von Fleischmangel zu reden ist lächerlich. Und natürlich wurden die privaten Halter mit eingeplant. Wo steht denn, das es keine privaten Betriebe gab im Sozialismus? Im System Honecker weniger als im System Ulbricht. Trotzdem gab es bei uns im Dorf Bäcker, Fleischer, Glaser, 2 Elektriker, Klempner, Elekktroladen und 2 Kneipen die privat bewirtschaftet wurden.
Was meinst Du denn, warum man den Witz mit dem Fliesenladen erfunden hatte? Was meinst Du denn, weshalb ich bei meiner Hochzeit dem Restaurant die Zutaten selber liefern musste? Natürlich gab es noch ein paar private Handwerker. Womit man bei denen die Mangelware bezahlen musste, so man sie nicht selbst mitbrachte, weißt Du auch. Eine ganz besondere Kategorie stellten die "Produktionsgenossenschaften des Handwerks" (PGH) dar. Stramme Staatsnahe wurden als Leiter zur Verwaltung des Mangels eingesetzt. Sie vergoldeten sich die eigene Nase und stellten einen Großteil der DDR-Millionäre dar.

Kurti
26.04.2018, 18:47
Der Preis der Autos war nun mal festgelegt, also war der ursprüngliche Grundpreis irrelevant. Ich weiß nicht, in welcher Gegend man das Doppelte für ein neues Auto bezahlt hat, in Dresden jedenfalls nicht. Meinen Trabant Kombi habe ich 1984 für 12.000 Mark gekauft und für 16.000 Mark verkauft. (...)Für "ungeduldige" Privilegierte ein Klacks.

Fettung durch mich

Larry Plotter
26.04.2018, 18:49
Natürlich hat es mit Verzahnung zu tun. Der Staat könnte ohne die Banken keine so hohen Schulden anhäufen. Und die Banken könnten ohne den Staat als Bürgen keine so spekulativen Geschäfte machen. Ich erinnere daran, das die deutschen Banken zusammengebrochen wären, wenn man die Schulden nicht zum Volkseigentum gemacht hätte. Und das nicht zum ersten mal. Generell muss man sagen, das ohne das Bretton Woods System der Kapitalismus nicht so lebenswert (für einen Teil der Welt natürlich nur) wäre. Aber auch da erkannte man, das man dem Kommunismus nicht gewachsen ist. Deshalb die entkoppelung vom Gold. Nur dadurch erhielt man den entscheidenden Vorteil. Der als Leitwährung deklarierte Dollar kann nicht Pleite gehen. Weil alle Rohstoffe dieser Welt in dieser Währung gehandelt werden. Die USA kam dadurch in die Situation, ständig neues Geld drucken zu können. Und Schulden anzuhäufen, für die es nur fiktive Werte als Sicherheit gibt. Dieses System wird es so lange geben, wie der Dollar Leitwährung bleibt. Deshalb wird auch jeder Versuch daraus auszubrechen mit aller Härte beantwortet. Siehe Hussein, Gaddafi, und jetzt Assad und die Russen. Ohne die Hand über die Bodenschätze dieser Welt, bricht unser System sehr schnell zusammen. Und ich gebe zu, ich möchte das nicht erleben.


1) Nochmal, das hat mit Verzahnung absolut nichts zu tun.

Hier geht es nur um den Schutz des Eigentums,
welcher in kapitalistisch/demokratischen Staaten gewährleistet wird.

Da die Banken ja nicht ihr Geld verleihen, sondern das derer, die es ihnen geben
(z.B. die Sparer oder Anleger von Geld für Bankzinsen usw)
muss eine Bank auch auf die Absicherung der Einlagen ihrer Kunden achten.
Sonst bekäme die Bank weniger Kundengelder.

2) Die Entkopplung des Dollar vom Gold hat nur bedingt was mit dem Lebensstandart zu tun.
Und wenn, dann nur mit dem amerikanischen.
Die Entkopplung wurde notwendig, weil man beim Goldstandart eine Einlösegarantie hatte.

