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Vollständige Version anzeigen : Wer krieg befiehlt, soll ihn auch selbst mal gekostet haben.



Sirius
03.11.2008, 11:36
Da gestern wieder einmal der Film Starship Troopers kam, habe ich mich mal wieder an die Unterschiede zum Buch erinnert.

http://de.wikipedia.org/wiki/Starship_Troopers

Darin zeichnet der Autor Robert Heinlein eine Gesellschaftsform, die eigentlich als Satire auf Faschismus und Militarismus gedacht ist. Dennoch enthält sie eine Idee, über die es sich meiner Meinung nach nachzudenken lohnt.
Was im Film untergeht, ist die Idee, dass nur jemand der in den Streitkräften gedient hat, auch die vollen Bürgerrechte erhält, also z. B. das Wahlrecht (aktiv und passiv soweit ich das verstanden habe) und das Recht Kinder zu bekommen. Die Begründung ist die, dass der Soldat bereit ist Verantwortung zu übernehmen und auch sein Leben für die Menschheit zu riskieren.

Nun finde ich genau diese Regelung nicht unbedingt richtig, aber der Grundgedanke, nur Menschen in die Politik zu lassen, die genügend Verantwortungsbewusstsein und Selbstlosigkeit bewiesen haben, (ob nun im Militär, oder auf andere Weise) ist meiner Ansicht nach gar nicht so schlecht. Was meint ihr dazu?

Friedrich.
03.11.2008, 16:02
Klingt eigentlich gut, aber die Realität hat bewiesen, dass es nicht sehr viel bringen würde.
Viele skrupellosen Politiker waren beim Militär. Spontan fallen mir da Atombomben-Truman, der im 1. Weltkrieg gekämpft hat, sowie Adolf Hitler, der in eben diesem Krieg sogar freiwillig diente, ein!
Wobei:
George Bush hat sich vor dem Kriegsdienst gedrückt, indem das feige Huhn zur Nationalgarde gegangen ist. Und Hitler war derart verrückt, dass man ihm tatsächlich nicht vorwerfen kann, feige und hinterhältige Politik betrieben zu haben. Immerhin hat er im zweiten Weltkrieg auch sein eigenes Leben aufs Spiel gesetzt. (Und das Spiel verloren). Leider war diese Eigenschaft ein Verhängnis für Millionen von Menschen. Hätte dieser kleine Feigling namens Bush so dicke Eier wie Hitler, befänden wir uns vermutlich schon im 3. Weltkrieg. Zum Glück traut sich Bush nichteinmal, den Iran anzugreifen.

Stadtknecht
03.11.2008, 16:59
Ich find den Film völlig bescheuert!

Haspelbein
03.11.2008, 17:11
Ich find den Film völlig bescheuert!

Ich finde den Film genial, denn er ist eine recht vielschichtige Satire, die nur zu einem gewisse Grad ueberzeichnet ist, so dass viele Menschen nicht einmal merken, dass es sich ueberhaupt um eine Satire handelt.

Aber zurueck zum Thema: Prinzipiell ist der Ansatz gut, dass nur jemand ueber die Richtung der Gesellschaft bestimmen kann, der sich ebenfalls zur Gesellschaft zaehlt, und fuer die Gesellschaft einzutreten bereit ist.

Der Militaerdienst ist hier meiner Meinung nach als Kriterium viel zu eng gefasst, denn man muesst einem jeden die Moeglichkeit zum Militaerdienst geben, und das haette widerum andere Konsequenzen. (Was sollte man mit so einer grossen Armee?) Es gibt auch andere Formen mit denen man der Gemeinschaft dienen kann.

borisbaran
03.11.2008, 19:17
Da gestern wieder einmal der Film Starship Troopers kam, habe ich mich mal wieder an die Unterschiede zum Buch erinnert.

http://de.wikipedia.org/wiki/Starship_Troopers

Darin zeichnet der Autor Robert Heinlein eine Gesellschaftsform, die eigentlich als Satire auf Faschismus und Militarismus gedacht ist. Dennoch enthält sie eine Idee, über die es sich meiner Meinung nach nachzudenken lohnt.
Was im Film untergeht, ist die Idee, dass nur jemand der in den Streitkräften gedient hat, auch die vollen Bürgerrechte erhält, also z. B. das Wahlrecht (aktiv und passiv soweit ich das verstanden habe) und das Recht Kinder zu bekommen. Die Begründung ist die, dass der Soldat bereit ist Verantwortung zu übernehmen und auch sein Leben für die Menschheit zu riskieren.

