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Vollständige Version anzeigen : 40 Jahre DDR - was war das wirklich für ein Staat?



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pixelschubser
09.11.2019, 09:53
Für Nicht-Ossis "Betriebsparteiorganisation"!

Nette Leute. Wirklich nett. Wenns nicht passte, konnten die einen schon mal zum Heizer in nem Kino machen. Trotz abgeschlossener Berufsausbildung als Zimmermann.

Bolle
09.11.2019, 09:56
Nette Leute. Wirklich nett. Wenns nicht passte, konnten die einen schon mal zum Heizer in nem Kino machen. Trotz abgeschlossener Berufsausbildung als Zimmermann.

Kaderleiter

Klopperhorst
09.11.2019, 09:57
Mit Verlaub, Klopper, Du bist zu jung. Mein Weib ist in etwa in Deinem Alter und die hatte auch nicht die leiseste Ahnung, was bei uns abging. Geschichte, und zwar die andere Geschichte der DDR, kennt sie nur von mir und von Berichten von Zeitzeugen.

Für sie war die DDR das Paradies, das "Ohne Sorgen" der Leute, die voll im System steckten und wirklich keine Sorgen hatten. Die schickten tatsächlich keine Berichte in den Westen.

Rede doch keinen Unsinn. Mit 43 Jahren kann ich heute durchaus abschätzen, wie die Leute in der DDR lebten, und ich hatte dort damals schon genügend Einblick in die Lebensverhältnisse.
99% hatten mit dem System gar keine Probleme, führten ihr kleines Privatleben. Was sie wollten, waren die Westwaren, die sie täglich im Westfernsehen sahen.

---

mabac
09.11.2019, 10:17
Nette Leute. Wirklich nett. Wenns nicht passte, konnten die einen schon mal zum Heizer in nem Kino machen. Trotz abgeschlossener Berufsausbildung als Zimmermann.

Im Osten gab es private Zimmereien, wie überhaupt private Handwerksbetriebe. Warum sollte ein Zimmermann dann Heizer in einem Kino machen?

In den Privatbetrieben oder PGHs gab es kaum/keine Genossen, also auch kein BPO. :)

mabac
09.11.2019, 10:46
Rede doch keinen Unsinn. Mit 43 Jahren kann ich heute durchaus abschätzen, wie die Leute in der DDR lebten, und ich hatte dort damals schon genügend Einblick in die Lebensverhältnisse.
99% hatten mit dem System gar keine Probleme, führten ihr kleines Privatleben. Was sie wollten, waren die Westwaren, die sie täglich im Westfernsehen sahen.

---

Ich hatte nach der Lehre in einer Firma, VEB, angefangen, die aus mehreren 1973 „verstaatlichten“ Privatbetrieben bestand. Eingestellt hatte mich der Betriebsdirektor, vormals Eigentümer des grössten der ehemals Privatbetriebe. Meine Beurteilung auf dem Facharbeiterbrief war dermassen politisch negativ, dass ich nichts Gutes erwartete. Aber der Herr meinte, gerade das gefalle ihm, er freue sich schon auf meine Kaderakte.
In der Firma, ca. 80 Leute, gab es genau 3 Genossen, von denen einer eigentlich ein Nazi war. Von den Älteren hasste die Mehrzahl die Kommune wie die Pest. Eine ganze Kolonne, bzw. Brigade, bestand aus Schlesiern, für die war jeder, der auch nur halbwegs ein gutes Wort für das System fand, ein dreckiges Kommunistenschwein.
War eine tolle Zeit in der Firma, die ich aber Richtung Privatsektor verliess, als sie von einem Kombinat geschluckt wurde.
Und ein damals 13jähriger, der sich noch nicht einmal um einen Platz auf der EOS herumbalgen musste, will mir hier weismachen, wie die Masse der DDRler tickte? :)

herberger
09.11.2019, 11:23
Schon 1990 hörte man sagen, bei diversen Lebensmitteln, da war ja unseres besser, die DDR Bürger übersahen natürlich das sie nur die billigsten Artikel kauften.

Kreuzbube
09.11.2019, 11:29
Berufe die es nur in der DDR gab:

Freundschaftspionierleiter/in

Dispatcher (Merkwürdigerweise ein englischer Begriff)

Traktorist

Ökonom, Normierer und Abschnittsbevollmächtigter...:)

Maitre
09.11.2019, 13:29
Ökonom, Normierer und Abschnittsbevollmächtigter...:)

Nicht zu vergessen, der Wichtigste von allen: Der Genosse Parteisekretär!

Großmoff
09.11.2019, 14:14
Klar, im Westen waren nur die Berichte der Geflüchteten bekannt. Die 99,9%, die ein recht angenehmes Leben hatten, schickten keine Berichte in den Westen.

---
Ich meine ja auch die Berichte aller Menschen, die auch nach dem Anschluss über ihr Leben in der DDR berichten konnten. Daraus eine 99,9 prozentige Zufriedenheit abzuleiten, ist schon recht gewagt.

Antisozialist
09.11.2019, 14:15
Im Osten gab es private Zimmereien, wie überhaupt private Handwerksbetriebe. Warum sollte ein Zimmermann dann Heizer in einem Kino machen?

In den Privatbetrieben oder PGHs gab es kaum/keine Genossen, also auch kein BPO. :)

Und wie kam in der DDR ein selbständiger Zimmermann an Material heran? Dazu brauchte es schon einer hauptberuflichen Anstellung in einem Staatsbetrieb, um dort Material für die Arbeit nach Feierabend mitgehen lassen zu können.

mabac
09.11.2019, 14:40
Und wie kam in der DDR ein selbständiger Zimmermann an Material heran? Dazu brauchte es schon einer hauptberuflichen Anstellung in einem Staatsbetrieb, um dort Material für die Arbeit nach Feierabend mitgehen lassen zu können.

In der DDR gab es private Handwerksbetriebe. Die Grossen wurden anfang der Siebziger zerkloppt, Kleinere blieben übrig. Ende der Siebziger/Anfang der Achtziger besann sich die Kommune und liess wieder Neugründungen zu. Ebenso gab es Genossenschaftsbetriebe des Handwerks, Gärtnereigenossenschaften, LPGs etc. Das waren von Staatsbetrieben völlig unabhängige Firmen/Betriebe.
Und dann gabe es noch die branchenspezifischen Handelsgenossenschaften, z.B. die BHG (BauHandelsgenossenschaft) bei der Bauhandwerksfirmen ihr Materialkontigent kaufen konnten. Und wenn das Kontigent alle war, dann konnte man für diejenigen arbeiten, die Material hatten.
Und wer hatte Material? Z.B. Prominente hatten ihre Kanäle oder findige Privatpersonen.

mabac
09.11.2019, 14:53
Abschnittsbevollmächtigter...:)

Abevau - dumme Sau

pixelschubser
09.11.2019, 17:03
Stasi-Opfer stellen klar.

https://archive.org/download/InDenFaengenDerStasi/InDenFaengenDerStasi.thumbs/In%20den%20F%C3%A4ngen%20der%20Stasi%20%5BDoku-ZDFinfo-HD%5D_000235.jpghttps://archive.org/download/InDenFaengenDerStasi/InDenFaengenDerStasi.thumbs/In%20den%20F%C3%A4ngen%20der%20Stasi%20%5BDoku-ZDFinfo-HD%5D_000775.jpg
https://archive.org/download/InDenFaengenDerStasi/InDenFaengenDerStasi.thumbs/In%20den%20F%C3%A4ngen%20der%20Stasi%20%5BDoku-ZDFinfo-HD%5D_001556.jpghttps://archive.org/download/InDenFaengenDerStasi/InDenFaengenDerStasi.thumbs/In%20den%20F%C3%A4ngen%20der%20Stasi%20%5BDoku-ZDFinfo-HD%5D_000594.jpg

https://archive.org/download/InDenFaengenDerStasi

Danke für den Link. Ich hab mir den Film grad angesehen und kann Vieles aus eigenem Erleben genau so bestätigen.

Im Barkas Kastenwagen irgendwohin gebracht zu werden, das Sitzen auf dem Hocker(bei mir war das Bett ein Brett, das tagsüber hochgeklappt war), ständig Licht in der Zelle, ich liege noch heute fast nur auf dem Rücken und die Hände sind über der Decke(zum Leidwesen meiner Frau, denn ich schnarche in der Position), täglich Zelle bohnern mit der Keule und noch so ein paar andere Dinge.

Auch nach gut 30 Jahren ist das noch sehr präsent.

pixelschubser
09.11.2019, 17:09
Rede doch keinen Unsinn. Mit 43 Jahren kann ich heute durchaus abschätzen, wie die Leute in der DDR lebten, und ich hatte dort damals schon genügend Einblick in die Lebensverhältnisse.
99% hatten mit dem System gar keine Probleme, führten ihr kleines Privatleben. Was sie wollten, waren die Westwaren, die sie täglich im Westfernsehen sahen.

---

Du warst damals 13 Jahre alt. Du hast vielleicht problemlos gelebt, aber Einsicht in die Dinge, die nicht öffentlich vor sich gingen hattest Du definitiv keine! Ich bin 10 Jahre älter und hab es erlebt, ohne dass ich Westwaren haben wollte. Ich wollte auch nie weg aus der DDR...eigentlich. Ich wollte es dort nur anders haben.

pixelschubser
09.11.2019, 17:10
Im Osten gab es private Zimmereien, wie überhaupt private Handwerksbetriebe. Warum sollte ein Zimmermann dann Heizer in einem Kino machen?

In den Privatbetrieben oder PGHs gab es kaum/keine Genossen, also auch kein BPO. :)

Nach meiner Armeezeit und meiner unehrenhaften Entlassung, hätte sich auch ne PGH den bösen Buben nicht ans Bein gebunden, der unter Beobachtung der Stasi stand.

marion
09.11.2019, 17:23
Du warst damals 13 Jahre alt. Du hast vielleicht problemlos gelebt, aber Einsicht in die Dinge, die nicht öffentlich vor sich gingen hattest Du definitiv keine! Ich bin 10 Jahre älter und hab es erlebt, ohne dass ich Westwaren haben wollte. Ich wollte auch nie weg aus der DDR...eigentlich. Ich wollte es dort nur anders haben.


:gp:grün geht grad nicht , ein Wessie hat mit 13 Jahren hier Einblick gehabt (bildet er sich jedenfalls ein) :D:haha:

pixelschubser
09.11.2019, 17:45
:gp:grün geht grad nicht , ein Wessie hat mit 13 Jahren hier Einblick gehabt (bildet er sich jedenfalls ein) :D:haha:

Klopper ist kein Wessi. Er ist in der DDR geboren und aufgewachsen. Meine Frau ist auch in der DDR geboren und aufgewachsen. Sie ist im gleichen Alter wie Klopper und ebenso, wie er, behütet aufgewachsen.

Mit 13 Jahren hat die gar nicht verstanden, warum die Mauer plötzlich weg sollte und alle "nach Drüben" machen wollten.

marion
09.11.2019, 17:51
Klopper ist kein Wessi. Er ist in der DDR geboren und aufgewachsen. Meine Frau ist auch in der DDR geboren und aufgewachsen. Sie ist im gleichen Alter wie Klopper und ebenso, wie er, behütet aufgewachsen.

Mit 13 Jahren hat die gar nicht verstanden, warum die Mauer plötzlich weg sollte und alle "nach Drüben" machen wollten.


dass hab ich mit 50 damals auch nicht verstanden :D mir gings gut und Geld & u. an anderen Sachen (Autos z, Bsp,) hatten wir keinen Mangel

mabac
09.11.2019, 17:53
Nach meiner Armeezeit und meiner unehrenhaften Entlassung, hätte sich auch ne PGH den bösen Buben nicht ans Bein gebunden, der unter Beobachtung der Stasi stand.

Ich stand seit meinem 17. Lebensjahr bei denen auf der Liste. :D
Bei jedem beschissenen Event hatte ich irgendwelche Aufenthaltsverbote. Das hatte weder meinen Betriebsdirektor und noch später meinen Meister die Bohne interressiert. Mein Betriebsdirektor VEB gab mir sogar den Tip, meinen Gesellenbrief mit der politisch negativen Beurteilung verschwinden zu lassen und eine Abschrift anzufordern, denn die beinhaltete keine Beurteilung. Und meinte, für mich wäre es besser in einer PGH oder eben in einer Privatbude anzufangen, denn die hätten keinen Zugriff auf Kaderakten. Der hatte die Kommune schon deswegen satt, weil er 1973 enteignet worden war.

Murmillo
09.11.2019, 17:57
Im Osten gab es private Zimmereien, wie überhaupt private Handwerksbetriebe. Warum sollte ein Zimmermann dann Heizer in einem Kino machen?

In den Privatbetrieben oder PGHs gab es kaum/keine Genossen, also auch kein BPO. :)

Apropos PGH und private Gewerbetreibende in der DDR.
Mein Vater war als Schausteller so ein privater Gewerbetreibender. Seine Ehefrau (nach dem Tod meiner Mutter) konnte nach DDR-Recht keine Angestellte, sondern nur mithelfende Ehepartnerin sein.
Ein riesen Manko bei der Berechnung der Rente heutzutage.

pixelschubser
09.11.2019, 17:59
dass hab ich mit 50 damals auch nicht verstanden :D mir gings gut und Geld & u. an anderen Sachen (Autos z, Bsp,) hatten wir keinen Mangel

Dann gings Dir sehr gut. Meine Eltern waren damals Anfang-Mitte 40 und hatten weder Auto, noch andere Sachen. Vater Betriebsdirektor und Mutter Ökonom. Waren beide in der Partei und voll auf Linie.

Minimalphilosoph
09.11.2019, 18:00
Im Osten gab es private Zimmereien, wie überhaupt private Handwerksbetriebe. Warum sollte ein Zimmermann dann Heizer in einem Kino machen?

In den Privatbetrieben oder PGHs gab es kaum/keine Genossen, also auch kein BPO. :)

Aus dem gleichen Grund, weshalb heute ein Busfahrer wegen einem Thor Steinar Oberhemd (T-Shirt) entlassen wird...

Buchenholz
09.11.2019, 18:12
Rede doch keinen Unsinn. Mit 43 Jahren kann ich heute durchaus abschätzen, wie die Leute in der DDR lebten, und ich hatte dort damals schon genügend Einblick in die Lebensverhältnisse.
99% hatten mit dem System gar keine Probleme, führten ihr kleines Privatleben. Was sie wollten, waren die Westwaren, die sie täglich im Westfernsehen sahen.
---
Hat mir eine im damaligen Osten aufgewachsene gute Bekannte auch genauso erzählt. V.a. diejenigen, die unmittelbar vor der Grenzöffnung überall die BRD-Botschaften stürmten, sollen völlig unpolitische, konsumgeile Hedonisten gewesen sein. Der Typ, der am Black Friday bei Ladenöffnung die Saturn- und Media Markt-Angestellten niedertrampelt. Von wegen Freiheitsdrang.

mabac
09.11.2019, 18:25
Apropos PGH und private Gewerbetreibende in der DDR.
Mein Vater war als Schausteller so ein privater Gewerbetreibender. Seine Ehefrau (nach dem Tod meiner Mutter) konnte nach DDR-Recht keine Angestellte, sondern nur mithelfende Ehepartnerin sein.
Ein riesen Manko bei der Berechnung der Rente heutzutage.

Die hatten die Privaten immer auf dem Kieker. Ich wollte mal vier Wochen unbezahlten Urlaub haben. Mein Chef meinte, könne er mir nicht geben, weil er dann Ärger bekäme. Auf meine Frage, was ich dann machen solle, meinte er, ich könne kündigen und wenn ich wieder Lust habe, wieder einsteigen. Gesagt, getan. Gleich freiwillig krankenversichert, für 16 Ostmark im Monat und verreist. Als ich nach vier Wochen wiederkam, meinte meine Freundin, der ABV war da und wollte wissen, wovon ich lebe. Gleich zu der Pappnase hingegangen und gefragt, ob denn zu blöde ist, meinen Kontostand abfragen zu lassen. Nun, der Kerl war dann sehr kleinlaut. Habe dann erst einmal drei Monate Pause gemacht. Die Krankenversicherung hatte obligatorische alle, die sich freiwillig versischert hatten, bei Abteilung Inneres gemeldet.
Nun, das war in den Achtzigern. Freunde von mir sind in den Siebzigern noch wegen so etwas in den Knast gegangen, wegen dem Assiparagraphen.

mabac
09.11.2019, 18:28
Hat mir eine im damaligen Osten aufgewachsene gute Bekannte auch genauso erzählt.

Im Osten gab es genug Schafe. Ihre Bekannte war eines davon.

mabac
09.11.2019, 18:36
Dann gings Dir sehr gut. Meine Eltern waren damals Anfang-Mitte 40 und hatten weder Auto, noch andere Sachen. Vater Betriebsdirektor und Mutter Ökonom. Waren beide in der Partei und voll auf Linie.

Von einem Arbeitskollegen (O-Berlin) die Schwiegermutter hatte bis 1961 in Westberlin gearbeitet und bekam eine sehr satte Westrente. Der Kollege fuhr einen Genex-Wartburg und das einzige, was seine Familie im Osten kaufte, waren Brot, Wurst, Fleisch, Bier und Benzin. Den Rest schleppte die Schwiegermutter aus West-Berlin an. Sein Haus war m.M. nach besser eingerichtet als das von Erich Honnecker in Wandlitz. :D

romeo1
09.11.2019, 18:49
Berufe die es nur in der DDR gab:

Freundschaftspionierleiter/in

Dispatcher (Merkwürdigerweise ein englischer Begriff)

Traktorist

Als Dispatcher habe ich zu Wendezeiten in der Braunkohle gearbeitet. War streckenweise ein sehr stressiger Job.

pixelschubser
09.11.2019, 18:54
Von einem Arbeitskollegen (O-Berlin) die Schwiegermutter hatte bis 1961 in Westberlin gearbeitet und bekam eine sehr satte Westrente. Der Kollege fuhr einen Genex-Wartburg und das einzige, was seine Familie im Osten kaufte, waren Brot, Wurst, Fleisch, Bier und Benzin. Den Rest schleppte die Schwiegermutter aus West-Berlin an. Sein Haus war m.M. nach besser eingerichtet als das von Erich Honnecker in Wandlitz. :D

Der Vater einer Ex von mir arbeitete auf Montage im Westen. Die hatten auch so ziemlich alles, was man sich an "Westkonsum" wünschen und denken konnte.

mabac
09.11.2019, 19:18
Der Vater einer Ex von mir arbeitete auf Montage im Westen. Die hatten auch so ziemlich alles, was man sich an "Westkonsum" wünschen und denken konnte.

Der hat für einen Hungerlohn für paar Westquitscher geschuftet und war natürlich im Sinne des Ostens systemkonform. Der Tariflohn lag im Westen damals, Bauhauptgewerbe, um die 19,- DM. Die Osttucken bekamen um die 6,- Ostmark und paar Ficksechser West auf ihr Forumkonto und haben sich ein Loch in den Arsch gefreut. Grosse Sprünge konnten die damit nicht machen.

Murmillo
09.11.2019, 19:19
...

Dispatcher (Merkwürdigerweise ein englischer Begriff)
...

Gabs dementgegen eigentlich auch Patcher ? Also eigentlich die, welche das genaue Gegenteil der Dispatcher taten .:D

Rhino
09.11.2019, 19:50
Danke für den Link. Ich hab mir den Film grad angesehen und kann Vieles aus eigenem Erleben genau so bestätigen.

Im Barkas Kastenwagen irgendwohin gebracht zu werden, das Sitzen auf dem Hocker(bei mir war das Bett ein Brett, das tagsüber hochgeklappt war), ständig Licht in der Zelle, ich liege noch heute fast nur auf dem Rücken und die Hände sind über der Decke(zum Leidwesen meiner Frau, denn ich schnarche in der Position), täglich Zelle bohnern mit der Keule und noch so ein paar andere Dinge.

Auch nach gut 30 Jahren ist das noch sehr präsent.
Erinnere mich daran aus den Berichten. Die Gefangenen bzw. Beschuldigten sollten psychisch fertig gemacht werden, da von physischer Folter der Westen Wind bekommen koennte.

Werd mal schauen, ob es mehr Dokumentarfilme dieser Art gibt und sich finden lassen.

pixelschubser
09.11.2019, 19:52
Der hat für einen Hungerlohn für paar Westquitscher geschuftet und war natürlich im Sinne des Ostens systemkonform. Der Tariflohn lag im Westen damals, Bauhauptgewerbe, um die 19,- DM. Die Osttucken bekamen um die 6,- Ostmark und paar Ficksechser West auf ihr Forumkonto und haben sich ein Loch in den Arsch gefreut. Grosse Sprünge konnten die damit nicht machen.

Die Mutter von der Ex war aber sichtlich davon angetan und liess das auch spüren. Für DIE war ich ein Habenichts.

pixelschubser
09.11.2019, 19:57
Erinnere mich daran aus den Berichten. Die Gefangenen bzw. Beschuldigten sollten psychisch fertig gemacht werden, da von physischer Folter der Westen Wind bekommen koennte.

Werd mal schauen, ob es mehr Dokumentarfilme dieser Art gibt und sich finden lassen.

Die konnten zuschlagen, ohne dass davon ein blauer Fleck blieb! Ein ehemaliger Arbeitskollege war so ein Freigekaufter. Der durfte sich nach seiner Ankunft im Westen erstmal einer ebenso hochnotpeinlichen Befragung durch den BND unterziehen. Der dachte, er war wieder im Stasiknast.

pixelschubser
09.11.2019, 20:00
Als Dispatcher habe ich zu Wendezeiten in der Braunkohle gearbeitet. War streckenweise ein sehr stressiger Job.

Bei uns im Laden heissen die Positionen:

Betriebslenker
Aufsicht
Gruppenführer

:D

Klopperhorst
09.11.2019, 20:03
Hat mir eine im damaligen Osten aufgewachsene gute Bekannte auch genauso erzählt. V.a. diejenigen, die unmittelbar vor der Grenzöffnung überall die BRD-Botschaften stürmten, sollen völlig unpolitische, konsumgeile Hedonisten gewesen sein. Der Typ, der am Black Friday bei Ladenöffnung die Saturn- und Media Markt-Angestellten niedertrampelt. Von wegen Freiheitsdrang.

Wir wollten die Sachen aus der Werbung, z.B. Werthers Echte, das hatten uns auch mal Besucher aus dem Westen durch den Zaun des Ferienlagers gegeben (wie eine Art Fütterung von Zoo-Tieren).
Coca Cola Logo malte ich selbst nach im Ferienlager, wobei mir empfohlen wurde, es von der Wand zu nehmen bei der Stubenbesichtigung.
Wir fuhren voll auf die Werbung aus dem Westen ab.
Mit den 400 DM Begrüßungsgeld kauften wir uns dann natürlich in Westberlin gleich ein Sony Radio usw.
Konsum war der Motor der Wende, und das, was man aus dem Intershop kannte, der uns wie eine andere Welt erschien mit seinen Gerüchen und Westwaren.
Diese Welt wollte man als Ossi haben, aber nicht Demokratie und so einen Quatsch.

---

Minimalphilosoph
09.11.2019, 20:08
Wir wollten die Sachen aus der Werbung, z.B. Werthers Echte, das hatten uns auch mal Besucher aus dem Westen durch den Zaun des Ferienlagers gegeben (wie eine Art Fütterung von Zoo-Tieren).
Coca Cola Logo malte ich selbst nach im Ferienlager, wobei mir empfohlen wurde, es von der Wand zu nehmen bei der Stubenbesichtigung.
Wir fuhren voll auf die Werbung aus dem Westen ab.
Mit den 400 DM Begrüßungsgeld kauften wir uns dann natürlich in Westberlin gleich ein Sony Radio usw.
Konsum war der Motor der Wende, und das, was man aus dem Intershop kannte, der uns wie eine andere Welt erschien mit seinen Gerüchen und Westwaren.
Diese Welt wollte man als Ossi haben, aber nicht Demokratie und so einen Quatsch.

---

:gp:

mabac
09.11.2019, 22:47
Die konnten zuschlagen, ohne dass davon ein blauer Fleck blieb! Ein ehemaliger Arbeitskollege war so ein Freigekaufter. Der durfte sich nach seiner Ankunft im Westen erstmal einer ebenso hochnotpeinlichen Befragung durch den BND unterziehen. Der dachte, er war wieder im Stasiknast.

Ich hatte einmal einen Kollegen (West), der sass als Fluchthelfer in Brandenburg, geschnappt 1972. Weil die auf der Tour von West-Berlin in das Bundesgebiet Araber geschmuggelt hatten, hatten sie ihn im Westen noch einmal schwer am Arsch, im Zusammenhang mit München. Aber egal. Er hatte auch in Tegel gesessen. Ich fragte ihn, in welchem Knast es denn nur besser gewesen wäre. Zu meiner Verblüffung meinte er, Brandenburg wäre besser gewesen. Warum? Keine Langeweile und genügend Einkauf.
Während meiner Armeezeit als Bausoldat waren wir einmal bei einer Muckerkompanie in Hagenow untergebracht. Die Mucker waren alle so mitte 20 und die Hälfte von denen hatte auch schon im Knast gesessen. Die maulten ständig, dass es im Knast besser war als bei der Asche. Warum? Sie meinten, im Knast konnten gab es Duschen mit täglich warmen Wasser und nach Feierabend/ Dienstschluss keinen Sackstand. In Bezug auf Sackstand, bzw. was ich von deren Sackstand mitbekommen habe, glaube ich auch, dass es Knastologen in der DDR besser hatten als die Mucker bei der NVA.

romeo1
09.11.2019, 22:50
Bei uns im Laden heissen die Positionen:

Betriebslenker
Aufsicht
Gruppenführer

:D

Meine wichtigste Aufgabe war es damals, den Zugverkehr und das Zusammenwirken der Bagger so zu organisieren, daß die täglichen Planvorgaben eingehalten wurden.

