PDA

Vollständige Version anzeigen : Eine Alternative zu Hartz IV



Prediger
03.04.2005, 14:35
Hallo Leute,
ich möchte hier mal mein Konzept zur Diskussion stellen, daß ich vor geraumer Zeit schon in der PA (ich firmiere dort als "Uhreinwohner") vorgestellt hatte:

Eine Alternative zu Hartz IV

Wie könnte man das aktuelle arbeitsmarktpolitische Problem in Deutschland
sozialverträglich angehen ?

In der BRD wird der größte Humbug veranstaltet, den man sich nur vorstellen kann:

In Zeiten von Vollbeschäftigung (also dann, wenn man es am wenigsten braucht) installierten die Systemlinge ein Sozialsystem, in dem Leute fürs Nichtstun Geld bekommen und dadurch in großer Zahl regelrecht zu arbeitsscheuen Asozialen erzogen wurden bzw. solche aus dem Ausland angelockt wurden.

In Zeiten schlechter Arbeitsmarktlage will man jetzt die Leute, die sie sich im Laufe ihres Arbeitslebens etwas angespart haben und dann unverschuldet langzeitarbeitslos werden durch Enteignung verelenden lassen. Die bisher schon Arbeitsscheuen, die die Misere zum großen Teil am Laufen halten, läßt man dabei ungeschoren.

Das ist unerträglich und unhaltbar! (5.Mose 24:14) Es muß eine Alternative dazu her, die ich im folgenden vorstellen möchte!

Ich gehe bei meinem Modell von folgenden Prämissen aus: "Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen!" (2.Thess 3:8-12) sowie "...der Arbeiter ist seines Lohnes wert." (1.Tim 5:18)

Jeder Mensch hat ein natürliches Anrecht darauf, in sein Gemeinwesen auf menschenwürdige Weise miteingebunden zu werden, wenn er dies wünscht.

Das heißt auch, wenn jemand von der Allgemeinheit Leistungen in Anspruch nehmen will, hat er dafür möglichst eine Gegenleistung zu erbringen, schon aus dem Grund um nicht die finanzierende Allgemeinheit zu verprellen.

Einer Arbeit nachzugehen ist sehr eng mit dem menschlichen Selbstwertgefühl verbunden. Hat man Arbeit, gibt einem das die Bestätigung, gebraucht zu werden und ein nützliches Mitglied der Gesellschaft zu sein. Es befriedet sozusagen die Gesellschaft. Und keine Arbeit ist unehrenhaft, solange sie nicht gegen Sitte und Moral verstößt (z.B. Prostitution).

Jetzt ist die Lage aber so, daß viele Leute aus verschiedenen Gründen keine adäquat bezahlte (=den Lebensunterhalt erwirtschaftende) Arbeit mehr finden können, ohne selbst für diese Situation verantwortlich zu sein.

Das hat verschiedene Ursachen (vor allem: Arbeitskosten und Lebenshaltungskosten sind zu hoch, beides hervorgerufen durch ein ausuferndes Sozialsystem sowie ein falsches Geld- und Wirtschaftssystem, daß an dieser Situation auch noch zusätzlich verdient).

Hier muß man logischerweise ansetzen!

Denn Arbeit, die zu tun wäre, gibt es mehr als genug. Nur kann sich kaum jemand mehr Arbeitskräfte leisten, obwohl Unmengen davon staatlich finanziert brachliegen.

Dieses Paradoxon gilt es zielgerichtet aufzulösen.

Und die Bedürftigen müssen ohnehin finanziert werden, auch wenn Sie so wie bisher nur zuhause rumsitzen und depressiv und damit arbeitsunfähig werden .

Da ist es doch das naheliegendste, diesen Leuten nur dann Unterstützung zu geben, wenn sie dafür die überall anstehenden Arbeiten erledigen.

Sie bekommen dafür einen Lohn bezahlt, befinden sich somit in einem echten Arbeitsverhältnis mit Krankenversicherung und Fortzahlung der Rentenversicherung.

Das BRD-System macht derzeit aber genau das Gegenteil: Viele bisher von öffentlich Beschäftigten erledigte Tätigkeiten werden privatisiert.

Da erlebt man es, daß vor allem die Arbeitsplätze für eher einfach strukturierte Leute gestrichen werden und dann stattdessen bspw. eine polnische Kolonne den Straßenrand mäht und sich irgendwelche Unternehmer damit goldene Nasen verdienen. Die volkswirtschaftliche Misere wird damit also sogar noch vergrößert!

Dieses BRD-System ist so krank, es muß weg. Mehr fällt einem dazu nicht mehr ein! :flop:

Wäre ich Diktator von Deutschland, würde ich folgendes in die Wege leiten, um die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen:

- Gesezlich einklagbarer Rechtsanspruch auf Beschäftigung in die Verfassung.

- Gesetzlich festgelegter Mindestlohn (derzeit ca. 1000 Euro netto pro Person und Monat), der jedes Jahr an die Lebenshaltungskosten und die Wirtschaftsentwicklung angepaßt wird.

- Die Gemeinden werden verpflichtet, Arbeitsplätze für Ihre Bedürftigen einzurichten. Die so Vollzeitbeschäftigten erhalten dafür einen reduzierten Mindestlohn (ca. 800 Euro), um einen Lohnabstand zum ersten Arbeitsmarkt zu sichern.