https://www.gold.de/goldstandard/


"Bretton-Woods und das Ende jeglicher Goldbindung
..............
Gleichzeitig wurde den teilnehmenden Staaten (bzw. deren Zentralbanken) eine Einlösegarantie für Dollarreserven gegeben, wobei der Goldpreis in Dollar (https://www.gold.de/kurse/goldpreis/dollar/) festgelegt war.In einfachen Worten gesagt, gab es nun also nur noch eine durch Gold gedeckte Währung (den Dollar), die als Reserve bei anderen Zentralbanken "wie Gold" angesehen werden konnte und daher eine zentrale Stellung im internationalen Zahlungsverkehr einnehmen würde.
Gleichzeitig konnte die USA (Unter praktischen Gesichtspunkten! Rein formal wurde das so nicht ausgedrückt.) aufgrund der Interventionspflicht bei Wertverfall ihre Inflation sozusagen exportieren! Die überschüssigen Dollar wanderten als "Gold werte" Devise in die Reserven der übrigen Zentralbanken. Das funktionierte so:
Wenn es "zu viele" Dollar gab, sank - gemäß den Gesetzmäßigkeiten von Angebot und Nachfrage auf dem Markt - der Kurs des Dollar. Beim Erreichen des sogenannten "unteren Interventionspunktes" mussten andere Zentralbanken daher US-Dollar kaufen (überdies zum festgelegten Kurs, nicht zum aktuellen Preis), damit die "Nachfrage" und darüber den Kurs wieder erhöhen.
Es sei nicht verhehlt, dass auch die Bundesbank zu den Profiteuren der Mechanismen gehörte! Die neue DM war aufgrund des rasanten wirtschaftlichen Aufschwungs in Deutschland eigentlich krass unterbewertet und unter stetem Aufwertungsdruck (das ging bis zu offiziellen Änderungen des Standardkurses).
Anders gesagt: Die DM tangierte häufig den oberen Interventionspunkt, woraufhin die Bundesbank DM "anbieten" konnte, die gegen Devisen und Gold mehr oder weniger abgenommen werden mussten. Auf diesem Mechanismus fußt ein Großteil der Goldreserven der Deutschen Bundesbank!

.................."

Tryllhase
26.04.2018, 18:50
Für "ungeduldige" Privilegierte ein Klacks.

Fettung durch mich
Nicht für Privilegierte, sondern für viele DDR-Bürger. Man hatte genug Geld auf der Kante. Solche Preise waren sogar für Gebrauchte üblich. Für neue Wartburg oder Lada zahlte man astronomische Höhen.

Larry Plotter
26.04.2018, 19:48
Ich denke man muss da differenzieren. Es gibt ja nicht "den" Sozialismus. Der Sozialismus von Ulbricht war ein anderer als der von Honecker. Der vo Tito wieder ein anderer. Genauso gibt es nicht "den" Kapitalismus. Nach deiner Lesart müsste ja jedes kapitalistische Land einem sozialistischen überlegen sein. Und das war und ist ja ganz und garnicht so. Warum hat denn z.B. Griechenland nie die Wirtschaftskraft und den Lebensstandard der DDR erreicht? Und warum ist die Wirtschaftskraft und der Lebensstandard in Russland heute niedriger als zu Sowjetzeiten? Warum hatte und hat Vietnam dann einen ähnlichen Standard wie seine Nachbarn? Warum lebt es sich in Kuba besser als in Haiti? Das private Unternehmen eine höhere Produktivität haben stelle ich nicht in Abrede. Neid, Gier und Angst sind nun mal sehr gute Triebfedern. Aber dies ist in beiden Wirtschaftssystemen so.

Zweifelsohne kann man differenzieren,
z.B. eben Griechenland,
ein Land in dem seit der "neuen" Gründung im 19. Jahrhundert ohne Korruption nichts ging
lässt sich nicht mit Ländern vergleichen, in welchen Korruption bekämpft wird oder kaum vorhanden ist.

Auch bei der DDR, wie Du bemerktes, gab es Unterschiede.
Unter Ulbricht wurde noch auf eine gewisse Erneuerung der Technik geachtet, d.h. dafür Geld ausgegeben,
was dann aber nicht "sofort" für den Lebensstandart zur Verfügung stand.
Unter Honecker wurde der Konsum forciert, was den Lebensstandart erst mal hob,
aber sich auf Dauer negativ auf die Konkurrenzfähigkeit
(weil eben die Maschinen nicht mehr so modernisiert wurden)
auswirkte und damit dann auch
negativ auf den Lebensstandart in mittlerer und weiter Zukunft.


