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Felix Krull
12.08.2009, 04:35
Bremen. Es sollte ein Zeichen der Versöhnung werden, aber es hat Verstimmung ausgelöst: Ein bundesweit angeblich einmaliges Mahnmal, das am Dienstag in Bremen eingeweiht wurde, erinnert an den Völkermord des deutschen Kaiserreichs am Herero-Volk in Deutsch-Südwestafrika (heute Namibia). Doch eine Fraktion der Herero ist nicht einverstanden.

Die Allgemeine Zeitung in Namibia zitierte jetzt aus einer Erklärung des Ovaherero-Genozidkomitees: Die Betroffenen seien lediglich "passive Zuschauer". Es habe sich "nicht viel an der alten kolonialen, eurozentrischen Mentalität geändert, die auf die Mitbürger des afrikanischen Kontinents herabschaut". Das Mahnmal bleibe "ein Tropfen im Ozean", solange Deutschland keine Entschädigungen zahle. [...]

Bremen hatte bereits 1990 einen riesigen Backstein-Elefanten, der 1932 als "Reichskolonialehrendenkmal" eingeweiht worden war, zu einem "Anti-Kolonial-Denk-Mal" umgewidmet. Direkt daneben entstand jetzt das neue Mahnmal-Rondell - mit Steinen vom Waterberg. Dort hatten die Kolonialherren vor genau 105 Jahren den Herero-Aufstand niedergemetzelt.

Getrübte Versöhnung (http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/1874866_Mahnmal-fuer-ermordete-Herero-Getruebte-Versoehnung.html)

http://www.der-elefant-bremen.de/020_AKTIONEN/01_AKTION_09/zBILDER/Elefant_Namibia1_09.jpg

Eine Ablasszahlung erscheint unerlässlich. Das Gutmenschen-Ministerium regt an, nutzlose, deutsche Hartz IV Kinder zu Arbeitsmaßnahmen zu verpflichten. (http://www.derwesten.de/nachrichten/politik/2009/7/11/news-125304811/detail.html)

McDuff
12.08.2009, 06:21
Der Schuldkult läuft zu einer peinlichen und lächerlichen Höchstform auf. Mal sehen wann der erste politische Schwachkopf auf dem Weg zu einer Karriere als Rektumbewohner auf die Idee kommt für den 30 jährigen Krieg Entschädigungen zu zahlen.

harlekina
12.08.2009, 07:16
Mal sehen, ob sich nicht noch etwas finden läßt, das vor 500 Jahren passiert und wir deswegen noch den Geldbeutel aufmachen müssen.
Mittlerweile sollten wir die Kirche wirklich im Dorf lassen, sonst wird das nix mehr mit der Zukunft.
Für die rote Heidi ist das sicher Wasser auf ihren Mühlen.

Cinnamon
12.08.2009, 08:54
Warum sollte man eine Entschädigung zahlen? Selbst das Mahnmal hätte es nicht geben dürfen. Denn sowohl Mahnmal als auch eine etwaigie Entschädigung würden das Täter-Opfer-Verhältnis verdrehen und ins Gegenteil verkehren:

1. Die Herero fingen den Aufstand an, die Deutschen haben nur reagiert.

2. Die Herero waren zunächst den Deutschen zahlen- und waffenmäßig überlegen, weshalb Berlin Unterstützung schickte.

3. Die Herero haben jeden deutschen Mann außer Missionaren ermordet, und sind dabei äußerst brutal vorgegangen. Dabei wurde kein Unterschied zwischen Bewaffnet, Unbewaffnet, Verwundet oder sonstwas gemacht. Selbst Männer, die sich ergeben haben wurden brutal ermordet. Auch Frauen und Kinder wurden nicht immer geschont, obwohl es zumindest da einen Befehl seitens der Hereroführung gab, zu schonen. Die bestialische Rohheit des Hererovolkes gegen die Deutschen wurde noch 1930 von der deutschen Friedensgesellschaft hervorgehoben.

Die Hereroführer haben vor und während des Aufstandes skandiert: „Ich kämpfe, tötet alle Deutschen“

Die Menschenverachtenden Taten des Hererovolkes werden schon mit diesem Mahnmal legitimiert, erst recht würde eine Entschädigung sie legitimieren, da die Deutschen, die sich nur gewehrt haben damit ins Unrecht gesetzt würden.

Kronauer
12.08.2009, 09:13
Cherusker, zieht euch warm an.....irgendwann....

Nationalix
12.08.2009, 09:48
Ob für das deutsche Volk auch irgendwann mal nach seiner
Ausrottung ein Denkmal aufgestellt wird? Ich fürchte nein.

Andreas63
12.08.2009, 14:49
Ein Denkmal wird es wohl nicht geben, aber einen Ort zum Trauern über die nicht mehr erfolgenden Zahlungen

Alfred
12.08.2009, 14:51
Könnten die Römer von uns auch Schadensersatz verlangen? Wegen der Varusschlacht usw...?

arnd
12.08.2009, 14:57
Der Schuldkult läuft zu einer peinlichen und lächerlichen Höchstform auf. Mal sehen wann der erste politische Schwachkopf auf dem Weg zu einer Karriere als Rektumbewohner auf die Idee kommt für den 30 jährigen Krieg Entschädigungen zu zahlen.

Die Schweden sollen gefälligst zahlen . Und die Römer haben hier auch gewütet.

arnd
12.08.2009, 14:59
Könnten die Römer von uns auch Schadensersatz verlangen? Wegen der Varusschlacht usw...?

Da waren "wir" doch die "Guten" ,sprich die unter der Kolonialherrschaft geknechteten Wilden.

Alfred
12.08.2009, 15:04
Da waren "wir" doch die "Guten" ,sprich die unter der Kolonialherrschaft geknechteten Wilden.

Wir waren niemals die Guten, sagen uns doch Täglich die Hirntoten Gutmenschen und die Linken.

Andreas63
12.08.2009, 15:06
Da waren "wir" doch die "Guten" ,sprich die unter der Kolonialherrschaft geknechteten Wilden.
Die Deutschen waren nie die Guten, jedenfalls nicht nach bundesdeutscher Geschichtsverdrehung. Wir sind das Volk der Mörder und Henker. Das solltest Du inzwischen gelernt haben.

arnd
12.08.2009, 15:07
Wir waren niemals die Guten, sagen uns doch Täglich die Hirntoten Gutmenschen und die Linken.

Wenn die das sagen ,muß es doch noch lange nicht stimmen.;)

Vril
12.08.2009, 15:09
Könnten die Römer von uns auch Schadensersatz verlangen? Wegen der Varusschlacht usw...?

Alfred das kommt natürlich auch noch mit der Zeit keine Frage da bin ich mir sicher, und irgendein linksdrehender Gutmensch oder eine Organisation samt Rechtsverdreher im Hintergrund wird dann ebenfalls noch einen Weg finden damit Deutschland Entschädigungszahlungen in Millionenhöhe abdrückt , schliesslich wurden in der Varusschlacht über drei römische Legionen vernichtet von den deutschen Nazi-Germanen rund um Arminius den Cherusker, und nach so langer Zeit samt Zins und Zinseszins da kommt ne hübsche Summe auf uns zu.

arnd
12.08.2009, 15:09
Die Deutschen waren nie die Guten, jedenfalls nicht nach bundesdeutscher Geschichtsverdrehung. Wir sind das Volk der Mörder und Henker. Das solltest Du inzwischen gelernt haben.

Falsch,lass dich nicht verarschen, wir waren mal das Volk der Dichter und Denker.;)

Vril
12.08.2009, 15:13
Die Deutschen waren nie die Guten, jedenfalls nicht nach bundesdeutscher Geschichtsverdrehung. Wir sind das Volk der Mörder und Henker. Das solltest Du inzwischen gelernt haben.

So ist es, und so wird es auch im herrschenden Zeitgeist dargestellt, ich möchte gar nicht mehr Wissen was den Schülern heute im Unterricht über die Deutsche Geschichte alles erzählt wird, man kann es sich denken.

Götz
12.08.2009, 15:15
Warum sollte man eine Entschädigung zahlen? Selbst das Mahnmal hätte es nicht geben dürfen. Denn sowohl Mahnmal als auch eine etwaigie Entschädigung würden das Täter-Opfer-Verhältnis verdrehen und ins Gegenteil verkehren:

1. Die Herero fingen den Aufstand an, die Deutschen haben nur reagiert.

2. Die Herero waren zunächst den Deutschen zahlen- und waffenmäßig überlegen, weshalb Berlin Unterstützung schickte.

3. Die Herero haben jeden deutschen Mann außer Missionaren ermordet, und sind dabei äußerst brutal vorgegangen. Dabei wurde kein Unterschied zwischen Bewaffnet, Unbewaffnet, Verwundet oder sonstwas gemacht. Selbst Männer, die sich ergeben haben wurden brutal ermordet. Auch Frauen und Kinder wurden nicht immer geschont, obwohl es zumindest da einen Befehl seitens der Hereroführung gab, zu schonen. Die bestialische Rohheit des Hererovolkes gegen die Deutschen wurde noch 1930 von der deutschen Friedensgesellschaft hervorgehoben.

Die Hereroführer haben vor und während des Aufstandes skandiert: „Ich kämpfe, tötet alle Deutschen“

Die Menschenverachtenden Taten des Hererovolkes werden schon mit diesem Mahnmal legitimiert, erst recht würde eine Entschädigung sie legitimieren, da die Deutschen, die sich nur gewehrt haben damit ins Unrecht gesetzt würden.


Außerdem wäre es interessant die Hintergründe dieses Aufstandes, insbesondere hinsichtlich einer möglichen britischen Drahtziehung im Hintergrund, zu untersuchen, vielleicht wird man uns dann nahe legen dieses heisse Eisen nicht weiter anzurühren und die Hereros links liegen zu lassen.

Candymaker
12.08.2009, 15:27
Getrübte Versöhnung (http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/1874866_Mahnmal-fuer-ermordete-Herero-Getruebte-Versoehnung.html)

http://www.der-elefant-bremen.de/020_AKTIONEN/01_AKTION_09/zBILDER/Elefant_Namibia1_09.jpg

Eine Ablasszahlung erscheint unerlässlich. Das Gutmenschen-Ministerium regt an, nutzlose, deutsche Hartz IV Kinder zu Arbeitsmaßnahmen zu verpflichten. (http://www.derwesten.de/nachrichten/politik/2009/7/11/news-125304811/detail.html)


Na dann zahlt mal!

Vielleicht akzeptieren sie auch Ratenzahlung oder in Form von Visa. ;)

Andreas63
12.08.2009, 15:49
Falsch,lass dich nicht verarschen, wir waren mal das Volk der Dichter und Denker.;)
Weiß ich doch. Ich meinte die Hetze aus:

Bilder und Verse für die „reifere deutsche Jugend"

http://www.raoulwallenberg.net/photomid/4947.jpg (http://www.raoulwallenberg.net/?en/articles/4945/4946/4947.img)


Du deutsches Kind, hör mir gut zu
Ich will Dir etwas erzählen,
Was Deine Eltern bis zur Stund'
Mit gutem Grunde verhehlen:
...
Du musst erfahren was geschah,
Wie das Land der "Dichter und Denker"
Beschmutzt einst wurd' und sank herab
Zum Land der "Mörder und Henker".
[Robert Hans Olschwanger]

Alfred
12.08.2009, 15:53
Alfred das kommt natürlich auch noch mit der Zeit keine Frage da bin ich mir sicher, und irgendein linksdrehender Gutmensch oder eine Organisation samt Rechtsverdreher im Hintergrund wird dann ebenfalls noch einen Weg finden damit Deutschland Entschädigungszahlungen in Millionenhöhe abdrückt , schliesslich wurden in der Varusschlacht über drei römische Legionen vernichtet von den deutschen Nazi-Germanen rund um Arminius den Cherusker, und nach so langer Zeit samt Zins und Zinseszins da kommt ne hübsche Summe auf uns zu.

Ich denke auch das es so kommen wird. Hatten die Germanen nicht auch Rom geplündert? Und welchen Anteil hatten wir an der Vernichtung von Karthago?

Das alles wird noch recht Teuer.

Alfred
12.08.2009, 15:54
Wenn die das sagen ,muß es doch noch lange nicht stimmen.;)

Leider wird in der Brd keine andere Meinung geduldet.

Alfred
12.08.2009, 15:55
Na dann zahlt mal!

Vielleicht akzeptieren sie auch Ratenzahlung oder in Form von Visa. ;)

Ich denke man wird einige Millionen von denen Einbürgern. Macht aber nix, wenn wir weg sind werden sie euch überrennen. Von irgendwas wollen die ja Leben.

Strandwanderer
12.08.2009, 16:16
Na dann zahlt mal!

Vielleicht akzeptieren sie auch Ratenzahlung oder in Form von Visa. ;)

Polen - unter den Dauerempfängern deutscher Zahlungen ganz oben - sollten zum Thema besser den Mund halten!
:

Götz
12.08.2009, 16:25
Polen - unter den Dauerempfängern deutscher Zahlungen ganz oben - sollten zum Thema besser den Mund halten!
:

Jedenfalls macht Candymker deutlich wie die Moralapostelei von Polen und anderen zu bewehrten ist, nämlich als irrelevantes Geschwätz feindlicher Heuchler, dem mit betonter Geringschätzung begegnet werden sollte.

Alfred
12.08.2009, 16:27
Jedenfalls macht Candymker deutlich wie die Moralapostelei von Polen und anderen zu bewehrten ist, nämlich als irrelevantes Geschwätz feindlicher Heuchler, dem mit betonter Geringschätzung begegnet werden sollte.

Sie es mal andersrum. Wenn wir alle sind, dann sind die dran. Alles hat auch irgendwo sein Gutes.

Götz
12.08.2009, 16:31
Sie es mal andersrum. Wenn wir alle sind, dann sind die dran. Alles hat auch irgendwo sein Gutes.

Mir wäre es lieber sie wären zuerst dran und wir würden anschließend die Warteschlange vor dem Abgrund der Geschichte verlassen.:cool:

Alfred
12.08.2009, 16:34
Mir wäre es lieber sie wären zuerst dran und wir würden anschließend die Warteschlange vor dem Abgrund der Geschichte verlassen.:cool:

Das wäre mir auch lieber, ist aber nicht mehr erreichbar. ;(

Mr Capone-E
12.08.2009, 16:42
Die Taten sind verjährt und 99% der Deutschen wissen nichtmal was Hereros sind. Also Scheiss drauf!

arnd
12.08.2009, 16:47
Leider wird in der Brd keine andere Meinung geduldet.

Wen du Recht hättest ,dann würden hier einige schon lange nicht mehr schreiben können ,weil man sie weggesperrt hätte. Du verwechselst da was mit der ehemaligen DDR.

Alfred
12.08.2009, 16:52
Wen du Recht hättest ,dann würden hier einige schon lange nicht mehr schreiben können ,weil man sie weggesperrt hätte. Du verwechselst da was mit der ehemaligen DDR.

Ich habe recht. Selbst das Forum musste seinen Standort schon in die USA verlegen.
Andere erhalten bis zu 12 Jahre Haft für Meinungsverbrechen.

arnd
12.08.2009, 16:58
Ich habe recht. Selbst das Forum musste seinen Standort schon in die USA verlegen.
Andere erhalten bis zu 12 Jahre Haft für Meinungsverbrechen.

Das stimmt und ich bin auch gegen jegliche Einschränkung der Meinungsfreiheit. Aus diesen Fällen allerdings den Schluss zu ziehen ,in diesem Land dürfe niemand mehr eine oppositionelle Meinung offen sagen ist absurd.

Michel
12.08.2009, 17:09
Lest mal das Buch von

Claus Nordbruch
Völkermord an den Herero in Deutsch-Südwestafrika?

Widerlegung einer Lüge
(Grabert Verlag, 262 Seiten, von 2004)

Mehr sage ich dazu nicht, will ja nicht als Leugner eines Völkermordes dastehen.

Der rechte Hirte
12.08.2009, 17:42
Hab ich die Schnauze voll.
In ganz Deutschland stolpert man, über gegen uns gerichtete Denkmäler.
Am Irakkrieg sind wir natürlich auch schuld, zum:kotz:

http://www.welt.de/politik/article1822560/Deutsche_sollen_Mitschuld_am_Irak_Krieg_tragen.htm l

Esreicht!
12.08.2009, 18:00
Die Taten sind verjährt und 99% der Deutschen wissen nichtmal was Hereros sind. Also Scheiss drauf!


Das sieht aber der Türke im Bundestag anders:


Linke für Herero-Entschädigung

Deutliche Kritik an Versöhnungsinitiative des Entwicklungsministeriums
Abgeordnete der Linksfraktion im Bundestages unterstützen die Forderung der Herero nach
Entschädigung für den deutschen Völkermord vor rund 100 Jahren.

Hüseyin Aydin, Obmann der Linksfraktion im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung, erklärte gegenüber dem ND, er unterstütze die Auffassung, dass die Nachfahren der
Überlebenden des deutschen Völkermords »einen Anspruch auf materielle Entschädigung« hätten...

http://www.hueseyin-aydin.de/article/86..html (23.06.2006)


Ha,ha,ha ein Türke im Bundestag fordert für die Hereros Entschädigung, eine weitere kabarettistische Einlage auf dem untergehenden Narrenschiff namens "Wir sind Deutschland"!

kd

Vril
12.08.2009, 18:02
Die Taten sind verjährt und 99% der Deutschen wissen nichtmal was Hereros sind. Also Scheiss drauf!

Meinst du die Nach-Nachfahren der Hereros verzichten freiwillig auf das Geld wenn deutsche Gutmensch-Politiker mit gesenktem Haupt den Geldbeutel zücken?

Vril
12.08.2009, 18:03
Hüseyin Aydin, Obmann der Linksfraktion

Warum verwundert mich das jetzt nicht ....

Alfred
12.08.2009, 18:04
Das stimmt und ich bin auch gegen jegliche Einschränkung der Meinungsfreiheit. Aus diesen Fällen allerdings den Schluss zu ziehen ,in diesem Land dürfe niemand mehr eine oppositinelle Meinung offen sagen ist absurd.

Du siehst doch, gerade an diesem Fall, das man nun anfängt zu zahlen. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Andere Meinungen als die das Deutschland schuldig ist werden nicht öffentlich zugelassen, man verschweigt diese bewusst in den Medien.

Alfred
12.08.2009, 18:05
Das sieht aber der Türke im Bundestag anders:




Ha,ha,ha ein Türke im Bundestag fordert für die Hereros Entschädigung, eine weitere kabarettistische Einlage auf dem untergehenden Narrenschiff namens "Wir sind Deutschland"!

kd

Die Linkspartei mal wieder. War irgendwie klar.

arnd
12.08.2009, 18:09
Meinst du die Nach-Nachfahren der Hereros verzichten freiwillig auf das Geld wenn deutsche Gutmensch-Politiker mit gesenktem Haupt den Geldbeutel zücken?

Ich glaube kaum ,dass Deutschland in diesem Fall einen Cent an Hereros zahlen wird.
Dann müßten auch sämtliche europäischen Staaten an die Ureinwohner Amerikas zahlen . Nein Vril ,hier fließt kein Geld.

Vril
12.08.2009, 18:23
Ich glaube kaum ,dass Deutschland in diesem Fall einen Cent an Hereros zahlen wird.
Dann müßten auch sämtliche europäischen Staaten an die Ureinwohner Amerikas zahlen . Nein Vril ,hier fließt kein Geld.

Die anderen Staaten sind auch nicht so extrem mit Schuldkomplexen beladen wie wir wegen dem III. Reich und dem Holocaust, nein arnd, das letzte Wort ist in dem Fall noch nicht gesprochen und ich bin mir sicher wir werden zahlen.

Ich erinnere dich wenn es so weit ist. ;)

Götz
12.08.2009, 19:13
Hüseyin Aydin, Obmann der Linksfraktion

Warum verwundert mich das jetzt nicht ....

Derartige "Entschädigungen" sollten die Linke und die Günen aus ihren Parteikassen abdrücken, dadurch könnten sie ihre Betroffenheit auch für die Allgemeinheit glaubwürdig zum Ausdruck bringen, sofern sie sich nicht anschließend wieder durch veruntreute Steuergelder schadlos halten würden.

Hier wäre endlich einmal ein Ansatz für sinnvolle Privatisierungen innerhalb unseres Staates, nämlich bei solchen "Entschädigungszahlungen". Warum macht sich die FDP nicht auch dafür stark ?

roxelena
12.08.2009, 19:19
Es wird mit Sicherheit kein Geld wegen des Völkermordes an den Hereros fliessen.

Dafür sorgen schon die regierenden Ovambos in Windhoek. Wie auch im übrigen Afrika sind sich die Stämme untereinander nicht grün.

Allerdings hat Namibia auf Beschluss des Bundestages 1978 grosszügige Hilfe versprochen und auch erfüllt.

Aber nicht unter dem Titel Wiedergutmachung

Vril
12.08.2009, 19:24
Derartige "Entschädigungen" sollten die Linke und die Günen aus ihren Parteikassen abdrücken, dadurch könnten sie ihre Betroffenheit auch für die Allgemeinheit glaubwürdig zum Ausdruck bringen, sofern sie sich nicht anschließend wieder durch veruntreute Steuergelder schadlos halten würden.


Zumindest für die Linkspartei müsste es ja kein Problem sein haben die doch bestimmt noch auf irgendwelchen Auslandskonten (Schweiz, Liechtenstein und sonstwo) das SED Parteivermögen gehortet und das war ja schon ein schöner Batzen Geld.


In Liechtenstein vermuten Experten auch versunkene Millionen der DDR-Staatspartei SED

Bis 2006 hatten die bis zu 85 Ermittler der Kommission 1,6 Milliarden Euro aufgespürt und sichergestellt. Den größten Anteil machten Gelder des SED und der Gewerkschaft FDGB aus.

http://www.stern.de/politik/deutschland/bundesfinanzministerium-kein-interesse-an-sed-vermoegen-613005.html

Also ran an die Kohle der Linken dann kann es für einen guten Zweck eingesetzt werden.

Alfred
12.08.2009, 19:28
Zumindest für die Linkspartei müsste es ja kein Problem sein haben die doch bestimmt noch auf irgendwelchen Auslandskonten (Schweiz, Liechtenstein und sonstwo) das SED Parteivermögen gehortet und das war ja schon ein schöner Batzen Geld.


In Liechtenstein vermuten Experten auch versunkene Millionen der DDR-Staatspartei SED

Bis 2006 hatten die bis zu 85 Ermittler der Kommission 1,6 Milliarden Euro aufgespürt und sichergestellt. Den größten Anteil machten Gelder des SED und der Gewerkschaft FDGB aus.

http://www.stern.de/politik/deutschland/bundesfinanzministerium-kein-interesse-an-sed-vermoegen-613005.html

Also ran an die Kohle der Linken dann kann es für einen guten Zweck eingesetzt werden.

Aus deinem Verlinkten Artikel :

" Zu den spektakulärsten Entdeckungen der UKPV zählte das SED-Geschäft mit dem jordanischen Waffenhändler Abdul Majid Younes. Der hatte im Februar 1990 die "Islamische Religionsgemeinschaft" gegründet und von der SED eine "Grundversorgung" von 75 Millionen DDR-Mark erhalten.

Also arbeitet die Linkspartei ja schon recht gut mit Islamischen Mörden zusammen.

Götz
12.08.2009, 19:32
Zumindest für die Linkspartei müsste es ja kein Problem sein haben die doch bestimmt noch auf irgendwelchen Auslandskonten (Schweiz, Liechtenstein und sonstwo) das SED Parteivermögen gehortet und das war ja schon ein schöner Batzen Geld.


In Liechtenstein vermuten Experten auch versunkene Millionen der DDR-Staatspartei SED

Bis 2006 hatten die bis zu 85 Ermittler der Kommission 1,6 Milliarden Euro aufgespürt und sichergestellt. Den größten Anteil machten Gelder des SED und der Gewerkschaft FDGB aus.

http://www.stern.de/politik/deutschland/bundesfinanzministerium-kein-interesse-an-sed-vermoegen-613005.html

Also ran an die Kohle der Linken dann kann es für einen guten Zweck eingesetzt werden.


Insbesondere könnten dann auch die Opfer der Stasi endlich aus der richtigen Quelle entschädigt werden.

arnd
12.08.2009, 19:33
Es wird mit Sicherheit kein Geld wegen des Völkermordes an den Hereros fliessen.

Dafür sorgen schon die regierenden Ovambos in Windhoek. Wie auch im übrigen Afrika sind sich die Stämme untereinander nicht grün.

Allerdings hat Namibia auf Beschluss des Bundestages 1978 grosszügige Hilfe versprochen und auch erfüllt.

Aber nicht unter dem Titel Wiedergutmachung

Namibia hat auf Beschluss des Bundestages Hilfe versprochen ??????

Wir haben also diese Kolonie doch noch an der Backe.:D

roxelena
12.08.2009, 19:35
Insbesondere könnten dann auch die Opfer der Stasi endlich aus der richtigen Quelle entschädigt werden.

Hat die Stasi etwas mit dem Gemetzel am Waterberg 1904 zu tun?

Götz
12.08.2009, 19:44
Hat die Stasi etwas mit dem Gemetzel am Waterberg 1904 zu tun?

Nicht daß ich wüßte, allerdings leben deren Opfer und Täter ,im Gegensatz zu deren Gegenstücken bei der Niederlage der Hereros am Waterberg, zum großen Teil noch, eine Entschädigung ist in ihrem Falle sicher um einige Größenordnungen angemessener als bei den Hereros, dies gilt natürlich auch für eine entspechende Verurteilung und Verfolgung der Täter bzw deren "Rechtsnachfolger".

Alfred
12.08.2009, 20:28
Insbesondere könnten dann auch die Opfer der Stasi endlich aus der richtigen Quelle entschädigt werden.

Nee...soweit geht die Justiz doch nicht in unserem Land.

Alfred
12.08.2009, 20:29
Hat die Stasi etwas mit dem Gemetzel am Waterberg 1904 zu tun?

Die Deutschen Opfer wurden bisher nicht endschädigt. Ob einige der Hereros sich später von der Stasi beschäftigen liessen weiss ich nicht.

Voortrekker
12.08.2009, 20:38
Dafür steht auch in Südwest ein Denkmal für die gefallenen Deutschen:

http://www.freiburg-postkolonial.de/pics/Reiterdenkmal-2.jpg

http://www.freiburg-postkolonial.de/pics/Reiterdenkmal-Tafel.jpg

Mr Capone-E
12.08.2009, 20:41
Das sieht aber der Türke im Bundestag anders:




Ha,ha,ha ein Türke im Bundestag fordert für die Hereros Entschädigung, eine weitere kabarettistische Einlage auf dem untergehenden Narrenschiff namens "Wir sind Deutschland"!

kd

Wenn ich kein Deutscher wäre, würde ich über diese Schmierenkomödie lachen!

arnd
12.08.2009, 20:43
Wenn ich kein Deutscher wäre, würde ich über diese Schmierenkomödie lachen!

Gerade wir als Deutsche sollten darüber lachen.

Andreas63
12.08.2009, 22:43
Lest mal das Buch von

Claus Nordbruch
Völkermord an den Herero in Deutsch-Südwestafrika?

Widerlegung einer Lüge
(Grabert Verlag, 262 Seiten, von 2004)

Mehr sage ich dazu nicht, will ja nicht als Leugner eines Völkermordes dastehen.
Das habe ich mir auch schon vor längerer Zeit geholt, bin aber noch nicht dazu gekommen, es zu lesen. Das werde ich nun in Kürze nachholen. Überhaupt ist Claus Nordbruch sehr empfehlenswert.

Cinnamon
12.08.2009, 23:00
Wie erbärmlich sind wir eigentlich? Es wurde hier ja kaum erwähnt (nur die Welt tat das dies anscheinend), ich musste eine namibische deutschsprachige Onlinezeitung anklicken um es zu erfahren:

http://www.az.com.na/politik/sam-nujoma.87652.php

Namibias Expräsident, der Rassist Sam Nujoma, griff die deutsche Lutherische Kirche Namibias an und ihre "weißen Freunde". Er kündigte an, Deutschen in die Köpfe zu schießen wenn sie sich nicht benähmen und auch auf uns Deutschland-Deutsche zu schießen, wenn wir ihnen hülfen.

Hier hätte ich von Merkel und Steinmeier tatsächlich eine harte Rede erwartet. Nach dem Motto: Wenn Namibia das tut, heißt es am nächsten Tag wieder Deutsch-Südwest-Afrika!

Cinnamon
12.08.2009, 23:17
Hat die Stasi etwas mit dem Gemetzel am Waterberg 1904 zu tun?

Es gab kein Gemetzel am Waterberg. Da wurde nur ein wildgewordener Busch-Stamm niedergeworfen.

Alfred
12.08.2009, 23:28
Dafür steht auch in Südwest ein Denkmal für die gefallenen Deutschen:

http://www.freiburg-postkolonial.de/pics/Reiterdenkmal-2.jpg

http://www.freiburg-postkolonial.de/pics/Reiterdenkmal-Tafel.jpg

Kein Wort von Deutschen Opfern in der Presse, Typisch. Aber welch Glück das dieses Mahnmal nicht im Einzugsbereich der Brd steht, es wäre geschliffen worden. Geschändet werden solche Mahnmale von der Linksantifa ja ständig.

derRevisor
12.08.2009, 23:33
Das mit dem "Gemetzel am Waterberg" soll wohl ein schlechter Witz sein?

Das war eine zwar harte Schlacht, die aber, aus deutscher Sicht, bestenfalls mit einem Unentschieden endete.

Das Ziel, die Herero zu besiegen wurde nicht erreicht. Im Gegenteil, die deutschen Truppen waren nach der Schlacht kaum noch kampf- und einsatzfähig und die Herero konnten unbehelligt vom Schlachtfeld abziehen. Das dann das ganze Volk mit Sack und Pack in die Wüste zog, um dort dann kläglich zu verdursten, dafür können ja wohl nicht die Deutschen verantwortlich gemacht werden.

Cinnamon
12.08.2009, 23:37
Das mit dem "Gemetzel am Waterberg" soll wohl ein schlechter Witz sein?

Das war eine zwar harte Schlacht, die aber, aus deutscher Sicht, bestenfalls mit einem Unentschieden endete.

Das Ziel, die Herero zu besiegen wurde nicht erreicht. Im Gegenteil, die deutschen Truppen waren nach der Schlacht kaum noch kampf- und einsatzfähig und die Herero konnten unbehelligt vom Schlachtfeld abziehen. Das dann das ganze Volk mit Sack und Pack in die Wüste zog, um dort dann kläglich zu verdursten, dafür können ja wohl nicht die Deutschen verantwortlich gemacht werden.

Nun, man ließ die Herero ja nicht aus der Omaheke entkommen, das war natürlich falsch. Aber man darf das, was von Trotha tat nicht entkontextualisieren und so tun, als seien die Herero die gewesen, die sich ja nur gewehrt haben.

derRevisor
12.08.2009, 23:49
Haben die Herero es denn versucht? Mir ist nicht bekannt, dass eine Herero-Delegation von Trotha die Kapitulation angeboten hat.

Ausonius
12.08.2009, 23:51
Haben die Herero es denn versucht? Mir ist nicht bekannt, dass eine Herero-Delegation von Trotha die Kapitulation angeboten hat.

Von Trotha hat in seinem berühmt-berüchtigten Aufruf Verhandlungen und eine Kapitulation ausgeschlossen.

derRevisor
12.08.2009, 23:52
So wirds erzählt. das ist aber eine bloße (Schutz-)Behauptung. Der Beweis dazu kann niemals erbracht werden.

Haben die Herero es denn nun versucht und wurde ihr Anliegen abgewiesen?

Das von Trotha nach der mißglückten Schlacht, für die Heimat den starken Mann spielen musste ist doch auch klar. So eng würde ich seine Worte nicht auslegen.

Cinnamon
13.08.2009, 08:50
So wirds erzählt. das ist aber eine bloße (Schutz-)Behauptung. Der Beweis dazu kann niemals erbracht werden.

Haben die Herero es denn nun versucht und wurde ihr Anliegen abgewiesen?

Das von Trotha nach der mißglückten Schlacht, für die Heimat den starken Mann spielen musste ist doch auch klar. So eng würde ich seine Worte nicht auslegen.

Ja, die haben angeboten aufzugeben. Allerdings hätte ich dieses Angebot sehr mit Vorsicht genossen und auf der Ausweisung der Herero aus Südwest bestanden. Später wurden gefangene Herero in Arbeitslager gesteckt und kamen dort zu einem großen Teil um.

Felix Krull
13.08.2009, 08:58
Was passiert eigentlich, wenn den deutschen Gutmenschen bald die entsetzlichen Völkermorde ausgehen, an denen ihre Opas, Ur-Opas und Ur-ur-Opas beteiligt waren?

Ich habe fürs erste jedenfalls noch einen Vorschlag:

Deutschland hat im Rahmen einer Multi-Nationalen Faschisten-Truppe auch an der Niederschlagung des Boxeraufstandes in China teilgenommen. Da ist doch auchmal endlich ein Mahnmal fällig, und natürlich entsprechende Zahlungen.

Dem Erfinder des Giftgas-Einsatzes gegen Zivilpersonen haben die Briten übrigens völlig schamlos ein Denkmal gesetzt. Außerdem haben diese Saubermänner auch das berüchtigte KZ erfunden.

Götz
13.08.2009, 10:03
Von Trotha hat in seinem berühmt-berüchtigten Aufruf Verhandlungen und eine Kapitulation ausgeschlossen.

Da wurde wieder einmal ein markiger Spruch eines Deutschen von den Briten gegen unser Land verwendet, die Hereros wurden nicht in die Omaheke Wüste getrieben, sondern wählten diese Rückzugsroute freiwillig, Trotha nutzte die Gelegenheit um diesen Fehler als von ihm erzwungen auszugeben und seinen recht mageren Sieg am Waterberg, bei dem man lediglich 20 Hereroleichen fand, die durchaus deren Gesamtverluste im Gefecht gewesen sein könnten, vor Kaiser und Vaterland aufzuwerten. Die Hereos hätten problemlos in eine andere Richtung ausbrechen können.In der Praxis nahm man später durchaus Kapitulationen der Hereros an, orientierte sich bei deren Behandlung aber bedauerlicherweise daran wie die Briten mit den Buren während des Burenkrieges umgesprungen sind und sperrte sie in Konzentrationslager, wo viele von ihnen an Seuchen starben. Man könnte somit auch den Briten einen Genozidversuch an den Buren unterstellen, wenn man auch bei ihnen die ethische Mikrometerschraube ,die bei den Deutschen regelmäßig Verwendung findet, ansetzt.

Ausonius
13.08.2009, 12:02
Man könnte somit auch den Briten einen Genozidversuch an den Buren unterstellen, wenn man auch bei ihnen die ethische Mikrometerschraube ,die bei den Deutschen regelmäßig Verwendung findet, ansetzt.

Man "kann... nicht nur... unterstellen" - es war wohl einer. Dass die Schlacht am Waterberg nicht so verlief, wie Trotha es im Nachhinein darstellte, mag ja sein. Dennoch äußerte er unbestritten Vernichtungsabsichten gegenüber den Aufständischen.

Ausonius
13.08.2009, 12:03
Ja, die haben angeboten aufzugeben. Allerdings hätte ich dieses Angebot sehr mit Vorsicht genossen und auf der Ausweisung der Herero aus Südwest bestanden.

Ja, immerhin war das deren Heimat...

Felix Krull
13.08.2009, 12:05
Dennoch äußerte er unbestritten Vernichtungsabsichten gegenüber den Aufständischen.
Die gute Absicht mag man ihm ja unterstellen, aber er war weit davon entfernt dieses here Ziel auch zu erreichen. Insofern: stalinistische Umkehrlogik, wie immer.

Ausonius
13.08.2009, 12:20
Die gute Absicht mag man ihm ja unterstellen, aber er war weit davon entfernt dieses here Ziel auch zu erreichen. Insofern: stalinistische Umkehrlogik, wie immer.

Wieso "gute Absicht"? Da sieht man mal wieder die Verlogenheit von euch Nationalisten. Immerhin waren die Deutschen in Südwest ja auch "Zuwanderer", nicht?

Felix Krull
13.08.2009, 12:27
Wieso "gute Absicht"? Da sieht man mal wieder die Verlogenheit von euch Nationalisten. Immerhin waren die Deutschen in Südwest ja auch "Zuwanderer", nicht?

Sie waren Kolonisten mit besten Absichten. Die haben sich nichtmal unter fadenscheinigen Ausreden einen ganzen Kontinent unter den Nagel gerissen, wie die lieben Briten in Australien. Oder ganze Landstriche präventiv entvölkert, wie die Juden in Israel oder die netten Amerikaner.

Ausonius
13.08.2009, 12:30
Sie waren Kolonisten mit besten Absichten. Die haben sich nichtmal unter fadenscheinigen Ausreden einen ganzen Kontinent unter den Nagel gerissen, wie die lieben Briten in Australien. Oder ganze Landstriche präventiv entvölkert, wie die Juden in Israel oder die netten Amerikaner.

Da hast du wohl noch nichts von der Berlin-Konferenz gehört...
Als Kolonialherren haben sich die Deutschen nicht anders verhalten als Briten und Franzosen.

Felix Krull
13.08.2009, 12:33
Da hast du wohl noch nichts von der Berlin-Konferenz gehört...
Als Kolonialherren haben sich die Deutschen nicht anders verhalten als Briten und Franzosen.
Selbst wenn das so wäre, weshalb wird dann ausgerechnet den Deutschen dieser minimale Abschnitt ihrer Geschichte so vehement unter die Nase gerieben, hm? Das benuzten doch solche linken Politkasper wie Du ausschließlich für ihre Zwecke.

Ausonius
13.08.2009, 12:41
Selbst wenn das so wäre, weshalb wird dann ausgerechnet den Deutschen dieser minimale Abschnitt ihrer Geschichte so vehement unter die Nase gerieben, hm? Das benuzten doch solche linken Politkasper wie Du ausschließlich für ihre Zwecke.

Nun, es gab auch Deutsche, die für eine andere Kolonialpolitik eintraten, etwa August Bebel oder Paul Rohrbach. Von denen halte ich dementsprechend mehr als von Lüderitz und Trotha.

Felix Krull
13.08.2009, 12:49
Nun, es gab auch Deutsche, die für eine andere Kolonialpolitik eintraten, etwa August Bebel oder Paul Rohrbach. Von denen halte ich dementsprechend mehr als von Lüderitz und Trotha.
Es spielt gar keine Rolle was Du von wem hälst, wichtiger ist heute, wie mit Geschichtsverfälschungen Politik in Deutschland gemacht wird. Nur darum geht es.

Götz
13.08.2009, 12:52
Da hast du wohl noch nichts von der Berlin-Konferenz gehört...
Als Kolonialherren haben sich die Deutschen nicht anders verhalten als Briten und Franzosen.

Dies sollte doch eher ein Argument für die Entlastung der Deutschen vor dem moralischen Zeigefinger der britischen "Ankläger" sein, die, wie du richtig erkannt hast, recht fleissig und heftig Steine im Glashaus werfen.

http://www.youtube.com/watch?v=Jg4MKIUi34w

Ausonius
13.08.2009, 12:54
Es spielt gar keine Rolle was Du von wem hälst, wichtiger ist heute, wie mit Geschichtsverfälschungen Politik in Deutschland gemacht wird. Nur darum geht es.

Was ist denn an der Darstellung Trothas verfälscht? Vielmehr wollen Nationalisten die Geschichte verfälschen, weil sie kein kritisches Verhältnis zur Nation entwickeln, sondern sich pausenlos selber verherrlichen wollen.

Cinnamon
13.08.2009, 13:08
Ja, immerhin war das deren Heimat...

Und? Sie haben gemordet, geraubt, gebrandschatzt. Sie haben unbewaffnete Männer vor deren Familien abgeschlachtet. Das Hererovolk wurde zu Recht des Gebietes von Deutsch-Südwest verwiesen.

Ausonius
13.08.2009, 13:10
Dies sollte doch eher ein Argument für die Entlastung der Deutschen vor dem moralischen Zeigefinger der britischen "Ankläger" sein, die wie du richtig erkannt hast recht fleissig und heftig Steine im Glashaus werfen.

Ich sehs umgekehrt: die imperialistische Politik weltweit war ein großer Fehler; hierzulande hat man das anscheinend erkannt, anderswo gilt es vielleicht noch, nachzubessern. Wobei es mir immer so scheint, dass eher die Franzosen als die Engländer ihre Kolonialzeit zu positiv sehen.

Felix Krull
13.08.2009, 13:14
Was ist denn an der Darstellung Trothas verfälscht? Vielmehr wollen Nationalisten die Geschichte verfälschen, weil sie kein kritisches Verhältnis zur Nation entwickeln, sondern sich pausenlos selber verherrlichen wollen.

Die von Dir herbei phantasierten "Nationalisten" haben aber keinen nennenswerten Einfluß auf Bildung, Politik und Medien im bundesdeutschen Antifa-Staat. Sie vertreten eine winzige Minderheitenmeinung, deren Bekämpfung Du Dich anscheinend sehr verschrieben hast. Das Wahrheits-Ministerium wirft Dir einen Knochen hin, und Du stürzt Dich darauf wie ein ausgehungerter Straßenköter. Das Verhältnis zu Staat und Nation definieren seit über 20 Jahren schon längst Deine Rot-Grünen Freunde. Es gibt objektiv gesagt aus dieser Warte nichts, worüber Du und Deinesgleichen sich noch beschweren müßten.

Cinnamon
13.08.2009, 13:16
Ich sehs umgekehrt: die imperialistische Politik weltweit war ein großer Fehler; hierzulande hat man das anscheinend erkannt, anderswo gilt es vielleicht noch, nachzubessern. Wobei es mir immer so scheint, dass eher die Franzosen als die Engländer ihre Kolonialzeit zu positiv sehen.

Ich sehe die Kolonialzeit nicht durchweg als positiv, sie hat aber positive Seiten gehabt. Immerhin wurde Afrika so erst ins 20. Jahrhundert geführt.

Ausonius
13.08.2009, 13:16
Und? Sie haben gemordet, geraubt, gebrandschatzt. Sie haben unbewaffnete Männer vor deren Familien abgeschlachtet. Das Hererovolk wurde zu Recht des Gebietes von Deutsch-Südwest verwiesen.

Beschäftige dich mal genauer mit dem Thema.
Selbst die anderen großen Persönlichkeiten in der Südwest-Verwaltung, wie Trothas Vorgänger Leutwein oder der einstige Gouverneur Hermann von Wissmann, hielten Trotha für unfähig und kritisierten seine Herero-Politik.

Die Herero wurden - ähnlich wie die Eingeborenen in den anderen Kolonien - von den wirtschaftlich relevanten Gebieten abgedrängt. In einem Wüstenland wie Namibia ist sowas fatal. Natürlich ermordeten sie Siedler, aber die Kolonialtruppen waren auch nicht zimperlich, wie etwa die Landnahme in Kamerun zeigt.

Cinnamon
13.08.2009, 13:18
Beschäftige dich mal genauer mit dem Thema.
Selbst die anderen großen Persönlichkeiten in der Südwest-Verwaltung, wie Trothas Vorgänger Leutwein oder der einstige Gouverneur Hermann von Wissmann, hielten Trotha für unfähig und kritisierten seine Herero-Politik.

Die Herero wurden - ähnlich wie die Eingeborenen in den anderen Kolonien - von den wirtschaftlich relevanten Gebieten abgedrängt. In einem Wüstenland wie Namibia ist sowas fatal. Natürlich ermordeten sie Siedler, aber die Kolonialtruppen waren auch nicht zimperlich, wie etwa die Landnahme in Kamerun zeigt.

Ich habe mich damit befasst. Die Kolonialverwaltung wollte nicht, das die Herero ausgerottet werden, aber man war nicht abgeneigt, was eine Ausweisung des Volkes anging.

Du tust übrigens jetzt so, als würde das deutsche Vorgehen in Kamerun oder eben in Südwest die Morde der Herero irgendwie legitimieren oder rechtfertigen.

Ausonius
13.08.2009, 13:22
Ich sehe die Kolonialzeit nicht durchweg als positiv, sie hat aber positive Seiten gehabt. Immerhin wurde Afrika so erst ins 20. Jahrhundert geführt.

Mir scheint, die Afrikaner hatten bisher nicht so viel davon... überall, wo Kolonien entstanden, wurde die Eigenwirtschaft der Afrikaner systematisch zerstört. Die deutschen Kolonien entstanden sogar im Ursprung ausschließlich auf Initiative von Privatpersonen und Unternehmen. Da sich unter den Einheimischen Widerstand regte und zugleich die Firmen oft nicht direkt an die Produktionsstandorte von Gütern herankamen, riefen sie das deutsche Reich zu Hilfe, dass Militär- und Polizeiaktionen begann.

Quo vadis
13.08.2009, 13:22
Selbst wenn das so wäre, weshalb wird dann ausgerechnet den Deutschen dieser minimale Abschnitt ihrer Geschichte so vehement unter die Nase gerieben, hm? Das benuzten doch solche linken Politkasper wie Du ausschließlich für ihre Zwecke.

Größtmöglicher Schaden für´s deutsche Volk ist halt größtmöglichste Satisfaction für diese geistigen Amöben.In normalen, souveränen Ländern würden diese Leute gnadenlos vom Acker gejagd, in Absurdistan gibts extra Staatsknete für diese Zersetzer und Quislinge.

Götz
13.08.2009, 13:22
Ich sehs umgekehrt: die imperialistische Politik weltweit war ein großer Fehler; hierzulande hat man das anscheinend erkannt, anderswo gilt es vielleicht noch, nachzubessern. Wobei es mir immer so scheint, dass eher die Franzosen als die Engländer ihre Kolonialzeit zu positiv sehen.

Aus der heutigen Sicht ist es nicht allzu schwer die Fehler die in dieser Zeit gemacht wurden zu erkennen und mit dem selbstgefälligen Lächeln moralischer Überlegenheit zu verurteilen. Ähnlich werden wohl unsere Nachfahren über die
Mächtigen unserer Zeit urteilen.

Ausonius
13.08.2009, 13:24
Du tust übrigens jetzt so, als würde das deutsche Vorgehen in Kamerun oder eben in Südwest die Morde der Herero irgendwie legitimieren oder rechtfertigen.

Tut es das nicht? In dieser Zeit gab es kein Völkerrecht, dass beide Seiten befolgt hätten. Die Kolonialtruppen brachten Frauen und Kinder um, die Aufständischen taten es auch.
Die entscheidende Frage ist hier für mich die Rechtmäßigkeit der Herrschaft.

Quo vadis
13.08.2009, 13:27
Beschäftige dich mal genauer mit dem Thema.
Selbst die anderen großen Persönlichkeiten in der Südwest-Verwaltung, wie Trothas Vorgänger Leutwein oder der einstige Gouverneur Hermann von Wissmann, hielten Trotha für unfähig und kritisierten seine Herero-Politik.

Die Herero wurden - ähnlich wie die Eingeborenen in den anderen Kolonien - von den wirtschaftlich relevanten Gebieten abgedrängt. In einem Wüstenland wie Namibia ist sowas fatal. Natürlich ermordeten sie Siedler, aber die Kolonialtruppen waren auch nicht zimperlich, wie etwa die Landnahme in Kamerun zeigt.

Du kannst es drehen und wenden wie du willst.Ausgerechnet Länder wie England z.b., die deinem Brötchengeber Absurdistan in allen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Belangen Vorgaben machen, setzen ausschließlich ihren Kolonialtruppen Denkmale und nicht den Aufständischen.Buren KZ´s usw. gar kein Thema, natürlich auch nicht für willige Systembüttel.Pharisäer halt.

Ausonius
13.08.2009, 13:28
Aus der heutigen Sicht ist es nicht allzu schwer die Fehler die in dieser Zeit gemacht wurden zu erkennen und mit dem selbstgefälligen Lächeln moralischer Überlegenheit zu verurteilen. Ähnlich werden wohl unsere Nachfahren über die
Mächtigen unserer Zeit urteilen.

Die Gründung der Kolonien war keine Herzensangelegenheit Bismarcks und sie entstanden aus korporativen Initiativen hinaus. Da die Unternehmen auf die Hilfe des Staates angewiesen waren, blieben die meisten Kolonien bis 1918 reine Zuschussunternehmungen, die niemals wirtschaftlich das abwarfen, was man sich erhofft hatte. Ausnahmen bildete die produktive Südseekolonie Samoa und Tsingtao, dass ohnehin eher ein Militärstützpunkt war, aber auch wirtschaftlich recht erfolgreich.

Auch aus "nationaler" Sicht gibt es m.E. kein Grund, die Kolonien als besondere deutsche Erfolgsgeschichte herauszustellen - außer man argumentiert derart plump, dass man die Größe eines Volkes nach der Ausdehnung seines Territoriums bemisst.

Felix Krull
13.08.2009, 13:29
Die Herero wurden - ähnlich wie die Eingeborenen in den anderen Kolonien - von den wirtschaftlich relevanten Gebieten abgedrängt.
Irrtum, die haben sie verkauft, Sportsfreund. Bleib wenigstens einmal bei der Wahrheit. Das ist außerdem doch heute ein beliebtes Argument gegen die Palästinenser, die haben doch ihr Land auch freiwillig und großflächig an die Juden verkauft, bevor Israel gegründet wurde.

Cinnamon
13.08.2009, 13:30
Tut es das nicht? In dieser Zeit gab es kein Völkerrecht, dass beide Seiten befolgt hätten. Die Kolonialtruppen brachten Frauen und Kinder um, die Aufständischen taten es auch.
Die entscheidende Frage ist hier für mich die Rechtmäßigkeit der Herrschaft.

2 x Unrecht ergibt nicht Recht. Wie oft muss man das eigentlich sagen?

Misteredd
13.08.2009, 13:30
Die Taten sind verjährt und 99% der Deutschen wissen nichtmal was Hereros sind. Also Scheiss drauf!

Hier sind die Vorgänge ein wenig aufgearbeitet :

http://www.deutsche-schutzgebiete.de/schlacht_am_waterberg.htm

Von einem Völkermord kann keine Rede sein. Es gab keine Massacker, es gab keine Massenhinrichtungen, nur einen seltsamen Kampf im Busch.

Ausonius
13.08.2009, 13:31
Du kannst es drehen und wenden wie du willst.Ausgerechnet Länder wie England z.b., die deinem Brötchengeber Absurdistan in allen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Belangen Vorgaben machen, setzen ausschließlich ihren Kolonialtruppen Denkmale und nicht den Aufständischen.

Ich hab es doch schon geschrieben: wir tun das nicht, und ich finde die deutsche Position zur Kolonialgeschichte besser als die englische. Wobei dort und gerade auch in Holland auch mittlerweile ein differenziertes Bild zum Thema herrscht, als du es darstellst.

Ausonius
13.08.2009, 13:32
2 x Unrecht ergibt nicht Recht. Wie oft muss man das eigentlich sagen?

Du kannst nicht heutige völkerrechtliche Masstäbe anlegen, nach denen diese Kolonien gar nicht erst entstanden wären.

Cinnamon
13.08.2009, 13:33
Du kannst nicht heutige völkerrechtliche Masstäbe anlegen, nach denen diese Kolonien gar nicht erst entstanden wären.

Doch, das kann ich und das tue ich auch. Die Herero waren Mörder und Banditen. Man hat den Stamm in die Wüste geschickt und da sind sie dann eben geblieben. Mit einem ausgerasteten Buschstamm, der deutsche Bürger ermordet hat konnte man nur so fertig werden.

Misteredd
13.08.2009, 13:34
Tut es das nicht? In dieser Zeit gab es kein Völkerrecht, dass beide Seiten befolgt hätten. Die Kolonialtruppen brachten Frauen und Kinder um, die Aufständischen taten es auch.
Die entscheidende Frage ist hier für mich die Rechtmäßigkeit der Herrschaft.


