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Vollständige Version anzeigen : Mindestlöhne



Kalmit
14.04.2005, 09:03
Ich bin etwas überrascht, dass dieses Thema von der SPD nun doch wieder verstärkt in Angriff genommen wird und die Union sogar diskussionsbereit und im Grunde einverstanden damit ist. Kann natürlich auch mit den kommenden Wahlen zu tun haben... das riecht doch sehr nach ein paar schnellen Wohltaten an die arbeitende Bevölkerung zur Beruhigung... dazu passt auch Münteferings Warnung vor dem "Kapital" - welches er und seine Partei in den letzten Jahren allerdings massiv unterstützt hat!

Wenn es in Deutschland wirklich Probleme durch die vielbeschworene "Globalisierung" gibt, dann ist es doch statt der Abwanderungsdrohungen von Großunternehmen viel eher der Zuzug von billigen Arbeitskräften aus Osteuropa! Ein Pole oder Ukrainer, der hier in Deutschland von 4-5 Euro die Stunde seine Familie zu Hause "fürstlich" versorgen kann, nimmt einem Arbeiter hier die Arbeit weg. Und der Unternehmer maximiert mit den niedrigen Lohnzahlungen seine Gewinne! Von den kriminellen Schleusermethoden, mit denen z. B. organisiert Osteuropäer von "Subunternehmern" in Massenunterkünfte gepfercht werden und weit unter Tarif in einem Schlachthof arbeiten müssen - was schon fast Sklaverei entspricht, rede ich erst gar nicht!

In vielen anderen Ländern gibt es auch Mindestlöhne (z. B. GB, LUX, FRA) - und sorgen dafür, dass die dortigen Arbeiter nicht in diesem Maße ausgebeutet oder von billigeren Arbeitskräften verdrängt werden - wie es in Deutschland der Fall ist! Es ist eine kleine Sicherung, dass Arbeitende mit ihrem monatlichen Einkommen wenigstens ein einigermaßen eigenständiges Leben führen können. Wer kann sich schon in Deutschland bei diesen Miet- und Lebenshaltungkosten von weniger als 4-5 Euro / Stunde sein Leben finanzieren?! Niemand!!!

Und wer jault nun gleich wieder laut auf?! Die altbekannten wirtschaftsnahen Institute wie DIW und ifo - und wie immer die Arbeitgeberverbände... sofort auch wieder mit dem fadenscheinigen Totschlagargument, dass solche Regelungen die Arbeitslosigkeit sogar steigern würden - ohne Begründung, es bleibt bei der Aussage! Das ist schlicht falsch und irreführend wie die Behauptungen über den Kündigungsschutz! Diese Ausbeuterbande fürchtet nur, dass dieser beliebten Masche ein Riegel vorgeschoben wird; dass die freie Marktwirtschaft ein wenig an Freiheiten einbüßen muss!

Prediger
14.04.2005, 20:10
Ich bin etwas überrascht, dass dieses Thema von der SPD nun doch wieder verstärkt in Angriff genommen wird und die Union sogar diskussionsbereit und im Grunde einverstanden damit ist. Kann natürlich auch mit den kommenden Wahlen zu tun haben... das riecht doch sehr nach ein paar schnellen Wohltaten an die arbeitende Bevölkerung zur Beruhigung... dazu passt auch Münteferings Warnung vor dem "Kapital" - welches er und seine Partei in den letzten Jahren allerdings massiv unterstützt hat!
Ich halte das auch nur für Scheinpropaganda: Opiums fürs Volk.

In Wirklichkeit wollen die das gar nicht.

Frage: In welcher Größenordnung bewegen sich deren Vorstellungen von Mindestlöhnen ?

Im Baugewerbe gibts das schobn und da sind's derzeit glaub ich 10,16 Euro.

Gruß vom Prediger

Roter Prolet
14.04.2005, 20:14
@ Kalmit

Verbal schien Münte in seiner Rede wirklich links zu sprechen, aber die Realität der Agenda 2010 zeigt eben, dass die SPD höchstens nur der Fussabtreter der Kapitalistenklasse ist.
Eben eine CDU-light.

Leyla
14.04.2005, 20:35
Ich bin für existenzsichernde Mindestlöhne - Betonung auf "existenzsichernd". Ein gesetzlicher Verlegenheits-Mindestlohn von knapp 5 Euro (Std.) würde nur dafür sorgen, dass alles, was nicht gegen das Gesetz verstößt, auch nicht mehr für sittenwidrig erachtet wird.

Außerdem stinkt es für mich nach verfrühtem Wahlkampfauftakt, dass ausgerechnet die SPD sich jetzt über die Macht der Wirtschaft beschwert.

Das einzige, was Münte damit beweist, ist eine gewaltige Chuzpe. Mit dieser Mentalität jammern auch Leute, die ihre Eltern umgebracht haben darüber, dass sie nun Vollwaisen sind.

Erst nickt seine Partei ein maßgeschneidertes Gesetz zur besseren Erpressbarkeit der arbeitenden Bevölkerung (Hartz IV) ab, und dann beklagt er öffentlich, dass die Wirtschaft zuviel Macht hat. Toll!

Prediger
14.04.2005, 20:41
Ich bin für existenzsichernde Mindestlöhne - Betonung auf "existenzsichernd". Ein gesetzlicher Verlegenheits-Mindestlohn von knapp 5 Euro (Std.) würde nur dafür sorgen, dass alles, was nicht gegen das Gesetz verstößt, auch nicht mehr für sittenwidrig erachtet wird.

Außerdem stinkt es für mich nach verfrühtem Wahlkampfauftakt, dass ausgerechnet die SPD sich jetzt über die Macht der Wirtschaft beschwert.