- Wer arbeitsfähig ist (Prüfung durch Amtsarzt) und nicht arbeiten will, erhält auch kein Geld mehr. Das würde schon mal jede Menge Mustafas zurück in die Türkei treiben... :D

- Nur die Arbeitsunfähigen werden noch ohne Gegenleistung durch die Allgemeinheit versorgt. (Bei Arbeitsscheuen wird dies vermutlich verstärkt zu Selbstverstümmelungen führen :D )

- Die Verwaltung der Bedürftigen wird vollständig an die Gemeinden übertragen. Die völlig unfähige Arbeitsagentur (oder wie sie gerade heißt) wird sukzessive abgewickelt.

- Das Geld für die Beschäftigungsmaßnahmen bekommen die Gemeinden aus Steuermitteln. Eine Pauschschale von sagen wir 1200 Euro /Monat pro Bedürftigem. Das heißt, 800 Euro davon für den Bedürftigen, 400 Euro für die Verwaltung und Bereitstellung eines Arbeitsplatzes sowie Renten- und Krankenversicherung (Erstkonsultationen ausschließlich durch einen hierfür zu bestellenden Amtsarzt).

-Die Gemeinden bauen je nach Bedarf für ihre Arbeitsheere ein internes Qualifizierungs- und Schulungssystem auf, auch für die Mitarbeiter, die die Arbeitsheere managen müssen und die bei Eignung auch aus den Bedürftigen selbst rekrutiert werden können.

So, aber was machen die Gemeinden jetzt mit Ihren Arbeitsheeren ?

Wenn sie selbst keine öffentlichen Aufgaben mehr zu erledigen haben (Stadtreinigung, Straßenbau, Landschaftspflege, Altenpflege und dergleichen), werden Sie unternehmerisch tätig und bieten dem zahlenden Bürgern kostengünstig Dienstleistungen an (Gartenpflege, Haushaltshilfe, usw.). Gewinne hieraus fließen in die Gemeindekasse bzw. zurück in den Staatshaushalt.

Es ist dabei alles ein Frage der Organisation, um dieses System weitgehend finanziell selbsttragend oder sogar gewinnbringend zu machen !

Der Laden würde brummen! Es wäre ein Selbstläufer, da alle Beteiligten ein persönliches Interesse daran hätten, daß es funktioniert !

Also fast wie in einem Privatunternehmen, nur daß die Gewinne hieraus der Allgemeinheit zugute kommen und nicht in private Taschen fließen.

Endlich kann sich auch der Normalverdiener wieder Haushaltshilfen und Hilfskräfte leisten und bekommt dadurch etwas für seine Steuern zurück! :dafuer:

Es würde eine Erziehung der Bevölkerung zu einer vernünftigen Arbeitsethik bedeuten:
Keine Stütze mehr für Arbeitsscheue! :tanz:

Auch die Bedürftigen hätten noch ausreichend Geld, um sich Brötchen beim Bäcker kaufen zu können und so die Binnenkonjunktur nicht abzuwürgen.

Durch die zwangsläufig sinkenden Nebenkosten auf Arbeit, würde damit zeitgleich der erste Arbeitsmarkt aufgebaut.

Es würde eine Umschichtung der Tätigkeiten in der Bürokratie stattfinden weg von der bisher vorherrschenden unproduktiven und gemeinschädlichen Selbstbeschäftigung in Richtung Management der Arbeitsheere.

Das ganze würde zwar einigen privatwirtschaftlichen Betrieben die Existenz kosten (z.B. Landschaftspfleger, Zeitarbeitsunternehmen), aber das hat den Staat nicht primär zu interessieren. Das Gemeinwohl geht vor! Es ist nicht Aufgabe des Staates, Unternehmen große Profite auf Kosten der Allgemeinheit zu ermöglichen (In der BRD ist das bisher leider so).

Mit so einem Grundsicherungskonzept für die Allgemeninheit kann man dann in der Folge auch daran gehen, den Kündigungsschutz und dergleichen zu lockern, um den ersten Arbeitsmarkt aufzubauen.

Jedem ehrlich arbeitenden Bürger würde dieses System Gewißheit geben, im Falle einer Langzeitarbeitslosigkeit nicht ins vollständige soziale Aus gedrängt zu werden und seine Erbstücke veräußern zu müssen, wie es Hartz IV von ihm fordert.

Mein Konzept läßt sich im Kern auf die folgenden Punkte reduzieren:
1) Die vorhandene Arbeitskraft der Erwerbslosen sinnvoll einsetzen, um die Kosten des Sozialsystems zu reduzieren.
2) Durch diese Kostenreduktion den ersten Arbeitsmarkt aufbauen.
3) Arbeitsscheue (Zuwanderer) abschrecken, da es ohne Arbeit keine Stütze mehr gibt.

Was meint Ihr zu diesem Konzept ?

Hat jemand Zahlen darüber, was derzeit ein Langzeitarbeitsloser/Sozialhilfeempfänger alles in allem den Steuerzahler laut Statistik kostet ?

Ich kenne die genauen Zahlen nicht, aber vermute mal aus dem Bauch heraus, locker das Doppelte als in meinem Modell genannt. Wobei die Differenz in der Verwaltung und zweifelhaften privaten Beschäftigungsförderungsgesellschaften verbraten wird.

Der volkswirtschaftliche Schaden des derzeitigen Systems ist einfach enorm! Es muß weg!

Gruß vom Prediger

Leyla
03.04.2005, 15:31
Hallo Prediger.

Abgesehen davon, dass wir hier keinen Diktator brauchen und ich nicht auf deine merkwürdige Ideologie eingehen will, muss ich zugeben, dass der eine oder andere vernünftige Vorschlag in deinem Konzept enthalten ist.

In anderen Punkten muss ich dir aber um so heftiger widersprechen.