Dima
09.11.2019, 23:40
Wir wollten die Sachen aus der Werbung, z.B. Werthers Echte, das hatten uns auch mal Besucher aus dem Westen durch den Zaun des Ferienlagers gegeben (wie eine Art Fütterung von Zoo-Tieren).
Coca Cola Logo malte ich selbst nach im Ferienlager, wobei mir empfohlen wurde, es von der Wand zu nehmen bei der Stubenbesichtigung.
Wir fuhren voll auf die Werbung aus dem Westen ab.
Mit den 400 DM Begrüßungsgeld kauften wir uns dann natürlich in Westberlin gleich ein Sony Radio usw.
Konsum war der Motor der Wende, und das, was man aus dem Intershop kannte, der uns wie eine andere Welt erschien mit seinen Gerüchen und Westwaren.
Diese Welt wollte man als Ossi haben, aber nicht Demokratie und so einen Quatsch.

---
Und jetzt könnt ihr als Ostdeutsche Coca-Cola saufen bis ihr Diabetes III. Grades bekommt. Was ist die Errungenschaft dabei?

wolleDD
10.11.2019, 00:11
Hat mir eine im damaligen Osten aufgewachsene gute Bekannte auch genauso erzählt. V.a. diejenigen, die unmittelbar vor der Grenzöffnung überall die BRD-Botschaften stürmten, sollen völlig unpolitische, konsumgeile Hedonisten gewesen sein. Der Typ, der am Black Friday bei Ladenöffnung die Saturn- und Media Markt-Angestellten niedertrampelt. Von wegen Freiheitsdrang.

So war es.
Die, die vor 89 eine Ausreiseantrag gestellt hatten und die ganzen Repressalien mit Stasi und Abteilung Inneres über sich ergehen lassen mussten, wissen wie es wirklich war.
Alle anderen wollten rein aus wirtschaftlichen Gründen in den Westen.
Kenne ich leider aus der eigenen Familie. Die halten sich heute für die guten Wessis, die "alles schon immer gewusst haben", aber politisch auf ZDF-Linie schwimmen.

Das schlimmste iss ja das de mit solchen exOssis nicht diskutieren brauchst, die strotzen vor politischer Schlauheit.

Wolle.

Rhino
10.11.2019, 00:42
Die konnten zuschlagen, ohne dass davon ein blauer Fleck blieb! Ein ehemaliger Arbeitskollege war so ein Freigekaufter. Der durfte sich nach seiner Ankunft im Westen erstmal einer ebenso hochnotpeinlichen Befragung durch den BND unterziehen. Der dachte, er war wieder im Stasiknast.


https://www.youtube.com/watch?v=toXavHIBXi4

Da sich "Ausreisewillige" solchen Schikanen haben unterziehen muessen, verstehe ich nicht wie man mit deren offiziell "geringen Zahlen" fuer die DDR argumentieren kann.

Olli
10.11.2019, 01:54
Rede doch keinen Unsinn. Mit 43 Jahren kann ich heute durchaus abschätzen, wie die Leute in der DDR lebten, und ich hatte dort damals schon genügend Einblick in die Lebensverhältnisse.
99% hatten mit dem System gar keine Probleme, führten ihr kleines Privatleben. Was sie wollten, waren die Westwaren, die sie täglich im Westfernsehen sahen.

---


:gp:....Volltreffer


Kann ich voll und ganz bestätigen. Bin im Sommer 89 über die Deutsche Botschaft in Warschau geflüchtet, nicht etwas weil ich politisch verfolgt war, sonder einfach nur weil ich besser leben wollte, sprich konsumieren und reisen....genau wie von dir beschrieben.

Ich schäme mich nicht dafür, denn genau dasselbe wollen 99,9 Prozent der Blödmichel auch heute im vereinten Buntland.

herberger
10.11.2019, 07:10
https://abload.de/img/12191756_107397096927wvjmw.jpg (https://abload.de/image.php?img=12191756_107397096927wvjmw.jpg)


https://abload.de/img/906067_10739709892797wkkes.jpg (https://abload.de/image.php?img=906067_10739709892797wkkes.jpg)

Pelle
10.11.2019, 09:28
https://www.erichserbe.de/103

Wurde im Ost mit viel Liebe gekocht?

https://www.kochbar.de/rezept/213254/Jaegerschnitzel-mal-ganz-anders.html

http://www.ddr.center/preise/gaststaettenpreise.html



DDR Preise: Gaststättenpreise (19)


http://www.ddr.center/bilder/strecke_zurueck_normal.jpg
Seite 1 von 1
http://www.ddr.center/bilder/strecke_vor_normal.jpg






Bezeichnung
Jahr
Preis


Kugel Eis Vanille oder Frucht

0,15





Kugel Eis Schoko

0,20





Fischbrötchen

0,25





Glas Bier 0,25l Preisstufe I

0,40





Mittagessen in der Schulküche

0,55





Mittagessen in der Studenten-Mensa

0,60





Bockwurst mit Brötchen und Senf

0,85





Gulaschsuppe in einer Gaststätte Preisstufe I

0,85





Glas Bier "Berliner Pilsner" 0,5l, in Selbstbedienungs-Gaststätte

1,17





Mittagessen Gulasch mit Kartoffeln und Gemüse in einer Gaststätte Preisstufe I

2,35





Geflügelsuppe, Ostseegaststätte

1,00





ungarische Gulaschsuppe, Ostseegaststätte

0,90





Fischfilet "Müllerin" mit Schwenkkartoffeln, Ostseegaststätte

2,80





Rumpsteak mit Kräuterbutter und Röstkartoffeln, Ostseegststätte

3,50





Schweinesteak "Berliner Art", Ostseegaststätte

3,20





Kasslerbraten mit Sauerkraut und Kartoffeln, Ostseegaststätte

2,20





Sauberbraten mit Rotkohl und Klößen, Ostseegaststätte

3,30





1/4 Ente gebraten mit Rotkohl und Kartoffeln, Ostseegaststätte

3,90





Gänsebraten mit Rotkohl und Klößen, Ostseegaststätte

4,95

Klopperhorst
10.11.2019, 10:00
:gp:....Volltreffer


Kann ich voll und ganz bestätigen. Bin im Sommer 89 über die Deutsche Botschaft in Warschau geflüchtet, nicht etwas weil ich politisch verfolgt war, sonder einfach nur weil ich besser leben wollte, sprich konsumieren und reisen....genau wie von dir beschrieben.

Ich schäme mich nicht dafür, denn genau dasselbe wollen 99,9 Prozent der Blödmichel auch heute im vereinten Buntland.

Um diesem Konsumbedürfnis Herr zu werden, importierte die DDR doch in den letzten Monaten noch japanische Videorekorder, die für 7000 DDR-Mark reißenden Absatz fanden.
Auch das Jugendprogramm wurde schon im Sommer vor der Grenzöffnung "hip" und nach westlichem Muster umgestaltet "11/99".
Wir Kinder waren so westlich drauf, dass wir uns nach der Währungsreform und Austausch der Ladeninhalte mit Sprite- und Fanta-Dosen prollhaft auf die Autobahnbrücke stellten.
Total lächerlich, aber so wars.

---

sunbeam
10.11.2019, 10:02
Um diesem Konsumbedürfnis Herr zu werden, importierte die DDR doch in den letzten Monaten noch japanische Videorekorder, die für 7000 DDR-Mark reißenden Absatz fanden.
Auch das Jugendprogramm wurde schon im Sommer vor der Grenzöffnung "hip" und nach westlichem Muster umgestaltet "11/99".
Wir Kinder waren so westlich drauf, dass wir uns nach der Währungsreform und Austausch der Ladeninhalte mit Sprite- und Fanta-Dosen prollhaft auf die Autobahnbrücke stellten.
Total lächerlich, aber so wars.

---

Ich hätte gerne den kleinen Klopper 1990 kennengelernt.

pixelschubser
10.11.2019, 10:19
Ich hatte einmal einen Kollegen (West), der sass als Fluchthelfer in Brandenburg, geschnappt 1972. Weil die auf der Tour von West-Berlin in das Bundesgebiet Araber geschmuggelt hatten, hatten sie ihn im Westen noch einmal schwer am Arsch, im Zusammenhang mit München. Aber egal. Er hatte auch in Tegel gesessen. Ich fragte ihn, in welchem Knast es denn nur besser gewesen wäre. Zu meiner Verblüffung meinte er, Brandenburg wäre besser gewesen. Warum? Keine Langeweile und genügend Einkauf.
Während meiner Armeezeit als Bausoldat waren wir einmal bei einer Muckerkompanie in Hagenow untergebracht. Die Mucker waren alle so mitte 20 und die Hälfte von denen hatte auch schon im Knast gesessen. Die maulten ständig, dass es im Knast besser war als bei der Asche. Warum? Sie meinten, im Knast konnten gab es Duschen mit täglich warmen Wasser und nach Feierabend/ Dienstschluss keinen Sackstand. In Bezug auf Sackstand, bzw. was ich von deren Sackstand mitbekommen habe, glaube ich auch, dass es Knastologen in der DDR besser hatten als die Mucker bei der NVA.

Ein Kumpel von uns damals wanderte im Winter immer ein. Da reichte bei seiner Vita bereits, dass er nen ABV laut anschrie. Den lernte ich beim Gleisbau in Jänschwalde wäherend der Ferienarbeit kennen.

Eigentlich ein Seelchen von Mensch, aber wir brauchten uns bei Kloppereien im Vorpark nie Gedanken darum machen, dass wir was abkriegen. Mario war immer zur Stelle.

Klopperhorst
10.11.2019, 10:21
https://www.youtube.com/watch?v=toXavHIBXi4

Da sich "Ausreisewillige" solchen Schikanen haben unterziehen muessen, verstehe ich nicht wie man mit deren offiziell "geringen Zahlen" fuer die DDR argumentieren kann.

Klar gab es diese "Werkhöfe", wo ein altertümlicher Kommandoton herrschte.
Aber ich habe mir sagen lassen, diese Einrichtungen (nur unter christlicher Flagge) gab es im Westen auch. Mißbrauchsfälle, siehe Odenwaldschule, waren nicht nur in der DDR vorhanden.

Ich habe die Biografie von Egon Krenz gelesen, wo er beschrieb, wie er eine UN-Inspektion in DDR-Gefängnisse begleitete.
Vom sozialistischen Menschenbild her waren Folter und Diskriminierung z.B. Homosexueller natürlich streng verboten.
Wer etwas anderes behauptet, erzählt großteils Schauermärchen, was nicht bedeuten soll, dass es Mißbrauchsfälle nicht gab, wie im Westen auch.

---

herberger
10.11.2019, 10:22
Sind Frauen fähiger als Männer ? Merkel, Kahane, Göring-Eckehard, sind alles aktiv Posten der DDR!

Bolle
10.11.2019, 10:24
https://www.tagesspiegel.de/images/nordb-11-89-cekkobild/25191818/3-format1012.jpg
November 1989, der Todesstreifen nahe Nordbahnhof. Unten kommt die S-Bahn aus dem Nord-Süd-Tunnel.Foto: Ekkehard Kolo

ich58
10.11.2019, 10:53
Ökonom, Normierer und Abschnittsbevollmächtigter...:)
Der Abschnittsbevollmächtigter brauchte vorher einen der einen aufgehangen hatte!

Chronos
10.11.2019, 10:56
(....)

Wir Kinder waren so westlich drauf, dass wir uns nach der Währungsreform und Austausch der Ladeninhalte mit Sprite- und Fanta-Dosen prollhaft auf die Autobahnbrücke stellten.
Total lächerlich, aber so wars.

---

Unsere Verwandten im Erzgebirge hatten sogar leere Lenor- und sonstige Waschmittelflaschen aus Kunststoff aufbewahrt und als Dauer-Dekoration im Badezimmer aufgestellt.

Anscheinend wollte man einen "Hauch von Westen" sogar beim morgendlichen und abendlichen Zähneputzen um sich haben.

pixelschubser
10.11.2019, 11:02
Unsere Verwandten im Erzgebirge hatten sogar leere Lenor- und sonstige Waschmittelflaschen aus Kunststoff aufbewahrt und als Dauer-Dekoration im Badezimmer aufgestellt.

Anscheinend wollte man einen "Hauch von Westen" sogar beim morgendlichen und abendlichen Zähneputzen um sich haben.

Es gab Leute, die haben sich leere Bierdosen auf die Schrankwand im Wohnzimmer gestellt. Ich hatte Bravo-Poster an der Wand, die mein Vater regelmäßig abriss.

Das Poster von Angus Young auf den Schultern von Bon Scott kostete mich seinerzeit 20 MDN. Das hab ich gehütet, wie meinen Augapfel.

Klopperhorst
10.11.2019, 11:04
Es gab Leute, die haben sich leere Bierdosen auf die Schrankwand im Wohnzimmer gestellt. ...

Dosensammlungen waren usus. Wir sammelten an der Autobahn. Komisch, wie viele Dosen westlicher Marken dort lagen, nun ja es ging zum Überseehafen, und dort herrschte wohl auch schon zu DDR-Zeiten ein reger internationaler Verkehr.

---

Bolle
10.11.2019, 11:07
Was hab ich für Unsummen für West-LPs ausgegeben.........200,-M für "The Dark Site of the Moon" und andere Raritäten......................!

Chronos
10.11.2019, 11:09
Es gab Leute, die haben sich leere Bierdosen auf die Schrankwand im Wohnzimmer gestellt. Ich hatte Bravo-Poster an der Wand, die mein Vater regelmäßig abriss.

Das Poster von Angus Young auf den Schultern von Bon Scott kostete mich seinerzeit 20 MDN. Das hab ich gehütet, wie meinen Augapfel.

Eben!

Kann man so einem Volk verübeln, dass es bei der geringsten sich bietenden Gelegenheit auf die Ideologie pfeift und schnurstracks dahin rennt, wo die Konsumtempel stehen und man sich das alles leisten kann, wovon man jahrzehntelang nur geträumt hat?

frundsberg
10.11.2019, 11:10
Es gab Leute, die haben sich leere Bierdosen auf die Schrankwand im Wohnzimmer gestellt. Ich hatte Bravo-Poster an der Wand, die mein Vater regelmäßig abriss.

Das Poster von Angus Young auf den Schultern von Bon Scott kostete mich seinerzeit 20 MDN. Das hab ich gehütet, wie meinen Augapfel.


https://www.youtube.com/watch?v=Tv_uP1MWZAg

Demokraten par excellenz ...

sunbeam
10.11.2019, 11:16
Was hab ich für Unsummen für West-LPs ausgegeben.........200,-M für "The Dark Site of the Moon" und andere Raritäten......................!

Du hast Geschmack. The Dark Side of the Moon ist die beste LP der Welt!

Maitre
10.11.2019, 11:22
Es gab Leute, die haben sich leere Bierdosen auf die Schrankwand im Wohnzimmer gestellt. Ich hatte Bravo-Poster an der Wand, die mein Vater regelmäßig abriss.

Das Poster von Angus Young auf den Schultern von Bon Scott kostete mich seinerzeit 20 MDN. Das hab ich gehütet, wie meinen Augapfel.

Ja, die berüchtigten Dosensammlungen. Ich kenne auch noch den Spruch "Lieber Aids als gar nischt außem Westen." Da steckt aber auch der Hauch des Seltenen, Exotischen drin. Alles aus dem Westen wurde ja wie ein Goldschatz behandelt. Dabei haben wir schon 1982 mitbekommen, was heute leider normal ist. Da hatte olle Helmut Schmidt im Fernsehen über Lebensmittelknappheit in der DDR salbadert, was unsere Westverwandschaft* bewog, uns eine Dauerwurst zu schicken. Mein Vater probierte und spuckte sofort wieder aus. Selbst der Hund wollte das Ding nicht fressen. Heute frisst man diesen Industriedreck wie selbstverständlich. Damals gabs Wurst und Fleisch bei uns nur vom Fleischer. Wir hatten sogar drei Fleischerläden, wie wir auch drei Bäckerläden hatten, bei denen wir regelmäßig einkauften. Damals gab es ja noch Unterschiede zwischen denen, weil es noch echtes Handwerk war. Diese ganzen Kleinbetriebe hat die DDR nicht kaputtgekriegt, die BRD brauchte dafür keine fünf Jahre.

* Unsere Westverwandtschaft wusste noch, was Hunger ist. Die waren noch bis in die Fünfziger in der kalten Heimat geblieben und kannten daher gewisse Notlagen aus der glorreichen polnischen Wirtschaft.

romeo1
10.11.2019, 11:31
Was hab ich für Unsummen für West-LPs ausgegeben.........200,-M für "The Dark Site of the Moon" und andere Raritäten......................!

Ich hatte für eine Pink Floyd-LP 120 Merker gelöhnt.

sunbeam
10.11.2019, 11:32
Ich hatte für eine Pink Floyd-LP 120 Merker gelöhnt.

:appl:

LOL
10.11.2019, 11:38
https://www.erichserbe.de/103

Wurde im Ost mit viel Liebe gekocht?

https://www.kochbar.de/rezept/213254/Jaegerschnitzel-mal-ganz-anders.html

http://www.ddr.center/preise/gaststaettenpreise.html

Das Problem waren die Kellner, denn viele Restaurants waren den ganzen Tag leer und trotzdem alle Tische "reserviert"...
Nur in Berlin war es etwas besser.
Ich hatte als Jugendlicher in Ost-Berlin 100 Westmark in Ostmark umgetauscht (1:12 !!!) und habe dort alle möglichen Restaurants, Eiscafes etc besucht... es war unmöglich den Schotter alleine auszugeben.

Bolle
10.11.2019, 11:42
Das Problem waren die Kellner, denn viele Restaurants waren den ganzen Tag leer und trotzdem alle Tische "reserviert"...
Nur in Berlin war es etwas besser.
Ich hatte als Jugendlicher in Ost-Berlin 100 Westmark in Ostmark umgetauscht (1:12 !!!) und habe dort alle möglichen Restaurants, Eiscafes etc besucht... es war unmöglich den Schotter alleine auszugeben.

Kellner, Baustoffhändler und KfZ-Ersatzteilhändler waren die Könige in der DDR! Schlimmste Strafe in der DDR - "10 Jahre ohne Beziehungen"!

pixelschubser
10.11.2019, 11:42
Dosensammlungen waren usus. Wir sammelten an der Autobahn. Komisch, wie viele Dosen westlicher Marken dort lagen, nun ja es ging zum Überseehafen, und dort herrschte wohl auch schon zu DDR-Zeiten ein reger internationaler Verkehr.

---

Am geilsten fand ich immer die DAB-Dosen mit Holzklammern beklebt. :D

pixelschubser
10.11.2019, 11:45
Eben!

Kann man so einem Volk verübeln, dass es bei der geringsten sich bietenden Gelegenheit auf die Ideologie pfeift und schnurstracks dahin rennt, wo die Konsumtempel stehen und man sich das alles leisten kann, wovon man jahrzehntelang nur geträumt hat?

Nein, warum auch? Bunte Bilder sollten auch in unseren Haushalten ein Dasein haben.

pixelschubser
10.11.2019, 11:45
https://www.youtube.com/watch?v=Tv_uP1MWZAg

Demokraten par excellenz ...

Aua!

Larry Plotter
10.11.2019, 11:48
Diese ganzen Kleinbetriebe hat die DDR nicht kaputtgekriegt, die BRD brauchte dafür keine fünf Jahre.


DAS hat mit der BRD als Staat nichts zu tun,
sondern nur mit der Tatsache das diese Kleinbetriebe meist von der Mangelwirtschaft profitierten,
denn die VEB's hatten selber zu wenig Personal und zu wenig Material.
Der "private" Handwerker konnte durch Improvisation viel machen und war demzufolge gefragt.

Durch den "Wegfall des Mangels",
denn nach dem Mauerfall gab es alles in ausreichender Menge
war dem "Privaten Handwerker" Ost auf einen Schlag die Geschäftsgrundlage entzogen.

Also war dies ein Effekt der Umstellung
"Mangel" auf ........."alles ist kaufbar und kurzfristig bekommbar"

pixelschubser
10.11.2019, 11:52
Ja, die berüchtigten Dosensammlungen. Ich kenne auch noch den Spruch "Lieber Aids als gar nischt außem Westen." Da steckt aber auch der Hauch des Seltenen, Exotischen drin. Alles aus dem Westen wurde ja wie ein Goldschatz behandelt. Dabei haben wir schon 1982 mitbekommen, was heute leider normal ist. Da hatte olle Helmut Schmidt im Fernsehen über Lebensmittelknappheit in der DDR salbadert, was unsere Westverwandschaft* bewog, uns eine Dauerwurst zu schicken. Mein Vater probierte und spuckte sofort wieder aus. Selbst der Hund wollte das Ding nicht fressen. Heute frisst man diesen Industriedreck wie selbstverständlich. Damals gabs Wurst und Fleisch bei uns nur vom Fleischer. Wir hatten sogar drei Fleischerläden, wie wir auch drei Bäckerläden hatten, bei denen wir regelmäßig einkauften. Damals gab es ja noch Unterschiede zwischen denen, weil es noch echtes Handwerk war. Diese ganzen Kleinbetriebe hat die DDR nicht kaputtgekriegt, die BRD brauchte dafür keine fünf Jahre.

* Unsere Westverwandtschaft wusste noch, was Hunger ist. Die waren noch bis in die Fünfziger in der kalten Heimat geblieben und kannten daher gewisse Notlagen aus der glorreichen polnischen Wirtschaft.

Bei meiner Oma gabs immer Sachen aus dem Westen. Süssigkeiten. Die hatte ja auch ne Schwester im Westen und wenn die zu Besuch war, durfte ich nicht zur Oma.

Fleischer und Bäcker gabs bei uns massig und die besten Baiser machte der Bäcker Alrt in Sandow. 8 Pfennig das Stück. Und gegenüber unserer Wohnung war noch ein Bäcker, da bekamen wir immer die Kuchenränder in ner grossen Tüte, wenn wir ein Lied sangen oder ein Gedicht aufsagen konnten.

Beim Fleischer gabs immer ne Wiener für uns Kinder auf die Hand.

Ist hier noch heute so beim Fleischer.

sunbeam
10.11.2019, 11:54
Bei meiner Oma gabs immer Sachen aus dem Westen. Süssigkeiten. Die hatte ja auch ne Schwester im Westen und wenn die zu Besuch war, durfte ich nicht zur Oma.

Fleischer und Bäcker gabs bei uns massig und die besten Baiser machte der Bäcker Alrt in Sandow. 8 Pfennig das Stück. Und gegenüber unserer Wohnung war noch ein Bäcker, da bekamen wir immer die Kuchenränder in ner grossen Tüte, wenn wir ein Lied sangen oder ein Gedicht aufsagen konnten.

Beim Fleischer gabs immer ne Wiener für uns Kinder auf die Hand.

Ist hier noch heute so beim Fleischer.

Aber Ihr hattet keine Bananen!

Larry Plotter
10.11.2019, 11:54
Das Problem waren die Kellner, denn viele Restaurants waren den ganzen Tag leer und trotzdem alle Tische "reserviert"...
Nur in Berlin war es etwas besser.
Ich hatte als Jugendlicher in Ost-Berlin 100 Westmark in Ostmark umgetauscht (1:12 !!!) und habe dort alle möglichen Restaurants, Eiscafes etc besucht... es war unmöglich den Schotter alleine auszugeben.


Nicht der Kellner, ...des Wirtschaftssystemes.

Warum soll ein Kellner "arbeiten"
wenn er ohne Arbeit doch das gleiche Gehalt bezieht???

Also fuhr er besser, wenn die Tische alle "leer" sind
und er wartet, bis die möglichen Gäste VORHER ein schönes Bakschisch rüberreichen.

Bolle
10.11.2019, 11:55
Bei meiner Oma gabs immer Sachen aus dem Westen. Süssigkeiten. Die hatte ja auch ne Schwester im Westen und wenn die zu Besuch war, durfte ich nicht zur Oma.

Fleischer und Bäcker gabs bei uns massig und die besten Baiser machte der Bäcker Alrt in Sandow. 8 Pfennig das Stück. Und gegenüber unserer Wohnung war noch ein Bäcker, da bekamen wir immer die Kuchenränder in ner grossen Tüte, wenn wir ein Lied sangen oder ein Gedicht aufsagen konnten.

Beim Fleischer gabs immer ne Wiener für uns Kinder auf die Hand.

Ist hier noch heute so beim Fleischer.

ach ja die Kuchenränder.......leeeeeecker! Kennt heute kein Mensch mehr!

Klopperhorst
10.11.2019, 11:56
... Da hatte olle Helmut Schmidt im Fernsehen über Lebensmittelknappheit in der DDR salbadert, was unsere Westverwandschaft* bewog, uns eine Dauerwurst zu schicken. Mein Vater probierte und spuckte sofort wieder aus. Selbst der Hund wollte das Ding nicht fressen. Heute frisst man diesen Industriedreck wie selbstverständlich. Damals gabs Wurst und Fleisch bei uns nur vom Fleischer. Wir hatten sogar drei Fleischerläden, wie wir auch drei Bäckerläden hatten, bei denen wir regelmäßig einkauften. Damals gab es ja noch Unterschiede zwischen denen, weil es noch echtes Handwerk war. Diese ganzen Kleinbetriebe hat die DDR nicht kaputtgekriegt, die BRD brauchte dafür keine fünf Jahre.

* Unsere Westverwandtschaft wusste noch, was Hunger ist. Die waren noch bis in die Fünfziger in der kalten Heimat geblieben und kannten daher gewisse Notlagen aus der glorreichen polnischen Wirtschaft.