Das einzige, was Münte damit beweist, ist eine gewaltige Chuzpe. Mit dieser Mentalität jammern auch Leute, die ihre Eltern umgebracht haben darüber, dass sie nun Vollwaisen sind.

Erst nickt seine Partei ein maßgeschneidertes Gesetz zur besseren Erpressbarkeit der arbeitenden Bevölkerung (Hartz IV) ab, und dann beklagt er öffentlich, dass die Wirtschaft zuviel Macht hat. Toll!
Genau so sehe ich das auch.

Und als existenzsichernden Mindestlohn schlage ich 8 Euro pro Stunde vor.

Gruß vom Prediger

Prediger
14.04.2005, 21:33
Mindestlöhne bringen nichts als weiteren Arbeitsplatzabbau. Wenn die deutschen Schlachthöfe keine billigen polnischen Arbeitskräfte mehr bekommen, verlagern sie einfach ihren Standort in die polnisch besetzten Gebiete. Dann sind die Arbeitsplätze hier dauerhaft verschwunden.
Deshalb muß dieser grenzüberschreitende Arbeitskräftehandel unterbunden und Schutzzölle auf Produkte aus Billiglohnländern erhoben werden.

Stichwort: Raumorientierte Volkswirtschaft statt globalisierter Freihandel.



Wir müssen uns von dem Wahn verabschieden, in Deutschland könne jeder weiterhin leben wie ein König.
Von 8Euro/Stunde lebt niemand wie ein König.

Gruß vom Prediger

Frey
14.04.2005, 23:49
Nach meiner Ansicht werden Mindestlöhne Arbeitsplätze vernichten!

DENN
Sollte eine Leistung die von Arbeitnehmern erbracht wird nun durch einen Mindestlohn um z.B. 20% eurer werden!

DANN wird diese Leistung wahrscheinlich nicht mehr in dem Maße nachgefragt wie vor der Preissteigerung.

DA der Verbraucher entweder nicht mehr ausgeben möchte oder kann!
Der Nachfrager wird auf diese Leistung eventuell ganz verzichten oder sich in der Schattenwirtschaft bedienen!


Mindestlöhne sind keine Antwort auf die Probleme die Deutschland hat!


Außerdem werden Mindestlöhne in der Bauwirtschaft schon auf breiter Front umgangen!
In der Bauwirtschaft (besonders im Osten) hat schon eine Preisfindung eingesetzt die unter den Mindestlöhenen liegt!

FRAGT EUCH doch mal selbst ob ihr noch bestimmte Sachen kaufen würdet wenn die Preise um 10 bis 20% steigen!

Viele Arbeitnehmer verdienen deutlich über den Mindestlohn, diese würden Verzicht üben!

Arbeitnehmer bei denen der Lohn auf Mindestlohn ansteigt, werden (überwiegend) Ihre Arbeit oder andere Arbeit die durch Mindestlohn angehoben wurde nicht oder nur bedingt mehr nachfragen können!

DAS bedeutet Konsumverlust und damit Arbeitsplatzabbau!

Manfred_g
15.04.2005, 00:11
Mir gefällt dieses Lohndumping, daß da aus dem Osten über uns hereinbricht auch nicht.
Aber alle, die deswegen in eine Depression zu fallen drohen, sollten wissen, daß sich das eigentliche Problem der Dumpinglöhne für Deutschland in der Gesamtheit gesehen durchaus in Grenzen hält. Es verursacht "nur" einige sehr unbillige Härten in (vielen) Einzelfällen, nämlich wenn z.B. eine deutsche Fließenlegerfirma "Meisterbetrieb" zumachen muß, nur weil er von Polen unterboten wird, deren Qualifikation darin besteht, die Gebrauchsanweisung der Fliesenschneidemaschine aus dem Baumarkt gelesen zu haben.
Gut, das war polemisch ;)
Es ist aber auch so, daß diese Leute eben häufig zum großen Teil gar nicht so minderqualifiziert sind und nur bürokratiefreier und abgaben-entlastet arbeiten können. Sie stellen uns also teilweise auch hochwertige Arbeit zur Verfügung, für weitaus weniger Geld. So mancher möchtegern Hausherr, der sein Vorhaben (z.B. wegen der Diskussion der Streichung der Eigenheimzulage) schon vergessen wollte, kann wieder hoffen, wenn ein Dachstuhl nicht mehr mit 15000 Euro zu Buche schlägt, sondern nur noch mit der Hälfte.
Es ist also vieles recht zweischneidig.

Skorpion968
15.04.2005, 07:59
Ich bin etwas überrascht, dass dieses Thema von der SPD nun doch wieder verstärkt in Angriff genommen wird und die Union sogar diskussionsbereit und im Grunde einverstanden damit ist. Kann natürlich auch mit den kommenden Wahlen zu tun haben... das riecht doch sehr nach ein paar schnellen Wohltaten an die arbeitende Bevölkerung zur Beruhigung... dazu passt auch Münteferings Warnung vor dem "Kapital" - welches er und seine Partei in den letzten Jahren allerdings massiv unterstützt hat!


Glaub mir, das ist der reine Wahlkampf! Kurz vor der NRW-Wahl geht den Parteien der Mitte und hier insbesondere der SPD der Arsch langsam auf Grundeis. Verlogene Wahlkampfparolen, um die SPD-Wähler des linken Flügels noch rechtzeitig zur "richtigen" Stimmabgabe zu motivieren. Das ist so beschissen durchsichtig, dass mir das Kotzen kommt!

Ich hoffe nur inständig, dass breite Teile der Bevölkerung inzwischen so wachsam sind, dass sie auf diese "Hütchenspieler-Tricks" nicht reinfallen.

Skorpion968
15.04.2005, 08:01
Innerhalb der EU sind Schutzzölle unmöglich.

Wer sagt das?

