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Vollständige Version anzeigen : Wachstum als Beispielrechnung



Blapp
09.04.2005, 17:02
Für alle, denen Zahlen mehr als Worte sagen, möchte ich das Konzept "Förderung der Kaufkraftschöpfung" (siehe andere Postings von mir) anhand eines kleinen Beispiels erläutern.
Jedes Konzept gegen Massenarbeitslosigkeit muss nämlich auch eine Wachstumsförderung beinhalten (wenn man davon ausgeht, dass die Gesellschaft in nächster Zukunft nicht bereit ist, den Lebensstandard gleich zubehalten und die Arbeitszeit global zu verkürzen und auf diese Weise die bestehende Arbeitsnachfrage auf die Bürger aufzuteilen, statt neue Arbeit zuschaffen)
Wenn aber Arbeitsplätze nicht einfach jemandem anderen weggenommen werden, sondern tatsächlich neu entstehen, muss auch mehr geleistet werden. Wenn mehr geleistet wird, so stellt dies ein REALWACHSTUM dar.

Anhand des folgenen Beispiels läßt sich dieser Wachstumseffekt schlüssig nachvollziehen. Das Beispiel ist von mir :) und auf Deutschland umgemünzt, ist aber angelehnt an ein Beispiel für Österreich aus der "Polarisierungsfalle" von Elmar Cùs.

Beispiel:
Wir haben einen Friseurladen (als GmbH geführt) mit 5 Angestellten. Die Körperschaftssteuer beträgt derzeit 25%.
Er macht einen Jahresgewinn von 20.000,-Euro, es bleiben also 15.000,- übrig.
Nun merkt der Besitzer, dass es immer wieder vorkommt, dass Laufkundschaft (vorallem Männer) nicht bereit sind längere Wartezeiten in Kauf zu nehmen, auf einen Haarschnitt verzichten ;( und weiter ihrer Wege gehen.
Er beobachtet dies eine Zeit, macht sich Notizen und rechnet sich folgendes aus:
Mit einem zusätzlichen Mitarbeiter könnte er geschätzte 24.000,- zusätzlich einnehmen :] , indem er diese Laufkundschaft bedienen könnte.
Nun würde die zusätzliche Kraft allerdings Lohnkosten von 25.000,- verursachen, wodurch sein Gewinn sich um 1.000,-Euro verringern würde.
Beim derzeitigen Steuersystem ist es nur logisch, wenn er die ganze Sache wieder vergisst.:flop:
Nun stellen wir uns aber folgendes vor:
Die Körperschaftssteuer beträgt nun 50%, dafür aber erhält jeder Unternehmer 1.000,- Euro Steuernachlass pro Mitarbeiter. In unserem Fall würde sich bei den gewählten Ziffern für den Friseur zunächst nichts ändern. Seine Basissteuer würde zwar verdoppelt, von 5.000,- auf 10.000,- Euro X( , dafür bekäme er aber für die 5 Mitarbeiter 5.000,- Nachlass :] und ihm blieben wieder 15.000,- von den 20.000,- übrig.
Wenn er sich nun aber wieder der Laufkundschaft widmet ergibt sich nun folgende Rechnung:
Sein Gewinn vor Steuern würde mit einem neuen Mitarbeiter auf 19.000,- sinken. Seine Basissteuer würde nun 9.500,- Euro betragen, bei nunmehr 6 Mitarbeitern würde er aber einen Steuernachlass von 6.000,- Euro erhalten.
Vom zwar nur mehr 19.000,- betragenden Vorsteuergewinn würden also nur mehr (9.500,- minus 6.000,-) 3.500,- Euro abgezogen, wodurch der GEWINN nach Steuern (also der Gewinn, der ihn tatsächlich interessiert) von 15.000,- auf 15.500,- STEIGEN würde.:top:
In diesem Fall ist es völlig klar, dass sich ein neuer Mitarbeiter lohnt, und er wird auch einen einstellen.

Der Staat verliert zwar zunächst scheinbar 1.500,- (3.500,- statt 5.000,- Unternehmenssteuern), erhält aus 25.000,- Lohnkosten aber zusätzliche Lohnsteuern und Sozialabgaben von (ungefähr) 8.000,- Euro :] :] :] :] . Zusätzlich spart :] er sich noch Arbeitslosengeld (... aber das ist heutzutage in Deutschland ja eigentlich schon kaum mehr der Rede wert, oder?)