Ja, die Bilder von Schmidt in Güstrow sind mit noch bekannt, ein arroganter Fatzke mit versteinerter Miene.
Im Garten meiner Oma gabs tausendmal besseres Essen als in einem verschissenen Discounter mit Industriefraß heutzutage, den man allerdings besuchen muss, wenn man sich teure Bio-Lebensmittel nicht leisten kann.
Die gabs in der DDR für lau.
Nun ja, keine Duftstoffe und Chemie, dafür Grundnahrungsmittel, die mit klassischen regionalen und jahreszeitlichen Rezepten aufbereitet werden konnten.
Natürlich muss man den Kantinenfraß und die Schulspeisung dieser Zeit verurteilen.

---

Larry Plotter
10.11.2019, 11:56
Aber Ihr hattet keine Bananen!

Gurke einfach gelb anmalen.
Mit Improvisation ging alles.:D

Bolle
10.11.2019, 11:58
Ja, die Bilder von Schmidt in Güstrow sind mit noch bekannt, ein arroganter Fatzke mit versteinerter Miene.
Im Garten meiner Oma gabs tausendmal besseres Essen als in einem verschissenen Discounter mit Industriefraß heutzutage, den man allerdings besuchen muss, wenn man sich teure Bio-Lebensmittel nicht leisten kann.
Die gabs in der DDR für lau.
Nun ja, keine Duftstoffe und Chemie, dafür Grundnahrungsmittel, die mit klassischen regionalen und jahreszeitlichen Rezepten aufbereitet werden konnten.
Natürlich muss man den Kantinenfraß und die Schulspeisung dieser Zeit verurteilen.

---

was sollte er auch für ein Gesicht machen bei der gespenstischen Szenerie!

http://germanhistorydocs.ghi-dc.org/images/30008397-r%20copy1.jpg

https://www.volksstimme.de/deutschland-welt/politik/ddr-erinnerung-schmidt-und-der-guestrow-schock

pixelschubser
10.11.2019, 12:00
Aber Ihr hattet keine Bananen!

Auch so ein Ammenmärchen. Es gab Bananen. Zwar nicht immer, aber es gab sie.

Wozu müssen jeden Tag Bananen im Regal liegen? Brauche ich Bananen zum Überleben?

sunbeam
10.11.2019, 12:01
Auch so ein Ammenmärchen. Es gab Bananen. Zwar nicht immer, aber es gab sie.

Wozu müssen jeden Tag Bananen im Regal liegen? Brauche ich Bananen zum Überleben?

War‘n Scherz. Ganz locker bleiben.

pixelschubser
10.11.2019, 12:02
ach ja die Kuchenränder.......leeeeeecker! Kennt heute kein Mensch mehr!

Ich liebe es noch heute. Eigentlich das Beste vom Kirsch-, Streusel-, oder Pflaumenkuchen!

Murmillo
10.11.2019, 12:05
Aber Ihr hattet keine Bananen!

Was den Vorteil hat, dass wir uns nicht ganz so weit in Richtung Hominidae zurückentwickelt haben !:D

Maitre
10.11.2019, 12:05
DAS hat mit der BRD als Staat nichts zu tun,
sondern nur mit der Tatsache das diese Kleinbetriebe meist von der Mangelwirtschaft profitierten,
denn die VEB's hatten selber zu wenig Personal und zu wenig Material.
Der "private" Handwerker konnte durch Improvisation viel machen und war demzufolge gefragt.

Durch den "Wegfall des Mangels",
denn nach dem Mauerfall gab es alles in ausreichender Menge
war der "Privaten Handwerker" Ost auf einen Schlag die Geschäftsgrundlage entzogen.

Also war dies ein Effekt der Umstellung
"Mangel" auf ........."alles ist kaufbar und kurzfristig bekommbar"

Doch, das hatte nur mit der BRD zu tun. Diesen Betrieben wurden nämlich als erstes mal Auflagen erstellt, wie sie ihre Produktionsstätten und Verkaufsräume umzubauen haben. Unserem Lieblingsbäcker hat das z.B. noch 1992 das Genick gebrochen. Das notwendige Geld hätte er als Ossi nicht bekommen, da man es uns nicht zutraute. Über die Westbrötchen aus Industrieteiglingen schimpften die Leute hier schon relativ früh in den Neunzigern. Aber kauf mal was Vernünftiges, wenn der Bäckerladen schließen muss. Heute hat man sich an den Mist einfach gewöhnt, da es kaum noch Alternativen gibt.
Und meinen derzeitigen Fleischereibetrieb wird die EU über all den Vorschriftenwahnsinn mittelfristig zur Aufgabe bringen. Dann sind 150 Jahre Familien- und Handwerkstradition dahin.

pixelschubser
10.11.2019, 12:05
War‘n Scherz. Ganz locker bleiben.

Ich bin locker.

Aber mal ehrlich:

Wozu braucht man 30 Sorten Nudeln? Wozu ne Kaki? Oder aller Nase lang überhaupt Dinge, die nicht saisonbedingt auf unserer Scholle wachsen.

Murmillo
10.11.2019, 12:08
... Da hatte olle Helmut Schmidt im Fernsehen über Lebensmittelknappheit in der DDR salbadert, was unsere Westverwandschaft* bewog, uns eine Dauerwurst zu schicken. ...
Ich kann mich in den 29 Jahren, die ich in der DDR lebte, nicht daran erinnern, wegen "Lebensmittelknappheit" einmal gehungert zu haben !

pixelschubser
10.11.2019, 12:09
Ja, die Bilder von Schmidt in Güstrow sind mit noch bekannt, ein arroganter Fatzke mit versteinerter Miene.
Im Garten meiner Oma gabs tausendmal besseres Essen als in einem verschissenen Discounter mit Industriefraß heutzutage, den man allerdings besuchen muss, wenn man sich teure Bio-Lebensmittel nicht leisten kann.
Die gabs in der DDR für lau.
Nun ja, keine Duftstoffe und Chemie, dafür Grundnahrungsmittel, die mit klassischen regionalen und jahreszeitlichen Rezepten aufbereitet werden konnten.
Natürlich muss man den Kantinenfraß und die Schulspeisung dieser Zeit verurteilen.

---

Hihi.....Verbundsnetzsoße!

Auf eins konnte man sich verlassen, der Geschmack war immer scheisse.

sunbeam
10.11.2019, 12:09
Ich bin locker.

Aber mal ehrlich:

Wozu braucht man 30 Sorten Nudeln? Wozu ne Kaki? Oder aller Nase lang überhaupt Dinge, die nicht saisonbedingt auf unserer Scholle wachsen.

Braucht man natürlich nicht, ökotrophologisch eh völliger Schwachsinn. Aber man darf eben nicht den psychologischen Effekt einer Mangelwirtschaft inkl. nicht vorhandener Reisefreiheit plus Einschränkung der Meinungsfreiheit vernachlässigen. Das die DDR Heimat war, Geborgenheit, Familie, Rezepte und vieles mehr ist doch logisch.

pixelschubser
10.11.2019, 12:10
Ich kann mich in den 29 Jahren, die ich in der DDR lebte, nicht daran erinnern, wegen "Lebensmittelknappheit" einmal gehungert zu haben !

Gabs auch nicht. Satt geworden sind wir immer.

Leberecht
10.11.2019, 12:12
Die DDR war ein Staat, eine Zeit lang gut, nicht aber auf Dauer existieren konnte. Ihr Kardinalfehler war ihre Devise: "Die Partei hat immer Recht".

Larry Plotter
10.11.2019, 12:13
Doch, das hatte nur mit der BRD zu tun. Diesen Betrieben wurden nämlich als erstes mal Auflagen erstellt, wie sie ihre Produktionsstätten und Verkaufsräume umzubauen haben. Unserem Lieblingsbäcker hat das z.B. noch 1992 das Genick gebrochen. Das notwendige Geld hätte er als Ossi nicht bekommen, da man es uns nicht zutraute. Über die Westbrötchen aus Industrieteiglingen schimpften die Leute hier schon relativ früh in den Neunzigern. Aber kauf mal was Vernünftiges, wenn der Bäckerladen schließen muss. Heute hat man sich an den Mist einfach gewöhnt, da es kaum noch Alternativen gibt.
Und meinen derzeitigen Fleischereibetrieb wird die EU über all den Vorschriftenwahnsinn mittelfristig zur Aufgabe bringen. Dann sind 150 Jahre Familien- und Handwerkstradition dahin.


Mit dem Punkt hast Du recht,
aber......................
Warum sollen die einen Firmen die Auflagen einhalten und "Andere" nicht?

Das Einzige was Sinn gemacht hätte, wäre eine Übergangszeit für diese Betriebe gewesen.
Da frage ich mich warum hier Keiner einen Aufschub beantragt hat?
Sowas ist doch üblich.

pixelschubser
10.11.2019, 12:14
Braucht man natürlich nicht, ökotrophologisch eh völliger Schwachsinn. Aber man darf eben nicht den psychologischen Effekt einer Mangelwirtschaft inkl. nicht vorhandener Reisefreiheit plus Einschränkung der Meinungsfreiheit vernachlässigen. Das die DDR Heimat war, Geborgenheit, Familie, Rezepte und vieles mehr ist doch logisch.

Mit der Reisefreiheit hatte ich gar kein Problem. Was isn am Harz, dem Thüringer Wald oder der Ostsee so schlecht. In der Hinsicht hat mir nie was gefehlt.

Auch heute bleibe ich lieber im Land, wenn ich Urlaub hab.

Bolle
10.11.2019, 12:14
Ich liebe es noch heute. Eigentlich das Beste vom Kirsch-, Streusel-, oder Pflaumenkuchen!

Ja besonders die "nassen"!:D

Heute werden die Ränder mit verkauft!https://www.politikforen.net/images/smilies/augenrollen.gif

Maitre
10.11.2019, 12:14
Ich kann mich in den 29 Jahren, die ich in der DDR lebte, nicht daran erinnern, wegen "Lebensmittelknappheit" einmal gehungert zu haben !

Das war ja das Blöde. Ich weiß noch, wie sauer meine alten Herrschaften auf den Schmidt waren. Diese Wurst ist tatsächlich im Müll gelandet, weil, wie geschrieben, nicht mal der Hund das Ding fressen wollte. Sowas ist uns nur zwei Mal passiert:

1. mit der besagten Wurst
2. Mit ein paar Dosen Schwarzmeerfisch, die uns ein sowjetischer Kapitän ( Hauptmann) als kleine Entschädigung für unsere, durch einen festgefahrenen ZIL-130 ziemlich ramponierte, Wiese schenkte. Die waren einfach so salzig, dass weder wir, noch der Hund oder die Katze ranging.

Chronos
10.11.2019, 12:15
Bei allen verständlichen positiven oder auch negativen individuellen Ressentiments:

Lasst Euch um Himmels Willen nicht von Spaltpilzen gegeneinander aufhetzen und auseinander dividieren!

Wir Deutschen haben in der Geschichte so viel schon durchmachen müssen, dass wir uns jetzt unsere Wiedervereinigung nicht mehr nehmen lassen sollten.

Wir alle kennen die schwerwiegenden Probleme unserer Gegenwart und auch deren Verursacher. Also lasst uns die Ursachen der Probleme lösen, anstatt uns erneut gegeneinander aufhetzen lassen.

Genießt die positiven Erinnerungen, die jeder an die Zeit der Teilung hat und schwelgt in Nostalgie, aber hört um des Volkes Willen damit auf, Euch gegenseitig anzugiften.

Das hat das unser deutsches Volk wahrhaftig nicht verdient.

Murmillo
10.11.2019, 12:15
Gabs auch nicht. Satt geworden sind wir immer.

Und jeden Tag Bananen und Apfelsinen brauchten wir zum Sattwerden auch nicht! Obst aus heimischem Anbau je nach Jahreszeit tat es auch.
Und Fleisch gab es auch immer, wenn auch nicht jeden Tag argentinische Rinderfiletsteaks.

Bolle
10.11.2019, 12:21
Ich kann mich in den 29 Jahren, die ich in der DDR lebte, nicht daran erinnern, wegen "Lebensmittelknappheit" einmal gehungert zu haben !

Gehungert nicht, aber angestanden! Die Schlangen (sozialistische Wartekollektive) waren ja nicht wegzuleugnen. Ich kenn auch noch die Anfangsjahre mit Lebensmittelkarten und "Butterbuch"!

https://www.mdr.de/zeitreise/ddr/ende-der-lebensmittelrationierung-ddr-100.html

Klopperhorst
10.11.2019, 12:21
was sollte er auch für ein Gesicht machen bei der gespenstischen Szenerie!

http://germanhistorydocs.ghi-dc.org/images/30008397-r%20copy1.jpg

https://www.volksstimme.de/deutschland-welt/politik/ddr-erinnerung-schmidt-und-der-guestrow-schock

Soll mit solchen Fotos das Bild eines kalten, menschenfeindlichen DDR-Regimes gezeichnet werden?
Das Gegenteil war wohl der Fall. Volkspolizisten waren bürgernah, im Gegensatz zu heute.


https://www.youtube.com/watch?v=bFQurVrAo08

---

sunbeam
10.11.2019, 12:21
Mit der Reisefreiheit hatte ich gar kein Problem. Was isn am Harz, dem Thüringer Wald oder der Ostsee so schlecht. In der Hinsicht hat mir nie was gefehlt.

Auch heute bleibe ich lieber im Land, wenn ich Urlaub hab.

Das ist Deine freie Entscheidung, darum geht es. Anders war es eben in der DDR. Aber sei‘s drum, es ist wie es ist.

sunbeam
10.11.2019, 12:24
Und jeden Tag Bananen und Apfelsinen brauchten wir zum Sattwerden auch nicht! Obst aus heimischem Anbau je nach Jahreszeit tat es auch.
Und Fleisch gab es auch immer, wenn auch nicht jeden Tag argentinische Rinderfiletsteaks.

Ihr hattet aber keine Danone Fruchtzwerge, keine Ü–Eier und Maoam hattet Ihr armen Schweine auch nicht. Auch hattet Ihr kein Yps–Heft, keine TKKG–Kassetten oder die Bravo!

Bolle
10.11.2019, 12:24
Soll mit solchen Fotos das Bild eines kalten, menschenfeindlichen DDR-Regimes gezeichnet werden?
Das Gegenteil war wohl der Fall. Volkspolizisten waren bürgernah, im Gegensatz zu heute.


https://www.youtube.com/watch?v=bFQurVrAo08

---

dein bester heute! :haha:

Murmillo
10.11.2019, 12:26
Gehungert nicht, aber angestanden! Die Schlangen (sozialistische Wartekollektive) waren ja nicht wegzuleugnen. Ich kenn auch noch die Anfangsjahre mit Lebensmittelkarten und "Butterbuch"!

Na ja, und heute stehste beim Netto vor der Kasse in der Schlange, und die denken nicht im Traum dran, eine zweite zu öffnen ! Und damits nicht zu schnell geht, bezahlt dann jeder zweite noch mit Karte, und seien es nur 3,-€.

Maitre
10.11.2019, 12:26
Mit dem Punkt hast Du recht,
aber......................
Warum sollen die einen Firmen die Auflagen einhalten und "Andere" nicht?

Das Einzige was Sinn gemacht hätte, wäre eine Übergangszeit für diese Betriebe gewesen.
Da frage ich mich warum hier Keiner einen Aufschub beantragt hat?
Sowas ist doch üblich.

Wie ich im anderen Thema schon schrieb: Ohne einen Westler im Unternehmen nachzuweisen, hast du in den frühen 90ern kaum einen Kredit bekommen. Das galt besonders für kleinere Betriebe. Da haben viele mit einem Wessi zusammen ein Unternehmen gegründet, der nicht gerade die Creme de la Creme war, den sie später - auf teils unfeine Art- wieder ausbooteten. Aber mach das mal mit einem kleinen Bäcker- oder Fleischereibetrieb. Und die sind, wie gesagt, auch heute noch im Fokus der Obrigkeit, werden mit Auflagen und Schikanen Stück für Stück kaputtgewirtschaftet.
Auf anderen Gebieten liefen wiederum unvorstellbare Sauereien, die bis heute niemand aufarbeiten möchte:


https://www.youtube.com/watch?v=lC6vNHe2KeE

Dieses Video stellt nur die Spitze des Eisbergs dar. Da waren ganze Horden von (West-)Anwälten unterwegs und berieten die LPG-Führungskader darin, wie sie ihre Betriebe unter gleichzeitiger Benachteiligung der kleinen Genossenschaftler in ihr Eigentum überführen können. Man geht davon aus, dass es in über 80% der Umwandlungen nicht mit rechten Dingen zuging. 11% der Umwandlungen sind wegen grober Unregelmäßigkeiten eigentlich unwirksam, wobei bis heute kaum mehr Lippenbekenntnisse der Politik bekannt sind.
Das ist auch der Grund, warum ich den Hofladen unseres hiesigen LPG-Nachfolgers meide, obwohl ich gern regional kaufe. Da sitzt nämlich auch so eine Kaste obendrauf. Seitdem ich ich etwas mit der Geschichte LPG-Umwandlungen beschäftigt habe, sind mir neue menschliche Abgründe bewusst geworden, die ich früher nicht mal geahnt hätte.

Kreuzbube
10.11.2019, 12:29
Soll mit solchen Fotos das Bild eines kalten, menschenfeindlichen DDR-Regimes gezeichnet werden?
Das Gegenteil war wohl der Fall. Volkspolizisten waren bürgernah, im Gegensatz zu heute.
---

"Bürcher, zeichen Se ma ihr`n Ausweis". Nein, muss ich nicht wieder haben!:)

Daggu
10.11.2019, 12:32
Das Gegenteil war wohl der Fall. Volkspolizisten waren bürgernah, im Gegensatz zu heute.


https://www.youtube.com/watch?v=bFQurVrAo08

---


Du musst in einer DDR gelebt haben, die irgendwo in einem Paralelluniversum kreiste. Bürgernahe Volkspolizisten, sie waren genauso willfährige Büttel des Systems, wie in jeder anderen Diktatur auch.

Bolle
10.11.2019, 12:32
"Bürcher, zeichen Se ma ihr`n Ausweis". Nein, muss ich nicht wieder haben!:)

Gänsefleich ma dn Gofferauom offmachn!

Murmillo
10.11.2019, 12:35
Ihr hattet aber keine Danone Fruchtzwerge, keine Ü–Eier und Maoam hattet Ihr armen Schweine auch nicht. Auch hattet Ihr kein Yps–Heft, keine TKKG–Kassetten oder die Bravo!

Aber dafür hatten wir die FRÖSI und die Digedags und Ritter Runkel aus dem Mosaik von Hannes Hegen(barth). Und die hattet ihr nämlich nicht .:D

Maitre
10.11.2019, 12:36
"Bürcher, zeichen Se ma ihr`n Ausweis". Nein, muss ich nicht wieder haben!:)

Musst du eben offensiv werden und mit einer Versetzung in den Bergbau drohen:


https://www.youtube.com/watch?v=IIccxUW9fJI

War aber Wendezeit. Da hat sich ein einsamer Volkspolizist noch fast bedankt, dass ich mit dem Moped überhaupt anhielt und entschuldigte sich noch mehrfach für abgeknöpften fünf Mark für den nicht geschlossenen Helmriemen. Heute weiß ich ja: Ich hätte dem auch mit dem geologischen Abbau drohen müssen :D

LOL
10.11.2019, 12:36
ach ja die Kuchenränder.......leeeeeecker! Kennt heute kein Mensch mehr!
Stimmt, solche gab es in HH auch, wenn man kurz vor Ladenschluss nach "Kuchenresten" fragte.

Murmillo
10.11.2019, 12:37
Du musst in einer DDR gelebt haben, die irgendwo in einem Paralelluniversum kreiste. Bürgernahe Volkspolizisten, sie waren genauso willfährige Büttel des Systems, wie in jeder anderen Diktatur auch.

Mhm, das ist gar kein Volkspolizist. Die trugen nämlich grüne Uniformen . Dieser Unterleutnant trägt aber steingrau, wie das Militär.
Und er trägt an der Jacke kein Ärmelabzeichen, wie für Polizei in der DDR üblich.

Kreuzbube
10.11.2019, 12:38
Gänsefleich ma dn Gofferauom offmachn!

Schon diese ominöse Umhängetasche mit Mikrophon war ein Graus. Da suchte man besser das Weite.:)

Kreuzbube
10.11.2019, 12:40
Musst du eben offensiv werden und mit einer Versetzung in den Bergbau drohen:


https://www.youtube.com/watch?v=IIccxUW9fJI

War aber Wendezeit. Da hat sich ein einsamer Volkspolizist bei noch fast bedankt, dass ich mit dem Moped überhaupt anhielt und entschuldigte sich noch mehrfach für abgeknöpften fünf Mark für den nicht geschlossenen Helmriemen. Heute weiß ich ja: Ich hätte dem auch mit dem geologischen Abbau drohen müssen :D

Ich hab mal `nen Mängelschein mit Durchschlag bekommen...wegen Cross-Lenker. Der flog beim nächsten Halt natürlich weg. Manche von denen waren wirklich doof, wie Stroh!

sunbeam
10.11.2019, 12:45
Aber dafür hatten wir die FRÖSI und die Digedags und Ritter Runkel aus dem Mosaik von Hannes Hegen(barth). Und die hattet ihr nämlich nicht .:D

In einem Land leben zu müssen ohne Bravo und Ü–Eiern finde ich grausam. Ihr tut mir alle so unendlich leid.

Chronos
10.11.2019, 12:45
"Bürcher, zeichen Se ma ihr`n Ausweis". Nein, muss ich nicht wieder haben!:)

1979, S-Bahnstation Friedrichsstraße, Passkontrolle (ich trug der damaligen Mode entsprechend etwas längeres Haupthaar):

Anschnauzer, in übelstem Kasernenhofton, mit leicht sächsischem Akzent:

"Nu machnse mal ihr linkes Ohr frei!"

Diesen Tonfall heute bei unseren Grenzern, und schon wäre das Fernsehen mit einem Kamerateam da....

Klopperhorst
10.11.2019, 12:46
"Bürcher, zeichen Se ma ihr`n Ausweis". Nein, muss ich nicht wieder haben!:)

Wenn dich das schon aus den Socken haut ...
Glaubst du, BRD-Polizisten fragen dich nie nach deinem Ausweis?

---

kotzfisch
10.11.2019, 12:54
Mit Verlaub, Klopper, Du bist zu jung. Mein Weib ist in etwa in Deinem Alter und die hatte auch nicht die leiseste Ahnung, was bei uns abging. Geschichte, und zwar die andere Geschichte der DDR, kennt sie nur von mir und von Berichten von Zeitzeugen.

Für sie war die DDR das Paradies, das "Ohne Sorgen" der Leute, die voll im System steckten und wirklich keine Sorgen hatten. Die schickten tatsächlich keine Berichte in den Westen.

Klopper ist kein Kind, Pixel.Du schätzt ihn verkehrt ein befürchte ich.

pixelschubser
10.11.2019, 12:55
Ja besonders die "nassen"!:D

Heute werden die Ränder mit verkauft!:auro:

Ich mochte und mag die Mischung aus leicht angebrannt und dem Saft aus dem Belag.

Bolle
10.11.2019, 12:57
Schon diese ominöse Umhängetasche mit Mikrophon war ein Graus. Da suchte man besser das Weite.:)

Und wenn die Olle von der "Hausgemeinschaftsleitung" runter kam und fragte, ob den mein Westbesuch länger bleibt als 3 Tage........und übrigens Herr X, sie haben noch nicht geflaggt! Sie wissen doch zum 1. Mai ....und wir kämpfen doch um den Titel "Beste Hausgemeinschaft"!

pixelschubser
10.11.2019, 12:59
Und jeden Tag Bananen und Apfelsinen brauchten wir zum Sattwerden auch nicht! Obst aus heimischem Anbau je nach Jahreszeit tat es auch.
Und Fleisch gab es auch immer, wenn auch nicht jeden Tag argentinische Rinderfiletsteaks.

Wozu auch?! Hier latschen genug Rinder rum und die wollen auch gegessen werden. Dafür müssen auch keine zigtausend Tonnen Schweröl verballert werden, um sie über nen Ozean zu schippern.

Odem
10.11.2019, 13:02
Mit Verlaub, Klopper, Du bist zu jung. Mein Weib ist in etwa in Deinem Alter und die hatte auch nicht die leiseste Ahnung, was bei uns abging. Geschichte, und zwar die andere Geschichte der DDR, kennt sie nur von mir und von Berichten von Zeitzeugen.

Für sie war die DDR das Paradies, das "Ohne Sorgen" der Leute, die voll im System steckten und wirklich keine Sorgen hatten. Die schickten tatsächlich keine Berichte in den Westen.

Klopper kenne ich nicht...
Aber, ich gehe nunmehr davon aus, das es da in der DDR ziemliche Regionale Unterschiede gab.
Zumindest der väterliche Teil meiner Familie war alles andere, als “Teil des Systems“, tatsächlich überzeugte Nationalsozialisten und Reaktionäre, was auch öffentlich bekannt war und hatten dennoch Ruhe in der DDR, das deckt sich mit Erlebnissen mancher meiner Bekannter, welche die DDR sehr bewußt erlebten.
Umgedreht stehen da entsprechend kritische Worte, wie von dir, welche ich durchaus ernst nehme, welche mir allerdings entsprechend notgedrungen die Überzeugung aufdrängen, daß dies Thema arg individuell, wahrscheinlich abhängig der jeweiligen Region war.

cornjung
10.11.2019, 13:16
Ich bin locker. Aber mal ehrlich: Wozu braucht man 30 Sorten Nudeln? Wozu ne Kaki? Oder aller Nase lang überhaupt Dinge, die nicht saisonbedingt auf unserer Scholle wachsen.
Wer rnach dem Krieg im Westen, insbes. auf dem armen Land aufgewachsen bist, erinnert sich noch sehr genau an Fahrrad und Pferdekutsche statt Auto, Kühlkammer, statt Eissschrank, Plumps-Klo im Hof ohne Licht, statt WC , Tante-Emma- natürlich nur eine Sorte Nudeln, wenn überhaupt welche vorätig waren- statt Supermarkt, Wasser aus dem Trog, Baden , Duschen und Wäsche waschen im Fluss, statt Duschen im Bad und Waschmachine, täglich Kohl und Kartoffeln, uswusf....aber lustig wars. Und bei uns hatte damals nicht die Stasi das Sagen, sondern Kirche und Pfarrer. Von wegen Demokratie....