Kalmit
15.04.2005, 08:06
@Skorpion968: Sehe ich ja im Grunde genauso... es ist schon Zynismus, wenn sich Müntefering dann noch hinstellt und über's Kapital schimpft, dass seine Partei in den letzten Jahren massiv gefördert hat und selbst beim "Jobgipfel" letztens nochmal steuerlich entlasten will...

Ich befürchte aber, dass das bei vielen verzweifelten SPD-Wählern das schon reicht, um sie wieder an die Urnen zu treiben. Da reicht ja schon Anti-Kriegshetze und ein Hochwasser... :rolleyes: Und viele wollen ja gar keine Alternativen, wie ich im WASG-Thread im Parteienforum lesen muss...

Skorpion968
15.04.2005, 08:13
Nach meiner Ansicht werden Mindestlöhne Arbeitsplätze vernichten!

DENN
Sollte eine Leistung die von Arbeitnehmern erbracht wird nun durch einen Mindestlohn um z.B. 20% eurer werden!

DANN wird diese Leistung wahrscheinlich nicht mehr in dem Maße nachgefragt wie vor der Preissteigerung.

DA der Verbraucher entweder nicht mehr ausgeben möchte oder kann!
Der Nachfrager wird auf diese Leistung eventuell ganz verzichten oder sich in der Schattenwirtschaft bedienen!


Wenn das Lohn-Dumping immer weitere Kreise zieht, dann wird die Nachfrage zwangsläufig gegen Null gehen.

Also ist die Lohnsteigerung (Mindestlohn) der EINZIGE Weg zur Kaufkrafterhöhung. Es ist ein NOTWENDIGER aber noch kein HINREICHENDER Schritt. Die Lohnerhöhung kann natürlich nicht alleine durch eine Preissteigerung gegenfinanziert werden. Vielmehr muss gleichzeitig der Kapitalabzug durch (Groß-)Unternehmer begrenzt werden.

Dann werden ein paar Schuhe draus.

Skorpion968
15.04.2005, 08:30
@Skorpion968: Sehe ich ja im Grunde genauso... es ist schon Zynismus, wenn sich Müntefering dann noch hinstellt und über's Kapital schimpft, dass seine Partei in den letzten Jahren massiv gefördert hat und selbst beim "Jobgipfel" letztens nochmal steuerlich entlasten will...

Ich befürchte aber, dass das bei vielen verzweifelten SPD-Wählern das schon reicht, um sie wieder an die Urnen zu treiben. Da reicht ja schon Anti-Kriegshetze und ein Hochwasser... :rolleyes: Und viele wollen ja gar keine Alternativen, wie ich im WASG-Thread im Parteienforum lesen muss...

Der Müntefering ist innerhalb seiner Partei der Größte unter den "Schwafelköpfen" und "Wendehälsen". Der labert dir ein riesen Kotelett ans Knie und entblödet sich nicht seine eigenen Argumente innerhalb weniger Tage mehrfach selbst zu widerlegen.

Amüsant finde ich aktuell lediglich eines: dass er mit seinen jetzigen Parolen schon wieder mächtigen Gegenwind von Arbeitgeber-Seite (Hundt) bekommt. Das ist die pure Hilflosigkeit.

Ich bin da in Bezug auf die Wahl etwas optimistischer als du. Kann mir einfach nicht vorstellen, dass diese durchsichtige Taktik der SPD genug Wähler bringen wird. Dazu liegt die Partei inzwischen zu tief mit dem Gesicht im Dreck!

Hoffe nur, dass ich da meine Mitbürgerinnen und Mitbürger nicht doch überschätze!

Lord Solar Plexus
15.04.2005, 10:43
Und wer jault nun gleich wieder laut auf?! Die altbekannten wirtschaftsnahen Institute wie DIW und ifo - und wie immer die Arbeitgeberverbände... sofort auch wieder mit dem fadenscheinigen Totschlagargument, dass solche Regelungen die Arbeitslosigkeit sogar steigern würden - ohne Begründung, es bleibt bei der Aussage!


Da hast Du aber schlecht aufgepasst oder zu früh umgeschaltet.



Erst nickt seine Partei ein maßgeschneidertes Gesetz zur besseren Erpressbarkeit der arbeitenden Bevölkerung (Hartz IV) ab, und dann beklagt er öffentlich, dass die Wirtschaft zuviel Macht hat. Toll!

Verständnisfrage: Womit wird die arbeitende Bevölkerung erpresst? Mit der Tatsache, dass Arbeit besser ist als Arbeitslosigkeit?



Stichwort: Raumorientierte Volkswirtschaft statt globalisierter Freihandel.


Sicher doch, lass uns den Handel abschaffen und davon profitieren.


Glaub mir, das ist der reine Wahlkampf! Kurz vor der NRW-Wahl geht den Parteien der Mitte und hier insbesondere der SPD der Arsch langsam auf Grundeis. Verlogene Wahlkampfparolen, um die SPD-Wähler des linken Flügels noch rechtzeitig zur "richtigen" Stimmabgabe zu motivieren. Das ist so beschissen durchsichtig, dass mir das Kotzen kommt!


Dein Vorschlag? Die NPD-Spinner wählen, weil sie kurz vor der Wahl keinen Wahlkampf machen?



Also ist die Lohnsteigerung (Mindestlohn) der EINZIGE Weg zur Kaufkrafterhöhung. Es ist ein NOTWENDIGER aber noch kein HINREICHENDER Schritt.


Dem kann ich nur zustimmen, wenn Du Dich auf Polen beziehst. Sobald die eine ähnliche Lohnstruktur haben, erledigt sich das Problem.



Die Lohnerhöhung kann natürlich nicht alleine durch eine Preissteigerung gegenfinanziert werden. Vielmehr muss gleichzeitig der Kapitalabzug durch (Groß-)Unternehmer begrenzt werden.


