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Vollständige Version anzeigen : Findet ihr Steuerhinterziehung eigentlich verwerflich ??



subba
03.07.2003, 14:17
Bei uns am Dorf wurde jetzt die Straße die ins Dorf rein führt erneuert obwohl sie wirklich in bestem Zustand war, keinerlei Schlaglöcher hatte und erst vor 3 Jahren restauriert worden war.
Warum machen die das ? Antwort: Weil sie jährlich ein gewisses Budget raus hauen müssen um im nächsten Jahr wieder soviel Geld zu bekommen...

Nun kostet so ne Straße ich würde mal schätzen locker so an die 300.000 Euro - mehr also, als ein durchschnittlicher Mensch in seinem ganzen Leben versteuert.

Das heißt wenn ich später im Berufsleben bin und 51% Steuern abdrücken darf dann wird mir klar sein dass diese Steuern die ich in meinem ganzen Leben bezahle und für die ich meinen Lebensstandard so einschränken muss irgendwann innerhalb von 2 Wochen auf einmal für eine sinnlose Aktion verschwendet werden nur damit die Gemeinde im nächsten Jahr wieder soviel Geld hat dass sie sinnlos in überflüssige Projekte pfeffern kann...

Ok es gibt auch sinnvolle Ausgaben, aber ich glaube wenn der Staat das Geld halbwegs sinnvoll verwenden würde könnte man die Steuer locker auf maximal 20 % senken... Ich finde das sehr frustrierend und irgendwie mißfällt mir der Gedanke dies später mit meiner Energie zu unterstützen sehr !

Schade dass Matrix so ein blöder Action Film ist, denn man hätte daraus auch eine Metapher für eben das machen können: Wir haben ein System gebaut das außer Kontrolle ist und das uns als Batterien benutzt. So sieht die Realität leider aus !!

Duck
03.07.2003, 19:26
Original von subba

Wir haben ein System gebaut das außer Kontrolle ist und das uns als Batterien benutzt.

Irgendwann geht der stärksten Batterie der Saft aus.
Dann wird es duster,bzw. um auf Dein Posting einzugehen,verdammt löchrig auf Deutschlands Strassen.

Banned
03.07.2003, 19:32
Original von Duck


Irgendwann geht der stärksten Batterie der Saft aus.
Dann wird es duster,bzw. um auf Dein Posting einzugehen,verdammt löchrig auf Deutschlands Strassen.
Ja, weil die einfach irgendwo Teer und Split drüber machen... X(

Die gucken gar nicht, sondern fahren einfach lang und schütten das irgendwo hin.

btw:
Außerdem sollten wir auf den Autobahnen Maut nehmen, wie Italien und Frankreich! Allerdings haben die vernünftige Straßen... :rolleyes:

subba
03.07.2003, 20:30
Ich weiß ja nicht wie das bei euch ist, aber hier im Schwabenland kippen die garnix irgendwo drüber !! Die reißen die komplette Straße weg, so dass man die Erde sieht (sonst ist da nix mehr)...und dann wird das Ding komplett neu 30 cm tief oder wieviel das ist aufgefüllt. Schläglöcher kenne ich hier keine !! Nirgends !! Das muss sau teuer sein ! Könnte mich ja freuen nur dass sie alle 3 Jahre die Straßen komplett neu machen ist einfach ne Geldverschwendung !!

Siran
03.07.2003, 20:46
Das muss dann aber an deiner Gemeinde liegen. BW hat insgesamt eher Schwierigkeiten die ganzen Autobahnen in Ordnung zu bringen/halten. Ist ja ständig irgendwo was aufgerissen.

subba
03.07.2003, 21:16
Original von Siran
Das muss dann aber an deiner Gemeinde liegen. BW hat insgesamt eher Schwierigkeiten die ganzen Autobahnen in Ordnung zu bringen/halten. Ist ja ständig irgendwo was aufgerissen.