Sobald das System zu laufen beginnt, wird also auch der Staatshaushalt entlastet, wodurch in weiterer Folge die Abgabenquote allgemein gesenkt werden kann und sämtliche Wirtschaftszweige eine Entlastung erfahren und wieder zu wachsen beginnen können. Von der steigenden Kaufkraft und daher steigendem Absatz ganz zu schweigen.

Alles geblappt?

Blapp, Blapp

Frey
10.04.2005, 00:49
Wie in anderen Postings schon gesagt finde ich das Konzept einen SUPER Ansatz!

Auch finde ich SUPER das du das Konzept mit Beispielen und Zahlen zum besseren verständnis unterlegst!
So muß man es mit vernünftigen Argumenten wiederlegen!

Meine Frage:
(Ich hoffe sie ist begründet und aus dem Konzept richtig herausgelesen)

Annahme: in dem Konzept ist ein fester Sockelbetrag als Steuernachlass

Was machen wir wenn der Gewinn nur 4000€ (nach Abzug der Körperschaftssteuer) beträgt bei
5 Mitarbeitern. ?(
Wir haben dann pro Mitarbeiter einen Steuernachlass von 1000€ (Gesamt 5000€).
Das würde bedeuten das der Staat den Unternehmer 1000€ verrechnen müsste?!

Dafür gibt es bestimmt mehrere Lösungen!
Aber welche? und welche Lösung ist die bessere?

Man könnte die 1000€ Steuernachlass auf folgende oder vergangene Jahre mit Gewinnen verrechnen lassen.
Halte ich aber für Problematisch da hierbei zu große Stellschrauben (Entlassung, Einstellung, Gewinn) für Unternehmer sind, um mehr vom Staat zu bekommen.
(Was fast jeder machen würde wenn er könnte :] )
Des weiteren wäre das Problematisch für die Staatsfinanzen besonders bei Anrechnung auf vergangene Jahre!
Wenn dann maximal Verrechnung mit Gewinnen aus folgenden Jahren!

Man könnte aber versuchen einen Prozentualen Steuernachlass auf den Gewinn pro Mitarbeiter einzubringen!
Besser vielleicht eine Stufennachlass!
(interessant hierbei vielleicht eine Einarbeitung in das Konzept zur Vereinfachung der Einkommenssteuer mit Stufentarifen von Fridrich Merz[CDU] und dem Konzept von Herrn Solms[FDP])
BITTE NUR ALS ANREGUNG VERSTEHEN


MfG Frey

PS: freue mich auf konstruktive Diskussionen zur Weiterentwicklung des Konzeptes :)

Manfred_g
10.04.2005, 02:32
Ich durchschaue es heute nicht mehr komplett, mir verschwimmts schon alles vor den Augen. Aber im Moment denke ich ist das Prinzip nicht falsch.
Ich bin mir im Moment nur noch nicht sicher, ob es nicht im Grunde "nur" eine Steuersenkung ist, die auf Eure Situation optimiert ist :2faces:
Allerdings wäre das im Prinzip auch kein Fehler denke ich, denn Steuersenkungen sind ja eigentlich der Schlüssel zu mehr Wachstum.

Blapp
10.04.2005, 11:50
@Frey!

Danke, dass Du Dich ernsthaft mit der Idee auseinandersetzt, man merkt es deutlich und es tut unglaublich gut :) , schlüssige Argumentationen zu lesen!

Mein Kompliment auch für Deine analytische Fähigkeit. Du hast mit absoluter Zielsicherheit gleich mit Deinem ausgestreckten Finger in die Wunde getroffen! 8o
Es ist tatsächlich einer der störendsten Schönheitsfehler, derer ich mir bis dato bewusst bin. Und ich bin mir weder sicher, ob es nur ein SCHÖNHEITSfehler ist, oder ob er FAKTISCH relevante Nachteile mit sich bringt.