Lohnerhöhung bei gleichzeitiger Preissteigerung bedeutet, dass alles beim Alten bleibt. Vielleicht steigt die Inflationsrate.

Kapitalentzug bedeutet Arbeitsplatzvernichtung. Dann fließt das Kapital halt um Deutschland herum. Basel II ist das beste Beispiel: Nimm dem Mittelstand die Gelder und er schnappt nach Luft.

Kalmit
15.04.2005, 15:03
@Modena: Das Schengener Abkommen regelt in erster Linie den kontrollfreien Grenzübergang von Personen und Gütern in andere EU-Länder und die Aufenthaltsdauer von Personen - und überhaupt nicht den Warenfluss oder die bezollung oder nichtbezollung von Wirtschaftsgütern...

Leyla
15.04.2005, 15:44
Verständnisfrage: Womit wird die arbeitende Bevölkerung erpresst? Mit der Tatsache, dass Arbeit besser ist als Arbeitslosigkeit?Die Angst vor Arbeitslosigkeit wird durch Hartz IV erheblich gesteigert und ausgenutzt, um Druck auf diejenigen auszuüben, die noch Arbeit haben.

Stell dir vor, Du bist Mitte 40 und hast dir eine Eigentumswohung vom Lohn abgespart, die Du nicht behalten darfst, wenn Du nach einem Jahr Arbeitslosigkeit ALG II beantragen musst. Du wirst gezwungen, deine private Altersversorgung aufzuessen, bevor Du Anspruch auf ALG II hast. Aber auch dann kannst Du jederzeit zu einem 1-Euro-Job mit einem Anfahrtsweg von zwei Stunden abkommandiert werden.

Um eine solche Situation zu vermeiden, lässt Du dir am Arbeitsplatz schon einiges gefallen.

trib996
15.04.2005, 15:46
Ich bin für Mindestlöhne .

Gibt es doch in vielen Ländern Europas , warum nicht auch bei uns ?

Sonst ist alles immer so toll immer Ausland.

Kalmit
15.04.2005, 16:16
Zu den Schutzzöllen: weiß ich ehrlich gesagt nicht, mach ich mich aber noch schlau, vielleicht weiß auch Skorpion968 genaueres... zu Schengen: ich wollte dich nur mal so schön oberlehrerhaft zurechtweisen, wie das obwohlschon immer mit mir macht... :D

Zum Rest: neoliberales Geschwafel... "noch mehr Arbeitsplätze vernichten", "Ein einfacher Arbeitslplatz rentiert sich nicht mehr"... :rolleyes: Gestern Abend Monitor in der ARD gesehen?! Und hör gerade du doch auch mal bitte auf, die Arbeitslosigkeit als Begründung für deine Theorien zu benutzen! Dich interessiert doch das Problem überhaupt nicht, du willst nur, dass es dir gutgeht - der Rest ist dir doch egal - ob wir Vollbeschäftigung oder 8 Mio. Arbeitslose haben... :rolleyes:

trib996
15.04.2005, 16:24
Ich habe keine Lust , meinen Kompletten Lohn für Miete , Wasser , Gas und Strom und... auszugeben .

Arbeit muß sich lohnen .

Die Gewinne der deutschen "Eliteunternehmen " sagen mir , da ist mehr drinn .

Mehr Lohn her !

Basta.

trib996
15.04.2005, 16:29
Weil ich sonst den Roboter zerstöre.

HartzIV-frusty_mitJobS11
15.04.2005, 17:16
Ich bin für existenzsichernde Mindestlöhne - Betonung auf "existenzsichernd". Ein gesetzlicher Verlegenheits-Mindestlohn von knapp 5 Euro (Std.) würde nur dafür sorgen, dass alles, was nicht gegen das Gesetz verstößt, auch nicht mehr für sittenwidrig erachtet wird.

Außerdem stinkt es für mich nach verfrühtem Wahlkampfauftakt, dass ausgerechnet die SPD sich jetzt über die Macht der Wirtschaft beschwert.

Das einzige, was Münte damit beweist, ist eine gewaltige Chuzpe. Mit dieser Mentalität jammern auch Leute, die ihre Eltern umgebracht haben darüber, dass sie nun Vollwaisen sind.

Erst nickt seine Partei ein maßgeschneidertes Gesetz zur besseren Erpressbarkeit der arbeitenden Bevölkerung (Hartz IV) ab, und dann beklagt er öffentlich, dass die Wirtschaft zuviel Macht hat. Toll!

Auch ein Widerspruch in sich
ein Mindestlohn ( es gibt ja Tarifverträge, die wohl dann für die Mindestlöhne herhalten...und nicht wie im Bau Pauschal die 10 € etwas...) und HartzIV, das eben jenen GARANTIELOHN um volle 30 % Unterschreitet...

Ja was denn nun ?

Skorpion968
17.04.2005, 07:56
Deswegen dagte ich auch »Abkommen wie«. Willst du jetzt etwa bestreiten, daß Schutzzölle im Binnenmarkt der EU verboten sind? :rolleyes:

Der Binnenmarkt innerhalb der EU ist lange nicht so beschränkt, wie du das hier darstellst. Denk z.B. mal an Zigaretten, deren Einfuhr aus Billigländern in Deutschland schwachsinnigerweise noch immer verzollt (versteuert) werden muss. Hier handelt es sich um eine Verbrauchssteuer, die vom Konsumenten zu zahlen ist.

Logischerweise könnte man genausogut Zölle bzw. Steuern für inländische Unternehmer einführen, die ihre Waren im Ausland produzieren und in Deutschland verkaufen wollen. Dem steht kein EU-Gesetz entgegen.

