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Vollständige Version anzeigen : Wirtschaftsforscher prophezeien Job-Wunder



christ2000
27.02.2005, 11:52
Deutsche Wirtschaftsforscher sehen Chancen für eine halbe Million neuer Jobs innerhalb weniger Jahre. Voraussetzung ist eine umfassende Reform der Sozialstaatsfinanzierung. Das Rezept: Sozialbeiträge drastisch senken, die Mehrwertsteuer erhöhen.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,343777,00.html

carlson.vom.dach
27.02.2005, 19:28
Wenn XY gemacht wuerde,kaemen evtl. noch viel mehr Jobs.Leider mahlen die Muehlen in Dt. nicht mehr.....
Im Moment ist es auch erst einmal interessanter den Schuldigen fuer die NPD-Erfolge zu finden.....

Roter Prolet
27.02.2005, 19:29
Wenn XY gemacht wuerde es evtl. noch viel mehr Jobs geben.Leider mahlen die Muehlen in Dt. nicht mehr.....

In den USA noch weniger.

Kalmit
28.02.2005, 09:11
Klar, dass sowas im Spiegel steht, dem Kampfblatt der Neoliberalisten... die haben ja letztens auch DGB-Chef Sommer's "Kapitulation" abgedruckt.

Solche Versprechen macht man uns doch schon seit Jahren. Die Hartzgesetze sollten die Arbeitslosigkeit halbieren(!!!!!) - und was ist die Realität?! Genau das Gegenteil! Zu den vorgeschlagenen Rezepten: was ein Quark - Sozialbeiträge Senken, MwSt. erhöhen - klar, würgt die minimale Binnenkonjunktur doch vollends ab, dann können wir noch "tiefgreifendere Reformen" verlangen... Und eine höhere MwSt. trifft den "kleinen Mann" am heftigsten!

gothmania
28.02.2005, 20:59
Eine halbe Million neuer Jobs - bei fast 8 Millionen echter Arbeitsloser in diesem Land auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein....

BMW M6
01.03.2005, 03:52
"Zu diesem Ergebnis kommt nach Informationen des SPIEGEL ein Gutachten des Deutschen Instituts fu"r Wirtschaftsforschung (DIW) im Auftrag des DGB."

Damit ist eigentlich alles gesagt.



Deutsche Wirtschaftsforscher sehen Chancen für eine halbe Million neuer Jobs innerhalb weniger Jahre.Ja und in dieser Zeit fallen noch 2 Mio. Arbeitsplaetze weg.

buckeye
01.03.2005, 05:04
In den USA noch weniger.

die fesstellung hilft den 8 millionen oder warens 9 ???? arbeitslosen in DE

Mondgoettin
01.03.2005, 07:29
Deutsche Wirtschaftsforscher sehen Chancen für eine halbe Million neuer Jobs innerhalb weniger Jahre. Voraussetzung ist eine umfassende Reform der Sozialstaatsfinanzierung. Das Rezept: Sozialbeiträge drastisch senken, die Mehrwertsteuer erhöhen.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,343777,00.html
na,dann bin ich aber beruhigt. :P

Enola
01.03.2005, 09:40
die fesstellung hilft den 8 millionen oder warens 9 ???? arbeitslosen in DE

Hallo,

die Zahlen dürften sich mittlerweile auf die 9-Millionen-Grenze zubewegen. ;(

Enola

Freier Nationalist
01.03.2005, 13:18
@ Spiegel Lügen-Blatt

Danke für das Futter für die Seele ,
aber mit solchen Beruhigungspillen könnt Ihr nur noch
einen Vollidioten mit verarschen - Uns nicht mehr !!!!

Mithrandir
01.03.2005, 19:58
Das Rezept: Sozialbeiträge drastisch senken, die Mehrwertsteuer erhöhen.
Kann mir jemand sagen, warum das für mehr Arbeitsplätze sorgen soll?