Bei Deinem Vergleich bei Russland bleibt aber unerwähnt, das die Sowjeunion unter den gleichen Problemen
wie die DDR litt, dass aber in weit stärkerem Masse.
Das Staatsdefizit stieg von ca. 12,8 MRD Rubel im Jahre 1985 auf ca. 80,6 MRD Rubel im Jahre 1988.
Die Ukraine war mal die Kornkammer Europas, die Sowjetunion musste aber riesige Menge Getreide aus den USA einführen
und bezahlen in ….Dollar (nicht in Rubel).
Mit anderen Worten der Lebensstandart war im freien Fall.



Eine Triebfeder ist aber auch die Achtung durch Andere vor deren Leistung oder der Sinn für wirtschaftlichen Erfolg.
Wenn, wie in der DDR , gute Autos entwickelt wurden, aber aus politischen Gründen nie umgesetzt wurden,
dann ist die Moral der Entwickler im Keller. Die haben irgendwann aufgegeben Trabant oder Wartburg zu modernisieren.

Bei den "westlichen" Firmen wurden "vergleichbare Eigenentwicklungen" honoriert.
Aus solchem Grunde gibt es z.B. Audi noch, bzw. heute als Luxusmarke.

Tryllhase
26.04.2018, 20:19
Zweifelsohne kann man differenzieren,
z.B. eben Griechenland,
ein Land in dem seit der "neuen" Gründung im 19. Jahrhundert ohne Korruption nichts ging
lässt sich nicht mit Ländern vergleichen, in welchen Korruption bekämpft wird oder kaum vorhanden ist.

Auch bei der DDR, wie Du bemerktes, gab es Unterschiede.
Unter Ulbricht wurde noch auf eine gewisse Erneuerung der Technik geachtet, d.h. dafür Geld ausgegeben,
was dann aber nicht "sofort" für den Lebensstandart zur Verfügung stand.
Unter Honecker wurde der Konsum forciert, was den Lebensstandart erst mal hob,
aber sich auf Dauer negativ auf die Konkurrenzfähigkeit
(weil eben die Maschinen nicht mehr so modernisiert wurden)
auswirkte und damit dann auch
negativ auf den Lebensstandart in mittlerer und weiter Zukunft.


Bei Deinem Vergleich bei Russland bleibt aber unerwähnt, das die Sowjeunion unter den gleichen Problemen
wie die DDR litt, dass aber in weit stärkerem Masse.
Das Staatsdefizit stieg von ca. 12,8 MRD Rubel im Jahre 1985 auf ca. 80,6 MRD Rubel im Jahre 1988.
Die Ukraine war mal die Kornkammer Europas, die Sowjetunion musste aber riesige Menge Getreide aus den USA einführen
und bezahlen in ….Dollar (nicht in Rubel).
Mit anderen Worten der Lebensstandart war im freien Fall.



Eine Triebfeder ist aber auch die Achtung durch Andere vor deren Leistung oder der Sinn für wirtschaftlichen Erfolg.
Wenn, wie in der DDR , gute Autos entwickelt wurden, aber aus politischen Gründen nie umgesetzt wurden,
dann ist die Moral der Entwickler im Keller. Die haben irgendwann aufgegeben Trabant oder Wartburg zu modernisieren.

Bei den "westlichen" Firmen wurden "vergleichbare Eigenentwicklungen" honoriert.
Aus solchem Grunde gibt es z.B. Audi noch, bzw. heute als Luxusmarke.
Die Moral der Entwickler blieb eigentlich bis zum Schluss recht positiv. Leider waren es Entscheidungen des Politbüros, die sogar einträchtige Erfindungen im Entwurfsstadium stecken ließen. Da wurde beschlossen, zur Linderung des Mangels in allen Betrieben eine "Konsumgüterproduktion" aufzunehmen. Betriebe ohne jede Erfahrung sollten Dinge produzieren, die gerade gesucht waren. Metallverarbeitende Großbetriebe stellten z.B. Toilettenspülkästen her, die äußerst unförmig und schwer waren. Oder Schubkarren, bei denen das Hebelprinzip nicht erkannt wurde und die deshalb nur für leichte Lasten einsetzbar waren. Von Schönheit ganz zu schweigen. Und als es gelang, einen recht guten Walkman zu bauen, schreckte der Preis von 200 Mark die Kunden ab. Bis zur Wende gab es nur einen einzigen Homecomputer als Bausatz für ca. 1000 Mark. Die kompletten Computer, auch die zwei Ausführungen von Homecomputern, standen für den Bevölkerungsbedarf nicht zur Verfügung. Ein Zehnerpack Disketten kostete 900 Mark. Farbfernseher gab es in den letzten Jahren auch für das PAL-System. Videorecorder nur für Privilegierte. Die Wartezeiten für einen Telefonanschluss waren utopisch. CB-Funk war verboten. Kopiergeräte gab es nur nach dem Thermo-Verfahren. Vor politischen Feiertagen mussten sie im Stahlschrank verschlossen werden, um das Drucken von Flugblättern zu verhindern.
Für uns heute einfach unvorstellbar.