- Gesetzlich einklagbarer Rechtsanspruch auf Beschäftigung in die Verfassung.

- Gesetzlich festgelegter Mindestlohn (derzeit ca. 1000 Euro netto pro Person und Monat), der jedes Jahr an die Lebenshaltungskosten und die Wirtschaftsentwicklung angepaßt wird.

- Die Gemeinden werden verpflichtet, Arbeitsplätze für Ihre Bedürftigen einzurichten. Die so Vollzeitbeschäftigten erhalten dafür einen reduzierten Mindestlohn (ca. 800 Euro), um einen Lohnabstand zum ersten Arbeitsmarkt zu sichern.Den Rechtsanspruch auf Arbeit finde ich gut; und ein gesetzlicher Mindestlohn von (mindestens) 1000 netto ist in der Tat überfällig. Aber wenn, wie Du an anderer Stelle schreibst, "der Arbeiter seines Lohnes wert ist", dann solltest Du eigentlich die Ungerechtigkeit eines reduzierten Mindestlohnes von 800 Euro erkennen.

In diesem Punkt ist sogar noch Hartz IV sozialer: wer einen Ein-Euro-Job macht und 40 Stunden in der Woche arbeitet, bekommt immerhin 160 + 345 Euro + Miete und Nebenkosten, was insgesamt in den meisten Fällen mehr als 800 Euro betragen dürfte. Und auch das ist noch zu wenig, für jemanden, der 40 Stunden in der Woche arbeitet.


...die Bedürftigen müssen ohnehin finanziert werden, auch wenn Sie so wie bisher nur zuhause rumsitzen und depressiv und damit arbeitsunfähig werden .

Da ist es doch das naheliegendste, diesen Leuten nur dann Unterstützung zu geben, wenn sie dafür die überall anstehenden Arbeiten erledigen.Da Du oben schon Depressive erwähnst: wer stellt denn im Zweifelsfall fest, ob jemand schon depressiv ist oder nicht?

Depressive kannst Du nämlich ganz leicht zum Selbstmord treiben, wenn Du sie versehentlich in die falsche Schublade steckst.


- Wer arbeitsfähig ist (Prüfung durch Amtsarzt) und nicht arbeiten will, erhält auch kein Geld mehr.Für einen Amtsarzt sind das wahrscheinlich zu 98% Simulanten.


Das würde schon mal jede Menge Mustafas zurück in die Türkei treiben... Ach darum geht es dir. :rolleyes:

Und noch etwas: wenn Du von Arbeitsethik sprichst, dann darfst Du nicht vergessen, dass Arbeitszeit auch Lebenszeit ist. Ein Mensch darf sich nicht acht Stunden am Tag als Leibeigener fühlen, dessen Alternative das Verhungern ist. Deshalb müssen Arbeitnehmer weiterhin Rechte haben, die sie vor Mobbing und Willkür schützen - und Rahmenbedingungen, unter denen sie sich trauen, diese Rechte wahrzunehmen. Und das ist nicht mehr der Fall, wenn sie permanent unter Zwang stehen ("wer nicht arbeitet, soll nicht essen").

Mohammed
03.04.2005, 15:34
Wie schön das ihr in Deutschland nichts zu sagen habt :D

Roter Prolet
03.04.2005, 15:36
Wie schön das ihr in Deutschland nichts zu sagen habt :D

Besonders froh bin ich, dass du nicht auf der Regierungsbank sitzt.

Leyla
03.04.2005, 15:37
Wie schön das ihr in Deutschland nichts zu sagen habt :DEs gibt in diesem Fall kein "Ihr", weil ich ganz bestimmt keiner politischen Richtung angehöre, welche "Freiheit für Ernst Zündel" auf ihre Fahnen schreibt.

Ich habe dem Prediger einfach nur themenbezogen geantwortet.

sunbeam
03.04.2005, 15:47
Befreit die Arbeitgeber und die Arbeitnehmer von allen Verpflichtungen zur Sozialversicherung, und binnen 12 Monaten wird Vollbeschäftigung herrschen!

Kalmit
03.04.2005, 18:18
@sunbeam: du hörst dich ja schon an wie Modena... ;)

Prediger
03.04.2005, 18:39
Mit genau diesem Unfug hat sich die »DDR« in die Pleite gewirtschaftet.Stimmt so nicht ganz. Da waren andere Dinge ursächlich.



Du muß akzeptieren, daß es in diesem Staat sehr viele Menschen gibt, deren Arbeitskraft keine tausend Euro im Monat wert ist.Damit hast Du schon recht. :]

Nur: Was soll man mit diesen Leuten machen ?

Die dürfen/müssen auch irgendwie am Leben teilhaben in einem Sozialstaat.

Und die ca. 1000 Euro werden dafür einfach benötigt in unserem momentanen Lebensumfeld für eine menschenwürdige Existenz.

Wären die Lebenshaltungskosten hierzulande günstiger (da könnte man auch noch einiges tun) könnte diese Summe natürlich reduziert werden.

Die Volkswirtschaft kosten sie derzeit sehr wahrscheinlich deutlich mehr als die ca. 1000 Euro.
Da wäre es sinnvoll, wenn man diese Leute wenigstens einen Teil ihrer Unkosten wieder hereinwirtschaften ließe, wie es mein Modell vorsieht,


Gruß vom Prediger

Mohammed
03.04.2005, 18:43
Besonders froh bin ich, dass du nicht auf der Regierungsbank sitzt.