Kalmit
02.03.2005, 09:29
Die Theorie - soweit ich sie verstanden habe ist die:

Wenn die "Arbeitskosten", also die Sozialbeiträge, die der Arbeitgeber bezahlt sinken, dann wird die Firma "wettbewerbsfähiger". Wenn Sie das wird, kann sie mehr investieren und mehr produzieren, es entstünden neue Jobs. Und wenn sie mehr produziert, können mehr Leute kaufen (wenn sie das Geld dazu hätten)... oder so ähnlich. ;) Höhere MwSt - reine Umverteilung. Dann bezahlen nicht mehr nur sozialversicherte die Zeche, sondern Alle... Der Renter; der Student; das Kleinkind, dass sich ein Eis kauft usw.

@BMW M6 - der DGB, besonders Herr Sommer hat sich inzwischen auch von den neoliberalen Kräften kaufen lassen... :rolleyes:

sunbeam
02.03.2005, 09:43
Kann mir jemand sagen, warum das für mehr Arbeitsplätze sorgen soll?

Gar nicht! Die Kaufzurückhaltung dadurch zu erhöhen, indem man die MwSt. erhöht ist genauso wie wenn man zur Löschung eines Feuers Benzin benutzt!

Die Absenkung der Lohnnebenkosten ist schön und gut, aber die Arbeitgeber zahlen sowenig Steuern wie nie und fahren soviel gewinne ein wie seit langem nicht! Und? Wo sind die Neueinstellungen? Wo sind deren Investitionen?

Also meine Damen und Herren, beten wir dafür dass die Anzahl der direkt vom Staat lebden Arbeitslosen von knapp 9 Millionen nicht weiter steigt!

Eine Absenkung wäre illusorisch!

Kalmit
02.03.2005, 09:58
@sunbeam: Aber das reicht den meisten wie Herrn Ackermann doch nicht... man muss dann eben unbedingt, um "wettbewerbsfähig" zu sein, z. B. eine Eigenkapitalrendite von 25% erreichen... Die Forderungen nach Steuererleichterungen und sonstigen Kostensenkungen und die damit verbundene Gewinnmaximierung ist eine nach oben offene Skala... inzwischen glaube ich sogar, dass das Großkapital angesichts der Krise versucht, andere mittelständische konkurrierende Unternehmen (besonders die, die vom Binnenmarkt abhängig sind und zur Zeit wirklich nur Verluste machen) dahinsiechen zu lassen... Denn immerhin stehen alle im Wettbewerb miteinander... besonders in harten Zeiten!

Aber so lange nix für die Binnenkonjunktur getan wird, wird das ewig so weitergehen. Die Politik - so habe ich gestern in den Nachrichten vernommen - drängt angesichts der Zahlen weiter auf "Kostensenkung" als Allheilmittel, so Schröder!

sunbeam
02.03.2005, 10:02
@sunbeam: Aber das reicht den meisten wie Herrn Ackermann doch nicht... man muss dann eben unbedingt, um "wettbewerbsfähig" zu sein, z. B. eine Eigenkapitalrendite von 25% erreichen... Die Forderungen nach Steuererleichterungen und sonstigen Kostensenkungen und die damit verbundene Gewinnmaximierung ist eine nach oben offene Skala... inzwischen glaube ich sogar, dass das Großkapital angesichts der Krise versucht, andere mittelständische konkurrierende Unternehmen (besonders die, die vom Binnenmarkt abhängig sind und zur Zeit wirklich nur Verluste machen) dahinsiechen zu lassen... Denn immerhin stehen alle im Wettbewerb miteinander... besonders in harten Zeiten!

Aber so lange nix für die Binnenkonjunktur getan wird, wird das ewig so weitergehen. Die Politik - so habe ich gestern in den Nachrichten vernommen - drängt angesichts der Zahlen weiter auf "Kostensenkung" als Allheilmittel, so Schröder!