Maitre
26.04.2018, 22:29
Nicht für Privilegierte, sondern für viele DDR-Bürger. Man hatte genug Geld auf der Kante. Solche Preise waren sogar für Gebrauchte üblich. Für neue Wartburg oder Lada zahlte man astronomische Höhen.

Noch schlimmer wars bei den wenigen verfügbaren Westautos. Ich habe mal von 140 000 Mark für einen gebrauchten Golf I gehört.
Bezahlt wurden die Fahrzeuge gegenüber VW übrigens auch mit den Werkzeugmaschinen, die man angeblich für die Produktionseinführung eigener Neuentwicklungen nicht zur Verfügung haben wollte. So blieben die vielen Trabant- und Wartburgnachfolger nur geheimgehaltene Projekte. Der Idiot Mittag kaufte dann noch teuer den VW-Motor, der nur unter konstruktiven Verrenkungen in die Fahrzeuge passte, während die eigens entwickelten eigenen Motoren aus "Kostengründen" angeblich nicht zu produzieren waren. So gehts halt, wenn Politbonzen technische und wirtschaftliche Entscheidungen treffen dürfen. Das haben wir ja heute gerade wieder.

suma
27.04.2018, 07:29
Was meinst Du denn, warum man den Witz mit dem Fliesenladen erfunden hatte? Was meinst Du denn, weshalb ich bei meiner Hochzeit dem Restaurant die Zutaten selber liefern musste? Natürlich gab es noch ein paar private Handwerker. Womit man bei denen die Mangelware bezahlen musste, so man sie nicht selbst mitbrachte, weißt Du auch. Eine ganz besondere Kategorie stellten die "Produktionsgenossenschaften des Handwerks" (PGH) dar. Stramme Staatsnahe wurden als Leiter zur Verwaltung des Mangels eingesetzt. Sie vergoldeten sich die eigene Nase und stellten einen Großteil der DDR-Millionäre dar.

Nun ich weiss z.B.das viele Witze im Westen erfunden wurden. Beim BND gab es ne Truppe die nicht nur Witze sammelte sondern auch erfand und verbreitete. "Erichs Lampenladen" ist so ein Beispiel oder "Karl Eduard von Schn" oder Sudelede. Alles Westimporte. Aber das ist mir auch völlig egal. Denn wie ich schon schrieb bin ich nicht der Anwalt der DDR. Aber wenn einer kommt und sagt es gab Fleischmangel muss ich klar sagen das es nicht so war. Selbst im kleinsten Dorfkonsum mit Fleisch und Wurst-Ecke konnte man immer verschiedene Wurstsorten kaufen. Und auch Fleisch. Das es nicht immer die gewünschten Rouladen oder das Filet war ist richtig. Und nochmal, im pro Kopf Verbrauch von Fleisch war die DDR ganz vorn mit bei. Das ist einfach mal ein Fakt.

suma
27.04.2018, 07:46
1) Nochmal, das hat mit Verzahnung absolut nichts zu tun.

Hier geht es nur um den Schutz des Eigentums,
welcher in kapitalistisch/demokratischen Staaten gewährleistet wird.

Da die Banken ja nicht ihr Geld verleihen, sondern das derer, die es ihnen geben
(z.B. die Sparer oder Anleger von Geld für Bankzinsen usw)
muss eine Bank auch auf die Absicherung der Einlagen ihrer Kunden achten.
Sonst bekäme die Bank weniger Kundengelder.