Das ist in allen umliegenden Gemeinden so... Die Autobahnen selber sind ja landessache... Und das Land will ja sparen... Nur die Gemeinden haben keine Motivation zu sparen denn sie werden ja dafür bestraft wenn sie sparen indem ihnen das Budget fürs nächste Jahr gekürzt wird !

subba
03.07.2003, 22:33
Och ne... wie wärs über das Ausgangsthema zu sprechen statt kindische Streitereien über Belanglosigkeiten zu führen... Siran: Bei dir ist mir schon öfters aufgefallen dass du gerne vom Thema abweichst und auf Belanglosigkeiten rumreitest...

Thomas I
03.07.2003, 23:51
Antwort zur eingangsfrage: Neee natürlich nicht!

subba
04.07.2003, 00:17
Original von Thomas I
Antwort zur eingangsfrage: Neee natürlich nicht!

Ernst oder Ironie ? Naja jedenfalls wird Geld verschwendet wie gestört und wenn der Staat nur einmal 5 Sekunden nachrechnen würde würde soviel Geld gespart, dass ich mein ganzes Leben keine Steuern zahlen müsste... Das frustriert mich irgendwie. Es mag zwar ein bisschen arrogant sein, dass ich mich als Rädchen in der Maschine oder als Batterie so wichtig fühlen will dass man meine Energie nicht einfach sinnlos verschwenden soll (schließlich hat man mich gebildet und läst mich sogar in sowas wie einer Freiheitsillusion dahin vegetieren), aber was will man machen...

Siran
04.07.2003, 08:38
So, zufrieden? Jetzt ist alles irrelevante raus.

subba
04.07.2003, 11:20
Original von Siran
So, zufrieden? Jetzt ist alles irrelevante raus.

Brav ! War auch nicht böse gemeint ! Nur manchmal neigst du dazu an Nebensächlichkeiten hängen zu bleiben... Das scheint aber normal zu sein.

Um nochmal auf das hier einzugehen:
>Das muss dann aber an deiner Gemeinde liegen. BW hat insgesamt
>eher Schwierigkeiten die ganzen Autobahnen in Ordnung zu
>bringen/halten. Ist ja ständig irgendwo was aufgerissen.

Gerade die Tatsache dass die Autobahnen ständig aufgerissen sind zeigt eigentlich dass die ständig daran arbeiten und somit Geld ausgeben... Aber mit den Autobahnen geht es ja noch - da sind die Aktionen zum Teil schon sinnvoll... Nur hier in der Gegend werden echt Dinge gemacht die wirklich - und das kann jeder Depp beurteilen - absolut überflüssig sind. Es geht nur darum das Budget zu erhöhen. Im Nachbardorf wird seit ca. 2 Jahren das komplette Straßennetz rausgerissen und erneuert !! Also wirklich im ganzen Dorf wird alles komplett neugemacht !! Das muss zig Millionen kosten. Und zum Teil ist es schlichtweg überflüssig.

<--
04.07.2003, 19:15
Ich finde Steuerhinterziehung mM nicht verwerflich.
Denn ich denke, dass letztendlich jeder das "Recht" hat (nicht vom Staat aus natürlich) das zu tun, was er für richtig hält (bzw. gar keine andere Alternative).
Man kann Steuer ja auch verschieden sehen, als sozial oder unsozial, demokratisch oder antidemokratisch oder auch Recht des Staates oder Mittel zur Demonstration etc. Deshalb denke ich, das Steuerhinterziehung aus sehr vielen verschiedenen Gründen möglich ist und der eine vielleicht aus dem Grund Steuern zahlt, aus dem der andere sie hinterzieht. (Zumindest zum Teil.)
Aber selbst wenn nicht denke ich grundsätzlich, dass nichts verwerflich ist, weil jeder etwas aus einem bestimmten Grund für richtig hält. Deshalb glaube ich, dass „niemand“ das Handeln eines anderen verurteilen kann. (Wobei es natürlich möglich ist, dass es Leute gibt, die das können – das wäre dann wieder was anderes.)
Ich denke trotzdem, dass ich keine Steuern hinterziehen würde (ziemlich sicher), aber das fände ich wahrscheinlich falsch.

Siran
04.07.2003, 19:19
Original von <--
Denn ich denke, dass letztendlich jeder das "Recht" hat (nicht vom Staat aus natürlich) das zu tun, was er für richtig hält (bzw. gar keine andere Alternative).


