Mohammed
25.02.2005, 17:09
Deutsches Tornado-Frühwarnsystem im Aufbau
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) will ein Tornado-Frühwarnsystem aufbauen. Kernstück ist eine neue Radartechnologie mit 16 Standorten, die über ganz Deutschland Wolken erkennen, aus denen Tornados entstehen können.
HB LANGEN. „Es gibt zwar keine Anzeichen für eine vermehrte Häufung dieses Wetterphänoms, aber es stellt immer eine Gefahr dar“, sagte der Tornado-Beauftragte Andreas Friedrich am Freitag in Langen bei Frankfurt am Main. „Wir hatten Glück, dass es bislang keine Todesfälle und nur wenige Verletzte zu beklagen gab.“ Im Schnitt träten pro Jahr etwa 20 bis 30 Tornados in Deutschland auf, in Europa etwa 300. Damit liege die Region an Nummer zwei hinter den USA, wo jährlich rund 1 000 Tornados gezählt werden.
Außerdem entwickelt der DWD mit den Wetterdiensten in Kanada, Dänemark und der Schweiz ein Computerprogramm zu Verarbeitung meteorologischer Daten, die Rückschlüsse auf die Bildung von Tornados zulassen. Es soll bereits in diesem Jahr getestet werden. Damit sei eine Warnung rund 30 Minuten vor dem Ereignis denkbar.
Entscheidend sei auch die Zusammenarbeit mit Medien und Rettungsdiensten. „Wir müssen dazu kommen, dass Radio- und Fernsehprogramm für Tornado-Warnungen unterbrochen werden“, sagte Friedrich. Vorbild sei die USA, wo solche Frühwarnsysteme reibungslos funktionierten. Außerdem müsse die Bevölkerung darüber informiert werden, was sie im Falle eines Tornados zu tun habe. „Ein massives Gebäude aufsuchen und dort am besten im Keller warten“, riet Friedrich. Autos, Garagen oder Gartenhäuser böten bei Windgeschwindigkeiten bis zu 500 Kilometer pro Stunde keinen Schutz.
Eine wichtige Rolle bei der Früherkennung spielten so genannte Tornadojäger, die sich „Stromchaser“ oder “Spotter“ nennen. Davon hätten sich rund 80 in dem Verein Skywarn organisiert. Sie lieferten ihre Erkenntnisse künftig direkt an den DWD. Außerdem will der Verein in den kommenden Jahren ein flächendeckendes Netz von „Spottern“ aufbauen.
Nach Auskunft von Nikolai Dotzek vom Netzwerk „Tornado Deutschland, Österreich, Schweiz“ (TorDACH) hat die Meldung von Tornados in den vergangenen Jahren zugenommen. „Das heißt jedoch nicht, dass es mehr davon gibt, sondern die Öffentlichkeit ist aufmerksamer geworden.“ Dazu hätten vor allem der Hollywoodfilm „Twister“ sowie einige spektakuläre Fotos von Tornados beigetragen.
http://www.handelsblatt.com/pshb/fn/relhbi/sfn/buildhbi/cn/GoArt!204455,202790,864452/SH/0/depot/0/
Na dann... wieder eine Sorge weniger, die wir uns machen müssten :]
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) will ein Tornado-Frühwarnsystem aufbauen. Kernstück ist eine neue Radartechnologie mit 16 Standorten, die über ganz Deutschland Wolken erkennen, aus denen Tornados entstehen können.
HB LANGEN. „Es gibt zwar keine Anzeichen für eine vermehrte Häufung dieses Wetterphänoms, aber es stellt immer eine Gefahr dar“, sagte der Tornado-Beauftragte Andreas Friedrich am Freitag in Langen bei Frankfurt am Main. „Wir hatten Glück, dass es bislang keine Todesfälle und nur wenige Verletzte zu beklagen gab.“ Im Schnitt träten pro Jahr etwa 20 bis 30 Tornados in Deutschland auf, in Europa etwa 300. Damit liege die Region an Nummer zwei hinter den USA, wo jährlich rund 1 000 Tornados gezählt werden.
Außerdem entwickelt der DWD mit den Wetterdiensten in Kanada, Dänemark und der Schweiz ein Computerprogramm zu Verarbeitung meteorologischer Daten, die Rückschlüsse auf die Bildung von Tornados zulassen. Es soll bereits in diesem Jahr getestet werden. Damit sei eine Warnung rund 30 Minuten vor dem Ereignis denkbar.
Entscheidend sei auch die Zusammenarbeit mit Medien und Rettungsdiensten. „Wir müssen dazu kommen, dass Radio- und Fernsehprogramm für Tornado-Warnungen unterbrochen werden“, sagte Friedrich. Vorbild sei die USA, wo solche Frühwarnsysteme reibungslos funktionierten. Außerdem müsse die Bevölkerung darüber informiert werden, was sie im Falle eines Tornados zu tun habe. „Ein massives Gebäude aufsuchen und dort am besten im Keller warten“, riet Friedrich. Autos, Garagen oder Gartenhäuser böten bei Windgeschwindigkeiten bis zu 500 Kilometer pro Stunde keinen Schutz.
Eine wichtige Rolle bei der Früherkennung spielten so genannte Tornadojäger, die sich „Stromchaser“ oder “Spotter“ nennen. Davon hätten sich rund 80 in dem Verein Skywarn organisiert. Sie lieferten ihre Erkenntnisse künftig direkt an den DWD. Außerdem will der Verein in den kommenden Jahren ein flächendeckendes Netz von „Spottern“ aufbauen.
Nach Auskunft von Nikolai Dotzek vom Netzwerk „Tornado Deutschland, Österreich, Schweiz“ (TorDACH) hat die Meldung von Tornados in den vergangenen Jahren zugenommen. „Das heißt jedoch nicht, dass es mehr davon gibt, sondern die Öffentlichkeit ist aufmerksamer geworden.“ Dazu hätten vor allem der Hollywoodfilm „Twister“ sowie einige spektakuläre Fotos von Tornados beigetragen.
http://www.handelsblatt.com/pshb/fn/relhbi/sfn/buildhbi/cn/GoArt!204455,202790,864452/SH/0/depot/0/
Na dann... wieder eine Sorge weniger, die wir uns machen müssten :]