Nun, gerade dazu habe ich keinen Beleg gefunden. Der seltsame Befehl des von Trotha spart Frauen und Kinder aus. Er wurde auch erst Wochen nach der Flucht der HErero erlassen, als niemand mehr wusste, wo diese Nomaden waren.

Sowohl der Reichstag, der Reichskanzler und der sogar der Kaiser haben diesen Befehl sofort nach Kenntnisnahme widerrufen - was will man eigentlich mehr?

Ein übermotivierter erfolgloser General, der noch nachdem im der Gegner entkommen ist versucht martialisch aufzutreten und von allen Verantwortlichen sofort zurückgepfiffen wird.

Götz
13.08.2009, 13:34
Die Gründung der Kolonien war keine Herzensangelegenheit Bismarcks und sie entstanden aus korporativen Initiativen hinaus. Da die Unternehmen auf die Hilfe des Staates angewiesen waren, blieben die meisten Kolonien bis 1918 reine Zuschussunternehmungen, die niemals wirtschaftlich das abwarfen, was man sich erhofft hatte. Ausnahmen bildete die produktive Südseekolonie Samoa und Tsingtao, dass ohnehin eher ein Militärstützpunkt war, aber auch wirtschaftlich recht erfolgreich.

Auch aus "nationaler" Sicht gibt es m.E. kein Grund, die Kolonien als besondere deutsche Erfolgsgeschichte herauszustellen - außer man argumentiert derart plump, dass man die Größe eines Volkes nach der Ausdehnung seines Territoriums bemisst.

Es fehlte den Deutschen die Zeit Infrastrukturen in ihren Kolonnien aufzubauen, hätten sie mehr Zeit gehabt die dortigen Ressourcen zu erschließen und zu nutzen, hätten die Kolonnien durchaus Profit abwerfen können, insbesondere auch Namibia, da man dort reiche Diamantenvorkommen entdeckte. Auch waren umtriebige Nachbarn die Unruhen in deutschen Kolonnien schürten eine Belastung und ein nicht unwesentlicher Kostenfaktor für die deutschen "Schutzgebiete".

Wenn es einen wesentlicher Fehler gab den man speziell den Deutschen in Bezug auf ihre Kolonnien vorwerfen kann, ist es der, daß sie das Prinzip "teile und herrsche" in der Praxis nicht verstanden zu haben schienen, statt gekaufte Popanze der Einheimischen für die Drecks und Messerarbeit einzusetzen, wie es beispielsweise die Briten in ihren Kolonnien machten, führten sie diese aus manischer Kontrollsucht selbst aus, erhöhten damit unnötig ihre Unbeliebtheit und ihre Kosten, statt die Einheimischen gegeneinander aufzuhetzen und dabei der lachende Dritte zu sein.

Felix Krull
13.08.2009, 13:34
Du kannst nicht heutige völkerrechtliche Masstäbe anlegen, nach denen diese Kolonien gar nicht erst entstanden wären.

Sehr witzig. Mit genau dieser "Logik" wurde aber das "Mahnmal" gerechtfertigt: heutige Maßstäbe auf damals anwenden.

Misteredd
13.08.2009, 13:37
Nun, man ließ die Herero ja nicht aus der Omaheke entkommen, das war natürlich falsch. Aber man darf das, was von Trotha tat nicht entkontextualisieren und so tun, als seien die Herero die gewesen, die sich ja nur gewehrt haben.


Die Omaheke hat eine Fläche von 84.731,9 Quadratkilometern - wie will man die mit einer Schutztruppe von 15.000 Mann abriegeln? Und das gegen einen Gegner der 80.000 Menschen und mindestens 4000 Kämpfer hat?

Cinnamon
13.08.2009, 13:39
Die Omaheke hat eine Fläche von 84.731,9 Quadratkilometern - wie will man die mit einer Schutztruppe von 15.000 Mann abriegeln? Und das gegen einen Gegner der 80.000 Menschen und mindestens 4000 Kämpfer hat?

Zumindest gegen Südwest hat man das gemacht. Ich verstehe auch nicht, warum die Herero nicht einfach zu ihren britischen Freunden nach Britisch-Betschuanaland (heute Botswana) sind.

Schwarzer Rabe
13.08.2009, 13:41
Die Hereros wurde zurecht bestraft! Normalerweise hätte dieser sinnlose Negerstamm komplett ausradiert werden müssen. Leider war der Deutsche auch hier viel zu gutmütig und inkonsequent...

Cinnamon
13.08.2009, 13:44
Die Hereros wurde zurecht bestraft! Normalerweise hätte dieser sinnlose Negerstamm komplett ausradiert werden müssen. Leider war der Deutsche auch hier viel zu gutmütig und inkonsequent...

Wie immer übertreibst du maßlos, Rabe. Warum hätte man die ausradieren sollen? Es hat gereicht sie auszuweisen.

Misteredd
13.08.2009, 13:46
Zumindest gegen Südwest hat man das gemacht. Ich verstehe auch nicht, warum die Herero nicht einfach zu ihren britischen Freunden nach Britisch-Betschuanaland (heute Botswana) sind.

Das sind sie doch - sonst wären sie ja nicht freiwillig in die Wüste hinein. Der Anführer Samuel Maharero ließ sich jedenfalls anch den Kämpfen ebendort nieder.

Felix Krull
13.08.2009, 13:46
Die Hereros wurde zurecht bestraft! Normalerweise hätte dieser sinnlose Negerstamm komplett ausradiert werden müssen. Leider war der Deutsche auch hier viel zu gutmütig und inkonsequent...

Als Engländer würde Dir hier niemand solche Auswürfe übel nehmen.

Misteredd
13.08.2009, 13:53
Es war den Herero gelungen, sich aus der Umklammerung der deutschen Truppen zu lösen und in Richtung Britisch Betschuanaland (http://de.wikipedia.org/wiki/Betschuanaland) abzuziehen. Eine sofortige Verfolgung durch die Schutztruppe wäre nach den Regeln der Kriegsführung erforderlich gewesen. Sie erfolgte nicht, da die Soldaten nach zweitägiger Schlacht dazu nicht mehr in der Lage waren. Damit war die Schlacht am Waterberg für Gen. v. Trotha ein klarer Fehlschlag. Die Entscheidung, in Richtung Betschuanaland abzuziehen war vermutlich deshalb getroffen worden, weil die Briten schon vor der Schlacht den Herero für den Fall der Niederlage Asyl zugesagt hatten. Außerdem hatte es im Bereich des Waterberges geregnet und man konnte davon ausgehen, dass es in der Omaheke-Steppe ausreichend Wasser für den Durchzug geben würde. Hinzu kam für die Abziehenden der Vorteil, dass sie den nachrückenden Truppen durch Vergiften der Wasserstellen mit Tierkadavern die Verfolgung unmöglich machen konnten. Diese Taktik beinhaltete aber auch das Risiko des eigenen Untergangs bei Wassermangel, da der Rückweg damit abgeschnitten war. Die Katastrophe, die nun über die Herero in der Omaheke hereinbrach und wohl einigen tausend Menschen das Leben kostete, ist somit auch auf eine Fehleinschätzung der Wassersituation in diesem Gebiet zurückzuführen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_am_Waterberg


Nun steht hier nichts von einem aktiven in die Wüste treiben, da der Gegner sich selbst dem Zugriff entzog und selbst entschied in durch die Wüste in das zugesagte Exil zu gehen. Dort kam zumindest der Anführer der Herero auch an.

Wie kann man einen Völkermord begehen, wenn man der Opfer nicht habhaft wird ?

bernhard44
16.08.2009, 12:06
http://wiedenroth-karikatur.de/KariAblage0908/WK090812_KriegsverraeterRehabilitierungSteuern.jpg
mit freundlicher Genehmigung von:http://wiedenroth-karikatur.de

Agano
16.08.2009, 12:20
Völkermord, daß ich nicht lache.

Die haben ihr Maul zu weit aufgerissen, dann hat man ihnen den schwarzen Arsch versohlt. Damals eine gängige Praxis, die unbotmäßigen, frechen, faulen Neger zur Raison bringen.

Heute geht so was natürlich nicht mehr so einfach.
Schade eigentlich.geistloses gequatsche. keinen weiteren kommentar dazu! richard

Van der Graf Generator
16.08.2009, 16:01
So einen Dreck wie so ein Schuldkultdenkmal gibt es in CA nicht.

Margrit
16.08.2009, 20:31
Mal sehen, ob sich nicht noch etwas finden läßt, das vor 500 Jahren passiert und wir deswegen noch den Geldbeutel aufmachen müssen.
Mittlerweile sollten wir die Kirche wirklich im Dorf lassen, sonst wird das nix mehr mit der Zukunft.
Für die rote Heidi ist das sicher Wasser auf ihren Mühlen.




das sit ja genau der Punkt. In unserem eigenen Land sind Kräfte am Werk, die nciht wolen, dass Deutschland eine Zukunft aht.
Deutschalnd muß verschwinden. Das ist die Parole

Übrigens, in ca. 50 Jahren werden dann die Nachfahren der heutigen 1 €-Jobber klagen wegen Zwangsarbeit und Entschädigung fordern

Kreuzbube
16.08.2009, 21:57
Die Kolonialpolitik des Kaiserreichs war keine besonders gute Idee. Bismarck sah den Ärger mit Wilden und Halbwilden voraus - aber die Idioten in Berlin wußten ja alles besser; wie immer!

Reginald
18.08.2009, 22:49
Getrübte Versöhnung (http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/1874866_Mahnmal-fuer-ermordete-Herero-Getruebte-Versoehnung.html)

http://www.der-elefant-bremen.de/020_AKTIONEN/01_AKTION_09/zBILDER/Elefant_Namibia1_09.jpg

Eine Ablasszahlung erscheint unerlässlich. Das Gutmenschen-Ministerium regt an, nutzlose, deutsche Hartz IV Kinder zu Arbeitsmaßnahmen zu verpflichten. (http://www.derwesten.de/nachrichten/politik/2009/7/11/news-125304811/detail.html)

Dort hatten die Kolonialherren vor genau 105 Jahren den Herero-Aufstand niedergemetzelt.


wie Du schreibst, AUFSTAND.

Durch die Englaender* wurde die Hereros dazu aufgestachelt. (Der Neid der Englaender auf das Deutsche Reich und seine Erfolge war grenzenlos und ist es immer noch)

Aufstaende in ihren Kolonien, z.B. India, wurden genauso gehandhabt. Niedermetzeln.

roxelena
04.10.2009, 17:27
Traditionelle Führer der Herero und Nama fordern die in Deutschland befindlichen Gebeine ihrer Vorfahren zurück. Dazu haben sie gestern ein Positionspapier unterzeichnet, das nun dem Kabinett vorgelegt sowie an die Bundesrepublik weitergeleitet werden soll.
„Wir wollen in Frieden leben. Die Geschichte ist vorbei, jetzt wollen wir neue Geschichte schreiben. Wir wollen nicht Krieg gegen Deutschland führen, denn wir haben genügend Kriege ausgefochten.“

http://www.az.com.na/politik/gebeine-sollen-bald-and-heimkehren-and.94518.php

Im Archiv der Universität Freiburg und der Berliner Charite' lagern noch 60 Schädel von Hereros und Nama aus der Zeit des Völkermordes der Deutschen an der einheimischen Bevölkerung.

die Schädel sollen feierlich auf dem Heldenfriedhof bei Windhoek beigesetzt werden

Deutschland wird immer wieder mit dem Völkermord an Afrikanern konfontiert

von Richthofen
04.10.2009, 17:31
Deutschland wird immer wieder mit dem Völkermord an Afrikanern konfontiert

Deutschland wird immer mit irgendetwas konfrontiert das irgendwann in der Vergangenheit geschehen ist und womit kein lebender Deutscher etwas zu tun gehabt hat...

Möge man doch bitte die Knochen via DHL an die Stammesleute senden und endlich ein Kapitel des Buches "Der böse Deutsche" für immer schließen - Danke.

Kreuzbube
04.10.2009, 17:34
Man könnte denen einreden, daß sich die Seelen&Gebeine ihrer Vorfahren in den jetzigen in D. lebenden Negern befinden. Die können sie gern zurückhaben!:)

Cinnamon
04.10.2009, 17:36
Die Handlungen gegen die Herero und Nama begannen erst, nachdem die Hereros und Nama angefangen hatten, deutsche Siedler zu massakrieren. Und zwar äußerst brutal. Die Herero sollten sich erstmal für diese Massaker entschuldigen.

Sterntaler
04.10.2009, 17:41
haben sich schon die Römer gemeldet, wegen der Schlacht im Teuteburger Wald?

JensVandeBeek
04.10.2009, 17:49
Fordern ?

Das scheint ein beliebteste Wort zu sein.

Irgendwie haben die "Jungs" immer was Gemeinsames!

roxelena
04.10.2009, 17:54
Ich verstehe nicht warum man den Hereros und Namas nicht die Gebeine, ihrer von brutalen deutschen Kolonialtruppen, ermordeten Vorfahren, zurückgibt

Cinnamon
04.10.2009, 17:56
Ich verstehe nicht warum man den Hereros und Namas nicht die Gebeine, ihrer von brutalen deutschen Kolonialtruppen, ermordeten Vorfahren, zurückgibt

Ich verstehe nicht, warum man sich überhaupt mit den Hereros und Namas befasst, die sich bis heute nicht für die Massaker entschuldigt haben, die ihre Vorfahren unter unschuldigen, unbewaffneten deutschen Siedlern angerichtet haben.

Geronimo
04.10.2009, 18:00
Ich verstehe nicht warum man den Hereros und Namas nicht die Gebeine, ihrer von brutalen deutschen Kolonialtruppen, ermordeten Vorfahren, zurückgibt

Mensch Lenchen, bring doch endlich mal `ne Diät zu Ende. Das hebt auch die Stimmung wieder.....:))

Don
04.10.2009, 18:01
Ich verstehe nicht warum man den Hereros und Namas nicht die Gebeine, ihrer von brutalen deutschen Kolonialtruppen, ermordeten Vorfahren, zurückgibt

Weil sie die alten Knochen einen Scheißdreck interessieren. Worum es geht ist der beizulegende Scheck.

Candymaker
04.10.2009, 18:01
Das Massaker an den Herero durch die Deutschen war der erste Völkermord des 20.Jahrhunderts.



Die Kriegführung Trothas zielte auf die vollständige Vernichtung der Herero ab („Ich glaube, dass die Nation als solche vernichtet werden muß […]“[2]) und wurde darin insbesondere vom Chef des Generalstabs Alfred Graf von Schlieffen („Der entbrannte Rassenkampf ist nur durch die Vernichtung einer Partei abzuschließen.“) sowie von Kaiser Wilhelm II. unterstützt[3], sein Vorgehen gilt in der Wissenschaft daher als erster Völkermord des 20. Jahrhunderts.[4][5][6][7][8][9][10][11]

http://de.wikipedia.org/wiki/Aufstand_der_Herero_und_Nama

Cinnamon
04.10.2009, 18:02
Das Massaker an den Herero durch die Deutschen war der erste Völkermord des 20.Jahrhunderts.

Hallo? Das ändert nichts daran, dass das Hererovolk angefangen hatte, Siedler zu massakrieren.

Cinnamon
04.10.2009, 18:03
Weil sie die alten Knochen einen Scheißdreck interessieren. Worum es geht ist der beizulegende Scheck.

Das sollten sie auch statt eines Schecks bekommen.

Candymaker
04.10.2009, 18:04
Weil sie die alten Knochen einen Scheißdreck interessieren. Worum es geht ist der beizulegende Scheck.

Das kannst du nicht automatisch behaupten. Ein Anrecht auf die sterblichen Überreste ihrer Vorfahren haben sie jedenfalls. Wenn sie einen Scheck wollen, dann werden sie ihn noch einfordern.

Candymaker
04.10.2009, 18:07
Hallo? Das ändert nichts daran, dass das Hererovolk angefangen hatte, Siedler zu massakrieren.

Das ändert nichts daran, dass die Deutschen Siedler dort nichts zu suchen hatten, übrigens genauso wenig wie auch die Briten, Franzosen oder Belgier. Ein Volk auf seinem eigenen Land auszulöschen ist ganz klar Völkermord.

Cinnamon
04.10.2009, 18:09
Das ändert nichts daran, dass die Deutschen Siedler dort nichts zu suchen hatten, übrigens genauso wenig wie auch die Briten, Franzosen oder Belgier. Ein Volk auf seinem eigenen Land auszulöschen ist ganz klar Völkermord.

Handelten die Hereros etwa richtig. als sie Leute abgeschlachtet haben?

roxelena
04.10.2009, 18:11
Handelten die Hereros etwa richtig. als sie Leute abgeschlachtet haben?

Sie hatten sie nicht abgeschlachtet sondern nach international gültigem Kriegsrecht abgemurkst

Cinnamon
04.10.2009, 18:15
Sie hatten sie nicht abgeschlachtet sondern nach international gültigem Kriegsrecht abgemurkst

Nach deiner Logik hat von Trotha dann auch das Recht gehabt, sie abzumurksen.

Würfelqualle
04.10.2009, 18:15
Man sollte den Inhalt eines vollgeschissenen Dixiklos nach Afrika schicken.

Candymaker
04.10.2009, 18:16
Handelten die Hereros etwa richtig. als sie Leute abgeschlachtet haben?

RIchtig handeln?? Das kannst du vielleicht einen Europäer fragen, aber nicht ein archaisches Naturvolk. Trotzdem haben auch Wilde das Recht auf Leben, Respekt und Heimat, selbst wenn sie nur Wilde sind. Vor 100 Jahren dachten die Leute ja bekanntlich ganz anders, was sich lückenlos bis zum ideologischen Wahn vom Untermenschentum im 2.WK fortsetzte.Für die Hereros waren die Deutschen schlicht und einfach dominante Eindringlinge, die ihnen ihr Land wegnahmen und die sie bekämpften.

Cinnamon
04.10.2009, 18:18
RIchtig handeln?? Das kannst du vielleicht einen Europäer fragen, aber nicht ein archaisches Naturvolk. Trotzdem haben auch Wilde das Recht auf Leben, Respekt und Heimat, selbst wenn sie nur Wilde sind. Für die Hereros waren die Deutschen schlicht und einfach dominante Eindringlinge, die ihnen ihr Land wegnahmen und die sie bekämpften. Vor 100 Jahren dachten die Leute ja bekanntlich ganz anders, was sich lückenlos bis zum ideologischen Wahn vom Untermenschentum im 2.WK fortsetzte.

Es gibt keinen Grund, sich von einem archaischen Naturvolk abgschlachten zu lassen.

Vril
04.10.2009, 18:20
Meinetwegen könnte man den Hereros die sterblichen Überreste ihrer Vorfahren zuschicken damit diese sie würdig bestatten können, damit hätte ich keinerlei Probleme, doch wie es dem Zeitungsartikel zu entnehmen ist sollen diese ja in einer Art „historischen Museum“ zur Schau ausgestellt werden, mir schwant böses auf was dieses "Museum" hinausläuft, eine Art Yad Vashem der Hereros damit das heutige Deutschland zu Kreuze kriechen kann und damit eventuelle Wiedergutmachungsforderungen der Hereros doch noch erfüllt werden.



Muinjangue und Riruako erklärten gleichermaßen, dass die Gebeine nicht beerdigt, sondern in einem „historischen Museum“ aufbewahrt werden sollen ...

http://www.az.com.na/politik/gebeine-sollen-bald-and-heimkehren-and.94518.php

Praetorianer
04.10.2009, 18:22
Das ändert nichts daran, dass die Deutschen Siedler dort nichts zu suchen hatten, übrigens genauso wenig wie auch die Briten, Franzosen oder Belgier. Ein Volk auf seinem eigenen Land auszulöschen ist ganz klar Völkermord.

Nur, wenn Deutsche das tun. Wenn Briten Buren abschlachten oder Belgier Kongolesen hat das mit Völkermord nichts zu tun.

Fernandinho
04.10.2009, 18:44
Meinetwegen könnte man den Hereros die sterblichen Überreste ihrer Vorfahren zuschicken damit diese sie würdig bestatten können, damit hätte ich keinerlei Probleme, doch wie es dem Zeitungsartikel zu entnehmen ist sollen diese ja in einer Art „historischen Museum“ zur Schau ausgestellt werden, mir schwant böses auf was dieses "Museum" hinausläuft, eine Art Yad Vashem der Hereros damit das heutige Deutschland zu Kreuze kriechen kann und damit eventuelle Wiedergutmachungsforderungen der Hereros doch noch erfüllt werden.

Wenn die Hereros vorab deutsche Siedler ermordet haben, wollen wir selbstverständlich im Gegenzug deren Gebeine haben. Sollte man unsere Landsleute so unpfleglich behandelt haben, dass deren Knochen nicht mehr vorhanden sind, gibt es auch keine Rückgabe von Hereroschädeln.

Ich weiß es nicht, nehme aber doch an, dass wir Wirtschaftshilfe zahlen. Die wird ganz einfach um evtl. erpresste Summen gekürzt.
:D

roxelena
04.10.2009, 18:50
Unserem zukünftigen Aussenminister würde es gut zu Gesichte stehen, wenn ihn seine erste Dienstreise nach dem ehemaligen Deutsch-Südwestafrika führen würde.

Am Waterberg, an dem die deutschen Kolonialtruppen auf abscheuliche Art und Weise ein ganzes Volk dahinmetzelte, kann dann der FDP-Fuzzy mit einem Kniefall die deutsche Schuld an den Hereros und Namas anerkennen.

Cinnamon
04.10.2009, 18:52
Unserem zukünftigen Aussenminister würde es gut zu Gesichte stehen, wenn ihn seine erste Dienstreise nach dem ehemaligen Deutsch-Südwestafrika führen würde.

Am Waterberg, an dem die deutschen Kolonialtruppen auf abscheuliche Art und Weise ein ganzes Volk dahinmetzelte, kann dann der FDP-Fuzzy mit einem Kniefall die deutsche Schuld an den Hereros und Namas anerkennen.

Das einzige, was ein deutscher Außenminister dort tun sollte ist, die Entschuldigung der Herero für ihr Massaker entgegenzunehmen.

Cinnamon
04.10.2009, 18:53
Nur, wenn Deutsche das tun. Wenn Briten Buren abschlachten oder Belgier Kongolesen hat das mit Völkermord nichts zu tun.

Fängt schon damit an, dass weder die Kongolesen noch die Buren vorher Belgier oder Briten abgeschlachtet haben.

CarlCarlsen
04.10.2009, 19:29
Unserem zukünftigen Aussenminister würde es gut zu Gesichte stehen, wenn ihn seine erste Dienstreise nach dem ehemaligen Deutsch-Südwestafrika führen würde.

Am Waterberg, an dem die deutschen Kolonialtruppen auf abscheuliche Art und Weise ein ganzes Volk dahinmetzelte, kann dann der FDP-Fuzzy mit einem Kniefall die deutsche Schuld an den Hereros und Namas anerkennen.

Welchen tieferen Sinn sollte das denn bitte haben? Es ist davon auszugehen, daß niemand, der damals daran war, heute noch lebt. Schuld hatten allenfalls unsere Vorfahren und da Schuld immer etwas Individuelles ist, ist eine Exkulpation unnötig. Ansonsten drängt sich einem mal wieder der Verdacht auf, daß sowohl Eröffnung des Strangs als auch Deine Partizipation an demselben nur der Provokation und der Hetze gegen böse Imperialisten dienlich sind. Auch wenn ich zugeben muß, daß man über die Legitimität der Stationierung deutscher Truppen in Afrika geteilter Meinung sein kann, aber allein die Herangehensweise in obigem Zitat erweckt nicht gerade den Eindruck, als solle es einer sachlichen Diskussion Vorschub leisten.

Sterntaler
04.10.2009, 19:34
Das einzige, was ein deutscher Außenminister dort tun sollte ist, die Entschuldigung der Herero für ihr Massaker entgegenzunehmen.

und entspechende Entschädigungszahlungen der Neger.

Sterntaler
04.10.2009, 19:35
Man sollte den Inhalt eines vollgeschissenen Dixiklos nach Afrika schicken.

oder ins Meer versenken mit samt den Knochen. Lol.

roxelena
04.10.2009, 19:39
und entspechende Entschädigungszahlungen der Neger.

Dein Niveau bewegt sich allerdings weit unterhalb des Obengenannten

Don
04.10.2009, 19:40
Das kannst du nicht automatisch behaupten. Ein Anrecht auf die sterblichen Überreste ihrer Vorfahren haben sie jedenfalls. Wenn sie einen Scheck wollen, dann werden sie ihn noch einfordern.

Gott was sind hier für Geistesgrößen unterwegs. Wann in der Menschheitsgeschichte haben irgendwelche Völker einen derartigen Aufstand wegen einiger alter Knochen gemacht? Wie blind und retardiert muß man eigentlich sein um den wahren Grund für dieses moralintriefende Vorgehen nicht zu begreifen?

Aber wenn es dir Spaß macht: geh hin und fange mit dem weltweiten Schädelaustausch an. Fang gleich an, es sind eine Menge.

Sterntaler
04.10.2009, 19:41
wir nehmen auch Naturalien , Rohstoffe, als Entschädigung durch die Neger.

Don
04.10.2009, 19:49
Das Massaker an den Herero durch die Deutschen war der erste Völkermord des 20.Jahrhunderts.

Das steht in wiki, nicht wahr?`Sicher steht da auch noch was von Rassismus und Fachismus usw. Mit deutsch als Adjektiv natürlich.

Merk dir, zu Beginn des 20sten Jahrhunderts gab es noch keinen Völkermord. Es gab auch noch keinen Rassimus. Man schlachtete eben ab wen man nicht leiden konnte ohne dabei in große Gewissenskonflikte zu geraten.
Übrigens etwas, das die Herero genauso praktizierten. Nur verschätzten sie sich geringfügig in der Wirksamkeit moderner Waffentechnik.

Black Jack
04.10.2009, 20:05
Deutschland wird immer mit irgendetwas konfrontiert das irgendwann in der Vergangenheit geschehen ist und womit kein lebender Deutscher etwas zu tun gehabt hat...



Richtig. Und es freut mich das hier zu hören, umso mehr, als ich hinter deiner Aussage andere Schwingungen wahrzunehmen glaube, als das sonst bei solchen Gelegenheiten der Usus hier im Forum ist.

Wofür die Folgegenerationen dennoch verantwortlich sind, ist die Interpretation dieser Vergangenheit. Und die fällt leider meistens misserabel aus.

Alpha Scorpii
04.10.2009, 20:08
Unserem zukünftigen Aussenminister würde es gut zu Gesichte stehen, wenn ihn seine erste Dienstreise nach dem ehemaligen Deutsch-Südwestafrika führen würde.

Am Waterberg, an dem die deutschen Kolonialtruppen auf abscheuliche Art und Weise ein ganzes Volk dahinmetzelte, kann dann der FDP-Fuzzy mit einem Kniefall die deutsche Schuld an den Hereros und Namas anerkennen.

Also erstens wurde dort kein ganzes Volk niedergemetzelt, noch gab es dort einen Völkermord. Wer so doof ist freiwillig mit seinem ganzen Anhang in eine wasserlose Wüste zu ziehen, kann sich darüber bei niemand anderen beklagen.
Natürlich, glaubten die damaligen Führer der Eingeborenen richtigerweise, daß die deutsche Armee ihnen dorthin nicht folgen konnten, speziell nachdem sie alle Brunnen in der Nähe zerstört und vergiftet habe.
Dummerweise haben sie aber das Ausmaß des Regenfalls und den Füllstand von geheimen Cisternen/Wasserstellen falsch eingeschätzt.
Wenn sie sich schneller ergeben hätten, dann wären weniger Leute verdurstet.

Was Eroberungen und Kriegszüge betrifft, Deutschland ist regelmäßig von seinen Nachbarn verheert worden, wenn Deutschland selbst mal zu Eroberungen schreitet wie jedes Volk auf diesem Planeten, dann soll das plötzlich ein Verbrechen sein?

Lächerliche Doppelmoral!

Du darfst dich gern den ganzen Tag im Staub wälzen wenn dir das Spaß macht, verlang aber nicht von anderen deinen Perversionen zu folgen. Aber Du hast wahrscheinlich gar keine Absicht dich selbst zu erniedrigen, Du willst dich nur daran ergötzen wenn Andere dies auf deinen Befehl tun sollen.

von Richthofen
04.10.2009, 23:27
Richtig. Und es freut mich das hier zu hören, umso mehr, als ich hinter deiner Aussage andere Schwingungen wahrzunehmen glaube, als das sonst bei solchen Gelegenheiten der Usus hier im Forum ist.

Wofür die Folgegenerationen dennoch verantwortlich sind, ist die Interpretation dieser Vergangenheit. Und die fällt leider meistens misserabel aus.

Falls sie hinter meiner Aussage rechte Töne zu hören vermögen werter Black Jack, so muss ich Sie leider enttäuschen, falls ich sie jetzt aber falsch verstanden haben sollte, so entschuldige ich mich.
Allerdings ich bin Demokrat, kein Dummkopf, auch mir fällt auf, dass unser Land immer noch für Verbrechen büßen muss, an denen nahezu kein heute lebender Deutscher beteiligt war.

Natürlich muss ein Andenken an die von Deutschen begangenen Verbrechen aufrecht gehalten werden, allein schon damit den Deutschen immer in Bewusstsein bleibt, dass extremistische politische Parteien, ob nun links oder rechts, diesem Land und seine Bürgern immer nur Unheil und Verderben bereitet haben.
Aber nach so vielen Jahren, sollte man auch langsam einmal beginnen, die Verbrechen die an Deutschen begangen wurden aufzuarbeiten und für deren Opfer ebenfalls Denkmäler zu errichten.
Und dabei darf es dann auch kein "aber" geben, im Sinne von "Aber die Deutschen haben zuerst Verbrechen begangen und die anderen Verbrechen waren nur Antworten darauf"

98% aller im Jahre 2009 lebenden Deutschen haben nichts, aber auch garnichts mit den Verbrechen der Nazis zu tun, allein schon weil sie damals noch sehr jung waren, oder noch garnicht geboren. Die echten Täter sind entweder schon tot, untergetaucht oder wurden abgeurteilt.
Sich selbst, für eine von unseren Großvätern begangene Tat zu geißeln ist das falsche Signal; Falsch für unsere Kinder die im Glauben erzogen werden, als Deutsche automatisch einen Makel anhaften zu haben und auch falsch gegenüber anderen Nationen, wo teilweise Verbrechen in gleicher, oder größerer Anzahl begangen worden sind und wo man lange mit diesen Taten abgeschlossen hat.
Wenn man eine Wunde hat und sie dauernd willentlich offenhält, wird diese eine hässliche Narbe hinterlassen oder gar niemals heilen und irgendwann zu einem bösartigen Ekzem, welches den Körper von innen heraus vergiftet.
Wenn wir uns dauernd selber geißeln, wird Deutschland niemals wieder eine unbefangene, nationale Identität bekommen und unsere Kinder und Kindeskinder werden niemals in den Genuss kommen, stolz sein zu können in eine großen, demokratischen Nation zu leben die zwar dunkle Kapitel hatte, aber dafür lange gebüßt hat und die sich auf allen Ebenen zu einer friedliebenden, freiheitlichen Nation innerhalb der westlichen Staatengemeinschaft gewandelt hat.

Erinnerung ja, aber erstens nicht in diesem, schon fast grotesken Ausmaß und zweitens auch an die Verbrechen die man an Deutschen begangen hat.

WIENER
04.10.2009, 23:35
Das ändert nichts daran, dass die Deutschen Siedler dort nichts zu suchen hatten, übrigens genauso wenig wie auch die Briten, Franzosen oder Belgier. Ein Volk auf seinem eigenen Land auszulöschen ist ganz klar Völkermord.

Genau aus diesen Grund haben auch Musln nix in Deutschland zu suchen.

WIENER
04.10.2009, 23:37
Sie hatten sie nicht abgeschlachtet sondern nach international gültigem Kriegsrecht abgemurkst

Du bist ja echt saudeppert, unglaublich was du für einen Scheiß du da daherlabberst.

Rumburak
04.10.2009, 23:39
Traditionelle Führer der Herero und Nama fordern die in Deutschland befindlichen Gebeine ihrer Vorfahren zurück. Dazu haben sie gestern ein Positionspapier unterzeichnet, das nun dem Kabinett vorgelegt sowie an die Bundesrepublik weitergeleitet werden soll.
„Wir wollen in Frieden leben. Die Geschichte ist vorbei, jetzt wollen wir neue Geschichte schreiben. Wir wollen nicht Krieg gegen Deutschland führen, denn wir haben genügend Kriege ausgefochten.“

http://www.az.com.na/politik/gebeine-sollen-bald-and-heimkehren-and.94518.php

Im Archiv der Universität Freiburg und der Berliner Charite' lagern noch 60 Schädel von Hereros und Nama aus der Zeit des Völkermordes der Deutschen an der einheimischen Bevölkerung.

die Schädel sollen feierlich auf dem Heldenfriedhof bei Windhoek beigesetzt werden

Deutschland wird immer wieder mit dem Völkermord an Afrikanern konfontiert

Ein Lacher kurz vorm schlafen gehen ist doch nicht schlecht!:D

Rumburak
04.10.2009, 23:48
Das ändert nichts daran, dass die Deutschen Siedler dort nichts zu suchen hatten, übrigens genauso wenig wie auch die Briten, Franzosen oder Belgier. Ein Volk auf seinem eigenen Land auszulöschen ist ganz klar Völkermord.

Niemand wurde ausgelöscht, jedenfalls nicht von Deutschen! Die Hereros haben sich durch unkluge Taktik in der Wüste selbst umgebracht. Das ist bewiesen.
Es gab wohl kaum eine Kolionalmacht die besser mit den Menschen in ihren Gebieten umging wie die Deutschen!!
Engländer, Portugiesen, Holländer, Spanier hingegen haben gewütet wie die Viecher!!

Rumburak
04.10.2009, 23:50
Man sollte den Inhalt eines vollgeschissenen Dixiklos nach Afrika schicken.

Hätten wir eine Regierung würden wir sie für die Frechheit einfach besetzen.

Paul Felz
04.10.2009, 23:52
Niemand wurde ausgelöscht, jedenfalls nicht von Deutschen! Die Hereros haben sich durch unkluge Taktik in der Wüste selbst umgebracht. Das ist bewiesen.
Es gab wohl kaum eine Kolionalmacht die besser mit den Menschen in ihren Gebieten umging wie die Deutschen!!
Engländer, Portugiesen, Holländer, Spanier hingegen haben gewütet wie die Viecher!!

Richtig. Insdesondere Infrastruktur, Bildung und Ackerbau blühte erst "unter" den Deutschen.

Rumburak
05.10.2009, 00:01
Richtig. Insdesondere Infrastruktur, Bildung und Ackerbau blühte erst "unter" den Deutschen.

Aber keiner unserer sogenannten Vertreter wird ähnliches äußern. Nur gut, daß wir noch selbst denken können.
Der degenerierte Rest schämt sich zu Tode über das böse deutsche Volk!!

Alpha Scorpii
05.10.2009, 00:09
Richtig. Insdesondere Infrastruktur, Bildung und Ackerbau blühte erst "unter" den Deutschen.

Reine Geldverschwendung.

Rumburak
05.10.2009, 00:13
Reine Geldverschwendung.

Warum? Diese Kolonie gehörte eben zum Reich und wurde ausgebaut. Ich denke daß es den Schwarzen sehr viel besser gehen würde wenn es immer noch so wär.
Übrigens ist Namibia mein Auswanderungsland Nummer eins wenn es mal soweit ist.

Paul Felz
05.10.2009, 00:14
Reine Geldverschwendung.

Im Nachhinein gesehen: ja.

Geronimo
05.10.2009, 00:53
Warum? Diese Kolonie gehörte eben zum Reich und wurde ausgebaut. Ich denke daß es den Schwarzen sehr viel besser gehen würde wenn es immer noch so wär.
Übrigens ist Namibia mein Auswanderungsland Nummer eins wenn es mal soweit ist.

Habe ich auch mal gedacht. Mach dir aber mal die Realität da gewärtig. Da ist eine gewalttätige schwarze Regierung die die weisse Minderheit, speziell die deutschen Farmer, brutal unterdrückt! Simbabwe läßt grüßen! Besorg dir also besser gleich ein G3 oder so und dann drauf....Und...wenn du das überlebt und gewonnen hast, wird dir die UNO den Hals umdrehen! Denn das darf ja gar nicht sein...

Ich könnte jetzt noch `ne Menge über Deutsch-Südwest schreiben. Lasse ich aber lieber.

Schlüppa
05.10.2009, 01:12
Es ist schon ein Unding, dass deutsche Medien solchen Scheiss überhaupt veröffentlichen.
Wenn sie die Knochen haben wollen, sollen sie einen leeren Karton mit Rückporto schicken und gut ist.
Dann können sich sich an den Gebeinen erfreuen, sie zermahlen und als Potenzmittel verwenden.

Gruß vom Schlüppa

Arthas
05.10.2009, 03:34
Das ändert nichts daran, dass die Deutschen Siedler dort nichts zu suchen hatten, übrigens genauso wenig wie auch die Briten, Franzosen oder Belgier. Ein Volk auf seinem eigenen Land auszulöschen ist ganz klar Völkermord.

Richtig. Und dieses dann auch noch als sein eigenes zu beanspruchen setzt dem ganzen noch die Krone auf, Pole.

Nationalix
05.10.2009, 05:54
Unserem zukünftigen Aussenminister würde es gut zu Gesichte stehen, wenn ihn seine erste Dienstreise nach dem ehemaligen Deutsch-Südwestafrika führen würde.

Am Waterberg, an dem die deutschen Kolonialtruppen auf abscheuliche Art und Weise ein ganzes Volk dahinmetzelte, kann dann der FDP-Fuzzy mit einem Kniefall die deutsche Schuld an den Hereros und Namas anerkennen.

:lach: :lach:

Roxi, hat Dein Arzt Dir die falschen Pillen verschrieben?. :hihi:

SAMURAI
05.10.2009, 07:49
Na ja, es werden sich doch irgendwelche Schweineknochen finden. Die können sie dann auch gleich noch verzehren.

Agano
05.10.2009, 08:14
Traditionelle Führer der Herero und Nama fordern die in Deutschland befindlichen Gebeine ihrer Vorfahren zurück. Dazu haben sie gestern ein Positionspapier unterzeichnet, das nun dem Kabinett vorgelegt sowie an die Bundesrepublik weitergeleitet werden soll.
„Wir wollen in Frieden leben. Die Geschichte ist vorbei, jetzt wollen wir neue Geschichte schreiben. Wir wollen nicht Krieg gegen Deutschland führen, denn wir haben genügend Kriege ausgefochten.“

http://www.az.com.na/politik/gebeine-sollen-bald-and-heimkehren-and.94518.php

Im Archiv der Universität Freiburg und der Berliner Charite' lagern noch 60 Schädel von Hereros und Nama aus der Zeit des Völkermordes der Deutschen an der einheimischen Bevölkerung.

die Schädel sollen feierlich auf dem Heldenfriedhof bei Windhoek beigesetzt werden

Deutschland wird immer wieder mit dem Völkermord an Afrikanern konfontiertmeinen segen haben sie, meine zustimmung auch!

wird eh zeit, dass so einiges noch bereinigt wird, was wir an den hacken haben. und es wird zeit, dass einiges BEENDET wird, was wir noch an den hacken haben und damit meine ich diese widerwärtige holocaust-industrie, die auf dem rücken unzählig ermordeter menschen ihren reibach gemacht haben und *entlassen* werden sollten. richard

Agano
05.10.2009, 08:15
Na ja, es werden sich doch irgendwelche Schweineknochen finden. Die können sie dann auch gleich noch verzehren.

ich finde dein geschnacke nicht angemessen und verbitte mir das im namen aller, die diese sache ernstzunehmen wissen. deshalb halte lieber deinen mund!!! richard

Falk
05.10.2009, 08:18
Die Handlungen gegen die Herero und Nama begannen erst, nachdem die Hereros und Nama angefangen hatten, deutsche Siedler zu massakrieren. Und zwar äußerst brutal. Die Herero sollten sich erstmal für diese Massaker entschuldigen.

Nun ja, mit dem Verhältnis von Ursache und Wirkung ist das immer so eine Sache. Da wird in der revisionistischen Geschichtsdarstellung auch ganz gerne mal gelogen.

Nachfolgend Auszüge aus dem Briefwechsel, der damals zwischen dem Nama-Häuptling Hendrik Witbooi und Gouverneur Leutwein geführt wurde.


... Denn die Eingeborenen, mit ihren Herden in ihrem Lebensraum bedroht, hatten begonnen, sich gegen die deutsche Landnahme zu wehren. Heinrich Göring, erster Reichskommissar in Deutsch-Südwest und Vater des späteren Reichsmarschalls Hermann Göring, sein Nachfolger, der spätere Gouverneur Theodor Leutwein und Hauptmann Kurt von Francois, erster Kommandeur der Schutztruppe, aber sahen in der Zurückweisung deutschen „Schutzes“ offene Feindseligkeit und bestraften sie entsprechend.

1893 beging Francois das erste Massaker unter den Hottentotten des Captains Hendrik Witbooi: Nächtens überfiel er den Kral Hornkranz und machte die Schlafenden nieder: 150 Männer, Frauen und Kinder.

Der „Wilde“ Witbooi führte mit Gouverneur Leutwein eine jahrelange Korrespondenz, in der er zwar die besseren Argumente hatte, doch gegen die besseren Gewehre der Deutschen kam er damit nicht an.

Auszüge:

Witbooi an Leutwein am 20. August 1894: „Mein lieber Kaiserlich deutscher Gesandter Major Leutwein! Daß ich dem deutschen Kaiser nicht unterstellt sein will, das ist doch keine Sünde, Schuld oder Ehrlosigkeit, die Sie berechtigte, die Todesstrafe gegen mich auszusprechen. Ich bitte Sie nochmals, lieber Freund, nehmen Sie den guten und wahren Frieden an; greifen Sie mich nicht an und lassen Sie mich in Frieden.“

Leutwein an Witbooi: „Daß Du Dich dem Deutschen Reich nicht unterwerfen willst, ist keine Sünde und keine Schuld, aber es ist gefährlich für den Bestand des deutschen Schutzgebietes. Also, mein lieber Kapitän, sind alle weiteren Briefe, in denen Du mir Deine Unterwerfung nicht anbietest, nutzlos. Ich hoffe indessen, daß Du mit mir darin einverstanden bist, daß wir den Krieg, der bei Deiner Hartnäckigkeit leider nicht zu vermeiden ist, menschlich führen und hoffe ferner, daß derselbe kurz sein werde.“

Witbooi an Leutwein: „In Ihrem gestrigen Brief behaupten Sie, ich habe wehrlose Menschen in Swakop getötet. Was sagen und denken Sie von den vielen unschuldigen Seelen und dem Blut der einfältigen und wehrlosen Menschen, die auf Hornkranz liegen? Blut im Schlafe liegender Menschen, von Frauen, von an der Mutterbrust liegenden Säuglingen haben Sie vergossen. Ich sage Ihnen, das Blut Ihrer Leute, von dem Sie sprechen, und das Blut meiner Leute, von dem ich spreche, das kommt auf Ihre Verantwortung, denn Sie haben mich ohne meine Schuld angegriffen.“

Leutwein an Witbooi: „Mit den gegenseitigen Anklagen kommen wir nicht weiter. Daß Hornkranz anders hätte angegriffen werden können, ist möglich. Sicher ist aber, daß Ihr von dort vertrieben werden müßt, wenn das deutsche Schutzgebiet zu Ruhe und Frieden kommen soll. Ebenso sicher ist, daß ich keine Ruhe und keinen Frieden für das deutsche Schutzgebiet voraussehen kann, solange Ihr Euch dem deutschen Kaiser nicht unterworfen habt.“

Als hinreichend Verstärkungen eingetroffen waren, griff der Gouverneur Witbooi an und schlug ihn nach verlustreichem Kampf. Ein Denkmal mitten in Windhuk erinnert an die deutschen „Helden“. Endlich unterstellte sich der geschlagene Witbooi dem Schutz des Kaisers, seine Krieger dem Kommando der Schutztruppen. Aber noch verweigerte das Hirtenvolk der Hereros den Deutschen die Unterwerfung. Unter Einfluß der Briten, die das Treiben der Deutschen in Afrika mißtrauisch verfolgten, hatten die Hereros sogar einen ersten Schutzvertrag aufgekündigt. Sie lehnten es strikt ab, ihr Weideland zu verkaufen. Da jedoch „die ganze Zukunft der Kolonie in dem allmählichen Übergang des Landes aus den Händen der arbeitsscheuen Eingeborenen in diejenigen der Europäer begründet liegt“ (Leutwein), mußten die Wilden zur Räson gebracht werden.

Quelle (http://www.arbeit-und-leben-hochtaunus.de/Namibia.Kolonialgeschichte.pdf)

Agano
05.10.2009, 08:30
Hallo? Das ändert nichts daran, dass das Hererovolk angefangen hatte, Siedler zu massakrieren.was für ein unsinniges gerede. es ist dir doch eindeutig klar, dass diese *SIEDLER* dort nichts zu suchen hatten und sicher ihrerseits sich unberechtigt zutritt in dieses gebiet *erkämpft* haben. wie kann ein einzelner mensch nur so verschrobens ein und die *überfallenen* für ihr handeln verantwortlich machen? tut mir leid, dein schnack ist nicht akzeptabel!!! richard

Cinnamon
05.10.2009, 08:57
was für ein unsinniges gerede. es ist dir doch eindeutig klar, dass diese *SIEDLER* dort nichts zu suchen hatten und sicher ihrerseits sich unberechtigt zutritt in dieses gebiet *erkämpft* haben. wie kann ein einzelner mensch nur so verschrobens ein und die *überfallenen* für ihr handeln verantwortlich machen? tut mir leid, dein schnack ist nicht akzeptabel!!! richard

Also hatten die Herero das Recht, Unbewaffnete, Verwundete und Leute die sich schon ergeben hatten abzuschlachten?

Paul Felz
05.10.2009, 09:15
Also hatten die Herero das Recht, Unbewaffnete, Verwundete und Leute die sich schon ergeben hatten abzuschlachten?

Paß nur auf, daß Du nicht auf der ignore-Liste landest :D

Lobo
05.10.2009, 10:17
Nur, wenn Deutsche das tun. Wenn Briten Buren abschlachten oder Belgier Kongolesen hat das mit Völkermord nichts zu tun.

Sieger.

Lobo
05.10.2009, 10:18
Paß nur auf, daß Du nicht auf der ignore-Liste landest :D

Da man ohnehin nicht erwarten kann, daß Agano in der Lage ist Beiträge jenseits seiner Sonderschulqualitäten versteht, ist es irrelevant ob man auf seiner Igno ist oder nicht. :P

Paul Felz
05.10.2009, 10:32
Da man ohnehin nicht erwarten kann, daß Agano in der Lage ist Beiträge jenseits seiner Sonderschulqualitäten versteht, ist es irrelevant ob man auf seiner Igno ist oder nicht. :P

Deswegen steht auch der :D dahinter.

Und mit Sieger hast Du es auf den Punkt gebracht. Du schlägst meine Einzeiler mit Einwörter ;)

Lobo
05.10.2009, 10:41
Deswegen steht auch der :D dahinter.

Und mit Sieger hast Du es auf den Punkt gebracht. Du schlägst meine Einzeiler mit Einwörter ;)

Begabung. :))

Agano
05.10.2009, 10:43
Schlaf Deinen Suff aus!sehr intelligente antwort, sehr intelligent. richard

Paul Felz
05.10.2009, 10:44
Begabung. :))

Das ahnte ich schon immer...... Nein, schreibe ich jetzt nicht :P

Agano
05.10.2009, 10:49
Also hatten die Herero das Recht, Unbewaffnete, Verwundete und Leute die sich schon ergeben hatten abzuschlachten?

wer schreibt diese geschichte? was hatten diese .... angeblich unbewaffneten menschen in einem land zu suchen, wo sie nicht hingehören, wer bereitete die einwanderung der nicht willkommenen siedler vor, wer ... FING MIT KRIEG AN, wer räuberte los, wer infiltrierte unberechtigt ein land, wo er nichts zu suchen hatte, wer ... hat ... begonnen? kein weisser hat in diesem afrika etwas zu suchen!!!! nicht ein einziger! sie sind es, die aus afrika das gemacht haben, was es jetzt ist, SIE haben dieses land wissentlich mit AIDS verseucht, um die reihen zu lichten, sie haben erpresst, das volk verskalvt und ausgebeutet und erniedrigt.

wer also ist hier der verursacher dieses debakels?

du wirst bei mir nicht bestehen, wenn du mit solchen nicht gerechtfertigten argumenten kommst. verstanden?

tu mir einen gefallen, informiere sich vorab über all diese gegebenheiten und schnack dann erst los. richard

Cinnamon
05.10.2009, 10:56
wer schreibt diese geschichte? was hatten diese .... angeblich unbewaffneten menschen in einem land zu suchen, wo sie nicht hingehören, wer bereitete die einwanderung der nicht willkommenen siedler vor, wer ... FING MIT KRIEG AN, wer räuberte los, wer infiltrierte unberechtigt ein land, wo er nichts zu suchen hatte, wer ... hat ... begonnen? kein weisser hat in diesem afrika etwas zu suchen!!!! nicht ein einziger! sie sind es, die aus afrika das gemacht haben, was es jetzt ist, SIE haben dieses land wissentlich mit AIDS verseucht, um die reihen zu lichten, sie haben erpresst, das volk verskalvt und ausgebeutet und erniedrigt.

wer also ist hier der verursacher dieses debakels?

du wirst bei mir nicht bestehen, wenn du mit solchen nicht gerechtfertigten argumenten kommst. verstanden?

tu mir einen gefallen, informiere sich vorab über all diese gegebenheiten und schnack dann erst los. richard

Ich brauche bei dir nicht zu bestehen. Aber hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Aufstand_der_Herero_und_Nama#Ausbruch_des_Aufstand es


Die Verschonungsbefehle Mahareros und der Großleute wurden bis auf wenige Ausnahmen beachtet, und Frauen und Kinder, die aufgegriffen wurden, zu deutschen Siedlungen geleitet. Dort waren sie willkommene (weil einzig präzise) Informationsquellen für den deutschen Stab. Die deutschen Männer wurden allerdings unterschiedslos auf oft grausame Weise getötet, häufig im Angesicht ihrer Familie. Berthold von Deimling, nach dem Ersten Weltkrieg Vorstand der Deutschen Friedensgesellschaft schreibt 1930 im Rückblick von der „bestialischen Roheit gegen Gefangene und Verwundete“, welche die Hereros übten.[21]

Schlichtweg: Die Herero waren brutal, grausam und ungerecht.

Agano
05.10.2009, 11:10
Ich brauche bei dir nicht zu bestehen. Aber hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Aufstand_der_Herero_und_Nama#Ausbruch_des_Aufstand es



Schlichtweg: Die Herero waren brutal, grausam und ungerecht.quatsch!!!! die weissen siedler hatte da nichts zu suchen. der rest ist geschichte. richard

Paul Felz
05.10.2009, 11:12
Ich brauche bei dir nicht zu bestehen. Aber hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Aufstand_der_Herero_und_Nama#Ausbruch_des_Aufstand es



Schlichtweg: Die Herero waren brutal, grausam und ungerecht.

Wieso waren?

Cinnamon
05.10.2009, 11:15
quatsch!!!! die weissen siedler hatte da nichts zu suchen. der rest ist geschichte. richard

Warum hatten sie da nichts zu suchen? Durfte man sie deshalb umbringen? Warum durften sie sich nicht wehren und die Hereros bekämpfen?

Cinnamon
05.10.2009, 11:17
Wieso waren?

Stimmt. Namibias Ex-Präsident und Staatsgründer, der Rassist Sam Nujoma, hat immerhin der noch vorhandenen deutschen Minderheit in Namibia angedroht, ihnen in die Köpfe schießen zu lassen, wenn sie sich "nicht benehmen".