Da kommt wahrscheinlich als nächstes Argument von neoliberaler Seite, dass Unternehmer diese Steuern auf den Verbraucher umschlagen würden. Aber dann müssten sie sich halt damit abfinden, dass für sie auf dem deutschen Absatzmarkt kaum noch ein Euro zu machen ist.

Dann erst recht hätten nämlich Unternehmer, die im Inland produzieren und heute noch von Großkonzernen vom Markt gefegt werden, endlich die Chance Konkurrenz aufzubauen und sich inländische Marktanteile zu sichern.

Aber auf diesen einfachen Gedanken scheint von Seiten der politischen Entscheidungsträger schlichtweg niemand kommen zu wollen.

Skorpion968
17.04.2005, 07:59
Warum sollte man dir Lohn zahlen, wenn die Tätigkeiten, zu denen du in der Lage bist, von einem Roboter billiger verrichtet werden können?

Das ist doch nun wirklich ganz einfach!

Weil Roboter deine Produkte oder Dienstleistungen nicht abnehmen bzw. konsumieren werden! :))

Pluto
17.04.2005, 08:23
Das ist doch nun wirklich ganz einfach!

Weil Roboter deine Produkte oder Dienstleistungen nicht abnehmen bzw. konsumieren werden! :))
Andererseits muss der Roboter auch nicht bezahlt werden. Seinen Lohn könnte man also einem Arbeitslosen geben, der dann in den Supermarkt läuft und einkauft.


Weil ich sonst den Roboter zerstöre.
:lol:
Vielleicht erkennt er dich auch als potenzielle Gefahr und zerstört dich vorher. Höhö.

mggelheimer
17.04.2005, 11:04
Andererseits muss der Roboter auch nicht bezahlt werden.

Warum? Gibt es irgendwo den Heiligen Samariter der Industrieroboter verschenkt??? Einem Roboter mag man keinen Lohn im althergebrachten sinne zahlen müssen, doch müssen die Menschen Bezahlt werden die diesen Roboter produzieren.

trib996
17.04.2005, 13:47
Nö.
Da arbeiten dann ja uch nur noch Roboter .

trib996
17.04.2005, 14:43
Sicher. Aber deren Besitzer haben Kohle ohne Ende.

Nein , die heizen mit Gas . :rolleyes:

lupus_maximus
17.04.2005, 15:12
Sicher. Aber deren Besitzer haben Kohle ohne Ende.
Genau, derer Unternehmer müssen ja auch nicht die ganze Welt finanzieren, deshalb bleiben bei denen auch noch Kohlen übrig!

Pluto
17.04.2005, 15:23
Warum? Gibt es irgendwo den Heiligen Samariter der Industrieroboter verschenkt??? Einem Roboter mag man keinen Lohn im althergebrachten sinne zahlen müssen, doch müssen die Menschen Bezahlt werden die diesen Roboter produzieren.
Ein Roboter ist insgesamt billiger als ein Mensch. Pasta :D

trib996
17.04.2005, 15:27
Wenn er aber mit Windows läuft ,ist er ja laufend kaputt und muß repariert werden .
Dann ist er wider nicht so billig .

Manfred_g
17.04.2005, 15:36
Zu den Schutzzöllen: weiß ich ehrlich gesagt nicht, mach ich mich aber noch schlau, vielleicht weiß auch Skorpion968 genaueres... zu Schengen: ich wollte dich nur mal so schön oberlehrerhaft zurechtweisen, wie das obwohlschon immer mit mir macht... :D

Zum Rest: neoliberales Geschwafel... "noch mehr Arbeitsplätze vernichten", "Ein einfacher Arbeitslplatz rentiert sich nicht mehr"... :rolleyes: Gestern Abend Monitor in der ARD gesehen?! Und hör gerade du doch auch mal bitte auf, die Arbeitslosigkeit als Begründung für deine Theorien zu benutzen! Dich interessiert doch das Problem überhaupt nicht, du willst nur, dass es dir gutgeht - der Rest ist dir doch egal - ob wir Vollbeschäftigung oder 8 Mio. Arbeitslose haben... :rolleyes:

Manfred_g
17.04.2005, 15:42
Schutzzölle innerhalb der EU kannst Du definitiv vergessen. Der Abbau von Schutzzöllen ist ja DAS vorrangige Ziel einer jeden Freihandelszone und allem was darauf aufbaut. Wenn der Handel mit Tabakwaren und Spirituosen immer noch nicht beliebig grenzüberschreitend auch innerhalb der EU erfolgen darf, dann liegt das nicht an Zöllen, sondern an unterschiedlichen Steuern.
Zölle aber sind Abgaben, die zum Schutze der heimischen Wirtschaft erhoben werden und sie sind innerhalb der EU längst abgeschafft worden.

Pluto
17.04.2005, 15:54
Wenn er aber mit Windows läuft ,ist er ja laufend kaputt und muß repariert werden .
Dann ist er wider nicht so billig .
:)) Auch wieder wahr.

Prediger
17.04.2005, 17:27
Schutzzölle innerhalb der EU kannst Du definitiv vergessen. ...
Zölle aber sind Abgaben, die zum Schutze der heimischen Wirtschaft erhoben werden und sie sind innerhalb der EU längst abgeschafft worden.
Habt Ihr keinen Kopf zum Denken ?

Die EU in der heutigen Form ruiniert unsere wirtschaftliche Zukunft.
Desghalb muss diese EU reformiert oder verlassen werden.

Ist doch logisch. Ihr aber ergeht Euch in Fatalismus: "Da kann man nichts machen, das bestimmt die EU so."

Die heutige EU gibt es auch erst seit 1992, also alles andere als "längst".

Gruß vom Prediger

Manfred_g
17.04.2005, 17:36
Habt Ihr keinen Kopf zum Denken ?

Die EU in der heutigen Form ruiniert unsere wirtschaftliche Zukunft.
Desghalb muss diese EU reformiert oder verlassen werden.