Warum das denn, ich bin sicher ich wäre ein guter Volksvertreter

Prediger
03.04.2005, 18:52
Aber wenn, wie Du an anderer Stelle schreibst, "der Arbeiter seines Lohnes wert ist", dann solltest Du eigentlich die Ungerechtigkeit eines reduzierten Mindestlohnes von 800 Euro erkennen.
Nun ja, ein Anreizsystem zwischen öffentlichem "Zwangs"arbeitsmarkt und privatem ersten Arbeitsmarkt muß irgendwie gegeben werden.



In diesem Punkt ist sogar noch Hartz IV sozialer: wer einen Ein-Euro-Job macht und 40 Stunden in der Woche arbeitet, bekommt immerhin 160 + 345 Euro + Miete und Nebenkosten, was insgesamt in den meisten Fällen mehr als 800 Euro betragen dürfte. Und auch das ist noch zu wenig, für jemanden, der 40 Stunden in der Woche arbeitet.
Die Zahlen sind nur Richtwerte, nicht von primärer Wichtigkeit für die Diskussion des Konzepts.


Da Du oben schon Depressive erwähnst: wer stellt denn im Zweifelsfall fest, ob jemand schon depressiv ist oder nicht?
Dieselben, die das heute auch schon tun (Ärzte etc.)


Für einen Amtsarzt sind das wahrscheinlich zu 98% Simulanten.
Das wird sich schon auf einem vernünftigen Level einpendeln.



Ach darum geht es dir. :rolleyes:
Auch darum. Es ist nicht Aufgabe des deutschen Volkes, nichtsnutzige Ausländer hierzulande durchzufüttern. Daher rührt auch ein Großteil unserer Probleme.


Und noch etwas: wenn Du von Arbeitsethik sprichst, dann darfst Du nicht vergessen, dass Arbeitszeit auch Lebenszeit ist. Ein Mensch darf sich nicht acht Stunden am Tag als Leibeigener fühlen, dessen Alternative das Verhungern ist. Deshalb müssen Arbeitnehmer weiterhin Rechte haben, die sie vor Mobbing und Willkür schützen - und Rahmenbedingungen, unter denen sie sich trauen, diese Rechte wahrzunehmen. Und das ist nicht mehr der Fall, wenn sie permanent unter Zwang stehen ("wer nicht arbeitet, soll nicht essen").
Oh. Mach Dir da keine Sorgen. Diese von Dir (und mir) befürchteten Rahmenbedingungen sind schon voll im Kommen.

Mein Modell ist da noch definitiv das leichtere Joch, in dem Dir eine Arbeits- und damit Existenzmöglichkeit wenigstens garantiert wird.

Gruß vom Prediger

Leyla
03.04.2005, 18:52
Es kann nicht Aufgabe des Staates sein, Bürger durchzufüttern, die weder krank, behindert oder alt und trotzdem nicht in der Lage sind, ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen.Was bedeutet "in der Lage"?

Es gibt genügend Leute mit Fähigkeiten und Ausbildungen, die gerade nicht gefragt sind, was aber viele bei der Berufswahl noch nicht ahnen konnten. Vor fünf bis zehn Jahren galt ein Informatikstudium noch fast als Garantie für einen Arbeitsplatz - und heute gibt es massenhaft arbeitslose Informatiker.

Dasselbe gilt auch für eine Menge anderer Berufe, deren arbeitslose Vertreter sofort in der Lage wären, ihren Lebensunterhalt zu verdienen, wenn jemand ihre Arbeitskraft kaufen würde. Manche wären auch bereit, unterhalb ihrer Qualifikation zu arbeiten - aber nur, wenn sie wenigstens davon leben könnten.

Prediger
03.04.2005, 19:02
arbeiten - aber nur, wenn sie wenigstens davon leben könnten.
Das ist der Kern der ganzen Problematik. :]

Gruß vom Prediger

Leyla
03.04.2005, 19:09
Nun ja, ein Anreizsystem zwischen öffentlichem "Zwangs"arbeitsmarkt und privatem ersten Arbeitsmarkt muß irgendwie gegeben werden.Dann gehst Du offenbar auch davon aus, dass es primär an fehlenden Anreizen für die potenziellen Arbeitnehmer liegt und dass die nur etwas Druck benötigen. Das ist aber nicht der Fall. Die Arbeitslosenzahlen liegen um ein Vielfaches höher als die Zahl der offenen Stellen. Der "private erste Arbeitsmarkt" richtet sich momentan darauf ein, dass immer weniger Menschen immer mehr Arbeit erledigen sollen.

Das frechste Beispiel ist die Automobilindustrie: einer der Spitzenreiter im Abbau von Arbeitsplätzen, aber wenn es darum geht, möglichst bald Rußfilter einzubauen, damit die Feinstaubbelastung in den Städten wieder abnimmt, dann heißt es: "Das geht nicht, wir arbeiten an der Kapazitätsgrenze".

Dreister geht´s nimmer.


Oh. Mach Dir da keine Sorgen. Diese von Dir (und mir) befürchteten Rahmenbedingungen sind schon voll im Kommen. Das ist mir klar - ich bin auch Hartz-Gegnerin.


Mein Modell ist da noch definitiv das leichtere Joch...
Lieber wäre mir gar kein Joch.


...in dem Dir eine Arbeits- und damit Existenzmöglichkeit wenigstens garantiert wird.Na ja, ich bin eine der Wenigen, die das Statistikbereinigungsmittel "Ich-AG" zu ihrem Vorteil nutzen konnten; da ich immer schon Probleme hatte, mich anzupassen und als Frau mit Ende 20 sowieso schwer vermittelbar wäre (Kinderalarm!) kam mir das gerade recht. Aber für jemanden, der 20 Jahre bei Siemens war und seine Kollegen schon fast als Familie empfunden hat, ist es einfach bitter, wenn es heißt: "Geh mal ´ne Ich-AG anmelden und komm als Tagelöhner vorbei, wenn wir dich brauchen."