Chronos
10.11.2019, 13:19
Und wenn die Olle von der "Hausgemeinschaftsleitung" runter kam und fragte, ob den mein Westbesuch länger bleibt als 3 Tage........und übrigens Herr X, sie haben noch nicht geflaggt! Sie wissen doch zum 1. Mai ....und wir kämpfen doch um den Titel "Beste Hausgemeinschaft"!
1985, zu Besuch bei Verwandten in der Nähe von Karl-Marx-Stadt:

O-Ton des Onkels: "Stellt euer Auto doch dort drüben an den Weg am Waldrand, damit niemand sieht, dass wir Westbesuch haben. Die 300 Meter zu Fuß sind doch kein Problem für euch."

pixelschubser
10.11.2019, 13:56
Klopper ist kein Kind, Pixel.Du schätzt ihn verkehrt ein befürchte ich.

Er war damals 13 Jahre alt.

Bolle
10.11.2019, 14:04
Mitte der 70er! Klopft es gegen 17:00 Uhr an der Tür. Guten Tag Herr X wir kommen von der "Nationalen Front" (nein kein Naziverein:D), sie waren noch nicht wählen! Wir wollen doch die Kandidaten.....
Wahlrecht ok. aber besteht denn hier eine Wahlpflicht? Sie bekommen doch auch so 98 %! Schönen Tag noch!

https://de.wikipedia.org/wiki/Nationale_Front_(DDR)

pixelschubser
10.11.2019, 14:06
Klopper kenne ich nicht...
Aber, ich gehe nunmehr davon aus, das es da in der DDR ziemliche Regionale Unterschiede gab.
Zumindest der väterliche Teil meiner Familie war alles andere, als “Teil des Systems“, tatsächlich überzeugte Nationalsozialisten und Reaktionäre, was auch öffentlich bekannt war und hatten dennoch Ruhe in der DDR, das deckt sich mit Erlebnissen mancher meiner Bekannter, welche die DDR sehr bewußt erlebten.
Umgedreht stehen da entsprechend kritische Worte, wie von dir, welche ich durchaus ernst nehme, welche mir allerdings entsprechend notgedrungen die Überzeugung aufdrängen, daß dies Thema arg individuell, wahrscheinlich abhängig der jeweiligen Region war.

Individuell schon, aber nicht regional.

Ich kenne noch den Zwist meines Vaters mit seinem Schwiegervater. Opa war in Abwesenheit enteigenet worden(Bodenreform), kam dann aus russischer KG zurück und ALLES war einer LPG unterstellt. Notgedrungen hat er sich gefügt. Mein Vater war linientreu und etwas mehr sogar...

Und nun stell Dir ein einen Jungen vor, der genau diese beiden Männer liebt und zwischen deren Fronten gerät.

Ich habe mich für meinen Opa entschieden und für die Mutter meines Vaters, die von Russen vergewaltigt wurde. DIE haben mir das gesagt, was mich zu dem Menschen machte, der ich heute bin - die Wahrheit!

Murmillo
10.11.2019, 14:07
... täglich Kohl und Kartoffeln, uswusf....aber lustig wars......

Die armen Wessis! Was müssen die für Blähungen gehabt haben ! Kann mir gut vorstellen, dass dies lustig war.:haha:

kotzfisch
10.11.2019, 14:07
Er war damals 13 Jahre alt.

Ach so-Du weißt das, das ist etwas anderes, sorry.

pixelschubser
10.11.2019, 14:10
Wer rnach dem Krieg im Westen, insbes. auf dem armen Land aufgewachsen bist, erinnert sich noch sehr genau an Fahrrad und Pferdekutsche statt Auto, Kühlkammer, statt Eissschrank, Plumps-Klo im Hof ohne Licht, statt WC , Tante-Emma- natürlich nur eine Sorte Nudeln, wenn überhaupt welche vorätig waren- statt Supermarkt, Wasser aus dem Trog, Baden , Duschen und Wäsche waschen im Fluss, statt Duschen im Bad und Waschmachine, täglich Kohl und Kartoffeln, uswusf....aber lustig wars. Und bei uns hatte damals nicht die Stasi das Sagen, sondern Kirche und Pfarrer. Von wegen Demokratie....

Diese Demokratie kann mir mal am Zimtsternchen lutschen!

pixelschubser
10.11.2019, 14:13
Ach so-Du weißt das, das ist etwas anderes, sorry.

Kein Ding, Alles gut.

Was würdest Du einem 13-jährigen an Erkenntnis von der DDR zugestehen? So aus heutiger und Deiner Sicht?

Maitre
10.11.2019, 14:23
Und wenn die Olle von der "Hausgemeinschaftsleitung" runter kam und fragte, ob den mein Westbesuch länger bleibt als 3 Tage........und übrigens Herr X, sie haben noch nicht geflaggt! Sie wissen doch zum 1. Mai ....und wir kämpfen doch um den Titel "Beste Hausgemeinschaft"!

Ich bin mal mit einem Kumpel von der Maidemo desertiert. Wir hatten einen perfiden, bis ins Details durchdachten Plan. Die Fahrräder standen abseits der Strecke gut plaziert. Wir hatten nur die menschliche Dummheit unterschätzt: Der dümmste Schüler der Klasse, bis dahin zwei Mal sitzengeblieben, brüllte hinterher, wohin wir denn wollen. Am nächsten Tag gab es in der Schule einen Vortrag von der Klassenlehrerin. Wir hatten mit dieser Flucht schließlich eine nicht zu unterschätzende Gefährdung des Weltfriedens begangen.


Mitte der 70er! Klopft es gegen 17:00 Uhr an der Tür. Guten Tag Herr X wir kommen von der "Nationalen Front" (nein kein Naziverein:D), sie waren noch nicht wählen! Wir wollen doch die Kandidaten.....
Wahlrecht ok. aber besteht denn hier eine Wahlpflicht? Sie bekommen doch auch so 98 %! Schönen Tag noch!

https://de.wikipedia.org/wiki/Nationale_Front_(DDR)

Meine Eltern waren dafür berüchtigt, bei jeder Wahl demonstrativ die Wahlkabine zu nutzen. Die strichen auch viele Wahlvorschläge durch. Das ging auch. Insgesamt hat mein alter Herr möglicherweise eine recht umfangreiche Akte bei VEB Schild und Schwert gehabt, auch wegen einiger Dinge, die ich so tat oder eben nicht tat. Hat aber nie genug interessiert, um Einsicht dafür zu beantragen.

rumpelgepumpel
10.11.2019, 14:43
Ich bin mal mit einem Kumpel von der Maidemo desertiert. Wir hatten einen perfiden, bis ins Details durchdachten Plan. Die Fahrräder standen abseits der Strecke gut plaziert. Wir hatten nur die menschliche Dummheit unterschätzt: Der dümmste Schüler der Klasse, bis dahin zwei Mal sitzengeblieben, brüllte hinterher, wohin wir denn wollen. Am nächsten Tag gab es in der Schule einen Vortrag von der Klassenlehrerin. Wir hatten mit dieser Flucht schließlich eine nicht zu unterschätzende Gefährdung des Weltfriedens begangen.

Meine Eltern waren dafür berüchtigt, bei jeder Wahl demonstrativ die Wahlkabine zu nutzen. Die strichen auch viele Wahlvorschläge durch. Das ging auch. Insgesamt hat mein alter Herr möglicherweise eine recht umfangreiche Akte bei VEB Schild und Schwert gehabt, auch wegen einiger Dinge, die ich so tat oder eben nicht tat. Hat aber nie genug interessiert, um Einsicht dafür zu beantragen.

:dg:


ich habe mal ein Video mit einem alternativen Ende der DDR-Revolution gebastelt, Achtung evtl. schockierend,
vor allem wenn man den Orginalfilm "Bornholmer Straße" kennt, der an die Grenzöffnung erinnert

hier ist das alternative Ende, sie hatten die Gewehre schon ausgepackt:


http://youtu.be/dxqv6M0CGuU

oh ich seh grad, youtube hat es für Deutschland gesperrt

Bestmann
10.11.2019, 15:05
Nostalgie ist etwas sehr schönes ,nur nicht für Den ,der mit Tatsächlichen Begegnungen in diesem Brudermörder Staat
in Berührung kam ,Denken Wir /Gedenken Wir doch einfach der Frauen die sehr schlimme Jahre im Zuchthaus (Hoheneck)
verbringen mussten aus niederen Motiven wie Politischen aussagen oder dem Willen nach Freiheit .
Oder denken Wir an Margots Pfleglinge in den Jugendwerkhöfen ,wo Aufpasser sehr schlimme "Finger" waren ,
und Kinder im "Arrest " die Dunkelheit erfahren durften .
Oder denken Wir an die Toten der der Grenzen ,die einfach "Tot-Geschwiegen "auf dem Kirchenacker verscharrt wurden .
Nostalgie zu den Machenschaften der HO.Verkäuferinnen und deren "Bückwaren " sind sicher im Heutigen Supermarkt
aufkommen berechtigte Erinnerungen ,für Den der einer der Begünstigten war ,und die Bückware erhalten "durfte" .
Na ja ,dieser Strang beleuchtet auch das Vergessen der Zustände aus DDR Zeiten was sicher auch seine vorteile ---------------------

Lieben Gruß Bestmann .Ich erinnere an einen alten Strang ;AW: Stasi ohne Strafen,??????

Larry Plotter
10.11.2019, 15:46
Wie ich im anderen Thema schon schrieb: Ohne einen Westler im Unternehmen nachzuweisen, hast du in den frühen 90ern kaum einen Kredit bekommen. Das galt besonders für kleinere Betriebe. Da haben viele mit einem Wessi zusammen ein Unternehmen gegründet, der nicht gerade die Creme de la Creme war, den sie später - auf teils unfeine Art- wieder ausbooteten. Aber mach das mal mit einem kleinen Bäcker- oder Fleischereibetrieb. Und die sind, wie gesagt, auch heute noch im Fokus der Obrigkeit, werden mit Auflagen und Schikanen Stück für Stück kaputtgewirtschaftet.
Auf anderen Gebieten liefen wiederum unvorstellbare Sauereien, die bis heute niemand aufarbeiten möchte:


https://www.youtube.com/watch?v=lC6vNHe2KeE

Dieses Video stellt nur die Spitze des Eisbergs dar. Da waren ganze Horden von (West-)Anwälten unterwegs und berieten die LPG-Führungskader darin, wie sie ihre Betriebe unter gleichzeitiger Benachteiligung der kleinen Genossenschaftler in ihr Eigentum überführen können. Man geht davon aus, dass es in über 80% der Umwandlungen nicht mit rechten Dingen zuging. 11% der Umwandlungen sind wegen grober Unregelmäßigkeiten eigentlich unwirksam, wobei bis heute kaum mehr Lippenbekenntnisse der Politik bekannt sind.
Das ist auch der Grund, warum ich den Hofladen unseres hiesigen LPG-Nachfolgers meide, obwohl ich gern regional kaufe. Da sitzt nämlich auch so eine Kaste obendrauf. Seitdem ich ich etwas mit der Geschichte LPG-Umwandlungen beschäftigt habe, sind mir neue menschliche Abgründe bewusst geworden, die ich früher nicht mal geahnt hätte.



Wie auch schon mal geschrieben, in Umbruchzeiten kommt es immer zu Verwerfungen,
weil es eben für solche Dinge "kein Handbuch" gibt.

Zum anderen, damals hat es die Bäcker usw. erwischt.
Vor kurzem das Hotelgewerbe, wo nicht wenige Hotels zugesperrt haben,
weil die Aufdatierung des Brandschutzes zu teuer gewesen wäre.
Vorschriften sind nun mal von Allen einzuhalten,
bzw. kann die Nachrüstung zeitlich und damit auch finanziell gestreckt werden,
man muss sich nur mit dem Amt auf einen Umsetzungsplan einigen.
Die Frage wäre nur, ob sich bei den "kleinen Läden" wie Bäcker usw. der weitere Betrieb generell gelohnt hätte,
da das Preisgefüge im Gesamten sich für die Ex-DDR Betriebe geändert hat.
Alte Suventionsstruckturen entfielen und die "neuen" Subventionsstruckturen funktionierten anders.

Kreuzbube
10.11.2019, 16:04
Und wenn die Olle von der "Hausgemeinschaftsleitung" runter kam und fragte, ob den mein Westbesuch länger bleibt als 3 Tage........und übrigens Herr X, sie haben noch nicht geflaggt! Sie wissen doch zum 1. Mai ....und wir kämpfen doch um den Titel "Beste Hausgemeinschaft"!

Solche Leute gab es bei uns nicht...:)

Kreuzbube
10.11.2019, 16:05
1979, S-Bahnstation Friedrichsstraße, Passkontrolle (ich trug der damaligen Mode entsprechend etwas längeres Haupthaar):

Anschnauzer, in übelstem Kasernenhofton, mit leicht sächsischem Akzent:

"Nu machnse mal ihr linkes Ohr frei!"

Diesen Tonfall heute bei unseren Grenzern, und schon wäre das Fernsehen mit einem Kamerateam da....

So ändern sich die Zeiten!

Kreuzbube
10.11.2019, 16:06
Wenn dich das schon aus den Socken haut ...
Glaubst du, BRD-Polizisten fragen dich nie nach deinem Ausweis?

---

Hatte ich noch nie.

Tutsi
10.11.2019, 16:10
Was mit Frau Merkel auch kam, war die Stasi - - Angela Merkels roter Vater | Cicero Online

(https://www.cicero.de/innenpolitik/angela-merkels-roter-vater/38352)https://www.cicero.de › innenpolitik › angela-merkels-roter-vater
(https://www.cicero.de/innenpolitik/angela-merkels-roter-vater/38352)


Angela Merkel hat sich weit von ihrem eigenen Elternhaus entfernt, ... dass Horst Kasner dem Führungskreis des offensichtlich auch von der Stasi stark ...

Für die Linken in der BRD war es ein Entgegenkommen, denn keiner weiß mehr so recht, wer denn die Wende ins Rote veranlaßt hat.

Aufgehorcht habe ich bei Lafontaine bei Lanz - der da kurz einen Satz einfügte, der mich aufhorchen ließ: sie haben mit Gorbatschow verhandelt, daß er seine Truppen in den Kasernen ließ. Also wurde doch ganz schön im Hintergrund gemauschelt.

Merkel in einer Stasi-Akte - FOCUS Online


(https://www.focus.de/politik/deutschland/tid-31300/titel-das-leben-der-anderen-angela-merkel-stasi-akte-merkel_aid_994336.html)https://www.focus.de › Politik › Deutschland



Im Überwachungssystem der DDR blieb auch ein FDJ- und Gewerkschaftsmitglied wie Angela Merkel nicht von der Beobachtung durch das Ministerium für ...

Wer ist und was war Merkel wirklich - Chronik Berlins


(http://www.chronik-berlin.de/news/merkel.htm)www.chronik-berlin.de (http://www.chronik-berlin.de) › news › merkel



Frau Merkel hatte nur eines vor, sie wollte in die Geschichte eingehen, als erste ... Leipzig, wo nur die studieren durften, wo die Eltern besonders linientreu waren. ... Sicher ist, dass sie die Stasi-Machtspielchen tief verinnerlicht hat und auch ...

Lanz ist sofort hochgefahren in seiner Sendung, als Lafontaine meinte, daß sie eine besondere Stellung hatte - in der DDR - sie war überall führende Kader - wahrscheinlich hat Lanz in seinem Ohr die Regie, gleich einen Schubs erhalten, dagegen einzuschreiten.

Fand ich lustig.

google: frau merkel elternhaus umgang mit stasi
Von "Kohls Mädchen" über "Flüchtlingsmutti" zur ...


(https://www.derstandard.de/story/2000090292032/von-kohls-maedchen-ueber-fluechtlingsmutti-zur-merkeldaemmerung)https://www.derstandard.de › Deutschland › Politik



29.10.2018 - Die junge Angela Merkel als Ministerin zu installieren gilt als Idee Kohls höchstselbst. Zwar weiß sie keinerlei Hausmacht in der CDU hinter ...

https://www.sueddeutsche.de/politik/merkels-spitznamen-von-kohls-maedchen-zur-ewigen-kanzlerin-1.3904881

https://www.focus.de/politik/deutschland/tid-31300/titel-das-leben-der-anderen-angela-merkel-wo-stand-angela-merkel-in-dieser-entscheidenden-frage-_aid_994338.html


Zu dieser Zeit gehörte Angela Merkel (https://www.focus.de/personen/angela-merkel/) bereits zur Oppositionspartei Demokratischer Aufbruch (DA). Seit Oktober hatte sie Kontakt zu dem späteren DA-Vorsitzenden, dem Ost-Berliner Anwalt Wolfgang Schnur, gehabt. Wie die meisten Oppositionsgruppen setzte auch der DA auf einen „demokratischen Sozialismus“ in einer eigenständigen DDR. Ein großer Teil der Bürger dagegen skandierte schon bald: „Wir sind ein Volk.“

Wo stand Angela Merkel in dieser entscheidenden Frage? Ein Dokument, das Reuth und Lachmann erstmals veröffentlichen, zeigt, dass sie sich – wie Millionen andere DDR-Bürger – Ende des Jahres 1989 offenbar noch nicht völlig vom Projekt eines „demokratischen Sozialismus“ verabschieden wollte.

google: IM wolfgang schnur und angela merkel

Zum Tod von Wolfgang Schnur: Der Schattenmann, der ...
https://www.berliner-zeitung.de (https://www.berliner-zeitung.de/politik/zum-tod--von-wolfgang-schnur-der-schattenmann--der-angela-merkel-erfand-23449904) › Politik

20.01.2016 - Wolfgang Schnur atmet tief durch und seufzt theatralisch. ... Zum Tod von Wolfgang Schnur: Der Schattenmann, der Angela Merkel erfand. Von.

Odem
10.11.2019, 16:32
Individuell schon, aber nicht regional.

Ich kenne noch den Zwist meines Vaters mit seinem Schwiegervater. Opa war in Abwesenheit enteigenet worden(Bodenreform), kam dann aus russischer KG zurück und ALLES war einer LPG unterstellt. Notgedrungen hat er sich gefügt. Mein Vater war linientreu und etwas mehr sogar...

Und nun stell Dir ein einen Jungen vor, der genau diese beiden Männer liebt und zwischen deren Fronten gerät.

Ich habe mich für meinen Opa entschieden und für die Mutter meines Vaters, die von Russen vergewaltigt wurde. DIE haben mir das gesagt, was mich zu dem Menschen machte, der ich heute bin - die Wahrheit!

Das stelle ich überhaupt nicht in Frage.
Aber, warum dein “nicht Regional“?
Ich komtere einmal mit einem ziemlichen Hammer; in der Gegend, wo ich aufgewachsen bin, wurde die Bodenreform nur ziemlich halbherzig betrieben, die Bauern behielten dort tatsächlich große Teile ihrer Länderein - kein Witz, mir fielen auch noch weitere Beispiele ein.
Insofern, könnte es doch sein, daß man - je nach Mentalität (in der Masse) der Menschen, der jeweiligen Teildeutschen Region, bei rein ideologischen Themen doch verschieden vorging?
Wie ließe sich soetwas sonst anders erklären?

kotzfisch
10.11.2019, 16:36
Kein Ding, Alles gut.

Was würdest Du einem 13-jährigen an Erkenntnis von der DDR zugestehen? So aus heutiger und Deiner Sicht?

Ja wenig natürlich.
Ich war 27 oder so.
War während der Wende paarmal in der DDR.
Natürlich hatte ich keine Ahnung vom Alltagsleben dort.
Ahnungsloser Wessi.Irgendwie waren mir aber die Leute sympathisch- sie waren netter
fand ich. Heute noch öfter in Jena/Freunde aus der Altbergbauszene besuchen.

Xarrion
10.11.2019, 16:47
Ja wenig natürlich.
Ich war 27 oder so.
War während der Wende paarmal in der DDR.
Natürlich hatte ich keine Ahnung vom Alltagsleben dort.
Ahnungsloser Wessi.Irgendwie waren mir aber die Leute sympathisch- sie waren netter
fand ich. Heute noch öfter in Jena/Freunde aus der Altbergbauszene besuchen.

Das ging mir bei meinen Besuchen in der Ex-DDR ebenso.

Ich empfand die Leute als durchweg recht nett und umgänglich.
Allerdings ging mir ihre Bräsigkeit und Lahmarschigkeit recht schnell gehörig auf den Zeiger.

Ich hatte damals noch meine Spedition und habe eine Handvoll Ossis eingestellt. Die blieben allerdings nicht lange.
Sie waren dem Stress und dem dauernden Termindruck einfach nicht gewachsen.

pixelschubser
10.11.2019, 17:09
Das stelle ich überhaupt nicht in Frage.
Aber, warum dein “nicht Regional“?
Ich komtere einmal mit einem ziemlichen Hammer; in der Gegend, wo ich aufgewachsen bin, wurde die Bodenreform nur ziemlich halbherzig betrieben, die Bauern behielten dort tatsächlich große Teile ihrer Länderein - kein Witz, mir fielen auch noch weitere Beispiele ein.
Insofern, könnte es doch sein, daß man - je nach Mentalität (in der Masse) der Menschen, der jeweiligen Teildeutschen Region, bei rein ideologischen Themen doch verschieden vorging?
Wie ließe sich soetwas sonst anders erklären?

Ich denke mal, es kam auf die jeweiligen Entscheider in der Region an. Dahingehend hast Du sicherlich recht mit dem regionalen Aspekt.

herberger
10.11.2019, 17:17
Mauerschütze Egon Krenz: Merkels Grenzöffnung 2015 war richtig


Klar alle sollen das fühlen was er bei der Maueröffnung 1989 gefühlt hat.

Klopperhorst
10.11.2019, 18:09
...
Was würdest Du einem 13-jährigen an Erkenntnis von der DDR zugestehen? So aus heutiger und Deiner Sicht?

Ziemlich viel, zumal sich die Erkenntnis natürlich durchs Familienleben noch viele Jahre nach der DDR zog.
Man bekommt einiges mit, u.a. auch weil in meiner Familie ein hochrangiges Tier im Ministerium für Volksbildung bei Margot Honecker arbeitete, der mir auch seine Memoiren vermachte.
Daneben habe ich natürlich das ganz normale Leben auf einem Mecklenburger Dorf mitbekommen, ich war schon sehr früh empfänglich für politische und gesellschaftliche Schwingungen und maße mir an, dass ich damals bereits sehr viel wusste.

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Tronjer
10.11.2019, 19:31
Sollte es jemanden interessieren wie die DDR-Wirtschaft nach der Wende abgewickelt wurde, ist hier eine gute Dokumentation zum Thema.

https://www.youtube.com/watch?v=Tnk0qPZ4cT4

Bestmann
10.11.2019, 19:38
Sollte es jemanden interessieren wie die DDR-Wirtschaft nach der Wende abgewickelt wurde, ist hier eine gute Dokumentation zum Thema.

https://www.youtube.com/watch?v=Tnk0qPZ4cT4

Lieber Freund ,um dem Lobgesang einen Stolperstein in den Weg zu legen ,hier ein kleines Stück davon .
Stasi lockte und entführte 400 Menschen in die DDR ... (http://geschichtspuls.de/art1350-stasi-lockte-und-entfuehrte-400-menschen-in-die-ddr)

Bestmann
10.11.2019, 20:02
Klar alle sollen das fühlen was er bei der Maueröffnung 1989 gefühlt hat.


Das würde den Rahmen dieses Forums sprengen ,aber einige Themen sind als Anregung recht ordentlich .
Gruß Bestmann .
Weitere Artikel zum Thema:




Erhaltenes Stasi-Gästehaus in Frankfurt/Oder (http://geschichtspuls.de/stasi-gaestehaus-frankfurt-oder-wiederentdeckt-art1641)
Stasi-Spionage an West-Universitäten (http://geschichtspuls.de/studie-stasi-spionage-an-west-universitaeten-art1666)
Spiegel: Stasi kannte Anschlagspläne der RAF (http://geschichtspuls.de/art1017-stasi-kannte-raf-plaene)
Neuerscheinung: Jörg Berger – Meine zwei Halbzeiten (http://geschichtspuls.de/art1290-buch-joerg-berger-meine-zwei-halbzeiten)
Landeskriminalamt: Von der Stasi zum Staatsschutz (http://geschichtspuls.de/art1330-von-der-stasi-zum-staatsschutz)

mabac
10.11.2019, 22:22
Ein Kumpel von uns damals wanderte im Winter immer ein. Da reichte bei seiner Vita bereits, dass er nen ABV laut anschrie. Den lernte ich beim Gleisbau in Jänschwalde wäherend der Ferienarbeit kennen.

Eigentlich ein Seelchen von Mensch, aber wir brauchten uns bei Kloppereien im Vorpark nie Gedanken darum machen, dass wir was abkriegen. Mario war immer zur Stelle.

Es gab eine „rote Linie“, die man bei aller Aufsässigkeit nicht überschreiten durfte. Ein Freund von mir bekam ein halbes Jahr, weil er eine Kellnerin als „Kommunistenschlampe“ beschimpfte. Er wäre sogar mit Bewährung davongekommen, wie mir sein Vater erzählte, allerdings beschimpfte mein Freund Richter und Staatsanwalt während der Verhandlung ziemlich unflätig. Mein Freund dachte, er würde aus dem Knast nach dem Westen abgeschoben, allerdings wurde er in die DDR entlassen und musste noch ein weiteres Jahr auf seine Ausreise warten.
Wie schon geschrieben, in den achtziger Jahren war die politische Justiz schon sehr lasch, im Verhältnis zu den Siebzigern.

mabac
10.11.2019, 22:47
Meine Eltern waren dafür berüchtigt, bei jeder Wahl demonstrativ die Wahlkabine zu nutzen. Die strichen auch viele Wahlvorschläge durch. Das ging auch.