Nein. Man kann nur dann das tun, was man für richtig hält, wenn man mit den "normalen" Wertvorstellungen der Gesellschaft übereinstimmt bzw. nicht erwischt wird. Ansonsten folgt direkt die Strafe.

Was nun die Steuerhinterziehung betrifft: Ich kann jeden normalen Menschen verstehen, der versucht, seine Steuerlast zu reduzieren, in dem er auch Sachen absetzt, die so eigentlich gar nicht stimmen. Eigentlich kann ich es sogar bei den Reichen verstehen, nur, wer von uns ist denn bereit, dann auch auf Leistungen des Staates zu verzichten? Zahlen will keiner, aber eine gute Infrastruktur, Bildung, Soziales Netz, etc., das will praktisch jeder.

<--
04.07.2003, 19:47
Original von Siran
Nein. Man kann nur dann das tun, was man für richtig hält, wenn man mit den "normalen" Wertvorstellungen der Gesellschaft übereinstimmt bzw. nicht erwischt wird. Ansonsten folgt direkt die Strafe.Das ist mir klar. Und ich denke, dass sich jeder bei den Überlegungen was er für richtig und was für falsch hält auch die Folgen überlegt und die mit einbezieht. Ich denke eben, dass man praktisch nur das tun kann, was man in dem Moment (und der Situation) für "richtig" oder weniger-falsch hält. Das was man dann für praktisch-richtig hält, kann natürlich von dem abweichen was man theoretisch für richtig halten würde, oder was man unter anderen Bedinungen (Werte etc.) für richtig halten würde, bzw. von dem man sich wünschen würde, dass es (im Moment in der Situation) richtig wäre.

subba
04.07.2003, 19:56
Original von Siran
Nein. Man kann nur dann das tun, was man für richtig hält, wenn man mit den "normalen" Wertvorstellungen der Gesellschaft übereinstimmt bzw. nicht erwischt wird. Ansonsten folgt direkt die Strafe.


Schön ! Das ist aber eine rein subjektive Wertung. Genauso subjektiv wie die der Person die sich dafür entscheidet dass es richtig ist Steuern zu hinterziehen. Dass diese Person dann von dem Staat auf den Sack kriegt ist wieder was anderes. Stellen wir uns zwei Personen vor. Eine natürliche Person (ein Mensch) und den Staat als juristische Person. Wenn der Staat nun etwas für richtig hält und es durchsetzen kann weil er natürlich stärker ist als jede Einzelperson, dann ist das so wie wenn ich vor dir mit einer Knarre stehe und sage: "Gib mir dein Geld !". Der Staat mag durch viele Personen legitimiert sein, aber das ist ein Mafia-Schutzgeldeintreiber im Zweifelsfall auch, denn die Mafia besteht aus sehr vielen Personen und wenn die das alle richtig finden, ist es dann richtig ?? Richtig oder falsch ist garnichts, sondern alles ist nur eine subjektive Wertungsfrage und der Staat ist eine juristische Person die Andere zwingt dessen Wertung zu befolgen. Aber nur weil das so ist ist es noch lange nicht richtig. Sonst wäre auch der Holocaust richtig gewesen denn auch der war vom Volk hinreichend legitimiert, auch wenn er natürlich schon damals gesetzeswidrig war... Damals hatten die Leute eben eine andere Wertvorstellung und man wurde gezwungen nach dieser zu leben. Ich finde aber Linkspfeil hat völlig recht: Im Grunde ist NICHTS verwerflich.


Was nun die Steuerhinterziehung betrifft: Ich kann jeden normalen Menschen verstehen, der versucht, seine Steuerlast zu reduzieren, in dem er auch Sachen absetzt, die so eigentlich gar nicht stimmen. Eigentlich kann ich es sogar bei den Reichen verstehen, nur, wer von uns ist denn bereit, dann auch auf Leistungen des Staates zu verzichten? Zahlen will keiner, aber eine gute Infrastruktur, Bildung, Soziales Netz, etc., das will praktisch jeder.