2) Die Entkopplung des Dollar vom Gold hat nur bedingt was mit dem Lebensstandart zu tun.
Und wenn, dann nur mit dem amerikanischen.
Die Entkopplung wurde notwendig, weil man beim Goldstandart eine Einlösegarantie hatte.

https://www.gold.de/goldstandard/


"Bretton-Woods und das Ende jeglicher Goldbindung
..............
Gleichzeitig wurde den teilnehmenden Staaten (bzw. deren Zentralbanken) eine Einlösegarantie für Dollarreserven gegeben, wobei der Goldpreis in Dollar (https://www.gold.de/kurse/goldpreis/dollar/) festgelegt war.In einfachen Worten gesagt, gab es nun also nur noch eine durch Gold gedeckte Währung (den Dollar), die als Reserve bei anderen Zentralbanken "wie Gold" angesehen werden konnte und daher eine zentrale Stellung im internationalen Zahlungsverkehr einnehmen würde.
Gleichzeitig konnte die USA (Unter praktischen Gesichtspunkten! Rein formal wurde das so nicht ausgedrückt.) aufgrund der Interventionspflicht bei Wertverfall ihre Inflation sozusagen exportieren! Die überschüssigen Dollar wanderten als "Gold werte" Devise in die Reserven der übrigen Zentralbanken. Das funktionierte so:
Wenn es "zu viele" Dollar gab, sank - gemäß den Gesetzmäßigkeiten von Angebot und Nachfrage auf dem Markt - der Kurs des Dollar. Beim Erreichen des sogenannten "unteren Interventionspunktes" mussten andere Zentralbanken daher US-Dollar kaufen (überdies zum festgelegten Kurs, nicht zum aktuellen Preis), damit die "Nachfrage" und darüber den Kurs wieder erhöhen.
Es sei nicht verhehlt, dass auch die Bundesbank zu den Profiteuren der Mechanismen gehörte! Die neue DM war aufgrund des rasanten wirtschaftlichen Aufschwungs in Deutschland eigentlich krass unterbewertet und unter stetem Aufwertungsdruck (das ging bis zu offiziellen Änderungen des Standardkurses).
Anders gesagt: Die DM tangierte häufig den oberen Interventionspunkt, woraufhin die Bundesbank DM "anbieten" konnte, die gegen Devisen und Gold mehr oder weniger abgenommen werden mussten. Auf diesem Mechanismus fußt ein Großteil der Goldreserven der Deutschen Bundesbank!

.................."




Nun gewährleistet wird der Schutz des Eigentums ja nicht. Sonst hätten die Leute beim Bankrott des Kapitalismus in den 20er ja nicht alles verloren. Und den Schutz des Eigentums bei der letzten Bankenkriese hat der Staat übernommen. Sonst wäre das Bankensystem kollabiert. Und wäre das Bankensystem kollabiert, wäre der Staat kollabiert. Der Staat hat die Schulden der Bank auf seine Schulden raufgepackt. Und wo ist der Staat verschuldet? Bei den Banken. Und damit sind wir bei Punkt 2. Denn möglich ist dieses System nur, weil der Dollar als Weltleitwährung vom Gold abgekoppelt wurde. Denn du schreibst ja richtig, man hatte vorher eine Einlösegarantie. Heute gibt es keine realen Werte die die riesigen Schulden decken. Und das ist natürlich eine Situation in der du jedem Gegner überlegen bist. Der Russe musste jede Atomrakete bezahlen, der Ami machte einfach eine Null an seine Schulden.

suma
27.04.2018, 07:54
Zweifelsohne kann man differenzieren,
z.B. eben Griechenland,
ein Land in dem seit der "neuen" Gründung im 19. Jahrhundert ohne Korruption nichts ging
lässt sich nicht mit Ländern vergleichen, in welchen Korruption bekämpft wird oder kaum vorhanden ist.

Auch bei der DDR, wie Du bemerktes, gab es Unterschiede.
Unter Ulbricht wurde noch auf eine gewisse Erneuerung der Technik geachtet, d.h. dafür Geld ausgegeben,
was dann aber nicht "sofort" für den Lebensstandart zur Verfügung stand.
Unter Honecker wurde der Konsum forciert, was den Lebensstandart erst mal hob,
aber sich auf Dauer negativ auf die Konkurrenzfähigkeit
(weil eben die Maschinen nicht mehr so modernisiert wurden)
auswirkte und damit dann auch
negativ auf den Lebensstandart in mittlerer und weiter Zukunft.


Bei Deinem Vergleich bei Russland bleibt aber unerwähnt, das die Sowjeunion unter den gleichen Problemen
wie die DDR litt, dass aber in weit stärkerem Masse.
Das Staatsdefizit stieg von ca. 12,8 MRD Rubel im Jahre 1985 auf ca. 80,6 MRD Rubel im Jahre 1988.
Die Ukraine war mal die Kornkammer Europas, die Sowjetunion musste aber riesige Menge Getreide aus den USA einführen
und bezahlen in ….Dollar (nicht in Rubel).
Mit anderen Worten der Lebensstandart war im freien Fall.