Lobo
05.10.2009, 11:19
Warum hatten sie da nichts zu suchen? Durfte man sie deshalb umbringen? Warum durften sie sich nicht wehren und die Hereros bekämpfen?

gibs auf der Typ ist völlig meschugge.

Cinnamon
05.10.2009, 11:22
gibs auf der Typ ist völlig meschugge.

Ich mag ihn nicht.

Lobo
05.10.2009, 11:26
Ich mag ihn nicht.

Verständlich. :]

Efna
05.10.2009, 11:26
Wo liegt das Proplem einfach die Knochen zurück zu geben?

von Richthofen
05.10.2009, 11:26
Ich mag ihn nicht.

Der geschätzte Forenkollege Agano hat hier, wie schon desöfteren, eine recht erheiternde Meinung zum Thema kundgetan. Und zwar die, dass, wenn man sich nur selbst lange genug etwas einredet, es auch wahr wird.

Werter Agano, ob sie nun pro oder contra Kolonialpolitik sind, aber dass es deswegen legitim wäre, die dortigen deutschen Siedler zu ermorden und sie dies einfach damit abtun wollen, dass die Siedler dort nichts zu suchen hatten, halte ich für unangebracht und asozial!



SIE haben dieses land wissentlich mit AIDS verseucht, um die reihen zu lichten

Eieieiei.... Haben sie auch Beweise dafür?

lenco
05.10.2009, 11:28
Ich habe den Eindruck,daß nur wenige User sich wirklich informieren was damals wirklich los war. Auch oft dem Glauben anhängen, was Deutschland schadet, muss auch den Tatsachen entsprechen.

Hier mal ein Bericht von einem der dabei war. Rahn, Walter Sanitätsdienst der Schutztruppe für Südwestafrika während der großen Aufstände 1904 – 1907 und der Kalahari-Expedition 1908




Vor dem Ersten Weltkrieg genoss Deutschland als Kolonialmacht in England einen guten Ruf. Nach Kriegsbeginn gewannen die Kräfte an Einfluss, die eine Annexion derdeutschen Schutzgebiete forderten. Zur Umstimmung der öffentlichen Meinung begann eine Verleumdungskampagne gegen die deutsche Kolonialherrschaft. Nach Kriegseintritt der USA wurden die „Blaubücher“ richtungsweisend für die antideutsche Propaganda.
Dabei ging es mit Blick auf Frankreich und die Dominien um das Deutschland unterstellte Streben nach Weltherrschaft, und zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung in Nord- Amerika, um die angeblich von Deutschen verübten Grausamkeiten an der Eingeborenenbevölkerung.
Die Begründung für die Wegnahme der Kolonien im Versailler Vertrag entsprach den wahrheitswidrigen Behauptungen in den Blaubüchern. Die darin enthaltenen
Unterstellungen der Unfähigkeit deutscher Kolonialbeamter und der Brutalität der
Schutztruppen-Offiziere wurde von den Parteien des Reichstages, einschließlich der Kolonialkritiker, August Bebels SPD und des Zentrums unter Mathias Erzberger, zurückgewiesen und als „Kolonialschuldlüge” bezeichnet.
Nachdem die Blaubücher ihren Zweck erfüllt hatten, wurden sie 1926 von offizieller britischer Seite aus dem Verkehr gezogen und ihre vollständige Vernichtung zusammen mit den anderen Schriften der Kriegspropaganda angeordnet.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die deutsche Kolonialgeschichte mit besonderer Intensität von ostdeutschen Historikern im Sinne der SED-Ideologie beschrieben. Der Rostocker Historiker Horst Drechsler bezeichnete diese Gruppe, zu der auch er gehörte, in seinem 1966 erschienenen Buch 3) als „fortschrittliche marxistische Historiker der DDR” ! Diese politische Selbsteinschätzung zeigt, dass seine Darstellung der Geschichte von Südwestafrika / Namibia, einschließlich der Völkermordthese, nicht historiographisch, sondern rein ideologisch zu bewerten ist. Dafür sprechen auch die in diesem Buch enthaltenen Zitate und Parolen des XXII. Parteitags der KPdSU.
Beim Lesen des Drechsler'schen Buches ist unschwer eine Assoziation mit den
Veröffentlichungen der HVA / Abt. X der Stasi zu erkennen, die unter Leitung von
Generalmajor Horst Vogel durch raffiniert gefälschte Berichte über Politiker der CDU, angebliche Nazi-Offiziere der Bundeswehr und Maßnahmen der Regierung, Einfluss auf die Politik der Bundesregierung und die Meinungsbildung der Bürger diesseits und jenseits des Eisernen Vorhanges genommen hat.
Christian von Ditfurt berichtet in seiner 1992 veröffentlichten Schrift über zwei Offiziere, die an der Bearbeitung dieser Fälschungen mitgewirkt haben. Sie beschrieben detailliert die Aktionen der Desinformationskampagne und nannten die westdeutschen Zeitungen sowie die Redakteure mit ihren Decknamen, die jederzeit Zutritt in Ostberlin hatten.
Sie übernahmen dort die Arbeitsergebnisse der Abteilung X und veröffentlichten sie offensichtlich ungeprüft als politische Sensation. Erst als der „Stern” bei den „Hitler-Tagebüchern” die Fälschung erkannte, versiegte diese Quelle 2). Man geht sicher nicht fehl mit der Behauptung, dass auch das Drechsler'sche Buch im Auftrag oder zumindest mit großer Zustimmung der Stasi geschrieben wurde.
Korrektur der wahrheitswidrigen Völkermordthese durch ausländische
Historiker.
Der bekannte britische Kolonialhistoriker Henderson äußerte sich in seinen Studien über die deutsche Kolonialgeschichte und fügte seiner durchaus positiven Bewertung folgendes hinzu: „Vieles, was über Deutschlands überseeische Besitzungen geschrieben wurde, ist durch Propaganda vergiftet. Die Schwierigkeiten, die den Weg versperren, um
festzustellen, was sich zwischen 1884 und 1914 in den deutschen Kolonien wirklich ereignete, sind eine Herausforderung für den Historiker. Es ist wichtig, dass die Spreu vom Weizen getrennt und die Wahrheit ermitteltwird 5).
Der französische Kolonialhistoriker Cornevin widersprach in seinem 1969 veröffentlichten Buch zunächst den Darstellungen „ostdeutscher Historiker” und würdigte den 30-jährigen Kolonialbeitrag des Kaiserreiches im internationalen Vergleich. Der unvoreingenommene Wissenschaftler hatte zuvor gründlich in den ehemaligen Schutzgebieten recherchiert. Er beschrieb auch die Schattenseiten des Kolonialismus und bezeichnete schließlich die
etzten sieben Jahre vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges vor allem in Deutsch- Ostfarika als das „Goldene Zeitalter der deutschen Kolonisation”. Als Grund für diese Bewertung nannte er den wirtschaftlichen Aufschwung, der auch der eingeborenen Bevölkerung zugute kam und ihre Lebensqualität verbesserte. In Südwestafrika konnte sich diese positive Entwicklung wegen der Aufstände und deren Folgen bis zum Ende der deutschen Kolonialzeit nicht auswirken 1).
Die namibische Historikerin Brigitte Lau war von 1991 bis zu ihrem tödlichen Autounfall 1996 Leiterin des Nationalarchivs von Namibia. In ihrer 1995 veröffentlichten Schrift bezeichnet sie zunächst die von Drechsler angegebene Zahl der Hererobevölkerung vor dem Kampf am Waterberg mit 80.000 Personen als viel zu hoch und die der Überlebenden des Kampfes und der Flucht mit 15.000 als viel zu niedrig. Vor allem aber unterstellt sie dem DDR-Historiker unglaubwürdige Beweisführung bezüglich des von ihm behaupteten Völkermordes an den Herero anhand eines „antideutschen
Propagandaberichtes der Engländer” am Ende des Ersten Weltkrieges. Außerdem
kritisiert sie, dass eine ganze Generation von Wissenschaftlern und Autoren, besonders in Westdeutschland, Drechslers Ausführungen offensichtlich ungeprüft übernahmen und propagierten. Dies führte dazu, dass es kaum ein Geschichtsbuch in Deutschland gibt, in dem diese falschen Behauptungen fehlen 7).
Oberstleutnant a.D. Klaus Lorenz lieferte in einer vom Fachbereich
Geschichtswissenschaft der Hamburger Universität angenommenen Magisterarbeit den militärischen Nachweis, dass der den Deutschen angelastete Völkermord an den Herero unwahr ist, und stellt zur Begründung folgendes fest: Die von General von Trotha geplante Kesselschlacht am Waterberg konnte nicht stattfinden, weil die Herero die Initiative ergriffen, indem sie den Einschließungsring im Südosten mit ihrem Vieh
durchbrachen und auf für sie bekannten Wegen in verschiedenen Richtungen, vor allem in die Omaheke (Sandfeld), flohen. Der zweite Versuch der Schutztruppe zu einem militärischen Erfolg zu kommen, scheiterte in der Omaheke. Die mit mehrtägiger Verzögerung begonnene Verfolgung der mobileren Flüchtlinge musste wegen großer
Versorgungsschwierigkeiten, vor allem an Wasser sowie Typhuserkrankungen und
Erschöpfung von Mensch und Tier, schon bald abgebrochen werden.
Daraufhin befahl General von Trotha die Absperrung der Omaheke um eine Rückkehr der Aufständischen zu verhindern. Zur Verschleierung seines militärischen Misserfolges, der einer Niederlage gleich kam, meldete er nach Berlin, dass die Herero den selbstgewählten Dursttod erlitten hätten und in der Kalahari umgekommen seien. Als das Drama in Berlin bekannt wurde, ordnete Reichskanzler von Bülow die Aufhebung des
„Vernichtungsbefehls” und die Unterstützung der Missionare bei der Rettung der halb verhungerten Flüchtlinge an 12).
Die namibische Ethnologin Dr. Maria Fisch lieferte einen weiteren wichtigen Beitrag zur Wahrheitsfindung des Geschehens am Waterberg und der anschließenden Fluchtbewegung. Die Autorin war 20 Jahre als Missionsärztin im Nordosten Namibias tätig, und erhielt die ersten Informationen aus mündlichen Überlieferungen der Eingeborenen. Sie bestätigte zunächst die von Brigitte Lau festgestellten falschen
Zahlenangaben durch Herrn Drechsler und ermittelte anhand schriftlicher Quellen eine Bevölkerungszahl der Herero vor dem Aufstand am Waterberg zwischen 35.000 und 50.000 Personen, und sie geht davon aus, dass die Zahl der am Waterberg zusammengezogenen Männer, Frauen und Kinder noch kleiner war. Die Zahl der Herero, die den Aufstand und die Flucht überlebt haben, wird niemand genau feststellen können. 1926 wurde die gesamte Bevölkerung der Herero in Südwestafrika mit 20.000 Personen angegeben. Wenn man zu diesen die Asylanten in den Fluchtländern hinzuzählt, wird die
von Drechsler angegebene Zahl von 15.000 Überlebenden erheblich überschritten. Dies zeigen auch die nachstehend von ihr angegebenen Fluchtbewegungen: Samuel Maharero floh mit Häuptling Tjetio (Ost-Herero) durch die Omaheke in das Ngamiland. Einige Gruppen kehrten in der Omaheke um und erreichten das gleiche Ziel auf einem ebenfalls bekannten, aber längeren Handelsweg mit besserer Wasserversorgung. Dieser führte vom Unterlauf des Omurambo-Omatako zum Kavango- Delta und von dort nach Botswana. Nach einer Mitteilung des englischen Hochkommissars befanden sich 1905 insgesamt 1.175 Hereroflüchtlinge in Botswana.
Häuptling Michael von Omaruru war ebenfalls in der Omaheke umgekehrt und erreichte Walvis-Bay. Von dort wurden 200 Stammesangehörige nach Südafrika weitergeleitet.
Eine Gruppe von 400 Herero schlug von der Omaheke einen großen Bogen nach Norden, kreuzte den Omurambo-Omatako und erreichte das Ovamboland im Südosten.
Häuptling Salatiel vom Waterberg und Daniel Kaliko von Okombahe waren mit ihrem Gefolge ebenfalls in das Ovamboland geflohen. Salatiel zog weiter nach Angola.
Einem relativ großen Teil der Flüchtlinge gelang die Überwindung der nur mit großen Lücken besetzten deutschen Absperrlinie und die Rückkehr in das Hereroland. Dort versteckten sie sich, bis sie halb verhungert, in den Auffanglagern der Rheinischen Mission Zuflucht und Betreuung fanden 12).
Diese Lager erhielten von Reichskanzler von Bülow die Bezeichnung
„Konzentrationslager”. Drechsler und seine Epigonen bezeichnen diese Rettungszentren als Vorläufer der NS-Vernichtungslager gleichen Namens. In den „Konzentrationslagern der Missionare” wurden 14.000 Angehörige des Hererovolkes vor dem Hungertod gerettet.


Schlussbemerkungen


Die Herero nahmen vom Beginn der Kämpfe am Waterberg bis zum Ende der
Fluchtbewegungen durch die Omaheke nach Botswana bzw. in andere Nachbarländer das Gesetz des Handelns in ihre Hand. Zunächst gelang ihnen die Abwehr des Angriffs der Hauptabteilung mit dem HQ (Mühlenfels) bei Hamakari. Dabei geriet die 11. Kompanie in ein mörderisches Abwehrfeuer und verlor u.a. sämtliche Offiziere. Bei einem
anschließend energisch geführten Gegenangriff konnte sich diese Abteilung nur mit Mühe in einer Rundumverteidigung behaupten, an der sich alle Offiziere, Sanitätssoldaten und Leichtverwundete beteiligen mußten. Vor Beginn der auf den 12. August verschobenen Kesselschlacht, durchbrachen die Herero mit ihrem Vieh den Einschließungsring im Südosten und überrannten dabei Teile der Abteilung Heyde, die nur durch tapfere
Gegenwehr kleinerer Gruppen einer Katastrophe entging. Die 20 bis 40 Kilometer
entfernten Nachbarabteilungen waren von der unerwarteten Flucht des Gegners
überrascht und konnten wegen der großen Entfernung nicht eingreifen. Bei der erst mit tagelanger Verzögerung begonnenen Verfolgung kam es nur noch mit Nachhuten zu kleineren Gefechtsberührungen.
Im Sinne der Aufforderung des Engländers Henderson an die Historiker, endlich
festzustellen, was zwischen 1884 und 1914 in den deutschen Kolonien wirklich geschah, wiesen Frau Brigitte Lau, Dr. Maria Fisch und Klaus Lorenz nach, dass das Drama in der Omaheke kein von der deutschen Schutztruppe begangener Völkermord war, sondern die Folge eines Entschlusses von Oberhäuptling Samuel Maharero und seiner Häuptlinge zur Flucht durch dieses Wüstengebiet nach Botswana, bevor der deutsche Hauptangriff begonnen hatte.

Walter Rahn, Generalapotheker a.D.
Detmerstraße 17
22305 Hamburg


Quellenverzeichnis
1. Cornevin, Robert Histoire de la colonisation allemande Editions Presses
Universitaires de France, Paris (1969)
2. Ditfurt, Christian von Auftrag: Irreführung - Wie die Stasi im Westen Politik
machte Carisen Verlag GmbH, Hamburg (1992) ISBN 3-551-85003-8
3. Drechsler, Horst Südwestafrika unter deutscher Kolonialherrschaft - Der Kampf
der Herero und Nama gegen den deutschen Imperialismus (1884 — 1915)
Akademie-Verlag, Berlin (1966)
4. Estorff, Ludwig von Wanderungen und Kämpfe in Südwestafrika, Ostafrika und
Südafrika (1894 — 1910) Verlag John Meinert, Windhoek (1979)
5. Henderson, William Otto Studies in German Colonial History, London (1962)
6. Kriegsgeschichtliche Abt.I Der Feldzug gegen die Herero Großer Generalstab
Verlag Mittler & Sohn, Berlin (1909)
7. Lau, Brigitte Uncertain Certainties The Herero — German War of 1904 The
Mystification of the Herero War Verlag John Meinert, Windhoek (1995)
8. Leutwein, Theodor Elf Jahre Gouverneur in Südwestafrika Verlag Mittler & Sohn,
Berlin (1908)
9. Rahn, Walter Sanitätsdienst der Schutztruppe für Südwestafrika während der
großen Aufstände 1904 – 1907 und der Kalahari-Expedition 1908, ISSN 1430-
6352 (1997)
10. Schneider-Waterberg, Heiner Eine Orientierung zur Einordnung des Blaubuches
Allgemeine Zeitung, Windhoek, 1.August 2003
11. Stelzer, Hans-Georg Die Deutschen und ihr Kolonialreich (1984) Societäts-Verlag,
ISBN 3-7973-0416-1
12. Steffan, A.W. Professor Zwischen Waterberg und Sandfeld – Die Verantwortlichen
am Schicksal des Herero-Volkes, aus der Reihe: Befunde und Berichte der
Deutschen Konolialgeschichte, Heft 1/2001 ISBN 99916-50-53-9 Postfach 1161 D-
63551 Gelnhausen
13. Vedder, Heinrich, Dr.Dr.h.c. Das alte Südwestafrika, Geschichte bis zum Tode
Mahareros (1890) 3.Neuauflage 1981 Wissenschaftliche Gesellschaft Windhoek,
ISBN 094-9995-339

Anlage 1

Anmerkungen zur Geschichte von Südwestafrika / Namibia
Die Ureinwohner im heutigen Namibia waren die Buschleute, die als Jäger und Sammler
das Land durchstreiften. Etwa 300 Jahre vor den Deutschen überschritten
Hottentottenstämme, die man heute Nama nennt, aus Südafrika kommend den Oranje
und zogen weiter nach Norden. Erst 100 Jahre vor den Deutschen drangen die Herero
aus dem inneren Afrika von Norden in das heutige Namibia ein und dehnten die
Weidegebiete für ihre großen Rinderherden weiter nach Süden aus. Beide Volksgruppen
vernichteten die Urbevölkerung oder verdrängten sie in schwer zugängliche
Gebirgsgegenden und Wüstengebiete. Als Herero und Nama etwa in der Landesmitte
zusammenstießen, kam es in der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts zu grausamen hin
und her wogenden Stammeskämpfen. Am 23.August 1850 ermordeten die Nama in
Okahandja ca. 1.000 Herero - Männer, Frauen und Kinder. Der Oberhäuptling der Herero
bat den Gouverneur des Kaplandes, die blutigen Kämpfe durch den Einsatz von Truppen
zu beenden. London lehnte dieses und ein gleichlautendes Ersuchen der deutschen
Missionare ab und bezeichnete den Oranje als Nordgrenze des britischen
Interessengebietes im südlichen Afrika. Die deutsche Kolonialzeit begann am 7.August
1884 mit Hissung der Flagge der Kaiserlichen Marine und Verlesung einer Proklamation
Kaiser Wilhelm I. durch den Kapitän eines Kriegsschiffes in Angra Pequena, dem heutigen
Lüderitzbucht. Bismarck, der ursprünglich keine Kolonien wollte, hatte nach dem Fidschi-
Zwischenfall x) den vom Bremer Kaufmann Adolf Lüderitz erworbenen Besitz an der
Küste unter den Schutz des Deutschen Reiches gestellt. Im Verlauf der folgenden Jahre
wurden durch Verträge mit Nama-Kapitänen und Herero-Häuptlingen weitere Gebiete
erworben. Zunächst mussten zur Befriedung des Landes die unvermindert andauernden
Stammeskämpfe beendet werden. Am aggressivsten waren die Nama. Hendrik Witboi
führte nach wie vor Raubzüge im Hereroland durch und dehnte diese auch auf deutsche
Nachschubtransporte aus. Dem ersten Reichskommissar Dr. Ernst Göring und seinem
Nachfolger, Landeshauptmann Curt von Francois, gelang es mit der kleinen Schutztruppe
nicht, die Überfälle zu beenden. Erst 1894 konnte Major Leutwein, mit der auf drei
Kompanien verstärkten Truppe, die Witbois in der Naukluft schlagen und damit auch die
Stammeskämpfe beenden. Die Friedensbedingungen waren sehr moderat. Es war ein
Grundsatz Leutweins, den Kampf sobald wie möglich zu beenden und den Gegner für die
gemeinsame Friedensarbeit zu gewinnen. In den folgenden Jahren kam es zu einer guten
Zusammenarbeit des Gouvernements mit dem Oberhäuptling der Herero und dem
Kapitän der Witbois. Beide Stammesführer leisteten Heeresfolge bei der Schutztruppe.
1896 unterstützten sie die durch Truppenwechsel geschwächte Einsatzbereitschaft der
Deutschen bei der Niederschlagung eines Aufstandes der Ostherero und Khauas-
Hottentotten. Auch beim Hereroaufstand kämpften je eine Witboi- und eine Bethanier-
Abteilung bis zu den Gefechten am Waterberg auf deutscher Seite.
x) 1876 – 1879 Auseinandersetzung mit Großbritannien wegen Enteignung und
Ausweisung deutscher Kaufleute und Farmer, die aufgrund eines von Bismarck initiierten
Abkommens deutsche Rechte auf den Fidschi-Inseln besaßen.
Die von den Herero beanstandete Ungleichheit vor Gericht und die Übervorteilung durch
die Händler, konnte Leutwein wegen des Widerstandes in Berlin nicht beseitigen. Es war
ihm aber gegen den Willen vieler Siedler gelungen, eine Forderung der Herero-Großleute
zu erfüllen und Reservate für jeden Stamm zu konzipieren, in denen kein Weißer siedeln
durfte. Noch im Jahre 1903 wurde das erste Reservat Otjimbingue errichtet, das ich 1981
gesehen habe und das heute noch besteht.
Trotzdem nahm die Unzufriedenheit zu, und unbemerkt von deutschen zivilen und
militärischen Dienststellen wurde der Aufstand vorbereitet.

Anlage 2

Die Kampfstärke der Schutztruppe und der Herero am 10. August 1904
Am 10.August 1904 war der Aufmarsch der deutschen Truppen beendet. Sechs
Abteilungen standen zum konzentrischen Angriff gegen die Hererostreitmacht bereit.
1. Im Norden Abteilung Volkmann
2. im Nordwesten Abteilung Fiedler
3. im Nordosten Abteilung Estorff
4. im Südosten Abteilung Heyde
5. im Südwesten Abteilung Deimling
6. im Süden Abteilung Mühlenfels mit dem HQ
Die Schutztruppe verfügte über 1.500 Gewehre, 50 Geschütze und 12
Maschinengewehre. Die Herero besaßen nach damaliger Schätzung 6.000 Gewehre. Die
deutsche waffentechnische Überlegenheit konnte sich in dem über mannshohen
Dornbuschgelände vor dem Waterberg nicht auswirken. Diese Eigenart des
Kampfgeländes erschwerte auch die Orientierung und die Verbindung untereinander.
Die zum berittenen Feldregiment 1 gehörenden Kompanien waren schon länger im Land
und mit den Besonderheiten des afrikanischen Gefechtsfeldes und der Kampfesweise des
schwarzen Gegners vertraut. Sie hatten bereits bei Onganjira und Ovimbo erfolgreiche
Gefechte geführt, dabei aber auch die Kampftüchtigkeit der Herero kennengelernt. Beim
Angriff auf die Wasserstelle Onganjira kam es zu einem kühnen Gegenangriff, den der in
deutscher Uniform vorausstürmende Feldhauptmann Assa Riarua mit deutschen
Kommandos anführte, die er zur Zeit der Heeresfolge gelernt hatte.
Das berittene Feldregiment 2 war auf dem Truppenübungsplatz Munster vollständig
aufgestellt und nach der Anlandung in Swakopmund ohne die notwendige
Akklimatisationszeit sofort zum Waterberg in Marsch gesetzt worden. Dies war auch der
Grund für den beschriebenen Erschöpfungszustand von Mensch und Tier als Ursache für
die mit Verzögerung begonnene Verfolgung der Flüchtenden in die Omaheke.

Anlage 3

Eine Orientierung zur Einordnung des Blaubuches
von Heiner Schneider-Waterberg
veröffentlicht in der Allgemeinen Zeitung Windhoek am 1. August 2003
Am Waterberg schmunzelt seit dem Wochenende die ganze Nachbarschaft - und wird
wohl noch länger darüber lachen: Ein deutscher Kolonialhistoriker und Namibiaspezialist
hat kürzlich am Waterberg übernachtet und nach Hamakari gesucht, aber es nicht
gefunden ! Dieser Herr publiziert über kolonialdeutsche Erinnerungskultur und
Völkermord in Deutsch-Südwestafrika. Es gab unlängst bereits Gelegenheit, auf
landesunkundige und daher ungeeignete Rezensenten von Veröffentlichungen über
namibische Geschichte aufmerksam zu machen. Die Überschrift in der AZ vom 16. Juli: -
„Blue Book” Reprint eines wichtigen Geschichtsdokuments — bestätigt diese Hinweise.
Denn das „Blue Book” ist historisch weder wichtig noch dokumentiert es Geschichte. Das
sollte man in Namibia wenigstens wissen. Da das trotz der neu erwachsenen politischen
Bedeutung dieses Pamphlets offenbar nicht immer der Fall ist, bin ich so frei, einen
bescheidenen Stüber in die Armenkasse beizutragen. Das Blue Book ist nur eine von
Dutzenden Propagandaschriften des Ersten Weltkrieges, die in der Regel bald in
wohlverdiente Vergessenheit gerieten. Der Propagandakrieg der amtlichen Berichte und
ihrer ebenso amtlichen Erwiderungen durch die Gegenseite zieht sich durch den ganzen
Ersten Weltkrieg. In diese Reihe der Blau-, Weiß-, Grau- und Schwarzbücher sowie
anderer oft abenteuerlicher Propagandaschriften gehört das Blaubuch. Ungewöhnlich ist
an ihm nur, dass man es 1915/16 zur Diffamierung, der deutschen Kolonialleistung
fabrizierte, aber es bis Kriegsende (1918) geheim hielt. Vermutlich wagte man vor 1918
nicht, es für eventuellen Gebrauch bei den Versailler Friedensverhandlungen aus der
Schublade zu holen. Erst als es klar war, dass nach verlorenem Krieg Deutsche und
deutsche Beamte aus Deutsch- Südwestafrika repatriiert würden und darauf nicht mehr
rechtzeitig und vor Ort reagieren konnten, unternahm man diesen Schritt. Bereits 1919
in Versailles wurde das Blue Book schon von den Alliierten ignoriert und nicht mehr
gebraucht. Die Würfel waren vorher gefallen. Es spielte aber in Deutschland noch eine
Rolle als schlagender Beweis für die so genannte Kolonialschuldlüge. Niemand, auch nicht
die deutschen Kolonialkritiker, nahmen es danach ernst.
Bewunderte Kriegspropaganda
Zum besseren Verständnis sei hier ein kleiner Exkurs erlaubt: Die britische
Kriegspropaganda ist eine der glänzendsten Leistungen des Ersten Weltkriegs überhaupt.
Die Briten erreichten es, mit ihr die Weltmeinung gegen das deutsche Kaiserreich zu
wenden; ihm die „Kriegsschuld” nachzuweisen; die USA auf ihrer Seite in den Krieg zu
ziehen; die eigene Bevölkerung und eigene und alliierte Truppen zu ermutigen, als
Hunderttausende im Grabenkrieg fielen; das britische Kolonialreich gegen Präsident
Wilsons anti-koloniale Ideale durchzusetzen und vieles mehr. Und dies glückte in einem
Maß, dem auch heute noch eine umfangreiche Historiographie größte Hochachtung zollt.
Aber die Briten öffneten eine Dose der Pandora. Etwas verlegen zitieren sie zwei ihrer
größten Bewunderer: Den kaiserlichen Gesamtkriegsführer General Ludendorff, der den
Weltkrieg auf dem Felde der Propaganda verloren zu haben glaubte, und Adolf Hitler, der
ihrer nachahmenswerten Empfindungsgabe zwei Kapitel in seinem „Kampf' widmete und
diese Erkenntnisse später in die Praxis umsetzte. Die Liste der Propagandaschriften der
Briten ist endlos und meist — ganz im Gegensatz zum Blue Book — von bester Qualität.
Auch der berühmte Historiker Toynbee gehörte in diesen Spezialistenkreis und verfasste
entsprechende Schriften, zum Beispiel gegen die mit den Deutschen verbündeten Türken
und ihren Völkermord an den Armeniern. Einige interessante Titel solcher Schriften sind
zum Beispiel „The horrors of Wittenberg” (1916) über Misshandlung von
Kriegsgefangenen; oder „The Black Slaves of Prussia” (1918) über Ausbeutung deutschen
Kolonialbesitzes, oder „Microbe Culture at Bukarest” über bakteriologische Kriegsführung
mit Anthrax (!) (1917), oder über die deutsche Leichenverwertungsfabrik (1917) usw.
usw.
Das Meisterstück der britischen Propaganda war der Bericht (1916) der „Bryce”-
Kommission über unmenschliche deutsche grässliche Gräuel — abgehackte Hände,
aufgespießte Babys usw. — in Belgien. Es fußte auf 500 eidesstattlichen Erklärungen und
Auszügen aus 37 erbeuteten deutschen Tagebüchern. Die Bereitstellung des
Beweismaterials unterlag freilich dem Geheimhaltungszwang unter dem
Kriegsnotstandsgesetz (Defence of the Realm Act). Die Kommission bestand aus
untadeligen angesehenen Mitgliedern; der Vorsitzende hatte vom deutschen Kaiser sogar
den Pour le Merite bekommen. Ihr sensationeller Bericht wurde in mehr als 30 Sprachen
übersetzt und beeinflusste die Weltmeinung nachhaltig gegen Deutschland.
Nachkriegsuntersuchungen haben die Befunde des Berichts jedoch nicht erhärten
können, und noch heute suchen loyale Historiker nach Beweisen. Denn die zitierten
„Beweise” wurden ebenso wie das meiste britische Propagandamaterial in den zwanziger
Jahren vernichtet oder gingen „verloren” – ähnlich wie die des Blue Books und das Blue
Book selbst.
Der Bericht der „Bryce”– Kommission ist historisch trotzdem bedeutungsvoll, nicht weil
seine Schlussfolgerungen auf Grund des überwältigenden Beweismaterials „unredlich,
arglistig und falsch” gewesen wären, sondern weil die Kommission es unterließ, das
Beweismaterial auf seine Richtigkeit zu überprüfen.
„Gefahr” der Überprüfung entfallen
Und damit wären wir bei Parallelen zu unserem Blue Book. Es sollte unter strenger
Geheimhaltung erstellt werden. Die Arbeitsbedingungen waren ideal. Im damaligen
DSWA galt bis 1921 Kriegsrecht, das dem Rechtsanwalt, Major und Militärmagistrat
O'Reilly relativ freie Hand gab. Sein Mitautor und Chef A.J. Walters Esq. war der
Staatsanwalt in Windhoek - crown prosecutor - und ergänzte das Gespann mit den
Befugnissen des Gesetzes über Staatsgeheimnisse - Official Secrets Law. Zusätzlich gab
es Zensur aller privaten und geschäftlichen Kommunikationen. Unter diesen Bedingungen
entfiel wie beim „Bryce“- Report die Gefahr einer Überprüfung des Beweismaterials.
Deutsche Beamte und Zivilisten wurden selbstverständlich nicht konsultiert.
Und nun finden wir 1961, fast ein halbes Jahrhundert später, als einen Wiederentdecker
dieses Blaubuches den bekennenden kalten Krieger und Agitpropagandisten Horst
Drechsler. Zusammen mit progressiven westlichen Historiker-Jüngern finden wir ihn also
in guter Gesellschaft des Ersten Weltkrieges. Drechsler aber spannte den Report für die
DDR-Propaganda ein. Hier haben wir den Report noch einmal als Kriegspropaganda; aber
diesmal des Kalten Krieges. Horst Drechsler griff damit die „neo-kolonialistische
restaurative” Bundesrepublik und den Westen an. Es gelang ihm, was dem britischen
Bluff 1919 nicht gelang: Das Blaubuch avancierte zum Dokument des Kolonialismus.
Diese Glanzleistung ist um so erstaunlicher, als sich die Ziele der Propaganda natürlich
während des vergangenen Jahrhunderts vollkommen veränderten. So war das Blaubuch
1926 in Windhoek ein Störfaktor in einer empfindlichen Phase der Versöhnung zwischen
Siegern und deutschen Besiegten des Weltkrieges. Es wurde von Freund zu Feind
angeprangert, entlarvt und als Dokument verworfen, weil es offensichtlich britische antideutsche
Kriegspropaganda war. Große Teile der Bevölkerung waren lebende Zeitzeugen
der Kolonialkriege und beanstandeten tendenziöse Unwahrheiten, Fehler und
Verzerrungen des Blaubuches. Für die Südafrikaner und Briten war dies stets eine
wachsende Verlegenheit und für die Deutschen eine andauernde Provokation. Heute
wollen die Schuldkultliliputaner die Hintergründe für die Vernichtung des Blaubuches so
verstanden sehen, als habe man damals unbequeme Wahrheiten des Kolonialismus darin
beanstandet, und es in einer imperialistisch-rassistischen Verschwörung gemeinsam aus
der Welt schaffen wollen. Das ist wie so oft zwar historisch falsch, aber praktische
Tagespolitik und wird skrupellos betrieben.
Damit einsteht erneut die Frage nach dem Inhalt das Blaubuches.
Nachträglich zurechtgestutzt
In südafrikanischen Archiven liegen Beweise, dass der ursprüngliche Inhalt nachträglich
noch zurechtgestutzt wurde, um ihn wirksamer zu machen. In den vielen sehr
ausführlichen, meist objektiven britischen Materialsammlungen, Spionage- und
Geheimberichten über DSWA 1904 – 1914 ist in Archiven kaum brauchbares für das
Blaubuch enthalten, und es musste dementsprechend Material „fabriziert” werden. In der
Literatur wird zuverlässig dazu berichtet, dass der Rechtsanwalt „O'Reilly einem
englischen Offizier gegenüber auf die Frage, wie er derartige Tendenzlügen schreiben und
als englischer Offizier auch noch seinen
Namen darunter setzen könnte, antwortete: er habe nur den Auftrag gehabt,
Beweismaterial gegen die Deutschen zu sammeln, nicht aber die Wahrheit zu ermitteln
und darzustellen.”
Das Blaubuch schöpft auch aus den Berichten über die so genannten deutschen
Kolonialskandale. Um diese Aufsehen erregenden „Kolonialskandale” zu untersuchen, die
im deutschen Reichstag von Abgeordneten und von der Parteipresse hochgespielt
wurden, wurde eine Kommission eingesetzt. Diese war mit drei unabhängigen hohen
Richtern besetzt, mit allen Vollmachten ausgerüstet, und gab ihren Bericht bereits 1907
ab. Die richterlichen Feststellungen befriedigten die Abgeordneten und ergaben einen
angemessenen Abschluß der „Skandal“ -Debatten. Diese Feststellungen und lobenden
Reden der schärfsten Kolonialkritiker in späteren Jahren berücksichtigt keines der
britischen Blaubücher. Drechsler selbst kritisierte an dem Report die Eingangskapitel
wegen einer Reihe sachlicher Fehler. Dann stört ihn der „Cant” in der Idealisierung der
Briten als Kolonialherren. Auch misst er dem Report nur eine „weitgehend” zuverlässige
Darstellung zu und unterlässt es, die „überprüfbaren” Akten aufzuführen, wann immer er
den Report zitiert.
„Kolonialschulddebatte”
Die deutsche Regierung, die 1918 auf die kaiserliche gefolgt war, hat kurz nach dem
Krieg ein Weißbuch gegen das Blaubuch veröffentlicht. Es weist auf seine
Ungereimtheiten hin und auf die nicht unbeträchtlichen eigenen Kolonialsünden der
Engländer, und es leitet die „Kolonialschulddebatte” ein. Mehrere deutsche Schriften von
erfahrenen untadeligen deutschen Kolonialbeamten erschienen danach in diesem
Zusammenhang. Sie bestätigten, dass Deutschland sich nichts vorzuwerfen habe, dass in
Einzelfällen Fehler passiert seien, dass die Alliierten nicht besser, eher schlimmer
gehandelt hätten. Namhafte Briten unterstützten sie dabei nachdrücklich. Auch diese
Schriften blieben unbestritten.
Es konnte daher nicht ausbleiben, dass die südafrikanische Regierung, die sozusagen
Pate bei der Erstellung des Blaubuches gestanden hatte, sich eines Tages zu der
wachsenden Kritik würde äußern müssen. General Smuts, der als Kriegsminister unter
Botha in DSWA und als Befehlshaber in Deutsch Ost Afrika im Felde gewesen war, wurde
1917 nach London abgeordnet.
Er wurde dort ein bedeutendes Mitglied des britischen Kriegskabinetts und blieb bis 1919.
Er war zusammen mit seinen imperialistischen Verbündeten wie Jameson, Meriman, und
anderen in Südafrika fest entschlossen, das eroberte spätere Namibia nie wieder
abzugeben. Smuts muss, von ihnen unterstützt, aber doch selbst wohl als der Initiator
des Blaubuches gelten. Es ist zweifelhaft, ob ohne seine hohe Position im Kriegskabinett
und seine ursprüngliche Zielsetzung für die Annektion DSWA das Blue Book überhaupt
veröffentlicht worden wäre. Vielleicht hatte er die Veröffentlichung wenig später sogar
bedauert. Denn Smuts waren inzwischen Zweifel gekommen, und er hatte 1919 in
Versailles gegen das allzu harte Diktat für Deutschland protestiert, und er hatte sich
lange geweigert, den Friedensvertrag überhaupt zu unterschreiben.
Smuts war nach dem Tod Bothas 1919 Premierminister geworden, wurde aber 1924 von
dem nationalistisch orientierten General Hertzog abgelöst. Bereits bei seinem ersten
Besuch 1924 in Namibia sagte General Hertzog über das Blaubuch öffentlich, was Smuts
vorher stillschweigend zugegeben hatte, nämlich, dass „er daran zweifele, ob
irgendjemand seinen Inhalt glaubte”. Zwei Jahre später beantragten dann Anhänger
Smuts, Hertzogs und des Deutschen Bundes im ersten gewählten Landesrat einstimmig
die Tilgung und Vernichtung des Blue Book aus den offiziellen Akten der Union und
Britanniens. Das Buch habe nur die Bedeutung eines Kriegsinstruments gehabt. In seiner
Antwort erklärte Hertzog: „Die Unzuverlässigkeit und Unwürdigkeit dieser Urkunde
genügt, sie zu dem schimpflichen Begräbnis aller ähnlichen Schriften zu verdammen.”
Hertzog erklärte aber auch, dass das Blue Book nie ein amtliches Dokument der Union
gewesen sei, und dass die S.A. Regierung der Ansicht sei, nicht das Recht zu haben, alle
Exemplare einzuziehen und zu vernichten. Smuts und seine Partei erwiderten dazu
nichts, obwohl sie im Unionsparlament in der Opposition saßen. Niemand wollte mit dem
endgültig bloßgestellten, nichtamtlich gewordenen, lügenhaften Hetzpamphlet noch
etwas zu tun haben, und es verschwand weitgehend aus den Regalen und Akten.
Beim Ausbruch des Zweiten Weltkrieges schrieb E.M. Ritchie über das Drama des
englisch-deutschen Konflikts in Afrika ein Buch „The Unfinished War”. Er kannte Afrika
gründlich, war Sonderkorrespondent bei den südafrikanischen Armeen im ganzen Ersten
Weltkrieg in Afrika gewesen, und kannte die darauf folgende deutsche
Kolonialschulddebatte. In seinem Buch (1940!) weist er ironische Behauptungen eines
Londoner Journalisten zurück, der gerade das Blue Book als ein „erstaunliches
Dokument” entdeckt hatte, von dem es „keine Kopien mehr gäbe” und das eine der
„gründlichsten Untersuchungen, die je gemacht wurden” beschriebe. Ritchie liebt die
Deutschen und Hertzog offenbar nicht, aber er sagt zum Blue Book: „Ich stimme mit
General Hertzog überein, es ist im Ton und im meisten Inhalt ein Kriegspamphlet — wartime
pamphletering — und sonst nichts.
Goldblatt und Lau
Noch einmal gut 30 Jahre später schrieb Advokat I. Goldblatt seine gelehrte und
sorgfältige aber unverblümte „History of South West Africa, 1971”, die er dem Schicksal
des „Black man” widmete. Goldblatt verdiente sich seine juristischen Sporen bereits 1918
im Büro des Staatsanwalts in Windhoek und praktizierte danach 50 Jahre als Advokat
und Richter in Windhoek. Er kannte die einschlägigen Berichte, Dokumente, das
Windhoeker Archiv und vor allem Land und Leute besser als irgendein anderer Historiker.
Er erwähnt das Blue Book mit keinem Wort.
Brigitte Lau war jahrelang Archivarin in Windhoek und kannte den Report und seine
Entstehungsgeschichte. Sie stand der deutschen und südafrikanischen Kolonialzeit sehr
kritisch gegenüber und kannte die vorhandenen, das heißt die von den Südafrikanern
nicht vernichteten relevanten Akten. Noch einmal 25 Jahre nach Goldblatt erwähnt auch
sie in ihrer mutigen Warnung vor der Mystifikation des Hererokrieges (1995 „Ungewisse
Gewissheiten”) den Report mit keinem Wort. So hätte es seine historische Richtigkeit
gehabt. Durch welche Gewissenlosigkeit diese wertlose Schrift in vertrauensselige
Politikerhände kam und warum sind Fragen, die sich jeder selbst beantworten sollte.
Im Windhoeker Archiv ist der Karton mit dem Blaubuch, den Vorgängen und Fotos,
inzwischen verschwunden. Ob da jemand nicht gewusst hat, dass der Report 1927
keineswegs überall auf der Welt vernichtet wurde? Nun geben zwei engagierte
Zeitgenossen mit ausländischen Wurzeln diese britische, anti-deutsche, unwahre
Propagandaschrift aus dem Ersten Weltkrieg in einem holländischen Verlag als Reprint
heraus. Ein Deutscher lobt diese etwas ungewöhnliche Tat nicht ganz sachverständig und
vorurteilsfrei als historisch wichtiges Dokument. Cui bono? Die AZ druckte das
kommentarlos ab.
Wie im obigen dargestellt, kann man das so einfach nicht machen. -

Agano
05.10.2009, 11:41
Warum hatten sie da nichts zu suchen? Durfte man sie deshalb umbringen? Warum durften sie sich nicht wehren und die Hereros bekämpfen?warum sie da nichts zu suchen hatten?!

ja, dir ist also die geschichte nicht so recht geläufig, richtig? nehmen wir israel, das passt doch: die hätten da auch nichts zu suchen gehabt. nehmen wir die amerikaner, die von sonstwoher kamen und einen gesamten kontinent regelrecht ABGESCHLACHTET haben, die hätten da auch nichts zu suchen gehabt.

vieles ist unberechtigt geschehen, vieles war falsch und vieles müsste wieder gutzumachen sein. ist so, auch wenn es dir nicht gefällt.

afrika ist das land der schwarzen menschen und wir sollten nicht nur wiedergutmachung leisten, sondern dieses land solange SCHULEN, bis es wieder ihr niveau VOR der vereinnahmung dieses widerwärtig, schmarotzenden überfallkommandos der weissen rasse - und sonstiger schmarotzer - erreicht hat. das würde ich zur pflicht für alle diejenigen länder machen, die afrika schon immer ... vergewaltigt haben.

lasst mich zum erdenkönig werden und ich würde euch euren schmutzigen spiegel vorhalten und euch auffordern, euren dreck, das elend, das ihr verursacht habt und das leid, für das ihr gerade zu stehen habt, wieder gutzumachen.

von den deutschen zum holocaust verlangt man das auch!!!

keine widerrede, das dulde ich nicht! nicht, wenn es um afrika geht.

es gibt keine weissen, die in afrika geboren sind, es gibt nur geborene schmarotzer mit weisser hautfarbe dort!!! alles klar soweit? fein. richard

Paul Felz
05.10.2009, 11:46
Ich habe den Eindruck,daß nur wenige User sich wirklich informieren was damals wirklich los war. Auch oft dem Glauben anhängen, was Deutschland schadet, muss auch den Tatsachen entsprechen.

[...]

Wie im obigen dargestellt, kann man das so einfach nicht machen. -

Vielen Dank.

Agano
05.10.2009, 11:53
Der geschätzte Forenkollege Agano hat hier, wie schon desöfteren, eine recht erheiternde Meinung zum Thema kundgetan. Und zwar die, dass, wenn man sich nur selbst lange genug etwas einredet, es auch wahr wird.

Werter Agano, ob sie nun pro oder contra Kolonialpolitik sind, aber dass es deswegen legitim wäre, die dortigen deutschen Siedler zu ermorden und sie dies einfach damit abtun wollen, dass die Siedler dort nichts zu suchen hatten, halte ich für unangebracht und asozial!




Eieieiei.... Haben sie auch Beweise dafür?daran hängst du deine kritik auf?ich habe keine beweise, aber sehr, sehr starke vermutungen.

war das alles, mien jung?

zu den siedlern: kein wiesser siedler hatte da jemals etwas zu suchen. zudem waren es keine siedler, sondern vorboten für schmarotzende schmarotzer!!!! das ist für mich massgeblich. du darfst und kannst anderer meinung sein, das ist von mir akzeptiert. meine meinung wirst du dahingehend NICHT ... ändern!!! richard

Paul Felz
05.10.2009, 11:54
daran hängst du deine kritik auf?ich habe keine beweise, aber sehr, sehr starke vermutungen.

war das alles, mien jung?

zu den siedlern: kein wiesser siedler hatte da jemals etwas zu suchen. zudem waren es keine siedler, sondern vorboten für schmarotzende schmarotzer!!!! das ist für mich massgeblich. du darfst und kannst anderer meinung sein, das ist von mir akzeptiert. meine meinung wirst du dahingehend NICHT ... ändern!!! richard

Ah ja, Vermutungen :rolleyes:
Offensichtlich den ausführlichen Bericht nicht gelesen. Noch peinlicher kann es jetzt nicht mehr werden.

Don
05.10.2009, 11:58
daran hängst du deine kritik auf?ich habe keine beweise, aber sehr, sehr starke vermutungen.

war das alles, mien jung?

zu den siedlern: kein wiesser siedler hatte da jemals etwas zu suchen. zudem waren es keine siedler, sondern vorboten für schmarotzende schmarotzer!!!! das ist für mich massgeblich. du darfst und kannst anderer meinung sein, das ist von mir akzeptiert. meine meinung wirst du dahingehend NICHT ... ändern!!! richard

Immer lustig zu lesen wenn Ereignisse die hundert Jahre zurückliegen anhand heutiger Sozialpädagogenromantik beurteilt werden.

Cinnamon
05.10.2009, 12:02
warum sie da nichts zu suchen hatten?!

ja, dir ist also die geschichte nicht so recht geläufig, richtig? nehmen wir israel, das passt doch: die hätten da auch nichts zu suchen gehabt. nehmen wir die amerikaner, die von sonstwoher kamen und einen gesamten kontinent regelrecht ABGESCHLACHTET haben, die hätten da auch nichts zu suchen gehabt.

vieles ist unberechtigt geschehen, vieles war falsch und vieles müsste wieder gutzumachen sein. ist so, auch wenn es dir nicht gefällt.

afrika ist das land der schwarzen menschen und wir sollten nicht nur wiedergutmachung leisten, sondern dieses land solange SCHULEN, bis es wieder ihr niveau VOR der vereinnahmung dieses widerwärtig, schmarotzenden überfallkommandos der weissen rasse - und sonstiger schmarotzer - erreicht hat. das würde ich zur pflicht für alle diejenigen länder machen, die afrika schon immer ... vergewaltigt haben.

lasst mich zum erdenkönig werden und ich würde euch euren schmutzigen spiegel vorhalten und euch auffordern, euren dreck, das elend, das ihr verursacht habt und das leid, für das ihr gerade zu stehen habt, wieder gutzumachen.

von den deutschen zum holocaust verlangt man das auch!!!

keine widerrede, das dulde ich nicht! nicht, wenn es um afrika geht.

es gibt keine weissen, die in afrika geboren sind, es gibt nur geborene schmarotzer mit weisser hautfarbe dort!!! alles klar soweit? fein. richard

Ah, bist du schwarz?

Cinnamon
05.10.2009, 12:03
Ah ja, Vermutungen :rolleyes:
Offensichtlich den ausführlichen Bericht nicht gelesen. Noch peinlicher kann es jetzt nicht mehr werden.

Vermuten ist wohl alles, was der kann. Vermuten, vermuten, vermuten.

Paul Felz
05.10.2009, 12:03
Ah, bist du schwarz?

Würde dazu passen, daß sämtliche Schulungsversuche der Schwarzen gescheitert sind. Damals wie heute. Denn genau das haben die Deutschen in den Kolonien gemacht: Schulen gebaut.

Paul Felz
05.10.2009, 12:05
Vermuten ist wohl alles, was der kann. Vermuten, vermuten, vermuten.

Ist ja jedem unbenommen. Es zeugt aber nicht gerade von hoher Intelligenz, eine Vermutung für die einzig wahre und richtige Wahrheit zu halten.

Efna
05.10.2009, 12:07
Leute es geht doch nur um die Rückgabe von sterblichen Überreste vielleicht damit man sie bestatten kann. Das ist heute eigentlich normalerweise, Überreste von Verstorbenen Soldaten aus vergangenen Kriegen(wie z.b. den 1. oder 2. weltkrieg) die gefunden werden und Identifiziert an die jeweiligen angehörigen/Nachkommen übergeben werden. Es gibt Teilweise Organisationen die gezielt im Auftrag von Angehörigen arbeiten. Warum sollte es den Angehörigen diese Volksgruppe verwehrt werden was eigentlich übliche Praxis ist?
Wie gross wäre die Heulerei hier im Forum wenn Russland sich verweigerte gefunde Überreste von Wehrmachtsoldaten an die Angehörigen in Deutschland zu schicken?

Lobo
05.10.2009, 12:07
afrika ist das land der schwarzen menschen und wir sollten nicht nur wiedergutmachung leisten, sondern dieses land solange SCHULEN, bis es wieder ihr niveau VOR der vereinnahmung dieses widerwärtig, schmarotzenden überfallkommandos der weissen rasse - und sonstiger schmarotzer - erreicht hat. das würde ich zur pflicht für alle diejenigen länder machen, die afrika schon immer ... vergewaltigt haben.



:rofl:
Welches Niveau? Vor dem weißen Mann kann man in großen Teilen Afrikas ja nichtmal von einer Zivilisation sprechen.



es gibt keine weissen, die in afrika geboren sind, es gibt nur geborene schmarotzer mit weisser hautfarbe dort!!! alles klar soweit? fein. richard

Hm, da würden dir 2 Bekannte von mir aus Südafrika widersprechen.

Lobo
05.10.2009, 12:09
Leute es geht doch nur um die Rückgabe von sterblichen Überreste vielleicht damit man sie bestatten kann. Das ist heute eigentlich normalerweise, Überreste von Verstorbenen Soldaten aus vergangenen Kriegen(wie z.b. den 1. oder 2. weltkrieg) die gefunden werden und Identifiziert an die jeweiligen angehörigen/Nachkommen übergeben werden. Es gibt Teilweise Organisationen die gezielt im Auftrag von Angehörigen arbeiten. Warum sollte es den Angehörigen diese Volksgruppe verwehrt werden was eigentlich übliche Praxis ist?
Wie gross wäre die Heulerei hier im Forum wenn Russland sich verweigerte gefunde Überreste von Wehrmachtsoldaten an die Angehörigen in Deutschland zu schicken?

Ich denke gegen die Rückführung von Gebeinen wird wohl niemand was haben, aber natürlich ist die Sorge, daß sich da noch finanzielle Folgen und kriecherische Betroffenheit seitens unserer Politkasperl ergeben, nicht ganz unberechtigt.