Natürlich, denn man wäre ja dumm wenn man ein Geschenk nicht annehmen würde nur um den ganzen Arschgeigen die dieses Land mit einem teilen einen Gefallen zu tun. Deshalb muss der Staat auch genauer darüber nachdenken was er mit seinem Geld anfängt und was WIRKLICH benötigt wird. Ich beklage mich ja nur über den Teil der Steuer der ohne weiteres eingespart werden könnte und das ist ein sehr großer Teil wie man diversen Statistiken entnehmen kann.

John Donne
04.07.2003, 21:08
Richtig oder falsch ist garnichts, sondern alles ist nur eine subjektive Wertungsfrage

Dem muß ich vehement widersprechen. Ich bin zwar kein Freund von Schwarz-Weiß Malerei, aber extremen ethischen Relativismus mag ich auch nicht.
Ich gebe zu, es ist überaus schwer, ethische Maßstäbe zu objektivieren. Es gibt m.E. aber Abhandlungen, in denen dies recht gut gelingt (z.B. recht aktuell "Moral und Politik" von Vittorio Hösle). Allein an der Länge solcher Versuche kann man aber abschätzen, wie schwer das Unterfangen ist, wenn man es nicht religiös lösen möchte. Als Ergebnis dieses sich über Jahrhunderte hinziehenden (rechts-)philosophischen Problems enstand u.a. das Naturrecht, daß die Grundlage für Bestrafung staatlichen Unrechts bildet, auf dessen Basis die Urteile der Nürnberger Prozesse ergingen - soviel zum Holocaust - und das 1946 Eingang in die Menschenrechte fand. Man mag das immer noch als zeitgeistbedingtes konstruiertes Modell abtun, in dem sich der Werteimperialismus des Westens zeigt.
Ich tue da nicht. Für mich stellt das den kleinsten gemeinsamen Nenner dar.

Daß der Staat sein Geld sinnvoll(er) ausgeben sollte, sehe ich auch so. Aus der Art und Weise, wie Du Deine Mitmenschen bezeichnest, lese ich aber, daß Dir Sozialkontakte nicht wichtig sind. Ich möchte nicht die große Verbrüderung beschwören, aber ich bezweifle, daß es überhaupt einen Menschen gibt, der mit dieser Einstellung seinen Mitmenschen gegenüber dauerhaft glücklich wird.

Meine Meinung zur Steuerhinterziehung - um auf die Anfangsfrage zu kommen - deckt sich weitgehend mit dem von Dir zitierten zweiten Absatz von Siran.
Es ist Zeit, die Steuern zu senken, damit Steuerhinterziehung seinen Anreiz als Volkssport verliert und der Ehrliche nicht mehr in dem heutigen Maß finanziell der Dumme ist.

Gruß
Pedro

subba
05.07.2003, 01:18
Schon vor ca. 2500 Jahren sagte ein gewisser Euripides:


Nichts ist unsittlich, wenn es denen, die es tun, nicht als solches vorkommt.

500 Jahre später sagte dann ein Mann namnes Epiktet:


Nicht die Dinge selbst, sondern nur unsere Vorstellung darüber machen uns glücklich oder unglücklich.

Weitere 200 Jahre später sagt Empiricus:


Von Natur aus gibt es weder Gutes noch Böses, sondern den Unterschied hat die menschliche Meinung gemacht.

Um 1600 sagt kein geringerer als William Shakespeare:


Kein Ding ist an sich gut oder schlimm. Erst das Denken macht es dazu.