Ein wichtiger Aspekt des gesamten Konzepts, der einem allerdings nicht sofort ganz bewusst wird, ist dass es sich wirklich nur auf positiv bilanzierende Unternehmen, also auf gewinnerwirtschaftende Firmen bezieht. Das bedeutet, natürlich, dass Personalentscheidungen für Firmen, die im Minus sind, nicht im geringsten beeinflusst werden. Die müssen erst mal zusehen, ihren Betrieb in Ordnung zu bringen.
Der Schönheitsfehler im vorigen Beispiel liegt nun darin, dass der Übergang von der "Gewinnzone mit Steuervorteil" zur "neutralen Zone" sehr abrupt ist.
Aber man sollte nicht vergessen: Analytisch gesehen, kann man die maximal 4.000,-Euro Steuernachlass (bei 4.000,- Gewinn) zwar beispielsweise so aufteilen, dass für den ersten Mitarbeiter 2000,-, für den zweiten 1000,- für den dritten 500,-, usw. gewährt werden. So wäre immer gewährleistet, dass eine Einstellung einen Vorteil erbringt und eine Entlassung einen Nachteil. Bei genauerer Betrachtung erkennt man aber, dass bei höherer Mitarbeiterzahl die Beträge unweigerlich so klein werden, dass sie jegliche Relevanz verlieren.
Deshalb ist mir aus Gründen der Einfachheit die lineare Grundvariante immer noch am sympathischsten, weil am praktikabelsten.
Deinen Vorschlag, etwaige "Beschäftigungssteuernachlässe" auf künftige Jahre weiterschieben zu können (die überschüssigen 1.000,-Euro also nicht ganz verfallen zu lassen - eine "Bonuszahlung" des Staates würde ich nicht ernstlich in Betracht ziehen) halte ich für SEHR GUT, vom Prinzip her. Ich kenne allerdings in diesem Zusammenhang die deutschen Steuergesetze zu wenig. Bei uns in Österreich wäre in diesem Fall zu beachten, dass sich zusammen mit den schon gegebenen Möglichkeiten für Verlustvorträge keine Manipulationsmöglichkeiten ergeben.

Die Konzepte von Merz und Solms sind mir als Österreicher nicht wirklich bekannt. Bei uns in Österreich wurde gerade die ganze Einkommensteuerberechnung unglaublich verkompliziert :rolleyes: . Ein echter Horror gegenüber früher. Sollte es diesbezüglich bei Euch Verbesserungsmöglichkeiten geben, kann ich es nur befürworten, etwas dagegen zu tun!

Denn ich bin immer sehr skeptisch gegenüber umständlichen Gesetzeskonstrukten, wo dann in den vielen Lücken der Karies der Korruption zu wuchern beginnt. Denn da kann ich Dir nur uneingeschränkt recht geben:



Halte ich aber für Problematisch da hierbei zu große Stellschrauben (Entlassung, Einstellung, Gewinn) für Unternehmer sind, um mehr vom Staat zu bekommen.
(Was fast jeder machen würde wenn er könnte :] )

Sei mir aber bitte nicht böse, wenn ich mich mit diesen Detailfragen, die nicht im Zentrum des Kaufkraftschöpfungsprinzips stehen, weniger auseinandersetze (Hab' einfach begrenzte Kapazitäten)

Noch etwas wichtiges zum Beispiel vorher: Zur besseren Anschaulichkeit habe ich fixe Pro-Kopf-Beträge angenommen, weil dies in der Praxis auch UNGEFÄHR so hinkommen würde.
Bei einer Umsetzung der Idee aber sollte auf alle Fälle (wie ich glaube schon in einem vorigen Posting erläutert zu haben), die Höhe der Sozialabgaben als Basis für den Steuernachlass herangezogen werden. Der Schönheitsfehler mit den 4.000,-Gewinn bei 5 Mitarbeitern wird dadurch aber nicht behoben.
Aber die ganze Sache wird dadurch nicht nur bürokratisch viel einfacher (man muss am Jahresende nicht berechnen, wieviele Tage, jemand beschäftigt war, Halbtagskräfte umrechnen, etc.), sondern auch viel gerechter, bzw. werden dadurch besserbezahlte Jobs stärker gefördert als schlechter bezahlte.
Gleichzeitig sind aber die Beträge nach obenhin gedeckelt (zumindest bei uns in Ö), sodass nicht etwa Manager sich einfach höhere Gehälter zahlen müssen, um Steuern zu sparen.
Eine reine Pro-Kopf-Regelung würde geringqualifizierte Jobs (400-Euro-Jobs) über Gebühr fördern und das halte ich nicht für sinnvoll. Zur Veranschaulichung und Vermittlung des Wirkmechanismus' an die Allgemeinheit eigenen sich aber fixe Beträge besser.