Ich habe nicht einmal die Wahlbenachrichtigung angenommen, weder im zivilen Leben noch während meiner Zeit als Bausoldat. Als meine Zug in Hagenow war, hatten von uns 30 Mann 10 die Annahme der Wahlbenachrichtigung verweigert. Daraufhin wurden wir Wahlverweigerer zum Politruk des Muckerregiments bestellt. Der arme Kerl dachte, wir wären so hinterfotzig und würden ihn wegen Wahlbehinderung bei der Politischen Hauptverwaltung in Strausberg anscheissen. Wir mussten dann dem Kerl, jeder einzelne, unter vier Augen versprechen, dass wir keine Eingabe machen würden. Zum Lohn durften wir Wahlverweigerer am Wahlwochenende in den Urlaub fahren, während die 20 "Kollaborateure" in der Kaserne abhängen mussten. :D

Sherpa
10.11.2019, 23:58
Wir fuhren voll auf die Werbung aus dem Westen ab.


… Diese Welt wollte man als Ossi haben, aber nicht Demokratie und so einen Quatsch.
Klar, die Werbung aus dem Westen hat (fast) alle beeindruckt und beeinflußt.
Aber es gab auch damals in der DDR Leute, die sich mehr für Politik … interessierten. Wir gehörten dazu. Z.T. lag das an meiner Mutter, die uns erzählte, wie mein Vater in einem NKWD-Lager zu Tode gequält wurde – er starb 10 Tage nach seiner Entlassung. Meine Mutter, sie lebte in Westberlin, versorgte uns auch immer mit Literatur (Susanne und Wolfgang Leonhard, Solschenyzin….), das prägte uns auch.

Dazu kam, daß wir auch merkten: Unser Sohn bekam z.B. Bananen, wenn Oma aus dem Westen diese mitbrachte oder mein Mann, der damals Leistungssportler war. In seiner Kantine gab es auch sonst vieles, was in den Kitas unbekannt war. Und auch die anderen Privilegien, die wir damals hatten, konnten nicht ersetzen: Wir konnten nicht immer sagen was wir wollte, wir konnten nicht lesen was wir wollten, wir konnten nicht reisen wohin wir wollten …


Also Ausreiseantrag, politisch motiviert und auch so begründet. 4 Jahre “Wartezeit” mit allem was dazu gehörte: Berufsverbot für meinen Mann, der nach dem Sport bei der sozialistischen Presse tätig war, …

Sicher sind wir auch jetzt so radikal, weil wir – außer finanziell – eben sehr enttäuscht wurden von Demokratie und dem ganzen Quatsch.

Sherpa
11.11.2019, 00:03
Die, die vor 89 eine Ausreiseantrag gestellt hatten und die ganzen Repressalien mit Stasi und Abteilung Inneres über sich ergehen lassen mussten, wissen wie es wirklich war.
...
Das schlimmste iss ja das de mit solchen exOssis nicht diskutieren brauchst, die strotzen vor politischer Schlauheit.
So isses.
Und heute waren viele Widerstandskämpfer, die damals mit den Wölfen heulten.

Als ehemalige Strausbergerin kann ich ein Lied davon singen. In Strausberg befand sich damals das Ministerium des Innern, der Generalstab der NVA …
Ich war damals noch Mathepauker an einer 10-klassigen Schule. Nach der 8. Klasse durften im Schnitt 2 Schüler aus jeder Klasse zur EOS (Gymnasium). Ein Sohn eines Generals, übrigens ein hochintelligenter Bengel und mir auch sehr sympathisch, war ein schlechter Schüler – in jeder Beziehung. Ich maße mir nicht an, die Gründe dafür zu benennen, aber auch ich stimmte dagegen, ihn zur EOS zuzulassen. Was passierte: Der Vater legte seinen Einzelvertrag auf den Tisch, in dem auch stand: Unbeschränkte Bildungsmöglichkeiten für alle Familienangehörigen. Also durfte M.M. zur EOS, ein anderes Kind, das sich das erarbeitet hatte, mußte zurückstehen.
Auch das war die DDR.

Tronjer
11.11.2019, 01:06
Lieber Freund ,um dem Lobgesang einen Stolperstein in den Weg zu legen ,hier ein kleines Stück davon .
Stasi lockte und entführte 400 Menschen in die DDR ... (http://geschichtspuls.de/art1350-stasi-lockte-und-entfuehrte-400-menschen-in-die-ddr)

Bestmann, alter Kämpfer, Du solltest Dir die Doku mindestens erstmal ansehen, bevor Du sie bewertest. denn sie ist mitnichten Lobhudelei auf irgendwas in der DDR, sondern in erster Linie Aufklärung wie man den deutschen Otto-Normal-Bürger, in Ost und West, massiv verarscht hat und auch heute noch verarscht, sowie fetten Schweinen zusätzlich Schmalz an den Hintern geschmiert hat.

Man liest hier ständig Beiträge in denen sich Nutzer über 100,-DM Begrüßungsgeld ereifern, den Solizuschlag und was weiß ich noch alles, ohne zu erkennen, daß dies im Grunde nur Bauernfängerei war und ist.
Der Gelackmeierte ist das Fußvolk, hüben wie drüben. Den Reibach machten die Großkopferten und die Banken.

Tu Dir einfach den Gefallen und schau Dir die Doku an! Beste Grüße an Dich und die Deinen! Tronjer

Bestmann
11.11.2019, 01:21
Bestmann, alter Kämpfer, Du solltest Dir die Doku mindestens erstmal ansehen, bevor Du sie bewertest. denn sie ist mitnichten Lobhudelei auf irgendwas in der DDR, sondern in erster Linie Aufklärung wie man den deutschen Otto-Normal-Bürger, in Ost und West, massiv verarscht hat und auch heute noch verarscht, sowie fetten Schweinen zusätzlich Schmalz an den Hintern geschmiert hat.

Man liest hier ständig Beiträge in denen sich Nutzer über 100,-DM Begrüßungsgeld ereifern, den Solizuschlag und was weiß ich noch alles, ohne zu erkennen, daß dies im Grunde nur Bauernfängerei war und ist.
Der Gelackmeierte ist das Fußvolk, hüben wie drüben. Den Reibach machten die Großkopferten und die Banken.

Tu Dir einfach den Gefallen und schau Dir die Doku an! Beste Grüße an Dich und die Deinen! Tronjer
Ja Lieber Freund die Geschichte ist teilweise nicht gut belegt ,aber den Zahlen nach doch gut möglich .
Aus anderen Mitteilungen gehen ähnliche Zahlen hervor .
Aber was ist heute daran zu ändern ,außer der Erinnerung an die Verbrechen eines Unrechtsstaates .
Dir eine gute Nachtruhe in Frieden . Gruß Bestmann .

Tronjer
11.11.2019, 02:22
Ja Lieber Freund die Geschichte ist teilweise nicht gut belegt ,aber den Zahlen nach doch gut möglich .
Aus anderen Mitteilungen gehen ähnliche Zahlen hervor .
Aber was ist heute daran zu ändern ,außer der Erinnerung an die Verbrechen eines Unrechtsstaates .
Dir eine gute Nachtruhe in Frieden . Gruß Bestmann .

Ändern wird man daran nichts mehr. Da gebe ich Dir Recht. Die daraus resultierende Verschuldung hängt sich jedoch immer noch an.
Es zeigt auch auf wie dieses System arbeitet und wo es seine Prioritäten setzt, gerade im Kapitel Banken.
Hier läuft eine massive Abschöpfung der Arbeitskraft unseres Volkes und niemanden von den eigentlich Betroffenen scheint es zu interessieren.
Eine ständige Umverteilung von Werten von unten nach oben. Sei es beim Ausverkauf der DDR-Wirtschaft in den Neunzigern, der Euroeinführung 2001 oder der Bankenrettung 2008
Alles zum Wohle des Volkes!?

Odem
11.11.2019, 03:30
Das würde den Rahmen dieses Forums sprengen ,aber einige Themen sind als Anregung recht ordentlich .
Gruß Bestmann .
Weitere Artikel zum Thema:




Erhaltenes Stasi-Gästehaus in Frankfurt/Oder (http://geschichtspuls.de/stasi-gaestehaus-frankfurt-oder-wiederentdeckt-art1641)
Stasi-Spionage an West-Universitäten (http://geschichtspuls.de/studie-stasi-spionage-an-west-universitaeten-art1666)
Spiegel: Stasi kannte Anschlagspläne der RAF (http://geschichtspuls.de/art1017-stasi-kannte-raf-plaene)
Neuerscheinung: Jörg Berger – Meine zwei Halbzeiten (http://geschichtspuls.de/art1290-buch-joerg-berger-meine-zwei-halbzeiten)
Landeskriminalamt: Von der Stasi zum Staatsschutz (http://geschichtspuls.de/art1330-von-der-stasi-zum-staatsschutz)



Lieber Bestmann, das was Du zusätzlich aufführst ist soweit alles richtig, berücksichtigt allerdings eine Sache nicht; westliche Geheimdienste waren nicht minder aktiv, außerdem - das muß auch hier betont sein, das wirkliche Deutschland hörte 1945 auf zu existieren.

pixelschubser
11.11.2019, 05:49
Es gab eine „rote Linie“, die man bei aller Aufsässigkeit nicht überschreiten durfte. Ein Freund von mir bekam ein halbes Jahr, weil er eine Kellnerin als „Kommunistenschlampe“ beschimpfte. Er wäre sogar mit Bewährung davongekommen, wie mir sein Vater erzählte, allerdings beschimpfte mein Freund Richter und Staatsanwalt während der Verhandlung ziemlich unflätig. Mein Freund dachte, er würde aus dem Knast nach dem Westen abgeschoben, allerdings wurde er in die DDR entlassen und musste noch ein weiteres Jahr auf seine Ausreise warten.
Wie schon geschrieben, in den achtziger Jahren war die politische Justiz schon sehr lasch, im Verhältnis zu den Siebzigern.

Da hab ich auch noch was:

Ich machte als 15-Jähriger Einlass beim Jugendclub Kleines Spreewehr in CB. Eines Abends fuchtelte ein Typ mit nem komischen Ausweis vor meiner Nase rum und wollte sich nicht, wie die anderen Gäste, anstellen. Dem sagte ich dann, er solle sich nach hinten verkrümeln und nannte ihn Stasibüttel. Eins-Zwei-Fix hatte der mich im Schwitzkasten und meinte er wäre der neue ABV. Am nächsten Tag hatte ich ein Dudu-Gespräch in seinem Büro. Natürlich im Beisein meines Vaters.

Ging glimpflich ab und ich musste nur sein Büro putzen.

Maitre
11.11.2019, 08:40
Ja Lieber Freund die Geschichte ist teilweise nicht gut belegt ,aber den Zahlen nach doch gut möglich .
Aus anderen Mitteilungen gehen ähnliche Zahlen hervor .
Aber was ist heute daran zu ändern ,außer der Erinnerung an die Verbrechen eines Unrechtsstaates .
Dir eine gute Nachtruhe in Frieden . Gruß Bestmann .

Da ist auf mehreren Zeiten Unrecht geschehen. Und das in der Nachwendezeit zu Ungunsten des deutschen Volkes begangene Unrecht im Rahmen der Abwicklung der DDR-Wirtschaft gehört dringendst mit aufgearbeitet. Ich brachte hier schon das Beispiel LPG-Umwandlung. Da sind Menschen nach der Zwangskollektivierung in der DDR zum zweiten Male mit teilweise kriminellen, mindestens aber halbseidenen Methoden um ihr Eigentum gebracht worden, oftmals von den gleichen Personen. Das ist bekannt, das ist belegt und es geschieht trotzdem nichts. Scheinbar wird darauf spekuliert, dass die Geschädigten langsam wegsterben und sich das Problem in Luft auflösen möge. Und es ist absolut davon auszugehen, dass ähnliche Schweinereien bei der Privatisierung der DDR-Industrie geschehen sind. Nur handelte es sich dabei um Volksvermögen, also sind wir alle geschädigt worden. Und auch hier gibt es genug dokumentierte und nur nachlässig verfolgte Fälle, wo dein, mein und das Eigentum aller Deutschen geschädigt wurde. Damit meine ich auch nur die wirklich kriminellen Vorgänge, denn sicherlich gab es keine Erfahrungen, wie man solch eine Vereinigung durchzieht. Daran hätten Juristen vermutlich über Jahrzehnte hinweg zu tun.
All das ist völlig unbenommen davon, dass man natürlich auch die Verbrechen der DDR aufzuarbeiten hat. Nur ist das eine andere Baustelle.

antiseptisch
11.11.2019, 08:43
Die DDR war ein Rechtsstaat man konnte im Gesetzbuch nachlesen wieviel Knast es für welche Äußerungen gab.
:D

Ich habe mindestens zwei Ostalgiker kennengelernt, die nicht wussten, wie man daran Anstoß finden konnte, dass Flüchtende an der Grenze erschossen werden durfte. Es wusste doch jeder, was ihm dort droht. Dass Gesetze und Rechtsprechung illegal sein können, dass es Rechtsbeugung und Willkür gibt, kann man vielen Mitmenschen auch heute nicht vermitteln. Es ist sehr verbreitet, die Praxis der drei Staatsgewalten mit der Theorie zu widerlegen. Was in der Staatsbezeichnung "DDR" gipfelte. Demokratisch war da so gut wie gar nichts.

antiseptisch
11.11.2019, 08:46
Verrat durch Flucht am eigenen Volk und der eigenen Regierung mit Sanktionen zu
belegen und notfalls dabei Sippenhaft anzuwenden, begruesse ich ausdruecklich,
weil Flucht und Feindkollaboration in einer schaebigen Hose stecken.
Auch wenn ein ganzes Volk gefangen gehalten wird, ist Flucht kein Verrat, sondern die einzige vernünftige Lösung. Zwangssysteme haben noch nie lange überlebt, sondern sind ausnahmslos in bitterer Armut zusammengebrochen. Leben in Gefangenschaft und mit jeder Menge Repressionen hat noch nie lange gefruchtet. Fast alle höheren Tierarten entwickeln so Verhaltensstörungen.

Bolle
11.11.2019, 08:50
Der absolute Führungsanspruch der SED war seit dem 6. April 1968 offiziell in der Verfassung der DDR (https://de.wikipedia.org/wiki/Verfassung_der_Deutschen_Demokratischen_Republik) verankert.


„Die Deutsche Demokratische Republik ist ein sozialistischer Staat der Arbeiter und Bauern. Sie ist die politische Organisation der Werktätigen in Stadt und Land unter Führung der Arbeiterklasse und ihrer marxistisch-leninistischen Partei.“[2] (https://de.wikipedia.org/wiki/Politisches_System_der_DDR#cite_note-2)

Von wegen Demokratie!

antiseptisch
11.11.2019, 08:57
Klar, im Westen waren nur die Berichte der Geflüchteten bekannt. Die 99,9%, die ein recht angenehmes Leben hatten, schickten keine Berichte in den Westen.

---
Was hast du denn für eine Filterblase? Allein die monatelangen Montagsdemos sagen eigentlich genug aus. Das waren unmöglich nur 0,01%. Die DDR hatte in 1989 ein massives Devisenproblem und konnte die Ernährung der Bevölkerung nicht mehr sicherstellen. Das geben sogar mittlerweile ehemalige DDR-Funktionäre zu. Die Infrastruktur war völlig im Arsch. Auf Phoenix hieß es vorgestern von Modrow in einer Doko, dass der Einsatz von Panzern am 8. Oktober in Leipzig nur deswegen nicht erfolgte, weil die Panzer die kaputten Straßen noch mehr kaputtgefahren hätten, und da hätte Honecker eingelenkt! :D

Es ist heute allgemein bekannt, dass die Produktivität in der DDR nur auf 10% des Westniveaus lag. Es konnte kaum noch Handel zur Devisenbeschaffung betrieben werden. Das Land stand vor dem Totalabsturz, auch ohne die ganzen Ausgerissenen. Man sollte mal das ganze Bild betrachten, und nicht nur einzelne Menschen.

Bestmann
11.11.2019, 09:00
Da ist auf mehreren Zeiten Unrecht geschehen. Und das in der Nachwendezeit zu Ungunsten des deutschen Volkes begangene Unrecht im Rahmen der Abwicklung der DDR-Wirtschaft gehört dringendst mit aufgearbeitet. Ich brachte hier schon das Beispiel LPG-Umwandlung. Da sind Menschen nach der Zwangskollektivierung in der DDR zum zweiten Male mit teilweise kriminellen, mindestens aber halbseidenen Methoden um ihr Eigentum gebracht worden, oftmals von den gleichen Personen. Das ist bekannt, das ist belegt und es geschieht trotzdem nichts. Scheinbar wird darauf spekuliert, dass die Geschädigten langsam wegsterben und sich das Problem in Luft auflösen möge. Und es ist absolut davon auszugehen, dass ähnliche Schweinereien bei der Privatisierung der DDR-Industrie geschehen sind. Nur handelte es sich dabei um Volksvermögen, also sind wir alle geschädigt worden. Und auch hier gibt es genug dokumentierte und nur nachlässig verfolgte Fälle, wo dein, mein und das Eigentum aller Deutschen geschädigt wurde. Damit meine ich auch nur die wirklich kriminellen Vorgänge, denn sicherlich gab es keine Erfahrungen, wie man solch eine Vereinigung durchzieht. Daran hätten Juristen vermutlich über Jahrzehnte hinweg zu tun.
All das ist völlig unbenommen davon, dass man natürlich auch die Verbrechen der DDR aufzuarbeiten hat. Nur ist das eine andere Baustelle.
Diese "Baustelle der Ungerechtigkeit " ist in der DDR Geschichte fast nie berührt oder auf gearbeitet worden .
Lieben Dank für Deine Bemühung Licht ins Dunkel der Vergangenheit zu bringen .
Nostalgische Erinnerungen sind meistens weich gespült ,und Rosa angepinselt ,gehören auch zur Vergangenheit ,sind
oft nicht mit den Tatsächlichen Zuständen in der EX DDR zu vergleichen .
Sicher gab es auch sonnige Zeiten ,die aber sehr schnell unter den Wolken der Tatsachen eingetrübt wurden .
Gruß Bestmann

Lichtblau
11.11.2019, 09:03
Was für ein Triumph der Kapitalisten.

Ein ganzes Volk hat für 100 Mark Begrüßungsgeld alle Ideale über Bord geworfen und ist zum Feind übergelaufen.

Großmoff
11.11.2019, 09:04
Was für ein Triumph der Kapitalisten.

Ein ganzes Volk hat für 100 Mark Begrüßungsgeld alle Ideale über Bord geworfen und ist zum Feind übergelaufen.
Es darf stark bezweifelt werden, das ein nennenswerter Anteil der DDR-Bevölkerung irgendwelche "Ideale" mit diesem Staat in Verbindung brachte, die es zu verteidigen lohnte.

Bolle
11.11.2019, 09:11
Was für ein Triumph der Kapitalisten.

Ein ganzes Volk hat für 100 Mark Begrüßungsgeld alle Ideale über Bord geworfen und ist zum Feind übergelaufen.

Ihr immer mit euren ideologischen Milchmädchenrechnungen! In der DDR war die Einheit des deutschen Volkes und der Heimatbezug viel stärker ausgeprägt als im gepamperten Westen!

Daggu
11.11.2019, 09:11
Was für ein Triumph der Kapitalisten.

Ein ganzes Volk hat für 100 Mark Begrüßungsgeld alle Ideale über Bord geworfen und ist zum Feind übergelaufen.

Ja, ja, ich weiß, dir wäre 1989 eine "Lösung im Sinne Stalins" lieber gewesen, denn was die SED-Diktatur unter Menschenrechte verstand, das hat man ja am 17. Juni 1953 gesehen.
Wir haben es gesehen, du nicht, dazu müsstest du dir erst deinen stalinistischen Dunst aus deinen verkalkten Synapsen schütteln.

Daggu
11.11.2019, 09:15
Ihr immer mit euren ideologischen Milchmädchenrechnungen! In der DDR war die Einheit des deutschen Volkes und der Heimatbezug viel stärker ausgeprägt als im gepamperten Westen!

Stimmt, die Tradition des klassischen deutschen Volksliedes wurde in der DDR mit einer wahren Inbrunst gepflegt, so wie es heute wohl nicht mehr möglich ist.

nurmalso2.0
11.11.2019, 09:25
Was für ein Triumph der Kapitalisten.

Ein ganzes Volk hat für 100 Mark Begrüßungsgeld alle Ideale über Bord geworfen und ist zum Feind übergelaufen.


Die 100 Mark kamen wieder zurück. Mit den 100 Mark fuhren sie in den Westen und haben dort eingekauft.

https://www.morgenpost.de/politik/article227595051/Was-haben-die-Ostdeutschen-mit-ihrem-Begruessungsgeld-gemacht.html

Bolle
11.11.2019, 09:30
Stimmt, die Tradition des klassischen deutschen Volksliedes wurde in der DDR mit einer wahren Inbrunst gepflegt, so wie es heute wohl nicht mehr möglich ist.


https://www.youtube.com/watch?v=34-oWzlV1U4

................weil sie userem Volke gehört!


https://www.youtube.com/watch?v=0A-atP342r8

Im Westen undenkbar!

Lichtblau
11.11.2019, 09:31
Es darf stark bezweifelt werden, das ein nennenswerter Anteil der DDR-Bevölkerung irgendwelche "Ideale" mit diesem Staat in Verbindung brachte, die es zu verteidigen lohnte.

Daran merkt man das du kein Ossi bist

Großmoff
11.11.2019, 09:34
Daran merkt man das du kein Ossi bist
Man muss keiner sein, um sich trotzdem ein objektives Bild machen zu können.

Daggu
11.11.2019, 09:37
https://www.youtube.com/watch?v=34-oWzlV1U4

................weil sie userem Volke gehört!

Genau, und es soll auch wahrhaftig in der DDR noch Menschen gegeben haben, die einfach für sich oder im trauten Familienkreis diese Lieder zusammen mit ihren Kindern fröhlich gesungen haben. Heute ständen diese Menschen unter zeitgeistlichen Generalverdacht.

Vorbei, vorbei, was ist uns da nur alles verloren gegangen?

mabac
11.11.2019, 09:48
Da hab ich auch noch was:

Ich machte als 15-Jähriger Einlass beim Jugendclub Kleines Spreewehr in CB. Eines Abends fuchtelte ein Typ mit nem komischen Ausweis vor meiner Nase rum und wollte sich nicht, wie die anderen Gäste, anstellen. Dem sagte ich dann, er solle sich nach hinten verkrümeln und nannte ihn Stasibüttel. Eins-Zwei-Fix hatte der mich im Schwitzkasten und meinte er wäre der neue ABV. Am nächsten Tag hatte ich ein Dudu-Gespräch in seinem Büro. Natürlich im Beisein meines Vaters.

Ging glimpflich ab und ich musste nur sein Büro putzen.

Habe auch noch etwas:

Wir hatten zu viert eine Demonstration mit ca. 2000 Teilnehmern aud dem Berliner Marx-Engels-Platz beantragt. Statt einer Genehmigung klingelte es bei jedem einzelnen von uns morgens pünktlich 6:00 an der Wohnungstür. Ich wurde mit einem Trabbi Kombi zur Berliner Keibelstrasse gekarrt, während meine Freunde mit einem Lada abgeholt wurden, was heute noch zur Belustigung bei Treffen sorgt, wenn wir uns darüber unterhalten. Mir zeigten die Typen einen Ausweis der Kripo, meinen Freunden angeblich einen der Stasi. Wir sind uns auch bis heute nicht sicher, ob die Herren von der Stasi oder der Politischen Abteilung der Kripo waren, da diese Angelegeheit bei keinen von uns aktenkundig ist. Jedenfalls wurden wir zur Keibelstr. gefahren.
Wir wurden ca. 12 Stunden lang verhört, die Typen wollten tatsächlich 2000 Namen haben, die wir aber leider nicht nennen konnten, weil die Sache sowieso nur als Provokation gedacht war. :D
Abends gegen 19:00 Uhr wurden wir alle an die frische Luft gesetzt. Und paar Wochen später durften wir die DDR in Richtung Westberlin verlassen. :D

pixelschubser
11.11.2019, 09:55
Habe auch noch etwas:

Wir hatten zu viert eine Demonstration mit ca. 2000 Teilnehmern aud dem Berliner Marx-Engels-Platz beantragt. Statt einer Genehmigung klingelte es bei jedem einzelnen von uns morgens pünktlich 6:00 an der Wohnungstür. Ich wurde mit einem Trabbi Kombi zur Berliner Keibelstrasse gekarrt, während meine Freunde mit einem Lada abgeholt wurden, was heute noch zur Belustigung bei Treffen sorgt, wenn wir uns darüber unterhalten. Mir zeigten die Typen einen Ausweis der Kripo, meinen Freunden angeblich einen der Stasi. Wir sind uns auch bis heute nicht sicher, ob die Herren von der Stasi oder der Politischen Abteilung der Kripo waren, da diese Angelegeheit bei keinen von uns aktenkundig ist. Jedenfalls wurden wir zur Keibelstr. gefahren.
Wir wurden ca. 12 Stunden lang verhört, die Typen wollten tatsächlich 2000 Namen haben, die wir aber leider nicht nennen konnten, weil die Sache sowieso nur als Provokation gedacht war. :D
Abends gegen 19:00 Uhr wurden wir alle an die frische Luft gesetzt. Und paar Wochen später durften wir die DDR in Richtung Westberlin verlassen. :D

Schönes Ding! :D

Lichtblau
11.11.2019, 10:01
Man muss keiner sein, um sich trotzdem ein objektives Bild machen zu können.