Ist doch logisch. Ihr aber ergeht Euch in Fatalismus: "Da kann man nichts machen, das bestimmt die EU so."

Die heutige EU gibt es auch erst seit 1992, also alles andere als "längst".

Gruß vom Prediger

Predig' kein Blech! Ich hab lediglich die Faktenlage geschildert. :cool:

Skorpion968
18.04.2005, 06:17
Hier irrst du zwar, weil die von dir angeführten Tabaksteuern unter Gesundheitsrecht fallen.

Aber verstehe ich dich dahingegend richtig, daß du nichts gegen drastische Preiserhöhungen hat, um un- oder unterqualifizierte Zeitgenossen in Lohn und Brot zu bringen?

Ist doch völlig irrelevant, ob die Steuern in den Gesundheitsbereich fallen oder sonstwohin. Mein Beispiel zeigt deutlich, dass Steuern und auch Zölle nach wie vor durch kein EU-Gesetz grundsätzlich abgeschafft sind.

Nein! Da verstehst du mich (wohl willentlich) falsch. Ich habe doch schon ausgeführt, dass Steuern auf ausländische Produktionen inländischer Unternehmer nicht durch Preiserhöhungen aufgefangen werden. Es wird dadurch vielmehr die Möglichkeit entstehen, dass sich Unternehmer, die im Inland Arbeitskräfte beschäftigen und ihre Waren hier produzieren, auf dem inländischen Markt mit niedrigen (nicht durch Steuern belasteten) Preisen etablieren können. Es handelt sich auch nicht lediglich um un- und unterqualifizierte Zeitgenossen. In Deutschland stehen viele hochqualifizierte Arbeitskräfte auf der Strasse.

Skorpion968
18.04.2005, 06:33
Na und? Irgendwen finde ich schon, der kauft. Dann eben im Ausland.

Du willst die Grundsätze der Volkswirtschaft scheinbar nicht verstehen und ziehst dich stumpf auf deine betriebswirtschaftliche Sichtweise zurück.

Das wird kurzzeitig, aber nicht dauerhaft funktionieren, weil sich im Zuge der "Globalisierung" zwangsläufig die Arbeitsmarkt- und Absatzmarktmechanismen auf der ganzen Welt angleichen werden.

Es ist doch gar nicht so schwierig! Wenn du in Deutschland keinen Markt mehr findest, verlagerst du die Produktion ins Ausland und suchst dort deine Abnehmer. Auf kurz oder lang wirst du aber auch dort immer billiger produzieren wollen, auch dort Arbeitnehmer entlassen (und glaub mir, unqualifizierte Zeitgenossen findest du auch dort zuhauf!) den Arbeitsmarkt zerstören und die Kaufkrauft schwächen helfen. Und irgendwann musst du dann wohl auf dem Mond nach Abnehmern suchen.

Du magst recht haben, dass diese unsoziale und egoistische Strategie für die Dauer deiner restlichen Lebensspanne noch funktionieren könnte. Doch deinen Nachfolge-Generationen hinterlässt du damit einen weltwirtschaftlichen Scherbenhaufen. Aber so wie ich dich bisher verstanden habe, wird dir das vermutlich einige Lichtjahre am Arsch vorbei gehen!

Skorpion968
18.04.2005, 06:45
Schutzzölle innerhalb der EU kannst Du definitiv vergessen. Der Abbau von Schutzzöllen ist ja DAS vorrangige Ziel einer jeden Freihandelszone und allem was darauf aufbaut. Wenn der Handel mit Tabakwaren und Spirituosen immer noch nicht beliebig grenzüberschreitend auch innerhalb der EU erfolgen darf, dann liegt das nicht an Zöllen, sondern an unterschiedlichen Steuern.
Zölle aber sind Abgaben, die zum Schutze der heimischen Wirtschaft erhoben werden und sie sind innerhalb der EU längst abgeschafft worden.

Wenn ich mit meinen polnischen Zigaretten nach Deutschland zurückkehre, dann habe ich sie zu verzollen. Punkt.

Es ist auch völlig wurscht, ob du die Abgaben nun Zölle oder Steuern nennst. Fest steht jedenfalls, dass diese angebliche Freihandelszone de facto längst keine Freihandelszone ist, was auch weiterhin durch staatliche und unternehmerische Interessen untergraben werden wird.

Nur treffen diese Beschränkungen der Freihandelszone bisher nur den Verbraucher. Oh Wunder!

Es gibt zumindest kein EU-Gesetz, was eine Besteuerung der im Ausland produzierten und wieder eingeführten Waren inländischer Unternehmer grundsätzlich verbieten würde.

Skorpion968
19.04.2005, 06:49
Was genau verlangst du? Gesetzlich festgelegte Mindestpreise für Handys aus Korea, damit die deutschen Modelle am Markt eine Chance haben?

Ich verlange gar nichts! Ich mache hier nur auf drastische Missstände aufmerksam und schlage Lösungsalternativen vor.

Natürlich kann man in der EU bzw. in der globalisierten Wirtschaft nicht einfach wieder alle Grenzen dichtmachen. Diese Prozesse werden sich leider nicht mehr umkehren lassen.

Dennoch kann man bestimmte Sachverhalte herausgreifen und positiv verändern. Dazu zählt z.B. die Tatsache, dass inländische Unternehmen Auslandsverlagerungen nach deutschem Steuerrecht geltend machen können. Um den deutschen Arbeits- und Absatzmarkt wieder zu regulieren, halte ich es darüber hinaus für sinnvoll, wenn im Ausland produzierte und wieder eingeführte Waren mit einer Steuer belegt werden.