Alle diese Herren haben eines gemeinsam: Sie haben Recht ! Wenn nun ein Räuber der Ansicht ist eine Aneignung der 15 DM die er einer Oma abnehmen kann indem er sie umbringt sei mehr wert als die Existenz dieser Oma, so handelt er aus seiner subjektiven Einschätzung heraus richtig. Ist es jedoch objektiv falsch ? Nehmen wir zunächst einen objektiven Betrachter. Ein objektiver Betrachter wäre etwa ein Stern im Universum, denn nur Gegenstände sind völlig wertneutral. Für diesen hätte die Oma keinen Wert, denn für den Stern ist die Oma nur Materie und nachdem sie stirbt wird die Materie wenn auch in anderer Form (Staub) weiter existieren. Der Stern sieht die Sache also völlig neutral. Wenn die ganze Menschheit krepiert sieht der Stern die Sache auch völlig neutral. Ein Lebewesen kann nur für ein anderes Lebewesen einen Wert haben. Das heißt wenn alle Lebewesen sterben würden dann wäre dies definitiv nicht traurig, denn kein Lebewesen wäre mehr da um es traurig zu finden (auch eine Theorie die ich nachweislich schon seit Jahren vertrete). Nur für einen Menschen hat die Oma einen Wert. Und für den Menschen eben deshalb weil er der Oma rein subjektiv einen Wert beimisst... Objektiv richtig sind nur phsyikalische Gesetze und die sind weder gut noch schlecht - die sind einfach wie sie sind und fertig. Ein Mensch oder ein Lebewesen oder die Schönheit von was auch immer hat jedoch nur subjektiv einen Wert. Natürlich kann ich sagen ein objektiver Betrachter sei der Durchschnitt dessen was die Menschen denken. Dann allerdings wäre der Holocaust aus einer ex tunc Sicht wieder richtig gewesen. "Objektiv" heißt für mich völlige Werteneutralität und ich glaube wie gesagt dass alles erst dadurch einen Wert bekommt dass irgendwer der Ansicht ist es habe einen. Das allerdings reicht nicht aus um jemanden zu verurteilen der diese Wertvorstellung nicht hat, sondern zum Beispiel der Ansicht ist 15 DM seien mehr wert als das Leben einer Oma.

Was meine Haltung bezüglich anderen Menschen angeht so erstreckt sich meine Solidarität lediglich auf meine Freunde und meine Familie. Was Fremde angeht so endet sie an meiner Wohnungstür. Ich weiß dass ich wenn ich tief in der Scheiße sitze nicht von Fremden unterstützt werde (außer vielleicht durch erzwungene finanzielle Unterstützung, die aber nichts wert ist wenn man verzweifelt ist). Deshalb gebe ich was ich von Anderen erwarte (nämlich nichts) auch an Andere weiter. Dass ich für Leute die mir Nachts ein paar auf die Fresse hauen wenn ich sie in ihrem Viertel falsch anschaue auchnoch Geld bezahlen muss nur damit sie nicht verhungern (was für Alle das beste wäre) sehe ich beim besten Willen nicht ein !! Wenn die Menschen alle nett und freundlich wären dann wäre ich vielleicht anders drauf aber die Realität die ich sehe läst mich von einer sozialeren Haltung Abstand nehmen.

Siran
05.07.2003, 10:29
Das ist die Frage, ob ein neutraler Beobachter das als wertneutral einschätzen würde. Die Oma ist vorher etwas, das existiert und funktioniert. Um an die 15 DM zu kommen, würde es deine Person unwiderruflich zerstören. Wie kann so etwas wertneutral sein?

subba
05.07.2003, 14:06
Original von Siran
Das ist die Frage, ob ein neutraler Beobachter das als wertneutral einschätzen würde. Die Oma ist vorher etwas, das existiert und funktioniert. Um an die 15 DM zu kommen, würde es deine Person unwiderruflich zerstören. Wie kann so etwas wertneutral sein?

Ich sprach von der Sicht eines nicht menschlichen möglichst sogar gegenständlichen Beobachters. Für diesen ist die Oma natürlich anders als für einen durchschnittlichen Menschen völlig wertlos. Er hat kein Interesse daran dass Materie funktioniert. Er hat kein Interesse an garnichts. Eben deshalb ist er wertneutral. Nur aus der Sicht eines Menschen oder eines Lebewesens (zählen wir die Katze der Oma mal dazu) hat die Oma einen Wert und zwar weil sie diesen Lebewesen etwas geben kann und sei es nur eine Erinnerung an die eigene Oma oder Futter für die Katze. Deshalb wird kein Lebewesen hier wertneutral entscheiden können sondern man muss alle Bedürfnisse die ein Lebewesen hat abziehen. Und tut man dies bleibt die Oma nur eine physikalische Anordnung von Atomen und wird diese Zerstört so entsteht eine neue Anordnung. Aus wertneutraler Sicht kein Verlust.