L.G. Blapp



PS: freue mich auf konstruktive Diskussionen zur Weiterentwicklung des Konzeptes :)
... kann ich nur vollinhaltlich beipflichten!!! :]

Blapp
10.04.2005, 12:02
Ich bin mir im Moment nur noch nicht sicher, ob es nicht im Grunde "nur" eine Steuersenkung ist, die auf Eure Situation optimiert ist :2faces:
Allerdings wäre das im Prinzip auch kein Fehler denke ich, denn Steuersenkungen sind ja eigentlich der Schlüssel zu mehr Wachstum.
@ Manfred_g

Danke zunächst für das Feedback.
Wenn Du Dir das System durchdenkst, wirst Du erkennen, dass es eigentlich völlig egal ist, ob es sich um einen Friseur handelt, oder sonst ein Unternehmen. Durch diese "Steuermechanik" ergibt sich einfach der Effekt, dass ein "Verlust" von 1.000,-Euro bei einer NEUEINSTELLUNG sich für den Unternehmer in einen NettoGEWINN von 500,- Euro verwandelt, während sich eine "Einsparung" von 1.000,- durch ENTLASSUNG eines Mitarbeiters in einen NettoVERLUST verwandelt. Für alle Unternehmer, die ausreichend Gewinne machen. Man kann sich dazu genauso einen Großkonzern vorstellen, der sich überlegt, eine ganze Abteilung mit 100 Leuten zuzusperren, die für sich genommen Verluste macht. Die beispielsweise Personalkosten von 2,5 Mio hat, aber nur 2,4 Mio an Erträgen erwirtschaftet. Im neuen System würde er es nicht tun :] , derzeit schon ;( .

Und noch etwas: Es geht nicht um eine reine Steuersenkung, sondern um eine Verschiebung! Im Idealfall sollten beim ersten Schritt der Umsetzung die Unternehmenssteuern im gesamten neutral bleiben. Sonst wird der Staatshaushalt zusehr belastet. Für solche, wo der Gewinn pro Mitarbeiter überdurchschnittlich ist, würden die Steuern im gleichen Ausmaß steigen, wie sie für jene sinken, die auf die Mitarbeiter bezogen nur bescheidene Gewinne erwirtschaften.

Blapp, Blapp


P.S. Skepsis find' ich gut. Vorwürfe, wie :2faces: sollten auf eine bessere Basis gestellt sein, da bin ich empfindlich!

Frey
10.04.2005, 14:03
@Blapp: Probleme (Detailfragen,Nebenfragen) können wir ja vielleicht gemeinsam hier lösen?!

Dankbar bin ich schonmal für die Vorlage dieses Konzeptes zur Diskussion!


Die Konzepte (voneinander unabhängig erstellt) von Herrn Merz und Herrn Solms sind eine starke Vereinfachung der Einkommensbesteuerung in Verbindung mit Subventionsabbau, die dafür aber den Einkommessteuersatz senken!

Als Anregung deswegen, weil ja Kapitalgesellschaften (AG, GmbH) die Körperschaftssteuer und Personengesellschaften (Einzelfirma, GbR, KG, OHG) Einkommenssteuern zahlen.
Desweiteren zahlen beide Gesellschaftsformen noch Gewerbesteuer(Steuern für die Gemeinden).


Zu den Überschüssen der "Beschäftigungssteuernachlässe" (wegen zu wenig Gewinn):
In Deutschland gibt es bei der Gewerbesteuer einen Verlustvortrag (zur Verrechnung mit zukünftigen Gewinnen), aber keine Verrechnung mit vergangenen Jahren.

Bei der Körperschaftssteuer (ich hoffe das ist richtig, müsste sonst nochmal nachschauen) gibt es einen Verlustvortrag und Verlustrücktrag mit Gewinnen vergangener Jahre (ist aber gedeckelt).


BEI der Berechnung der "Beschäftigungssteuernachlässe" die Sozialabgaben heranzuziehen ist richtig anstatt nur pro Kopf!
Nur muss man aufpassen das man die Grenzen richtig steckt da ja die Berufe unterschiedlich vergütet werden und es nunmal weniger gut bezahlte Berufe gibt, weil sie halt geringere Qualifikation voraussetzen. (was nicht heißen soll das diese Jobs weniger wichtig sind!!!)

DAS bedeutet das für bestimmte Berufsgruppen halt nicht so hohe Sozialabgaben anfallen, aber diese doch ein hohen Beschäftigungsanteil haben!
Die Löhne sind so hoch das man davon mehr oder weniger gut Leben kann, aber auf jedenfall nicht auf staatliche Unterstützung angewiesen ist!
Für bestimmte Leistungen bezaht der Endverbraucher halt nicht so viel!
Aber deswegen heist das ja nicht das die Unternehmen nicht versuchen viele Mitarbeiter einzustellen!
Auch diesen Unternehmen sollte ein gewisser Betrag an "Beschäftigungssteuernachlässe" angedacht werden!