Skorpion968
04.04.2005, 09:15
[QUOTE=Prediger]Hallo Leute,
ich möchte hier mal mein Konzept zur Diskussion stellen, daß ich vor geraumer Zeit schon in der PA (ich firmiere dort als "Uhreinwohner") vorgestellt hatte:

Eine Alternative zu Hartz IV

(...)


@Prediger:
Das Konzept ist sicherlich in vielen Punkten goldrichtig, aber nicht wirklich neu. Du hast recht, das bestehende System muss DRINGEND weg!!!

Das Problem liegt aber nicht darin, dass es keine besseren Konzepte gäbe. Sondern vielmehr darin, dass die etablierten Kräfte einfach schlichtweg nichts ändern WOLLEN, da sie umfangreich vom Bestehenden mitprofitieren.

Die Bevölkerung ist zu schlecht aufgeklärt, will sich teilweise auch nicht intensiver mit dem System auseinandersetzen (meine Erfahrung) und wird außerdem mit leichten Mitteln dumm gehalten. Der deutsche Mitbürger ist im Grunde genommen ein treues Schaf, träge und immerzu bereit seinen Anteil in den Ameisenbau zu tragen, solange keine kognitive Überforderung eintritt oder bestehende Werte wie Verantwortung, Loyalität, Pünktlichkeit, Disziplin etc. etc. in Frage gestellt werden. Positive Veränderungen sind aufgrund der Trägheit und Egomanie dieses Volkes nur schwer zu erreichen, solange es der Mehrheit NOCH nicht wirklich ausreichend schlecht geht. Dieser absolute Punkt des Leidensdrucks ist leider NOCH nicht erreicht und die politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsträger arbeiten KONSEQUENT GEGEN jegliche Veränderung.

Das von dir vorgestellte Konzept ist m.E. gut. Doch wir brauchen keine Konzepte, die eh jedem klar sein müssten. Wir brauchen Überzeugungskraft und vor allen Dingen Menschen in diesem Land, die mutiger sind, sich kritischer auseinandersetzen, auch mal Autoritäten in Frage stellen und neben der täglichen Pflichterfüllung die entscheidenden Prioritäten setzen.

DAS vor allem ist die Grundlage für Veränderung! ;)

Prediger
04.04.2005, 19:03
Hallo Leute,
ich möchte hier mal mein Konzept zur Diskussion stellen, daß ich vor geraumer Zeit schon in der PA (ich firmiere dort als "Uhreinwohner") vorgestellt hatte:

Eine Alternative zu Hartz IV

(...)


@Prediger:
Das Konzept ist sicherlich in vielen Punkten goldrichtig, aber nicht wirklich neu. Du hast recht, das bestehende System muss DRINGEND weg!!!

Das Problem liegt aber nicht darin, dass es keine besseren Konzepte gäbe. Sondern vielmehr darin, dass die etablierten Kräfte einfach schlichtweg nichts ändern WOLLEN, da sie umfangreich vom Bestehenden mitprofitieren.

Die Bevölkerung ist zu schlecht aufgeklärt, will sich teilweise auch nicht intensiver mit dem System auseinandersetzen (meine Erfahrung) und wird außerdem mit leichten Mitteln dumm gehalten. Der deutsche Mitbürger ist im Grunde genommen ein treues Schaf, träge und immerzu bereit seinen Anteil in den Ameisenbau zu tragen, solange keine kognitive Überforderung eintritt oder bestehende Werte wie Verantwortung, Loyalität, Pünktlichkeit, Disziplin etc. etc. in Frage gestellt werden. Positive Veränderungen sind aufgrund der Trägheit und Egomanie dieses Volkes nur schwer zu erreichen, solange es der Mehrheit NOCH nicht wirklich ausreichend schlecht geht. Dieser absolute Punkt des Leidensdrucks ist leider NOCH nicht erreicht und die politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsträger arbeiten KONSEQUENT GEGEN jegliche Veränderung.

Das von dir vorgestellte Konzept ist m.E. gut. Doch wir brauchen keine Konzepte, die eh jedem klar sein müssten. Wir brauchen Überzeugungskraft und vor allen Dingen Menschen in diesem Land, die mutiger sind, sich kritischer auseinandersetzen, auch mal Autoritäten in Frage stellen und neben der täglichen Pflichterfüllung die entscheidenden Prioritäten setzen.

DAS vor allem ist die Grundlage für Veränderung! ;)

Ich stimme Dir voll und ganz zu.

Mein Konzept ist einfach der Ausfluss gesunden Menschenverstandes, jeder halbwegs intelligente Mensch würde so oder ähnlich darauf kommen.

Weiß Du warum ich es ursprünglich verfasst habe ?

Weil ein auch hier wohlbekannter User namens "mentecaptus" in der Politikarena meinte rumnölen zu müssen, dass Rechte keine tragfähigen Konzepte entwickeln könnten und keine Ahnung von Wirtschaft und dergleichen hätten.

Bezeichnenderweise hat mentecaptus nie auch nur einen Kommentar dazu abgegeben, obwohl ich ihn sogar darum ersucht hatte.

Gruß vom Prediger

Prediger
04.04.2005, 20:30
Dann gehst Du offenbar auch davon aus, dass es primär an fehlenden Anreizen für die potenziellen Arbeitnehmer liegt und dass die nur etwas Druck benötigen. Das ist aber nicht der Fall.
Bei gewissen asozialen Personenkreisen ist das durchaus der Fall.