Siran
05.07.2003, 17:09
Wenn du aber alles auf Atome reduzierst, dann gibt es den Begriff Wert schon gar nicht mehr...

subba
05.07.2003, 17:58
Original von Siran
Wenn du aber alles auf Atome reduzierst, dann gibt es den Begriff Wert schon gar nicht mehr...

Genau darauf will ich hinaus !

Siran
05.07.2003, 18:10
Aber wenn du alles auf Atome reduzierst, dann gibt es auch keine Handlungen mehr, keine Entscheidungen, denn dann gibt es nur Veränderungen auf atomarer Ebene, die keinerlei Auswirkungen auf irgendetwas haben.

subba
05.07.2003, 19:04
Original von Siran
Aber wenn du alles auf Atome reduzierst, dann gibt es auch keine Handlungen mehr, keine Entscheidungen, denn dann gibt es nur Veränderungen auf atomarer Ebene, die keinerlei Auswirkungen auf irgendetwas haben.

Solangsam scheinst du mein Weltbild zu begreifen !!!

Duck
07.07.2003, 21:20
Original von subba
Bei uns am Dorf wurde jetzt die Straße die ins Dorf rein führt erneuert obwohl sie wirklich in bestem Zustand war, keinerlei Schlaglöcher hatte und erst vor 3 Jahren restauriert worden war.


Kann der Staat eigentlich Steuern hinterziehen?

subba
08.07.2003, 03:11
Original von Duck

Original von subba
Bei uns am Dorf wurde jetzt die Straße die ins Dorf rein führt erneuert obwohl sie wirklich in bestem Zustand war, keinerlei Schlaglöcher hatte und erst vor 3 Jahren restauriert worden war.


Kann der Staat eigentlich Steuern hinterziehen?

Seit wann muss der Staat Steuern zahlen ?? Der Staat ist eine juristische Person die durch seine Organe handelt. Hinterzieht ein Organ Steuern oder etwa die Regierung oder so, dann sind das die die hinterzogen haben... Mit welchem Interesse sollte der Staat sich selbst bescheissen ?? Die Antwort lautet also: Nein !

Klaus E. Daniel
08.07.2003, 13:21
Bleiben wir doch beim volkswirtschaftlichen:


Wenn ein Staat die Steuern unverhältnismäßig erhöht, gibt es Steuerhinterziehungen oder Geldverlagerungen ins Ausland. VW ca 4. Semester.

Natürlich hat das auch innenpolitische sehr peinliche Folgen, aber das schützt eine Regierung vor Torheit nicht. In Frankreich hatte einmal so ein Mensch die Fenstersteuer erfunden, die scheußlichen Folgen sind noch zu bewundern.

K.E.D.

subba
08.07.2003, 13:46
Ich warte ja immernoch auf die Orgasmussteuer... Noch fehlen halt die technischen Möglichkeiten diese sinnvoll umzustezen ;)

Ex-Admin
08.07.2003, 13:50
Bei der jetztigen Regierung wäre das sogar denkbar, wenn man das überprüfen könnte ;)
Es soll ja auch Menschen geben, die sowas vortäuschen ... die müssten dann gleich das doppelte Zahlen, wegen Regierungsverarschung, oder so :D

subba
08.07.2003, 14:34
Original von codemonkey
Bei der jetztigen Regierung wäre das sogar denkbar, wenn man das überprüfen könnte ;)
Es soll ja auch Menschen geben, die sowas vortäuschen ... die müssten dann gleich das doppelte Zahlen, wegen Regierungsverarschung, oder so :D

Nein wegen Betrug und Steuerhinterziehung in einem besonders schweren Fall...