Eine Triebfeder ist aber auch die Achtung durch Andere vor deren Leistung oder der Sinn für wirtschaftlichen Erfolg.
Wenn, wie in der DDR , gute Autos entwickelt wurden, aber aus politischen Gründen nie umgesetzt wurden,
dann ist die Moral der Entwickler im Keller. Die haben irgendwann aufgegeben Trabant oder Wartburg zu modernisieren.

Bei den "westlichen" Firmen wurden "vergleichbare Eigenentwicklungen" honoriert.
Aus solchem Grunde gibt es z.B. Audi noch, bzw. heute als Luxusmarke.

Das Staatsdefizit stieg erst ab Gorbatschow. Weil er die Wirtschaft umbaute. Vorher war die Ökonomische Lage stabil. Und die Schulden haben nie die Höhe der von westlichen Staaten erreicht. Der Lebensstandard allerdings auch nicht.

Larry Plotter
27.04.2018, 10:57
Das Staatsdefizit stieg erst ab Gorbatschow. Weil er die Wirtschaft umbaute. Vorher war die Ökonomische Lage stabil. Und die Schulden haben nie die Höhe der von westlichen Staaten erreicht. Der Lebensstandard allerdings auch nicht.

Ein solcher Umbau setzt aber immer ein Versagen vorher voraus.

Du kannst ja auch sagen
unter Honecker gings den DDR-Bürgern in Anfang/Mitte der 70er "verhältnismässig" gut,
nur dessen Entscheidung die Modernisierung der Maschienen
zugunsten des Konsums zu verringern bzw. aufzugeben
hat bewirkt, das die Probleme in die Zukunft verschoben wurden
und die negativen Konsequenzen später zu schultern waren.

In der Sowjetunion war dies nicht anders,
d.h.die Probleme wurden in die Zukunft verschoben , doch die Zukunft begann dann Ende der 70er.
Gorbatschows Massnahmen haben das Ende nur verzögert.

Als die DDR Ende der 70er, Anfang der 80er dann "ihre Probleme" hatte bzw. diese begannen,
konnten und wollten die Russen nicht helfen,
so das sich Honecker "seine Zeit" über die Kredite, von Strauss eingefädelt, erkaufte.

Maitre
27.04.2018, 11:23
Ein solcher Umbau setzt aber immer ein Versagen vorher voraus.

Du kannst ja auch sagen
unter Honecker gings den DDR-Bürgern in Anfang/Mitte der 70er "verhältnismässig" gut,
nur dessen Entscheidung die Modernisierung der Maschienen
zugunsten des Konsums zu verringern bzw. aufzugeben
hat bewirkt, das die Probleme in die Zukunft verschoben wurden
und die negativen Konsequenzen später zu schultern waren.

Das ist des Pudels Kern. Die DDR unter Ulbricht vollbrachte einige bemerkenswerte Leistungen auf wirtschaftlichem und technischen Gebiet nach der Devise "Wie wir heute arbeiten, werden wir morgen leben!" Der kleine, von Reparationen gebeutelte, Staat schaffte vor Honecker trotz Planwirtschaft:

- einen der leistungsfähigsten und modernsten Mähdrescher der Welt zu entwickeln (E-512, 1968)
- einen der modernsten Traktoren der Welt zu entwickeln (ZT-300, 1967)
- einen der ersten selbstfahrenden Feldhäcksler der Welt zu entwickeln (E-280, 1971)
- das erste funktionierende flexible der Fertigungssystem der Welt zu entwickeln (Prisma2, 1975)
- einen hochproduktiven Stanzautomaten mit bis zu 600 Stanzhüben/ Minute zu entwickeln (PASU-40, ca. 1960)