Skorpion968
19.04.2005, 07:08
Nicht mehr lange. Polen ist ja gerade erst beigetreten, auf manchen Gebieten gelten noch Übergangsfristen. Meine Zigarren aus Holland und meinen Wein aus Spanien muß ich jedenfalls nicht verzollen, ebensowenig wie du den Billigsprit aus Polen, den du hinter der Demarkationslinie tankst.

Das hat mit der Beitrittsdauer leider überhaupt nichts zu tun, da es bei Einfuhren von Zigaretten aus Spanien oder Portugal nicht anders ist.

Im Zuge der EU hat sich vor zwei Jahren ein reger Internet-Handel entwickelt, wo deutsche Verbraucher sogar in der Folge einer "Rechtslücke" eine Stange/Person/Monat aus Spanien oder Portugal steuerfrei einführen durften. Dennoch wurden diese übers Internet veranlassten Lieferungen vom Zoll immer wieder abgefangen und zu Unrecht deklariert. In der Regel wurden diese Lieferungen einfach konfisziert und der Verbraucher erhielt das per Vorkasse überwiesene Geld nicht zurück. In vielen Fällen wurden Verbraucher dort sogar zu Unrecht der Steuerhinterziehung angeklagt.

Im Januar 2004 wurde diese "Rechtslücke" schließlich gesetzlich wieder geschlossen. Seither ist es per Gesetz strafbar Zigaretten zollfrei aus anderen EU-Ländern einzuführen. Soviel zu dem Märchen der Freihandelszone.

Bei den Richtlinien für Wein, Zigarren und Sprit kenne ich mich weniger gut aus. Dennoch zeigt das Beispiel des EU-Zigaretten-Handels eindeutig, dass weder Zölle abgeschafft sind noch ein freier Warenhandel konsequent verwirklicht ist.

Im Fall der Tabaksteuer ist der deutsche Staat einfach hochgradig auf diese Einnahmen angewiesen. Da zählt dann plötzlich der "freie EU-Handel" nicht mehr, weil dort willfährig nach eigenen Interessen abgewogen wird. Genausogut wäre diese willkürliche Handhabung aber logischerweise auch in anderen Bereichen nach wie vor möglich.

Skorpion968
19.04.2005, 07:17
Durchaus nicht. Die Einkommen werden sich weltweit einpendeln. Wir müssen und nur von dem Gedanken verabschieden, daß eine ganze Reihe von Menschen in Deutschland einen Wohlstand genießen können, den sie nicht selbst erarbeitet haben, sondern den ihre Mitmenschen finanzieren.

Ich stimme dir absolut zu, dass die Ausnutzung des Sozialstaates durch schlichtes Schmarotzertum gnadenlos verfolgt und verhindert werden muss.

Wie gesagt: m.E. handelt es sich hier aber um eine kleine Minderheit. Die meisten Arbeitslosen wollen und können arbeiten. Und mit denen müssen sich die Unternehmer ihren Gewinn in einem fairen Verhältnis teilen, um den eigenen Absatzmarkt nicht nachhaltig zu beschädigen. Sowohl auf nationaler als auch auf globaler Ebene.

Kalmit
19.04.2005, 18:19
"marktgerechte Preise"... ARGH!!! Éin Lohn und Gehalt ist kein "Preis", es ist in vielen pure Existenzsicherung, Lebensqualität. Wenn ich arbeite, will ich davon leben können - und nicht trotzdem hungern...

Dann gefällt dir die hohe Arbeitslosigkeit ja, weil du und Unternehmen davon profitieren, weil sie Löhne drücken können und so Menschen erpressen - und geb es doch endlich zu! Nennen wir das Kind doch beim Namen - du willst Sklaverei!!!

Manfred_g
19.04.2005, 18:22
Mindestlöhne sind wieder mal ein staalicher Eingriff mit insgesamt negativen Folgen für die Gesamtwirtschaft wie ich denke.

Kalmit
19.04.2005, 18:28
Negative Folgen für die Gesamtwirtschaft haben Sie eben nicht... Sie haben negative Folgen für die Riesen-Gewinne von Unternehmen (oder Ausbeutern), die Deutsche Arbeitnehmer mit ihren eh schon niedrigen Löhnen rauswerfen und sich billige Arbeitskräfte im Ausland suchen - um sie hier für einen Hungerlohn weit unter Tarif arbeiten zu lassen!

Aber klar - jede noch so kleine positive Sache für die Menschen als negativ umdeuten - dass könnt ihr neoliberalen ja am besten! Mal gespannt, wann die Behauptung kommt, dass arbeiten ohne Lohn der ultimative Wachstumsgarant wäre...

Kalmit
19.04.2005, 18:36
Aha - mehr arbeiten, also 16h-Tag?! Hatten wir ja mal früher im Bergbau... und ne besser bezahlte Tätigkeit - wenn aber keiner dir Arbeit anbietet?! Tur mir leid, du lebst scheinbar in einer anderen Welt als ich... Ich hoffe inständig, dass du mal richtig sozial abstürzt, dass keiner mehr für deine "Arbeit" (so lange, wie du hier im Forum rumsurfst kannst du nicht wirklich viel arbeiten) noch Geld ausgeben will...

Kalmit
19.04.2005, 19:00
Du bist echt der Oberhammer... :lol: Leb weiter in deiner Traumwelt, die wird hoffentlich schon bald zusammenbrechen wie ein Kartenhaus...

Kalmit
03.05.2005, 09:20
Ein lesenswerter Artikel zum Thema in der FR:

http://www.fr-aktuell.de/ressorts/nachrichten_und_politik/dokumentation/?cnt=663652&cnt_page=1

Helmuth
05.05.2005, 10:45
Die Arbeit machen die Ausländer hier und im Ausland,gezahlt wird hier für die Arbeitslosen,dh fürs Nichtstun.Das ist so weil die Löhne hier zu hoch sind,trotzdem wird jetzt wieder gestreikt.Ausserdem wird selbstverständlich rationalisiert.
So einfach ist das!