Und diesen Leuten wird ihr unsägliches Schmarotzertum einfach zu leicht gemacht.

Erlebe grad' wieder so einen Fall.


Lieber wäre mir gar kein Joch.
Klar, ich würde auch aufhören zu arbeiten und lieber meinen Hobbies nachgehen, wenn mir jemand 'ne Rente zahlen würde.
Aber das wäre den Leuten nicht zuzumuten, die das dann durch Arbeitsleistung zu finanzieren hätten.

Gruß vom Prediger

Roter Prolet
05.04.2005, 12:38
Warum das denn, ich bin sicher ich wäre ein guter Volksvertreter

Eher ein Fussabtreter. :2faces:

Leyla
05.04.2005, 12:39
Bei gewissen asozialen Personenkreisen ist das durchaus der Fall.

Und diesen Leuten wird ihr unsägliches Schmarotzertum einfach zu leicht gemacht.

Erlebe grad' wieder so einen Fall.Ich rede aber von ca. 4,5 Millionen, die noch übrig wären, wenn man alle derzeit offenen Stellen besetzen würde. Und nicht von diesen - wenn auch zahlreichen - Einzelfällen, die tatsächlich keine Arbeit wollen.

Aber was wäre denn, wenn sie tatsächlich ALLE eine (bezahlte) Arbeit wollen würden?

Dann gäbe es trotzdem nicht mehr offene Stellen - sie würden sich vielleicht intensiv darum prügeln, aber am Ende wären trotzdem nicht alle versorgt.

Das Problem ist nur durch Umverteilung der Arbeitszeit zu lösen. Es kann ja wohl nicht angehen, dass es Menschen gibt, die fast keine Freizeit mehr haben, während andere kein Geld verdienen dürfen.

Das ist kapitalistischer Irrsinn - und NUR den Bedürfnissen einer Minderheit von Einkommensmilliardären geschuldet.


Klar, ich würde auch aufhören zu arbeiten und lieber meinen Hobbies nachgehen, wenn mir jemand 'ne Rente zahlen würde.
Aber das wäre den Leuten nicht zuzumuten, die das dann durch Arbeitsleistung zu finanzieren hätten.Mit dem Joch meinte ich nicht die Arbeit als solche, sondern die Arbeitsbedingungen: der Ton macht die Musik.

Es gibt schließlich Gründe, warum vier Millionen Deutsche an akuten Depressionen leiden - und der Anteil der Berufstätigen nimmt zu.

HartzIV-frusty_mitJobS11
05.04.2005, 14:16
Stimmt so nicht ganz. Da waren andere Dinge ursächlich.

Damit hast Du schon recht. :]

Nur: Was soll man mit diesen Leuten machen ?

Die dürfen/müssen auch irgendwie am Leben teilhaben in einem Sozialstaat.

Und die ca. 1000 Euro werden dafür einfach benötigt in unserem momentanen Lebensumfeld für eine menschenwürdige Existenz.

Wären die Lebenshaltungskosten hierzulande günstiger (da könnte man auch noch einiges tun) könnte diese Summe natürlich reduziert werden.

Die Volkswirtschaft kosten sie derzeit sehr wahrscheinlich deutlich mehr als die ca. 1000 Euro.
Da wäre es sinnvoll, wenn man diese Leute wenigstens einen Teil ihrer Unkosten wieder hereinwirtschaften ließe, wie es mein Modell vorsieht,


Gruß vom Prediger

also es wäre klasse, wenn man so ohne was 1000 euro bekäme...

aber stattdessen werden die Kosten beim Landkreis nicht anerkannt - ich muß Miete Heizung und alles andere ( auch Renovierung) von den 345 Takken bestreiten... und ganz nebenbei davon Leben - mit dem Bus ( der ja nur in der Schulzeit morgens um 8 Uhr und sonst nicht fährt) fahren...
Bwerbungen schreiben - klar mit PC und TINTENDRUCKER in EDELMAPPE und und und...
somit habe ich seit August 2004 gerade noch 100 Euro zum Leben - mein Bad und mein Dach sind defekt...macht doch nix...

werde KOCH hieß es 1985 - Kriesensicherer Job - hieß es....
da kam 1 Bewerber auf 5 Stellen und konnte sich eine aussuchen......nun sind es 100 Bewerber binnen 24 Stunden auf einen beschissenen und mies bezahlten Job im Teildienst in 6 Tagewoche...

und wenn man einen Job dann gefunden hat - aber nun einmal keine Busse in dem Kaff fahren in dem man lebt...
...weigert sich das Arbeitsamt und auch der Landkreis einem ein MINIDARLEHEN zu gewähren, damit man sich eine uraltRostlaube kaufen kann - um zur ARBEIT zu kommen...( wir reden hier von 200 euro...)

DAS ist das Problem in Deutschland !
Scheiß Staat

Liegnitz
05.04.2005, 17:37
Eine gute Alternative wäre. Endlich den Stand Hausfrau und Mutter als Beruf anerkennen und demensprechend finanziell belohnen.

Prediger
05.04.2005, 18:26
Ich rede aber von ca. 4,5 Millionen, die noch übrig wären, wenn man alle derzeit offenen Stellen besetzen würde. Und nicht von diesen - wenn auch zahlreichen - Einzelfällen, die tatsächlich keine Arbeit wollen.
Rein statisch betrachtet, wäre dies zutreffend.