Erst Honecker begann, dringend benötigte Investitionen zugunsten von sozialen Wohltaten zurückzustellen. Ähnlichkeiten zu heute sind natürlich rein zufällig. In den ersten Jahren nach Honeckers Machtübernahme gingen einige zukunftsweisende Projekte ins Nirvana, z.B. das Thema Saatbettkombi, das viele Jahre später im Westen noch einmal erfunden wurde:


https://www.youtube.com/watch?v=JWJzXg-0D3I

Larry Plotter
27.04.2018, 11:41
Nun gewährleistet wird der Schutz des Eigentums ja nicht. Sonst hätten die Leute beim Bankrott des Kapitalismus in den 20er ja nicht alles verloren. Und den Schutz des Eigentums bei der letzten Bankenkriese hat der Staat übernommen. Sonst wäre das Bankensystem kollabiert. Und wäre das Bankensystem kollabiert, wäre der Staat kollabiert. Der Staat hat die Schulden der Bank auf seine Schulden raufgepackt. Und wo ist der Staat verschuldet? Bei den Banken. Und damit sind wir bei Punkt 2. Denn möglich ist dieses System nur, weil der Dollar als Weltleitwährung vom Gold abgekoppelt wurde. Denn du schreibst ja richtig, man hatte vorher eine Einlösegarantie. Heute gibt es keine realen Werte die die riesigen Schulden decken. Und das ist natürlich eine Situation in der du jedem Gegner überlegen bist. Der Russe musste jede Atomrakete bezahlen, der Ami machte einfach eine Null an seine Schulden.


Also erst mal wird der Schutz des Eigentums gewährleistet,
da sich eine Bank ja Sicherheiten übereignen lässt.

Erst wenn die Bank selber nicht mehr korrekt wirtschaftet
beginnen die Probleme.
Dann stellt sich die Frage, wie gross ist die Bank und was hat eine Pleite für Auswirkungen.
Und, es ist nicht so
das der Staat bei unserer Bankenrettung nur Miese gemacht hat.
Die meisten Banken bekamen Bürgschaften vom Staat, aber für die mussten sie zahlen,
was dem Staat zusätzlich Geld einbrachte.
Üblich sind 1,5-2% der Bürgschaftssumme, was bei Bürgschaften von 500 MRD
pro Jahr 7,5-10 MRD Einnahmen für den Staat ausmacht.
Bei der Commerzbank ist der Staat eingestiegen
und macht seinen Schnitt über den steigenden Aktienkurs.
Was Geld wirklich kostete, waren die Banken, welche in die Knie gegangen sind ,
wie z.B. die Hypo Real Estate.

und zu 2,
naja , das stimmt so nicht ganz.
Die derzeitige Betrachtungsweise für die Realwirtschaft ist die, dass durch die Kredite ein Mehrwert geschaffen wird,
z.b. Firmen oder Immobilien oder oder,
d.h. das dem höheren Kreditvolumen ein entspr. gleich höher volkswirtschaftlicher Wert gegenüber steht.
Das System funktioniert eigentlich, denn wenn kein "dauerhafter Wert" geschaffen wird,
z.B. Waffen und Munition, die im Krieg aufgebraucht werden,
dann hat dies auch entspr. Auswirkungen.
siehe USA und deren Währungsverfall bis Ende der 70er Jahre
auf Grund deren Kriege wie z.B. Vietnam.


Was aber nun die Amis und die Sowjetunion betrifft, da war es dann wieder die Möglichkeit der höheren Verschulung.
Die USA konnte ihren Kreditgebern Sicherheiten anbieten, was die Sowjetunion ideologiebedingt nicht konnte.

Larry Plotter
27.04.2018, 12:03
Das ist des Pudels Kern. Die DDR unter Ulbricht vollbrachte einige bemerkenswerte Leistungen auf wirtschaftlichem und technischen Gebiet nach der Devise "Wie wir heute arbeiten, werden wir morgen leben!" Der kleine, von Reparationen gebeutelte, Staat schaffte vor Honecker trotz Planwirtschaft:

- einen der leistungsfähigsten und modernsten Mähdrescher der Welt zu entwickeln (E-512, 1968)
- einen der modernsten Traktoren der Welt zu entwickeln (ZT-300, 1967)
- einen der ersten selbstfahrenden Feldhäcksler der Welt zu entwickeln (E-280, 1971)
- das erste funktionierende flexible der Fertigungssystem der Welt zu entwickeln (Prisma2, 1975)
- einen hochproduktiven Stanzautomaten mit bis zu 600 Stanzhüben/ Minute zu entwickeln (PASU-40, ca. 1960)

Erst Honecker begann, dringend benötigte Investitionen zugunsten von sozialen Wohltaten zurückzustellen. Ähnlichkeiten zu heute sind natürlich rein zufällig. In den ersten Jahren nach Honeckers Machtübernahme gingen einige zukunftsweisende Projekte ins Nirvana, z.B. das Thema Saatbettkombi, das viele Jahre später im Westen noch einmal erfunden wurde:


https://www.youtube.com/watch?v=JWJzXg-0D3I


Ich hatte dazu ja schon das Thema Auto gebracht.
Wartburg exportierte früher (nach Holland, Belgien usw.),
nur irgendwann hatte man die technische Entwicklung, naja, verschlafen kann man nicht sagen,
parteibedingt als nicht notwendig erachtet.