Paul Felz
05.10.2009, 12:09
:rofl:
Welches Niveau? Vor dem weißen Mann kann man in großen Teilen Afrikas ja nichtmal von einer Zivilisation sprechen.



Hm, da würden dir 2 Bekannte von mir aus Südafrika widersprechen.

Und eine Menge Nordafrikaner. Vermute ich mal so :D

Efna
05.10.2009, 12:15
:rofl:
Welches Niveau? Vor dem weißen Mann kann man in großen Teilen Afrikas ja nichtmal von einer Zivilisation sprechen.





Das ist wiederum ein Vorurteil von Leuten die sich niemals mit Schwarzafrikanischer Geschichte auseinander gesetzt haben. Es gab sogar Gebiete in Schwarzafrika die waren schon vor den meisten europäischen Ländern "zivilisiert". Einer diese Gebiete waren Kusch. Aber selbst wenn man das weg lässt stimmt die Aussage nicht.

von Richthofen
05.10.2009, 12:15
daran hängst du deine kritik auf?ich habe keine beweise, aber sehr, sehr starke vermutungen.

war das alles, mien jung?

zu den siedlern: kein wiesser siedler hatte da jemals etwas zu suchen. zudem waren es keine siedler, sondern vorboten für schmarotzende schmarotzer!!!! das ist für mich massgeblich. du darfst und kannst anderer meinung sein, das ist von mir akzeptiert. meine meinung wirst du dahingehend NICHT ... ändern!!! richard



Ich hänge daran keine Kritik auf, nur wenn Sie ein solches Blatt auf den Tisch knallen, sollte sie auch fundierte Beweise mit dazulegen sonst kommt man nämlich in den Versuch, Sie als Schreihals ohne Hintergrundwissen abzutun.

Im übrigen wäre ich Ihnen sehr verbunden, wenn Sie das ewige "mien jung" in Antworten auf Beiträge von mir sein lassen könnten. Ich bin nicht "Ihr" Junge.

Efna
05.10.2009, 12:22
Ich denke gegen die Rückführung von Gebeinen wird wohl niemand was haben, aber natürlich ist die Sorge, daß sich da noch finanzielle Folgen und kriecherische Betroffenheit seitens unserer Politkasperl ergeben, nicht ganz unberechtigt.

Von finanziellen Dingen war doch nicht die Rede das steht doch auf einen anderen Blatt. Die Bundesregierung hat die Überreste einiger Toter und will sie nach so langer Zeit immer noch nicht rausrücken.

Lobo
05.10.2009, 13:07
Das ist wiederum ein Vorurteil von Leuten die sich niemals mit Schwarzafrikanischer Geschichte auseinander gesetzt haben. Es gab sogar Gebiete in Schwarzafrika die waren schon vor den meisten europäischen Ländern "zivilisiert". Einer diese Gebiete waren Kusch. Aber selbst wenn man das weg lässt stimmt die Aussage nicht.

Ich sprach nicht von antiken Zivilisationen, sondern bezog mich da eher auf vergleichbaren Fortschritt. Also eben zB. Deutschland des 19. Jahrhundert verglichen mit von mir aus Zulu-Stämmen. Ob jetzt Fortschritt für sich genommen etwas positives darstellt, ist wiederum eine andere Frage. Auch ob sich Afrika ohne Einmischung von außen überhaupt nennenswert weiterentwickeln würde/hätte.

Ajax
05.10.2009, 13:24
Alle großen Völker dieser Welt waren Eroberer. So auch die Deutschen. Die Starken erobern die Schwachen. Das ist ein Naturgesetz. Wir hatten das moralische Recht dazu. Unter deutscher Herrschaft blühten die afrikanischen Kolonien, wo vorher nur Brachland zu finden war. Aber die Neger wollten ja lieber Krieg führen. Ich habe kein Mitleid mit ihnen.

Efna
05.10.2009, 15:19
Alle großen Völker dieser Welt waren Eroberer. So auch die Deutschen. Die Starken erobern die Schwachen. Das ist ein Naturgesetz. Wir hatten das moralische Recht dazu. Unter deutscher Herrschaft blühten die afrikanischen Kolonien, wo vorher nur Brachland zu finden war. Aber die Neger wollten ja lieber Krieg führen. Ich habe kein Mitleid mit ihnen.

Damit lässt sich jede Grausamkeit rechtfertigen....

Lobo
05.10.2009, 15:44
Damit lässt sich jede Grausamkeit rechtfertigen....

Es gibt da eine Grausamkeit bei der ich davon abraten würde. :P

Alfred
05.10.2009, 15:51
Traditionelle Führer der Herero und Nama fordern...

Nun wird es aber Kurios. Warum ist dies Thema nicht im Spam Forum?

Alpha Scorpii
05.10.2009, 15:55
Leute es geht doch nur um die Rückgabe von sterblichen Überreste vielleicht damit man sie bestatten kann. Das ist heute eigentlich normalerweise, Überreste von Verstorbenen Soldaten aus vergangenen Kriegen(wie z.b. den 1. oder 2. weltkrieg) die gefunden werden und Identifiziert an die jeweiligen angehörigen/Nachkommen übergeben werden. Es gibt Teilweise Organisationen die gezielt im Auftrag von Angehörigen arbeiten. Warum sollte es den Angehörigen diese Volksgruppe verwehrt werden was eigentlich übliche Praxis ist?
Wie gross wäre die Heulerei hier im Forum wenn Russland sich verweigerte gefunde Überreste von Wehrmachtsoldaten an die Angehörigen in Deutschland zu schicken?


Wenn ich dem glauben soll was in der Diskusion geschrieben wurde, dann geht es tatsächlich darum Ausstellungsstücke zu gewinnen für die pietätlose Zurschaustellung von menschlichen Gebeinen in einer politische Propagandaschau.

Efna
05.10.2009, 18:26
Wenn ich dem glauben soll was in der Diskusion geschrieben wurde, dann geht es tatsächlich darum Ausstellungsstücke zu gewinnen für die pietätlose Zurschaustellung von menschlichen Gebeinen in einer politische Propagandaschau.

Wenn du den Artikel genau gelesen hättest vor allem den letzten Abschnitt. Den wüsstest du das die Übereste auf einen Heldenfriedhof bestattet werden und nicht wie vorher vorgeschlagen in einem Museum ausgestellt werden.

Agano
05.10.2009, 18:41
Ich hänge daran keine Kritik auf, nur wenn Sie ein solches Blatt auf den Tisch knallen, sollte sie auch fundierte Beweise mit dazulegen sonst kommt man nämlich in den Versuch, Sie als Schreihals ohne Hintergrundwissen abzutun.

Im übrigen wäre ich Ihnen sehr verbunden, wenn Sie das ewige "mien jung" in Antworten auf Beiträge von mir sein lassen könnten. Ich bin nicht "Ihr" Junge.sicher bist du nicht mien jung. wenn du das so sihest. hier aber heisst das zu jeder gelegenheit: moin moin mien jung, oder moin moin mien deern. und da du ein junge bist - denke ich - heisst das für mich ...ganz im vertrauen: moin moin mien jung.

was machste nun dagegen, mien jung?! richard

Agano
05.10.2009, 18:45
Ah, bist du schwarz?blütenweiss in jeder hinsicht mit heiligenschein, der ist gülden!!! das aber ändert nicht das geringste an meiner einstellung zu den verbrechern, die dieses afrika ausgelutscht haben!!! und das sind verbrecher. noch heute!!! richard

Agano
05.10.2009, 18:55
Vermuten ist wohl alles, was der kann. Vermuten, vermuten, vermuten.man, spielt doch nicht die naiven. vermutungen gibt es zuhauf:
das WTC, flachgelegt von den amerikaner selbst.
wer hat den 2.WK angefangen!
6 millionen menschen jüdischen glaubens - holocaust-industrie!
ausserirdische und deren technologie!
GOTT, JESUS, glaube und den mist darum herum!!!
ehrliche politik!!!
die erste mondlandung!!!


wer will, kann hier weiter machen!!!

richard

Cinnamon
05.10.2009, 19:47
man, spielt doch nicht die naiven. vermutungen gibt es zuhauf:
das WTC, flachgelegt von den amerikaner selbst.
wer hat den 2.WK angefangen!
6 millionen menschen jüdischen glaubens - holocaust-industrie!
ausserirdische und deren technologie!
GOTT, JESUS, glaube und den mist darum herum!!!
ehrliche politik!!!
die erste mondlandung!!!


wer will, kann hier weiter machen!!!

richard

Du redest wirr.

Cinnamon
05.10.2009, 19:48
blütenweiss in jeder hinsicht mit heiligenschein, der ist gülden!!! das aber ändert nicht das geringste an meiner einstellung zu den verbrechern, die dieses afrika ausgelutscht haben!!! und das sind verbrecher. noch heute!!! richard

Und woher dann dieser Selbsthass?

Cinnamon
05.10.2009, 19:49
Wenn du den Artikel genau gelesen hättest vor allem den letzten Abschnitt. Den wüsstest du das die Übereste auf einen Heldenfriedhof bestattet werden und nicht wie vorher vorgeschlagen in einem Museum ausgestellt werden.

Heldenfriedhof ist genauso schlimm. Die Bestattung dort impliziert nämlich schon wieder, dass die Taten im Aufstand Ok gewesen wären.

roxelena
05.10.2009, 20:07
Heldenfriedhof ist genauso schlimm. Die Bestattung dort impliziert nämlich schon wieder, dass die Taten im Aufstand Ok gewesen wären.

Die deutschen Helden die mit ihren Maschinengewehren am Waterberg Frauen und Kinder heldenhaft niedermähten wurden mit Orden ausgezeichnet.

Echte deutsche Helden

Sterntaler
05.10.2009, 20:31
Die deutschen Helden die mit ihren Maschinengewehren am Waterberg Frauen und Kinder heldenhaft niedermähten wurden mit Orden ausgezeichnet.

Echte deutsche Helden

der U Boot Kommandat der die Gustloff mit 12.000 Menschen versenkt hat ist Held der Sowjetunion.

Cinnamon
05.10.2009, 20:33
Die deutschen Helden die mit ihren Maschinengewehren am Waterberg Frauen und Kinder heldenhaft niedermähten wurden mit Orden ausgezeichnet.

Echte deutsche Helden

Das geschah dann wohl vor 100 Jahren. Was vor 100 Jahren passiert ist kann man nicht mit dem vergleichen, was heute passieren soll.

Sterntaler
05.10.2009, 20:34
wurden die Leute nicht ausgezeichnet die Atombomben auf Nagasaki und Hiroshima abwurfen....

Drache
05.10.2009, 20:46
Wir sollten ihnen die Knochen wiedergeben. Das ist ihr gutes Recht.
Auch einen Scheck über die Entwicklungshilfe des nächsten Jahres sollten wir beifügen.
Im Feld "Betrag" muss dann eine "0" stehen....

Paul Felz
05.10.2009, 20:54
Du redest wirr.

Das merkst Du aber spät

Rumburak
05.10.2009, 21:19
Wir sollten ihnen die Knochen wiedergeben. Das ist ihr gutes Recht.
Auch einen Scheck über die Entwicklungshilfe des nächsten Jahres sollten wir beifügen.
Im Feld "Betrag" muss dann eine "0" stehen....

Jetzt sie doch nicht so!
10 Euro könnten wir schon springen lassen.:D

Paul Felz
05.10.2009, 21:23
Jetzt sie doch nicht so!
10 Euro könnten wir schon springen lassen.:D

Aber nur, wenn die Negers die Transportkosten übernehmen ;)

Rumburak
05.10.2009, 21:27
Aber nur, wenn die Negers die Transportkosten übernehmen ;)

Das wäre nur gerecht. Ein bißchen sollten sie uns schon entgegenkommen.

von Richthofen
05.10.2009, 23:39
was machste nun dagegen, mien jung?! richard

Garnichts werde ich dagegen machen, man kann dem Affen ja schließlich auch nicht verbieten, sich die Banane in den Allerwertesten zu schieben.

heide
06.10.2009, 06:36
..." Im Zuge zahlreicher afrikanischer Völkerwanderungen drangen, im 17. Jahrhundert beginnend, Herero-, Nama-, Orlam- und Ovambo-Stämme ins Land ein."....

Soviel zum "Besitz" der Herero und Nama des Landes Namibia.

heide
06.10.2009, 06:53
http://de.wikipedia.org/wiki/Aufstand_der_Herero_und_Nama#Gr.C3.BCnde_des_Aufst ands


..."Die Herero gingen professionell und überlegt vor. Dem Aufstand waren durchdachte strategische Planungen vorausgegangen. Aufgrund der jahrzehntelangen Kriege, die sie im 19. Jahrhundert gegen Orlam-Afrikaner und Nama führen mussten, waren sie nicht nur mit taktischer Kriegführung, sondern auch mit neuzeitlicher Waffentechnik vertraut. Zwar hatte die Schutztruppe in der Vergangenheit große Mengen an Feuerwaffen aus den vorkolonialen Kriegen der Herero einsammeln können, doch war immer noch eine ausreichende Zahl dieser und nachgekaufter moderner Waffen vorhanden, um einen schnell geführten Aufstand gewinnen zu können: Rund 8.000 Herero stand eine nur gut 2.000 Mann starke Schutztruppe gegenüber. In ihren Planungen hatten die Aufständischen jedoch die Fähigkeit des Deutschen Reiches unterschätzt, große Truppenkontingente in nur kurzer Zeit nach Afrika zu verlegen. Nachdem dies feststand, gab es für die Herero nur die Möglichkeit entschlossen und ohne Nachsicht die Deutschen zu besiegen, bevor weiterer Nachschub eintreffen konnte."....
Der Aufstand gegen deutsche Siedler wurde geplant. Somit begann der Aufstand mit der Planung er Herero.
Die Herero wollten sich, und das mit Recht, nicht den Deutschen unterordnen.
Die Kriegshandlungen gingen deshalb von den Herero aus.
Quelle: Wikipedia

realsniper
26.11.2012, 05:23
hola,

ich habe dieses Thema nicht eröffnet, weil ich noch besonders diskussionswürdig ist, sondern zur Rettung eines anderen Threads eines anderen Autors, da sich das dort hin zu dieser Thematik hier verselbsständigt hatte. Somit laden Euch hier net nur Sniper, sondern (min. auch der) Wolger v. so &so dazu ein.
Daher verlagere ich hiermit nur die Thematik in einen eigenen Thread, um den Lettow-Vorbeck-Thread damit net weiter zu verseuchen.
In der Folge übertage ich dazu entsprechende Zitate mit dem Inhalt über DSWA hierhin, auf das fortan (wenn denn unbedingt nötig) das hier weiter geht und dem anderen Thread wieder sein eigentliches Thema lässt bzw. zurück gibt.

MfG
Sniper

Was ich aber (zum Gelingen einer sinnvollen Diskussion) gerne für alle beteiligten als dich obligatorisch voraussetzen würde, ist:
1. Nur auf das Thema konzentrieren (nix anderes, sonst muss auch für diesesn Thread ein "Entseuchungs-Thread" angelget werden).
2. Behauptungen, die über allg. Konsens (sowas wie Jahreszahlen a la der Krieg war von 190X bis 190Y, usw) grundsätzlich hinausgehen (also zB Details beinhalten, etc) sind im Rahmen der Diskussion zu Belegen (weil das den Diskussionspartnern die Möglichkeit der Nachvollziehbarkeit einräumt (eine Grundprämisse bei Diskussionen aller Art)).
3. Möglichst rein ideologisches Gesülze einem rein sachlichen Gesülze unterordnen.

Ich denke doch das dürfte für alle machbar sein. Nun suche ich die entsprechenden Posts, die zu dieser "Themeneröffnung" geführt haben, raus und kopeiere sie (und/oder ihre relevenaten Stellen) hier hinein. Ich bitte alle darum sich über diese Thematik nicht mehr im Lettow-Vorbeck-Thread noch anderen auszulassen, sondern hierher zu kommen. Danke.

M nochmals fG
Sniper

realsniper
26.11.2012, 05:24
PLATZHALTER (hier kommt ggf noch was, falls nötig a la "historischer Hintergrund").

realsniper
26.11.2012, 05:28
Ok, FÜR ALLE "Neuen" (ums kurz zu machen): Es ging darum. Völkermord oder net?
MfG
Sniper

realsniper
26.11.2012, 05:50
Hier die relevanten Teile (zum Thema):


Es gab keine Vernichtungspolitik und keinen Vernichtungsbefehl Trothas. Und wenn du polnischer(?) Historiker sein willst, dann müsstest du das wissen. :cool:

Der zweite, einschränkende Teil des Textes von Trothas "Aufruf an das Volk der Herero" wird absichtlich immer weggelassen um Deutschland anzuschwärzen:

2.Teil:Dieser Erlaß ist bei den Appells der Truppen mitzuteilen mit dem Hinzufügen, daß auch der Truppe, die einen der Kapitänen fängt, die entsprechende Belohnung zuteil wird und das Schießen auf Weiber und Kinder so zu verstehen ist, daß über sie hinweggeschossen wird, um sie zum Laufen zu zwingen. Ich nehme mit Bestimmtheit an, daß dieser Erlaß dazu führen wird, keine männlichen Gefangenen mehr zu machen, aber nicht zu Grausamkeiten gegen Weiber und Kinder ausartet. Diese werden schon fortlaufen, wenn zweimal über sie hinweggeschossen wird. Die Truppe wird sich des guten Rufes des Deutschen Soldaten bewußt bleiben.
der Kommandeur

gez. v. Trotha, Generalleutnant.[...]

dann


[...] Im Gegenteil: mir ist noch keine Edition untergekommen, die den Schießbefehl ohne den dazugehörigen Erlass wiedergab. NOCH KEINE EINZIGE!
Du siehst - es wird nicht verschwiegen, überhaupt nicht, aber Du hast halt nie entsprechende Quellen gesehen, daher gehst Du einfach davon aus, dass etwas weggelassen wird. Vielleicht da, wo DU es her hast, aber nicht da, wo wir (die Zunft) es her nehmen.
Ich habe jetzt leider Zuhause nicht die Möglichkeiten wie an der Fakultät, aber ich habe dennoch Quellen, die Throtha dahingehend wiedergeben gefunden, idF ist es: Vorwärts, Nr. 294, 16.12.1905 und Rust, Konrad, Krieg und Frieden im Hereroland, Leipzig 1905, S. 385.

Osombo-Windembe, 2.10.1904:

"Ich, der große General der deutschen Soldaten, sende diesen Brief an das Volk der Herero. Herero sind nicht länger deutsche Untertanen. Sie haben gemordet, gestohlen, haben verwundeten Soldaten Ohren und Nase und andere Körperteile abgeschnitten und wollen jetzt aus Feigheit nicht mehr kämpfen. Ich sagen dem Volke: Jeder, der einen der Kapitäne an einer meiner Stationen als Gefangenen abliefert, erhält 1000 M; wer Samuel Maharero bringt, 5000 M. Das Volk der Herero muß jeder das Land verlassen [sic!]. Wenn das Volk dies nicht tut, so werde ich es mit dem groot Rohr dazu zwingen. Innerhalb der deutschen Grenze wird jeder Herero, mit oder ohne Gewehr, mit oder ohne Vieh erschossen. Ich nehme keine Weiber und Kinder mehr auf, treibe sie zu ihrem Volke zurück oder lasse auf sie schießen. Das sind meine Worte an das Volk der Herero.

Der Große General des mächtigen Kaisers
v. Trotha"

Den Tagesbefehl tippe ich jetzt nicht auch noch ein, da Du ihn weitgehend (bis auf einige falsche Zeichensetzung und einen Rechtschreib- oder Grammatikfehler, je nachdem was Deine Intention da war) korrekt wiedergegeben hast.
Aber schon wieder machst Du den Fehler, alles zu wörtlich und als wahrhaftig (ohne Substanz) nur oberflächlich wahrzunehmen. Dieser Befehl galt nicht, wie fälschlicherweise von einigen DDR-Historikern behauptet, der nachträglichen Apologie oder Verstuschung des Vernichtungskrieges, wohl aber der moralischen Entlastung (und damit Mobilisierung) der Truppen, die ihn auszuführen hatten. Dieser Zusatz ist also nicht zum Schutz der Herero (wie es bei oberflächlicher Betrachtung anmutet), sondern zum Schutz der eigenen Soldaten bzw. deren Ruf (das kann ich in der Kürze nicht ausführen, dafür bracueh wir n Kaiserreich-Unterforum, hehe). Und dass diese (Soldaten) trotz dieses Zusatzes ganz anders agierten, kann ich Dir, falls gewünscht, exemplarisch belegen über tagebücher, Briefe und viel (viel viel) Sekundärliteratur (die Du gelesen habens solltest, bevor Du Dich wieder zum Aufhänger, aber net zur eigentlichen Substanz äußerst). Nur net heute, wie gesagt 1) ich hab schon genug Quellen gewälzt in dem anderen Thread und 2) ich muss gleich los (is Wochenende man).

Anmerkung: Siehste - genau sowas würde das enger gefasste Thema (Lettow-Vorbeck) hier sprengen und wo würde diese Diskussion jetzt besser hinpassen? Ja, genau, in ein Kaiserreich-Unterforum (hehe). Stimmt dafür ab!

Dir wird aufgefallen sein, dass ich oben das Wort "Volk" hervorgehoben habe. Trotha benutzt es in diesem Zusammenhang fünf mal. Daraus wird unmissverständlich (und international zu durch anderen Quellen des Kolonialamts, ja selbst des Generalstabs in Berlin, anerkannt) klar, dass die deutsche Kriegsführung a priori nicht gewillt war, zwischen Kombattanten und Zivilisten zu unterscheiden.
Aber ohnehin ist ja nicht (nur) Trothas Befehl der Beweis für die Vernichtungspolitk, sondern die Politik nach dem militärischen Sieg (offizielles Ende der Kampfhandlungen vs. die Herero = Dezember 1905 (Vgl. dazu Bley, Helmut, 1968, S. 193 - ich denke den Titel brauch ich bei diesem Stand. Werk net zu benennen)). Horst Drechsler hat 1966 (auch diesen Titel brauch ich ja wohl net auszuformulieren, weil nach wie vor Stand Werk) durch ausgiebige Archivquellen ebd. nachgewiesen. Neuere Literatur bezieht sich auf die selben Quellen, Drechsler und Bley waren nur die ersten, die diese Quellen "entdeckten" bzw. für diese Thematik einsetzten.

Das mit den Opferzahlen ist doch (für Dich mittlerweile typisch) völlig vom Kontext losgelöst. ??? Siehe Thema dieses Threads & mein zitierter Beitrag.
???
Ebenso das mit dem Bluebook (was zudem kein Geheimnis ist, aber Du führst das hier extra auf, als wenn das keiner wüsste oder noch nie gehört hätte, lol. Vielleicht sollte ich jetzt auch immer StandWissen aufführen? Also passt auf Kinder: Der Erste Weltkrieg begann 1914 und endete 1918 - boah, hab ichs so drauf wie der Wolfger, oder was? OMG, lol).
???
Davon abgesehen ist das Bluebok keine "Kriegspropaganda" wie Du sagts (Krieg war ja vorbei), sondern diente primär zur Rechtfertigung der in Versailles behaupteten Unfähigkeit Deutschlands zum Besitz von Kolonien, nur das macht es zur unseriösen Quelle. Nix "Kriegspropaganda" - schwachsinnig...
Und noch kurz wegen der Opferzahlen - es ist völlig egal ob man die niedrigste oder höhste Schätzung nimmt, also ob es nun 15.000 Hereros und 7.000 Nama, oder halt 85.000 H und 11.000 N gab, fakt ist, dass "selbst wenn man die niedrigsten Schätzungen zugrunde legt, [...] mindestens ein Drittel der Herero- und Nama-Bevölkerung im krieg oder an dessen Folgen gestorben " (Kuß, Susanne, Kriegführung ohne hemmende Kulturschranke: Die deutschen Kolonialkriege in Südwestafrika (1904-1907) und Ostafrika (1905-1908), in: Klein, Thoralf, u.a. (Hg), Kolonialkriege. Militärische Gewalt im Zeichen des Imperialismus, Hamburg 2006, S. 208-247, hier: S. 212.).
In 2 1/2 Jahren in den Lagern starben mit 7.682 Gefangenen somit mindestens 30%, wenn net gar 50% der Inhaftierten (dabei werden die Toten des Krieges gar nicht mitgezählt (Vgl dazu: Drechsler, 1966, S. 212f. bzw. dessen Archivbelege dazu - die werde ich jetzt net alle hier eintippen). Zwischen zB Oktober 1906 und März 1907 starben monatlich durchschnittlich 143 bis 276 Menschen (Vgl dazu Ebd., selbe Seitenzahl bzw. Anmerkungen dazu). Genauer: in eben genannten Zeitraum zB starben im Lager auf der Haifischinsel von 1795 Gefangenen ganze 1032, also weit über 50% (Vgl dazu: BA Lichterfelde, R 1001/2140: Brief von Ludwig v. Estorff an das Oberkommando der Schutztruppe, 10.4.1907.)
Von während des Krieges erfassten 14.109 medizinisch behandelten Afrikanern starben 21,7%, dabei doppelt so viele Kinder wie Erwachsene (klar), zwischen 1904 und 1906 verdoppelte (sogar mehr als das) sich die Letalität (Vgl dazu Sanitäts-Bericht über die Kaiserlichen Schutztruppe für Südwestafrika, Bd. II, S. 421.). Übrigens sehe ich gerade, dass die oben genannt Gesamtzahl von 7.682 Toten in der Lagerzeit sich in der selben Quelle nachweisen lässt wie oben (Vgl also: BA Lichterfelde, R 1001/2140: Zusammenstellung über die Sterblichkeit in den Kriegsgefangenenlagern in Deutsch-Südwestafrika, (ohne Datum).).
Ich könnte noch lange weiter machen, Belege gibts genug. Noch ein Bsp, nämlich von den Arbeiten zur Modernisierung der Hafenanlagen von Lüderitzbucht, wo im januar 1907 die Bauarbeiten sogar eingestellt werden mussten, weil von den zu diesem zeitpunkt noch 2000 (!) Inhaftierten "durch Todesfälle und Erkrankungen die Zahl der arbeitsfähigen Hottentotten schliesslich auf kaum 20 geschrumpft war" (NAN ZBU 154: Anual Report 1906, Lüderitz.).
Die Zahl der schon zuvor auch aus diesem Lager beim Eisenbahnbau eingesetzten Gefangenen betrug lt. Kolonialverwaltung zwischen Januar 1906 und Juni 1907 insgesamt 2014 Gefangene, von denen allein während der Bauarbeiten rund 67 %, genauer 1359 Gefangene, starben (Vgl hierzu: NAN ZBU 456, D IV, 1.3. Band 5.).
Und von solchen Beispielen gibt es viele, sehr viele (aber dafür brauchen wir - wie gesagt, nen Kaiserreich- oder nen Kolonialthread oder vglbares - zu viele Facetten etc...), die ich weiter aufführen könnte. Somit hat Jürgen Zimmerer zurecht festgestellt, dass die Behandlung in den Lagern die indirekte Fortsetzung von Throthas Vernichtungspolitk war (Vgl. dazu: Zimmerer, Jürgen, Kriegsgefangenen im Kolonialkrieg. Der Krieg gegen die Herero und Nama in Deutsch-Südwestafrika (1904-1907), in: Overmars, Rüdiher (Hg), In der Hand des Feindes. Kriegsgefangenschaft von der Antike bis zum Zweiten Weltkrieg, Köln 1999, S. 277-294, hier: S. 292.), was uns wieder zurück bringt zu der Behauptung, dass (wie Du mal wieder zu übereilt/unwissend so verstanden hattest) Trothas Befehl (oben) der Eckpfeiler zum Belegen der Vernichtungspolitik sei. Das aber (wie ich schon oben sagte), sind die Quellenbestände zu den Lagern, und wir reden net von Bluebooks sondern von dt. Verwaltungsakten. Da gibt es viele, auch davon bei Bedarf gern bissle mehr, is kein Problem sowas schnell zu finden, aber für heute reichts echt.

MfG
Sniper

dann



[...] 1905 erließ der neue Gouverneur Friedrich von Lindequist ja eine Proklamation, in der allen Hereros das Leben zugesichert wurde. Rund 14 000 Rückkehrer "sammelte" man so in Deutsch-Südwestafrika wieder ein, insgesamt zählte man 1905 rund 24 000 Stammesangehörige der Hereros, zusätzlich waren rund Tausend ins britische Betschuanaland geflohen und mehrere Tausend nach Norden zu anderen Stämmen. Seriöse Hochrechnungen von 1904 kommen auf eine Gesamtzahl von ungefähr 35 000 - 40 000 Hereros. Aber wie auch immer, Krieg ist immer eine üble Sache. Hat ja sogar Bismarck gesagt.

Zwischen Todesfällen und Erkrankungen ist aber ein Unterschied. Starben jetzt ca.1880 Hottentotten oder waren sie nur ca.1880 krank? Ist finde ich ein Unterschied. Und wenn den Deutschen die Einheimischen Arbeiter so wichtig waren, dass sie dannach jammerten und die Arbeiten einstellen mussten, warum sollten sie sie absichtlich töten?
[...]

und dann noch (damit schliesst nun sich der Kreis)



[...] Vorab möchte ich darauf hinweisen, dass dieser Thread um Lettow-Vorbeck geht und das hier sich falsch entwickelt. Wenn ihr über solche (anderen) Dinge reden wollt, bitte macht entsprechend neue Themen auf. Ich [...] werde ein neues Thema im Anschluss aufmachen [...], daher wendet Euch mit dem Völkermord dahin, mit allem anderen in entsprechende Themen, die ihr dann ggf. aufmacht. [...]


[I](Zitat vgl original Post (ungekürzt in: Lettow-Vorbeck ein Rassist?-Thread)

Zu dieser Proklamation kann ich Dir tatsächlich jetzt schon (von zuhause aus) entsprechende Quellen geben, aber das machen wir dann am besten im neuen Thread (siehe meine Bitte ganz oben). Ich werde dazu Deine Posts dort nochmal zitieren und dann DORT ausführlicher darauf eingehen (damit meine ich net heut, aber die Tage, ich muss nämlich auch noch ernsthaft arbeiten, hehe). Ich kann Dir aber jetzt schon sagen, dass die Sammeltätigkeit ebenfalls facettenreich ist was die Quellen betrifft, und so einfach wie Du es (wieder mal) nimmst, ist es dann doch net.
Deine Zahlen - die NICHT BELEGT SIND - daher Quellen bitte nachreichen (im NEUEN THREAD DANN), sonst ungültig bzw. aus der Luft gegriffen - stehen da, ohne der Anmerkung, dass - selbst wenn sie genau so und net anders zutreffend wären - die Eingesammelten in Lager gebracht worden sind (wo sie vielfach starben); von dort viele teilweise deportiert in andere Kolonien, manche Deportationspläne reichten sogar in die Südsee oder gar ins Mutterland (Belege reiche ich nach im neuen Thread, keine Angst). DH diese Sammelzahlen geben über "Genozid oder kein Genozid" keinerlei Auskunft, weil sie nichts damit zu tun haben (Kontext fehlt - wie immer).
Aber dazu mehr (wenn, dann) im neuen Thread - ich kopiere diese Deine Beiträge dazu (also nur zu Völkermord) dann rüber und wir machen dort einfach weiter - hab dat bissle Geduld.


Zitat siehe o.P.

Haarspalterei. Erkrankungen führten damals unter den vorherrschenden Umständen fast immer zum Tod (der nur langsam vollstreckt wurde. Zudem: von "absichtlich" war keine rede, da fehlt wieder der bezug zu meinem Post davor. Die Vernichtung in den Lagern war nicht offiziell gewollt, aber billigend in Kauf genommen worden - Belege auch dazu: gerne, nur eben im neuen Thread). Aber wenn Du Dich wieder anstellen willst, dass nimm doch einfach das Beispiel vom Eisenbahnbau, welches DIREKT DA DRUNTER (willst uns wieder alle für dumm verkaufen, indem Du Dich ebs. stellst?) angeführt ist. Da haste Deine Toten und nicht "nur" Kranken. Das hätte eigentlich Deine Post unnötig gemacht, weshalb es wohl auch net mitzitiert worden ist.

[...] Also dann, wir sehen uns ggf. dann im Namibia-Thread, den ich gleich aufmachen (aber net heute noch füllen) werde (obwohl - und da sehen wir es schon wieder - jetzt ein Kaiserreich-Unterforum dafür perfekt wäre...).

MfG
Sniper

[...]

Wolfger von Leginfeld
26.11.2012, 10:24
Die Frage ist, wurden die Herero wegen ihrer ethnischen Abstammung getötet? Tötete man sie um, weil sie Herero waren oder brachte man sie um, weil sie Aufständische waren?
Wurde der Befehl an die deutschen Truppen ausgegeben und mit dem Vorsatz umgesetzt, die Herero auszuöschen?

Das eigenartige an der "offiziellen" Definition von Völkermord ist, dass es jetzt reichlich Völkermorde in der Geschichte gibt. Sämtliche Kreuzzüge, sämliche Kolonialen Tätigkeiten (weltweit von China, Russland, Indien und 100 andere mehr) usw.
Stalins Maßnahmen gegen die Wolgadeutschen, Australiens Politik gegen die Aborignies, reine Völkermorde. Jeder Indianerstamm der in ein Reservat verfrachtet wird, ist ein Völkermord.

Und war der Aufruf beim Aufstand von Hererokapitän Samuel Maharero mit der Losung "Ich kämpfe - tötet alle Deutschen!" nicht auch ein Aufruf zum Mord an allen Namibia-Deutschen?? (Erzähle mir jetzt nur nicht, dass er ihn später änderte - zählt bei den Deutschen auch nicht wirklich)

Die Welt voller Völkermörder?

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Waterberg und Omaheke 1904 aber sind wie nachgewiesen nicht erster massenhafter Genocid in der deutschen Geschichte, kein Völkermord;...

siehe:http://www.traditionsverband.de/magazin/waterberg.htm

realsniper
27.11.2012, 06:33
Also, ich mach das ohne Zitat und schreib jetzt schnell (also achtung Tippfehler möglich) durch. ich hoffe die Bezüge zu Deinem Post werden trotzdem klar.

Zu Deiner Eröffnungsfrage:
Ja , das wurden sie. Das zeigt sich achon daran, dass auch Frauen und Kinder, von denen letztere der Vernunft nach (bzw. ihrem Alter) niemals als Beteiligte gelten konnten, in den Lagern inhaftiert wurden. Anfang 1905 wurden an diversen Orten Lager errichtet, "in welche nun sämtliche gefangegengesetzten Eingeborenen systematisch und ohne Rücksicht auf Geschlecht, Alter, Gesundheitszustand, Stammeszugehörigkeit oder eventuelle Beteiligung am Aufstand gebracht wurden". (Kaulich, Udo, Die Geschichte der ehemealigen Kolonie Deutsch-Südwestafrika (1884-1914). Eine Gesamtdarstellung, Frankfurt am Main 2001, 2. Auflage 2003, S. 256.).

Zudem (nur als kurzer Einschub wegen der Bezeichnung als "Aufstand") ist es generell (leider aber doch noch häufig in einschlägiger Lit zu finden) falsch von einem Aufstand zu reden, da dass 1) impliziert, Herero wären Mitgleider einer übergeordneten Staatsadministrative (gegen die sie dann rebellieren), und nicht als souverän galten, sowie 2) bereits logisch widerlegt ist. Allein schon durch die Tatsache, dass mit Leutweins Entmachtung die zivilen Behörden gänzlich zu Gunsten der militärischen Führung hinausgedrängt worden waren (bei einem Aufstand wären eher sie damit betraut gewesen, das Militär war auch damals schon rechtlich ein Instrument das eher in außen- als innenpolitischen Belangen in die Bresche springen sollte. Und Throtha hatte Leutwein ja noch vor seiner Ankunft de jure ausgeschaltet, als er noch vom Schiff aus, den Kriegszustand über DSWA erklärte, womit er jurustisch (siehe Verfassung, Art. 68) alle militärische Gewalt auf sich übertrug (Vgl dazu: Bley, Hemmut, Kolonialherrschaft und Sozialstruktur in Deutsch-Südwestafrika 1894-1914, Hamburg 1968, S. 200.). Dies geschah bereits am 19. Mai, also noch Tage bevor er überhaupt angekommen war. Zudem ist die Involvierung von Reichsinsitutionen wie dem Generalstab unter Molkte in Berlin (Leutwein wurde dies bereits am 9. Februar, also schon knapp nen Monat nach Beginn der Kämpfe, mitgeteilt - Vgl dazu: Zimmerer, Jürgen, Krieg, KZ und Völkermord in Südwestafrika. Der erste deutsche Genozid, in: Zimmerer, Jürgen und Zeller, Joachim (Hg), Völkermord in Deutsch-Südwestafrika. Der Kolonialskrieg (1904-1907) in Namibia und seine Folgen, Berlin 2004, S. 45-63, hier: S. 48f.) ein deutlicher Beweis, dass es sich eben nicht um die Beilegung von "Aufständen" sondern um einen vertitablen Krieg des Deutschen Reiches in Übersee. Und spätestens mit dem Kriegsausbruch im Süden gegen die Nama (Herbst 1904) war es nicht nur de jure, sondern auch de facto ein veritabler Krieg, da sich im ersten Jahr des Namakrieges die Anzahl deutscher Soldaten, die ohnehin schon beträchtlich angewachsen war auf 7.000 (bei Beginn der Kämpfe mit den Herero waren inkl. eilig angelandeter Marineinfanterie aus knapp 800 rund 2000 Schutztruppler in DSWA geworden - Vgl hier (auch StandLit) Leutwein selbst, Elf Jahre Gouverneur in Deutsch-Südwestafrika, 1906, S. 436.) sogar noch auf rund 14.000 Mann erhöht (Vgl. dazu: Steudel, Ueber [sic!] die Entstehung und Verbreitung des Typhus in Südwestafrika, sowie über die bisher erzielten Erfolge der Schutzimpfung, in: Verhandlungen des deutschen Kolonialkongresses 1905, S. 191-214.). Zudem kostete der Krieg am Ende 585 Mio Reichsmark (Vgl dazu: Kuß, Susanne, Deutsches Militär auf kolonialen Kriegsschauplätzen. Eskalation von Gewalt zu Beginn des 20. Jahrhunderts, Berlin 2010, S. 86.) und hatte (mitunter auch deshalb) massive innenpolitische Rückwirkungen in die Metropole (Stichwort: Reichstagsauflösung und "Hottentottenwahlen"). Insgesamt fielen 2.348 (weiße) deutsche Soldaten (also die höhste Zahl seit 1871 und net vergelichbar mit dem Boxerkrieg oder dem MajiMaji-Krieg - in letzterem, der teilweise zeitgleich von 1905-1908 in DOA stattfand, fielen zB gerade mal insgesamt 470, davon 66 schwarze Träger, 389 Askari und nur 15 Weiße - vgl hierzu: Deutsches Kolonialblatt vom 15.4.1907, S.333: Zusammestellung der Verluste in Deutsch-Ostafrika), davon 676 gefallen, 689 an Krankheiten gestorben, 907 Verwundete (von denen später noch 50 an ihren Verletzungen starben) und 76 Vermisste (Vgl hierzu: Kriegsgeschichtliche Abteilung I des Großen Generalstabes, Die Kämpfe der deutschen Truppen in Süwdwestafrika Bd. II, S. 335.). Es war kein Aufstand, es war ein Krieg. Für Kombattanten und Kriegsgefangene gelten bestimmte Regeln, die aber in DSWA weder bei der Kriegsführung an sich (kommen wa gern noch drauf, wenn Du dafür Beispiele willst, sag bescheid), noch bei der Gefangensetzung angewandt bzw. berücksichtigt worden waren. Im Zuge des Krieges in DSWA spielten sich Szenen von derartiger Grausamkeit ab, wie sie auf einem europäischen Kriegsschauplatz undenkbar gewesen wären, und selbst beim "großen Schlachten" 1914-18 nicht auftraten.

"Wurde der Befehl an die Truppen ausgegeben mit dem Vorsatz..." - ja, das wurde er. Dies lässt sich vielfach belegen.
Durch Trothas Übernahme wurde Leutwein herausgedrängt und so ein Verständigungsfrieden ausgeschlossen und sogar ein Diktatfrieden nicht gewünscht. Trotha gab von Beginn an zu verstehen, dass er prinzipiell (!) nicht an einer Politik wie die zuvor von Leutwein betriebene, interessiert sei. Dies lässt sich über ein Schreiben ab den Reichskanzler nachweisen, in welchem sich Trotha zu seinem Antritt wie folgt äußerte: "Ich erklärte sofort [(!)], daß ich im Prinzip gegen einen solche [von Leutwein geforderte maßvolle] Behandlung der Aufstandsfrage sei, ich auch der Überzeugung sei, daß ein solches Verhalten ganz den Intetionen Seiner Majestät des Kaisers zuwiderlaufe" (Vgl dazu: BAB, RKA, 2089, Bl. 138f: Bericht Trothas an Bülow, 6.1.1905). Das belegt zusätzlich noch, dass seine Politik kein Ausscheren oder so, sondern von Berlin entsprechend gewollt und/oder gebilligt wurde (Da ja eine maßvolle Politik "den Intentionen Seiner Majestät des Kaisers zuwider laufe"). Ähnliches schrieb Trotha an Leutwein im November: "Seine Majestät der Kaiser und König haben mir nur gesagt, er erwarte, daß ich mit allen Mitteln den Aufstand niederschlagen und ihm später [(!)] über die Ursachen dern Erhebung aufklären werde" (Vgl dazu: BAB, RKA, 2089, Bl. 100-102: Brief Trothas an Leutwein, 5.11.1904). Die Ursachen wurden hinten angestellt, womit klar wird, dass eine militärische Gesamtlösung schon beschlossen war (!). Und die von ihm erwähnten Mittel, die Trotha einsetzten würde, kennen wir ja alle (Vgl dazu: gleicher Brief, BAB, RKA, 2089, Bl. 100-102): "Ich kenne genug Stämme in Afrika. Sie gleichen sich alle in dem Gedankengang, daß sie nur der Gewalt weichen. Diese Gewalt mit krassem Terrorismus und selbst mit Grausamkeit auszuüben, war und ist meine Politik. Ich vernichte die aufständischen Stämme mit Strömen von Blut [...]. Nur auf dieser Aussaat kann etwas Neues entstehen, was Bestand hat". Eine ebenso deutliche Formulierung findet sich hier: "Die Absperrung der Ostgrenze der kolonie und die Ausübung des Terrorismus gegen jeden sich zeigenden Herero bleibt, solange ich im Lande bin, bestehen. Die Nation muss untergehen" (Vgl dazu: BAL, R 1001, 2089: Schreiben v. Trothas an Gourverneur Leutwein, Bl. 29. 27.10.1904.).

Zum Thema des Tagesbefehls hier nochmal wegen dem angeblichen Verschonen von Frauen & Kindern: Was Du nämlich net kennst, sind Quellen, die belegen, dass Trotha nicht daran dachte, diese ernsthaft zu verschonen, wie zB hier sichtbar wird: "[...] die Aufnahme der Weiber und Kinder, die beide zum grössten Teil krank sind, [ist] eine eminente Gefahr für die Truppe, sie jedoch zu verpflegen eine Unmöglichkeit. Deshalb halte ich es für richtiger, dass die Nation in sich untergeht [...]" (Vgl dazu: BAL, R 1001, 2089: Schreiben v. Trothas an den Chef des Generalstabs, Bl. 5, 4.10.1904.).
Trotha hatte nie etwas anderes vor als einen Vernichtungskrieg zu führen, und das über rein militärische Notwendigkeiten hinaus, was sich noch vor Errichtung der Lager und vor seiner Abberufung (die übrigens nicht wegen seiner Vernichtungspolitik, sondern wegen ihrem (und seinem) Versagen im Kleinkrieg gegen die Nama erfolgte - Vgl dazu: Krüger, Gesine, Kriegsbewältigung und Geschichtsbewußtsein. Realität, Deutung und Verarbeitung des deutschen Kolonialkriegs in Namibia 1904 bis 1907, Göttingen 1999, S. 54.) schon an solchen Belegen zeigt. Und kurz nachdem man (NACH dem Waterberg, also der militärischen Vernichtung des Gegners) am 13. August die Verfolgung/Abriegelung entlang der Grenze zur Omaheke begonnen hatte (Vgl dazu: Kuß, Susanne, 2010 (wie oben), S. 91.), gab Trotha bereits am 15. August den Befehl heraus, dass bei Kontakt deutscher Patrouillen mit Herero "unbedingt die Vernichtung des Feindes" vorrangig war (Vgl dazu. BA/MA Freiburg, N38/35: L. v. Trotha, Befehl vom 15.8.1904, Hamakari.). Kurz darauf verbot er in einem folgenden Befehl jede Form der Aufnahme von Verhandlungen mit kapitulationswilligen Hereros (Vgl dazu: BA/MA Freiburg, N 38/35: L. v. Trotha, Befehl vom 20.8.1904, Okawitumbika.). Als Resultat davon spielten sich überall Szenen ab, wie zB dieser (wieder nur exemplarisch rausgegriffene) Fall (es gibt mehr, die bestätigen, dass dies nicht Ausnahme, sondern Regel war) aus Ombakaha zeigt. Dort hatte der deutsche Befehlshaber eines Absperrpostens, Oberleutnant von Beesten, zur Kapitulation bereite Häuptlinge bei den Übergabeverhandlungen einfach alle erschießen lassen (Vgl. dazu: BAB, RKA, 2117, Bl. 112-116: Bericht des Oberleutnant Beesten an das Kommando der Schutztruppe, ohne Datum. Vgl auch: BAB, RKA, 2118, Bl. 92f: Brief des Missionars August Kuhlmann an die Missionsleitung in Barmen, 16.2.1905.); ein klarer Bruch von jeder Form des Kriegsrechts seit Jahrhunderten, der völlig ungeahndet bleiben musste, da er ja auf Befehl (siehe oben) erfolgt war. Und ich nenn Dir gerne noch paar andere Beispiele (Akten oder auch sowas wie Tagenbücher etc, da gibt es viele Berichte über die Einsätze der Soldaten mit lauter Details, die nicht Geschichtsbuchwürdig sind von ihrer Relevanz zur Weltgeschichte her. Aber als Quellen für diese Thematik sind sie nahezu unerschöpflich, denn selbst die Soldaten schreiben ihre eigenen Taten nicht schön darin - wohl auch, da Tagebücher prinzipiell privat sind und keiner damit rechnen würde, dass 100 Jahre später sowas für die Forschung interessant ist - is ja klar), aber vielleicht net mehr heute, ich will ja noch auf den Rest eingehen.
Also: JA, entsprechende Befehle wurden an die Truppen ausgegeben und auch von allen Einheiten durchgeführt (Manche von der Richtigkeit überzeugt, Manche zweifelnd und ablehnend - getan haben es aber alle Einheiten bzw. die gesamte dt. Kriegsmaschinerie in DSWA. Und wie gesagt, hier reden wir ja noch vom Kriegszustand, das mit den Lagern ist ja eine (wie schon zuvor gesagt) noch viel heftigere Kiste gewesen.


Was Du zum Genozid sagts ist aber eine reine Diskussion um die Terminologie. Also wann ist es offiziell ein Genozid? Damit verhält es sich international momentan so:
"Article II.
In the present Convention, genocide means any of the following acts committed with intent to destroy, in whole or in part, a national, wthnical, racial or religious group, as such:
(a) Killing members of the group;
(b) Causing serious bodily or mental harm to members of the group;
(c) Deliberately inflicting on the group conditions of life calculated to bring about its physocal destruction in whole or in part;
(d) Imposing measures intended to prevent births within the group;
(e) Forcibly transfering children of the group to another group."
(Vgl dazu: Jones, Adam, Genocide and Mass Killing, in: Williams, Paul (Hg), Security Studies: An Introduction, London/New York 2008, S. 185-199, hier: S.187.)
Ich würde sagen diese Bedingungen waren weitegehend bei der Behandlung der Herero und Nama durch die Kolonialherren erfüllt, von daher ist es als Genozid zu bezeichnen. Wie sich das in den anderen Fällen verhält, kannste ja selber gucken, indem Du diese Punkte nimmst und guckst, ob einer oder einige einem Konfklit entsprechen. Vielleicht, weil mir das gerade so einfällt: in Australien waren die Bedingungen übrigens auch erfüllt, z.B. das "Sportschießen" auf Aborigines ist so eine Enthumanisierung. "There are instances when the young men of the station have employed the Sunday in hunting the blacks, not only for some define purpose, but also for the sake of the sport" (Vgl. dazu: Palmer, Alison, Colonial Genocide, Adelaide 200, S. 44.). Diese Praxis wurde sogar ganz öffentlich gemacht und gegen Kritik sogar noch verteidigt mit der Behauptung, Aborigines während keine Menschen, ihr Tod somit egal: "And being a useless race, what does it matter what they suffer any more than the distinguished philanthropist [...] cares for the wounded half dead pigeon he tortures at his shooting matches. 'I do not see the necessity', was the reply of a distinguished wit to an applicant for an office who remarked that 'he must live', and we virtually and pratcically say the same to the blacks" (Vgl. dazu: Zeitung "The Queenslander" vom 8.5.1880). Die Rechtfertigungen waren dabei auch oft so plump und unverschämt unverhältnismäßig zur Tat, wie zB der lakonische Bericht über einen Squatter 1889: "He shot all the men he discovered on his run, because they were cattle killers; the women, because they gave birth to cattle killers; and the children, because they would in time become cattle killers" (Vgl. Palmer, Alison, 200 (wie oben), S. 43.) - das ist eindeutig auch genozidal.
Aber zurück zu DSWA - wie gesagt, ich kann gerne noch weitere Beispiele nachreichen, so dass klar wird, dass es sich in DSWA nicht um Einzelfälle handelte. Und gerade staatlich durchgeführte Völkermorde zeichnen sich nicht durch die Ausnahmslosigkeit (bzw. die Punkte oben) ab, sondern auch durch den gehobenen Organisationsgrad (Kriegsführung, Lagerpolitik und bürokratische Erfassung wie Verwaltung des Tötens/Sterbens).