Es ist aber nun mal so, daß die Arbeitskosten in der BRD sehr stark durch hohe Sozialaufwendungen belastet werden.
Der erste logische Schritt müßte also darin liegen, diese zu reduzieren, um arbeit wieder bezahlbar zu machen.
Und der Hauptverursacher in diesem Zusammenhang ist nun mal der völlig ausufernde (Sozial)staat.
Denn Arbeit gibt es genug, nur kann es sich niemand mehr leisten, Arbeitskräfte anzustellen.

Und warum gibt es so viel Arbeitslose in der BRD ?

Im Zuge des Wiedervereinigungsbooms wurden trotz schon hohem Arbeitslosensockels die damals vielen neugeschaffenen Arbeitsplätze in der Masse durch Neuzugewanderte besetzt. (Bspw. hat ein Verwandter von mir damals die Belegschaft seiner Baufirma dauerhaft fast ausschliesslich mit angeworbenen Portugiesen aufgestockt, weil die schon vorhandenen Arbeitslosen es sich lieber weiter in der sozialen Hängematte bequem gemacht haben. Ich hab damals zeitweise bei ihm gejobbt und bin den Vögeln begegnet, die das Arbeitsamt ab und an vorbeigeschickt hat. Da konnte man nur noch den Kopf schütteln).

Jetzt sind diese Arbeitsplätze wieder verschwunden, aber die Zugewanderten bevölkern trotzdem noch hier die Flure der Sozialämter.

Derselbe Vorgang spielte sich übrigens fast genauso Anfang der Siebziger mit den sog. "Gastarbeitern" ab. Jedesmal wurde die Sockelarbeitslosigkeit hauptsächlich durch Zugewanderte erhöht, die nach Entlassung in der großzügigen sozialen Hängematte der BRD verblieben. Verständlich, hätte ich an deren Stelle genauso gemacht. Denn wo gibt es das sonst noch , daß einem die gebratenen Tauben in den Mund geschoben werden.

Deshalb ist das A und O jeder Konsolidierung:

Dieser ASozialstaat, der Geld fürs Nichtstun gibt und Schmarotzer geradezu heranzüchtet und anlockt, muß weg.

Einer gewissen Klientel von Sozialschmarotzern muß wieder eine biblische Arbeitsethik anerzogen werden.

Auf der anderen Seite wünsche ich mir aber einen Sozialstaat, der diesen Namen wirklich verdient und Leute in einer echten Notlage nicht hängen läßt.

Was macht aber die BRD ? Sie läßt mit Hartz IV diese Schmarotzer-Klientel ungeschoren und enteignet und demütigt dafür die unverschuldet arbeitslos gewordenen, die gerne arbeiten würden.

Deshalb muß zuerst die BRD weg. Vorher ist keine Besserung in Sicht.


Aber was wäre denn, wenn sie tatsächlich ALLE eine (bezahlte) Arbeit wollen würden?

Dann gäbe es trotzdem nicht mehr offene Stellen - sie würden sich vielleicht intensiv darum prügeln, aber am Ende wären trotzdem nicht alle versorgt.

Das Problem ist nur durch Umverteilung der Arbeitszeit zu lösen. Es kann ja wohl nicht angehen, dass es Menschen gibt, die fast keine Freizeit mehr haben, während andere kein Geld verdienen dürfen.
Genau dies sieht mein Modell vor. Die sich immer mehr zu Tode Schuftenden sollen von den Arbeitslosen unterstützt werden, indem sie deren Arbeitskraft preisgünstig kaufen können.
Die dadurch erzielten Einnahmen verringern wiederum den Kostendruck, der auf den produktiv Arbeitenden lastet. Ein das Problem weitgehend lösender Selbstläufer!

Und wie gesagt: Arbeit gibt es genug! Ich mußte bspw. mein Haus über Jahre hinweg selbst umbauen und renovieren, weil ich mir Handwerker dafür nie hätte leisten können.

Ich würde auch eine Putzhilfe, Jemand für die Gartenarbeit usw. gebrauchen können.

Das Potential für solche Dienstleistungstätigkeiten ist riesig und die Arbeitskräfte hierfür liegen staatlich subventioniert brach.

Dieses Paradoxon muß aufgelöst werden!


Das ist kapitalistischer Irrsinn - und NUR den Bedürfnissen einer Minderheit von Einkommensmilliardären geschuldet.
Nicht nur, aber größtenteils schon, da stimme ich zu.

Gruß vom Prediger

Roberto Blanko
05.04.2005, 18:35
...

Ich würde auch eine Putzhilfe, Jemand für die Gartenarbeit usw. gebrauchen können.

...

Jepp, eine Putze könnte ich auch gut gebrauchen. Sollte jemand Interesse haben, kann er sich gerne per pn melden.

Wie der Prediger schon schrieb: Arbeit ist genug da. Ihr könnt euch gerne von überzeugen...

Gruß
Roberto

Leyla
05.04.2005, 19:00
@ Prediger

Irgendwie fehlt mir in deinem Konzept die Aus- und Weiterbildung.

Fördern und fordern wäre nämlich schön und gut - aber in der Praxis wird nur gefordert, statt erst die vorhandenen Fähigkeiten auszubauen und dann effektiver fordern zu können.

Mal übergangsweise einen Putzjob zu machen, sollte ja für einen gesunden Menschen kein Problem sein, wenn er wenigstens davon leben kann - aber bis zur Rente?!


@ Roberto

Tja, wenn das mit der Putze so einfach wäre: jetzt können die Leute schon Arbeit haben und wollen auch noch Geld!!!

Roberto Blanko
05.04.2005, 19:23
...


@ Roberto

Tja, wenn das mit der Putze so einfach wäre: jetzt können die Leute schon Arbeit haben und wollen auch noch Geld!!!