Du kannst du bei der ausschließlichen Hetze gegen die DDR gar kein objektives Bild machen.

Ich nehme jetzt mal von einem der unzähligen Ideale die uns in der DDR vermittelt wurden, das Bildungsideal.

Ich habe es selbst erlebt das einfache Arbeiter Werke der Weltliteratur und Gedichtbände gelesen haben.

Man schaue sich dagegen das geistige Niveau des Prekariats in der BRD an.

Und natürlich gibt es auch in der BRD das Ideal der Bildung, aber das ist ein ganz anderes. Das ist meist so ein snobistisches Herabschauen auf andere "seht her wie gebildet ich bin".

In der DDR gab es wirklich ein ganz tief empfundenes ehrliches wahrhaftiges Bildungsideal.


Wo bitte erfährst du sowas?
Wenn dann doch nur am Rande und eingebettet in ganz viele hämischer Hetze.

Großmoff
11.11.2019, 10:05
Du kannst du bei der ausschließlichen Hetze gegen die DDR gar kein objektives Bild machen....
Derlei Informationen meine ich auch nicht. Meine Informationen und mein Bild über die DDR habe ich mir größtenteils vor Ort und in dutzendfachen Gesprächen mit ehemaligen DDR-Bürgern machen können.

Und die ganzen Ideale nützen rein gar nichts, wenn das Fundament nicht hält.

pixelschubser
11.11.2019, 10:10
Du kannst du bei der ausschließlichen Hetze gegen die DDR gar kein objektives Bild machen.

Ich nehme jetzt mal von einem der unzähligen Ideale die uns in der DDR vermittelt wurden, das Bildungsideal.

Ich habe es selbst erlebt das einfache Arbeiter Werke der Weltliteratur und Gedichtbände gelesen haben.

Man schaue sich dagegen das geistige Niveau des Prekariats in der BRD an.

Und natürlich gibt es auch in der BRD das Ideal der Bildung, aber das ist ein ganz anderes. Das ist meist so ein snobistisches Herabschauen auf andere "seht her wie gebildet ich bin".

In der DDR gab es wirklich ein ganz tief empfundenes ehrliches wahrhaftiges Bildungsideal.


Wo bitte erfährst du sowas?
Wenn dann doch nur am Rande und eingebettet in ganz viele hämischer Hetze.

Was fürn Brocken: Der einfache Arbeiter, der lesen konnte! Was denn? Bruno Apitz "Nackt unter Wölfen"? Manifest...also das Kommunistische? Mosaik, Frösi, die NBI?

Bildungsideal mit Abschluss Ausbaumaurer!

"Mein Kampf" hab ich nach der Wende erst in die Finger gekriegt. Klar, Schund! Hätte ich zu Zonenzeiten aber auch gerne mal gelesen. Einfach so, wegen dem Bildungsideal!

Bolle
11.11.2019, 10:18
Was fürn Brocken: Der einfache Arbeiter, der lesen konnte! Was denn? Bruno Apitz "Nackt unter Wölfen"? Manifest...also das Kommunistische? Mosaik, Frösi, die NBI?

Bildungsideal mit Abschluss Ausbaumaurer!

"Mein Kampf" hab ich nach der Wende erst in die Finger gekriegt. Klar, Schund! Hätte ich zu Zonenzeiten aber auch gerne mal gelesen. Einfach so, wegen dem Bildungsideal!

Unsere "Helden" waren Pawel Kortschagin der uns vormachte "Wie der Stahl gehärtet wurde! "Die Spur der Steine" dagegen war zu schwer für den Arbeiter und wurde in den "Giftschrank" verbannt! Wegen dem Bildungsideal........

Maitre
11.11.2019, 10:18
Was fürn Brocken: Der einfache Arbeiter, der lesen konnte! Was denn? Bruno Apitz "Nackt unter Wölfen"? Manifest...also das Kommunistische? Mosaik, Frösi, die NBI?

Bildungsideal mit Abschluss Ausbaumaurer!

"Mein Kampf" hab ich nach der Wende erst in die Finger gekriegt. Klar, Schund! Hätte ich zu Zonenzeiten aber auch gerne mal gelesen. Einfach so, wegen dem Bildungsideal!

Mein Großvater fand eine Ausgabe von "Mein Kampf", als sie nach dem Krieg im Haus des geflüchteten Ortsgruppenleiters einquartiert wurden. Fein säuberlich in einer Holzkiste verpackt mit dessen anderer Literatur. War sogar vom Verfasser persönlich signiert. Da sowas aber zu der Zeit ein sehr gefährliches Eigentum war, wurden die Bücher verbrannt. Schon aus antiquarischer Sicht schade drum. Aber solche Funde gabs damals viel. Abgelegte Unformteile nebst Orden, weggeworfene Waffen und Munition, eine verlassene Flakstellung usw. usf.. Wenn man der dümmlichen Antiwaffen-Rhetorik der Linken folgt, müssten eigentlich in den 40er und 50er Jahren Amokläufe an der Tagesordnung gewesen sein: Die Verfügbarkeit war schließlich gegeben.

pixelschubser
11.11.2019, 10:23
Unsere "Helden" waren Pawel Kortschagin der uns vormachte "Wie der Stahl gehärtet wurde! "Die Spur der Steine" dagegen war zu schwer für den Arbeiter und wurde in den "Giftschrank" verbannt! Wegen dem Bildungsideal........

Spur der Steine sollte Pflichtlektüre werden! Wegen dem Bildungsideal!

Lichtblau
11.11.2019, 10:24
Mein Großvater fand eine Ausgabe von "Mein Kampf", als sie nach dem Krieg im Haus des geflüchteten Ortsgruppenleiters einquartiert wurden. Fein säuberlich in einer Holzkiste verpackt mit dessen anderer Literatur. War sogar vom Verfasser persönlich signiert. Da sowas aber zu der Zeit ein sehr gefährliches Eigentum war, wurden die Bücher verbrannt. Schon aus antiquarischer Sicht schade drum. Aber solche Funde gabs damals viel. Abgelegte Unformteile nebst Orden, weggeworfene Waffen und Munition, eine verlassene Flakstellung usw. usf.. Wenn man der dümmlichen Antiwaffen-Rhetorik der Linken folgt, müssten eigentlich in den 40er und 50er Jahren Amokläufe an der Tagesordnung gewesen sein: Die Verfügbarkeit war schließlich gegeben.

Hätteste mal in Stabi besser aufgepasst. Der Marxismus sieht Ereignisse an dem Schnittpunkt zweier Entwicklungen.
Zu Amokläufen kommt es am Schnittpunkt von schlechter gesellschaftlicher Moral und der Verfügbarkeit von Waffen.

Maitre
11.11.2019, 10:28
Hätteste mal in Stabi besser aufgepasst. Der Marxismus sieht Ereignisse an dem Schnittpunkt zweier Entwicklungen.
Zu Amokläufen kommt es am Schnittpunkt von schlechter gesellschaftlicher Moral und der Verfügbarkeit von Waffen.

Dann hör mal der heutigen Anti-Waffen-Rhetorik zu: Es ist nur und ausschließlich die Verfügbarkeit.
Und, wenn es denn in der DDR so war, die gesellschaftliche Moral so viel besser war, warum waren die Waffengesetze so ausgesprochen restriktiv? Ich habe mal mitbekommen, wie die VP seinerzeit massive Schnappatmung wegen einer auf einem Dachboden gefundenen, völlig verrosteten Wehrmachtspistole bekam. Das hätte denen ja an sich relativ egal sein müssen...

pixelschubser
11.11.2019, 10:30
Mein Großvater fand eine Ausgabe von "Mein Kampf", als sie nach dem Krieg im Haus des geflüchteten Ortsgruppenleiters einquartiert wurden. Fein säuberlich in einer Holzkiste verpackt mit dessen anderer Literatur. War sogar vom Verfasser persönlich signiert. Da sowas aber zu der Zeit ein sehr gefährliches Eigentum war, wurden die Bücher verbrannt. Schon aus antiquarischer Sicht schade drum. Aber solche Funde gabs damals viel. Abgelegte Unformteile nebst Orden, weggeworfene Waffen und Munition, eine verlassene Flakstellung usw. usf.. Wenn man der dümmlichen Antiwaffen-Rhetorik der Linken folgt, müssten eigentlich in den 40er und 50er Jahren Amokläufe an der Tagesordnung gewesen sein: Die Verfügbarkeit war schließlich gegeben.

Was für ein Verbrechen. Ich hasse es, wenn Bücher vernichtet werden. Egal wer der Autor ist. Frevel!

Ich hab als Halbwüchsiger in nem Abrisshaus ne doppelläufige Schrotflinte gefunden. Jagdwaffenmanufaktur zu Suhl Achtzehnhundertirgendwas. Mein Vater gab das Teil bei der VoPo ab und ich will nicht wissen, an wessen Wand die Flinte danach hing.

Der ganze Lauf war ziseliert und der Schaft war in Silber mit ebensolchen Ziselierungen eingefasst. Jagdmotive...unfassbar schön.

Mein alter Herr vermeidet das Thema bis heute. Ich glaub, der könnte sich selbst dafür ohrfeigen.

herberger
11.11.2019, 10:31
:D

Ich habe mindestens zwei Ostalgiker kennengelernt, die nicht wussten, wie man daran Anstoß finden konnte, dass Flüchtende an der Grenze erschossen werden durfte. Es wusste doch jeder, was ihm dort droht. Dass Gesetze und Rechtsprechung illegal sein können, dass es Rechtsbeugung und Willkür gibt, kann man vielen Mitmenschen auch heute nicht vermitteln. Es ist sehr verbreitet, die Praxis der drei Staatsgewalten mit der Theorie zu widerlegen. Was in der Staatsbezeichnung "DDR" gipfelte. Demokratisch war da so gut wie gar nichts.

Zitat, Aus einem Stasi Verhör.

"Es ist mir egal was sie gemacht haben, sie unterschreiben jetzt hier oder sie bekommen 20 Jahre"!

Maitre
11.11.2019, 10:35
Was für ein Verbrechen. Ich hasse es, wenn Bücher vernichtet werden. Egal wer der Autor ist. Frevel!

Ich auch. Aber zu diesen Zeiten eine ganze Kiste mit NS-Literatur zu besitzen, konnte gut auch in der eigenen Vernichtung enden. Ich finds bis heute schade drum, wie auch um einige andere verpasste Gelegenheiten meiner Familie zu DDR-Zeiten. Aber damals konnte keiner wissen, ob das Gebilde mal zusammenbricht und wenn ja, wann.



Ich hab als Halbwüchsiger in nem Abrisshaus ne doppelläufige Schrotflinte gefunden. Jagdwaffenmanufaktur zu Suhl Achtzehnhundertirgendwas. Mein Vater gab das Teil bei der VoPo ab und ich will nicht wissen, an wessen Wand die Flinte danach hing.

Der ganze Lauf war ziseliert und der Schaft war in Silber mit ebensolchen Ziselierungen eingefasst. Jagdmotive...unfassbar schön.

Mein alter Herr vermeidet das Thema bis heute. Ich glaub, der könnte sich selbst dafür ohrfeigen.

Kann ich mir gut vorstellen. Der Vater des Jungen, der die Wehrmachtspistole gefunden hatte, war auch etwas unglücklich darüber, dass sein Junior das Ding bei der VP ablieferte. Der wusste vermutlich von dem Ding. Wobei die echt unbrauchbar war, die konnte man nur noch einschmelzen, so wie sie aussah.

Lichtblau
11.11.2019, 10:38
Dann hör mal der heutigen Anti-Waffen-Rhetorik zu: Es ist nur und ausschließlich die Verfügbarkeit.
Und, wenn es denn in der DDR so war, die gesellschaftliche Moral so viel besser war, warum waren die Waffengesetze so ausgesprochen restriktiv? Ich habe mal mitbekommen, wie die VP seinerzeit massive Schnappatmung wegen einer auf einem Dachboden gefundenen, völlig verrosteten Wehrmachtspistole bekam. Das hätte denen ja an sich relativ egal sein müssen...

Das ist ja auch die Logik dieser Staats-Linken, oder BRD-Linken.

Ganz komische Erscheinung. Gegen Nazis und Kapitalismus, aber IPhone und stylische Klamotten.

Maitre
11.11.2019, 10:40
Das ist ja auch die Logik dieser Staats-Linken, oder BRD-Linken.

Ganz komische Erscheinung. Gegen Nazis und Kapitalismus, aber IPhone und stylische Klamotten.

An der Stelle stimmen wir wohl überein. Was sich heute als links bezeichnet, ist schon ein schräger Anblick.

pixelschubser
11.11.2019, 10:42
Ich auch. Aber zu diesen Zeiten eine ganze Kiste mit NS-Literatur zu besitzen, konnte gut auch in der eigenen Vernichtung enden. Ich finds bis heute schade drum, wie auch um einige andere verpasste Gelegenheiten meiner Familie zu DDR-Zeiten. Aber damals konnte keiner wissen, ob das Gebilde mal zusammenbricht und wenn ja, wann.



Kann ich mir gut vorstellen. Der Vater des Jungen, der die Wehrmachtspistole gefunden hatte, war auch etwas unglücklich darüber, dass sein Junior das Ding bei der VP ablieferte. Der wusste vermutlich von dem Ding. Wobei die echt unbrauchbar war, die konnte man nur noch einschmelzen, so wie sie aussah.

Ich hätte die Sachen versteckt und die Klappe gehalten. Würde ich auch heute so machen, wenn ich was finde.

Maitre
11.11.2019, 10:47
Ich hätte die Sachen versteckt und die Klappe gehalten. Würde ich auch heute so machen, wenn ich was finde.

Naja, halb öffentlich beim Buddeln im Garten gefunden. Wenn du nicht weißt, wer das vielleicht gesehen haben könnte? Da sind wir heute- noch- etwas freier. Ich habe eine Art Sanitätslehrbuch zuhause, geschrieben von einem Arzt und SS-Mitglied in den späten 30ern mit Anleitungen zur Behandlung von Kriegsverwundungen. Das gabs mal in einer Grabbelkiste auf dem Flohmarkt dazu. Damit habe ich auch kein Problem und würde es bei noch restriktiveren Verhältnissen wohl verstecken. Wenn du aber in der unmittelbaren Nachkriegszeit sowas findest und eventuell der Nachbar es mitbekommen hat....

mabac
11.11.2019, 12:23
Du kannst du bei der ausschließlichen Hetze gegen die DDR gar kein objektives Bild machen.

Ich nehme jetzt mal von einem der unzähligen Ideale die uns in der DDR vermittelt wurden, das Bildungsideal.

Ich habe es selbst erlebt das einfache Arbeiter Werke der Weltliteratur und Gedichtbände gelesen haben.

Man schaue sich dagegen das geistige Niveau des Prekariats in der BRD an.

Und natürlich gibt es auch in der BRD das Ideal der Bildung, aber das ist ein ganz anderes. Das ist meist so ein snobistisches Herabschauen auf andere "seht her wie gebildet ich bin".

In der DDR gab es wirklich ein ganz tief empfundenes ehrliches wahrhaftiges Bildungsideal.


Wo bitte erfährst du sowas?
Wenn dann doch nur am Rande und eingebettet in ganz viele hämischer Hetze.

Die kommunistischen Lügenmäuler leben noch! :D
Ich durfte nicht auf die EOS, auch Berufsausbildung mit Abitur oder auf der Abendschule blieben mir verwehrt, weil ich kein Bock auf das dumme ML Gesabbel hatte. Abitur konnte ich erst im Westen auf dem 2. Bildungsweg machen. Und, obwohl ich mit meinem PW-Lehrer gegensätzlicher Meinung war, hatte ich notenmässig keine Nachteile.

Und viele "einfachen Arbeiter" waren einfache Arbeiter, weil ihnen aus politischen Gründen jede Aufstiegschance verwehrt blieb. Diese Perspektivlosigkeit hatte viele zu Ausreiseanträgen bzw. gen Westen getrieben.
Das kritische Potential wurde unterdrückt bzw. vertrieben. Die dumme Kommune hat sich damit ihr Grab selbst geschaufelt. :D

DJ_rainbow
11.11.2019, 12:28
Das ist ja auch die Logik dieser Staats-Linken, oder BRD-Linken.

Ganz komische Erscheinung. Gegen Nazis und Kapitalismus, aber IPhone und stylische Klamotten.

War schon in der Ostzone so, die Roten Orks da waren keinen Deut besser. Schließlich haben sie ja - um nur mal dieses Beispiel rauszupicken - ihre politischen Häftlinge nicht gegen Aluquietscher oder Rubel vertickt, sondern gegen das werthalte Westgeld des BBU.

Großmoff
11.11.2019, 12:30
War schon in der Ostzone so, die Roten Orks da waren keinen Deut besser. Schließlich haben sie ja - um nur mal dieses Beispiel rauszupicken - ihre politischen Häftlinge nicht gegen Aluquietscher oder Rubel vertickt, sondern gegen das werthalte Westgeld des BBU.
Erich Honecker gab die Order, das sich auf seinem Konto jederzeit 1.000.000 DM zu befinden haben. :D

Chronos
11.11.2019, 12:39
Das ist ja auch die Logik dieser Staats-Linken, oder BRD-Linken.

Ganz komische Erscheinung. Gegen Nazis und Kapitalismus, aber IPhone und stylische Klamotten.

War das bei den DDR-Bonzen denn anders?

Weshalb fuhr dann der Honecker zwei große Volvos und keinen Trabbi oder Wartburg wie das "gemeine" Volk?

Lichtblau
11.11.2019, 12:40
Erich Honecker gab die Order, das sich auf seinem Konto jederzeit 1.000.000 DM zu befinden haben. :D

das ist also dein "objektives Bild" der DDR

mabac
11.11.2019, 12:41
Ich hab als Halbwüchsiger in nem Abrisshaus ne doppelläufige Schrotflinte gefunden.


Noch eine Geschichte:

Freunde von mir hatten eine Wehrsportgruppe gegründet und hielten Übungen ab, mit Waffen, Wehrmacht-Stahlhelm und Sprengstoff, den sie aus Blindgängern geborgen hatten. Jedenfalls flogen sie auf. Beim 17-jährigen Führer der Truppe fand man bei der Haussuchung eine 08, diverse Munition und eben Sprengstoff geborgen aus Blindgängern.
Zum Glück für die Gruppe war ein Mitglied der Sohn eines DDR Kombinatsdirektors und Enkel eines weltbekannten nichtdeutschen Schriftstellers. Der Junge musste sich drei Jahre zu den NVA Fallschirmjägern melden und sich als IM verpflichten. Damit ging die ganze Sache für alle Beteiligten ziemlich glimpflich ab, abgesehen von einem halben Jahr U-Haft.

Großmoff
11.11.2019, 12:45
das ist also dein "objektives Bild" der DDR
Das ist nur eine Anektdote, die sich in das Gesamtbild einfügt,

Lichtblau
11.11.2019, 13:04
Das ist nur eine Anektdote, die sich in das Gesamtbild einfügt,

wo hast du denn diese Anekdote her, und warum hinterfragst du sie nicht kritisch?

ich gehe jede Wette ein das sie nicht stimmt, und nur eine der vielen Lügen über die DDR ist

antiseptisch
11.11.2019, 13:54
Zitat, Aus einem Stasi Verhör.

"Es ist mir egal was sie gemacht haben, sie unterschreiben jetzt hier oder sie bekommen 20 Jahre"!
In Ostberlin, im Sommer 1984. Wir durften uns in einer Vierergruppe innerhalb einer Klassenfahrt frei bewegen. Da war eine vierspurige Straße und die nächste Fußgängerampel kaum in Sichtweite. Wir liefen gefahrlos über die Straße. Ein Vopo sah das und knöpfte uns 10 DM ab. Nicht etwa 10 Ostmark. Hinterher schnauzte uns der Lehrer auch noch an, warum wir nicht gewusst hätten, dass der Vopo das gar nicht verlangen durfte. Natürlich steckte er das Geld in die eigene Tasche. Auch das sind Ausdrücke von Willkür und damit Bananenrepublik.

Maitre
11.11.2019, 14:11
In Ostberlin, im Sommer 1984. Wir durften uns in einer Vierergruppe innerhalb einer Klassenfahrt frei bewegen. Da war eine vierspurige Straße und die nächste Fußgängerampel kaum in Sichtweite. Wir liefen gefahrlos über die Straße. Ein Vopo sah das und knöpfte uns 10 DM ab. Nicht etwa 10 Ostmark. Hinterher schnauzte uns der Lehrer auch noch an, warum wir nicht gewusst hätten, dass der Vopo das gar nicht verlangen durfte. Natürlich steckte er das Geld in die eigene Tasche. Auch das sind Ausdrücke von Willkür und damit Bananenrepublik.

Dafür konnten sie in anderen Dingen auch mal fünfe gerade sein lassen. Bei meinem alten Herren wurden mal die Stempel (Das Gegenstück zu den Flensburger Punkten, nur viel schärfer) für das versehentliche Vorfahrtnehmen "vergessen". Wohl weil der Senior ohnehin schon sehr zerknirscht deswegen war.

Bestmann
11.11.2019, 20:00
Was fürn Brocken: Der einfache Arbeiter, der lesen konnte! Was denn? Bruno Apitz "Nackt unter Wölfen"? Manifest...also das Kommunistische? Mosaik, Frösi, die NBI?

Bildungsideal mit Abschluss Ausbaumaurer!

"Mein Kampf" hab ich nach der Wende erst in die Finger gekriegt. Klar, Schund! Hätte ich zu Zonenzeiten aber auch gerne mal gelesen. Einfach so, wegen dem Bildungsideal!
Ich finde das Lichtblau mit Seinem Beitrag genau den Punkt getroffen hat ,der Bildung und Einbildung zu trennen
versuchte ! Schau Dir nur die Schauspieler aus der DDR Ausbildung und den "Westdeutschen " Serien an !
Die einen Feingeist/Humorvoll die Anderen eben "nur" Mittelmaß ,eben Serienschauspieler ohne eine wirkliche Ausbildung .
Am Theater oder in Weltweit aus gestrahlten Filmgrößen . .
Na ja das Leben kann aus einigen Seiten Beachtung finden ,ohne zu einem Ergebnis gekommen zu sein .
Gruß Bestmann .

Antisozialist
11.11.2019, 20:04
Ich finde das Lichtblau mit Seinem Beitrag genau den Punkt getroffen hat ,der Bildung und Einbildung zu trennen
versuchte ! Schau Dir nur die Schauspieler aus der DDR Ausbildung und den "Westdeutschen " Serien an !
Die einen Feingeist/Humorvoll die Anderen eben "nur" Mittelmaß ,eben Serienschauspieler ohne eine wirkliche Ausbildung .
Am Theater oder in Weltweit aus gestrahlten Filmgrößen . .
Na ja das Leben kann aus einigen Seiten Beachtung finden ,ohne zu einem Ergebnis gekommen zu sein .
Gruß Bestmann .

Die DDR war ein ärmliches Land. Eine Ausbildung für mittelmäßige Schauspieler konnte weder staatlich, noch privat finanziert werden. Und so ging das durch alle Berufe. Leider sind dieser Auslese auch Kandidaten zum Opfer gefallen, welche die "falsche" politische Meinung oder Herkunft hatten.

Bestmann
11.11.2019, 20:12
Die DDR war ein ärmliches Land. Eine Ausbildung für mittelmäßige Schauspieler konnte weder staatlich, noch privat finanziert werden. Und so ging das durch alle Berufe. Leider sind dieser Auslese auch Kandidaten zum Opfer gefallen, welche die "falsche" politische Meinung oder Herkunft hatten.
Ich finde das die DDR ein Unrechtsstaat war ,aber das die Ausbildung etlicher Schulen /Schauspielschulen eben von der Qualität
weitaus besser waren ,spielt da das Geld/Geldmangel eine Rolle .
Die Auszubildenden wussten genau worauf es ankam .
Gruß Bestmann -Hart aber Fähr beginnt .

Kurti
11.11.2019, 20:27
In Ostberlin, im Sommer 1984. Wir durften uns in einer Vierergruppe innerhalb einer Klassenfahrt frei bewegen. Da war eine vierspurige Straße und die nächste Fußgängerampel kaum in Sichtweite. Wir liefen gefahrlos über die Straße. Ein Vopo sah das und knöpfte uns 10 DM ab. Nicht etwa 10 Ostmark. Hinterher schnauzte uns der Lehrer auch noch an, warum wir nicht gewusst hätten, dass der Vopo das gar nicht verlangen durfte. Natürlich steckte er das Geld in die eigene Tasche. Auch das sind Ausdrücke von Willkür und damit Bananenrepublik.Mit dem Hinweis auf den Zwangsumtausch wäre es eventuell bei 5 Ostmark geblieben.

Pelle
11.11.2019, 20:51
"Die größte Demonstration der DDR-Geschichte forderte nicht die Einheit, sondern einen besseren Sozialismus. Von Andreas Peglau. Hinweis zum Rubikon-Beitrag: Der nachfolgende Text erschien zuerst im „Rubikon – Magazin für die kritische Masse“, in dessen Beirat unter anderem Daniele Ganser und Rainer Mausfeld aktiv sind. Da die Veröffentlichung unter freier Lizenz (Creative Commons) erfolgte, übernimmt KenFM diesen Text in der Zweitverwertung und weist explizit darauf hin, dass auch der Rubikon auf Spenden angewiesen ist und Unterstützung braucht. Wir brauchen viele alternative Medien! Während jetzt einmal mehr die Sektkorken knallen beim Gedenken an den 9. November 1989, bleibt ein anderer Tag weiterhin vergessen und verdrängt: Der 4. November 1989, als auf dem Alexanderplatz in Berlin eine eindrucksvolle Massendemonstration stattfand. Dabei war es der Höhepunkt des Bemühens, im Osten Deutschlands etwas zu errichten, was noch immer eine gute Idee ist: demokratischer Sozialismus Radikaler Einschnitt Am 19. Januar 1989 konstatierte Erich Honecker, SED-Generalsekretär und Vorsitzender des Staatsrates: „Die Mauer wird in 50 und auch in 100 Jahren noch bestehen bleiben, wenn die dazu vorhandenen Gründe nicht beseitigt werden.“ Dass diese Einschätzung im Westen ebenfalls nicht nennenswert infrage gestellt wurde, belegte im selben Monat eine Entscheidung der Axel-Springer-Presse: Jahrzehntelang hatte man dort DDR in Gänsefüßchen gesetzt, um deren Existenzrecht zu bestreiten. Damit sollte nun Schluss sein.