Zu Maharero - es ist ohnehin zweifelhaft, dass Maharero darin ein Interesse gesehen hätte, war er ja erst mit Hilfe Leutweins und der deutschen Partnerschaft im Rücken zum paramountchief aufgestiegen und konnte sich im Zuge der deutschen Politik der Benachteilung, Umverteilung und Gesetzlicher Ungleichheit (die u.a. als Ursache für den Kriegsbeginn durch die Herero gelten - das muss ich jetzt aber net belegen, dat ist allgemeinwissen - sonst sag bescheid, dann reiche ich dafür belege bei, aber die Ursache hier darzulegen würde einen SOLO-Post erfordern, also ohne auf etwas zu antworten dabei, einfach weil es relatuiv viel wäre, dass ich dann nacheinander aufzeigen müsste. ich müsste dann quasi ein Prequel zum Krieg schreiben, also über die zeit unter Leutwein und davor. Aber mach ich, wenn Du mir tatsächlich bezüglich der Ursachen net glaubst...) ohne die deutsche Militärmacht im Rücken sich gar net lange hätte halten können. Zudem ist der tatsächliche Anlass (net Ursache) für den Kriegsbeginn eine Panikreaktion seitens deutscher Beamter und unglücklicher Umstände (Leutweins Abwesenheit, da er im Süden war wegen einem lokalen Konflikt). In einer (von weißen Siedlern politisch, von Beamten in der Praxis - Belege für beides kann ich, wenn gewünscht, auch nachreichen, kein Problem) aufgeheizten Stimmung, knallten beim Distriktchef von Okahandja die Sicherungen durch, was zum ersten Gefecht und somit zum darauf folgenden Krieg führte (was nicht ausschließen soll, dass die Herero wegen der Bedingungen diese Verzweiflungstat nicht ohnehin unternommen hätten, aber der Zeitpunkt und Ort kam wie folgt zustande). Kurz zur Information:

Was war passiert (Auslöser):
Durch die Bestimmungen zur Umsetzung der Reservatspolitik (dazu müsste ich extra ausholen, wäre also auch für das Prequel. Wenn Du net weisst, wovon ich rede, guck selbst bevor Du mich bittest, die auch noch aufzuzeigen) wurden Distrikchefs in die Lage versetzt ebd. Gebiete einzuteilen, blieben dabei aber nie ohne Einfluss der Siederlerschaft. Mit der Regelung der Grenzen der Reservate Okahandja und Waterberg wurde der Distriktchef von Okahandja betraut, Leutnant Zürn, der ohnehin kein Befürworter der Reservatspolitik war, sowie (wohl) auch nicht über dipl. Gesprür und Verhandlungsgeschick verfügte; zudem schien er sich als Distrikchef mit dieser Aufgabe betraut worden zu sein, nicht wohl zu fühlen, er hatte kurz vor Kriegsausbruch um seine Versetzung gebeten (Vgl dazu: BAB, RKA 2021: Okahandja, Brief von Leutnant Zürn an den Gouverneur, 29.12.1903.). Chiefs wie Maharero waren bei den Verhandlungen in Okahandja eher für kleine unveräußerliche Reservate, damit sie den Rest des Laandes an Siedler und Landgesellschaften verkaufen zu können (Maharero hatte also schon aus wirtschaftlichen Gründen kein Interesse daran, einen krieg mit den Deutschen anzufangen). Der auch durchaus einflussreich Chief Assa Riarua forderte eher großflächig unveräußerliche Reservatsgebiete mit gutem Weideland und genügend Wasserstellen für die Viehwirtschaft (Vgl dazu: BAL, R 1001, 2116: Aufstand der Hereros im Jahre 1904, Bd. 6, Brief Theodor Leutweins an des Präses der Herero-Mission Diehl in Okahandja, 25.8.1904. Vgl auch: BAL, R 1001, 2116, Bl. 125-132: Bericht Theodor Leutweins "Die Reservatsfrage im südwestafrikanischen Schutzgebiet" an die Kolonial-Abteilung des AA, September 1904.). Das Okahandja-Reservat wurde dabei von Zürn gegen den Willen der Großleute um Assa Riarua festgelegt (Vgl dazu: BAB, PTS, 2115: Bericht Theodore Leutweins an die Kolonial-Abteilung des AA, 2.6.1904.). Die Großleute lehnten Zürns Zuteilung ab, weil es zu klein war, zusätzlich nicht genug Weideland beinhaltete und dann auch noch in einem ihnen größtenteils unbekanntem Gebiet lag (da ist das ja normal, dass man net "die Katze im Sack" will). Missionar Diehl bemerkte hierzu in einem Schreiben an den Gouverneur: "Zürn berief die Großleute wieder zu sich, um die Sache zum Abschluß zu bringen. Sie waren aber nicht wenig enttäuscht, als HErr Zürn nun doch die von ihm anfangs bestimmten grenzen unverändert von ihnen zugestanden haben wollte. Ein Mürren der Entrüstung machte sich geltend. Man war empört und verweigerte die Unterschriften. Herr Zürn hat sie dann nach Hause geschickt, wie sie sagten, in etwas barscher Weise und mit dem Bemerken, er habe ihre Unterschriften nicht nötig. [...] tief gekränkt und mit Inngrimm im Herzen" zogen sie dann aus Okahandja ab. (Vgl dazu: BAL, R 1001, 2116: Brief von Missionar Diehl an Gouverneur Leutwein, ohne Datum). Zeugen berichteten auch davon, dass Zürn bei den Verhandlungen im Fort auch Drohungen ausgesprochen hatte, um die Zustimmung der Herero-Räte für das Reservat Okahandja zu erhalten. Samuel Maharero floh sogar, weil er davon ausging, dass Zürn ihn umbringen lassen wolle (Vgl. dazu: Rohrbach, Paul, Deutsche Kolonialwirtschaft, Berlin 1907, S. 338.). Was die Hereros vom Waterberg bzw. entsprechendes Reservat betraf, so verhalndelte Zürn nicht einmal, sondern "fälschte [...], immer darum besorgt, genügend Land für die zukünftige Besiedlung herauszuholen, Landverträge" (Vgl. dazu: Gewald, Jan-Bart, Kolonisierung, Völkermord und Wiederkehr. Die Herero von Namibia 1890-1923, in: Zimmerer, Jürgen, Krieg, KZ und Völkermord in Südwestafrika. Der erste deutsche Genozid, in: Zimmerer, Jürgen und Zeller, Joachim (Hg), Völkermord in Deutsch-Südwestafrika. Der Kolonialskrieg (1904-1907) in Namibia und seine Folgen, Berlin 2004, S. 105-120, hier: S. 114.) sowie die Unterschriften der entsprechenden Herero-Großleute (Vgl dazu: Schaller, Dominik, Kolonialkrieg, Völkermord und Zwangsarbeit in "Deutsch-Südwestafrika“, in: Schaller, Dominik u.a. (Hg), Enteignet - vertrieben - ermordet. Beiträge zur Genozidforschung, Zürich 2004, S. 147-232, hier: S. 164.). Als dann am 10. Januar 1904 eine größere Delegation der Waterberg-Hereros sich Okahandja näherte (als Grund für die Zusammenkunft war den Deutschen zuvor schon die Nachfolgeregelung für den kürzlich verstorbenen Chief Kambazembi von Waterberg genannt worden), drehte Zürn durch, wohl auch nicht ganz unvorbelastet durch sein Verhalten, da er um seine Verfehlung (siehe oben, Fälschung etc) durchaus gewusst haben wird. Aus seinem "schlechten Gewissen" resultierten die ersten Schüsse des Krieges, da Zürn fürchtete nun die Quittung dafür zu erhalten in Form von gewaltsamen Übergriffen; die eigentliche Begründung für die Zusammenkunft wurde somit von Zürn, sowie dem aus Windheok angereisten Bergrats Duft, als Lüge abgetan und ein Angriff befürchtet (Vgl. dazu: NAN, ZBU, D. IV. 1.2.: Tagesbericht des Bergrats Duft über die Vorgänge beim Aufstande der Hereros im Distrikt Okahandya [sic!], 17.1.1904.).
Tatsächlich aber hatten die Herero keinerlei derartiges im Sinn, wie aus ihren Zusammenkünften mit Missionaren hervorgeht. So berichtete Missionar Fritz Meier, dass die Hereros sich überrascht und mit Unverstädnnis an ihn wandten bezüglich der deutschen Maßnahmen in Okahanja: "Wir begreifen Euch nicht; was soll eigentlich dieses Patrouillenreiten der Soldaten und wozu flüchten sich die Weissen [sic!] alle auf die Feset? Wenn wir Gewehre bei uns haben, was in ihren Augen auffällig erscheint, ist das nicht Usus bei uns, wenn es sich um die Wahl eines Häuptlings handelt?" (Vgl dazu: BAL, R 1001, 2113: Aufstand der Hereros im jahre 1904, Bd. 3, Schreiben von Fritz Meier an die Kolonialregierung in Windhoek, Bl. 3, 16.2.1904.). Die Zusammenkunft der Herero brachte den panischen Zürn dazu, die Verteidigung Okahandjas vorzubereiten, was von den Hereros wiederum als deutsche Angriffsvorbereitungen auf sie gewertet wurde - so führte eines zum anderen...
Was die unglücklichen Umstände betrifft, ist sicherlich auch noch die Abwesenheit Leutweins zu nennen, da auch Zeitgenossen der Ansicht waren, eine Eskalation wäre in Leutweins Gegenwart zu verhindern gewesen. In einer Vernehmung zu den Kriegsursachen gab Missionar August Elger folgendes an: "wenn der Herr Gouverneur nicht hätte nach dem Süden ziehen müssen, sondern hier geblieben wäre, wäre der Aufstand nicht ausgebrochen; der Gouverneur ist sehr beliebt bei den Hereros und den anderen Eingeborenen, er hat ein Herz für sie und beurteilt sie gerecht" (Vgl. dazu: BAL, R 1001, 2114: Aufstand der Hereros im Jahre 1904, Protokoll der Vernehmung von Missionar Elger, Bl. 78, 22.3.1904.).
Maharero hatte kein wirkliches Interesse einen Krieg zu führen und auch die Hinweise sprechen sehr dafür.
So oder so aber - zu dem Zitat, dass Du da bringst "tötet alle Deutschen" brauche ich den Beleg (wegen der NAchvollziehbarkeit), sonst kann man damit nichts anfangen. Was zitierst Du da? - es ist zwar richtig, dass in den ersten Tagen des Krieges 123 (die Zahl belege ich net, die findest Du überall so) Deutsche bei Angriffe auf Farmen getötet worden sind. Dabei ist jedoch auch erwiesen, dass auf ausdrücklichen Befehl Mahareros Missionare, nicht-deutsche Weiße, sowie deutsche Frauen und Kinder (!) geschont wurden. Es waren doch die Hereros, die unter persönlicher Gefahr (von Schutztruppen getötet zu werden) die Frauen und Kinder der geplünderten Farmen zu den Missionen oder befestigten Orten eskortierten (Vgl dazu: Krüger, Gesine, 1999 (wie oben), S. 46f. Vgl auch: Kuß, Susanne, 2010 (wie oben), S. 81.). Und nicht nur Maharero zeigte sich direkt nach Beginn der Kämpfe bereit zu Friedensverhandlungen, sondern auch andere Chiefs taten dies. De facto standen sie noch bevor Trotha und Berlin übernahmen und Leutwein jede Annahme von Friedensgesuchen untersagten, in Kontakt mit Missionaren, die als Friedensvermittler fungieren sollten. Dies war auch realistisch, da Missionare (obwohl sie weder Frauen noch Kinder noch Nicht-Deutsche waren) von den Herero geschont wurden. Dies lässt sich auch belegen durch Briefkorrespondenz, hier exemplarisch aus Verhandlungen in Omaruru zwischen Missionar Dannert und Chief Michael Tjiseseta, welcher folgenden Brief an den Missionar richtete: "Mein geliebter Lehrer, ich sage, ich will nicht, dass Du draussen seiest, wenn die Leute schiessen. Einige Leute sind Christen, andere Heiden. Ich will nicht, dass sie Dir etwas Boeses [sic!] antun. Ihr und Mister Purainen [finnischer Händler] wandelt nicht draussen, kommt nicht heraus, wenn das Gewehr schiesst" (Vgl. NAN Private Accessions A.436: Helene Heyse, geb. Dannert, Auszüge aus Dannerts Tagebuch seit 1903, S. 9.).

Wegen dem letzten Satz mit "nachgewiesen" - wodurch? Quellen für diese Behauptung?
Ich hoffe net, es ist diese Internet-Seite? gehen wir davon aus, sie wäre als Quelle seriös, dso spricht sie nur von der Schlacht und der Abdrängung, ich aber verwies ja schon darauf, das die Lagerpolitik das Entscheidende ist bei der Frage Völkermord oder net?
Davon abgesehen war die bereits direkt nach der Schlacht am Waterberg angewandte Vorgehensweise bereits ein Vernichtungskrieg (wie gesagt, ich liefere Dir gerne weitere konkrete Belege dafür, was die Truppen bei den Einsaätzen taten, aber net mehr heute, is doch später geworden, als ich dachte. Aber erinnere mich daran, wenn Du sie willst, is kein Problem, dazu findet man viel (und somit schnell was)). Aber - wie gesagt - so oder so meinte ich, dass die Lager-Geschichte der eigentliche Kern der Beweisführung eines Völkermordes ist. Wie das sich daraus ableitet, kann ich auch gerne mit entsprechenden Verwaltungsakten belgen, auch die Deportationen mit Leuten, die ihren Tod schlußendlich zwar nicht mehr in DSWA fanden, ihr Leidensweg aber denoch dort begann. etc. Wenn Du willst, kein Problem, aber auch erst nächstes mal bzw net mehr heute wegen der zeit, muss heute arbeiten - gut, dass es erst nachmittags ist, hehe).
Wenn Dir entsprechendes Quellenmaterial fehlt, kannste ja alternative Interpretationen meiner bisher genannten Quellen/Belege gerne anmerken, das hier hat auch keinen Absolutheitsanbspruch, ist aber wenigstens ausreichend fundiert, so dass mir keiner vorwerfen kann, ich würde das einfach so sagen, weils mir passt.

Und nochmal wegen der Proklamation von Lindq. & der Milderung der eigenen Politik durch Trotha in general - das ist nicht ganz so simpel, weil die Milderungen nicht aus Menschenfreundlichkeit erfolgten, sondern ganz rationale (und somit eher enthumanisierende) Gründe hatten: Die Herero waren ja Ende 1904 militärisch besiegt, als sich die Nama gerade erst erhoben hatten. Eine V-Politik der Truppen war aber gegen die Nama nicht so möglich, wie gegen die Herero, da sich die Nama durch den Guerillakrieg einer Entscheidungsschlacht entzogen und ihre Lebensgrundlage (am Waterberg waren ja GANZE Stämme, nicht nur Krieger - was im Übrigen auch dafür spricht, dass die Herero nicht angreifen wollten, schleppten sie ja ihre Familien und ihr Vieh etc mit - wer bringt das zu einer Schlacht freiwillig mit?) dadurch weitegehend sichern konnten, ebenso ihre operative Handlungsfreiheit, die ihnen Kompensation durch Überfälle ermöglichte. Hier griff eine Vorgehensweise gegen wie Trothas nicht effektiv. Erst durch den Namakrieg (weil nun die Truppen im Süden gebraucht wurden) wurde die Erschiessung von sich ergebenden Hereros in Ketten und zwangsarbeit umgewandelt. Dies geschah auch aus völlig anderen rationalen Überlegungen heraus wie zB, dass eine solche Politik fundamatalsten christliche Werte verletzte, und somit einen Prestigeschaden für das Reich zur Folge haben könnte. Ebenso bestand die Möglichkeit, dass die überlebenden Herero sich auf britischem Gebiet niederlassen könnten, um von dort aus einen Kleinkrieg zu beginnen. Dies wollte Berlin im Hinblick auf die militärische Lage (siehe Namakkrieg im Süden) unbedingt vermeiden. Schlieffen schrieb dazu folgendes an den Reichskanzler: "Der Feldzug gegen die Hereros ist zu einem Stillstand gekommen. Die Aufständischen sind in das Sandfeld der Omaheke zurückgedrängt worden. Man hatte früher grglaubt, das diese Omaheke wenigstens in der gegenwärtigen Jahreszeit eine Wüste sei, in welcher Menschen wie Vieh umkommen müssten. Offenbar haben sich aber dort noch soviel Wasserstellen und Weideplätze gefunden, dass eine, wenn auch kümmerliche Existenz möglich ist. [...] Aller Wahrscheinlichkeit nach aber werden unsere Truppen, ob die Hereros sich in der Omaheke oder ob sie sich auf englischem Gebiet befinden, genötigt sein, durch eine ausgedehnte Aufstellung dem gegner die Rückkehr nach Westen zu verwehren, und den Krieg mit allen Schrecken des Typhus, der Malaria und der Herzschwäche [unter den dt. Soldaten] zu einem dauernden zu machen. [...] Es wird daher kaum etwas anderes übrig bleiben, als zu versuchen, die Hereros zur Übergabe zu vernalassen. Das wird erschwert durch die Proklamation des generals v. Trotha, der jeden Herero erschiessen lassen will" (Vgl dazu: BAL, R 1001, 2089: Schreiben des Generalstabschefts Schlieffen an Reichskanzler v. Bülow, Bl. 3, 23.11.1904.). Der Kaiser wies daraufhin Trotha Ende November an, die Proklamation dahingehend abzuändern: statt Erschießung "nur" Kettenhaft und Zwangsarbeit (Vgl dazu: BAL, R 1001, 2089: Schreiben des Gegenralsstabschefs Schlieffen an Reichskanzler v. Bülow, Bl. 14, 30.11.1904.). Dh die Abmilderung von Throthas Befehl erfolgte primär aus rationalen Gründen und nicht moralischen Bedenken (!). Abgesehen von diesen rational-militärisch-strategischen Gründen zur Vermeidung eines Kleinkriegs stimmte Berlin jedoch seiner Vernichtungspolitik durchaus zu (!), wie sich aus einem anderen Schreiben Schlieffens ableiten lässt: "Daß er die ganze Nation vernichten oder aus dem land treiben will, darin kann man ihm beistimmen. [...] Der entbrannte Rassenkampf ist durch Vernichtung oder vollständige Knechtung der einen Partei abzuschließen. Das [...] Verfahren ist aber bei den jetzt gültigen Anschauungen auf Dauer nicht durchzuführen. Die Absicht des Generals v. Trotha kann daher gebilligt werden. Er hat nur nicht die Macht, sie durchzuführen" (Vgl dazu: BAL, R 1001, 2089: BAL, R 1001, 2089: Schreiben des Gegenralsstabschefs Schlieffen an Reichskanzler v. Bülow, 23.11.1904.). Hier haste einen Nachweis zur prizipiellen Billigung dieser Politik durch die höhsten Institutionen des Reiches (idF dem Chef der Regierung, dem RK).
Das war jetzt nur in Bezug auf die Kriegsführung (V-Krieg) bezogen, der Völkermord ist aber (wie gesagt) noch besser über die Lagerpolitik nachzuweisen. ich kann - wie auch schon gesagt - gerne auch dafür konkrete Belege liefern, aber net mehr heute, is echt spät geworden (verdammt, wenn man einmal anfängt, dann kann man net mehr aufhören - wenns nach mir ginge würde ich jetzt noch stundenlang weiterschreiben).

Also, bin raus für heute (die anderen Posts, von meine Lieblings-Halbstarken und anderen Verwirrten ziehe ich mit jetzt erst gar net mehr rein, müssen halt warten bis moin oder so, hehe) bzw. für jetzt und somit net mehr zurück vor spät abends (wenn net gar eher erst Mittwoch). Wegen dem Polen-Thread guck ich mal, ob wir was passendes (und unkompliziert zugängliches) an Lit. für Dich an der Fakultät haben, das mach ich aber erst am Mittwoch, da muss ich auch früher arbeiten und hab dann auch nach Feierabend mehr Zeit für sowas (Nachteil: zu früherer Stunde sind zu viele Studenten unterwegs dort und die weniges Kopierer wahrscheinlich hart umkämpft bzw. ständig belegt. Aber mal schauen...).
ok dann,

MfG
Sniper
und off...

Wolfger von Leginfeld
27.11.2012, 18:18
Interessant was du da schreibst (die Menge ist atemberaubend), aber es gibt Experten die überhaupt nicht deiner Meinung sind.

Dr. Dietmar Nix: "Niederschlagung des Herero-Aufstands 1904-1907":http://histor.ws/seppdepp/060.php

Mit der Losung "Ich kämpfe - tötet alle Deutschen!" begann der Aufstand...Deutsche Soldaten wurden unter "viehischen Martern zu Tode gebracht", so beschreibt das Buch "Rust: Krieg und Frieden im Hereroland" die Ermordung eines gefangenen deutschen Offiziers durch Hereros folgendermaßen: "... dann kamen die Ohren an die Reihe, und als sie diese abgeschnitten, stachen sie dem noch Lebenden die Augen aus ..." Ebenfalls wurden durch die Hereros viele Angehörige des im Norden lebenden Damara-Volkes ermordet.

realsniper
27.11.2012, 23:04
Oh man, ich wollte heute eh noch paar angekündigte sachen nachtragen und hatte zusätzlich noch schon heute auf der Arbeit besonders über die Waterberg & Omaheke = net Genozid sache nachgedacht und mir schon Quellen für jetzt überlegt. Aber jetzt führst Du auch noch die Gräuel an, was mir recht ist, denn dazu gibt es auch einiges zu (ich merke gerade, wie mein gehirn schon vor lauter Vorfreude nen Ständer kriegt, hehe). Zu dem Buch von Rust (hab ich ja selber vorloegen) kann ich auch noch n paar Worte sagen. Dummerweise hab ich den fehler gemacht, mit den gestern net beantworteten Posts anzufangen und jetzt muss ich leider kurz zu meiner Mutter fahren (kein Sch#*ß, hehe, wirklich), weil die verreist war und ich die Zweitschlüssel zum haus meiner Eltern hab. Und jetzt kommt die wohl nicht in die Garage rein, weil sie den Schlüssel net finden, und meine Mutter parkt nicht draußen (kein Plan wieso, hab das nie gecheckt). heisst, ich muss jetzt kurz zu meinen Eltern fahren und der die Schlüssel geben, das wird voraussichtlich so insgesamt ne Std oder 1 1/2 dauern, bis ich wieder hier sitze, aber dann mache ich mich ran (DAFÜR WERDE ICH DIESES POST HIER DANN LÖSCHEN BZW. ÜBERSCHREIBEN, somit ist das hier nur der Platzhaltetrn - Antwort kommt dann gleich). Aber heute werde ich definitiv net wieder bis 6h morgens machen wie gestern (lol), daher kann sein, dass ich heute erstmal bissle knapper antworte. Das sage ich nur, falls Du das siehst und/oder die tatsache bemerkst, dass ich anderso geantwortet hatte, mich aber dann ausgeloggt hatte. ICH KOMME (GLEICH) WIEDER und antworte (Auf der Fahrt überlege ich mir schonmal paar Quellen bezüglich der Greuel und hoffe, dass ich sie dann hier vorliegen hab).
Bis dann

realsniper
28.11.2012, 07:15
ok, vorab noch kurz was dazu:


[...] Waterberg und Omaheke 1904 aber sind wie nachgewiesen nicht erster massenhafter Genocid in der deutschen Geschichte, kein Völkermord;...[...]

Blenden wir jetzt temporär aus, dass ich primär nicht den Krieg sondern mehr die Lagerpolitik für den Eckpfeiler des Nachweises eines Völkermordes halte, und richten unseren Fokus auf den Krieg bzw. - bezogen auf das Zitat oben - auf die Schlacht und die Abdrängung in die Wüste.

Kurze Einführung/Einbettung:
Wie oben dargelegt, begann der Krieg durch den "Kurzschluss von Okahandja". Leutwein, welcher die Eskalation hätte ggf verhindern können, wurde ausgeschaltet. Schon kurz nach Kriegsbeginn war er in Ungnade gefallen, die Siedler gaben seiner milden Politk die Schuld am Krieg, wohl auch um ihr Verschulden (die Behandlung der Afrikaner, den Landraub, etc) besser verleugnen zu könnnen, was sich schon allein aus der Tatsache ableiten lässt, das schon zu Beginn die Entschädigungsfrage im Raum stand (Klar: Wenn die Siedler Mitschuld eingestehen würden, könnte die Summe geringer werden, oder gar ganz ausfallen). Flugblätter in Deutschland deklarierten diese Schuldzuweisung ganz offen, indem sie (zB) als Grund "die Politik des Schönfärbens, des Zauderns und der weichen Hand des Gouverneur Leutwein" angaben und ganz offen forderten, "daß nach erfolgreicher Durchsetzung der militärischen Tätigkeit mit dem bisherigen Verwaltungssystem der Kolonie gebrochen werde und eine Änderung der bisherigen Eingeborenenpolitik zugunsten unserer Rasse einzutreten habe" (Vgl. dazu: RKA, 2111, Bl. 26: Flugblätter des Deutschen Kolonial-Bundes, Bd. 9, Zu den Unruhen in Deutsch-Südwestafrika.). Hieraus wird auch ersichtlich dass nicht Rache für irgendwelche Gräuel (dazu kommen war gleich noch gesondert), sondern die wirtschaftlichen Interessen der Siederlerschaft die entscheidenden Triebfeder für die Radikalisierung der Maßnahmen waren. Leutweins letzter Versuch den Konflitk durch Verhandlungen beizulegen (er stellte ihnen Gnade in Aussicht, wenn sie kapitulieren würden) wurde, nachdem die Siedler dieses Vorhaben nach Berlin telegraphierten um ihn zu verpetzen, endgültig unterminiert. Von Berlin erhielt er dann die Weisung sämtliche selbstständigen Operationen einzustellen (Vgl dazu: BAB, RKA, 2112, Bl. 26: Telegramm der Kolonial-Abteilung des AA an Leutwein, 20.2.1904. Vgl auch: Leutweins rückblickenden Bericht: BAB, RKA, 2115, Bl. 11: Telegramm Leutweins an den Generalstab, 10.6.1904.). Nach der Anfangsphase, in welcher die Herero Telegraphenstationen zerstörten, Eisenbahnlinien unterbrachen und die wichtigsten Ortschaften belagert hatten (Vgl dazu: Förster, Larissa, Postkoloniale Erinnerungslandschaften. Wie Deutsche und Herero in Namibia des Krieges von 1904 gedenken, Frankfurt am Main 2010, S. 43.), war die militärische Bedrohung mit der Rückeroberung ebd. durch deutsche Truppen eigentlich schon ausgestanden. Trotzdem hielt Berlin weiter daran fest, die Herero militärisch völlig zu eliminieren. Der Krieg war währenddessen relativ wechselhaft verlaufen; bis zum Frühjahr hatten die Deutschen alle wichtigen Ortschaften wieder unter Kontrolle, ihre Verluste betrugen 210 Mann, die der Herero 250. Letztere signalisierten daraufhin mehrfach Kapitulationsbereitsschaft und sammelten sich mitsamt ihren Familien und Herden am Waterberg, wo sie auf Verhandlungen mit Leutwein hofften (Vgl dazu: Krüger, Gesine, 1999 (wie oben), S. 48.). Dieser durfte dies jedoch nicht mehr (siehe oben), weshalb nichts weiter zu passieren schien.
In der Zeit vor Trothas Ankunft unternahm Leutwein daher auch sehr wenig, oftmals aber auch, da er sich mit den Verhältnissen vor Ort besser auskannte, als Schlieffen, der (wie oben dargelegt) die Anweisungen erteilte, aber dabei in Berlin saß. Viele von Leutweins Maßnahmen wurden dort (aus Unkenntnis der Lage) oftmals als verfehlt und ineffizient betrachtet, so auch, dass er weiterhin in Briefkontakt mir seinem langjährigen Freund Samuel Maharero gestanden hatte. Selbst über rein Militärisches tauschte man sich so noch aus, sogar über Informationen, die eigentlich Aufklärungsarbeit waren (so weit ging das gegenseitige Vertrauen und die Zuneigung). Leutwein fragte zB ganz offen in einem Brief, "[...] ob die Nachricht, daß der größte Teil der noch im Felde stehenden Hereros bei Otjisongati: [sic!] Kupfermine ständen, auf der Wahrheit beruhe. Diese Art, die Stellung des Feindes zu erkunden, habe ich in allen meinen bisherigen Kriegen warhgenommen und infolgedessen auch niemals Versluste durch abgesendete Erkundungspatrouillen erlitten. Patrouillen der Truppe, welche an der uniform kenntlich sind, sind infolge dieses Umstandes stets im Nachteile gegenüber dem nichtuniformierten und mit allen Schlupfwinkeln des Landes vertrauten gegner. Mit ihnen riskieren wir daher Verluste, erhalten dafür aber unzureichende Nachrichten" (Vgl dazu: RKA, 2113, Bl. 89f : Leutwein an Kolonial-Abteilung, Briefkorespondenz mit Samuel Maharero, 23.2.1904). Daran sieht man auch, dass, bei einer solchen Vertrautheit der beiden Anführer, eine Fortführung des Krieges eigentliche allein schon vom Kostenstandpunkt völlig debil erscheint. Davon sah Berlin jedoch anders, zudem bemägenlte es auch, dass die deutschen Truppen bis auf die Widerherstellung des status quo ante bellum keine entscheidenden Erfolge erzielt hatten und die Kämpfe zwischen den "unzivilisierten Wilden" und der technisierten "Herrenrasse" einfach zu ausgeglichen blieben. So konnte zwar die Westabteilung der Schutztruppe die Hereo in einem zehnstündigen Gefecht an der Wasserstelle Otjihinamparero schlagen (wobei 50 Herero und nur ein Deutscher fielen), jedoch erfuhr man auch Niederlagen, wie zB die Ostabteilung der Schutztruppe unter Maj. von Glasenapp, welche die Grenze zum Betschuanaland absperren sollte, damit die Herero sich nicht dorthin absetzten würden. Glasenapp wandte sich jedoch eigenmächtig feindlichen Kräften bei den Onjatibergen zu, worauf der Herero-Chief Tjetjo ihn am 13. März bei einem Gefecht bei Owikokorero entscheidend geschlagen hatte. Leutwein konnte zwar am 9. April mit der Haupt- und Westabteilung die Herero bei Onganijira vernichtend schlagen (viele gefallene Herero-Krieger), jedoch wurde die Hauptabtl. bereits am 13. April bei Oviumbo eingeschlossen und Leutwein zum Rückzug gezwungen. (das belege ich jetzt net alles einzeln aus Zeitgründen. Kannste mir einfach glauben, das is ja hier eh net so wichtig. Vgl. einfach nochmal Krüger, Gesine 1999 (wie oben), S. 47ff.). Wichtig ist, dass nach diesen Gefechten, der Krieg faktisch eigentlich nicht mehr bestand, Leutwein jedoch trotzdem gemäß den Weisungen aus Berlin eine Offensive vorbereiten musste. Dabei plante er eine Umfassungs- und Vernichtungsschlacht am Waterberg, wozu er Patrouillen aussandte und die "Stellungen" (eher LAGERTEN sie dort mit ihren Familien, als in Stellung zu liegen) auskundschaften ließ. Trotha hatte später eigentlich nur Leutweins ursprüngliche Konzeption einer Umfassungschlacht am Watergberg übernommen (Vgl. dazu; Kuß, Susanne, Kriegführung ohne hemmende Kulturschranke: Die deutsche Kolonialkriege in Südwestafrika (1904-1907) und Ostafrika (1905-1908), in: Klein, Thoralf, u.s. (Hg), Kolonialkriege. Militärische Gewalt im Zeichen des Imperialismus, Hamburg 2006, S.208-247, hier: S. 209. Vgl auch: Zirkel, Kirsten, Military Power in German Colonial Policy: The Schutztruppe and their [sic!: korrekt "its"] Leaders in East and South-West Africa, in: Killingray, David, Omissi, David (Hg), Guardians of Empire, Manchester 1999, S. 91-113, hier: S. 100.), mit dem Unterschied, dass Leutwein eine Vernichtung des Wehrpotentials zum Ziel hatte, wonach die Herero sich jedem Diktatfrieden aus Berlin fügen würden, während Trotha bekanntlich gar keinen Frieden vorsah (wie oben dargelegt).
Nun denn, die Schlacht am Waterberg hier ausführlich darzulegen würde den Rahmen sprengen (bzw. ebenfalls nen Solo-Post erfordern, der nur die Fakten ohne Auswertung/Einordnung meinerseits aufzählt), deshalb verzichte ich darauf und komme zu den entscheidenden Sachen. Die von Leutwein angeforderten Verstärkungen kamen im Sommer 1904 in DSWA an, zwischen dem 20. Mai (nach Trothas "Machtübernahme" bzw. dem Ausrufen des Kriegszustandes) und 17. Juni wurden weitere 2.185 Soldaten, 189 Offiziere und (Militär)Beamte mit insgesamt 2.000 Pferden. Somit bestand das deutsche Aufgebot in besagtem Sommer aus insgesamt rund 4.000 Mann mit 10.000 Pferden und Ochsen, sowie 14 MGs und 36 Geschützen (Vgl dazu: Generalstab 1906, zit. nach: Krüger, Gesine, 1999 (wie oben), S. 50.). Dazu kam noch die Anzahl der Nama-Stämme (allen voran die Witbooi, die den Deutschen ein Jahr später in einem langen Guerillakrieg alles abverlangen würden), die zusammen mehrere hundert Krieger zur Unterstützung der Deutschen entsandt hatten (das belge ich jetzt net, weil ich für jeden Stamm ne Quelle einzeln aufführen müsste, oder aber in der SekLit nach einer Stelle suchen, wo alle erfasst sind - beides dauert jetzt zu lang, ich denke aber dass das auch nicht wichtig ist bzw. mir einfach geglaubt werden kann). Ihnen standen am Waterberg rund 60.000 Hereros gegenüber, davon aber nur rund 6.000 Krieger ohne Geschütze und MGs und mit ungefähr 1.500 Gewehren, für die sie deutlich weniger Munition hatten (Vgl. dazu: Kriegsgeschichtliche Abteilung I des Großen Generalstabes, Die Kämpfe der deutschen Truppen in Südwestafrika Bd. I, S. 149.); die Gesamtzahl der Hereros am Waterberg ergibt sich daraus, dass auch die Familien mitgezählt werden. De facto war also nur 1/10 der Hereros bewaffnet und gemäß den "Regeln des Krieges" als Kombattanten anzusehen. Schon im Juli 1904, also noch lange vor Trothas expliziter Proklamation, führten die dt. Truppen schon Exekutionen von Zivilsten durch, wofür es viele Belege gibt. Ich nehme (wie immer) einen exemplarisch heraus, und heute trifft es mal (den armen) Unteroffizier Knocke. Durch seine Tagebucheinträge belegt er Exekutionen, so zB am 4.7.1904: "Abends trifft eine Wittboi-Patrouille [sic!] ein. Diese [...] gibt an unterwegs 3 Hereros überrumpelt und aufgehanden zu haben" oder am 6.7.1904: "In vergangener Nacht haben unsere Wittbois [sic!]2 Hereros erschossen und 5 zu Gefangenen gemacht", aber auch von Exekutionen durch die Deutschen selbst wird berichtet, so am 8.7.1904: "Von den gefangenen Hereros sind wir aufgehangen, der 5te wird zu Arbeitszwecken verwandt" (Vgl dazu: NAN, Private Accessions A.538: Tagebuch Uffz. Knocke 20.4.1904 - 1.1.1905, 36 Seiten, Abschrift der handschriftlichen Urfassung.). Man bemerke, dass der "5te" seinen Kamaraden nicht in den Tod folgte, weil er wie ein Gebrauchsgegenstand zur Arbeit "verwandt" (!) worden war. Enthumanisiert waren die Schwarzen bei der weißen Truppe also schon lange vor Trothas Prokl., weshalb diese, als die dann kam, kaum auf Ablehung stieß, weil sie zu den ohnehin angewandten Methoden durchaus passte bzw. nicht konträr dazu war.

Zurück zum Waterberg:
Bis Anfang August wurde der Ring um die Herero immer enger gefasst, wobei die dt. Truppen sich Sternförmig auf das Plateau zu bewegten. Eigens errichtet Signalstationen, die die Koordinierung und Kommunikation der Abteilugen gewährleisten sollten, konnten die schon früh auftretenden Verständigungsschwierigkeiten nicht überwinden, so dass die Telefonlinien die primäre Kommunikation leisten mussten (Vgl. hierzu: Kriegsgeschichtliche Abteilung I des Großen Generalstabes, Die Kämpfe der deutschen Truppen in Südwestafrika Bd. I, S. 158.). Auffällig erscheint, dass die Herero völlig passiv blieben und nicht einmal versuchten diese Telefeonlinien zu unterbrechen, die die Koordination der Deutschen zur Umfassung ermöglichten, ebenso, dass sie keinerlei Sicherheitsvorkerhungen in ihren Lagern mit Frauen und Kindern trafen, woeis auch nicht versuchten mit dem Tross über die Grenze auf brit. Gebiet zu kommen, als noch die Möglichkeit bestand (was schon wieder dafür spricht, dass sie nicht mit weiteren Kämpfen rechneten bzw. den krieg eigentlich beendet hatten und nur auf Friedensverhandlungen warteten). Am 4. August gab Trotha dann den Angriffsbefehl und diverse dt. Abteilungen begannen den Kampf. Die Umfassungsschlacht wurde plangemäß vorbereitet, bis eine Abteilung sich Abweichend von der Planung auf die Missionstation am Waterberg bewegte, um von dort eine Direktoffensive zu starten. Nach der Eroberung der Station wichen die Herero jedoch nach S/O aus in Richtung der Omaheke. Und dort, an der Wasserstelle hamakari, war die schwächste dt. Abteilung in Stellung gegangen, welche dem Ansturm nachgab und einen Rückzug vornahm (Vgl. dazu: Kriegsgeschichtliche Abteilung I des Großen Generalstabes, Die Kämpfe der deutschen Truppen in Südwestafrika Bd. I, S. 179.). Somit waren die Herero ausgebrochen und die geplante Umfassungs- und Vernichtungsschlacht gescheitert, wofür dieser Alleingang (wie eben beschrieben) später als offizieller Grund betrachtet wurde. Dieser Aspekt der gescheiterte Entscheidungsschlacht ist deshalb wichtig, weil Trotha in der Folge versuchte, dieses Scheitern die Absperrung der Wüste, die operativ am 13. August begann, zu kompensieren. Befehle, die Herero durch die Absperrung dem sicher geglaubten Tod preiszugeben, ergingen nachweislich an Estorff und Deimling Deimling (Vgl dazu: Kutscher. Friedrich (HG), Ludwig von Estorff. Wanderungen und Kämpfe in Südwestafrika, Ostafrika und Südafrika 1884-1901, Wiesbaden 1968, S. 117.). Und auch dabei, wie auch schon im Zuge der Schlacht (am 11. August) betätigten sich dt. Abteilungen und Witbooi-Kriegern als Henker von Nichtkombattanten. Major Stuhlmann (der ein sehr umfang- und detailreiches Tagebuch mit vielen Fotos hinterließ - auf den werde ich mich bestimmt noch das ein oder andere mal noch beziehen, weil das Tagebuch sehr ergiebig ist; wird uns also wahrscheinlich wieder begegnen hier) schrieb am 11.8.1904: "Neben meinem Geschütz liegen Mann, Frau und Kind, von den Witbois [sic!] erschossen; das Würmchen legt im Todeskampf sein Ärmchen um das Rad des Geschützes, welches vielleicht seine anderen Verwandten gerade vernichtet. Wenn uns auch vorher ausdrücklich gessagt war, es handle sich um die Vernichtung des ganzen Stammes, es solle nichts Lebendes geschont werden [...]. Auf mich wenigstens haben diese Leichen einen bis ins Innerste verletztenden Eindruck gemacht" (Vgl. NAN, Private Accessions A.109: Major Stuhlmann, "Tagebuch meiner Kriegserlebnisse in Süd-West-Afrika 1904 und 1905 als Oberleutnant der Schutztruppe", 308 Seiten.). Interessant ist hier, dass die Vernichtung des ganzen Stammes bereits als Befehl an die Truppen ausgegen worden zu sein scheint, und das noch lange vor der offiziellen Proklamation. Zudem belegt dieser Eintrag auch, dass er umgesetzt wurde, was auch aus anderen Quellen erkenntlich wird, wie zB dem Tagebuch von Hauptmann Franke (den kennt man ja, war ja später der letzte OB der Schutztruppen 1915. Ich weiss net woh Du wohnst/Dich aufhälst, aber wenns im Rheinland ist: Sein Nachlass ist u.a. im BA Koblenz erhältlich, falls Du s mal selber sehen willst - ich glaube Franke wäre kein großes Problem, weil er doch relativ "berühmt" ist), der am 18.8.1904 ein solches Verbrechen durch dt. (weiße) Truppen domunentiert: "Im Lager wird eine Herero-Frau mit Kind erschossen. erstere brauchte 2 Schuss, letzteres einen" (Vgl. dazu: BAK, NL 30: Nachlass des Viktor Franke, Nr. 3, Tagebuch vom 5.9.1903 bis 18.12.1904.). Und wenn wa schon dabei sind, dann würgen wir dem armen Knocke noch eenen rein, da er am 12. August festhielt: "Von Zeit zu Zeit fallen vorne Schüsse, doch es sind meistens sich so einzelns herumtreibende Hereros und Weiber [also keine Kombattanten]", sowie am 13. August: "Ein gefangenes Hereroweib wurde, nachdem es mit Proviant versehen, auf freien Fuss [sic!] gesetzt. Sie Doch die Verbitterung der leute ist gross [sic!]. Das Weib hatte kaum das Lager verlassen, als zwei Schüsse fallen. Ein Zeichen, dass auch diese ihr Leben gelassen" (Vgl. dazu: Tagebuch Major Stuhlmann, wie oben). Und das kann man so weiter machen, usw usw usw... Festgestellt werden kann, das Befehle zur Vernichtung ALLER Herero bereits vor der Proklamation herausgegenen worden waren, und auch ihre Umsetzung fanden. Streng genommen verstoßen solche Befehle jedoch gegen auch damalige rules of engagement und ihre Ausführung lässt den genozidalen Charakter erkennen (juristisch war das für die Soldaten damals jedoch noch einfacher, da damals nicht solche Gewissens- und Moralklauseln aufgenommen waren, wie zB heute beim Bund bzw. modernen westl Armeen, also nach dem Motto: Befehle, die gegen die elementarste Regeln der Menschlichkeit verstoßen, sind zu verweigern, bzw. dürfen dies werden ohne rechtliche Belangung a la Befehlsverweigerung usw erwarten zu müssen).

Zurück zu Trotha und dem Scheitern der Vernichtungsschlacht. Er hatte zwar die Umfassung vergeigt, aber nicht die Vernichtung des Feindes, da das Wehrpotential der Herero zerschlagen war (!). Immerhin waren die Herero nicht aus taktischen Gründen geordnet abgezogen bzw. aus dem drohenden Kessel ausgebrpchen, sondern waren um ihr Leben gerannt, was sich darin zeigt, dass sie alles an Munition etc, aber auch an Wertgegenständen wie Felle, Vieh, usw. zurückließen. Auch das lässt sich belegen durch (zB) die Aussage eines Generalstabsoffiziers, der berichtete: "Das ganze Nationalvermögen der Herero lag da an der Landstraße" (Vgl. dazu die Aussage des Genralstabsoffiziers Martin Chales de Beaulieu: Kriegsgeschichtliche Abteilung I des Großen Generalstabes, Die Kämpfe der deutschen Truppen in Süwdwestafrika Bd. I, S. 190.). Die militärische "Vernichtung des Feindes", wie von v Clausewitz formuliert, welcher die Vernichtung des Wehrpotentials bzw. der Mittel weiter Widerstand leisten zu können, meinte, war erfüllt (Tut mit leid, aber "Vom Kriege" vom Clausewitz haben wir an der Uni nur als Original mit handschriftlichen Notizen, dh (wird Dich net wundern), auch ich kann das nur elektronisch vorbestellen, worauf das einer aus den Katakomben holt und mir das in einen gesicherten Lesesaal bringen würde, wo ich unter Beachtung von Benimmregeln wie "mindestens eine Hand sichtbar auf dem Tisch" und "maximal eine Hand (mit Schutzhandschuh) zum Blätter" und ähnlich grotesken Zeuch, unter ständiger Aufsicht, die dann keine 5 Meter entfernt rumsteht (voll behindert und konzetrationsraubend sowas, hehe) und mich dämlich mustert, darin Rumblättern dürfte. Zudem ist Kopieren nicht gestattet (zur Schonung des Papiers), nur handschriftliche Notizen sind erlaubt...das heisst, ich kann dieses Verständnis der "Vernichtung des Feindes" daraus momentan net belegen, aber ich denke mal, dass Du mir das einfach mal glauben kannst, dass das bei ihm so wie sagte gemeint war).
Trotzdem entschloss sich Trotha dazu "den Feind mit allen Mitteln [zu] verfolgen" (Vgl. dazu: BA/MA Freiburg, N 38/35: Hamakari, Befehl von L. v. Trotha, 15.8.1904.). Und dies auch obwohl er mehrfach nach Berlin berichtet hatte, dass der Widerstand der Hereros gebrochen sei und dabei keine mil. Notwendigkeit geltend machte (Vgl. Schwabe, Kurd, Der Krieg in Deutsch-Südwestafrika 1904-1906, Berlin 1907, S. 296.). Dass Trotha trotzdem diesen Maßnahmen (Verfolgung & Absperrung) ergriff, ist ein weiterer Beweis dafür, dass er nicht mehr die militärische Vernichtung des Feindes (Clausewitz) im Sinn hatte, sondern tatsächlich die physische (!). Das zeigt sich auch ganz deutlich daran, dass Trotha, als die überlebenden Herero sich im September 1904 am Eiseb-Fluss wieder sammelten (bzw, einfach nur wieder zusammenfanden nach der panischen Flucht), erklärte, er werde die Verfolgung verschärfen, um den Gegner "falls er nicht standhielt in das Sandfeld [gemeint ist die Omaheke] zu werfen, wo Durst und Entbehrung seine Vernichtung vollenden mussten" (Vgl. dazu: Kriegsgeschichtliche Abteilung I des Großen Generalstabes, Die Kämpfe der deutschen Truppen in Süwdwestafrika Bd. I, S. 202.). Die Absicht die "missglückte" Vernichtung in der Schlacht durch die Wüste erledigen zu lassen, belegt nicht nur durch die Ausnahmslosigkeit der Feindbestimmung (ALLE), sondern auch durch das eingeräumte Fehlen militärischer Notwendigkeit eine genozidale Kriegsführung (!). Und auch von ebd. Kriegsführung, welche schon vor dem Schießbefehl praktiziert worden war (!), wusste man in Berlin durchaus bescheid, wie aus folgender (dreister) Feststellung des Generalstabs deutlich hervorgeht: "Eine Fortsetzung der Flucht in das Sandfeld mußte den schließlichen Untergang des gesamten Hererovolkes zur Folge haben [...]. Die wasserlose Omaheke sollte vollenden, was die deutschen Waffen begonnen hatten: die Vernichtung des Hererovolkes" (Vgl dazu: Kriegsgeschichtliche Abteilung I des Großen Generalstabes, Die Kämpfe der deutschen Truppen in Süwdwestafrika Bd. I, S. 193 und S. 207.). Ich finde deutlicher kann man es kaum sagen (wobei ich mir sicher bin, dass ich sogar noch deutlichere Quellen finden könnte jenseits von zu Hause) - und so ungern ich das auch sage (es sind auch meine Ahnen, wobei ich tatsächlich von keiner direkten Verwiklung meiner Urgroßväter oder deren Brüdern weiß bzw schon gehört hätte, wenn sie in einem Kolonialkrieg oder überhaupt bei der Schutztruppe gewesen wären): Berlin wusste, befürwortete & billigte den Sch#+ß, der da unten abging, das ist (leider) einfach nicht zu leugnen (Falls das net reicht, es gibt mehr Belege - wie gesagt, ich arbeite hier mit dem, was ich hier vorliegen habe und net, was es an der Fakultät, oder Bundesweit oder - noch schlimmer - international dazu gibt).

So, und jetzt muss ich mich leider entschuldigen (bzw. um selbiges bitten, da man sich ja nicht selbst entschuldigen kann), aber ich muss das jetzt hier abbrechen, weil ich morgen früher arbeiten muss. So oder so bin ich morgen tot (verdammt). Ich hab mich wieder mal hinreißen lassen, und den Thread angefangen irgendwann kurz nach 0h, dann aber zuviel zum Waterberg geschrieben und somit nach rd. 2-3 Std (mit Rauchpausen, hehe) alles gelöscht und neu angefangen. Dadurch habe ich diese 3 Std eingebüßt, und als ich danach neu anfing, bin ich leider nur bis hierher gekommen.
Ich sagte immer schon, dass gute Historiker wie Bluthunde sind. Und durch Deine (net böse gemeint & extra blumig ausgedrückt) "Provokation der Unwissenheit" (durch die Behauptung es war kein Völkermord) hatte ich Blut geleckt, was nicht fördernd ist, wenn man sich ein Zeitlimit setzt (aber ich MUSS jetzt echt aufhören, sonst bin ich morgen/"gleich" ZU tot).
Wie war das noch (falls Du meinen "Platzhalterpost" noch gelesen hattest, bevor ich losfuhr)? "ich mach auf keinen Fall wieder bis 6h"? LOL (verdammt!), wir haben 7h! Ich hab mich wieder zu sehr hinreißen lassen (schon im Studium war das immer, vom ersten Proseminar an, ein Thema gewesen, wenn ich zB n Referat halten sollte oder so. Gib mir n Thema und ich mache meine Abhandlung dazu zur epischen Saga, hehe, wobei das hier ja noch wirklich relativ (im Vgl. zu ernsthaften Projekten) kurz gehalten ist, hehe. Im Studium führte das dazu, dass ich von Referaten, die für BNs nötig waren, oftmals als einziger verschont wurde, wenn die Dozenten bereits Erfahrungen mit meinen Referaten hatten, hehe. Auf jeden Fall ist es halt passiert, ich hab mich verschätzt mit meiner Zeiteinteilung und der zweite Anlauf wegen dem ersten gelöschten Post tat sein übriges, um jetzt unverrichteter Dinge zu gehen.
Aber
ich GARANTIERE Dir hiermit, dass ich auf alles andere, was Du gesagt hast (de facto habe ich ja bisher nur noch vervollständigend auf deine Behauptung, Omaheke & Waterberg wären nicht genozidal gewesen, reagiert) morgen (bzw "gleich" - verdammt!) antworten werde sobald ich zu Hause, geduscht, und gesättigt (Fressen) bin, antworten werde (und diesmal als erstes, vor allem anderen).
Dh das Thema Gräuel und Rust und Sam etc ist noch net durch, ich leg die heute schon herausgesuchten Quellen (bezüglich der Gräuel-geschichte etc) einfach im Schrank ganz nach oben, dann finde ich das morgen (bzw. gleich - verdammt!) viel schneller und kann ggf. noch die restliche vervollständigende Antwort geben, während Du noch wach bzw. online bist. Ich hoffe das ist ok, wenn Du 24 Std erstmal abwartest, bevor Du Stellung beziehst, weil ich fürchten muss, wenn Du mir was neues sagts vorher, werde ich darauf auch noch eingehen müssen und dann könnte eventuell wieder son Sch#*ß passieren wie heute, hehe. Aber lesen und vorbereiten kannste natürlich trotzdem schon jetzt, was ich morgen posten werde wird agrumentativ nicht mehr direkt an das heutige gekoppelt sein ,sondern eben primär auf die Hintergründe zu den Gräuel der Hereros sein (Aber glaub mir, auch das ist - ich weiß ich sag das ständig, aber es ist echt so, warte ab - net so einfach. Das kann ich Dir jetzt schon sagen, dass ich eine ganz anderen Meinung zu den Gräuel-Stores vertrete, die ich dann noch belegen werde. Mehr dazu morgen bzw. "gleich" - oh verdammt!).

Sry nochmal, is blöd gelaufen heute aber ich muss jetzt wirklich aufhören, sonst tot gleich...
Aber keine Sorge, wird net vergessen - Rust, Gräuel, etc...is gespeichert, hehe...

MfG
Sniper



NACHTRAG: Ich kann irgendwie den Beitrag zuvor net bearbeiten, somit muss er wohl stehen bleiben. Sry wegen Off-Topic...(technische Gründe, ich würd ihn ja ersetzten, aber ich darf net). Na wenigstens hatten so alle einen Einblick in die "Park-Psychose" meiner Mutter, hehe.

und off...

Wolfger von Leginfeld
28.11.2012, 18:45
Hans Germani von der Tageszeitung "Die Welt" sprach Ende der siebziger Jahre mit Oberhäuptling Clemens Kapuuo über die politische Lage und die Geschichte Südwestafrikas. Germani stellte dem Herero-Chef die Frage, was er als Herero eigentlich den Deutschen gegenüber fühle – dem Volk, das man beschuldige, einen Genozid an seinem Volk begangen zu haben. Kapuuo antwortete hierauf: "Wissen Sie, das ist eigentlich Unsinn. Wir sind zwei Kämpfervölker, die besten hier in Südwest. Wir haben damals gegeneinander gekämpft, Ihr seid die Stärkeren gewesen. Gewiss, viele von uns starben auf der Flucht durch die Wüste – aber was soll das? Schauen Sie sich heute meine Herero an. Die ziehen sich heute noch bei merkwürdigen Sonntagsübungen alte deutsche Uniformen an, haben Dienstränge, ,Leutnanti‘, ,Oberleutnanti‘, ,Hoppmann‘, ,Majora‘. Sie tragen sogar die ,Affenschaukel‘, die
Schulterbänder der deutschen Generalstäbler. Im Grunde haben wir einen tiefen Respekt vor den Deutschen."

und

Aus einem Leserbrief der FAZ vom 25.08.2004 S.6 zur Herero- Problematik...