Deswegen ist meine Befürchtung dass keine politische Maßnahme, egal von welcher Partei forciert, etwas an der Situation ändern wird.

Die Floskel, man stehe in globalem Wettbewerb stimmt ja, und es ist eben so dass im Ausland a) die höheren Margen zu verdienen sind und b) die Löhne niedriger liegen!

Tatsache ist eben dass Deutschland sukzessive Jahr für Jahr an Wirtschaftskraft gegenüber den anderen verlieren wird. Im Grunde ist es eben ein natürlicher prozess, nun ist der Höhepunkt Deutschlands vorüber und andere sind an der Reihe!

Wie gesagt, beten wir für die Stagnation! Eine Besserung wird nicht mehr kommen!

Enola
02.03.2005, 13:17
Kann mir jemand sagen, warum das für mehr Arbeitsplätze sorgen soll?

Mal ein Versuch dies "logisch" zu erklären: ;)

Gerade deshalb, weil Geld das Ziel ist und nicht gesellschaftlicher Nutzen, existiert Arbeitslosigkeit. Vollbeschäftigung bedeutet ökonomische Krise, Arbeitslosigkeit bedeutet gesunder Markt. Was passiert, wenn ein Konzern ankündigt, daß er soundso viele Arbeitsplätze vernichtet? Alle Börsenspekulanten loben seine Sanierungstrategie, die Aktien steigen, und bald darauf wird die Bilanz die entsprechenden Gewinne aufweisen. Auf diese Weise schaffen die Arbeitslosen mehr Profit als ihre Ex-Kollegen. Logischerweise müßte man also dem Arbeitslosen dafür danken. ;) 8o ?( ;)

LG
Enola

Mithrandir
02.03.2005, 15:16
Die Theorie - soweit ich sie verstanden habe ist die:

Wenn die "Arbeitskosten", also die Sozialbeiträge, die der Arbeitgeber bezahlt sinken, dann wird die Firma "wettbewerbsfähiger". Wenn Sie das wird, kann sie mehr investieren und mehr produzieren, es entstünden neue Jobs.
Für wen soll die Firma denn mehr produzieren?
a) Für den Binnenmarkt? Wird sie kaum schaffen können, denn das was an Lohnnebenkosten wegfiele, käme als Mehrwertsteuer ja wieder auf den Endpreis drauf.
b) Für den Export? Noch wettbewerbsfähiger? Keiner exportiert so viel wie wir, wir sind bereits jetzt weit entfernt von einer ausgeglichenen Außenhandelsbilanz. Achso: Mehrwertsteuer fällt da mögicherweise auch nicht an, also müsste wenn die Einnahmen aus der Mehrwertsteuer kommen sollen, der Binnenmarkt zusätzlich geschwächt werden.

Wo sollen da also Arbeitsplätze entstehen? Ist mir ehrlich gesagt alles andere als einsichtig.


Wo sind deren Investitionen?
Investitionen gibt es reichlich, es ist nur die Frage, was sich dahinter verbirgt. Auch wenn ein ausländischer Fonds eine deutsche Firma aufkauft und ausschlachtet zählt das z. B. als ausländische Investition (die die Regierung ja so sehr gefördert und begrüßt hat), nur gehen dadurch eher Arbeitsplätze verloren als dass neue entstehen.

Kalmit
03.03.2005, 09:39
@Mithrandir: Eben! Aber unsere Politik, die sich von Unternehmen u. Wirtschaftsverbänden bezahlen lässt, sieht nur noch die Interessen der Wirtschaft - und preist tagein, tagaus neue Reformen zur Lohnnebenkostensenkung, Abbau von Sozialstaat und der Förderung der "Wettbewerbsfähigkeit". Die sind schlicht und einfach gekauft - und haben vergessen, wer eigentlich alle 4 Jahre Kreuzchen macht, damit sie sich im Bundes-, Land- oder Kreistag Ihren faulen A.... plattsitzen können und bereits dann schon einen Anspruch auf ne Pension haben, von der ein ehrlicher Arbeiter sein ganzes Leben lang nur träumen kann!