Ein Dreivierteljahr später war die Situation grundlegend verwandelt. Im Sommer hatten Zehntausende DDR-Bürgerinnen und -Bürger ihr Land — vor allem über die sich öffnende ungarische Grenze — in Richtung Westen verlassen. Oppositionsgruppen wie das „Neue Forum“ gewannen enorm an Zulauf, in Leipzig und anderen Städten forderten immer mehr Menschen auf „Montagsdemonstrationen“ Reformen ein. Am 7. Oktober versuchte die SED-Führung, den 40. Jahrestag der DDR zu begehen als sei alles beim Besten. Polizei und Staatssicherheit schlugen noch einmal zu — im wörtlichen wie übertragenen Sinne — als sich auch dagegen Protest erhob. Am 18. Oktober wurde Erich Honecker vom SED-Politbüro in den erzwungenen Ruhestand geschickt und durch Egon Krenz als SED-Generalsekretär abgelöst. Die DDR-weiten Demonstrationen schwollen weiter an. Am 9. November öffnete sich die Berliner Mauer … Fragwürdiger Mauerfall-Kult Offiziell übliche Sichtweisen werten dieses Geschehen heute meist so: Die DDR-Bürgerinnen und -Bürger hatten von ihrem Staat schon lange die Nase voll und gingen dafür auf die Straße, um endlich auch so leben zu können wie im Westen; die „friedliche Revolution“ erzwang zu diesem Zwecke die Grenzöffnung, dann kamen die Wiedervereinigung und mit ihr die langersehnte Freiheit. Im Grunde, so der falsche Tenor, erhielt die DDR-„Wende“ ihre Krönung durch den von Beginn an intendierten Mauerfall. Doch in Wirklichkeit läutete der 9. November das Ende der Versuche ein, innerhalb der DDR eine politische „Wende“ herbeizuführen. Was es an revolutionärer Energie gegeben hatte, verpuffte nun, diffundierte durch die aufgerissene Grenze in den kapitalistischen Nachbarstaat. Statt das in vieler Hinsicht marode DDR-System weiter umzukrempeln, forderte bald darauf eine Mehrheit, möglichst reibungslos in einem anderen — keinesfalls veränderungswilligen — System aufgehen zu dürfen.“."


https://www.youtube.com/watch?v=tWT7ClvcEcU

antiseptisch
11.11.2019, 23:17
Mit dem Hinweis auf den Zwangsumtausch wäre es eventuell bei 5 Ostmark geblieben.
Vielleicht hätte ich erwähnen sollen, dass das Überqueren einer Straße so oder so nicht verboten werden darf, auch nicht von VoPos gegenüber westdeutschen Ausländern. Ich hatte das hier vorausgesetzt. Als Jugendliche waren wir aber total verunsichert und wollten nicht abgeführt werden. Das war ein Beispiel für Willkür. Etwas, was ein Deutscher nicht so richtig wahrnehmen kann, weil er alles für Recht hält, was von der Obrigkeit verordnet oder verurteilt wird.

antiseptisch
11.11.2019, 23:23
Statt das in vieler Hinsicht marode DDR-System weiter umzukrempeln, forderte bald darauf eine Mehrheit, möglichst reibungslos in einem anderen — keinesfalls veränderungswilligen — System aufgehen zu dürfen.“."


Vorgestern hieß es bei Phoenix: "Wenn man die Wahl hat zwischen einem Pleitesystem und einem prosperierendem System, wählt man wohl kaum das Pleitesystem. Man hatte einfach keinen Bock mehr auf Mangelwirtschaft. Und selbst als die Regale dann mal voll von Ostprodukten waren, wollte die keiner mehr haben. Was ich wiederum ziemlich fatalistisch fand, denn so taten sich die Ossis auch keinen Gefallen.

mabac
11.11.2019, 23:52
Also, in der DDR gabe es Wurst, Brot, Milch, Käse, Bier und Schnaps satt, sogar im Überfluss. Möhren, Kartoffeln, Zwiebeln und Äpfel gab es auch immer. Das war es auch schon. Sogenannte Südfrüchte waren in Berlin häufig anzutreffen, in der Zone, wie der Berliner die Rest DDR nannte, war die Südfrucht äusserst rar.
Fisch gab es auch lange Zeit, er wurde sogar lange Zeit beworben. Ab Mitte der Achtziger gab es nur noch Makrelen.


Als die Fernsehsendung auf seinen Wunsch hin 1983 eingestellt wurde, war er 55 Jahre alt und hatte, wie er es nach der Wende äußerte, einfach nicht mehr die Kraft und die Nerven, den für seine Gerichte nötigen Zutaten, deren Beschaffung sein Vertrag einschloss, hinterherzutelefonieren.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_Drummer


Das Aus für den Tip des Fischkochs kam 1972, als die internationalen Fischereirechte neu vergeben wurden und die DDR keine Devisen aufbringen konnte, um ihre Flotte in fremden Gewässern fischen zu lassen. Der nicht exportierte, für die DDR-Bevölkerung übriggebliebene Fisch verkaufte sich auch ohne teure Fernsehwerbung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Kroboth_(Koch)

kreuzer
12.11.2019, 07:02
Also, in der DDR gabe es Wurst, Brot, Milch, Käse, Bier und Schnaps satt, sogar im Überfluss. Möhren, Kartoffeln, Zwiebeln und Äpfel gab es auch immer. Das war es auch schon. Sogenannte Südfrüchte waren in Berlin häufig anzutreffen, in der Zone, wie der Berliner die Rest DDR nannte, war die Südfrucht äusserst rar.
Fisch gab es auch lange Zeit, er wurde sogar lange Zeit beworben. Ab Mitte der Achtziger gab es nur noch Makrelen.



Also immer und satt gab es die von Dir angeführten Lebensmittel nicht immer.
Abends kurz vor 18.00 Uhr Brot kaufen, na ja.
Butter gab es immer, du hast nur vergessen welche. Ich kann mich noch gut an die fettreduzierte Butter erinnern wo das Wasser nur so rausspritzte, die Markenbutter gab es da weniger.
Bier im Sommer, na ja möchte nicht meinen Hals darauf verwetten das Du da immer Bier bekommen hast.
Also auch bei den bei Dir aufgeführten Produkten gab es immer wieder mal Mangel.
kreuzer

mabac
12.11.2019, 07:19
Also immer und satt gab es die von Dir angeführten Lebensmittel nicht immer.
Abends kurz vor 18.00 Uhr Brot kaufen, na ja.
Butter gab es immer, du hast nur vergessen welche. Ich kann mich noch gut an die fettreduzierte Butter erinnern wo das Wasser nur so rausspritzte, die Markenbutter gab es da weniger.
Bier im Sommer, na ja möchte nicht meinen Hals darauf verwetten das Du da immer Bier bekommen hast.
Also auch bei den bei Dir aufgeführten Produkten gab es immer wieder mal Mangel.
kreuzer

Also in Berlin gab es eigentlich immer Bier, sogar das Spezial. Ich habe im Sommer immer Diät-Pils getrunken, weil das normale Pils oft trüb war, das Helle sowieso. In der Zone, also der Rest DDR, sah es im Sommer tatsächlich oft böse aus. Teilweise durften da nur 5 Flaschen Spezial gekauft werden, wenn es denn überhaupt welches gab. Wenn ich Freunde in Dresden besuchte und wir in Elbe-oder Schillergarten waren, trank ich nur Wein, weil ich von dem Bier gekotzt hätte.
Mir ist es bis heute unerklärlich, warum die Tschechen auch unter der Kommunistenherrschaft im Sommer vernünftig brauen konnten, aber die dämliche ostzonale Kommune das nicht gebacken bekam.
Ich kann mich noch sehr gut an das flockige Bier im Sommer erinnern.Voll eklig.

mabac
12.11.2019, 07:35
Wie gesagt, das Spezialbier und Pilsator konnte man durchaus trinken, wenn man es bekam. Eines meiner Lieblingsbiere war das Radeberger Pilsator für 1,- Mark, wenn man es denn bekam. Das schmeckte mir besser als das Export für 1,28 Mark.
Das Diät-Pils schmeckte weder gut noch schlecht, da war eine Notlösung, weil mit das Berliner Spezial nicht besonders schmeckte. Als ich nach einer vierzehntägigen Bierkur in der Tschechei das erste normale DDR Pils trank, was mir die Kollegen anboten, musste ich erst einmal kotzen, so eklig war die Brühe.

Odem
12.11.2019, 08:15
Ich denke mal, es kam auf die jeweiligen Entscheider in der Region an. Dahingehend hast Du sicherlich recht mit dem regionalen Aspekt.

Richtig, somit u.U. Regional, da, wo ich her komme, hätte man solcherlei Lumpen über den Zaun gehängt, dies gilt auch heute noch.
Apropos heute, genau da liegt der Hase im Pfeffer, das sind und waren Leute, welche heute den Bürger ebenso triezen, wie auch seinerzeit in der DDR, sowie auch noch früher, Opportunisten - Karieristen nennt man solcherlei Leute, welche - unabhängig vom System - grundsätzlich gleich handeln, auch heute.

Maitre
12.11.2019, 08:41
Vorgestern hieß es bei Phoenix: "Wenn man die Wahl hat zwischen einem Pleitesystem und einem prosperierendem System, wählt man wohl kaum das Pleitesystem. Man hatte einfach keinen Bock mehr auf Mangelwirtschaft. Und selbst als die Regale dann mal voll von Ostprodukten waren, wollte die keiner mehr haben. Was ich wiederum ziemlich fatalistisch fand, denn so taten sich die Ossis auch keinen Gefallen.

Die Westprodukte waren halt exotisch. Von meinem und zum Teil dem Begrüßungsgeld meiner Eltern kriegte ich ein Kassettenradio. Was wurde ich damals um das Ding beneidet... Der Unterschied stellte sich später heraus: Die SKR-701 meiner Klassenkameraden sind zum größten Teil bis heute funktionstüchtig, während das Westding nach drei Jahren vollständig den Geist aufgegeben hatte. Das ist vielen Ostbürgern aber erst in der Folge ausgefallen. Ich kann mich auch noch gut an ein Interview einer Zeitschrift mit einem "Wiedereinrichter" erinnern, der sich einen jung gebrauchten Westtraktor gekauft hatte, weil er keinen Fortschritt-Traktor gebrauchen könne, der nur in der Werkstatt* stände. Gut, kurz nach dem Kauf musste er für 12 000,- die Hydraulik erneuern. In der Nachwendezeit hätte er dafür vier nagelneue ZT-323 kaufen können, weil die für 3000,- verramscht wurden. Die kauften in der Masse Holländer, die ob des Schnäppchens vor Lachen kaum in den Schlaf kamen.

* Apropos nur in der Werkstatt: In den frühen 90ern stellte so mancher Landwirtschaftsbetrieb erstaunt fest, dass die tollen Westmarken gar nicht für die erheblichen Belastungen (1600 - 2000 und mehr Bh im Jahr möglichst nahe an der Leistungsgrenze der Maschine arbeiten) der ostdeutschen Großflächenlandwirtschaft ausgelegt waren. Da habe auch ich öfter grinsend angesehen, wie ein alter Fortschritt-Traktor einen nagelneuen Westtraktor vom Feld und zur Werkstatt schleppte. Es gibt Geschichten von neuen Maschinen, die nach zwei Jahren völlig verschlissen waren. War eben auch nicht alles Gold, was so schön glänzte bzw. war es für die intensive Nutzung nicht gedacht. Unsere örtliche AG war schließlich schlau genug, sich für polnische Ursustraktoren tschechischer Konstruktion zu entscheiden, die das abkonnten.

pixelschubser
12.11.2019, 10:10
Richtig, somit u.U. Regional, da, wo ich her komme, hätte man solcherlei Lumpen über den Zaun gehängt, dies gilt auch heute noch.
Apropos heute, genau da liegt der Hase im Pfeffer, das sind und waren Leute, welche heute den Bürger ebenso triezen, wie auch seinerzeit in der DDR, sowie auch noch früher, Opportunisten - Karieristen nennt man solcherlei Leute, welche - unabhängig vom System - grundsätzlich gleich handeln, auch heute.

Diese Menschen hätten im KZ ebenso elegant-gleichmütig einen Haken hinter einen Namen gesetzt, wie sie es heute tun, ja.

Maitre
12.11.2019, 10:13
Diese Menschen hätten im KZ ebenso elegant-gleichmütig einen Haken hinter einen Namen gesetzt, wie sie es heute tun, ja.

So isses. Die sind i.d.R. auch die größten Schweine mit den geringsten Hemmungen, ihre Mitbevölkerung zu terrorisieren. Von daher ist mir ein verbohrter Ex-SEDler noch allemal lieber, als einer dieser Wendehälse und Karrieristen. Der zeigt wenigstens so etwas wie Charakter.

pixelschubser
12.11.2019, 10:21
So isses. Die sind i.d.R. auch die größten Schweine mit den geringsten Hemmungen, ihre Mitbevölkerung zu terrorisieren. Von daher ist mir ein verbohrter Ex-SEDler noch allemal lieber, als einer dieser Wendehälse und Karrieristen. Der zeigt wenigstens so etwas wie Charakter.

Es sind diese Schreibtischtäter, die nachher von nichts was gewusst haben wollen. Sie waren es immer und sie werden es immer sein.

Die sitzen in den Büros und Amtsstuben und tropfen wie Kieslaster, wenn sie einem "Bittsteller" eine reinwürgen können.

Deutschmann
12.11.2019, 10:23
OT:

Da läuft gerade die Übertragung des Gelöbnis vor dem Reichstag in Berlin.

Ach was werden die guten Menschen nun kotzen. :D

Klopperhorst
12.11.2019, 10:23
Es sind diese Schreibtischtäter, die nachher von nichts was gewusst haben wollen. Sie waren es immer und sie werden es immer sein.

Die sitzen in den Büros und Amtsstuben und tropfen wie Kieslaster, wenn sie einem "Bittsteller" eine reinwürgen können.

Das ist normales Verhalten.
Stell dir vor, du müsstest mit dem Bevölkerungsdurchschnitt als "Bittsteller" zu tun haben, 90% sind in Ordnung, 10% sind Querulanten, die dir das Leben schwer machen.
Also wirst du automatisch zum Arschloch und behandelst die anderen 90% auch Scheisse.

Denkst du, "Schreibtischtäter" sind keine Menschen?

---

Dr Mittendrin
12.11.2019, 10:26
Die Westprodukte waren halt exotisch. Von meinem und zum Teil dem Begrüßungsgeld meiner Eltern kriegte ich ein Kassettenradio. Was wurde ich damals um das Ding beneidet... Der Unterschied stellte sich später heraus: Die SKR-701 meiner Klassenkameraden sind zum größten Teil bis heute funktionstüchtig, während das Westding nach drei Jahren vollständig den Geist aufgegeben hatte. Das ist vielen Ostbürgern aber erst in der Folge ausgefallen. Ich kann mich auch noch gut an ein Interview einer Zeitschrift mit einem "Wiedereinrichter" erinnern, der sich einen jung gebrauchten Westtraktor gekauft hatte, weil er keinen Fortschritt-Traktor gebrauchen könne, der nur in der Werkstatt* stände. Gut, kurz nach dem Kauf musste er für 12 000,- die Hydraulik erneuern. In der Nachwendezeit hätte er dafür vier nagelneue ZT-323 kaufen können, weil die für 3000,- verramscht wurden. Die kauften in der Masse Holländer, die ob des Schnäppchens vor Lachen kaum in den Schlaf kamen.

* Apropos nur in der Werkstatt: In den frühen 90ern stellte so mancher Landwirtschaftsbetrieb erstaunt fest, dass die tollen Westmarken gar nicht für die erheblichen Belastungen (1600 - 2000 und mehr Bh im Jahr möglichst nahe an der Leistungsgrenze der Maschine arbeiten) der ostdeutschen Großflächenlandwirtschaft ausgelegt waren. Da habe auch ich öfter grinsend angesehen, wie ein alter Fortschritt-Traktor einen nagelneuen Westtraktor vom Feld und zur Werkstatt schleppte. Es gibt Geschichten von neuen Maschinen, die nach zwei Jahren völlig verschlissen waren. War eben auch nicht alles Gold, was so schön glänzte bzw. war es für die intensive Nutzung nicht gedacht. Unsere örtliche AG war schließlich schlau genug, sich für polnische Ursustraktoren tschechischer Konstruktion zu entscheiden, die das abkonnten.


Mir fiel das auf, dass nach 1970 alles unsolider gebaut wurde, nur funktionell und ne Show.

Sagt dir Schlüter Traktor was ?

Dr Mittendrin
12.11.2019, 10:30
Das ist normales Verhalten.
Stell dir vor, du müsstest mit dem Bevölkerungsdurchschnitt als "Bittsteller" zu tun haben, 90% sind in Ordnung, 10% sind Querulanten, die dir das Leben schwer machen.
Also wirst du automatisch zum Arschloch und behandelst die anderen 90% auch Scheisse.

Denkst du, "Schreibtischtäter" sind keine Menschen?

---

Kommt auf den Fall an. Ich wurde schikaniert obwohl ich im Recht war. EU Führerschein
In einem anderen Fall: Visa, war an dem Tag nur ein falsche Dame dran die mich wegschickte wegen Ticket.
Als ich es beim Zweitbesuch mitbrachte, war ich sicher, es wird nicht eingefordert und es war so.

Dr Mittendrin
12.11.2019, 10:33
Wie gesagt, das Spezialbier und Pilsator konnte man durchaus trinken, wenn man es bekam. Eines meiner Lieblingsbiere war das Radeberger Pilsator für 1,- Mark, wenn man es denn bekam. Das schmeckte mir besser als das Export für 1,28 Mark.
Das Diät-Pils schmeckte weder gut noch schlecht, da war eine Notlösung, weil mit das Berliner Spezial nicht besonders schmeckte. Als ich nach einer vierzehntägigen Bierkur in der Tschechei das erste normale DDR Pils trank, was mir die Kollegen anboten, musste ich erst einmal kotzen, so eklig war die Brühe.

Tja, weil bayrische Brauer ihre Kunst nach Tschechien brachten.

Maitre
12.11.2019, 10:33
Mir fiel das auf, dass nach 1970 alles unsolider gebaut wurde, nur funktionell und ne Show.

Sagt dir Schlüter Traktor was ?

Die Schlüter finde ich eigentlich klasse, zusammen mit Eicher meine Lieblingsmarke West. Allerdings habe ich auch schon gehört, dass die Schlüter Werkstattdiven sind. Ähnliches gilt wohl auch für den MBTrac. Unseren ZT sagten böse Zungen ja damals nach, sie seien schon nach 3 bis 5 Jahren reif für die GR (Generalreparatur). Da hatten sie aber oft schon mehr leisten müssen, als der Traktor des westdeutschen Bauern in 10 - 15 Jahren.

Dr Mittendrin
12.11.2019, 10:36
Also in Berlin gab es eigentlich immer Bier, sogar das Spezial. Ich habe im Sommer immer Diät-Pils getrunken, weil das normale Pils oft trüb war, das Helle sowieso. In der Zone, also der Rest DDR, sah es im Sommer tatsächlich oft böse aus. Teilweise durften da nur 5 Flaschen Spezial gekauft werden, wenn es denn überhaupt welches gab. Wenn ich Freunde in Dresden besuchte und wir in Elbe-oder Schillergarten waren, trank ich nur Wein, weil ich von dem Bier gekotzt hätte.
Mir ist es bis heute unerklärlich, warum die Tschechen auch unter der Kommunistenherrschaft im Sommer vernünftig brauen konnten, aber die dämliche ostzonale Kommune das nicht gebacken bekam.
Ich kann mich noch sehr gut an das flockige Bier im Sommer erinnern.Voll eklig.


Weil das Bier ein unverändertes Kapitalistenrezept war. Es ist nicht die Staatlichkeit schuld, viel mehr die Konkurrenzlosigkeit, das Monopol.

Produkte aus Weihenstephan sind z B staatlich. Butter, Joghurt, Bier, und es sind gute Produkte.

pixelschubser
12.11.2019, 10:43
Das ist normales Verhalten.
Stell dir vor, du müsstest mit dem Bevölkerungsdurchschnitt als "Bittsteller" zu tun haben, 90% sind in Ordnung, 10% sind Querulanten, die dir das Leben schwer machen.
Also wirst du automatisch zum Arschloch und behandelst die anderen 90% auch Scheisse.

Denkst du, "Schreibtischtäter" sind keine Menschen?

---

Biologisch schon. Charakterlich sinds Schweine, abartige Schweine. Unsere Personalerin ist so ein Vieh - aber die wird grad rausgemobbt. Da bin auch ich dann ganz Arschloch.

Klopperhorst
12.11.2019, 10:50
Biologisch schon. Charakterlich sinds Schweine, abartige Schweine. Unsere Personalerin ist so ein Vieh - aber die wird grad rausgemobbt. Da bin auch ich dann ganz Arschloch.

Daher plädiere ich dafür, solche Stellen mit Computerprogrammen, Spracherkennung und KI zu besetzen.
Niemand braucht heute eigentlich noch einen Behördenheini oder eine Personalerin.

---

Chronos
12.11.2019, 11:44
Die Schlüter finde ich eigentlich klasse, zusammen mit Eicher meine Lieblingsmarke West. Allerdings habe ich auch schon gehört, dass die Schlüter Werkstattdiven sind. Ähnliches gilt wohl auch für den MBTrac. Unseren ZT sagten böse Zungen ja damals nach, sie seien schon nach 3 bis 5 Jahren reif für die GR (Generalreparatur). Da hatten sie aber oft schon mehr leisten müssen, als der Traktor des westdeutschen Bauern in 10 - 15 Jahren.

Zu Traktoren und Landmaschinen habe ich keinerlei Wissen oder Erfahrung, aber ich möchte mal anhand eines anderen Produktbereichs die sehr unterschiedlichen Voraussetzungen für die Performance der Erzeugnisse herausstellen.

Vor dem Mauerfall gab es zwei getrennte Optikkonzerne: ZEISS Oberkochen (West) und ZEISS Jena (Ost).

Beide konkurrierten heftig auf den verschiedenen Märkten (westlich orientierte Welt einerseits und Comecon-Welt andererseits). Dies ging bis zu langjährigen juristischen Kämpfen über die Benutzung des Markennamens ZEISS.

Jedenfalls waren die Mikroskope von ZEISS-Jena sowohl hinsichtlich der optischen wie auch mechanischen Qualität nicht schlechter als die Mikroskope von ZEISS-Jena - mal ungeachtet der Preise und Kalkulationen in den verschiedenen Märkten.

Ein Problem mit den Mikroskopen von ZEISS-Jena gab es jedoch hinsichtlich der Wartung. Während die Feintriebe bei ZEISS-Oberkochen aufgrund hervorragender Fette praktisch nie verharzten (oder wenn überhaupt, dann erst nach extrem langer Benutzungsdauer).
Die Triebe an den Mikroskopen von ZEISS-Jena verharzten jedoch aufgrund schlechter Fette (man hatte keinen Zugang zu den Herstellern ganzer Kaleidoskope hochqualitativer Fette im Westen) bereits schon nach sehr kurzer Zeit, oft sogar schon nach einem Jahr.

Nun kann man natürlich davon ausgehen, dass regelmäßige, arbeits- und zeitaufwendige Überholungen der Feintriebe in den Comecon-Ländern kein größeres Problem darstellten, denn die Löhne waren von der Regierung eben niedrig angesetzt, während diese Arbeiten in den westlichen Ländern eben sehr teuer waren.

Was ich damit sagen will, mag zwar nicht auf die landwirtschaftlichen Maschinen zutreffen, aber eben auf andere technische Produkte.
Wenn die Servicekosten keine Rolle spielen, kann man ganz anders konstruieren und kalkulieren als bei Bedingungen, in denen Folgekosten so gering wie möglich gehalten werden müssen.

mabac
12.11.2019, 11:53
Tja, weil bayrische Brauer ihre Kunst nach Tschechien brachten.

Die Tschechen hielten sich an das Reinheitsgebot. Ich mag übrigens das Bier nach Pilsner Brauart, am liebsten in kleinen Flaschen oder Gläsern. Menschen, die Helles aus Liter Töpfen trinken, zähle ich zu den Barbaren.


Warum das Bier in der DDR teilweise sehr ekelhat war, lag an den Zutaten:


Die schwierige Rohstofflage zwang die DDR vom Reinheitsgebot abzurücken, welches in Deutschland über Jahrhunderte nur die Verwendung von Malz, Hopfen, Hefe und Wasser zum Bierbrauen versah. Dass sich die DDR vom Reinheitsgebot lösen musste, geschah aus der Not heraus. In den Technischen Güte- und Liefervorschriften der DDR, kurz TGL, wurde genau geregelt, welche Zusatzstoffe in der DDR zum Brauen zugelassen waren. Die für die DDR-Brauwirtschaft geltende TGL 7764 galt bis zur Wende am 3. Oktober 1990. Zugelassen waren Zusatzstoffe wie Gerstenrohfrucht, Reisgrieß, Maisgrieß, Zucker, Stärkecouleur, Natriumsacharin, Pepsinkonzentrat, Milchsäure, Salz, Tannin, Kieselgelpräparate und Ascorbinsäure.
https://www.getraenkebetriebe.de/allgemeines/reinheitsgebot.html

mabac
12.11.2019, 12:05
Die Westprodukte waren halt exotisch. Von meinem und zum Teil dem Begrüßungsgeld meiner Eltern kriegte ich ein Kassettenradio. Was wurde ich damals um das Ding beneidet... Der Unterschied stellte sich später heraus: Die SKR-701 meiner Klassenkameraden sind zum größten Teil bis heute funktionstüchtig, während das Westding nach drei Jahren vollständig den Geist aufgegeben hatte.