Ich zahle 1 Euro/Stunde. Aber dafür verlange ich natürlich eine Top-Leistung. Rumstehen bzw. Rauchen bei der Arbeit werde ich selbstverständlich nicht gestatten.

Auch ich habe nichts zu verschenken.

Gruß
Roberto

HartzIV-frusty_mitJobS11
07.04.2005, 20:04
Ich zahle 1 Euro/Stunde. Aber dafür verlange ich natürlich eine Top-Leistung. Rumstehen bzw. Rauchen bei der Arbeit werde ich selbstverständlich nicht gestatten.

Auch ich habe nichts zu verschenken.

Gruß
Roberto

Ich nehme an, da Du Leistung erwartest, sind in den 1 € aauch kostenlose Überstunden enthalten ?

also 2 Stunden arbeit am Tag - und 8 bis 14 Überstunden ?
kann derjenige bei Dir wohnen ? so für 6.000 € in der Woche für Logis ? Kost natürlich extra... 8o

moxx
13.04.2005, 12:23
Wäre ich Diktator von Deutschland, würde ich folgendes in die Wege leiten, um die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen:

- Gesezlich einklagbarer Rechtsanspruch auf Beschäftigung in die Verfassung.

- Gesetzlich festgelegter Mindestlohn (derzeit ca. 1000 Euro netto pro Person und Monat), der jedes Jahr an die Lebenshaltungskosten und die Wirtschaftsentwicklung angepaßt wird.

- Die Gemeinden werden verpflichtet, Arbeitsplätze für Ihre Bedürftigen einzurichten. Die so Vollzeitbeschäftigten erhalten dafür einen reduzierten Mindestlohn (ca. 800 Euro), um einen Lohnabstand zum ersten Arbeitsmarkt zu sichern.

- Wer arbeitsfähig ist (Prüfung durch Amtsarzt) und nicht arbeiten will, erhält auch kein Geld mehr. Das würde schon mal jede Menge Mustafas zurück in die Türkei treiben... :D

- Nur die Arbeitsunfähigen werden noch ohne Gegenleistung durch die Allgemeinheit versorgt. (Bei Arbeitsscheuen wird dies vermutlich verstärkt zu Selbstverstümmelungen führen :D )

- Die Verwaltung der Bedürftigen wird vollständig an die Gemeinden übertragen. Die völlig unfähige Arbeitsagentur (oder wie sie gerade heißt) wird sukzessive abgewickelt.

- Das Geld für die Beschäftigungsmaßnahmen bekommen die Gemeinden aus Steuermitteln. Eine Pauschschale von sagen wir 1200 Euro /Monat pro Bedürftigem. Das heißt, 800 Euro davon für den Bedürftigen, 400 Euro für die Verwaltung und Bereitstellung eines Arbeitsplatzes sowie Renten- und Krankenversicherung (Erstkonsultationen ausschließlich durch einen hierfür zu bestellenden Amtsarzt).

-Die Gemeinden bauen je nach Bedarf für ihre Arbeitsheere ein internes Qualifizierungs- und Schulungssystem auf, auch für die Mitarbeiter, die die Arbeitsheere managen müssen und die bei Eignung auch aus den Bedürftigen selbst rekrutiert werden können.



- ein gesetzlich einklagbarer anspruch auf arbeit fördert m.e. nicht unbedingt die arbeitsmoral "ich kann eh nicht gefeuert werden", sehe ich nicht als einladung zur verantwortung. gesetzlich einklagbar sollte es sein, dass jeder arbeiten darf, in dem job den er will.
ich hab neulich in 3sat ne reportage gesehen, da wurde es verboten in berlin kaffee aus einem fahrrad heraus zu verkaufen, wegen irgendwelchen schwachsinnigen bestimmungen. die müssen abgeschafft werden!

- mindestlöhne sind nicht unbedingt hilfreich, wenn es um die einstellungen von unausgebildeten und jugendlichen geht. es ist empirisch belegbar, dass gerade jobs für solche personen abgebaut werden, wenn der mindestlohn oberhalb des gleichgewichtslohnes liegt.

- bürokraten waren noch nie effiziente arbeitgeber, auch gemeinden sind bürokraten. es wird keine gewinnorientierung geben und somit auch kein effizientes arbeiten. es ist uttopisch anzunehemen, dass alle menschen sehen werden, dass es ihnen allen besser geht wenn sie verantwortlich und gut arbeiten.

- da ich das modell, "recht auf einen arbeitsplatz" für nicht gut halte, ist es hier natürlich nicht möglich weiter zu argumentieren. wenn jemand "arbeitsfähig" ist, soll er ein "gehalt" bekommen, welches zum existieren reicht, mehr nicht.

- agree

- dies halte ich für sehr sinnvoll.

- die gemeinden müssen sich um arbeitsplätze in der freien wirtschaft auffinden und besetzen. es gibt nämlich viel mehr freie stellen als gemeldete. wenn also eine gemeinde viele menschen in arbeit vermittelt, sollen ihre mitarbeiter mehr gehalt bekommen, aus steuermitteln!

- auch hier würde ich sagen, dass dies nur bedingt effizient ist. es gibt bestimmt bessere möglichkeiten, wie private fortbildungen, zu der der arbeitslose unterstützung erhält, wenn er diese gut abschliest.

Mondgoettin
28.04.2005, 11:32
Wegen dem ganzen Humbug wird diese Regierung das naechste mal nicht mehr gewaehlt werden,da sind sie selber schuld,wenn sie sich alles vermasselt haben