Inzwischen bezahlen gerade die "Global Player" in Deutschland fast keine Steuern mehr. Aufgrund abstrusester Möglichkeiten im Steuerrecht; Beispiel Vodafone: Die können die feindliche Übernahme von Mannesmann von der Steuer absetzen - und erhalten so vom Staat auch noch Steuern zurück...

Juhu, Modena360 ist endlich wieder da... mit der ultimativen Lösung! :rolleyes:

sunbeam
03.03.2005, 10:05
Ich habe ein wesentlich besseres Rezept: Sozialbeiträge völlig abschaffen, ebenso alle Steuern bis auf eine: Jeder Bürger zahlt die in der Summe gleiche Kopfsteuer. Wir hätten von heute auf morgen Vollbeschäftigung.

Bitte erkläre mir den Weg von der Abschaffung aller Sozialbeiträge zur Vollbeschäftigung!

Moloch
03.03.2005, 13:47
Wo sollen da also Arbeitsplätze entstehen? Ist mir ehrlich gesagt alles andere als einsichtig.

Wozu sollen überhaupt Arbeitsplätze entstehen?

Nicht Arbeitslosigkeit, sondern Einkommenslosigkeit ist die Ursache von Armut. Vgl. hierzu auch meinen Beitrag in diesem Strang (http://www.politikforen.de/showthread.php?t=7962).

Kalmit
04.03.2005, 11:43
Das ist doch im Grunde die Idee des Bürgergeldes!? Da bin aber selbst ich skeptisch was die Machbarkeit - und dessen Sinn angeht...

Roter Prolet
04.03.2005, 11:47
Deutsche Wirtschaftsforscher sehen Chancen für eine halbe Million neuer Jobs innerhalb weniger Jahre. Voraussetzung ist eine umfassende Reform der Sozialstaatsfinanzierung. Das Rezept: Sozialbeiträge drastisch senken, die Mehrwertsteuer erhöhen.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,343777,00.html

Lass mal auf Worten Taten folgen. :rolleyes:

Moloch
04.03.2005, 15:19
Das ist doch im Grunde die Idee des Bürgergeldes!?

Ja, kommt darauf an, was man unter Bürgergeld versteht. Es werden mehrere Konzepte mit diesem Wort bezeichnet, die sich erheblich voneinander unterscheiden.


Da bin aber selbst ich skeptisch was die Machbarkeit - und dessen Sinn angeht...

Warum? Was hälst Du denn überhaupt für sinnvoll?

Kalmit
04.03.2005, 16:28
Was ich für sinnvoll erachten würde??? Das ginge jetzt zu weit und ich hab grad wenig Zeit... ;) Lies mal meine Beiträge im Forum durch - dann dürftest du meine Einstellung in etwa einschätzen können!

Kurz aber: Das Prinzip, in erster Linie selbst durch Arbeit seinen Lebensunterhalt zu bestreiten halte ich schon für richtig. Solange niemand ausgebeutet wird, gerecht entlohnt und den Beruf ausüben kann, den er will. Dazu eine staatliche Absicherung, die dann einspringt, wenn diese Punkte nicht gewährleistet sind! Kann mir wirklich nicht vorstellen wie ein System wie das Bürgergeld z. B. finanziert werden sollte... bei aller Symphatie, die ich für manche Punkte dieser Theorien hege!

Moloch
04.03.2005, 16:39
Kurz aber: Das Prinzip, in erster Linie selbst durch Arbeit seinen Lebensunterhalt zu bestreiten halte ich schon für richtig. Solange niemand ausgebeutet wird, gerecht entlohnt und den Beruf ausüben kann, den er will. Dazu eine staatliche Absicherung, die dann einspringt, wenn diese Punkte nicht gewährleistet sind! Kann mir wirklich nicht vorstellen wie ein System wie das Bürgergeld z. B. finanziert werden sollte... bei aller Symphatie, die ich für manche Punkte dieser Theorien hege!