Letztendlich waren die Versäumnisse oder die systembedingte Unfähigkeit irgendwann flächendeckend,
denn Leistung wurde nicht honoriert
und damit passten viele sich dem von oben gewünschten Verhalten an.

Maitre
27.04.2018, 12:09
Ich hatte dazu ja schon das Thema Auto gebracht.
Wartburg exportierte früher (nach Holland, Belgien usw.),
nur irgendwann hatte man die technische Entwicklung, naja, verschlafen kann man nicht sagen,
parteibedingt als nicht notwendig erachtet.

Letztendlich waren die Versäumnisse oder die systembedingte Unfähigkeit irgendwann flächendeckend,
denn Leistung wurde nicht honoriert
und damit passten viele sich dem von oben gewünschten Verhalten an.

Da sind wir wohl der gleichen Ansicht mit einem kleinen Unterschied: Diese "systembedingte Unfähigkeit" zeigt sich nämlich im heutigen System gerade wieder: Wir bestrafen Leistung, wir verhindern Investitionen, wir leben von der Substanz. Es wird die gleichen Folgen haben, wie Honeckers "Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik". Noch Ulbricht hatte versucht, im Rahmen des sogenannten "NÖSPL" die Entscheidungen wieder mehr in die Hände von Fachleuten zu legen und Leistung zu honorieren.

Larry Plotter
27.04.2018, 12:25
Da sind wir wohl der gleichen Ansicht mit einem kleinen Unterschied: Diese "systembedingte Unfähigkeit" zeigt sich nämlich im heutigen System gerade wieder: Wir bestrafen Leistung, wir verhindern Investitionen, wir leben von der Substanz. Es wird die gleichen Folgen haben, wie Honeckers "Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik". Noch Ulbricht hatte versucht, im Rahmen des sogenannten "NÖSPL" die Entscheidungen wieder mehr in die Hände von Fachleuten zu legen und Leistung zu honorieren.

Einen gewaltigen Unterschied gibt es,
In der Krise hat sich "dieses System" immer wieder angepasst bzw. reformiert
und damit als langfristig existent erwiesen.
Etwas, was man von DDR und Co nicht sagen kann.

Maitre
27.04.2018, 12:36
Einen gewaltigen Unterschied gibt es,
In der Krise hat sich "dieses System" immer wieder angepasst bzw. reformiert
und damit als langfristig existent erwiesen.
Etwas, was man von DDR und Co nicht sagen kann.

Bei DDR und Co. ist es nicht mehr ernsthaft versucht worden. Der es versuchen wollte, Andropow, hatte nur ein Jahr Zeit.

Larry Plotter
27.04.2018, 13:01
Bei DDR und Co. ist es nicht mehr ernsthaft versucht worden. Der es versuchen wollte, Andropow, hatte nur ein Jahr Zeit.

Aber auch das ist systembedingt.

Bei uns , durch den demokratischen Wechsel,
sind die Möglichkeiten ungleich höher, dass nach ein oder zwei schlechten Kanzlern mal wieder ein "guter" an die Macht kommt,
oder, dass durch den Druck "der Masse" es doch zu brauchbaren politischen Entscheidungen kommt.

Bei dem mehr oder weniger repressiven System des "realexistirenden Sozialismus" ist es ungleich schwerer
die Machthierarchie soweit aufzubrechen, dass neue Leute mit anderen wirtschaftlichen Ideen eine Machtoption erhalten.
Demzufolge kommen Anpassungen oder Reformen meist zu spät.

konfutse
27.04.2018, 18:59
Für "ungeduldige" Privilegierte ein Klacks.

Fettung durch mich
Ich war nach 12 Jahren Wartezeit vielleicht ein Privilegierter, aber wie lange, meinst du Geistesgröße, hat da ein Normalo warten müssen?

Kurti
27.04.2018, 19:07
Ich war nach 12 Jahren Wartezeit vielleicht ein Privilegierter, aber wie lange, meinst du Geistesgröße, hat da ein Normalo warten müssen?Wer in der Ex-DDR zwölf Jahre auf einen Neuwagen warten musste, der verkaufte den nicht kurz darauf.