Zenada
02.08.2003, 09:25
Von was Leben eigentlich die ewigen Studenten oder einige andere Besserwisser die Kinder und Hausfrauen mit Steuern und anderem erniedrigenden Argumenten (sowie Hausmänner die es auch gibt weil nicht nur Frauen die Männers verlassen sondern auch etliche Frauen einfach abhauen und Mann und Kinder verlassen!) herunterputzen???????? :(

Chocobo
02.08.2003, 10:15
wie sich die Reichen arm rechnen und sogar zuschussbedürftig werden dürfen, oder ?
Schrempp ist der Meinung, dass der deutsche Staat bis zum Jahr 2004 keinen Steuereuro von Daimler bekommen wird.
Nett, nicht wahr ?

Also, Steuern sollen erstmal diejenigen bezahlen, die Geld haben.
Hast Du Geld, Subba?

AndyH
02.08.2003, 11:32
Original von Chocobo
wie sich die Reichen arm rechnen und sogar zuschussbedürftig werden dürfen, oder ?
Schrempp ist der Meinung, dass der deutsche Staat bis zum Jahr 2004 keinen Steuereuro von Daimler bekommen wird.
Nett, nicht wahr ?
Und ab da wird nachgerechnet ab wann es sich lohnt den Konzenzentrale von Stuttgart nach Detroit umzumelden. Es ist ein Verwaltungsakt, der zwischen 30% US-Steuersatz und 40+x % deutsche Steuersatz entscheidet. Aber auch über mittelfristig einige Tausend Arbeitsplätzen.
Bis dorthin ist die EDV-Abteilung in Bombay oder Madras, die Spedition in Luxemburg und Panama Motorenwerk bei Mitshubishi, Karosseriewerk in Portugal, die Sitze werden heute schon z.T. in Brasilien gebastelt. Was in Deutschland bleibt ist der Stern-Stanzerei für die Kühlerfiguren.

subba
02.08.2003, 13:20
@Chocobo:

Ich habe wenn man alles was ich habe verkaufen würde vielleicht knapp 10.000 Euro und keine laufenden Einnahmen. Trotzdem muss ich wenn ich mich statt Bafög selbständig machen will 500 Euro Krankenversicherung bezahlen die im Moment nicht anfallen weil ich bei meinen Eltern mitversichert bin. Nur frage ich mich wie soll ich mich selbständig machen wenn fast 100% meines Gewinns in die Krankenkasse fliessen und ZUSÄTZLICH 16% in die Mehrwertsteuer ?? Beispiel: Man hat einen Jahresumsatz von 17.000 Euro. Davon gehen 6000 Euro in die Krankenversicherung und 2700 in die Mehrwertsteuer. Weiterhin entfallen ca. 4000 Euro BaföG und Kindergeld. Das heisst es bleiben noch 4300 BEVOR ich den Gewinn versteuert habe !!! Das heisst schon bevor ich Steuern gezahlt habe werden mir bereits 75% abgezogen. Da fragt man sich doch: Welcher euthanasiewürdige Flachwixer hat solche Gesetze gemacht ???? Was soll man da noch für einen Anreiz haben statt Bafög selbst zu arbeiten ??



Original von Zenada
Von was Leben eigentlich die ewigen Studenten oder einige andere Besserwisser die Kinder und Hausfrauen mit Steuern und anderem erniedrigenden Argumenten (sowie Hausmänner die es auch gibt weil nicht nur Frauen die Männers verlassen sondern auch etliche Frauen einfach abhauen und Mann und Kinder verlassen!) herunterputzen???????? :(

Wie meinst n das ??

Zenada
02.08.2003, 13:47
Mag es einfach nicht im Allgemeinen wenn Studenten (nicht nur Studenten )über andere herziehen , die vieles nicht besitzen und es sich erarbeiten müssen . Nein stattdessen erlaubt sich dieser Personenkreis sich Ihren Eigentum auf jemand anderen zu übertragen Z.B. BMW Motorrad oder Benz oder sogar Eigentums Wohnungen; nur damit sie nicht diese selbst Finanzieren müssen. Jedoch Selbst dann vom Arbeitsamt Leben und vielleicht auch noch Sozialhilfe beziehen. Das finde ich nicht gut!!!!! Diese sind für mich dann die jenigen die nicht gerade ihren Mund aufreisen sollten.