Heute: Viele Millionen Arbeitslose, die alle durch ALV finanziell abgesichert sind.

Mit Bürgergeld: Viele Millionen Nichtarbeitende, die alle durch Bürgergeld finanziell abgesichert sind.

Kalmit
04.03.2005, 16:43
Ja gut - aber wo kommt das Geld her, dass die vielen Millionen Nichtarbeitenden absichert!? Wie hoch soll das Bürgergeld deiner Meinung nach sein?! Nur zum würdigen Leben am Existenzminimum - oder etwas höher!? Wo käme bei einem relativ hohen Bürgergeld noch für andere die Motivation, zu arbeiten!? Warum soll sich dann z. B. überhaupt noch jemand z. B. im Supermarkt 10h täglich abhetzen!?

Black Hawk
04.03.2005, 16:46
Ja gut - aber wo kommt das Geld her, dass die vielen Millionen Nichtarbeitenden absichert!? Wie hoch soll das Bürgergeld deiner Meinung nach sein?! Nur zum würdigen Leben am Existenzminimum - oder etwas höher!? Wo käme bei einem relativ hohen Bürgergeld noch für andere die Motivation, zu arbeiten!? Warum soll sich dann z. B. überhaupt noch jemand z. B. im Supermarkt 10h täglich abhetzen!?


Mhmm , der aktuelle satz liegt doch bei 345€ im Westen und 331€ im Osten, da würd ich mal sagen, gute 420-450€ würden reichen oder was sagst du?

Moloch
04.03.2005, 16:53
Ja gut - aber wo kommt das Geld her, dass die vielen Millionen Nichtarbeitenden absichert!?

Da, wo es heute auch schon her kommt. Zum Beispiel aus der Arbeitslosenversicherung, die ja dann abgeschafft werden könnte. Die Beiträge müssten natürlich weiterhin erhoben werden, man könnte sie aber umbenennen - z.B. in "Bürgergeldbeitrag".


Wie hoch soll das Bürgergeld deiner Meinung nach sein?! Nur zum würdigen Leben am Existenzminimum - oder etwas höher!?

Das mache ich ganz davon abhängig, wieviel Geld man dafür auftreiben kann.


Wo käme bei einem relativ hohen Bürgergeld noch für andere die Motivation, zu arbeiten!? Warum soll sich dann z. B. überhaupt noch jemand z. B. im Supermarkt 10h täglich abhetzen!?

Weil ihm das Bürgergeld nicht ausreicht und er mehr haben will. In einer Marktwirtschaft gibt es grundsätzlich keinen Mangel an Angeboten, hier an Arbeitsangeboten. (ich meine nicht: Arbeitsplatzangeboten) Es ist alles eine Frage des Preises. Durchaus möglich, daß für manche Jobs ein höherer Lohn bezahlt werden müsste als heute, um genügend Arbeitswillige zu finden.

Roter Prolet
04.03.2005, 16:56
Lies mal meine Beiträge im Forum durch - dann dürftest du meine Einstellung in etwa einschätzen können!



Ich tippe auf keynesianisch, oder liege ich falsch?

Kalmit
04.03.2005, 17:18
@Moloch: Dann ist es aber im Grunde nicht viel anders als jetzt mit der Sozialhilfe... die einigen Menschen - die keine Ahnung haben was es z. B. für eine alleinerziehende Mutter bedeutet, sich und ihr Kind von ALG II oder Sozialhilfe ernähren zu müssen - ja immer noch zu hoch ist! Das wird an so Sätzen deutlich wie "Hartz IV geht noch nicht weit genug"!