Nun finde ich genau diese Regelung nicht unbedingt richtig, aber der Grundgedanke, nur Menschen in die Politik zu lassen, die genügend Verantwortungsbewusstsein und Selbstlosigkeit bewiesen haben, (ob nun im Militär, oder auf andere Weise) ist meiner Ansicht nach gar nicht so schlecht. Was meint ihr dazu?
"Verantwortungsbewusstsein und Selbstlosigkeit" sind absolut nicht objektiv zu messen. Unsinniger Vorschlag.

Ahab
03.11.2008, 20:39
"Verantwortungsbewusstsein und Selbstlosigkeit" sind absolut nicht objektiv zu messen. Unsinniger Vorschlag.

Zustimmung


Ein entsprechender Bildungsgrad bzw. die ausreichende Kenntnis über bestimmte politische und wirschaftliche Zusammenhänge könnte man möglicherweise als Vorraussetzung nehmen.


Vielleicht über eine Art "Mündigkeitstest"?
Würde uns gut tun.

Ahab
03.11.2008, 20:43
Aso und... Der Film ist urwitzig.

War der wirklich auch so als Satire gemeint? Oder ist das nicht einfach das "trashig"- unfreiwillig komische, was ihn aus macht? Mir kam es jedenfalls so vor.



Es ist ein hässlicher Planet... Ein Bug-Planet!

Göttlich

Haspelbein
03.11.2008, 20:47
[...]
War der wirklich auch so als Satire gemeint? Oder ist das nicht einfach das "trashig"- unfreiwillig komische, was ihn aus macht? Mir kam es jedenfalls so vor.[...]

Ja, er war als Satire gemeint. Paul Verhoeven ist ein A-Listen Regisseur, und hat fuer den Film bewusst Schauspieler aus den Fernseh-Soaps der USA angeheuert, die alle Charaktere bewusst oder unbewusst wie in Action- oder Horrorfilmen ueberzeichneten.



Es ist ein hässlicher Planet... Ein Bug-Planet!


Das sowieso! :D

Ajax
03.11.2008, 22:09
Den Film an sich finde ich nur mittelmäßig, aber er bietet trotzdem einige schöne Parallelen mit der Gegenwart.

Am Anfang werden die beiden Planeten gezeigt, die Erde und der Bug-Planet, beide Lichtjahre voneinander entfernt, jeweils am anderen Ende der Milchstraße. Dazu der Sprecher aus dem Off: "dort auf dem Bug-Planeten wird unsere Erde verteidigt" (oder so ähnlich).

Das weckte bei mir gleich Assoziationen mit dem unsinnigen Satz Peter Strucks "Die Sicherheit Deutschlands wird auch am Hindukusch verteidigt". ;)

Sirius
05.11.2008, 09:11
Klingt eigentlich gut, aber die Realität hat bewiesen, dass es nicht sehr viel bringen würde.
Viele skrupellosen Politiker waren beim Militär. Spontan fallen mir da Atombomben-Truman, der im 1. Weltkrieg gekämpft hat, sowie Adolf Hitler, der in eben diesem Krieg sogar freiwillig diente, ein!

Ja, der Kriegsdienst ist wirklich nicht geeignet dafür gute Anführer hervorzubringen, aber ich sagte ja schon, es geht nur um den grundlegenden Ansatz.


Ich finde den Film genial, denn er ist eine recht vielschichtige Satire, die nur zu einem gewisse Grad ueberzeichnet ist, so dass viele Menschen nicht einmal merken, dass es sich ueberhaupt um eine Satire handelt.

"Unsere Kinder, wir müssen sie schützen."
"Das ist ein vollautomatisches Gewehr! Wer will es mal halten?"
"Ich ich ich!!!"


Aber zurueck zum Thema: Prinzipiell ist der Ansatz gut, dass nur jemand ueber die Richtung der Gesellschaft bestimmen kann, der sich ebenfalls zur Gesellschaft zaehlt, und fuer die Gesellschaft einzutreten bereit ist.

Genau was ich meine.