Der Vorwurf des "systematischen Landraubes" ist falsch. Bereits in der Legislaturperiode 1893/1894 befaßte sich der Reichstag mit der Grund- und Bodenfrage der Eingeborenen im Schutzgebiet. Nach vielen Jahren und zahlreichen Vorstößen, es galt, die Interessen der Missionen, der Siedler, der Regierung und der Nama und Herero zu berücksichtigen, wurde schon 1897 das erste für die Nama zu reservierende Territorium unter Mitwirkung der Rheinischen Mission in einer Größe von 120000 Hektar vertraglich geregelt. Bei den Herero gestaltete sich die Lage schwieriger. Einmal verschleuderte der Herero-Kapitän Samuel Maherero hemmungslos Stammesland an deutsche Siedler, um seinen aufwendigen Lebensstil zu wahren. Zum anderen sollten Ländereien bestimmt werden, die von den Hererokapitänen nicht mehr veräußert werden durften, während übriges Stammesland verkauft werden durfte, aber keineswegs verkauft werden mußte. Hier ergaben sich Mißverständnisse, die mit zum Aufstand von 1904 führten. So konnten diese Regelungen, die auch das ethnische Problem des Zusammenlebens zwischen Eingeborenen und Europäern gelöst hätten, nicht mehr beschlossen werden.
Der damalige "Aufstand war vorhersehbar". Die ohnehin schwache deutsche Schutztruppe war fast vollzählig im Süden des Landes im Einsatz. Nur geringe Truppenteile waren im Norden verblieben. Innerhalb weniger Stunden ermordeten die Herero 123 Siedler, darunter fünf Frauen. Die Nachrichten der Bezirksämter vor dem Aufstand an das Gouvernement in Windhoek ließen auf keine verdächtigen Aktivitäten schließen.
Der "Sieg am Waterberg" am 11. August 1904: Der Befehlshaber der deutschen Schutztruppe, Generalleutnant von Trotha, wollte am Waterberg eine Kesselschlacht gegen die Herero schlagen. Die hervorragend bewaffneten Eingeborenen konnten jedoch den Kessel sprengen und nach Osten fliehen. Der Sieg war eine Niederlage, die der General durch starke Worte zu vertuschen suchte, was Hauptmann Franke, einer der erfahrensten Offiziere der Schutztruppe, in seinem Tagebuch (Bundesarchiv Nachlaß Franke 3. Tagebuch) dramatisch bestätigt. In dem Beitrag wird behauptet, daß 65 000 der 80 000 Herero durch die kaiserliche Schutztruppe starben. Diese Behauptung ist unzutreffend. Sie wurde erstmals in dem "Report on the Natives of South West Africa and their treatment by Germany" 1918 aufgestellt. Das später als "Blaubuch"" bekannte Werk wurde bereits 1926 von der südafrikanischen Mandatsverwaltung für Südwestafrika als Propagandawerk beurteilt. Auf Grund anerkannter ethnologischer Vergleiche konnte in den siebziger Jahren nachgewiesen werden, daß im Lande nicht etwa 80 000 Herero, sondern höchstens 40 000 Herero mit ihren Frauen und Kindern lebten.
Zum "Vernichtungsbefehl": Wer Aufnahmelager für Gefangene vorbereitet, plant nach menschlichem Ermessen keinen Völkermord. Der von der F.A.Z. zitierte Befehl liegt nicht im Original vor. Es gibt eine nicht beglaubigte Abschrift, die aus Archiven des ehemaligen britischen Kolonialgebietes Betschuanaland (heute Botswana) stammt. Ob der Wortlaut des Befehls richtig wiedergegeben ist, bedarf wissenschaftlicher Überprüfung. Darüber hinaus wurde das Dokument von Conrad Rust in "Krieg und Frieden im Hereroland", Berlin 1905, Seite 385, abgedruckt. Der vormals in der DDR arbeitende Historiker Horst Drechsler gibt in seinem Buch den "Vorwärts" als Quelle an. Daß es einen Befehl gab, ist unbestritten. Er wurde von Kaiser Wilhelm II. auf Drängen des Reichskanzlers am 8. Dezember 1904 kassiert. Zur Ausführung kam dieser Befehl jedoch, wie Zeitzeugen berichten, nicht. Ein unverdächtiger Zeuge, Oberst Deimling, der am Waterberg eine Abteilung führte, nach dem Ersten Weltkrieg sich zum Pazifismus bekannte und der Deutschen Friedensgesellschaft vorstand, schreibt in seinen Erinnerungen "Zwischen alter und neuer Zeit", Berlin 1930, Seite 69: "Tausende (Herero) ... haben sich ergeben und wurden in den Etappenorten zu Arbeiten verwendet... Unsere Leute haben sich den Herero gegenüber immer unendlich geduldig gezeigt, obwohl sie durch ihre bestialische Roheit gegen Gefangene und Verwundete erbittert waren."

realsniper
29.11.2012, 02:53
hola, da bin ich wieder und diesmal mache ich den Post bevor ich mich auf die hirnlosen anti-Afrika oder Anti-Polen-Posts stürze, die mittlwerweile wieder reingekommen sind.

Eine genrelle Anmerkung zu meinen Beiträgen hier: mir ist gestern aufgefallen, dass ich manchmal uneinheitlich bei den Kürzeln der Archivbestände gearbeitet habe (weil das hier keine gedruckte Qualifikationsarbeit darstellt und somit egal ist) - falls aber Verwirrung entstehen sollte, hier nochmal zur Aufklärung: Wenn ich zB etwas vom Reichskolonialamt zitiere und das so angebe: "BAB, RKA, xyz1,...", an anderer Stelle aber nur "RKA, xyz2...", dann handelt es sich trotzdem um das selbe Archiv, auch wenn ich es net Eingangs extra nenne (zB BAB). Die Zugehörigkeit lässt sich immer aus dem Ablagesystem ableiten, wenn also xyz1 der gleichen Systematik folgt wie xyz2, dann ist "RKA, xyz1" dasselbe wie "BAB, RKA, xyz1" (nur falls es Mißverständnisse gab). Die Ablagesystematik kennzeichnet (in der Regel) das Archiv bereits mit.

Ok, kümmern wir uns mal um die Gräuel. Ich dachte heute mache ich das umgekehrt und fange mit der Schlussfolgerung an, bevor ich die Belege dazu hinterher schicke. Also:

Die Gräuel (Angemerkt sei, dass aus unerklärlichen Gründen sowohl "Gräuel" als auch "Greuel" in der Lit auftaucht; ich tendiere jedoch zur erster Version, da ich es von "Grauen" oder "grausam" ableite), die Du ansprichst wurden 1) durch Über- und Fehlinterpretation krasser ausgelegt und dem Volk aufgetischt, als sie nachweislich waren und 2) wurde sie gezielt zum Instrument der Legitimation herangezogen, sowie zur Mobilisierung der Massen (im Reich), da ein Volk gezielt mit einer omnipräsenten kollektioven Angst zu durchsetzten, immer dazu führt. Damit meine ich, dass Unbeteiligte, die im Reich in ihren Sessel furzen, ihr Weißbier saufen und Zeitung lesen, keinerlei direkten Bezug zu irgendwelchen "Wilden" in Afrika haben - warum also sollten sie sich mobilisieren lassen zur Unterstützung/Befürwortung eines Krieges, der irgendwo "am Arsch der Welt" ausgetragen wird? Die Antwort ist: durch ebd. oben genannte "Angst", welche schnell zur (kollektiven!) Existenzangst wird. IdF DSWA war diese Existenzangst v.a. im angeblichen Daseinskampf der eigenen Ethnie gegen eine unterlegene zu sehen - Die "primitiven Wilden" waren den "Herrenmenschen" ja unterlegen, mussten es gemäß der Eigendefinition der Weißen sein, aber trotzdem waren die "Herrenmenschen" nicht davor sicher, getötet und verstümmelt zu werden - das hat die pazifisierte Gesellschaft der Metropole, in welcher man Krieg & Tod seit langer Zeit verbannt hatte - auch der Krieg gegen Frankreich tobte ja 1) net in Deutschland, und 2) auf den Schlachtfeldern und nicht auf den Farmen oder in den Wohnorten von Zivilisten (eine Entwicklung die nach 1648 in Euroa kriegsgeschichtlich eingesetzt hatte und sich immer stärker durchsetzte; erst der 2. Weltkrieg warf uns dahinhegend quasi wieder zurück, davor waren Zivilisten von kriegen nie absichtlich in Mitleidenschaft gezogen worden) - und das schockte. Dieser Mechanismus der kollktiven Existenzangst und der damit einhergehende Aufbau einer völlig abstraken (!) Drohkulisse, ist gerade in diesen pazifisierten gesellschaften das am besten geeignete Mittel Unbeteiligte für einen Sache zu gewinnen, von der sie sich als Individuen nicht bedroht fühlen. Das funktioniert heute übrigens nicht anders, ich denke das aktuellste Bsp für uns in Europa dürfe Dir auch gut bekannt sein: Kampf gegen den Terror. Damit gebe ich keiner Wertung darüber ab und sage auch nicht, dass dieser Kampf nicht geführt werden soll. Aber dass er geführt werden kann, verdanken die Regierungen der Mobiliserung der Massen (ihrer Bürger), sonst könnten man allein sowas wie die Kosten (von Verlusten ganz zu schweigen) nicht legitimieren, die Regierung würde stürzen oder sich zumindest mit Unruhen herumschlagen müssen, wenn das Volk die betriebene Politik nicht mehrheitlich trägt. Und ich verweise darauf, dass "Terroristen" (auch eine abstrakte Formel, weil allein das Wort reicht um ein generelles Verständnis zu erzeugen und eine Konsens unter Vielen zu erreichen, ohne dass dabei konkret gesagt werden muss, wer/wann/wieso/wo der Terrorist ist. Die abstrakte Formel reicht, um uns zu sensibilisieren) immer schon da waren und "Terror" ausübten. Aber durch den 11. September 2001 wurde auf einmal die gesamte westliche Welt zum Ziel stilisiert, obwohl man ja konkret/de facto die USA angegriffen hatte. Alle Folgeanschläge auf EU-Staaten waren ja erst nachdem man sich solodarisch zeigte. Und warum tata man das, ohne beteiligt zu sein. Weil man uns mit dieser Kollektivangst, eine angeblichen Existenzkampf um unserere (zumindest außerhalbs dieser Forums voller pubertärer Extremisten) fundmentalsten Werte wie unserere Freiheit, unsere Sicherheit, etc. zur Befürwortung eines Schulterschlusses mit dem eigentlichen Ziel der Angriffe, nämlich der USA. Verstehst die Systematik (hier geht es net um die Inhalte, alsi ist der Krieg vs. Terror gerechtfertigt oder net - das ist net dire Frage, hier gehts nur um die Systematik, die dazu führte, dass wir Unbeteiligten auf einmal fanatisch teilhaben)? Die ist nämlich dieselbe, wie damals, der Mechanismus, der das unbeteiligte Europa zur Befürwortung von Gewaltanwendung "am Arsch der Welt" mobiliserte, half einst die unbeteiligten deutschen Bürger im Reich Gewaltanwendung in einem anderen Krieg "am Arsch der Welt" zu mobiliseren. Und diese (angeblichen - kommen wa gleich drauf) systematisch begangenen Gräuel in Afrika, waren dafür der Motor, die Angst/der Schock der Katalysator zur legitimation ebd. Gewaltanwendung durch leute, die unbeteiligt (und somit auch "unverstümmelt" und nie unmittelbar bedroht waren von einer abstrakten Gefahr, der sie nun aber gemeinsam als Kollektiv zu begegnen halfen). Wenn das irgendwie zu komplex war (Du weisst ja, ich schreib immer durch ohne zurück zu scrollen, und check so nie, ob manche Tippfehler das Verständnis zu sehr erschweren), kann ich gerne versuchen (!) es noch einfacher auszudrücken. Jedenfalls sind diese Gräuel eben primär eines der Instrumente, mit denen man diesen Mechanismus (wie eben beschrieben) in Gang setzten konnte und dies auch tat.

Kommen wir nun aber zu der eigentlichen Materie bzw. der Quellenarbeit:
Ich muss gestehen, dass ich heute tagsüber (man, ich war so tot, ich bin immer wieder für paar Sekunden weggedöst durch das monotone Brummen des Lüfters im Bürocomputer) schon wieder n paar zusätzliche Quellen gefunden habe bezüglich der Gräuel, aber ich halte es für besser, dass ich mich erstmal auf das gerstern schon nach obnen gelgete beschränke, weil die Auswertung der neuen heutigen Quellen eventuell wieder zu sowas führen könnte wie gestern. Von daher: wenn das heute nicht reicht, dass sag bescheid und ich leg nach - das gilt eigentlich generell, für alle Belege, ich habe hier nie auf Einzelfällen oder Ausnahmen rumgeritten, im Gegenteil.


1) Rust:
Die Problematik bei Rust liegt schon darin, dass er als Zeitzege schreibt, von eben diesem Geist ergriffen (und das sind ja zudem auch keine privaten Aufzeichnungen oder amtliche Korrespondenz, sondern ein Buch, das öffetlich gemacht wird und somit natürlich auch entsprechend um Rezeption bemüht ist bzw. auch gekauft und gelesen werden soll). Und der Diskurs nährte sich damals gewisserweise aus sich selbst, da die Autoren oftmals Dinge mit ihren Deutungen durchsetzten, die dann jedoch durch die Vermittlung von scheinbarer Authentizität als ebd (authentisch) rezipiert wurden. Die Soldaten, die als Verstärkungen nach DSWA geschickt wurden, waren durch entsprechende Deutungen bereits in ihrer Wahrnehmung vorgeprägt, schickten ihre selbst erfahrenen Berichte als Briefe wieder zurück, wo diese dann als Quellen oder Bestätigung der bereits a priori geschaffenen Deutungen durch Autoren wie Rust etc herangezogen wurden, obwohl sie eingentlich schon von ihnen vorgeprägt waren bei der subjektiven Erfahrung des berichteten - ein Kreislauf (Angemerkt sei, dass ich nichts gegen Rust als Quelle habe, was jedoch nicht für seine Faktenanalyse gilt. Rust (u.a. auch) ist eher als Quelle für eben diesen Diskursbeitrag durch damalige Literatur zu betrachten, nicht aber als Quelle von authentischen Berichten bzw. Fakten). Denn die "in diesen Texten formulierten Deutungen sollten die Rezpetion des Kolonialkrieges für viele Jahre [entscheidend] bestimmen", also net etwa bissle "prägen", sondern tatsächlich a priori determinieren/"bestimmen" (Vgl dazu: Brehl, Medardus, Erzählen im Kolonialstil - Zur Kontunuierung kolonialer Erzählmuster in der deutschen Literatur über den "Hererokrieg", in: Hamann, Chrisof (Hg), Afrika - Kultur und Gewalt. Hintergründe und Aktualität des Kolonialskriegs in Deutsch-Südwestafrika. Seine Rezeption in Literatur, Wissenschaft und Populärkultur (1904-2004), Iserlohn 2005, S. 141-158, hier: S. 143.). Der Autor, also M. Brehl, ist zwar primär als Literaturwissneschaftler zu verorten, was ihn aber in diesem Zusammenhang (Literarische und stilistische Analyse) gar noch prädestinierter erscheinen lässt, als mich. Den oben von mir dargelegten Kreislauf bei der Wissensvermittlung und -wiedergabe, drückt er anhand eines Lit-Beispiels (Bsp. hier: Ohne Namen, Meine Kriegserlebnisse in Deutsch-Süd-West-Arfika. Von einem Offizier der Schutztruppe, Minden 1907. Erst im Vorwort wird dem Leser mitgeteilt, das der eigentliche Autor, welcher trotzdem auch anonym bleibt, nicht der besagte Offizier ist, sondern den Anspruch erhebt, dieses Buch anhand von Tagebüchern seines "Mitkämpfers" verfasst zu haben, obwohl es nachweislich auch aus Zeitungsberichten und anderen Publikationen zusammen montiert worden war.), wie ich finde sehr gelungen und verständlich, in seiner Diss, die er vor einigen Jahren an der Philologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum verfasst hatte, wie folgt aus: "Aber nicht allein die Erzählung wird durch den Verweis auf einen Mitkämpfer - im Vorwort ist dieses Wort überigens fett gedruckt und somit hinsichtlich seiner Autorität als Garant für den Wahrheitsgehalt der Erzählung nochmals besonders akzentuiert - auf eine außertestliche Realität zurückgeführt und somit beglaubigt. Auch die Abbildungen im Text - es handelt sich dabei teils um reproduzierte Fotografien, teils um zeichnungen - werden in gleicher Weise authentizifiert: Sie seien 'nach Amatuerphotographien angefertig, die während des Krieges aufgenommen wurden'. Über die Verweise auf den Mitkämpfer, der vor Ort seine Erlebnisse im Tagebuch protokolliert habe, auf die Fotografie als Inbegriff eines Mediums zur mimetischen, ja tautologischen Abbildung von Realität, und auf den Amateur (und gerade nicht professionellen Fotografen, der ja eher für Inszenierung von Bildern und Szenen stehen würde und nicht für die Authentizität des Augenblicks) - über diese Strategie eines dreifachen Verweises wird dem Text eine Aura des Authentischen zugeschrieben: Nichts sei erfunden, alles werde gesagt und gezeigt, wie es bezeugt ist. Ein weiterer zentraler Aspekt in diesem Kontext ist die zumindest vordergründige Lösung des Autors: Der Text erscheint gewissermaßen von der Realität des Kolonialkriegs selbst geschrieben und illustriert zu sein, die Realität wird zum Autor, zum Herren des Diskurses über den Kolonialkrieg und die Vernichtung der Herero, während der [tatsächliche] Verfasser allenfalls als Protokollant des Geschehenen fungiert. [...] Die Wahrheit der konstruierten Erfahrung mißt sich an der Kompatibilität mit den Regeln der kollektiven Rede über die Kolonialkriege. Es ist also keineswegs eine wie auch immer geartete 'Realität' der Kolonialkriege, die die Hand des Verfassers lenkt, sondern der Diskurs über die Kolonialkriege. Der Verfasser des Textes erscheint somit weniger als Protokollant des Geschehenen, denn vielmehr als Agent des Diskurses, als ein Ort, an dem sich der Diskurs manifestiert." (Vgl dazu: Brehl, Medardus, Vernichtung der Herero. Diskurse der Gewalt in der deutschen Kolonialliteratur, München 2007, S. 110f.). Und das gilt für alle "nicht amtlichen" Berichte, also auch Rust; als Quelle dient er also wenn, dann nur zur Analyse der Vermittlungsart, nicht aber zur Verifikation von Fakten (persönl. Anmerkung: Die Diss vom Brehl ist wirklich sehr interessant, zumindest war sie das für mich, weil ich eben kein Philologe bin, und dort eine entsprechende Analyse eines Bereichs vorgenommen wird, den ich als Historiker wohl gar nicht als möglichen Zugang zum damaligen Diskursereignis DSWA, bzw. Kolonialkrieg dort, erkannt hätte. Wirklich sehr lesenswert, falls Du mal nix zu tun hast - großes Lob an dieser Stelle an den Medardus, den Sack!).

2) Betrachtung der Gräuel anhand von wissenschaftlichen Belegen:
Die Berichte über angeblich verübte Gräuel und das nicht an Soldaten, wie Du als Bsp nennst (dann könnte man ja noch, ähnlich einem Deiner Ausprüche zuvor, sagen: Krieg ist eben die Hölle), sondern auch an Zivilisten, sowie Frauen und Kindern, breiteten sich rasant in der Metropole aus. Selbst August Bebel (den wirste ja kennen, und wissen, das besonders die Sozialdemokratie, fernen auch das Zentrum, Sturm lief bezüglich der dt. Kriegsführung und immer wieder zur Mäßigung des brutalen dt. Vorhehens mahnte), der von einer "Verzweiflungstat" der Herero sprach (zurecht, aber um das zu begründen, müsste ich auf die Ursachen des Krieges eingehen, was ich nur auf ausdrücklichen Wunsch machen würde - relevant ist das für unsere Thematik des Völkermords nur sekundär), unterließ es nicht zu sagen, dass die Herero mit "ausgesuchter Grausamkeit" agierten (vgl dazu: Stenograph. Protokoll der Reichstagssitzung am 17.3.1904.). Die Regierung nahm die bereits in den ersten Kriegstagenden praktizierte Propaganda in Form der ersten Meldungen von Siedlern (die ja, wie oben erähnt, ein besonderes Eigeninteresse hatten, die Schwarzen als die Bösesn, die ohne Provokation, einfach aus der Lust am Morden, so abgehen würden, darzustellen - siehe oben Entschädigungsfrage) wurden da gerne angenommen, war dort doch die Rede von Ermordung von wehrlosen Frauen und Kindern die Rede. Diese Gerüchte wurde systematisch verbreitet, und das obwohl Leutwein Telegramme vorlagen, die bewiesen, dass die Herero die Frauen und Kinder der überfallenen Farmern sogar noch in Festungen oder Missionsstationen erkortierten (Siehe Beiträge zuvor, oben). Dies Eskorten sollten dann später von der Siederlerschaft (völlig grotesker und total absurder Weise) umintepretiert werden, als Hohn und Spott der Hereros gegenüber der "Impotenz" weißer Männer, ihre Frauen nicht selbst beschützen zu können (Vgl dazu: Krüger, Gesine, Bestien und Opfer: Frauen im Kolonialkrieg, in: Zimmerer, Jürgen, Zeller, Joachim (Hg), Völkermord in Deutsch-Südwestafrika. Der Kolonialkrieg (1904-1907) in Namibia und seine Folgen, Berlin 2004, S. 142-159, hier: S. 148. - Vgl auch: Sobich, Frank, Schwarze Besien, Rote Gefahr. Rassismus und Antisozialismus im deutschen Kaiserreich, Frankfurt am Main, 2006, S. 132.).

Jenseits von Regierungskreisen wurde die dt. Öffentlichkeit ebenfalls von der Gerüchtewelle erfasst, Die Meldungen von Siedlern und Soldaten (die sie selbst nur aus zweiter oder vierter Hand hatten, sie aber zu eigenen Erlebisse umkonstruierten) in Form von Telegrammen oder Briefen, wurden von der Tagegspresse einfach so angenommen und als authetische (!) Nachrichten gedruckt (unvorstellbar für sog. seriösen Journalismus), so dass sich bald auch dem einfachen (unbeteiligten) Bürger ein Bild des Grauens (als authentisch) offenbarte. Dabei widersprachen sich die Zeitungen teilweise selbst, was aber keinen (wegen dem Schock - siehe oben erklärt) auffallen wollte (!). zB schrieb die Volks-Zeitung am 26.1.1904 die Herero hätten offiziell erklärt, "jeden Deutschen, der gefangen werde, zu foltern" (Vgl dazu: VZ am 26.1.1904.), und da die Gerüchte auch von den Soldaten rezipiert wurden, steigerte es deren Bereitschaft besonders brutale Kriegsführung walten zu lassen (zusätzlich auch aus Angst vor der Gefangenschaft). Am folgenden Tag liest man in der Freisinnigen Zeitung "über furchtbare von den Hereros verübte Grausamkeiten", wonach deutsche Gefangene "entsetzlichen Martern unterworfen und dann lebendig verbrannt" worden waren, wobei den Offizieren zusätzlich noch "die Glieder abgeschnitten und die Augen darauf mit den Daumen ausgequetscht" worden (vgl dazu FZ am 27.1.1904.). Dann aber, wieder am Folgetag, schrieben die VZ, die NatZ und die NPKZ, später auch die FZ: "Gefechte haben nicht stattgefunden, und es ist die deutsche Truppenmacht am Oranje dem Feind überlegen", die angebliche Niedermetzelung beruhten "auf blanker Erfindung" (Vgl dazu. VZ, NatZ, NPKZ am 28.1.1904 und FZ am 29.1.1904.). Daran wird allein durch den Widerspruch deutlich, dass solche Berichte schwachsinn waren, jedoch wurden die Gräuelgerüchte (wohl durch die gezielt angewandte Angst, siehe oben - Schock) nach kürzester Zeit hegemonial, die Stories von "viehischer Grausamkeit" und über "Verstümmelte Leichnahme" (Vgl dazu: NAZ am 25.3.1904 und FDP (Freie Demokratische Presse) am 29.3.1904.) wurden geschluckt.
Ebenso Darstellung ähnlich zu der von Dir angeführten, wonach die Herero den Gefangenen Hände und Füße abschnitten, sowie Kindern den Bauch aufschlitzten (Vgl dazu: NAZ am 19.1.1904.). Und dabei ist auch eine Entwicklung erkennbar, die ebenfalls keiner sehen wollte. Hieß es zuerst noch (mach beachte die Form, in die die Aussagen gesetzt wurden): "Auch die größten Scheußlichkeiten scheinen bei den Hinschlachtungen verübt worden zu sein" (Vgl dazu: NAZ am 5.2.1904.), so lautete es im Folgemonat schon bestimmter: "Die Herero haben bestialisch gehaust, Frauen und Kinder gemordet und z.T. wie Vieh hingeschlachtet" (Vgl dazu: NAZ am 17.3.1904.). Und dieser Trend setzte sich so fort, als weiteres Beispiel führe ich einen in der FZ als zitierten Brieg an: "Wenn nur Menschen gegen Menschen stehen würden. Aber die Schwarzen hauen Glied um Glied ab, stechen Augen aus und lassen die nackten Körper liegen" (Vgl. FAZ am 11.3.1904.). Und (wie immer, prüf mich ruhig, wenn Du mir net glaubst) davon gibt es genug (gerade an Die Zeitungen könntest Du eigentlich auch selber kommen in Verlegerarchiven). All diese Fälle waren überaus detailreich, aber gleichzeitig überaus unnachgewiesen/ungeprüft. Zudem wurden immer nur einzelne Fälle herausgegriffen, einen generellen Bericht zum untersuchten Zeitraum, in welchem sich viele angeblich verstümmelte oder ermordete Opfer zu Wort gemeldet, bzw sich als durchaus lebendig entpuppt hätten, gab es jedoch nie (Vgl dazu: Sobich, Frank, 2006 (wie oben), S. 85.). Die Veröffentlichung der unnachgewiesenen Behauptungen ging jedoch während des Krieges ungehindert weiter (Vgl dazu: Deutsches Kolonialblatt 18 3, 1.2.1907, S. 125-129.) ohne einen ebs. generellen Untersuchungsbericht hinzuzuziehen, weil dieser das Instrument in seiner Wirksamkeit (siehe oben) ja geschwächt hätte. Auch logisch fundierte (gemessen am Wissenskonsens der damaligen Zeit) Erklärungen dienten primär dazu, die Schwarzen weiterhin zu Bestien zu stempeln, wie sich zB an einem Aufsatz des Missionars Kuhlmann verdeutlichen lässt, welcher sich mit den Gründen für die angeblich begangenen Verstümmelungen befasste: "Der Herero kann seinen eigenen Seelenstoff durch Uebertragung [sic!] des Seelenstoffes eines anderen menschen vermehren. Aus diesem Grunde erntnimmt er im Kriege den Leichen der Gefallenen [sic!] Feinde Herz, Leber, Lunge, Fuss [sic!], hand sowie andere, das Leben, die Kraft repräsentierenden Teile, kocht sie zusammen mit Tierfleisch und verzehrt sie. Dadurch erhöht er seine Körperkraft und seinen Mut im Gefecht [...]. Auf diesen wohl animistischen Kriegsgebrauch sind die im Aufstand 1904-5 vorgenommenen Leichenschändungen zurückzuführen" (Vgl. dazu. AVEM C/k 20 (2.635): A. Kuhlmann, Die Religion der Herero, mir Bemerkungen von J. Irle, S. 15.). Auffällig ercheint, dass Kuhlmann die Körperteile ohne erkennbaren Bezug zusammenwürfelt und einfach behauptet, sie würden die Kraft besonders repräsentieren. Aber die Andichtung von Kannibalismus wirkt natürlich fördern auf den Aufbau der Angst / des Schocks. Ironischerweise hatten die Herero den selben Verdacht in Bezug auf die Deutschen geäußert, da die Gefangegen, die in den Lazaretten Zwangsarbeit verrichteten, erschreckt waren über Obduktionen oder Präparationen von Leichen oder Leichenteilen, von denen sie annahmen, die Deutschen würden diese ihrerseits essen, hehe. Eine Schwarze, die bei Kuhlmann als Waschfrau arbeitete, weigerte sich sogar Büchsenfleich zu essen, weil sie befürchtete, dass es sich um Menschenfleisch handelt (Vgl. dazu: Krüger, Gesine, 1999 (wie oben), S. 113f.). Kuhlmann berichtete auch folgendes dazu: "Eines Tages kam ein Herero-Christ, der zu mir ein besonderes Vertrauen gefasst hatt[e], in mein Haus. Nach längerem Zögrn - er wagte anfänglich nicht mit der Sprache herauszukommen - fragte er mich allen Ernstes, ob es wahr sein, dass die Weissen [sic!] Herero-Fleich assen [sic!] [...]. In dem Lager der Gesammelten, die soeben aus dem Felde gekommen wren, wurden diese Fragen eifrig diskutiert [...]. Von einem 'Bambusen'[ein einem Deutschen zugeteilter persönlicher Diener und Handlanger] erfuhr ich später, dass obige Meining zur Zeit der Aufstandswirren allgemein sehr verbreitet gewesen seien [sic!], auch er hätte sie äussern gehört" (Vgl dazu: AVEM C/k 20 (2.635): gleicher Aufsatz wie oben, S. 19.). Und das Leichen verschwanden, ist erwiesen - so wurde erst kürzlich, am 30. September 2011 (!), von der Bundesregierung die Rückführung von 20 Schädeln nach Namibia, die damals zu Forschungszwecken entwendet worden waren, eingeleitet (Vgl dazu: Kössler, Reinhart, u.a., Schädel im Schrank, in: Die Zeit Nr. 42, 13.10.2011.).

Was die Gräueltaten in der Rezeption der Soldaten vor Ort betraf, so gibt es mehrere Feinheiten, die eine Differenzierung des Begriffs "Gräueltat" aus damaliger Sicht erlauben. ZB wurde bereits die Verwendung von Schlagwaffen (gemäß europ. Vorstellungen) bereits als Graussamkeit gewertet, ebenso das Ausziehen der uniformen von Toten, welches von den Herero vielfach getan wurde, jedoch nur aus den Gründen diese selber zu Tragen und zwar nicht als Trphäee, sondern aus rein militärischem Nutzen, nämlich zum Zweck der Tarnung bzw. Verwirrung des Feindes. Die Nackheit der Leichen widersprach jedoch der Illusion vom "Heldentot", und zerstörte dieses Bild, was ebenfalls, durch den Verlust eines Weltbildes der Soldaten, ausreichend schockte, um es als Grausamkeit bzw. Leichenschändung (durch bloßes Ausziehen, nix weiter) zu rezipieren (Vgl. dazu: Krüger, Gesine, 1999 (wie oben), S. 106 und S. 110.). Ebenso wurde die Graböffnunng aufgefasst, jedoch dabei völlig ausgeblendet, dass 1) die Deutschen dies auch taten, und 2) dieses aus bloßer Neugier und nicht wie die Herero mit taktisch-rationalem Hintergedanken, nämlich an die Uniform zu kommen (Vgl dazu: Krüger, Gesine, 1999 (wie oben), S. 110f.). Dass Deutsche Gräber schändeten (ohne mil. Nutzen) und sich dabei der Bedeutung der Gräber für die Herero bewusst waren, ist ebenfalls durch dt. Quellen belegt, wie zB durch Knocke (aus dem letzten Beitrag): "Auf meiner Rückkehr zum Lager fand ich noch 2 Gräber von Herero-Häuptlingen, welche sich am Fusse [sic!] alter Bäume befanden. Erkenntlich sind dieselben daran, dass je nach dem Reichtum der Häuptlinge eine bestimmte Anzahl an Ochsengehörne im Baum übers Grab angebracht werden. Als ich mich, um auszuruhen unter den Schatten eines Baumes niederlasse, entdecke ich eine Höhle, in welcher allerhand Negerschmuck wie zum Beispiel Knie- und Beinketten, Ringe, Löffel u.s.w. vergraben war" (Vgl dazu: Tagebuch Uffz Knocke (wie oben), hier S. 15.).
Manche, im Gegensatz zu den in Presse und Populärkultur behaupteten, tatsächlich passierte Fälle von Verstümmelung finden sich auch in den Tagebüchern der Soldaten, so zB der Fall der Patrouille Bodenhausen, welcher besonders die Runde machte, da er kurz vor der siegreichen Entscheidungsschalcht für eine Niederlage stand. Ein Soldat notierte dazu (nicht ohne theatralischer Sprache): "Oft und mit stets neuer Trauer erwähnte man das Geschick der Patrouille von Bodenhausen. Mit zehn Reitern war der tapfere Führer ausgeritten, und hernach hatten Kameraden acht Leichen entkleidet, geschändet, mit ausgestochenen Augen wieder gefunden" (Zit. nach: Krüger, Gesine, 1999 (wie oben), S. 109.). Hauptmann Franke schrieb dazu in seinem Tagebuch: "Die leichen sind verstümmelt aufgefunden: ausgestochene Augen, eingeschlagene Hirnschädel, durchschnittene Gurgeln, abgehackte Hände [...]. Bodenhausen tot! Ca. 1200 Patronen, 12 neue Gewehre dem feind in die Hände gefallen. Eine wundervolle Einleitung für den demnächstigen Vernichtungszug gegen Waterberg!" (Vgl dazu: Tagebuch Viktor Franke, wie oben.).
Daran zeigt sich auch warum solche Fälle die Runde machten: Um die Truppen ungnädiger und brutaler zu stimmen für die Vernichtung, die dann am Waterberg und direkt danach übrall vorgenommen wurde (diverse Bsp dazu führte ich ja zuvor im Beitrag auf, siehe oben). Zu den Verstümmelungen, ob nun wie dieser Fall real, oder die erfundenen seitens der Siedlerhetze und Pressekampagnen, wurden oft die Herero-Frauen als Täterinnen benannt, die die Toten zusätzlich kastrieren würden. Dies resultiert sicherlich aus der Überforderung dt. Soldaten, die Tatsache, dass Frauen auch kämpfen (deutsche Frauen taten das ja nicht, Krieg war Männersache) und somit "emmanzipierter" sind als die eigenen, nicht einfach einordnen konnten in ihr Weltbild. Um das zu können, mussten die Frauen also Bestien sein, die logischerweise dann auch Leichen verstümmeln würden. Die Bestienstilisierung hatte ihre Funktion besonders einerseits in der Gnadenlosigkeit bei der Identifikation von Gegnern (so dass auch Frauen "legitim" gekillt werden durften), sowie natürlich auch in der Schaffung einer Barriere zu den Deutschen, damit diese davon absehen, sich einer sexuellen Indiskretion schuldig zu machen und Afrikanerinen sexuell zu begehren (geholfen hat dies eher wenig, da die Libido - Gott seis gedankt - von Wissen/Ideologie völlig losgekoppelt agiert. Oder vereinfacht gesagt: Haste dicke Eier, dann haste dicke Eier...und ende, hehe).

Von allen Fällen ist de facto der Fall Bodenhausen DER EINZIGE Fall, den ich hier auch in privaten Aufzeichnungen so bestätigt finde. Was die Fälle von Gräuel an Zivilisten und v.a. Frauen und Kindern betrifft, lässt sich KEIN EINZIGER belegen und so gut wie ALLE konkret WIDERLEGEN. Und das nicht jetzt erst, 100 Jahre später, sondern schon damals, wie einschlägige Quellen belegen. So schrieb Irle zB einen Artikel im Reichsboten, wo er die Gerüchte als Stimmungsmache an konkreten Fällen richtigstellte, manche Fälle sogar ÖFFENTLICH ALS LÜGE ENTLARVTE: "Nun schreibt man in [...] Zeitungen von Greueltaten der hereros, daß sie die Frauen der Ansiedler abgeschlachtet, und dort auch Männer kastriert hätten. Was letzteres betrifft, so haben gewisse Hereros das getan an Weißen, die sich an ihren Frauen und Mädchen schändlich vergriffen hatten" (Vgl. dazu: Der RB Nr. 69 am 22.3.1904.). Aber sowas wurde, wie alles andere, dass eine Richtigstellung der Fakten beinhaltete, i Deutschland ausbelendet, da die Gräuelpropaganda hegemonial geworden war auch in den Köpfen. Man glaubte die "Wahrheit" nur, wenn sie zu dem aus (falschen) Pressenmitteilungen gebildeten Wissenskonsens passte. Zweifler wurden verspottet und mit sozialen sanktionen aller Art belegt (1000 Jahre fürher wären sie wohl auf den Scheiterhaufen gekommen, weil sie eine andere Meinung vertraten, als die MAsse, die sich nicht um Fundierung und Überprüfung bemühte, sondern ihre "Bestätigung" in der Menge der Gleichdenkenden zu finden suchte - streng genommen könnte man das gar als geistigen Rückschritt in Denkmuster des Mittelalters deuten, aber das hier hier net das Thema...).

Und diese Gräuelgeschichten fanden ihren Einzug sogar in Alltagskultur, was ihren Ruf als "wahrhaftig und richtig" im Unterbewusstsein zementierte (Wenn Du zB ein Lexikon liest, machst Du das um ein Datum oder nen Namen zu erfahren, nicht um Dich mit der Art der Wissensvermittlung darin auseinanderzusetzen. So kriegst Du zwischen den Zeilen ein ideologisches Paket verpasst - auch heute ist das noch so - dass Du gar nicht als ebs. wahrnimmst, weil Du den Lex-Art nicht auf seine VermittlungsART prüfst, sondern nur ein Datum oder Ort nachschlägst). Dies ging sogar noch weiter auf Gebiete jenseits des intellektuellen Wissen suchenden Bereichs. Auch Briefmarken, Aufkleber, etc. transportierten diese Ansichten, und das völlig unterschwellig, weil sie nur Werbung für ein Produkt machten oder eine Firma anpriesen. Besonders die allseits bekannten Sammelbildchen, von denen ganze Editonen herausgingen und für Firmen/Produkte warben, während sie Inhalten a la Die bösen Herero schlachten arme Deusche ab als Motiv auf der Verpackung (für zB Seife etc, also völlig alltägliches) mittransportierten. Also auch völlig unpolitische und ungebildete Menschen kamen damit in Berührung und wurden mitverseucht (ganz passiv und unbemerkt durch sie selbst). Ich kann Dir an dieser Stelle einen reichhaltigen Band mit vielen Sammelbildchen dieser Zeit empfehlen, da kannst Du Dir selbst ein Bild von den Bildchen machen, ohne die Meinung des Autors miteinbeziehen zu müssen (Bild bleibt ja Bild): Zeller, Joachim, Koloniale Bilderwelten. Zwischen Klischee und Faszination, Kolonialgeschichte auf frühen Reklamesammelbildern, Augsburg, 2010.
Noch angemerkt sei, dass für mich als Historiker aus Werbung aller Art ein Rückschluss auf die Mentalität der entsprechenden (konsumierenden) Gesellschaft möglich ist (ob damals oder heute ist dabei dasselbe), weil Werbung und Meinung/Wissenskonsens immer in ständiger Wechselwirkung stehen. Werbung transportiert unterschwellig über die Motive bestimmte Ideologien und konstruierte Wahrheiten an die Kosumenten, wird aber umgekehrt dabei von dem vorherrschenden Wissenskosnens und der Mentalität der Verbraucher beeinflusst, da sie das Produkt ja an diese verkaufen will und somit explizit mit dem wirbt, was der Konsument ansprechend empfindet, weil er sich und/oder seine Meinung darin wiederfinden kann bzw. dem zustimmend begegnet. Einen interessanten und aufschlussreichen Aufsatz, der u.a. genau diese Wechselwirkung beschreibt, findest Du hier: Ciarlo, David, Rasse komsumieren. Von der exotischen zur kolonialen Imagination in der Bildreklame des Wilhelminischen Kaiserreichs, in: Kundrus, Birthe (Hg), Phantasiereiche. Zur Kulturgeschichte des deutschen Kolonialismus, Frankfurt am Main 2003, S. 135-179.

Die Gräuelgeschichten waren (auch jenseits von Werbung) aber auch weiter übergeordneter Ebene funktional, weshalb es einfach logisch gesehen unklug gewesen wäre, die Wahrheit unverfälscht wiederzugeben, weil diese die Intrumentalisierung zur Legitimation des Krieges und der Vernichtungspolitik entkräften musste. Nicht nur in der deutschen Öffentlichkeit, sondern auch bei den Vollstreckern dieser V-Politk vor Ort.
"Psychologisch schufen die Geschichten eine Distanz zum Feind, sie dienten der Herstellung einer Dichotomie zwischen den als wild und grausam beschriebenen 'anderen' und dem eigenen 'zivilisierten Kriegshandwerk'. Dabei bestand ihre entlastende Funktion in der Möglichkeit, das eigene, oft allen militärischen Ehrenkodices widersprechende Verhalten zu rechtfertigen, denn auf dern anderen Seite standen 'Wilde', die noch viel Schlimmeres taten und es nicht besser verdienten. [...]Es gab [zudem] selten eine Front, wenige große Schlachten, dafür aber [...] frustrierende Niederlagen [...]. Hatten sich die 'Primitiven' in der konkreten [militärischen] Konfrontation als durchaus ebenbürtige Kriegsgegner herausgestellt, konnten sie vermittels der Greuelgeschichte wieder auf ihre Platz als 'Wilde' verwiesen werden" (Vgl dazu: Krüger, Gesine, 1999 (wie oben), S. 115.). Somit konnten man, um diese Funktion zu erhalten, sich unmöglich erlauben, die Wahrheit über die Vorgänge zu berichten und griff zu dem verfälschten Bild, welches Du (ganz oben, letzter Beitrag von Dir) zitiert hast.

Als abschließendes Beispiel (jetzt reicht es aber wirklich, denke ich, aber wie gesagt: ich hab noch net mal angefangen, wenn ich wollte, könnte ich hier 100x soviele Quellen anführen, das ist in der Forschung nichts neues, was ich hier darlege), will ich noch den Fall der beiden Schwester von der Farm Frauenstein anführen. Ein deutscher Reiter der Schutztruppe wollte eine der angeblichen Gräuel "mit eigenen Augen" (Vgl. dazu: Tagebuch Viktor Franke, wie oben) gesehen haben und erzählte Hauptmann Franke folgende Geschichte dazu (hier die Wiedergabe Frankes): "Der Mann gab eine grausige Schilderung, weil er die zerstückelten Leichen der Frauen erblickt habe. So wollte er z.B. die abgeschnittenen Brüste der Frauen erblickt haben, an den Dornbüschen vor dem Hause hängend [...]. Eine Geschichte, mustergültig brauchbar und ähnlich den Zeitungsnachrichten, die damals in Deutschland entsetzen und Empörung gegen die 'schwarzen Bestein' hervorriefen. Bezeichnend für den Wert dieser Gerüchte ist die Tatsache, daß ich wenige Tage später in Okahandjas Feste jene beiden Frauen unersehrt vorfand" (Vgl dazu: Tagebuch Viktor Franke, wie oben).
Hier erkennt man auch den weiter oben dargelegten Zusammenhang von erfundenen Geschichten der Soldaten und Zeitungsberichten, aus denen solche "Lügner" ihre Phantasie gespeist hatten. Das Groteske war dann zusätzlich, dass aber solche aus Zeitungsberichten gespeisten Lügen, den zeitungen wiederum in Form von Soldatenbriefen als Quellen zur Authentisierung der NAchrichten waren - Kreislauf der Unwahrheit...
Und auch dieser Fall, den Franke hier nachweislich (!) widerlegen konnte, wurde der deutschen Öffentlichkeit (in Deutschland) nicht verschwiegen (!), wie der Artikel von Missionar Irle im Reichsboten nochmals belegt: "Und was die Frauen anbelangt, die man hier abgeschlachtet, den Bauch aufgeschnitten bezeichnete, so ist das als unrichtig erwiesen. Sowohl die Frau Pilet und ihre Schwester auf Frauenstein, Frau Külbel mit ihren Kindern auf Oriambo, Frau Lange mit ihrer Schwester auf Klein-Barmen, Frau Bremen mit ihren 5 Kindern auf Otjonjati, Frau Kronewitter auf Otijmbingwe, die alle hingeschlachtet sein sollten, leben noch" (Vgl dazu: Der RB Nr. 69, 22.3.1904.). Und meinste das hätte etwas geändert, jetzt wo die Deutschen wussten, dass sie nachweislich durch Regierung und Presse verarscht werden? Kein Stück, denn man war durch die Eingangs angeführte Systematik zur Mobilisierung der Massen zur vollkommen selektiven Informationsauswahl übergegangen (Wahrnehmungsgefängnis) und sah nur das, was man sehen wollte (aus vielen - oben dargelgten - Gründen wie zB der Legitimation der eigenen Stellung als Befrüworter eines barbarisch geführten Vernichtungskrieges in Übersee; denn nur so, durch das erzwungenen Glauben der Lügen bei gleichzeitig kategorischer Ausblendung der erwiesenen, aber unbequemen Wahrheiten, konnte man sich irgendwie noch als der Gute darstellen uns sich das selbst auch einreden).

Und noch etwas (als Bonus), weil wir eben noch über Sammelbildchen gesprochen haben. Ich habe hier sogar eines vorliegen, dass die Lüge um die Farm Frauenstein weitergibt, OBWOHL sie nachweislich widerlegt war. Es handelt sich um ein Bildchen der Firma Riedel & Engelmann in Dresden, welche damit für Schokolade wirbt. Das Bild zeigt eine brennende Farm im Hintergrund und plündernde Schwarze, die Vorräte wegtragen und mit Schlagwaffen die Zivilisten töten, von denen einige schon blutend am Boden liegen. Im Vordergrund ist dabei in der Bildmitte ein Schwarzer mit einem Messer (oder Machete) zu sehen, der im Begriff ist eine vor ihm knieende weiße Frau, die um Gnade fleht, abzustechen, während ein verängstigtes weißes Kind sich an ihre Hüfte klammert und ein man mit aufgeschagenem Schäden neben ihr tot am Boden liegt. Auf der Rückseite findet sich folgender Text: "Die Gräuel, die Zerstörungen und Verwüstungen steigerten sich mehr und mehr und die Tätigkeit der Hereros beschränkte sich nicht mehr nur auf Diebstähle. Am 6. Januar 1904 überfielen sie eine Farm, genannt 'Frauenstein', ermordeten den Farmer, sowie dessen Frau und Kind, nebst seiner Schwägerin und die schwarzen Dienstboten. Aber nicht allein dieser Farmer war der Untergang geschworen, es waren deren noch viel mehr". Abgesehen, dass der letzte Satz eine dreiste Lüge ist (wie oben dargelegt), und auch die Behauptung über speziell diese farm und diese Menschen unumstößlich widerlegt ist (wie oben gezeigt), ist mit dem Datum auch noch ein Tag gewählt, an dem der Krieg noch überhaupt nicht begonnen hatte (das war nämlich in der Nacht vom 11. auf den 12. Januar). Das was ich hier habe ist aber kein fehlerhaftes Exemplar oder sowas, sondern eines aus dem regulären Bestand einer Serie im Rahmen von Werbung durch die Firma Riedel & Engelmann.
Ich guck mal, ob ich diese Serie und dazu genau diese hier als Bsp genommene Bild finde, wenn nicht, kann ich das gerne einscanen. ich weiss nur net, ob ich das hier irgendwie hochladen kann, keine Ahnung wie groß die Datei dann wird. Aber falls nicht, lege ich gleich extra dafür eine email Adresse an, die ich Dir dann per PN zukommen lasse. Dann kannst Du auch eine anonyme email-adresse extra dafür anlegen und eine email an die von mir hinterlegte schicken, dann sende ich Dir das gerne als Anhang, is kein Problem - denk nur net, dass ich das Bildchen erfunden habe...und wie immer gilt: das ist exemplarisch, davon gibt es viel mehr).

Ok, soviel (siehe alles oben) zum Thema Gräuel und Wahrheit im Zusammenhang mit dem Kolonialkrieg in DSWA. Dies bezieht sich nur auf die von Dir zuvor ins Feld geführten Aussagen. Mein nächster Bereich zur Belegung des Völkermords (der von staatlicher Seite immer nur mit Zustimmung des Volkes, wie sie oben aufgezeigt wurde von mir, machbar war) würde in der Lagerpolitik liegen, sofern Du
a) noch immer net überzeugt bist, dass es sehr wohl ein Völkermord war
oder
b) mit Deiner Antwort einen anderen Bereich ins Feld führst.
Angemerkt sei, dass ich nicht erwarte, dass Du Deine Meinung innerhalb einer Woche änderst, wohl aber, dass Du Dich sachlich logisch mit den von mir hier zusammengetragenen Belegen auseinandersetzt. Sonst können wir uns das ja auch sparen. Mir ist das aber durchaus die Zeit wert auch wenn ich auch nur eine einzige Seele vom Irrglauben abbringen kann, hehe.

MfG
Sniper

PS: und jetzt muss ich mal kuchz rauchen und dann die Beiträge der muckenden pubertären Versörten beantworten (in den anderen Threads), hehe. Gut dass morgen Arbeit wieder erst Nachmittags ist, puuuh! Obwohl, diesmal bin ich aber wenigstens zeitig hier fertig geworden. Danach, nach den Pubertierenden (oder irgendwann gleich), versuch ich mal den Scan hochzuladen, falls ich das Bildchen net im Internet finde (und das ist zu vermuten, da dazu jemand exakt diese Serie haben und hochgeladen haben müsste, was unwahrscheinlich ist).

PPS: Lass Dir ruhig Zeit falls das zu viel ist, ich warte mit dem nächsten Post auf Deine Antwort.

MfG
Sniper

Nachtrag - Sry man, ich hatte mich eingeloggt und nachdem ich im Thread ganz schnell ohne wirklich zu gucken ANTWORTEN geklickt angefangen das hier zu schreiben, mit der fälschlichen Annahme, der letzte Post (Deiner), den ich nur im Augenwinkel sah, wäre der meinige von gestern. Daher bin ich auf den net eingegangen, tut mir leid. Lese ich jetzt und hole das dann (ggf morgen) nach, zumindest die parts, die ich net schon hier zufällig ggf schon beantwortet hab.

DIESER (MEINE) POST HIER BEZIEHT SICH FOLGLICH NUR AUF DEINEN VORLETZEN!
Sry, verpeilt, hehe.

MfG
Sniper

realsniper
29.11.2012, 03:52
##edit##

[/SIZE]EINIGE KURZE BEMERKUNGEN ZU DEM, WOZU ICH ALS NÄCHSTES STELLUNG BEZIEHE WEGEN DEINEM AKTUELLE POST, FINDEST HIER UNTEN:



Post #10

Ok, ich antworte darauf jetzt nur grob, denn heute reicht die zeit net mehr. Aber als quasi Vorschau:

1) Weil der Chief eine diplomatische Antwort gibt (noch dazu, wo namibia nicht unabhängig war und somit jeden Beistand international gerne sah), bedeutet nicht, dass es kein genozid war (siehe meine Beiträge zuvor). Die Frage ist ja nicht, ob der Chief in den 1970ern das als genozif sah. Die Frage ist: War es einer oder net (unabhängig was jemand dazu gesagt hat - was ich tat war Agrumente für einen Völkermord zu nennen, und keines davon beinhaltete die Logik: Weil der und der der Meinung ist, dass es ein Genozid war. Das kann nämlich kein Argument sein, ganz einfach weil: er könnte sich ja auch geirrt haben (das war net ernst sondern nur zum aufzeigen, warum die meinung eines anderen kein Agrument ist). Wie gesagt - ich sagte, es war Völkermord, weil....(siehe meine Quellenbelege und die geknüpften kausalitäten). Nirgendwo in meiner Argumentation ist irgendwas untermauert dadurch, dass jemand anderes das auch so sieht, ich habe nur FAKTE (net Meinungen) gezeigt, und dann daraus die meinige (Meinung) fundiert. Von daher weiß ich net wie ich das (morgen dann) kommentieren soll, weil es quasi "nichts wiegt".