subba
02.08.2003, 13:59
Original von Zenada
Mag es einfach nicht im Allgemeinen wenn Studenten (nicht nur Studenten )über andere herziehen , die vieles nicht besitzen und es sich erarbeiten müssen . Nein stattdessen erlaubt sich dieser Personenkreis sich Ihren Eigentum auf jemand anderen zu übertragen Z.B. BMW Motorrad oder Benz oder sogar Eigentums Wohnungen; nur damit sie nicht diese selbst Finanzieren müssen. Jedoch Selbst dann vom Arbeitsamt Leben und vielleicht auch noch Sozialhilfe beziehen. Das finde ich nicht gut!!!!! Diese sind für mich dann die jenigen die nicht gerade ihren Mund aufreisen sollten.

Also von den vielleicht 10 Leuten mit denen ich regelmäßig zu tun habe besitzt keiner einen Mercedes. Was ich vielmehr nicht mag ist dass genau dieser Personenkreis eben im Gegenteil so tut als wäre er arm und daher für Kommunismus ist und SPD wählt !! Das ist nämlich der häufigere Fall... Die halten sich für das Proletariat und wollen mehr Sozialhilfe und sind deshalb für Kommunismus usw. Ich dagegen bin für Kapitalismus und finde Sozialleistungen scheiße, denn die verhindern dass man sich in diesem Land effizient selbständig machen kann ! Ich weiss auf welcher Seite ich stehe und will meine Rechte ausbauen.

Zenada
02.08.2003, 14:25
Hi,

verstehe nicht ganz was Kommunismuss mit Sozialhilfe zu tun haben sollte?
Und wieso stehst du für Kapitalismus ein? :]

subba
02.08.2003, 14:42
Original von Zenada
Hi,

verstehe nicht ganz was Kommunismuss mit Sozialhilfe zu tun haben sollte?
Und wieso stehst du für Kapitalismus ein? :]

Weil ich selber gerne reich wäre und weil mir die Vorstellung dass wenn ichs eines Tages schaffen sollte reich zu werden mir das jeder missgönnt nicht gefällt ! Kommunismus heisst Geld Reichen wegnehmen und es Armen geben bis alle gleich viel haben. Ich finde es aber nicht gerecht wenn jeder gleich viel hat, sondern wenn jeder so viel hat wie er sich erarbeitet hat und dabei kommt es nicht auf die Arbeitsleistung an, sondern darauf wie effizient diese funktioniert, sprich wie gut das Verhältnis Leistung/Nachfrage ausgenutzt wird. Nur wenn der Staat einem alles Geld weg nimmt dann ist das höchst anti-kapitalistisch. Das zeigt sich auch daran dass sich große Firmen ins Ausland zurück ziehen wodurch tausende von Arbeitsplätzen verloren gehen.
Wenn jemand einfach nicht leisten kann etwa weil er zu blöd dazu ist (nicht weil er behindert ist, das kann der Staat von mir aus bezahlen), dann hat die Gesellschaft Pech gehabt - sie profitiert von dieser Person nicht. Ebenso muss dann aber diese Person Pech haben weil sie sonst keinen Anreiz hat daran etwas zu ändern.
Anti-kapitalistisch ist aber auch die Tatsache dass der Staat anderen keinen Anreiz zu arbeiten gibt etwa weil man mit selbständiger Arbeit zig tausende Euro verdienen muss um überhaupt etwas von dem Geld behalten zu dürfen. Und Anti-kapitalistisch ist auch dass der Staat zuläst dass einige große Konzerne verbrecherisch Leute um ihr Vermögen betrügen denn wie soll die marktwirtschaftliche Freiheit jedes einzelnen gewährleistet sein wenn man ihn mit kriminellen Methoden um sein Geld bringen kann... Daher sollten die Machenschaften einiger Banken kriminalisiert werden, etwa wenn sie vorsätzlich Menschen täuschen und so um ihr vermögen prellen. Nur so kann die Marktwirtschaft wirklich frei sein, wenn es auch vernünftige Gesetze gibt !

Zenada
02.08.2003, 14:50
Hi, das ist soweit in Ordnung ! So denn gehe ich jetzt einkaufen bei Lidl! :)

:rofl: Damit die Wirschaft rollt, grins!