Mein Kasettenrekorder vom Typ Minett, Baujahr 1974, hielt gerade einmal zwei Jahre durch, die ORWO Kasetten waren ähnlicher Müll, die 60er kostete 20 DM. Für den Recorder und zwei Kasetten hatte ich ca. 500 Mark bezahlt. Das war damals ein Monatslohn von einer Verkäuferin.
Ich bin dann auf eine Spulentonband vom Typ Tesla B100 umgestiegen, kostete ca. 1000 Mark und war Bückware.

Chronos
12.11.2019, 12:08
Mein Kasettenrekorder vom Typ Minett, Baujahr 1974, hielt gerade einmal zwei Jahre durch, die ORWO Kasetten waren ähnlicher Müll, die 60er kostete 20 DM. Für den Recorder und zwei Kasetten hatte ich ca. 500 Mark bezahlt. Das war damals ein Monatslohn von einer Verkäuferin.
Ich bin dann auf eine Spulentonband vom Typ Tesla B100 umgestiegen, kostete ca. 1000 Mark und war Bückware.

ORWO-Cassetten?

War ORWO nicht aus DDR-Produktion in Bitterfeld, von wo auch die ORWO-Fotofilme kamen?

Schatz im Silbersee bei Bitterfeld, oder so ähnlich?

Maitre
12.11.2019, 12:22
Zu Traktoren und Landmaschinen habe ich keinerlei Wissen oder Erfahrung, aber ich möchte mal anhand eines anderen Produktbereichs die sehr unterschiedlichen Voraussetzungen für die Performance der Erzeugnisse herausstellen.

Vor dem Mauerfall gab es zwei getrennte Optikkonzerne: ZEISS Oberkochen (West) und ZEISS Jena (Ost).

Beide konkurrierten heftig auf den verschiedenen Märkten (westlich orientierte Welt einerseits und Comecon-Welt andererseits). Dies ging bis zu langjährigen juristischen Kämpfen über die Benutzung des Markennamens ZEISS.

Jedenfalls waren die Mikroskope von ZEISS-Jena sowohl hinsichtlich der optischen wie auch mechanischen Qualität nicht schlechter als die Mikroskope von ZEISS-Jena - mal ungeachtet der Preise und Kalkulationen in den verschiedenen Märkten.

Ein Problem mit den Mikroskopen von ZEISS-Jena gab es jedoch hinsichtlich der Wartung. Während die Feintriebe bei ZEISS-Oberkochen aufgrund hervorragender Fette praktisch nie verharzten (oder wenn überhaupt, dann erst nach extrem langer Benutzungsdauer).
Die Triebe an den Mikroskopen von ZEISS-Jena verharzten jedoch aufgrund schlechter Fette (man hatte keinen Zugang zu den Herstellern ganzer Kaleidoskope hochqualitativer Fette im Westen) bereits schon nach sehr kurzer Zeit, oft sogar schon nach einem Jahr.

Nun kann man natürlich davon ausgehen, dass regelmäßige, arbeits- und zeitaufwendige Überholungen der Feintriebe in den Comecon-Ländern kein größeres Problem darstellten, denn die Löhne waren von der Regierung eben niedrig angesetzt, während diese Arbeiten in den westlichen Ländern eben sehr teuer waren.

Was ich damit sagen will, mag zwar nicht auf die landwirtschaftlichen Maschinen zutreffen, aber eben auf andere technische Produkte.
Wenn die Servicekosten keine Rolle spielen, kann man ganz anders konstruieren und kalkulieren als bei Bedingungen, in denen Folgekosten so gering wie möglich gehalten werden müssen.

Da liegt wieder Hase mit der Verfügbarkeit am Weltmarkt im Pfeffer. Hätten die andere Schmierstoffe beschaffen können, hätten sie es wohl auch genutzt. Denn an der Kostenschraube wurde gern und viel gedreht. Nicht umsonst stammt ein beträchtlicher Teil an REFA-Literatur noch aus der DDR. Der Werker wurde da teilweise bis auf Sekundenbruchteile optimiert. Ich hatte in der Nachwendezeit manchmal das Pech, Ersatzteile für unsere alten Maschinen herstellen zu müssen. Wäre ich nach den Normzeiten aus den alten Technologien bezahlt worden, wäre ich daran arm geworden. Was natürlich im Endergebnis nicht viel bringt, wenn der Betrieb mehr nichtproduktive Kräfte beschäftigt, als produktive Arbeiter. Das wird bei den üblichen Produktivitätsberechnungen nämlich gern außenvor gelassen: Ein typischer etwas größerer DDR-Betrieb oder LPG besaß meist eine eigene Baubrigade, aufgeblähte Verwaltung, ggfs. medizinisches Personal bis hin zur eigenen Polyklinik, Kantine, Hofpersonal, eigene Verkaufstätten, Parteisekretär, Reparaturwerkstatt, Winterdienst und so weiter und so fort.

Aber selbst bei meinem Landmaschinenbeispiel gab es Einschränkungen, die so nicht hätten sein müssen. Bei den Traktoren war es von den Konstrukteuren mal vorgesehen, eine ganze Fahrzeugfamilie mit Leistungen zwischen 60 und 150 PS zu bauen und das schon in den sehr frühen 70ern. Die Motoren waren vorhanden, sie waren an der Kupplungsglocke sogar kompatibel, wenngleich bei den höheren Leistungen ein paar Getriebeanpassungen nötig waren. Da es aber im Rahmen des RGW sogenannte Spezialisierungsempfehlungen gab, wurde nur die eine Leistungsklasse mit 100 PS gebaut, auch um den Russen nicht ins Handwerk zu pfuschen. Ähnliche Selbstbeschränkungen legte man sich bei LKW auf. Andere Länder, etwa die CSSR, pellten sich auf diese Empfehlungen gepflegt ein Ei und produzierten, was sie für nötig hielten odr gut verkaufen konnten. Aber der Deutsche liebt ja bekanntlich nichts mehr, als Vorschriften und deren möglichst buchstabengetreue Einhaltung.
Und dann gab es noch Produkte, die in der DDR entwickelt wurden und in andere Länder zur Produktion gingen. Wurden die dannz.B. in Rumänien produziert, kamen sie in katastrophaler Qualität wieder auf den Markt. Lokomotiven der Baureihe 119 waren so ein Fall.

Maitre
12.11.2019, 12:25
Mein Kasettenrekorder vom Typ Minett, Baujahr 1974, hielt gerade einmal zwei Jahre durch, die ORWO Kasetten waren ähnlicher Müll, die 60er kostete 20 DM. Für den Recorder und zwei Kasetten hatte ich ca. 500 Mark bezahlt. Das war damals ein Monatslohn von einer Verkäuferin.
Ich bin dann auf eine Spulentonband vom Typ Tesla B100 umgestiegen, kostete ca. 1000 Mark und war Bückware.

Das Gerät kenne ich nicht einmal mehr. Dazu kann ich leider nichts sagen. Aber eben die bekannten SKR-701 kenne ich. Und die sind seeeehr langlebig. Hier steht noch so einer im Betrieb, der steht seit 20 Jahren in der Werkhalle in Öl und Schmutz.
Achja, zur Haltbarkeit noch mein Paradebeispiel: Der Taschenrechner SR-1. Mein SR-1 hat mich über gute 15 Jahre begleitet, fiel auf den Hallenboden, landete im Kühlschmierstoff, wurde mit Ölfingern bedient und funktioniert bis heute. Allerdings sieht er nach der Behandlung sehr schäbig aus, sodass ich vor ein paar Jahren auf dem Flohmarkt einen besser erhaltenen Rechner kaufte.


ORWO-Cassetten?

War ORWO nicht aus DDR-Produktion in Bitterfeld, von wo auch die ORWO-Fotofilme kamen?

Schatz im Silbersee bei Bitterfeld, oder so ähnlich?

Und sehen wer uns nicht in dieser Welt, dann sehen wer uns in Bitterfeld. Bitterfelder hassen diesen Spruch :)

mabac
12.11.2019, 12:41
Der Taschenrechner SR-1.

Taschenrechner waren bei uns in der Schule und Lehre noch verboten. :D
Rechenschieber und Tafelwerk, das war's.

Beim Abi (west) waren programmierfähige Taschenrechner verboten. :D

Maitre
12.11.2019, 12:45
Taschenrechner waren bei uns in der Schule und Lehre noch verboten. :D
Rechenschieber und Tafelwerk, das war's.

Beim Abi (west) waren programmierfähige Taschenrechner verboten. :D

Ich bin ein paar Jahre jünger. Da war der SR-1 ab der siebenten Klasse Standard: https://de.wikipedia.org/wiki/SR1_(Taschenrechner)
War schon ein schönes Ding. Der SR-1 begleitete mich auch durchs gesamte Studium, allerdings zum Teil schon der nachbeschaffte, da mein erster schon so abgerockt aussah, als würde er gleich auseinanderfallen.

Chronos
12.11.2019, 12:45
(....)

Da liegt wieder Hase mit der Verfügbarkeit am Weltmarkt im Pfeffer. Hätten die andere Schmierstoffe beschaffen können, hätten sie es wohl auch genutzt. Denn an der Kostenschraube wurde gern und viel gedreht. Nicht umsonst stammt ein beträchtlicher Teil an REFA-Literatur noch aus der DDR. Der Werker wurde da teilweise bis auf Sekundenbruchteile optimiert. Ich hatte in der Nachwendezeit manchmal das Pech, Ersatzteile für unsere alten Maschinen herstellen zu müssen. Wäre ich nach den Normzeiten aus den alten Technologien bezahlt worden, wäre ich daran arm geworden. Was natürlich im Endergebnis nicht viel bringt, wenn der Betrieb mehr nichtproduktive Kräfte beschäftigt, als produktive Arbeiter. Das wird bei den üblichen Produktivitätsberechnungen nämlich gern außenvor gelassen: Ein typischer etwas größerer DDR-Betrieb oder LPG besaß meist eine eigene Baubrigade, aufgeblähte Verwaltung, ggfs. medizinisches Personal bis hin zur eigenen Polyklinik, Kantine, Hofpersonal, eigene Verkaufstätten, Parteisekretär, Reparaturwerkstatt, Winterdienst und so weiter und so fort.

Was ich mit meinem Beispiel eigentlich nur illustrieren wollte, war die Nichtberücksichtigung der Folgekosten-Löhne einerseits und andererseits die Einbeziehung dieser Folgekosten in die Konstruktion an sich.

Noch'n Beispiel, und diesmal aus meiner Branche:

In den Siebzigern, kurz nach Einführung des Farbfernsehens in der BRD, stiegen die Zahlen für Reparaturen aufgrund der Komplexität der Geräte derart drastisch an, dass die Lohnkosten für Reparaturen während der Garantiezeit begannen ruinös zu werden und die Margen aufzufressen.

Wie es damit in der DDR lief, weiss ich nicht. Vermutlich war das aber aufgrund der staatlich kontrollierten Lohnkosten kein größeres Problem.

Hier im Westen jedoch begannen die Hersteller mit Abhilfemaßnahmen. Man erfand die Modulbauweise, bei der in einem Farb-TV-Gerät beinahe die gesamte Schaltung auf steckbare Module aufgeteilt und seitens des Herstellers ein sehr schnelles und preiswertes Austauschsystem aufgebaut wurde.

War ein Defekt in einem Gerät aufgetreten, fuhr der Servicetechniker mit einem Koffer voller gängiger Module zum Kunden, schraubte kurz die Rückwand auf und tauschte nur das gesteckte Modul. Dieses ging dann zurück zur Servicewerkstätte des Herstellers, wurde dort rationell repariert und zu einem sehr geringen Kostenanteil wieder an den Händler zurück geschickt.

Der weitere Vorteil dieser Modultechnik war auch, dass man Änderungen im Sinne des technischen Fortschritts auf das jeweilige Modul packte und so ohne Rückruf des gesamten Gerätes selbiges nur durch Modultausch auf den neuesten Stand bringen konnte.

Wie das in der DDR gehandhabt wurde, weiss ich allerdings nicht.

mabac
12.11.2019, 12:50
Ich bin ein paar Jahre jünger. Da war der SR-1 ab der siebenten Klasse Standard: https://de.wikipedia.org/wiki/SR1_(Taschenrechner)
War schon ein schönes Ding. Der SR-1 begleitete mich auch durchs gesamte Studium, allerdings zum Teil schon der nachbeschaffte, da mein erster schon so abgerockt aussah, als würde er gleich auseinanderfallen.

Meine Frau hat einen TI aus dem Jahr 1978, benutzt sie immer noch. Hat damals um die 100 DM gekostet.

spoonfedvomit
12.11.2019, 15:44
Hat mir eine im damaligen Osten aufgewachsene gute Bekannte auch genauso erzählt. V.a. diejenigen, die unmittelbar vor der Grenzöffnung überall die BRD-Botschaften stürmten, sollen völlig unpolitische, konsumgeile Hedonisten gewesen sein. Der Typ, der am Black Friday bei Ladenöffnung die Saturn- und Media Markt-Angestellten niedertrampelt. Von wegen Freiheitsdrang.


Und welches Geschlecht geht so gern shoppen, mag glitzerndes Zeug, liebt Schuhe und Kleidung abgöttisch?

Odem
12.11.2019, 15:48
Diese Menschen hätten im KZ ebenso elegant-gleichmütig einen Haken hinter einen Namen gesetzt, wie sie es heute tun, ja.

Hätten nicht, HABEN, denke da an Leute, wie Karl Otto Koch, welcher für seine frevelhaften Taten auch zurecht noch vor Kriegsende hingerichtet wurde.
Solche Leute sind auch das Problem in einem jeden System, leider, denn im Grundsatz glaube ich nicht, daß ein System grundsätzlich schlecht oder gut ist - obwohl ich überzeugt vom Nationalrevolutionären Gedanken bin.
Allerdings kann man sich mit jedem System arrangieren, sofern gewisse Spielregeln eingehalten werden, was wieder der Punkt ist, denn aus einer solchen Sicht schneidet genau da die Bundesrepublik in ihrer Entwicklung seit Anfang der zweitausender Jahre am Schlechtesten ab.

Pelle
12.11.2019, 18:15
:haha:


"Der Jammer-Ossi ging mir maßlos auf die Nerven"

Maitre
12.11.2019, 20:00
Hätten nicht, HABEN, denke da an Leute, wie Karl Otto Koch, welcher für seine frevelhaften Taten auch zurecht noch vor Kriegsende hingerichtet wurde.
Solche Leute sind auch das Problem in einem jeden System, leider, denn im Grundsatz glaube ich nicht, daß ein System grundsätzlich schlecht oder gut ist - obwohl ich überzeugt vom Nationalrevolutionären Gedanken bin.

Das wäre wohl die größte Herausforderung: Ein System schaffen, in dem solche Menschen keine Möglichkeit zur Erlangung von Macht und Einfluss haben. Das ist eine tatsächlich unlösbare Aufgabe.


Allerdings kann man sich mit jedem System arrangieren, sofern gewisse Spielregeln eingehalten werden, was wieder der Punkt ist, denn aus einer solchen Sicht schneidet genau da die Bundesrepublik in ihrer Entwicklung seit Anfang der zweitausender Jahre am Schlechtesten ab.

Einer meiner Onkel, geboren noch in den letzten Tagen des Kaiserreiches, bezeichnete schon in den 90ern die BRD als den schlechtesten der fünf deutschen Staaten, in denen er lebte. Damals fand ich diese Aussage übertrieben und seltsam, auch weil er das Kaiserreich nicht mehr bewusst erlebt haben kann und es folglich nur aus Erzählungen kennen konnte. Aber Stück für Stück schwant mir, dass er damals Recht hatte.

mabac
12.11.2019, 22:25
Es ist ja nicht nur so, dass dieses Land im Arsch ist, der weisse Mann hat fertig. Was wir können, das können die Ostasiaten auch, und die sind noch gieriger und dadurch noch fleissiger. Wir habe die besten Tage hinter uns. Darin ist weder die Osküste noch Jerusalem Schuld noch sonstige finsteren Mächte, die gerade hier unsere Verschwörungstheoretiker versuchen zu präsentieren.
So wie die Ostdeutschen die Botschaft in Prag gestürmt und den ungarischen Grenzzaun niedergetrampelt haben, so werden Afroafrikaner Europa stürmen. Es ist dann nur eine Frage der Zeit, bis die sozialen Netze zusammenbrechen.

Ruepel
12.11.2019, 22:34
Eine Judas-Republick,die sich am Volk vergangen hat.

Odem
13.11.2019, 17:01
Das wäre wohl die größte Herausforderung: Ein System schaffen, in dem solche Menschen keine Möglichkeit zur Erlangung von Macht und Einfluss haben. Das ist eine tatsächlich unlösbare Aufgabe.
(...)


Unlösbar möchte ich nicht behaupten, schwierig ja, das auf jeden Fall.



(...)

Einer meiner Onkel, geboren noch in den letzten Tagen des Kaiserreiches, bezeichnete schon in den 90ern die BRD als den schlechtesten der fünf deutschen Staaten, in denen er lebte. Damals fand ich diese Aussage übertrieben und seltsam, auch weil er das Kaiserreich nicht mehr bewusst erlebt haben kann und es folglich nur aus Erzählungen kennen konnte. Aber Stück für Stück schwant mir, dass er damals Recht hatte.

Bis vor einigen Jahren war ich überzeugt, daß dies Zeugnis eher der “Weimarer Republik“ zu teil ist.
Was ich mittlerweile revidiere, aus einem Grunde, in der Zeit von Weimar vergriff man sich nicht am Volkstum, es gab keinerlei Diskussion darüber, was Deutsch ist und was dazu gehört, das im Gegensatz zu heut, wo letztlich, Dank dieser bescheidenen (Besatzer) Politik unser Volk in der Masse aufhörte, Volk zu sein.
Also, ja, dein Onkel hatte wohl Recht.

Hinterfrager
20.11.2019, 18:09
Die Arbeit hat mehr Laune gemacht. Ich bin einmal zwei Wochen jeden Tag besofffen von Arbeit nach Hause gekommen. Alter Falter, was haben wir gesoffen auf Arbeit! :D
Was haben wir gesoffen bei der Asche, einfach herrlich! :D

Laß mich raten ! Heute biste Hartz-4 ?
Wirst dies aber nicht bestätigen, sondern ein angesehener Akademiker sein !

Fortuna
20.11.2019, 18:11
Eine Judas-Republick,die sich am Volk vergangen hat.

Heute haben wir nichts anderes.

Hinterfrager
20.11.2019, 18:12
Mit Verlaub, Klopper, Du bist zu jung. Mein Weib ist in etwa in Deinem Alter und die hatte auch nicht die leiseste Ahnung, was bei uns abging. Geschichte, und zwar die andere Geschichte der DDR, kennt sie nur von mir und von Berichten von Zeitzeugen.

Für sie war die DDR das Paradies, das "Ohne Sorgen" der Leute, die voll im System steckten und wirklich keine Sorgen hatten. Die schickten tatsächlich keine Berichte in den Westen.

Da hast Du ja Dein " Weib " als absolute Westzofe gehalten ! ?

Hinterfrager
20.11.2019, 18:13
Rede doch keinen Unsinn. Mit 43 Jahren kann ich heute durchaus abschätzen, wie die Leute in der DDR lebten, und ich hatte dort damals schon genügend Einblick in die Lebensverhältnisse.
99% hatten mit dem System gar keine Probleme, führten ihr kleines Privatleben. Was sie wollten, waren die Westwaren, die sie täglich im Westfernsehen sahen.

---

So sehe ich dies auch .

Hinterfrager
20.11.2019, 18:16
Ich meine ja auch die Berichte aller Menschen, die auch nach dem Anschluss über ihr Leben in der DDR berichten konnten. Daraus eine 99,9 prozentige Zufriedenheit abzuleiten, ist schon recht gewagt.

o.K. lass es 80 % sein .

Hinterfrager
20.11.2019, 18:19
In der DDR gab es private Handwerksbetriebe. Die Grossen wurden anfang der Siebziger zerkloppt, Kleinere blieben übrig. Ende der Siebziger/Anfang der Achtziger besann sich die Kommune und liess wieder Neugründungen zu. Ebenso gab es Genossenschaftsbetriebe des Handwerks, Gärtnereigenossenschaften, LPGs etc. Das waren von Staatsbetrieben völlig unabhängige Firmen/Betriebe.
Und dann gabe es noch die branchenspezifischen Handelsgenossenschaften, z.B. die BHG (BauHandelsgenossenschaft) bei der Bauhandwerksfirmen ihr Materialkontigent kaufen konnten. Und wenn das Kontigent alle war, dann konnte man für diejenigen arbeiten, die Material hatten.
Und wer hatte Material? Z.B. Prominente hatten ihre Kanäle oder findige Privatpersonen.

Es ging damals. ( FDGB - für den guten Bekannten ) !

Hinterfrager
20.11.2019, 18:20
Abevau - dumme Sau

Ausgerechnet der hatte nichts zu lachen ! War der Prellbock !

Hinterfrager
20.11.2019, 18:23
Danke für den Link. Ich hab mir den Film grad angesehen und kann Vieles aus eigenem Erleben genau so bestätigen.

Im Barkas Kastenwagen irgendwohin gebracht zu werden, das Sitzen auf dem Hocker(bei mir war das Bett ein Brett, das tagsüber hochgeklappt war), ständig Licht in der Zelle, ich liege noch heute fast nur auf dem Rücken und die Hände sind über der Decke(zum Leidwesen meiner Frau, denn ich schnarche in der Position), täglich Zelle bohnern mit der Keule und noch so ein paar andere Dinge.

Auch nach gut 30 Jahren ist das noch sehr präsent.

Auch mich hatte ein Anstaltsleiter gefragt ob ich die Seiten gewechselt habe !

Hinterfrager
20.11.2019, 18:25
Nach meiner Armeezeit und meiner unehrenhaften Entlassung, hätte sich auch ne PGH den bösen Buben nicht ans Bein gebunden, der unter Beobachtung der Stasi stand.

Unehrenhaft Entlassen ( kann nur NVA bedeuten )! Was hast Du angerichtet ?

Hinterfrager
20.11.2019, 18:30
dass hab ich mit 50 damals auch nicht verstanden :D mir gings gut und Geld & u. an anderen Sachen (Autos z, Bsp,) hatten wir keinen Mangel

Eine dazugehörige Betrachtung dazu.
Das Du keinen Mangel hattest o.K. .
Warum ? Das ist die Frage ? -- Selbstständiger Kleinbetrieb -- ( was warscheinlicher ist ) oder Stasivergangenheit ! ?

Hinterfrager
20.11.2019, 18:34
Dann gings Dir sehr gut. Meine Eltern waren damals Anfang-Mitte 40 und hatten weder Auto, noch andere Sachen. Vater Betriebsdirektor und Mutter Ökonom. Waren beide in der Partei und voll auf Linie.

Dein Vater Betriebsdirekor / Mutter Ökonom , & kein eigenes Auto ? Was willst Du uns erzählen ?
Ist Schwachsinn !

Hinterfrager
20.11.2019, 18:38
Als Dispatcher habe ich zu Wendezeiten in der Braunkohle gearbeitet. War streckenweise ein sehr stressiger Job.

Lauchhammer / Schwarze Pumpe ?

Hinterfrager
20.11.2019, 18:40
Der hat für einen Hungerlohn für paar Westquitscher geschuftet und war natürlich im Sinne des Ostens systemkonform. Der Tariflohn lag im Westen damals, Bauhauptgewerbe, um die 19,- DM. Die Osttucken bekamen um die 6,- Ostmark und paar Ficksechser West auf ihr Forumkonto und haben sich ein Loch in den Arsch gefreut. Grosse Sprünge konnten die damit nicht machen.

Sag ich doch immer wieder. DDR " Dritte Welt Land " !

Hinterfrager
20.11.2019, 18:42
Die konnten zuschlagen, ohne dass davon ein blauer Fleck blieb! Ein ehemaliger Arbeitskollege war so ein Freigekaufter. Der durfte sich nach seiner Ankunft im Westen erstmal einer ebenso hochnotpeinlichen Befragung durch den BND unterziehen. Der dachte, er war wieder im Stasiknast.

Aber er war im Westen !

Hinterfrager
20.11.2019, 18:45
Ich hatte einmal einen Kollegen (West), der sass als Fluchthelfer in Brandenburg, geschnappt 1972. Weil die auf der Tour von West-Berlin in das Bundesgebiet Araber geschmuggelt hatten, hatten sie ihn im Westen noch einmal schwer am Arsch, im Zusammenhang mit München. Aber egal. Er hatte auch in Tegel gesessen. Ich fragte ihn, in welchem Knast es denn nur besser gewesen wäre. Zu meiner Verblüffung meinte er, Brandenburg wäre besser gewesen. Warum? Keine Langeweile und genügend Einkauf.
Während meiner Armeezeit als Bausoldat waren wir einmal bei einer Muckerkompanie in Hagenow untergebracht. Die Mucker waren alle so mitte 20 und die Hälfte von denen hatte auch schon im Knast gesessen. Die maulten ständig, dass es im Knast besser war als bei der Asche. Warum? Sie meinten, im Knast konnten gab es Duschen mit täglich warmen Wasser und nach Feierabend/ Dienstschluss keinen Sackstand. In Bezug auf Sackstand, bzw. was ich von deren Sackstand mitbekommen habe, glaube ich auch, dass es Knastologen in der DDR besser hatten als die Mucker bei der NVA.

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