@Roter Amboss: Richtig, das kommt in etwa so hin! :D

Moloch
04.03.2005, 17:32
@Moloch: Dann ist es aber im Grunde nicht viel anders als jetzt mit der Sozialhilfe... die einigen Menschen - die keine Ahnung haben was es z. B. für eine alleinerziehende Mutter bedeutet, sich und ihr Kind von ALG II oder Sozialhilfe ernähren zu müssen - ja immer noch zu hoch ist! Das wird an so Sätzen deutlich wie "Hartz IV geht noch nicht weit genug"!

Es gäbe einen wesentlichen Unterschied: Heute ist es Pflicht, sich um eine Arbeitsstelle zu bemühen und auch jede angebotene Arbeit anzunehmen. Dieses Prinzip wird mit großem bürokratischen Aufwand durchgesetzt, was viel Geld verschlingt. Alle müssen sich permanent nach einem Job strecken, trotzdem sind viele Millionen arbeitslos. Das verleidet den Menschen das Leben.

Mit einem Bürgergeld ohne Arbeitspflicht wäre Arbeitslosigkeit eine selbst gewählte Lebensweise. Dadurch, daß ein Teil der Menschen freiwillig aus dem Arbeitsmarkt ausscheidet, stehen mehr Arbeitsplätze - deren Zahl ja begrenzt ist - den Arbeitswilligen zur Verfügung. Erzwungene Arbeitslosigkeit würde abnehmen.

Schliesslich kommt noch hinzu, daß, wer nicht arbeiten und sich auch nicht um Arbeit bemühen muß, mit weniger Geld zurecht kommt und zufrieden ist. Man hat dann mehr Zeit, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, seine Lebenshaltungskosten zu reduzieren und muß auch den Streß der Arbeit nicht mehr kompensieren.

Kalmit
07.03.2005, 10:05
Okay, dann sind wir im Prinzip doch wieder einer Meinung; das Prinzip hatte ich in meinem vorangegangenen Posting gemeint - jeder soll das arbeiten, dass er persönlich will. Für mich ist die freie Berufswahl einer der heiligsten Paragraphen im GG - der in der aktuellen Politik aber nur noch mit Füßen getreten wird! Gerade die nicht mehr vorhandenen Zumutbarkeitskritierien von Hartz IV sind meines Erachtens grundgesetzwidrig! Arbeit ist eben nicht nur Verdienen des Lebensunterhalts, sondern ein Stück Selbstverwirklichung.

Kaiser
07.03.2005, 12:56
Deutsche Wirtschaftsforscher sehen Chancen für eine halbe Million neuer Jobs innerhalb weniger Jahre. Voraussetzung ist eine umfassende Reform der Sozialstaatsfinanzierung. Das Rezept: Sozialbeiträge drastisch senken, die Mehrwertsteuer erhöhen.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,343777,00.html

Diese Art der Dummschwätzerei hört man seit 2000.

Lord Solar Plexus
07.03.2005, 13:39
Diese Art der Dummschwätzerei hört man seit 2000.

Vor oder nach Christus?

BMW M6
10.03.2005, 13:09
@BMW M6 - der DGB, besonders Herr Sommer hat sich inzwischen auch von den neoliberalen Kräften kaufen lassen... :rolleyes:Dann sind das keine echten Neoliberalen mehr.

pascha
10.03.2005, 15:20
wenn die industrie auswandert,dann bitte nach türkei.....unternehmer zahlen dort keine steuern...jedenfals für die ersten 5 jahre....keine energie kosten...kein grundstückkosten...schenckt der staat alles :)....ich würd sogar vorschlagen dort zu investieren und die arbeitskräfte(türken) aus deutschland holen...so würden auch hier im lande arbeitsplätze frei werden...und deutschland hätte die asiatische markt fesst in der hand!......doof...oder wieder zu einfach :)