2) Das mit den uniformen ist auch nur Oberflächlich ein zeichen von "Respekt" in einem positiven Sinne, aber das mach ich dann moin (jetzt noch Quellen suchen und auswerten führt nämlich wieder zu 7h, und diesmal AUF KEINEN FALL, hehe. Aber ich komm drauf zurück.

3)
a) Ich geh davon aus, dass der "Leserbrief" sich nur bis vor dem Waterberg-Teil ersteckt. Wegen dem Inhalt: Ok, dann schiebe ich die Lager wieder auf und werde nächtes mal auf diese Landgeschichte eingehen, dazu beleuchte ich dann die bereits am Rande erwähnte Reservatspolitk anhand von dt. amtlichen Quellen, sowie die Kreditverordnung (auf die sich dort auch - nur leider wieder viel zu einfach darstekllend - bezogen wird)
b) Ein Leserbrief ist eigentlich, sofern er nicht über Quellenbelege verfügte, auch eher wie Wiki zu betrachten. Da äußerst jemand seine meinung zu etwas (und dabei mit manchen, net allen, Fakten sogar korrekt wiedergegeben), aber das wars dann auch, daher ist das eher keine Quelle um etwas zu belegen (siehe gleiche Logik wie oben: Nur weil die das sagen, heisst das nix, solange die nicht dazu sagen, dass sie das so & so sehen, WEIL sie aus der & der Quelle das & dies an Faken kennen...Du verstehst...

4) Also was die zahlen betrifft, hatte ich doch noch überhaupt keine gesamtzahlen genannt (ich sprach damals von höhsten und geringsten Schätzungen und das nur im Zuge der Rechnung, dass auch bei der Annahme der geringsten Zahl mindestens 1/3 umgekommen sein mussten (vgl entsprechenden beitrag zuvor).
Zudem ist die Zahl von 40.000 net korrekt, bzw. deckt sich net mit entsprechenden Quellen - was aber auch egal ist, weil dies warhscheinlich daraus resuliert, dass sie aus den 1970ern ist. Wirkliche statistische Daten (sowie Erschließung der Archive) konnte erst nach 1990 sinnvoll erfolgen durch die Unabhängigkeir Namibias bzw. dem Ende der Besatzungszeit durch SAF. Daher sind die dort erhobenen Daten überholt. Und was Du immer mit Deinem Bluebook hast, hehe? ich hab doch nichts DARAUS belegt, sondern aus deutschen Verwaltungsakten bzw. idF amtlicher Korrespodenz wie diversen Berichten...

5)
a) V-Befehl - ich weiß net, ob wir hier dasselbe meinen? Es geht um den Schießbefehl, den ich schonmal hier zitiert hatte, vom 2. Oktober ja? DANN stimmt diese behauptung net, vgl. meine Belege in den Beiträgen zuvor. Aber ich sehe schon, Du glaubst immer noch net, dass es n Völkermord war - dann werd ich noch n bissle nachlegen die Tage (bald hab ich hier so viele Quellen wiedergegeben, dass die Archive mich noch verklagen, hehe), aber wie gesagt, heute bestimmt net mehr.
b) Das Argument mit den Aufname- (korreter: SAMMEL)Lagern ist keines, warum, kann ich ebenfalls morgen bzw. die Tage nachreichen und belegen. Angemerkt sei jetzt schon nur kurz: Man hat die aus einem bestimmten Grund gesammelt - nämlich die "anderen Lager". Was Du meisnt sind sammellager der Mission etc. Die dienten nur der collection, danach gings ja noch weiter...wie gesagt, mehr dazu demnächst nächsten Posts.
c) Warum Wilhelm den befehl zurücknehmen lies, hatte ich in den Beiträgen oben dargelegt: net aus mralischen sondern rationalen Bedenken - auch dargelegt hatte ich, dass die Aufhebung dieses befehls net das Enbde des Völkermords bedeutete, aber dazu werde ich - wie angekündigt - demnächst nochweiter ausholen. Trotzdem sind aber schon genügend Fakten, die für den Völkermord sprechen, durch amtliche deutsche Quellen von damals in meinen bisherigen Posts aufgezeigt; ich leg aber trotzdem gernen nach, lies Du aber auch nochmal nach in den beiträgen, ich finde schon, dass ich die von oben befohlene Vernichtung (hier spielt der Behelf Trothas keine direkte rolle mehr) eindeutig nachgewisen hab - siehe Beiträge)
d)Dass Deimling sowas sagt (wobei da wieder die Quelle fehlt - wie soll ich jetzt wissen, dass er und net jemand anderes das gesagt hat? QUELLE ANGEBEN) hat auch anderen Gründe (kannste Dir eventuell denken was seine Aufgabe war - siehe mein Beitrag nachdem Du das hier schriebst und die aufgaben, mit denen er dort betraut wird -und wenn net, dann sage ich Sie Dir nochmal sobald ich die Quelle genannt krieg, weil dann der Zusammenhang dieser äußerung, sofern sie verifiziert ist, überhaupt erkennbar wird - danke schonmal
e) Der Terminus "unverdächtiger" Zeuge ist leicht verwirrend - gab es denn "verdächtige" Zeugen? bzw. wie ist das gemeint???)
f) brit. Archive = net so güsntiges Argument. Du prangerst dass Bluebook an, aber andere brit. Quellen sind ok? Ich würde vorschlagen uns auf die deutschen Quellen zu beschränken, denn wenn dort schlechtes (iSv pro meiner Thesen) über die Deutschen steht, dann wird das ja wohl kaum gelogen sein (sonst würden die sich ja selbst fertig machen). Bei anderen Mächten, gerade Konkurrent im Südwesten Afrikas GB, ist das eher net so sinnvoll (deshalb habe ich auch NIE aus dem bluebook belget, weiß gar net wieso du das immer so erwähnst, also ob ich das getan hätte, hehe).

Ok, den rest mache ich morgen, und da ich morgen wieder später arbeite, werde ich wohl auch später hier sitzen können. Aber die ausführlichen Antworten kommen dann noch diese Woche, also mit der Behandlung der Themen oben (Hintergründe zur Landproblematik, weitere Belege für den V-Krieg und weitere Ausführungen zur Debatte Genozid oder keiner, etc - kommt dann) als erstes.

Ach ja - der link aus der Mail davor - ist der von Dir für etwas bestimmtes angeführt worden? Weil das ja so ne allg. Zusammentragung da ist. Wenn es etwas bestimmtes war, was Du damit unterstreichen wolltest, dann sag was, dann guck ich mir die entsprechende Stelle dazu an, wenn ich dazu Stellung beziehen soll- So weiß ich net, worauf sich das speziell bezieen soll.

ok, dann

MfG

Wolfger von Leginfeld
29.11.2012, 16:05
Weil der Chief eine diplomatische Antwort gibt...

Liegt es vielleicht daran, dass es damals noch nicht um Mrd Euro ging? :D

Wie auch immer.
Es gibt viele Historiker die anderes behaupten und genauso intensiv geforscht haben. Daher erschöpft sich die ganze Sache.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die deutsche Kolonialgeschichte vor allem von „marxistischen Historikern“ der DDR im Sinne der SED-Ideologie beschrieben,...Die in London längst in der Versenkung verschwundenen „Blaubücher“ erlebten durch das DRECHSLER´sche Buch eine unerwartete Renaissance. Beim Lesen dieser Lektüre ist unschwer eine Assoziation mit den Veröffentlichungen der HVA-Abteilung X „Desinformation“ im ehemaligen Ministerium für Staatssicherheit (Stasi) der DDR erkennbar...Unter Leitung vom Generalmajor Horst VOGEL und Oberst Rolf WAGENBRETH nahm die Abteilung X der Stasi durch raffiniert gefälschte Berichte...Einfluß auf die Politik der BR-Deutschland.

Der renommierte französische Kolonialhistoriker Robert CORNEVIN widersprach 1969 diesen „ostdeutschen Historikern“ in seinem Buch „Histoire de la colonisation allemande“!

Der bekannte britische Kolonialhistoriker William O. HENDERSON äußerte sich über den deutschen Kolonialbetrag in ebenso positiver Weise in seiner 1962 veröffentlichten Schrift „Studies in German Colonial History“ mit folgenden Worten: »Vieles, was über Deutschlands überseeische Besitzungen geschrieben wurde, ist durch Propaganda vergiftet...

Die namibische Historikerin Dr. Brigitte Lau kritisierte, daß eine ganze Generation von unkritischen Wissenschaftlern und Autoren, besonders in Westdeutschland, DRECHSLERs Ausführungen übernahmen und propagierten. Dies führte dazu, daß es kaum ein Geschichtsbuch gibt, in dem diese falschen Behauptungen fehlen.

Mag. Klaus LORENZ lieferte in einer vom Fachbereich Geschichts-wissenschaft der Hamburger Universität angenommenen Magisterarbeit den militärischen Nachweis, daß der den Deutschen angelastete Völkermord an den Herero unwahr ist...(siehe:http://www.mupinfo.de/?p=7698)

Frau Dr.Maria FISCH lieferte einen weiteren wichtigen Beitrag zur Wahrheitsfindung des Geschehens...Die Autorin war zwanzig Jahre als Missionsärztin im Nordosten Namibias tätig und erhielt ihre ersten Informationen zu diesem Thema aus mündlichen Überlieferungen der Eingeborenen.

Quellenverzeichnis

1. CORNEVIN, Robert: Histoire de la colonisation allemande - Editions Presses Universitaires de France, Paris (1969)
2. DITFURT v., Christian: Auftrag: Irreführung. Wie die Stasi Politik im Westen machte.
Carlsen Verlag Hamburg(1992)-ISSN 3-551-85003-8

3. DRECHSLER, Horst: Südwestafrika unter deutscher Kolonialherrschaft. Der Kampf der Herero und Nama gegen den deutschen Imperialismus (1884 - 1915) Akademie Verlag Berlin (1966)
4. FISCH Dr., Maria: Zum „Genozid“ an den Herero - Heft 1/2001 Befunde und Berichte zur deutschen Kolonialgeschichte – Internationaler Arbeitskreis für Kolonialwissenschaftliche Forschung. Postfach 230104, D-42391 Wuppertal
5. HENDERSON, William O.: Studies in German Colonial-History. London 1962
6. Gr. Gen. Stab: Kriegsgeschichtliche Abteilung I des Gr. Gen. Stabes, Bd. 1
Der Feldzug gegen die Hereros, Mittler & Sohn, Berlin 1906
7. LAU, Brigitte: Ungewisse Gewißheiten. Der Herero- Deutsche Krieg von 1904 Heft 1/2000 - Befunde und Berichte zur deutschen Kolonialgeschichte – Internationaler Arbeitskreis für Kolonialwissenschaftliche Forschung.
Postfach 230104, D-42391 Wuppertal
8. LORENZ MA, Klaus: Waterberg und Omaheke 1904 –
Heft 1/2001 - Befunde und Berichte zur deutschen Kolonialgeschichte –
Internationaler Arbeitskreis für Kolonialwissenschaftliche Forschung. Postfach 230104, D-42391 Wuppertal
9. STELZER, Hans Georg: Die Deutschen und ihr Kolonialreich. Societäts Verlag 1984 – ISBN 3 79730416 1


Beitrag zur Korrektur wahrheitswidriger Darstellungen der deutschen
Kolonialgeschichte von Südwestafrika / Namibia:http://www.traditionsverband.de/magazin/rahn_kor.html

Wolfger von Leginfeld
30.11.2012, 09:57
Ein Oberstleutnant deckt eine Legende auf
von Gerd Schultze-Rhonhof

Lorenz stürzte die Mär vom Völkermord vom Sockel, aber er kam nicht mehr dazu, seine Arbeit einem breiteren Publikum vorzustellen. Nun mein Versprechen: Ich sagte seiner Witwe zu, eine Kurzversion zu schreiben und zu verbreiten...

weiter:http://www.webarchiv-server.de/pin/archiv01/2801ob21.htm

und

Staatsministerin Cornelia Pieper wird ausgebuht

http://derhonigmannsagt.wordpress.com/2011/10/02/staatsministerin-cornelia-pieper-wird-ausgebuht/

lenco
30.11.2012, 11:45
Die Seite ist auf .....http://www.swg-hamburg.de/index.html........... nicht mehr zu finden. Der Artikel stammt etwa aus der Zeit um den 20.12.2008.Deshalb ausnahmsweise mal die Copy-Taste. Denn mehr ist der Thread sowieso nicht wert, da schon oft durchgekaut.
Der Originalbeitrag ist aber etwas länger.Für die Sache hier reicht das aber völlig aus.





[I]Vorbemerkung der SWG: Wer die nachfolgenden Ausführungen sorgfältig liest,
kann nur zu dem Schluß kommen, daß deutsche Politiker, wie etwa die
Verantwortlichen für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, einfach
ahnungslos, also nicht gut genug sind. Ihre Schuldbekenntnisse und
Entschuldigungen für angebliche deutsche Greuel, verbunden mit
Wiedergutmachungsleistungen verraten einen peinlichen Schuldstolz auf Kosten
des deutschen Volkes und seines Rufes. Schon der 1934 von den
Nationalsozialisten ermordete Edgar Jung machte sich Gedanken über die
Herrschaft der Minderwertigen. Kriminell wird es, wenn Propagandalügen, wie
diejenige vom planvollen deutschen Völkermord an den Hereros Eingang in
deutsche Schulbücher und Unterrichtsveranstaltungen sowie
Fernsehdokumentationen finden.



Der angebliche deutsche Völkermord an den Herero 1904 eine Erfindung der
britischen Kriegspropaganda 1918 und des „DDR-Historikers” Horst Drechsler
1966


(Gegendarstellung zu der im Januar 2004 veröffentlichten These des Genozids
an den Herero)
Walter Rahn


Vor dem Ersten Weltkrieg genoss Deutschland als Kolonialmacht in England einen guten
Ruf. Nach Kriegsbeginn gewannen die Kräfte an Einfluss, die eine Annexion der
deutschen Schutzgebiete forderten. Zur Umstimmung der öffentlichen Meinung begann
eine Verleumdungskampagne gegen die deutsche Kolonialherrschaft. Nach Kriegseintritt
der USA wurden die „Blaubücher“ richtungsweisend für die antideutsche Propaganda.
Dabei ging es mit Blick auf Frankreich und die Dominien um das Deutschland unterstellte
Streben nach Weltherrschaft, und zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung in Nord-
Amerika, um die angeblich von Deutschen verübten Grausamkeiten an der
Eingeborenenbevölkerung.
Die Begründung für die Wegnahme der Kolonien im Versailler Vertrag entsprach den
wahrheitswidrigen Behauptungen in den Blaubüchern. Die darin enthaltenen
Unterstellungen der Unfähigkeit deutscher Kolonialbeamter und der Brutalität der
Schutztruppen-Offiziere wurde von den Parteien des Reichstages, einschließlich der
Kolonialkritiker, August Bebels SPD und des Zentrums unter Mathias Erzberger,
zurückgewiesen und als „Kolonialschuldlüge” bezeichnet.
Nachdem die Blaubücher ihren Zweck erfüllt hatten, wurden sie 1926 von offizieller
britischer Seite aus dem Verkehr gezogen und ihre vollständige Vernichtung zusammen
mit den anderen Schriften der Kriegspropaganda angeordnet.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die deutsche Kolonialgeschichte mit besonderer
Intensität von ostdeutschen Historikern im Sinne der SED-Ideologie beschrieben. Der
Rostocker Historiker Horst Drechsler bezeichnete diese Gruppe, zu der auch er gehörte,
in seinem 1966 erschienenen Buch 3) als „fortschrittliche marxistische Historiker der DDR”
! Diese politische Selbsteinschätzung zeigt, dass seine Darstellung der Geschichte von
Südwestafrika / Namibia, einschließlich der Völkermordthese, nicht historiographisch,
sondern rein ideologisch zu bewerten ist. Dafür sprechen auch die in diesem Buch
enthaltenen Zitate und Parolen des XXII. Parteitags der KPdSU.
Beim Lesen des Drechsler'schen Buches ist unschwer eine Assoziation mit den
Veröffentlichungen der HVA / Abt. X der Stasi zu erkennen, die unter Leitung von
Generalmajor Horst Vogel durch raffiniert gefälschte Berichte über Politiker der CDU,
angebliche Nazi-Offiziere der Bundeswehr und Maßnahmen der Regierung, Einfluss auf
die Politik der Bundesregierung und die Meinungsbildung der Bürger diesseits und
jenseits des Eisernen Vorhanges genommen hat.
Christian von Ditfurt berichtet in seiner 1992 veröffentlichten Schrift über zwei Offiziere,
die an der Bearbeitung dieser Fälschungen mitgewirkt haben. Sie beschrieben detailliert
die Aktionen der Desinformationskampagne und nannten die westdeutschen Zeitungen
sowie die Redakteure mit ihren Decknamen, die jederzeit Zutritt in Ostberlin hatten. Sie
übernahmen dort die Arbeitsergebnisse der Abteilung X und veröffentlichten sie
offensichtlich ungeprüft als politische Sensation. Erst als der „Stern” bei den „Hitler-
Tagebüchern” die Fälschung erkannte, versiegte diese Quelle 2). Man geht sicher nicht
fehl mit der Behauptung, dass auch das Drechsler'sche Buch im Auftrag oder zumindest
mit großer Zustimmung der Stasi geschrieben wurde.
Korrektur der wahrheitswidrigen Völkermordthese durch ausländische
Historiker
Der bekannte britische Kolonialhistoriker Henderson äußerte sich in seinen Studien über
die deutsche Kolonialgeschichte und fügte seiner durchaus positiven Bewertung folgendes
hinzu: „Vieles, was über Deutschlands überseeische Besitzungen geschrieben wurde, ist
durch Propaganda vergiftet. Die Schwierigkeiten, die den Weg versperren, um
festzustellen, was sich zwischen 1884 und 1914 in den deutschen Kolonien wirklich
ereignete, sind eine Herausforderung für den Historiker. Es ist wichtig, dass die Spreu
vom Weizen getrennt und die Wahrheit ermitteltwird 5).
Der französische Kolonialhistoriker Cornevin widersprach in seinem 1969 veröffentlichten
Buch zunächst den Darstellungen „ostdeutscher Historiker” und würdigte den 30-jährigen
Kolonialbeitrag des Kaiserreiches im internationalen Vergleich. Der unvoreingenommene
Wissenschaftler hatte zuvor gründlich in den ehemaligen Schutzgebieten recherchiert. Er
beschrieb auch die Schattenseiten des Kolonialismus und bezeichnete schließlich die
letzten sieben Jahre vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges vor allem in Deutsch-
Ostfarika als das „Goldene Zeitalter der deutschen Kolonisation”. Als Grund für diese
Bewertung nannte er den wirtschaftlichen Aufschwung, der auch der eingeborenen
Bevölkerung zugute kam und ihre Lebensqualität verbesserte. In Südwestafrika konnte
sich diese positive Entwicklung wegen der Aufstände und deren Folgen bis zum Ende der
deutschen Kolonialzeit nicht auswirken 1).
Die namibische Historikerin Brigitte Lau war von 1991 bis zu ihrem tödlichen Autounfall
1996 Leiterin des Nationalarchivs von Namibia. In ihrer 1995 veröffentlichten Schrift
bezeichnet sie zunächst die von Drechsler angegebene Zahl der Hererobevölkerung vor
dem Kampf am Waterberg mit 80.000 Personen als viel zu hoch und die der
Überlebenden des Kampfes und der Flucht mit 15.000 als viel zu niedrig. Vor allem aber
unterstellt sie dem DDR-Historiker unglaubwürdige Beweisführung bezüglich des von ihm
behaupteten Völkermordes an den Herero anhand eines „antideutschen
Propagandaberichtes der Engländer” am Ende des Ersten Weltkrieges. Außerdem
kritisiert sie, dass eine ganze Generation von Wissenschaftlern und Autoren, besonders in
Westdeutschland, Drechslers Ausführungen offensichtlich ungeprüft übernahmen und
propagierten. Dies führte dazu, dass es kaum ein Geschichtsbuch in Deutschland gibt, in
dem diese falschen Behauptungen fehlen 7).
Oberstleutnant a.D. Klaus Lorenz lieferte in einer vom Fachbereich
Geschichtswissenschaft der Hamburger Universität angenommenen Magisterarbeit den
militärischen Nachweis, dass der den Deutschen angelastete Völkermord an den Herero
unwahr ist, und stellt zur Begründung folgendes fest: Die von General von Trotha
geplante Kesselschlacht am Waterberg konnte nicht stattfinden, weil die Herero die
Initiative ergriffen, indem sie den Einschließungsring im Südosten mit ihrem Vieh
durchbrachen und auf für sie bekannten Wegen in verschiedenen Richtungen, vor allem
in die Omaheke (Sandfeld), flohen. Der zweite Versuch der Schutztruppe zu einem
militärischen Erfolg zu kommen, scheiterte in der Omaheke. Die mit mehrtägiger
Verzögerung begonnene Verfolgung der mobileren Flüchtlinge musste wegen großer
Versorgungsschwierigkeiten, vor allem an Wasser sowie Typhuserkrankungen und
Erschöpfung von Mensch und Tier, schon bald abgebrochen werden.
Daraufhin befahl General von Trotha die Absperrung der Omaheke um eine Rückkehr der
Aufständischen zu verhindern. Zur Verschleierung seines militärischen Misserfolges, der
einer Niederlage gleich kam, meldete er nach Berlin, dass die Herero den
selbstgewählten Dursttod erlitten hätten und in der Kalahari umgekommen seien. Als das
Drama in Berlin bekannt wurde, ordnete Reichskanzler von Bülow die Aufhebung des
„Vernichtungsbefehls” und die Unterstützung der Missionare bei der Rettung der halb
verhungerten Flüchtlinge an 12).
Die namibische Ethnologin Dr. Maria Fisch lieferte einen weiteren wichtigen Beitrag zur
Wahrheitsfindung des Geschehens am Waterberg und der anschließenden
Fluchtbewegung. Die Autorin war 20 Jahre als Missionsärztin im Nordosten Namibias
tätig, und erhielt die ersten Informationen aus mündlichen Überlieferungen der
Eingeborenen. Sie bestätigte zunächst die von Brigitte Lau festgestellten falschen
Zahlenangaben durch Herrn Drechsler und ermittelte anhand schriftlicher Quellen eine
Bevölkerungszahl der Herero vor dem Aufstand am Waterberg zwischen 35.000 und
50.000 Personen, und sie geht davon aus, dass die Zahl der am Waterberg
zusammengezogenen Männer, Frauen und Kinder noch kleiner war. Die Zahl der Herero,
die den Aufstand und die Flucht überlebt haben, wird niemand genau feststellen können.
1926 wurde die gesamte Bevölkerung der Herero in Südwestafrika mit 20.000 Personen
angegeben. Wenn man zu diesen die Asylanten in den Fluchtländern hinzuzählt, wird die
von Drechsler angegebene Zahl von 15.000 Überlebenden erheblich überschritten. Dies
zeigen auch die nachstehend von ihr angegebenen Fluchtbewegungen:
Samuel Maharero floh mit Häuptling Tjetio (Ost-Herero) durch die Omaheke in das
Ngamiland. Einige Gruppen kehrten in der Omaheke um und erreichten das gleiche Ziel
auf einem ebenfalls bekannten, aber längeren Handelsweg mit besserer
Wasserversorgung. Dieser führte vom Unterlauf des Omurambo-Omatako zum Kavango-
Delta und von dort nach Botswana. Nach einer Mitteilung des englischen
Hochkommissars befanden sich 1905 insgesamt 1.175 Hereroflüchtlinge in Botswana.
Häuptling Michael von Omaruru war ebenfalls in der Omaheke umgekehrt und erreichte
Walvis-Bay. Von dort wurden 200 Stammesangehörige nach Südafrika weitergeleitet.
Eine Gruppe von 400 Herero schlug von der Omaheke einen großen Bogen nach Norden,
kreuzte den Omurambo-Omatako und erreichte das Ovamboland im Südosten.
Häuptling Salatiel vom Waterberg und Daniel Kaliko von Okombahe waren mit ihrem
Gefolge ebenfalls in das Ovamboland geflohen. Salatiel zog weiter nach Angola.
Einem relativ großen Teil der Flüchtlinge gelang die Überwindung der nur mit großen
Lücken besetzten deutschen Absperrlinie und die Rückkehr in das Hereroland. Dort
versteckten sie sich, bis sie halb verhungert, in den Auffanglagern der Rheinischen
Mission Zuflucht und Betreuung fanden 12).
Diese Lager erhielten von Reichskanzler von Bülow die Bezeichnung
„Konzentrationslager”. Drechsler und seine Epigonen bezeichnen diese Rettungszentren
als Vorläufer der NS-Vernichtungslager gleichen Namens. In den „Konzentrationslagern
der Missionare” wurden 14.000 Angehörige des Hererovolkes vor dem Hungertod
gerettet.
Schlussbemerkungen

Die Herero nahmen vom Beginn der Kämpfe am Waterberg bis zum Ende der
Fluchtbewegungen durch die Omaheke nach Botswana bzw. in andere Nachbarländer das
Gesetz des Handelns in ihre Hand. Zunächst gelang ihnen die Abwehr des Angriffs der
Hauptabteilung mit dem HQ (Mühlenfels) bei Hamakari. Dabei geriet die 11. Kompanie in
ein mörderisches Abwehrfeuer und verlor u.a. sämtliche Offiziere. Bei einem
anschließend energisch geführten Gegenangriff konnte sich diese Abteilung nur mit Mühe
in einer Rundumverteidigung behaupten, an der sich alle Offiziere, Sanitätssoldaten und
Leichtverwundete beteiligen mußten. Vor Beginn der auf den 12. August verschobenen
Kesselschlacht, durchbrachen die Herero mit ihrem Vieh den Einschließungsring im
Südosten und überrannten dabei Teile der Abteilung Heyde, die nur durch tapfere
Gegenwehr kleinerer Gruppen einer Katastrophe entging. Die 20 bis 40 Kilometer
entfernten Nachbarabteilungen waren von der unerwarteten Flucht des Gegners
überrascht und konnten wegen der großen Entfernung nicht eingreifen. Bei der erst mit
tagelanger Verzögerung begonnenen Verfolgung kam es nur noch mit Nachhuten zu
kleineren Gefechtsberührungen.
Im Sinne der Aufforderung des Engländers Henderson an die Historiker, endlich
festzustellen, was zwischen 1884 und 1914 in den deutschen Kolonien wirklich geschah,
wiesen Frau Brigitte Lau, Dr. Maria Fisch und Klaus Lorenz nach, dass das Drama in der
Omaheke kein von der deutschen Schutztruppe begangener Völkermord war, sondern die
Folge eines Entschlusses von Oberhäuptling Samuel Maharero und seiner Häuptlinge zur
Flucht durch dieses Wüstengebiet nach Botswana, bevor der deutsche Hauptangriff
begonnen hatte.
Walter Rahn, Generalapotheker a.D.
Detmerstraße 17
22305 Hamburg
Quellenverzeichnis
1. Cornevin, Robert Histoire de la colonisation allemande Editions Presses
Universitaires de France, Paris (1969)
2. Ditfurt, Christian von Auftrag: Irreführung - Wie die Stasi im Westen Politik
machte Carisen Verlag GmbH, Hamburg (1992) ISBN 3-551-85003-8
3. Drechsler, Horst Südwestafrika unter deutscher Kolonialherrschaft - Der Kampf
der Herero und Nama gegen den deutschen Imperialismus (1884 — 1915)
Akademie-Verlag, Berlin (1966)
4. Estorff, Ludwig von Wanderungen und Kämpfe in Südwestafrika, Ostafrika und
Südafrika (1894 — 1910) Verlag John Meinert, Windhoek (1979)
5. Henderson, William Otto Studies in German Colonial History, London (1962)
6. Kriegsgeschichtliche Abt.I Der Feldzug gegen die Herero Großer Generalstab
Verlag Mittler & Sohn, Berlin (1909)
7. Lau, Brigitte Uncertain Certainties The Herero — German War of 1904 The
Mystification of the Herero War Verlag John Meinert, Windhoek (1995)
8. Leutwein, Theodor Elf Jahre Gouverneur in Südwestafrika Verlag Mittler & Sohn,
Berlin (1908)
9. Rahn, Walter Sanitätsdienst der Schutztruppe für Südwestafrika während der
großen Aufstände 1904 – 1907 und der Kalahari-Expedition 1908, ISSN 1430-
6352 (1997)
10. Schneider-Waterberg, Heiner Eine Orientierung zur Einordnung des Blaubuches
Allgemeine Zeitung, Windhoek, 1.August 2003
11. Stelzer, Hans-Georg Die Deutschen und ihr Kolonialreich (1984) Societäts-Verlag,
ISBN 3-7973-0416-1
12. Steffan, A.W. Professor Zwischen Waterberg und Sandfeld – Die Verantwortlichen
am Schicksal des Herero-Volkes, aus der Reihe: Befunde und Berichte der
Deutschen Konolialgeschichte, Heft 1/2001 ISBN 99916-50-53-9 Postfach 1161 D-
63551 Gelnhausen
13. Vedder, Heinrich, Dr.Dr.h.c. Das alte Südwestafrika, Geschichte bis zum Tode
Mahareros (1890) 3.Neuauflage 1981 Wissenschaftliche Gesellschaft Windhoek,
ISBN 094-9995-339
Anlage 1
Anmerkungen zur Geschichte von Südwestafrika / Namibia
Die Ureinwohner im heutigen Namibia waren die Buschleute, die als Jäger und Sammler
das Land durchstreiften. Etwa 300 Jahre vor den Deutschen überschritten
Hottentottenstämme, die man heute Nama nennt, aus Südafrika kommend den Oranje
und zogen weiter nach Norden. Erst 100 Jahre vor den Deutschen drangen die Herero
aus dem inneren Afrika von Norden in das heutige Namibia ein und dehnten die
Weidegebiete für ihre großen Rinderherden weiter nach Süden aus. Beide Volksgruppen
vernichteten die Urbevölkerung oder verdrängten sie in schwer zugängliche
Gebirgsgegenden und Wüstengebiete. Als Herero und Nama etwa in der Landesmitte
zusammenstießen, kam es in der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts zu grausamen hin
und her wogenden Stammeskämpfen. Am 23.August 1850 ermordeten die Nama in
Okahandja ca. 1.000 Herero - Männer, Frauen und Kinder. Der Oberhäuptling der Herero
bat den Gouverneur des Kaplandes, die blutigen Kämpfe durch den Einsatz von Truppen
zu beenden. London lehnte dieses und ein gleichlautendes Ersuchen der deutschen
Missionare ab und bezeichnete den Oranje als Nordgrenze des britischen
Interessengebietes im südlichen Afrika. Die deutsche Kolonialzeit begann am 7.August
1884 mit Hissung der Flagge der Kaiserlichen Marine und Verlesung einer Proklamation
Kaiser Wilhelm I. durch den Kapitän eines Kriegsschiffes in Angra Pequena, dem heutigen
Lüderitzbucht. Bismarck, der ursprünglich keine Kolonien wollte, hatte nach dem Fidschi-
Zwischenfall x) den vom Bremer Kaufmann Adolf Lüderitz erworbenen Besitz an der
Küste unter den Schutz des Deutschen Reiches gestellt. Im Verlauf der folgenden Jahre
wurden durch Verträge mit Nama-Kapitänen und Herero-Häuptlingen weitere Gebiete
erworben. Zunächst mussten zur Befriedung des Landes die unvermindert andauernden
Stammeskämpfe beendet werden. Am aggressivsten waren die Nama. Hendrik Witboi
führte nach wie vor Raubzüge im Hereroland durch und dehnte diese auch auf deutsche
Nachschubtransporte aus. Dem ersten Reichskommissar Dr. Ernst Göring und seinem
Nachfolger, Landeshauptmann Curt von Francois, gelang es mit der kleinen Schutztruppe
nicht, die Überfälle zu beenden. Erst 1894 konnte Major Leutwein, mit der auf drei
Kompanien verstärkten Truppe, die Witbois in der Naukluft schlagen und damit auch die
Stammeskämpfe beenden. Die Friedensbedingungen waren sehr moderat. Es war ein
Grundsatz Leutweins, den Kampf sobald wie möglich zu beenden und den Gegner für die
gemeinsame Friedensarbeit zu gewinnen. In den folgenden Jahren kam es zu einer guten
Zusammenarbeit des Gouvernements mit dem Oberhäuptling der Herero und dem
Kapitän der Witbois. Beide Stammesführer leisteten Heeresfolge bei der Schutztruppe.
1896 unterstützten sie die durch Truppenwechsel geschwächte Einsatzbereitschaft der
Deutschen bei der Niederschlagung eines Aufstandes der Ostherero und Khauas-
Hottentotten. Auch beim Hereroaufstand kämpften je eine Witboi- und eine Bethanier-
Abteilung bis zu den Gefechten am Waterberg auf deutscher Seite.
x) 1876 – 1879 Auseinandersetzung mit Großbritannien wegen Enteignung und
Ausweisung deutscher Kaufleute und Farmer, die aufgrund eines von Bismarck initiierten
Abkommens deutsche Rechte auf den Fidschi-Inseln besaßen.
Die von den Herero beanstandete Ungleichheit vor Gericht und die Übervorteilung durch
die Händler, konnte Leutwein wegen des Widerstandes in Berlin nicht beseitigen. Es war
ihm aber gegen den Willen vieler Siedler gelungen, eine Forderung der Herero-Großleute
zu erfüllen und Reservate für jeden Stamm zu konzipieren, in denen kein Weißer siedeln
durfte. Noch im Jahre 1903 wurde das erste Reservat Otjimbingue errichtet, das ich 1981
gesehen habe und das heute noch besteht.
Trotzdem nahm die Unzufriedenheit zu, und unbemerkt von deutschen zivilen und
militärischen Dienststellen wurde der Aufstand vorbereitet.
Anlage 2
Die Kampfstärke der Schutztruppe und der Herero am 10. August 1904
Am 10.August 1904 war der Aufmarsch der deutschen Truppen beendet. Sechs
Abteilungen standen zum konzentrischen Angriff gegen die Hererostreitmacht bereit.
1. Im Norden Abteilung Volkmann
2. im Nordwesten Abteilung Fiedler
3. im Nordosten Abteilung Estorff
4. im Südosten Abteilung Heyde
5. im Südwesten Abteilung Deimling
6. im Süden Abteilung Mühlenfels mit dem HQ
Die Schutztruppe verfügte über 1.500 Gewehre, 50 Geschütze und 12
Maschinengewehre. Die Herero besaßen nach damaliger Schätzung 6.000 Gewehre. Die
deutsche waffentechnische Überlegenheit konnte sich in dem über mannshohen
Dornbuschgelände vor dem Waterberg nicht auswirken. Diese Eigenart des
Kampfgeländes erschwerte auch die Orientierung und die Verbindung untereinander.
Die zum berittenen Feldregiment 1 gehörenden Kompanien waren schon länger im Land
und mit den Besonderheiten des afrikanischen Gefechtsfeldes und der Kampfesweise des
schwarzen Gegners vertraut. Sie hatten bereits bei Onganjira und Ovimbo erfolgreiche
Gefechte geführt, dabei aber auch die Kampftüchtigkeit der Herero kennengelernt. Beim
Angriff auf die Wasserstelle Onganjira kam es zu einem kühnen Gegenangriff, den der in
deutscher Uniform vorausstürmende Feldhauptmann Assa Riarua mit deutschen
Kommandos anführte, die er zur Zeit der Heeresfolge gelernt hatte.
Das berittene Feldregiment 2 war auf dem Truppenübungsplatz Munster vollständig
aufgestellt und nach der Anlandung in Swakopmund ohne die notwendige
Akklimatisationszeit sofort zum Waterberg in Marsch gesetzt worden. Dies war auch der
Grund für den beschriebenen Erschöpfungszustand von Mensch und Tier als Ursache für
die mit Verzögerung begonnene Verfolgung der Flüchtenden in die Omaheke.

realsniper
30.11.2012, 12:31
hola

Ok, ich sag jetzt nur noch zu den Punkten Deines vorletzten Posts was, die übrig geblieben sind (also sowas wie, dass Meinungen von egel wem keine Quelle sein können etc wiederhole ich hier net nochmal. Meinungsäußerungen sind Quellen für die Ansicht einer Person, die niemals zwingend die Realität widerspiegelt. Wenn also Meinungen nicht durch neutrale Quellen (die also nicht verfasst wurden, eine Quelle zu sein, sondern einen ganz anderen Nutzen hatten, wie zB Verwaltungsakten etc) fundiert/begründet sind, KÖNNEN sie keinem Historiker irgendeine Auskunft über das Gewesene liefern. Das sind aber auch Grundprinzipien (allen) wissenschaftlichen Arbeitens).

Zuerst: Wegen der Landproblematik. Die von Dir aufgeführte Behauptung, das es keinne systematischen Laudraub gab, ist schlichtweg unwahr. Ob ich das heute noch ausreicend belegen werden, kann ich jetzt noch net sagen (w/ der Zeit), aber falls ich das net schaffe, lege ich das nach (hier wird nix vergessen). Aber definitiv lässt sich nicht nur Systematik, sondern gar Kontinuität nachweisen (über dt. amtl. Quellen). Dazu muss ich aber weiter ausholen, daher eventuell erst als NAchtrag, je nachdem wie weit ich komme gleich mit dem rest.

Das ist auch ein guter Grund um mal jetzt schon Abstriche zu machen und etwas zu opfern. ich würde das mit den Uniformen vorschlagen, weil das hier ja eh nur sowas wie n Neben(-neben-neben-neben)schuplatz darstellt. Daher verzichte ich jetzt auf (idF namib. Quellen), um Dir das kulturelle Verständnis des uniformentragens und was Du da aben meintest, näher zu bringen. Ich belasse es bei der erstbesten SekLit. dazu, die noch von gerstern hier liegt - nehmen wa dann wieder die Gesine, die Quellbelege findest Du ja dort in den FNs). Ich versuche meine Antwort direkt aus 3-4 Sätzen von ihr zusammen zu modelieren:
"Die Unifromen waren mehr als eine praktische Bekleidung, sie wurden für Kriegslisten oder als Tarnung eingesetzt, und darüber hinaus intendierte aber ganz offensichtlich das Tragen von Uniformen eine Geste der Macht und Überlegenheit an die Adresse der Soldaten. Die Herero waren sich der symbolischen Bedeutung von Uniformen vollkommen bewusst, die seit dem 19. Jahrhundert von ihren chiefs [kursiv bei Autor/in] als Teil eigener Herrschaftsinsignen getragen wurden. Kenntnis über die Bedeutung von Uniformen hatten Herero auch durch den Dienst in der Truppe und bei der Polizei erlangt. [...] Während sich die deutschen Soldaten Afrikaner nannten [das war eine übliche Bezeichnung unter den Schutztrupplern für die von ihnen, die sowas wie 'alte Hasen' waren], trugen die Herero nicht nur deutsche Uniformen, sondern redeten sich gegenseitig mit militärischen Randbezeichnungen der Schutztruppe an" (Krüger, Gesine, 1999 (wie oben), S. 112.). Ihre Quelle ist der Kuhlmann (vgl FNs).
Dh das tragen der Uniformen ist nicht im geringsten irgendeien Form von "Respekt", sondern eher einer Aneignung des "Anderen" (genauso wie die Bezeichnung "Afrikaner" bei den Deutschen. Du wirst ja wohl net behaupten wollen, dass Deutsche Afrikaner respektierten - trotzdem nannten sie sich so). Das ist ein kultureller indirekter (ungewollter) Austausch, der immer so entsteht, wenn man lange als Fremder in außerhalb der Heimat (Deutsche) bzw. andersrun als in seiner Heimat mit einer gelschlossenen Gruppe von Fremden leben muss (Herero). Beide Seiten - so sehr sie aus voreinander abgerenzt werden - können sich diesesm passiven Kulturaustausch nicht entziehen. Dass die Herero deutsche Uniformen und Ränge benutzten ist nur dieser Tatsache geschuldet, und was die bewusste symbol. Bedeutung betrifft, so ist es (siehe Gesines Formulierung) eine "Geste der Macht". Das ist dasselbe wie die natives in Amerika, die sich im 19. jahrhundert oftmals mit "Blauröcken" gleideten, also die Jacke oder Hose von US Soldaten trugen. Grundaussagen dabei sind nur 2 möglich:
entweder: "Ich trage das, weil der Besitzer mir repekt zollte (durch Unterwerfung/Beschenkung) weil ich so heftig und mächtig bin"
oder: "Ich trage das, weil ich ein größerer und besserer Krieger bin, als der Besitzer, von dem ich es einfach nahm".
Darum tragen die Uniformen, es ist für sie damit verbunden, dass sie sich trotz hoffnungsloser Ausgangslage, sowie der folgenden brutalen Kriegsführung und Vernichtungspolitik, am Ende gesiegt haben (denn in dem Zusammenhang einer genozidalen Politk gegen Wehrlose - siehe auch Frauen und Kinder, kommen war noch drauf, da allein Frauen & Kinder schon den Völkermord beweisen - diese KÖNNEN nicht als Kombattanten oder Gefahr (bes. KINDER!!!) gelten - ist allein schon das Überleben ein Sieg, da es dem überlegenen Gegner trotz seines Einsatzes nicht gelang, sein Ziel zu erreichen.
Als Beispiel für die Logik dabei, das aber nichts mit Genozid zu tun hat, könnte man das US-Engagement in S/O Asien nennen. Deshalb wird immer gesagt, das die US den krieg in Vietnam "verloren" hätten. Rein juristisch ist dies nicht der Fall und eine militärische de facto Niederlage gab es auch net. Der krieg gilt nur als "verloren", weil es der stärkeren Seite nicht gelang ihre Ziele zu verwirklichen, am Ende wurde aus Saigon HoChiMinh-City...Verstehst..Daher ist das Überleben für die Herrero ein Sieg, da die deutschen am Ende gescheitert sind und DSAW net unter dt. Herrschaft ist). Sie tragen diese Uniformen, weil Namibia net Deutsch-Namibia heisst - wenn Du willst, nenn es sowas wie ne Trophäe, ein nationales Symbol für den Leidensweg mit siegreichem Augang. Das ist alles.

- Zu der Völkermordsache - wie schon gesagt - lösen wir uns von Trothas Befehl und blicken auf meine Beiträge zuvor: Dort habe ich durch amtliche dt. Quellen dargelegt, dass Berlin von der Vernichtung wusste , sie billigte und auch wünschte (Vgl dazu: Quellbelegen, meine Beiträge zuvor.).

- Auch dargelegt in meinen Beiträgen zuvor: Die Vernichtung wurde durch die Soldaten bereits vor der internierung in Lagern aktiv vollzogen, dies auch zudem von Beginn an bzw. vor der Waterbergschlacht (siehe Quellbelege, meine vorherigen Beiträge).

- Dann dazu (Zitat von Dir): "Er wurde von Kaiser Wilhelm II. auf Drängen des Reichskanzlers am 8. Dezember 1904 kassiert.".
Das Drängen des Reichskanzlers war wegen der Vermeidung eines Prestigeschades für Deutschland, sowie der militärischen Vermeidung eines Kleingriegs im N/O, wegen dem Kleinkrieg mit den Nama im Süden. Moralische Gründe waren es nicht (wie dargelegt, siehe meine Beiträge zuvor).

- Und zu dem (Zitat von Dir): "Zur Ausführung kam dieser Befehl jedoch, wie Zeitzeugen berichten, nicht"
DOCH, ich habe in meinen vorherigen Beiträgen mehrere Nachweise dafür erbracht, von Soldaten selbst (!) und amtliche Akten diese Ausführungen bestätigen (siehe meine bisherigen Beiträge - haste die Stellen überlesen?).
Diese vier Punkte (u.a.) fundierte ich nicht mit den Meinungen meiner Zunft, sondern mit meinungsfreien Quellen (Verwaltungsakten und amtliche Korresp.) die, logische verknüpft, eben diese Tatsache ergeben. Manchmal wird das Ziel der Vernichtung des ganzen Volkes WÖRTLICH gesagt, net nur von Trotha sondern auch (zB) von Schlieffen (u.a.), etc (Vgl meine Beiträge zuvor.). Und was die Lagerpolitik betrifft, da kommen wa gern noch zu, aber dazu gibt es soooo viele Quellen, dass ich erstaml selektieren muss welche ich auswähle zum belegen, da ich ja hier nicht 644 Fußnoten setzten kann (will).

Dann kurz zur Glaubwürdigkeit Deimlings, zu dessen angeblicher Aussage IMMER NOCH DER BELEG FEHLT (!):
Ich hatte bereits dargelegt, dass Befehle zur Abriegelung der Wüste und zur Erschiessung von kapitualtionsbereiten Herero an die Truppen ergingen, und dabei auch gerade Deimling (!) und Estorff (Deimling = pro Trothas Befehle, Estorff = contra; Ausführung = BEIDE) als Befehlshaber der Abteilungen hervorgehoben (Vgl meine vorherigen Beiträge). Er und seine Abteilung war mit der direkten Umsetzung in den ersten Stunden (noch lange vor dem V-Befehl) beauftragt worden.
Zudem: Ein weiterer Angriff auf die Glaubwürdigkeit Deimlings in bezug aus seine angebliche (Quelle!) Aussage, die Du anführst, führe ich spielend leicht mit folgender (BELEGTER) Tatsache:
Bsp. Haifischinsel (wegen Deimling), ein Bericht Missionar Laaf aus Lüderitzbucht über die Verhältnisse (unter Deimling) dort: "Es waren um jene Zeit [1906] etwa 2000 kriegsgefangene Herero auf dem äußersten Ende der Haisfischinsel interniert. [...] Soweit die Leute gesund waren, wurden sie bei der Truppe und der anderen weißen Bevölkerung in Dienst gestellt. [...] kehrten aber jeden Abend wieder dorthin [auf die Insel] zurück.[...] Infolge der großen Strapazen und Entbehrungen, die die Gefangenen im Felde erlitten hatten, waren sie sehr schwach, und es herrschte viel Elend und Krankheit unter ihnen. Dazu kam, daß ihnen das nasse, rause Seeklima anfangs nicht zusagte, [...] Mehr aber noch, als diese Übelstände, trug die Abgeschlossenheit auf einer äußersten Ecken der Haisfischinsel dazu bei, den lebensmut in den Leuten zu ertöten. Sie wurden allmählich dem Elend gegenüber apathisch. [...] Täglich mehrte sich die zahl der Kranken. Um die Leute nutzbringend zu beschäftigen, hatte man im Anfang mit den Stämmen große Sprengarbeiten begonnen. [...] In kürzester Zeit verringerte sich diese Zahl [der dazu eingesetzten Hereros, also 500] derart, daß die Sprengarbeiten eingestellt werden mußten. Kaum gab es noch einen Pontok, in dem nicht ein oder mehrere Kranke sich befanden. Einige große Räume, ebenfalls [nur] mit Saächen hergestellt, wurden als Lazarett eingerichtet. Die Verpflegung war aber keineswegs den Bedürfnissen der Kranken angepaßt. Den Skorbutkranken wurde die Kost hingestellz; und dann hieß es: 'Vogel friß oder stirb.' War da nicht ein mitleidender Verwandter, der dem Kranken half, dann konnte er verhungern. [...] In jener Zeit war die Sterblichkeit entsetzlich groß. Es kamen an manchen tagen bis 27 Sterbefälle vor. Karrenweise wurden die Todten [sic!] zum Friedhofe gebracht" (Vgl dazu: AELCRN, V. 16, Bl. 21-26: Chronik der Gemeinde Lüderitzbucht.). Laaf und ein anderer Missionar (Nyhof) ginge daraufhin zum Kommandeur von Lüderitzbucht um ihn auf die Verhältnisse im Lager auf der H-Insel aufmerksam zu machen. Sie sprachen sich für die Notwendigkeit einer Änderung der katastrophalen Verhältnisse dort aus, worauf der Kammandant von Lüderitzbucht, Hptmann Zülow, bei Deimling vorsprach und diesen bat, die Gefangenen von der Inseln wenigstens aufs Festland zu verlegen. Deimlings Antwort darauf war, dass solange er (also Oberst v. Deimling) etwas zu sagen hätte, "kein Hottentott die haisfischinsel lebend verlassen dürfe" (Vgl. dazu: AELCRN, V. 16, Bl. 26f: selbe Chronik wie zuvor.). Das haste es schon wieder WÖRTLICH, und zusätzlich auch noch von DEIMLING. Du wirst verstehen, dass die Aussage von Dir (OHNE BELEG), selbst im Falle, dass sie wirklich von Deimling ist, eine Lüge darstellt (Siehe mein Nachweis seiner Aussage, die ich eben anführte). Dh Deimling ist ohnehin nicht glaubwürdig, wenn gerade ER behauptet, nee, haben wir net, waren wa net, da is keener gekillt worden...
Aber so oder so, ich hatte ja bewiesen, das das dies Behauptung nee haben wa nie ausgeführt sogar schon vorm Waterberg net zutraf, danach erst recht net (und das ist nicht Sache der Interpretation, sondern der Fakten in den Quellen - Vgl meine Beiträge zum Nachweis der kriegsführung in den tagebüchern etc.). Nicht ich habe das behauptet, sondern die Soldaten und amtl. Korrespondenzen (die ich nur zitiert hatte) selbst. Dass ich dieses Bsp hier nochmal anführe ist daher nur, damit Du weisst, wie Dein Deimling drauf war bzw. welchen Hintergrund diese Person bei Stellungnahmen aller Art hat.


Zu der Landfrage:
Die Behauptung, dass es keine systematische Enteignung gab, ist nicht korrekt, wie ich in der Folge (knapp) darlegen werde:
Vorweg: das hatte nicht nur durch den Krieg angefangen, welcher rückblickend sicherlich als Katalysator zur Etablierung der totalen Kontrolle/Herrschaft über die Einheimischen diente. Schon zur Zeit von Lüderitz gab es bei dieser Thematik Komplikationen, was zB in der nicht berücksichtigten unterschiedlichen Auffassung den Verträgen. Während die Deutschen glaubten, dass "gekauftes" Land nun in ihren Besitz überging, blendeten sie einfach aus, dass gemäß der Hererovostellungen Stammesland uneräußerlich war und die Verträge eine Art "Pacht" darstellten, bzw. den Deutschen Nutzungsrechte dafür einräumten. Dies wusste man, als man Verträge abschloss nach europäischen Verständis formuliert, ebenso wusste man, dass diese in der Folge also Komplikationen bei der Auslegung bringen würden. Die Landfrage wurde schon von den Kaufleuten, also noch vor dem Schutzbrief des Reichs, falsch systematisch betrügerisch angegangen. So gab es zB auch Tricksereien anderer Art, wie zB die von Vogelsang, der im zweiten Vertrag mit Joseph Fredricks (Orlamstamm von Bethanien) am 25.8.1883, bewusst bei den Bestimmungen zum Umfang bzw zur Abgrenzung des "gekauften"/gepachteten Landes den Begriff der "geographisch Meile" verwendete, da sie den Eingeborenen nicht bekannt war. Für sie bedeutete der im Vertrag benutzte Begrff - und das wusste Vogelsang - die englische ("normale") "Meile". Der Unterschied liegt darin, dass die normale meile 1,6km sind, die geographische Meine jedoch 7,1km. Du kannst Dir denken das die Differenz zwischen den Gebietsauslegung einfach zu heftig war. In dem Fall von Vogelsand wurde so aus dem vereinbarten Küstenstreifen von 32 km Breite nun einer mit 148km. Und nicht nur die Pachtverträge sind voller solcher kleinen Verarschungen, sondern auch die zahlreichen in der Folge mit den Häuptlingen vieler Stämme durch die deutsche Regierung abgeschlossenen Schutzverträge (Das belege ich aus Zeitgründen net alles, da kein kommpleter Sammelband vorliegt, wo all diese Verträge gesammelt sind. Dh ich müsste jeden einzeln zitieren, die Zeit nehm ich mir nur, wenn s nötig wird, daher belege ich das jetzt mit Sekundärliteratur, die in den FNs Verweise zu den Ouellen enthält: Kaulich, Udo, 2003 (wie oben), S. 201-216.).