WIE man sieht je mehr man darüber nachdenkt um so komplizierter kann es werden.

Im Grunde bin ich für einfache nachvollziehbare Konzepte aber natürlich auch für gerechte, für Unternehmen und Arbeitnehmer!

Versuche mir mal mehr Gedanken über dieses Problem zu machen und vielleicht Lösungsansätze zu liefern! :]

Blapp
12.04.2005, 18:59
Zur Sache:

1.) Detailfragen für das Konzept gibt es ganz, ganz wenige, die echte Relevanz haben. Probleme gibt es gar keine. :cool:

2.) Wenn Herr Merz und Herr Solms Konzepte haben, irgendetwas zu verbessern, dann sollen sie es tun. Schließlich sind sie Politiker und sollten ausreichend Einfluss und Gehör beim Volk haben. ;)
Die Förderung der Kaufkraftschöpfung kann völlig unabhängig davon umgesetzt werden - das ist ja einer ihrer Hauptvorteile.

3.) Die Förderung der Kaufkraftschöpfung soll EIN großes PROBLEM LÖSEN: Das der steigenden Massenarbeitslosigkeit. Andere Probleme, wie Aids, Naturkatastrophen oder zu komplizierte Steuersysteme kann sie nicht lösen, schon gar nicht, indem man das Förderungskonzept selbst VERKOMPLIZIERT. :rolleyes:
Andere Unternehmensformen kann man nach un nach einbinden. Und es steht jedem Unternehmer frei, sich in eine GmbH umzuwandeln. Auf alle Fälle wird kein Unternehmer irgendeiner Gesellschaftsform gegenüber dem jetztigen Zustand benachteiligt!

4.) Wie schon vorher erwähnt, ist es enorm WICHTIG, dass die FKKS sich NUR auf GEWINNsteuern auswirkt. "Überschüssige Beschäftigungssteuernachlässe" gibt es grundlegend bei jedem Betrieb, der Verluste macht, denn auch Verluste sind "zu wenig Gewinn". Es handelt sich nur um einen intuitiv empfundenen SCHÖNHEITsfehler, dass der Übergang von der "förderwirksamen" Gewinnzone zum nicht geförderten Verlustbereich ein wenig abrupt scheint. Für das Gesamtkonzept aber ist es völlig unbedeutend. :]
Die Anrechnung erworbener Nachlässe für ein Folgejahr habe ich schon vorher als denkbar und positiv deklariert. Sie ist aber keine zwingende Voraussetzung für das Funktionieren des Systems.

6.) Es ist ein durchaus erwünschter Effekt, dass schlecht bezahlte Jobs auch weniger gefördert werden als gut bezahlte. Das sollte man keinesfalls aus falschem Mitleid mit einzelnen Branchen verwässern. Sie werden ja gegenüber ihren direkten Mitbewerbern (also Branchenintern) nur insoweit unterschiedlich behandelt, als sie unterschiedliche Beschäftigungsgrade haben, und DAS IST ja GEWOLLT! :rolleyes:

7.) Das System schafft keinesfalls irgendwelche Ungerechtigkeiten, sondern im Gegenteil schafft es eine Verbesserung bei der Gerechtigkeit zwischen Kaufkraftschöpfern (Arbeitgebern) und Kaufkraftnutzern (Produzenten). :]

8.) Das System in seiner einfachsten Ausformung ist übersichtlich, nachvollziehbar und (unter Anbetracht der vielen "super, aber..." und dann Sendepause - auch hier in diesem Forum - aus meiner Sicht jedoch mit schwindender Hoffnung) politisch auch umsetzbar. Wenn man aus dem Drang heraus, damit gleich alle anderen anstehenden Probleme zu lösen, das Konzept zu sehr verkompliziert, ist dies das Ende der letzten Hoffnung, für das System und für unsere Gesellschaft. ;(


@ Frey:

Bitte verzeih' mir die etwas rüde Tonart, aber es war mir wichtig, die konkreten Punkte kurz und definitiv 'rüberzubringen, und den Nerv, das ganze höflich zu formulieren, ohne es allzusehr in die Länge zu ziehen hab' ich im Moment nicht. :)
Ich weiß, Deine Kritik ist nicht böse gemeint, sondern sie zeigt im Gegenteil genau, wie sehr Du Dich mit der Sache auseinandersetzt. Ich habe diesbezüglich einen großen Vorsprung, weil ich mich schon länger mit den Thesen von Elmar Cùs beschäftige. Ich hoffe daher, dass Du Dich von Deiner Begeisterung für diese Idee nicht abbringen lässt, das könnte ich mir nie verzeihen (und Dir natürlich auch nicht), denn es gibt bei Leibe schon ausreichend Ignoranten, die so festgefahren in ihren Denkmustern sind, dass sie TROTZ der unglaublichen SCHLICHTHEIT dieser Idee zu blind sind, um ihr unglaubliches POTENTIAL zu erkennen! :P

Blapp, Blapp
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"So ist es für viele zur Wahrheit geworden, dass es gegen die Massenarbeitslosigkeit kein Rezept gibt, und für viele ist es undenkbar, dass die Wirtschaftswissenschaftler und Politiker nicht nur wenig Ahnung, sondern keinen blassen Schimmer von der Funktionsweise unserer Volkswirtschaft haben.
Doch ersteres ist glücklicherweise ein großer Irrtum und Letzteres die traurige Realität." (Elmar Cùs)

Frey
12.04.2005, 21:11
@Blapp:

Kein Problem! "Es gibt keine Probleme, nur Lösungen!"

Du möchtest den Leuten das Grundkonzept nahe bringen.
Damit sich die Leute mit der Idee auseinandersetzen, nicht so Interessierte damit auch beschäftigen und erkennen das die Idee gut ist.

Verstehe ich gut! ;)


Ich würde sagen ich stehe hinter dem Konzept!
Nur glaube ich nicht das die Integration in ein bestehendes System ganz so leicht ist. :(
Aber das ist nicht weiter schlimm darum müßten sich eigentlich ganz andere ("Staatslenker") kümmern !


Du hast recht!
Für dein Anliegen, die "Förderung der Kaufkraftschöpfung" der Allgemeinheit näher zu bringen sind Detailfragen zuviel! :rolleyes:
Was eigentlich schade ist, denn aus so einer breit angelegten Disskusion, die andere Themen mit anreißen würde hätte man wahrscheinlich neue Ideen schöpfen können! :(

Das Potential ist sehr groß! :]
Deswegen werde ich mich mit dem Konzept weiter beschäftigen und auch mit Detailfragen Auseinandersetzen! :D


MfG Frey

Blapp
12.04.2005, 23:41
@Frey:

Find' ich toll, wie Du mit Kritik umgehen kannst! Da erkennt man echte Klasse! :]
Es ist ja nicht so, dass ich Kritik nicht akzeptieren will. Im Gegenteil bin ich sehr aufgeschlossen dafür. Mir geht nur langsam der Saft aus, während ich auch nur die Grundidee versuche einem breiteren Publikum zu vermitteln. :rolleyes:
Aber weil es die einzige Idee ist, die in mir tatsächlich so etwas wie Hoffnung schöpfen lässt, dass sich diesmal die Geschichte nicht unabdingbar wiederholt, habe ich so etwas wie ein "Sendungsbewusstsein" ?( entwickelt, sie zu verbreiten. So unwohl mir bei derartiger Terminologie auch wird und sosehr ich ideologische Prediger :2faces: hasse.
Bei so vielen anderen Thesen kann man über Details streiten, schon lange bevor das Wirkungsprinzip überhaupt erkennbar ist. Das ist unterhaltsam und hat auch den Vorteil, dass man nie wirklich Gefahr läuft, substanziellen Blödsinn zu quatschen :P .
Die Details über die wir beide hier diskutieren, sind im Vergleich zur Substanz, über die wir uns einig sind, in einer Sphäre, die bei Diskussionen über andere Vorschläge noch nicht einmal intuitiv wahrnehmbar ist (Ein bisschen Selbstbeweihräucherung muss ab und an mal sein). :cool:



Was eigentlich schade ist, denn aus so einer breit angelegten Disskusion, die andere Themen mit anreißen würde hätte man wahrscheinlich neue Ideen schöpfen können! :(

Zum Thema "Ideen schöpfen": Hey, da bin ich voll dabei! Nur keine Hemmungen, den Geist zu erweitern! Nur sollten Diskussionen über Ideen entsprechend strukturiert sein. Also: Neue Ideen, neue Threads! ;)

L. G. Blapp

... und gute Nacht :O

Blapp
14.04.2005, 19:30
@Frey:

Bitte private Nachrichten abrufen!

Danke, &

L.G. Blapp