BMW M6
10.03.2005, 18:29
wenn die industrie auswandert,dann bitte nach türkei.....unternehmer zahlen dort keine steuern...jedenfals für die ersten 5 jahre....keine energie kosten...kein grundstückkosten...schenckt der staat alles :)Tja, so macht man Geschäfte. Gibts in Türkei auch Gewerkschaften.
Wenn ja. Dann wie böse sind sie? (die Gewerkschaften)

pascha
10.03.2005, 18:46
Tja, so macht man Geschäfte. Gibts in Türkei auch Gewerkschaften.
Wenn ja. Dann wie böse sind sie? (die Gewerkschaften)


klar gibts da gewerkschaften....alles....
als investor bist du da ein pascha ;)

christ2000
14.03.2005, 16:22
ja das sieht man gerade

Manfred_g
14.03.2005, 16:35
Ich habe ein wesentlich besseres Rezept: Sozialbeiträge völlig abschaffen, ebenso alle Steuern bis auf eine: Jeder Bürger zahlt die in der Summe gleiche Kopfsteuer. Wir hätten von heute auf morgen Vollbeschäftigung.

Das halte ich für übertrieben. Wir hätten dann nur eine Riesenkriminalität, die wiederum Riesenkosten verursacht.

Manfred_g
14.03.2005, 16:42
@ Moloch

Wer entscheidet denn, ob jemand Bürgergeld" erhält oder bezahlt?

Ich würde mich schon mal bei denen anstellen, die es bekommen möchten. Würdest Du es für mich erarbeiten?

Moloch
24.03.2005, 11:51
@ Moloch

Wer entscheidet denn, ob jemand Bürgergeld" erhält oder bezahlt?

Jeder Bürger soll es bekommen.


Ich würde mich schon mal bei denen anstellen, die es bekommen möchten. Würdest Du es für mich erarbeiten?

Kann schon sein.

Moloch
24.03.2005, 11:51
Und wie willst du Einkommen ohne Arbeit generieren? 8o

Will ich nicht.

Moloch
24.03.2005, 11:52
Und wer finanziert das Bürgergeld?

Die Steuerzahler.

Moloch
24.03.2005, 14:09
@ Moloch

Wer entscheidet denn, ob jemand Bürgergeld" erhält oder bezahlt?

Ich würde mich schon mal bei denen anstellen, die es bekommen möchten. Würdest Du es für mich erarbeiten?

Diesmal ein bißchen ausführlicher, vielleicht hast Du ja noch Lust auf eine Diskussion: Auch mit einem Bürgergeld würden ich und viele andere nicht aufhören zu arbeiten, wenn uns ein vernünftiger Job zur Verfügung steht, denn durch Arbeiten hätten wir ja in jedem Falle mehr Geld zur Verfügung, trotz Steuerbelastung.Wahrscheinlich würden sogar viele, die sich es heute mit Sozialhilfe, ALG o.ä. schaffen, sich vor Arbeit drücken, zusätzlich arbeiten gehen. Denn im Gegensatz zu heute würde ihr Arbeitseinkommen nicht zu 100% auf ihre Transferleistung angerechnet, sie würden also mit Arbeit finanziell besser da stehen. Heute beträgt der Grenzsteuersatz für Sozialhilfeempfänger ja 100% oder sogar darüber, die sogenannte "Armutsfalle".

Also wenn Du willst, leg Dich ruhig in die soziale Hängematte. Ich hätte nichts dagegen, dafür ist sie doch da!

Das System Bürgergeld funktioniert ungefähr so wie eine Dividende, die an die Anteilseigner einer Firma ausgezahlt wird. Der Staat ist die Firma und jeder Bürger hält einen gleichen Anteil an ihr. Also ganz unabhängig z.B. von der finanziellen Situation des einzelnen. Das macht die Sache erstens einfach und unbürokratisch und zweitens sorgt es dafür, daß wirklich jeder Bürger sieht, daß er von einem solchen Transfersystem profitieren kann.

In Alaska werden bereits heute jedem Bürger knapp 2000 US-$ pro Jahr ausgezahlt. Im Prinzip entspricht dies dem Bürgergeldmodell.