Wegen Maharero und der Behauptung er hätte ja das Land an weiße Siedler verschleudert.
Dazu war er gezwungen, weil den Herero ihre traditionelle Grundlage der Wirtschaftlichkeit immer mehr durch Eingriffe der Deutschen genommen wurde (dazu komma wa im Anschluss) und der Chief aus gesellschaftlichen Gründen darauf angewiesen war, einen gewissen Reichtum zu haben, da er mit seinem Vermögen als PAramountchief für das Überstehen von schlechten Zeiten garantierte (es gab ja auch mal Dürren etc). Dacher hätte ein chief ohne Vermögen net lange chief sein können. Und wieso er dies nur noch durch Landverpachtung sein konnte, wird in der Folge erklärt. Vorher noch kurz zu Samuel Maharero selbst - Sein Freund der Theo (Leutwein) schrieb dazu über Sam, er (Leutwein) habe "zehn Jahre lang seitens des Oberhäuptling eine Unterstützung erfahren [...], die nahezu an Verrat an seinem Volke grenzte" (Vgl. dazu: Leutwein, Elf Jahre...1906 (wie oben), S. 511.). Das erwähne ich, da im Zusammenhang mit der Verbindung Sam-Theo man bei der Betrachtung der Landveräußerung durch Maharero die Frage stellen muss: CUI BONO? Und das waren eher die Deutschen und Leutwein als Maharero, welcher vor der Frage stand Land vs. Häuptlingsstatus - was kann ich eher entbehren?

In der Ära Leutwein wurde die schon zuvor konstant praktizierte Umverteilung weiter vorangetrieben, auch wenn Leutwein wohl allen Stämmen lieber war, als alle vor und nach ihm (von der zeit davor gibt es auch n Haufen nachweisbaren Gewalttaten durch Deutsche, sowie gierige Politik der Siedlerschaft etc, aber das ist ja für uns hier net das Thema). Die besondere Verbindung zwischen Sam & ihm war ein Grundpfeiler von Leutweins Politik, während Maharero sich darauf eingelassen hatte, da er sich mit der dt. "Macht" (Unterstützung) im Rücken gegen seine Brüder (als Christ war er von der Erbfolge als Paramount Chief ausgeschlossen worden) durchsetzen konnte (Vgl dazu: Zimmerer, Jürgen, Deutsche Herrschaft über Afrikaner. Staatlicher Machtanspruch und Wirklichkeit im kolonialen Namibia, 2. Aufl. Hamburg 2002, S. 26.). So begab er sich aber langfristig in Abhängigkeit von dt. Gunst, die Leutwein - trotz aufrichtiger Freundschaft, die ich ihm auch entsprechend seiner Aufzeichnungen zu Sam, sowie dessen Aufzeichnungen zu ihm, durchaus abkaufe - gezielt nutzen konnte. Denn auch er begriff den Kolonialismus in erster Linie als Geschäft und zielte mit seinen Maßnahmen primär auf die Umverteilung von Land- und Viehbesitz zu Gunsten der Kolonialsherren (So funktionierte ja Kolonialismus - Du gehst da (als Regierung gesprochen) net hin für "den Platz an der Sonne" oder für den Export des "Deutschtums" in die Welt, sondern für die wirtschaftliche Ausbeutung zu Gunsten des Mutterlandes. Das ist das Prinzip gewesen, dass alle kol. Mächte so handhabten, war halt normal). Das war rechtlich für ihn auch relativ einfach umzusetzen, da die koloniale Rechtssetzung nicht auf Parlamentsrecht sondern auf Verordnungsrecht basierte (Für nen zusammenfassenden Überblick zum dt. Kolonialrecht in DSWA vgl: Zollmann, Jakob, Koloniale Herrschaft und ihre Grenzen. Die Kolonialpolizei in Deutsch-Südwestafrika 1894-1915, Göttingen 2010, S. 30ff.)

1894 hatte Leutwein mit dem Friedensvertrag zw. ihm und Hendrik Witbooi (Vgl. dazu: BAB, ZBU, A.f.a.2, Bd. 1, Bl. 43-45: Schutz- und Freundschaftsvertrag zwischen dem Deutschen Reiche und dem Kapitän Hendrik Witbooi, 15.9.1894.), den sog. Witbooikrieg 1893/94, welcher nur aufgrund einer deutschen Provokation ausgebrochen war (Anmerkung siehe unten). Der Vertrag wurde von der (gierigen) Siedlerschaft scharf kritisiert, die nicht genügend Vorteile für sich herausgeschlagen sah, und wie immer intervenierte man über Verbände in Berlin. Und auch ausgerechnet (!) der Verursacher des Krieges, Curt v. Francois, beteiligte sich an dieser Kritik (als ich das einst fand, konnte ich das zuerst net glauben, wie dreist das war), was sich ebenfalls belegen lässt (zu Francois Kritik nach Berlin vgl: BAB, RKA, 1487, Bl. 35-42: Bericht von C. v. Francois an das RMA, 19.11.1894.). Tatsächlich reagierten seine vorgesetzten Dienststellen in Berlin entsprechend und blockierten den Abschluss dieses Vertrages (Vgl dazu: BAB, RKA, 1487, Bl. 29f: Bericht Marschalls an Wilhelm II., 15.11.1894.) im Interesse der Siedlerschaft. Und erst als der Reichskanzler eingestand, dass man sich entscheiden müsste zwischen einem langen Kleinkrieg mit Kosten und Personalaufwand, oder aber einer billigeren politischen Lösung (Vgl dazu: BAB, RKA, 1487, Bl. 158-165: Bericht Leutweins an Hohenlohe-Schillingsfürst, 14.6.1895.), erlaubte Wilhelm II. erst am 15. November 1895 (!), also über ein Jahr nach Waffenstillstand, den rechtskräftigen Abschluss des F-Vertrages (Vgl dazu: BAB, RKA, 1487, Bl. 168: Aktenvermerk, 15.11.1895). Weiter nach dem Witbooi Exkurs...

ACHTUNG - ZUM HINTERGRUND EIN MICRO-EXKURS:
Wie man weiß, hatte sich ja Caprivi erst 1892 endgültig zum Festhalten an DSWA ausgesprochen (vorher gabs ja nur Ärger und genug Stimmen, die eher zu Bismarck tendierten in der kol. Frage). Davor geschah da so einiges und solange die Sache nicht mit Sicherheit eine von bestand werden sollte, dachte man in Berlin nicht in Langzeitdimensionen, weshalb auch Elemente wie Francois dort in Posotionen eigesetzt bzw. mit Befugnissen ausgestattet wurden, die ihnen wohl später wohl keiner mehr gegeben hätte.
Egal, ganz kurz zum Grund für den Witbooikrieg. Die Brüder von Francois kamen am 24. Juni 1889 mit einer kleinen Truppe an, am 8. Juli waren sie in Otjimbingwewo sie ein Kommissariat errichten sollten (Vgl dazu: BAB, ZBU, A.l.a.1, Bd. 2, Bl. 55 und Bl. 54: Berichte Nels an das AA, 26.6.1889 und Juli (ohne Tag) 1889.). Curt v. Francois, der Instruktionen hatte keine Kämpfe mit Einheimischen zu führen, und sich nicht in deren Kämofe untereinander mit Gewalt einzumischen, schien diese Instruktionen net als wichtig zu erachten und sein provokantes Auftreten verärgerte vielerorts die Einheimischen. Nels berichtete: "Dem Herrn Hauptmann [Francois] wird es schwer, seinen Ärger über die Hereros zu unterdrücken und den Intruktionen gemäß jeden Krieg mit einem Stamm zu vermeiden" (Vgl. BAB, RKA, 2107, Bl. 10f.: Bericht Nels an ds AA, 11.8.1889.). Francois forderte eine Verstärkung der dt. Truppen in DSWA "auf 50 Mann, die Bewaffnung mit dem neusten kleinkalibrigem Repetiergewehr und die Zuteilung eines Geschütztes mit 100 Granaten und 50 Schrapnells" (Vgl. dazu: BAB; RKA, 2107, Bl. 22f: Bericht C. v. Francois an Bismarck, 6.8.1889.), was nicht gerade davon zeugt, dass es sich um einzelne Ausrutscher handelte, sondern dass er Größeres (Organisiertes) vor hatte. Und was er dann 2 Wochen später bekam waren "140 Infanteristen, 10 Atrilleristen und 2 leichte Feldgeschütze mit voller Kriegsausrüstung" (Vgl. dazu: BAB, RKA, 2107, Bl. 68-70: Bericht C. v. Francois an Bismarck, 20.8.1889.), wobei Berlin ihn dabei ermahnte, seine Instruktionen der Nichteinmischung streng zu befolgen. Der Erlass an den Kommissar Göring besagte eindeutig die deutsche Herrschaft auf friedlichem Wege zu etabliereren (Vgl dazu: BAB, RKA, 2152, Bl. 52f: Erlaß und Instruktion des AA für Göring, 29.12.1889.). Dies gelang Göring auch, der mit fast allen Verträge abschloss außer mit den Witbooi-Nama, die sich, im Gegensatz zu den Herero, welche ihren Schutzvertrag 1890 verlängerten, weigerten sich der dt Vormundschaft zu beugen (dies aber ohne dabei Palava zu machen). Als Curt von Francois im Frühjahr 1891 die Amtsgeschäfte des stellv. Kaiserl. Kommissars übernahm, waren die Weichen für den Krieg gestellt. Im April 1891 legte er einen Plan zur gewaltsamen Unterwerfung der Witbooi vor (der ist auch abgedruckt in von Francois´ Deutsch-Südwest-Afrika....kennste ja bestimmt - aber ich hab dat net vorliegen, daher kann ich net die Seiten angeben und verbürge mich auch nur zu 80%, dass er diesen Plan dort auch abgedruckt hat.), ein Bericht seines Brudes belegt dies durch das Anfordern weiterer Verstärkungen von 11xOff,46Uffs & 150xInf (Vgl dazu: BAB, RKA, 2080, Bl. 119-176: Denkschrift Major Alfred v, Francois, 15.6.1891.). Berlin hielt weiterhin an einer friedlichen Durchdringung des Landes fest, Caprivi sagte im März 1893 vor dem RT: "Wir wollen keinen Krieg führen, wir wollen auf unblutige Weise uns immer mehr zu Herren des Landes machen [...] jetzt ist es deutsches Land und muss als deutsches Land erhalten werden" (Vgl. dazu: Stenographisches Protokoll RT 8. LegPer/2. Sess 1892/93, Bd. 2, S. 1359.). Interessant an diesem Beleg dafür wie die Instruktionen Francois und Berlins Politik waren ist auch, dass schon hier sich schonkündigt, worum es bei der Kolonisierung ging - Land, welches erhalten werden sollte, und das schon bevor, man die totale Herrschaft darüber etabliert hatte. Das verdeutlicht auch die Kontinuität der Fokussierung auf die Landfrage später.
Nun denn, Francois erhielt trotzdem weitere Verstärkungen durch 2xOff + 214Uffz im März 1893, heulte jedoch trotzde direkt wieder in Berlin rum, dass zwei angefordert Geschütze net dabei waren (Vgl dazu: BAB, ZBU, A.l.a.1, Bd. 2, Bl. 174f: Bericht und Telegramm von C. v. Francois and das AA, 25.3.1893.). Diese Verstärkungen resultierten auch daraus, das die Witbooi-Nama und die Herero, die sich bekriegten, einen Freiden geschlossen hatten, wohl weil sie erkannt haben, Francois sein für sie einge größere Gefahr, als sie für sich gegenseitig sein können. Dies beunruhigte Francois natürlich entsprechend, weil sein auserwählter Gegner (W-Nama) nur keinen Orlog mehr mit den Hereros hatte. Berlin gab auch neue Instruktionen raus, die neben dem vorrangigern Schutz dt. Einrichtunden und Siedlungen, Francois die Erlaubnis bekam, die Truppe nach eigenem Ermessen auch zu anderweitigen Unternehmungen einzusetzen (das belege ich net einzeln, weil die Korrespondenz Francois-Berlin dahingehend zu umfangreich ausfällt, daher eine Stelle, wo SekLit sich auf diese Quellen bezieht und einige davon in den FNs aufführt: Kaulich, Udo, 2003 (wie oben), S, 148.); das legte Francois als die Erlaubnis zu seinem lang geplanten Unterwerfungsfeldzug gegen Hendrik Witbooi aus, den er schon zuvor vorbereitet hatte, ja sogar bereits seinen Hauptsitz in Hornkranz ausspioniert hatte. Dies wird belegt durch ihn selbst, als er über seinen Besuch dort schreibt: "Unter der Maske eines freundschaftlichen Besuchs ritt ich im März 1891 [...] nach Hornkranz [...]. Abends gab ich Hendrik den Wunsch zu erkennen, mir die Werft genauer anzusehen, von dem Hintergedanken geleitet, die Wasserstellen und eventuelle Schwächen der Stellung zu besichtigen" (Vgl dazu: BAB, RKA, 2109, Bl. 108-131: Lt. v. Francois, Bericht über einen v. 5. - 19.3.891 ausgeführte Reise nach Heusis, Hornkranz und Rehoboth, 31.3.1891.). Und das er dabei tasächlich konkrete Pläne verfolgte, ergibt sich aus seinem festgehaltenen Kommentar zu dieser Besichtigung: "Die einzige Möglichkeit, ohne Geschütz den Platz zu nehmen, ist daher der Überfall, indem man in der NAcht das ebene terrain durchschreitet und mit dem Morgengrauen die Vorschanzen bereits in Händen hat" (vgl. dazu: Von Francois, Hugo, Nama und Damara, Magdeburg 1895, S. 139.). Und ebenso tat er das dann auch, als er ohne Provokation oder Vorwarnung am 12. April 1892 Hornkranz überfiel. Zwar konnte Hendrik Witbooi mit vielen Kriegern sich dem Zugriff entziehen, jedoch plünderten und zerstörten Francois´ Truppen den Ort und begingen ein Massaker in Hornkranz (von dem Francois auch noch dachte, das würde die Witboois zum Einlenken bewegen). Hendrik Witbooi beschrieb in einem Brief an Hermanus van Wyk, den chief der Rehobother, den Vorfall wie folgt: "Captain [Francois] attacked us early in the morning while we were unsuspectingly asleep, and although I took my men out, we were unable ti beat them back; and the Captain entered the camp and sacked it in so brutal a manner as I would never have thought a member of a White civilised [sic!] nation [would be] capable of - a nation which knows the rules and ways of war. But this man robbed me, and killed little children at their mothers´s brest, and older children, and women, and men. Corpses of people who had been shot he burned insiede out grass huts, burning their bodies to ash. Sadly and terrifyingly Captain went to work, in a shameful operation" (Vgl dazu: Witbooi, Hendrik, Brief vom 18.4.1893, in: NAN (Hg), The Hendrik Witboois Papers, Windhoek 1989, aktualisierte Neuauflage der 1. Aufl 1995, S. 126f.). Insgesamt hatten Francois´ Truppen rd. (Angaben zum Alter liegen mir hier net vor, deswegen kann ich net sagen, ob und wenn ja wie viele Kinder darunter waren) 50 Männer und 30 Frauen ermordet (Vgl dazu: BAB, RKA, 1483, Bl. 26: Bericht des Generalkonsulats Kapstadt an ds AA, 18.5.1893.), jedoch setzte statt der erhofften Unterwefung ein zäher Kleinkrieg ein. Aber "François hatte seine Machtmittel, die nicht für Eroberungskriege berechnet waren, weit überschätzt […]. Er hielt die mit seinen Soldaten zu erzielenden ‚Siege’ in den Gefechten für ausreichend zur Niederwerfung von ‚Eingeborenen’, und dies sogar bei den krieggewohnten Witboois […]. Eine Konzeption der Befriedung des Landes nach der Zerstreuung der Nama und ihrer Auflösung in Guerillagruppen scheint ihm gefehlt zu haben" (Bley, Helmut, Kolonialherrschaft und Sozialsturktur in Deutsch-Südwestafrika 1894-1914, Hamburg 1968, S. 19.).
Durch diesen (von Francois ausgelösten Krieg) hatten die dt. Siedler und Händler erhebliche materielle Verluste zu verzeichnen, im November 1893 wurde der bis dahin entstandene Schade auf 100.000 M geschätzt (Vgl dazu: BAB, RKA, 1484, Bl. 103f: Bericht von Prof. Karl Doves an die Kolonial-Abteilung des AA, 8.11.1893.). Auf Leutwein, der seit März die Amtsgeschäfte inne gehabt hatte, ging im Mai auch das Amt des Kommandeurs der Truppe über. Das ist nur wichtig, weil Leutwein diesen Krieg nicht verschuldet hatte, ihn aber innerhalb relativ kurzer Zeit zu beenden half.

Und warum ist dieser "Akt" überhaupt wichtig bzw. relevant zu der eigentlichen Thematik des Landraubs? Weil durch diesen Krieg, sowie den Erfahrungen mit Francois als Representanten der Deuschen sich folgendes als Ausgangslage ergab:

1. Die Herero und Nama wurden verständlicherweise nicht gerade dazu ermutigt, den Deutschen trotz der Abzug-Geschichten durch die Kaufleute in den 1880ern zuvor, jetzt doch noch zu vertrauen
2. Die Beilegung der (permanenten) Kriegs- und Raubzüge der Nama gegen die Herero
3. Die finanziellen Verluste der Siedler, die diese nun zu kompensieren suchten und natürlich dafür wieder über Verbände in Berlin Stunk machten (Das Krasse beim letzten Punkt: das muss man sich mal vorstellen - die machen ihre $ auf Basis von betrügerischen Abzieherverträgen aud den 1880ern, dann kommt Francois und zersört dieses $-Idyll durch das anfangen eines Krieges. Und ist man auf Siedlerseiten etwa wütend auf Francois? Nein, "iie woooo", man empört sich über die Nama, dass sie es wagen sich nach dem Angriff nicht nur nicht zu unterwerfen, sondern auch noch die Frechheit besitzen sich zu wehren und den Händlern & Co damit wirschaftliche Verluste zuzumuten. Und - da ist der Bezug zu der eigentlich behandelten Landfrage - JETZT, wo der Krieg vorbei is (unter Leutwein), muss der finanzielle Verlust natürlich schnell wieder kompensiert werden - Gier steigt, mit ihr der Druck, den man in Berlin ausübt).
Das aber nur zur weiteren Hintergrundmaterie für die späteren Ereignisse im Zuge des Landraubs.

JETZT sind wir also - nach diesem Exkurs - WIEDER AN DER STELLE, WO WIR AUFGEHÖRT HATTEN.
Leutwein hatte nach diesem Frieden also die Ordnung (Landfrieden) weitgehend hergestellt, dies endgültig nach der Unterwefung der Khaunas-Nama, welche dies nach der Hinrichtung des durch ein Kriegsgereicht verurteilten chiefs Andreas Lambert, taten. Es begann die (nicht mehr durch die Einschränkung durch militärische Bedürfnisse während eines Krieges) Fortführung der "Kolonialismus = Geschäft"-Politik (Umverteilung), da als "Leutwein nur einen Monat nach der Hinrichtung Lamberts auch die Franzmann-Nama unter Simon Kopper zum Abschluß eines Schutzvertrages zwingen konnte, hatte er Ende 1894 das ganze Süd- und Zentralnamibia formell der deutschen Herrschaft unterworfen" (Vgl. Zimmerer, Jürgen, 2002 (wie oben), S. 24.).
In dieser "Ruhe" brachte Leutwein Maharero and andere chiefs dazu ihre Stammeslandgrenzen vertraglich festzulegen, was das erste mal war, das feste Grenzen unter diesen Nomandenvölkern fixiert worden waren. Den Vertrag über die Südgrenze des Hererolandes schloss Leutwein jedoch nur mit Sam ab, also ohne Beteiligung der übrigen chiefs, was für Verstimmung sorgte (Vgl. Leutwein, Elf Jahre (wie oben)..., S. 72-119.). Diese Verstimmung schlug um in Widerstand und Sam Maharero wurde durch drei seiner durch die dt. Unterstützung ausgestochenen Brüdern ( Tjetjo, Kahimema und Nokodemus) wieder ins Visier genommen; eine Militärsexpedition (nur Säbelrasseln) unter dt. Beteiligung war nötig, um Sams Position bei den Herero zu festigen. Am Ende stand ein Vertrag mit Nikodemus (Vgl. BABA; ZBU, A.i.a.2., Bd 1, Bl. 137f: Grenzvertrag mit dem Hererohäuptling Nikodemus, 15.6.1895.).

Trotz der Festlegung der Grenzen, trieben viele Stämme ihre Rinder nach wie vor über die Grenzen, die sie eher nur abstrakt wahrnahmen. Dies war aber auch dadurch begünstigt gewesen, dass die rinderherden schon im Jahre 1892 nach dem Frieden zwischen Nama und Herero erheblich angewachsen waren, so dass die eingeteilten Räume nicht reichten. Früher löste man sowas mit Raubzügen bzw. Expansion und der "Benutzung" der Weidegebiete des anderen, was jetzt aber durch Leutwein in Form des Landfriedens (keine Raubzüge) und der Grenzziehung (keine Expansion) illegalisiert worden war (Für diesen Zusammenhang sind ebebfalls viele Einzelquellen zu nennen, eine davon beim Udo, is ja auch dem Titel nach eine "Gesamtdarstellung", mit mehr Fakten als Schlussfolgerungen versehen: Kaulich, Udo, 2003 (wie oben), S. 231-233.).
Als "Lösungsansatz" entschloss sich Leutwein zu einen 2in1-move, indem er die angewachsenen Rinderherden der Einheimischen dezimieren wollte, während er gleichzeitig die der Weißen vermehrte (Vgl. dazu: BAB, RKA, 2100, Bl. 129-132: Bericht Leutweins an die Kolonial-Abteilung des AA, 3-7-1895.), wozu er am 1. Juli 1895 einen Zusatzvertrag mit (nur) Samuel Maharero abscloss, welcher vorsah 5% der Rinderherden zu konfiszieren, die jenseits der Grenzen angetroffen werden. Von dem Ersteigerungserlös sollten 5% an die pfändende Patrouille gehen, der Rest unter Leutwein und Maharero geteilt werden (Vgl dazu: BAB, ZBU, A.i.a.2, Bd. 1, Bl 46f: Zusatzvertrag zum Grenzvertrag mit S. Maharero, 6.12.1894 und BAB, RKA, 2100, Bl 103, sowie vom 1.7.1895: BAB, RKA, 2100, Bl. 135.).

Leutwein äußerte jedoch seine Bedenken, dass die Dezimierung der Herden der Herero auf diesem Weg dauerhaft friedlich zu lösen sei, auch an Berlin, was aber net wirklich beachtet wurde (Vgl. BAB, RKA, 2100, Bl. 141f: Bericht Leutweins an die Kolonial-Abteilung des AA, 29.8.1895.). In weiser Vorrausicht forderte Leutwein sogar eine zeitlich begrenzte Vertsärkung um 4 Offiziere, 100 Mann und 4 Geschütze an (Vgl. dazu: BAB, RKA, 2100, Bl. 156-165: Bericht Leutweins an die Kolonial-Abteilung des AA, 31.10.1895.). Denn als eine größere Menge Vieh im Folgemonat beschlagnahmt und versteigert wurde (Vgl dazu: BAB, RKA, 2100, Bl. 175-178: Bericht Leutweins an die Kolonial-Abteilung des AA, 19.11.1895.) konnte die Empörung vieler Chiefs nur noch dadurch besänftigt werden, dass Samuel Maharero seinen Teil am Erlös mit ihnen teilte; Leutwein erkannte damals schon, dass die Stimmung umgeschlagen war und warnte vor einer Erhebung (Vgl. dazu: BAB, RKA, 2101, Bl. 5-15: Bericht Leutweins an die Kolonial-Abteilung des AA, 29.1.1896.). Was nun folgte, ware eine Verkettung von Ereignissen, die
1) fast alle in ihrem Ausgang mit der Landumverteilung zu tun haben (siehe Systematik)
und
2) Die Siedlerschaft den Druck erhöhte und vermehrt einen Präventivschlag gegen die Herero forderte (Vgl dazu: Leutwein, Elf Jahre...wie oben, S. 97f.).
3) Leutwein in seinen Vorahnungen bezüglich eines Kriegeg mit den Herero zu bestätigen schienen

Was passiert jetzt (dabei belege ich aus Zeitgründen nur wirkliche Details, alles andere findet sich in Gesamtdarstellungen wie zB der vom Udo, also: Kaulich, Udo, 2003 (Wie oben), S. 233-247; u.a.)?

Den Anfang machen Nikodemus und Kahimema im März 1896, der Stamm der Mbanderu wird dabei vom Nama-Stamm der Khaunas (wir erinnern uns: Hinrichtung ihres Chiefs Andreas Lamberts) unterstützt. Anlass ist neben der Pfändungspolitik (!) auch der Zwist mit Samuel Maharero, der ja mit den Deutschen im Bunde ist. Den Wachwechsel in Gobabis ausnutzend, greift Nikodemus den unterbesetzten Posten an, wobei er zuerst nur Khaunas angreifen ließ, um seine Beteiligung nicht offen zu legen. Diese Entscheidung ermöglichte es der Schutztruppe dem geteilten Gegnern standzuhalten, so dass Nikodemus´ späteres Eingreifen keinen Erfolg mehr brachte und die Angriffskraft der Aufständischen nach einem Gefecht bereits am 6. April zusammengebrochen war. Leutwein gelang es daraufhin den Aufstand unter Mithilfe von Einheimischenverbänden von Samuel Maharero (120 Mann), Hendrik Witbooi (70 Mann) und Manasse (12 Mann), später auch Simon Kopper (120 Berittene), lokal zu begrenzen und schnell zu ersticken. Nikodemus und Kahimema wurden im Juni durch ein Kriegsgericht zum Tode verurteilt, was auf ausdrücklichen Wunsch Samuel Mahareros geschah (!), welcher sich so seines persönlichen Rivalen entledigen konnte; zudem erfuhren die niedergeworfenen Stämme keine Einsetzung neuer Häuptlinge, sondern wurden Samuel Maharero unterstellt. Angemerkt sei hier, dass man wieder mal erkennen kann, dass Samuel vom Theo eher profitiert (und umgekehrt), so dass er (Sam) den Krieg später unmöglich gewollt haben kann. Die Khanas-Nama wurden Hendrik Wirbooi unterstellt. Beides heisst, die wurden auf Mahareros/Witboois Gebiet auch angesiedelt (und was glaubste passierte mit ihrem "leeren" Land?).

Die darauf eigekehrte Ruhe ist jedoch von kurzer Dauer, auch begünstigt durch die Rinderpest 1897, bei welcher ebenfalls (wenn auch diesmal net aktiv von Deutschen herbeigeführt, so durchaus trotzdem mit ensprechender "Umverteilungswirkung" verbunden), die Umverteilung weiter fortschreitet. So hatten die Herero teilweise 95% ihres Viehbestands eingebüsst, während dt. Farmer ihre Herden mit einem Impfprogamm weitgehend retten konnten (Vgl. dazu: AELCRN, V: Chroniken, Omaruru 1897 und BAB, RKA 6090, Dirrling in Otjimbingwe, 15.8.1897.). In der Folge starben viele Herero durch die Verseuchung von Wasserstellen durch Tierkadaver, die daraus folgenden Empidemien von Typhus und Malaria, sowie dem Milchmangel; in einigen Werften waren sogar 100% der Menschen an Malaria erkrankt (Vgl dazu: Irle, Jakob, Die Herero. Ein Beitrag zur Landes-, Volks- und Missionskunde, Gütersloh 1906, S. 127.). Angemerkt hier sei: Wegen dieser katastrophalen Lage waren Hererochiefs (auch die Unterchieft, einfach alle) dazu gezwungen immer mehr Land zu veräußern - mit Luxus & Lifestyle hatte das NIX ZU TUN (Vgl dazu Schaller, Dominik, 2004 wie oben, in: Ders. (Hg), wie oben, S. 157ff und Gewald, Jan-Bart, 2004 wie oben, S. 108ff.).

Mitte 1897 erhebt sich der Orlamstamm der Afrikaner im S/O des dt. Schutzgebietes (Vgl. dazu: Leutwein, Erlf Jahren...., S. 141-143.). Anlass (Vgl. dazu: BAB, RKA, 1489, Bl. 144: Bericht des Bezirkshauptmanns von Gibeon, Burgsdorff, 9.10.1897.) sind Maßnahmen zur Eindämmung der Rinderpest, nach welchen die Bezirksobermotze den Befehl erhielten, alle Rinder in einer die Grenze entlang laufenden 20km breiten Sperrzone zu töten (vgl dazu: BAB, RKA, 2039, Bl. 95f: Zusatzverordnung zur Verordnung des Ksl. Landeshauptmanns von DSWA betr. Maßregeln zur Verhütung der Einschleppung der Rinderpest, 20.6.1896 sowie Ergänzungen: selber Ort, Bl. 100 vom 30.9.1896.). Nach rd drei Monaten wurde diese Erhebung mit Hilfe von verbündeten Nama-Kontigenten niedergeschlagen, die Anführer erschossen.

Ende des Jahres (1897) bricht daraufhin im N/W ein Aufstand der Swartboois aus (Vgl. Leutwein, Elf Jahre..., S. 143-152.), nachdem sich Deutsche in Stammesangelegenheiten eingemischt hatten (was ihnen nicht zustand, aber über die Regelung des Rechtssystems in DSWA Ausführungen zu machen, wäre hierfür jetzt zuviel/zu lang). Die Einsetzung eines Rivalen des chiefs Lazarus Swartbooi führte zu Spannungen innerhalb des Stammes und als die Position des neuen Häuptlings bedroht war, musste die Kolonialmacht eingreifen, was zu einer militärischen Auseinandersetzung zwischen den Swartboois (unterstützt durch einen Teil der Westherero unter Kambatta, sowie dem Namastamm der Topnaars) und Lazarus (mit Hilfe der Deutschen, Samuel Maharero, Hendrik Witbooi und Menasse) führte. Auch diese Ende 1897 beginnende Erhebung wurde niedergeschlagen, es folgten Gefangenschaft mit Zwangsarbeit, Konfiskation von Land und Vieh (Swartboois), sowie die Zahlung einer Entschädigung durch die Topnaars in Form von Gewehren und Vieh. Die Hereros unter Kambatta wurden zu fünf Jahren Zwangsarbeit verurteilt und verloren ebenfalls ihr Land, welches in Regierungsbesitz überging (!).

Der weiterer Aufstand brach 1898 im Süden aus (Vgl. Leutwein, Elf Jahre..., S. 152-156.) und resultierte aus dem Widerstand der Bethanier und des Nama-Stammes der Bondelwarts gegen ihre Entwaffnung (Die Gewehre sollten gestempelt werden, jedoch vermutete man im Zuge dieser Maßnahme eine bevorstehende Entwaffnung). Dieser wurde mit Hilfe von Hendrik Witbooi und 100 Mann der Schutztruppe durch eine bloße Machtdemonstration beendet, und auch hier die Anführer zu Entschädigung verurteilt, welche sie in Form von Landabtretungen entrichteten (!).

Ein erneuter Konflikt drohte Mitte 1899 zu eskalieren, als Tjetjo sich auch weigerte, seine Waffen abzugeben. Samuel Maharero beteiligte sich an der Straf-expedition gegen seinen Bruder, bei welcher sich Leutwein mit einer Strafpredigt begnügte, sowie Tjetjos Sohn zur Abgabe aller Waffen zwang und diesen Samuel Maharero unterstellte.

Das Jahr 1900 blieb relativ ruhig, bevor sich dann Anfang 1901 der nächste Konflikt ankündigte. Anlass: Die Wehrfähigkeit der Grootfrontheiner Bastards sollte durch den Distriktchef Leutnant Lekow überprüft werden (wegen ihrer Verpflichtung zur Heeresfolge wollte man wissen, was man da überhaupt an alliierten Kräften hatte). Lekow trat jedoch zu provokant und fordernd auf, weshalb chief Klaas Swart sich der Überprüfung verweigerte, weil er befürchtete das eine Beschlagnahme seiner Pferde bevorstünde (Vgl dazu: BAB, RKA, 1491, Bl. 93: Schreiben Klaas Swarts an Leutwein, 4.2.1901.). Da Lekow versuchte seinen Auftrag mit Gewalt durchzusetzen, kam es zu einem Gefecht, worauf ein rd. dreiwöchiger Feldzug (mit Hilfe der Witbooi-Nama) folgte, der mit dem Tode von Klaas Swart mit der Kapitulation des Stammes führte. Ein im März tagendes Gericht verurteilte die meisten gefangenen Aufständischen zum Tode, den rest zur Zwangsarbeit (Leutwein wandelte dabei 3 Todesurteile in Haftstrafen um, wegen seiner Beziehungen zu einflussreichen Verwandten der Verurteilten. Und - was für ein Zufall - als Reparation folgten die Beschlagnahme von Vieh und Land (!) durch die Regierung.

Ein siebter Aufstand (idF der Bondelwarts) erfolgte ebenfalls nach dt. Provokation. Im Oktober 1903 wurde der Distriktchef von Warmbad, Leutnant Jobst, in einen internen Streit der Einheimischen involviert, worauf er widerrechtlich (der Zweiteilung des Rechts zwischen europäischem und Eingeborenrecht hatte die Behandlung solcher Streitigkeiten zw. Afrikanern und Afrikanern der afrikanischen Gerichtsbarkeit zugeschrieben, daran gab es keinen ZWeifel) den Häuptling Abraham Christian vor (ein weißes) Gericht zitierte (Vgl. dazu: BAB, RKA, 2153, Bl. 101d: Bericht Jobsts an den Bezirksamtmann von Keetmanshoop, 24.10.1903.). Als dieser sich (juristisch vollkommen im Recht) weigerte dem nachzukommen, entschloss sich Jobst ihn mit Gewalt zu zwingen. Dabei kam es zu einem Schusswechsel bei dem Abraham Christian, Jobst, sowie zwei Polizisten den Tod fanden. Obwohl Leutwein wusste, dass Jobst im Unrecht war (Vgl dazu: BAB, RKA, 2153, Bl. 98-100: Bericht Leutweins an die Kolonial-Abteilung des AA, 6.11.1903.), wertete er den Vorfall als Landfriedensbruch und setzten Truppen in Marsch (vgl. dazu: BAB, RKA, 2153, Bl. 53: Erlaß Leutweins, 31.10.1903.). Erneut mit Witbooi-Unterstützung versuchte er daraufhin eine militärische Entscheidung (die ausblieb) herbeizuführen. Als sich dann im Norden die Ereignisse zu Beginn des Jahres 1904 überschlugen, wurde Leutwein zu einem schnellen Friedenschluss mit den Bondewarts genötigt, so dass von der ursprünglich geplanten Entwaffnung und Konfiszierung von Land, nur ersteres noch verienzelt umgesetzt werden konnte (Vgl dazu: Hillebrecht, Werner, 2004 (wie oben), S. 124.).

Und an dieser Kette, die geradewegs in den Kolonialkrieg 1904-1907 (bedenkt man, dass Simon Kopper nach der Niederlage der Franzmannschen Nama im Mai 1908 auf brit. Gebiet auswich, von wo aus er noch Raubzüge unternahm, bis er dies schließlich gegen Zahlung einer jährlichen Summe durch das Deutsche Reich ab 1909 einstellte, könnte man auch 1904-09 sagen) führte, erkennt man deutlich, die Häufigkeit der Landabtretungen als Tribut nach der militärischen Niederlage. Das ist KEIN ZUFALL, sonder eine sytstematisch Umgesetzte Umverteilung, bei welcher man bei "innerafrikanischen" Konflikten interveniert und dann mit Gewalteinsatz einer starken Mil-Maschinerie die Friedensschlüsse diktiert, während man sich sebst bereichert (Umverteilung). Diese Politik ist zwar von Leutwein getragen und umgesetzt worden, jedoch von den Siederlerverbänden in ihrer konstant anwachsenden Gier nach Land intendiert und folglich auch initiiert worden. Der systematische Landraub hatte also schon lange vor den Eigeborenenverordnugen nach/während des Krieges begonnen - er war das Grundkonzept der Kolonisierung DSWAs, von Anfang an.

Und was die Rinderpest vorbereitet hatte, wurde durch die Dürre von 1899-1902 noch weiter vorangetrieben, so dass die Siedler eigentlich nur noch die Hand aufhalten wollten, um Profit zu machen. Oft wechselten Landstriche zu Spottpreisen den Besitzer von Schwarz zu Weiß, weil die Häuptlinge auf die Einkünfte angewiesen waren nach der Dezimierung ihrer Rinderherden und dem Verlust von Land, welches nötig war, um ihre Restbestände sinnvoll halten zu können. Die Verschuldung wuchs, und nur (!) weil es Leutweins Konzept war, die Umverteilung nur in einem Rahmen zu betreiben, der den Einheimisch noch einen wirtschaftlichen Fortbestand beließ (seine Kalkulation war jedoch durch Rinderpest und Dürre zunichte gemacht worden, weil sie keinerlei Puffer ließ wegen der gierigen Forderungen der Siedler, die über Berlin größtenteils durchgesetzt werden konnten), führte zu den von Dir angesprichenen Reservaten (die waren nicht entstanden weil man die Herero schützen wollte, sondern weil Leutwein sein Konzept sabotiert sah - es war also eher pro Leutwein denn pro Herero). 1904 waren gerade 2 solcher Eintrichtungen durchgesetzt. Leutweins Konzept die unseriöse Kreditgewährung für überteuerte Wahren aus Europa, die zur Verschuldung der Eingeborenen beitrug und diese vielfach in Abhängigkeitsverhältnisse durch Lohnarbeit für weiße Siedler brachte, damit abzuwehren, misslang (durch tatkräftige Interventionen der Siedler in Berlin). Und die angefallenen Schulde? Wat meinste, wie die abgezahlt wurden? Ja genau, MIT LANDABTRETUNGEN (Vgl dazu: Leutwein, Elf Jahre...wie oben, S. 246-248.). Leutwein versuchte die Entwicklung zu stabilisieren bzw. die Eingeborenen vor einem wirtschaftlichen Niedergang (der ja, wie von ihm schon Anfang der 90er befürchtet, zu eine Verzweiflungsakt des bewaffneten (Existenz)Kampf führen musste, siehe oben) zu bewahren, als er 1898/99 eine Kreditverordnug erließ, welche die Eintriebung von Kreidten für die Siedler erheblich erschwerte (DKG IV, S. 24f: Verordnung des Ksl Gouverneurs von DSWA betr. die Gerichtsbarkeit über die Eingeborenen, einschließlich der Bastards, in bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten, 1.1.1899.). Daraufhin ging die Siedlerschaft wie üblich in Berlinheulen, worauf Leutwein gewzugen wurden, seine Maßnahme bereits im Februar 1899 zurückzunehmen. Fast vier Jahre lang passierte nun NICHTS (juristisch-bürokratisches Patt, bei welchem die Siedler als einzige in Bewegung bliebene $$$$$$$). Erst Mitte 1903 kam eine neue, entschärften Version der Kreditverordnung durch, wonach die Kredite nun eine Verjährungsfrist von 1 Jahr hatten (Vgl dazu: DKG VII, S. 163f: Verfügung des Reichskanzlers betr. Rechstgeschäfte und Rechtsstreitigkeiten Nichteingeborener mit Eingeborenen im südwestafrikanischen Schutzgebiet, 23.Juli 1903.). Gedacht war dies dafür, die dt. Siedler davon abzuschrecken, Krediten an offensichtlich zahlungsunfähige Herero zu gewähren, damit diese dann nicht ihr Land veräußern mussten. DE FACTO bewirkte diese neue Regelung nur, dass die Gläubiger ihre Schulden nun viel energischer eintrieben, um innerhalb der Jahresfrist zu bleiben (das beudeutet auch mehr Gewalt/Druck seitens der Siedler, der zu sogar noch mehr Landabtretungen in kützerer Zeit führte). "Die Kreditverordnung erwies sich somit letztendlich als kontraproduktiv zu den ursprünglichen Absichten Leutweins, denn sie erhöhte das Konfliktpotential unter den betroffenen Herero erheblich, anstatt es zu entschärfen" (Kaulich, Udo, 2003 wie oben, S. 248.).
Du siehst, die tollen Reservatspläne etc. waren

1. nicht zum Schutz der Eingeborenen, sondern zum eigenen Vorteil gedacht
und
2. nicht wie geplant umsetztbar, da sie nur dazu beitrugen die Siedler viel rapider noch reicher/mächtiger/bevorteiligter zu machen, während die Herero wirtschaftlich platt gemacht wurden.

Die Materie ist also (wieder einmal) viel tiefer, als in so nem Leserbrief erwähnt (der dazu nichts des Behaupteten belegt).
Und was die Eingeborenenverordnungen (kommen wa noch drauf, falls notwenig, aber net mehr heute, hab keine zeit, muss ,los) von 1907 betrifft, erscheint dieser Schritt in Anbetracht der Vorgeschichte (siehe oben) ob mit oder ohne Kriegsausbruch 1904 als logische Konsequenz. Die Landumverteilung lässt sich von den Anfängen der Kolonie bis hin zur Etablierung totaler Kontrolle 1907 durch die 3 VOs als konstante, systematische Linie nachweisen, was die Kontinuität deutlich aufzeigt.

ok, zu den Lagern (von wegen Aufnahmelager macht man net bei Genozid - lol, welch naive Behauptung, komm ich dann dat nächste mal, denn dafür hab ich nu auch keine Zeit mehr - zudem muss ich da wegen der vielfalt der Quellen erstmal aussondern BEVOR ich mich zum schreiben einlogge, hehe).




Wegen Deinem anderen Post mit den Büchern:

1. Es ist egal, was wer vertritt - ICH habe hier meine Meinung AUSSCHLIEßLICH ANHAND VON NÜCHTERNEN ("NACKTEN") FAKTEN BELEGT (siehe alle Quellenbelege), dh es würde schon reichen, wenn ich der Einzige bin der sich jemals mit diesem Thema beschäftigt hat. Meine Aussagen sind fundiert durch entsprechende Quellen und stehen nicht als bloße Meinung da. Dh es ist egal wer was sagt zu BRD Historikern etc - er (oder Du) muß(t) schon Quellen benutzen (oder meine Quellen logisch gegen mich auslegen), um mich zu widerlegen. Wie gesagt, es ist völlig egal wie viel Historiker zu welcher Gruppe zu zählen sind, nach dem motto, wo die meisten sind, die gewinnen, oder so. Es geht nur um die Fundierung der meinug - das habe ich getan - und bei 90% der Quellen hat dies ABSOLUT NICHTS mit Interpretation zu zun, sie Quellen sprechen für sich (und genaus darin liegt der Beweis - in den Quellen selbst).

2. Drechsler (weil Du davon offensichtlich net loskommst, obwohl ich extra Dir zuliebe nicht einmal aus ihm zitiert hab seit wir hier reden) ist zwar immer noch trotz der Jahreszahl (1966) StandLit, aber nicht wegen seinen Thesen, sondern wegen den Quellen, die er benutzte. Ich sagte schonmal ganz zu Beginn, dass Drechsler und Bley die ersten waren, die diese Quellen dafür so benutzt hatten. mehr net. Es ging nie um ihre Thesen, sondern darum , dass die uns diese Quellen vor Augen hielten und damit eine Neuberachtung im Vgl zur verstaubten sicht der 1950er etc. ermöglichten.
Das ist so ähnlich wie mir Fritz Fischer in Bezug auf den 1. WK - bis heute (so könnte man sagen) ist die sog Kontroverse um ihn net ausgesanden, weil es beide Fraktionen noch gibt. Aber was die Quellearbeit und den zugang, den er für die zunft darin schuf, sind sich alle einig. Die dt. "Kriegswilligkeit" zum 1.Wk über das Septmberprogramm und den Kriegsrat 1912 zu erschließen macht es zum StandWerk. Dabei ist es egal ob Anänger der These, das bestimmte Eliten innerhalb der kaiserliche Gesellschaft im NS-Staat unberührt fortlebten oder net. Unzweifelhaft ist jedoch der Zugang über die Quellen, die er uns zu dieser Frage eröffnet hatte. Selbiges gilt auch für Drechsler in Bezug auf DSWA - Es geht um die Quellen, net um seine Schlussfolgerungen (Ich hoffe jetzt ist das Thema Drechsler hier endgültig erledigt).

3. Wegen der Magisterarbeit - es ist zwar in Ordnung Qualifikationsarbeiten zu zitieren, wozu natürlich auch MA (und heute sogar dieser seltsame Abschluss des BA, der keiner ist - nur BWL Studenten (an Universitäten mein ich, an FHs ist das anders - da läuft fast alles auf BA hinaus, damit die Leute schneller vom Arbeitsmarkt abgegrast und ausgesaugt werden können) oder sowas nutzloses wie "Kunsthistoriker" geben sich damit zufrieden und hören dann auf, was eigentlich Mitten im Studium ist) gehört, jedoch musst Du bedenken, dass eine MA-Arbeit benotet wird und quasi als Abschlussprüfung eines Studiensgangs gilt (in de Durschnitt neben anderen APs einfließt), dh da können auch noch katastrophale fehler und unsauberes Arbeiten drin enthalten sein. Den Titel MA kriegste ja für den Abschluss des Studiengangs. Dh wenn Du in allen Prüfungen zuvor nur 1,0 stands, und dass in der Abschlussarbeit verkackst un ne 4.0 kriegst, bist Du auch MA (den Unterschied zwischen 1,0 und 4,0 merkt man bei diesem Titel nicht. dh ich könnte zB eine miserable MA-Arbeit verfassen, die voller fehler ist, weil mir das thema überhaupt net lag, und trotzdem mit nem 2er durchschnitt abschließen, weil ich in allen anderen APS ne 1,0 hatte...). Daher rate ich generell davon ab, Qualifikationsarbeiten wie BA oder MA zu zitieren, es sein denn man kennt die Note und das Gutachten für das jeweilige akad. prüfungsamt.
Qualifikationsarbeiten die relative gefahrlos zitiert werden können wären nur die Diss und die Habi, als für den Dr. und für den Prof. Grad. Denn dort wird der Grad, den man Dir verleiht nur anahd DIESER EINEN ARBEIT gemessen, und net met anderen Prüfungen, die nix mit dem Thema zu tn haben, zu der Durchschnittsnote geformt. Glaub mir, ich arbiete doch gerade an mei ner Diss, ich hab mich dahingehend schon vor langer Zeit schlau gemacht. Und wenn die mir mal der Dr.-Titel geben, dann NUR weil ich mit dieser Diss (wenn sie denn mal irgendwann fertig ist) der Forschung etwas zugetragen habe, was sie so vorher net hatte. Nur dafür gibt es den Titel. Dh ne Diss zu zitieren bedeutet, da hat jmd maßstäbe gesetzt für die aktuelle Forschung, eine MA zu zitieren birgt die Gefahr, dass jmd nur etwas runtergeschrieben hat das einer umfangreichen nacherzählung gleicht, und der Prüfer ihn net durchfallen lassen wollten, weil er ja sonst gute Noten hatte in de anderen APs während des Studiums...du verstehst...

Dann generell zu Deinen Quellen - Bei SekLit (und das ist ja auschließlich SekLit - was net schlimm ist) gilt: über 10-15 Jahre als = grenzwertig, über 20-25 Jahre alt = veraltet/überholt und über 25 Jahre alt = Als Quelle zur Geschichte der Geschichtswissenschaft zu betrachten, aber net mehr als das. Ausgenommen von dieser regelung sind die sog. StandWerke (die entweder wegen der Thesen, oder der Quellen oder der angewandten Methode nicht überholt sind).
Dh alles was vor 1998 rauskam, ist kein schlagkräftiges Argument mehr wert. Un im Falle Namibia gilt sowieso (bis auf die StandLit): erst ab den 1990ern wegen der Unabhängigkeit. Werke von 1906 (oder 1960) etc sind natürlich ok, aber nur als Quelle der Wissensvermittlung, net der fakten (wie schon gesagt zu Rust).

Zu den Werken die dann noch übrig bleiben: ist Dir ein signifikanter Unterschied aufgefallen zwischen der formalen Art und Weise wie ich Titel zitiere im Vgl zu der Deinigen? Besonders wenn es sich net um nen 20 Seiten Aufsatz in nem sammelband oder so handelt, sondern ein eigenständiges Buch, solltest Du schon entsprechende Seiten angeben, weil Du nicht verlangen kannst, dass ich ein ganzes Buch lese wegen jeder Erwähnung des Selbigen. Seitenzahlen wären hilfreich bzw. nötig bei größerem Umfang.

Dann noch wegen der Links - SRY das ist jetzt auch net Deine schuld, vielleicht liegt es an Java, keine ahnung, oder mein browser macht n Update gerade, aber wenn ich da drauf klicke sagt er geht net klar (kann nicht angezeigt werden). Da er das aber bei anderen links (ich habs getestet) außerhab dieses Threads auch macht, liegt das wohl net an den links. Die zieh ich mir dann rein, wenn das jemals wieder geht.

ok, das mit der Eingeborenenverordnugen - wie gesagt - schaffe ich heute net mehr (zumindest net jetzt, muss los). Aber is gespeichert. Und die lager-Argumentation schiebe ich ebenfalls auf wegen der Quellenauswahl.
Da jetzt wieder Wochenende ist, könnte es sein, dat ich erstmal net poste (zumindest net so ausführlich), aber spätestens Montag dann bin ich wieder da.

MfG
Sniper

realsniper
30.11.2012, 12:34
PS: Lenco - das hast Du gesportet wärehdn ich am schreiben war, daher hatte ich dat net gesehen/konnte es net berücksichtigen bei meinem Post.
Zieh ich mit das eines der nächsten male rein.

MfG

Sniper

lenco
30.11.2012, 18:33
Hallo realsniper.....................

Laß es. Es ist doch alles gesagt. Konzentriere dich z.B.auf die Verbrechen der Engländer(Amritsar,Buren usw.) und Franzosen. Da kannst dein Ritterkreuz verdienen :D
Sympathie kriegst auch noch....was will man mehr :)

MfG
lenco

bernhard44
30.11.2012, 18:40
Hallo realsniper.....................

Laß es. Es ist doch alles gesagt. Konzentriere dich z.B.auf die Verbrechen der Engländer(Amritsar,Buren usw.) und Franzosen. Da kannst dein Ritterkreuz verdienen :D
Sympathie kriegst auch noch....was will man mehr :)

MfG
lenco

http://62.128.3.13/Auktion/50/Images/Voll/211.jpg

http://62.128.3.13/Auktion/50/Images/Voll_Zusatz/211_01.jpg

fand ich als Kind schon hochinteressant!

bernhard44
30.11.2012, 18:55
Belgien und der Kongo wären auch ein Thema! Oder Italien und Äthiopien, Libyen....

Sprecher
30.11.2012, 18:59
Liest sich jemand wirklich das seitenlange Lügengebrabbel des offensichtlich antideutschen Threaderstellers durch?

bernhard44
30.11.2012, 19:01
Liest sich jemand wirklich das seitenlange Lügengebrabbel des offensichtlich antideutschen Threaderstellers durch?

das ist hier fakultativ!

Langwitsch
30.11.2012, 19:19
Liest sich jemand wirklich das seitenlange Lügengebrabbel des offensichtlich antideutschen Threaderstellers durch?

Neee