Kalmit
21.03.2006, 14:50
Die neoliberalen "Musterknaben" auf der Insel erhöhen ihren Mindestlohn: http://www.netzeitung.de/arbeitundberuf/388031.html

Jodlerkönig
21.03.2006, 16:39
Mindestlohn ist bullshit! ist er zu niedrig, nützt er nix, ist er zu hoch, wandern die arbeitsplätze eben ins ausland. fertig.

alles was sich aus dem mindeslohn ergibt, ist wieder ein riesiger bürokratischer aufwand, der den ertrag(sofern man überhaupt von ertrag sprechen kann) bei weitem übersteigt und am ende als fehlschuss in die geschichtsbücher eingeht.

deutschland ----> bürokratieland -----> armenland in spe--->ist es nicht schön^^

Eisbrecher
21.03.2006, 17:04
http://www.fee.org/pdf/books/Economics_in_one_lesson.pdf

-> Man lese dort Kapitel 18: "Minimum Wage Laws"

Redwing
21.03.2006, 20:03
@ Kalmit

Verbal schien Münte in seiner Rede wirklich links zu sprechen, aber die Realität der Agenda 2010 zeigt eben, dass die SPD höchstens nur der Fussabtreter der Kapitalistenklasse ist.
Eben eine CDU-light.



Ich bin für existenzsichernde Mindestlöhne - Betonung auf "existenzsichernd". Ein gesetzlicher Verlegenheits-Mindestlohn von knapp 5 Euro (Std.) würde nur dafür sorgen, dass alles, was nicht gegen das Gesetz verstößt, auch nicht mehr für sittenwidrig erachtet wird.

Außerdem stinkt es für mich nach verfrühtem Wahlkampfauftakt, dass ausgerechnet die SPD sich jetzt über die Macht der Wirtschaft beschwert.

Das einzige, was Münte damit beweist, ist eine gewaltige Chuzpe. Mit dieser Mentalität jammern auch Leute, die ihre Eltern umgebracht haben darüber, dass sie nun Vollwaisen sind.

Erst nickt seine Partei ein maßgeschneidertes Gesetz zur besseren Erpressbarkeit der arbeitenden Bevölkerung (Hartz IV) ab, und dann beklagt er öffentlich, dass die Wirtschaft zuviel Macht hat. Toll!

Wahrheit in Reinkultur!

Dem brauche ich nichts mehr hinzuzufügen. :)

Gott-Los
21.03.2006, 20:09
Letztendlich wären von Mindestlohnforderungen eher die Geringqualifizierten betroffen. Von daher finde ich das Kombi-Lohn-Modell ganz ansprechend. Zumindest für kleine und mittelständische Unternehmen sollte das eingeführt werden.
In jedem Fall muss ein Mindestlohn da sein, gute Arbeit soll gut bezahlt werden.

StH
22.03.2006, 11:29
Gehen wir einmal von einem Mindestlohn von 10€ brotto pro Stunde und einer 40-Stunden-Woche aus. Um es zu vereinfachen, habe jeder Monat jetzt 21 Arbeitstage und wer vom Mindestlohn leben muß, hat somit 1280€ brutto im Monat.

Es ist geltendes Recht, daß man keinem Schulder in Deutschland sein Einkommen pfänden darf, wenn es 990€ oder geringer ist. 990€ als Nettomindestlohn halte ich daher für gerechtfertigt, denn in einem der reichsten Länder der Welt muß es möglich sein, von seiner Arbeit in Würde leben zu können. Ich habe die populistischen Sprüche eines marktradikalen Politikers noch im Ohr, wie er im Wahlkampf letzten Sommer tönte, "wer arbeitet muß mehr haben als der, der nicht arbeitet." Daß damit eine Senkung der Sozialleistungen gemeint war, damit ein Working Poor im Verhältnis immer noch besser dasteht, weiß ich selbst. Doch es wäre fatal, würden wir den Anspruch eines menschenwürdigen Lebens auch für diejenigen, die Arbeit haben, aufgeben (von Arbeitslosen spricht ja niemand mehr).

Ein weiteres Problem ist die EU-Osterweiterung. Da kommen Fremdarbeiter aus Osteuropa, die hier in Deutschland für 3€ oder 4€ die Stunde arbeiten, und es ist die Pflicht des Staates, seine eigene Bevölkerung vor diesem Lohndumping zu schützen. Arbeit in Deutschland zum deutschen Mindestlohn, ganz egal, wer arbeitet.

Strandlaeufer
22.03.2006, 13:15
Bei 21 Arbeitstagen á 8 Stunden ergibt sich ein Bruttolohn von 1.680 Euro. Da man aber normalerweise von 180 Arbeitsstunden im Monat ausgeht, kommen brutto sogar 1.800 Euro raus. Das sind knapp 3.600 Mark im Monat.

Kannst du denn nicht begreifen, daß viele Arbeitsleistungen so viel Geld ganz einfach nicht wert sind? Wer viel verdienen möchte, muß auch viel leisten. Wenn der Staat oder die Gewerkschaften die Preise für einfache Arbeiten zu stark anheben, werden diese Arbeiten durch Maschinen ersetzt oder ins Ausland verlagert. So einfach ist das.

Nicht jeder Analphabet braucht Handy, DVD, Fernseher, Stereo, Auto und Urlaub auf Mallorca.

ja und eine wohnung mit heizung braucht er auch nicht, "tierähnliche" gehören in einen stall,
ich frage mich aber nur, ob die rasse "mensch" tatsächlich derart unterteilt ist das solch große unterschiede der qulifikationeinen verdienstunterschied um das zehn,- oder gar hundertfache rechtfertigen 8o

Strandlaeufer
22.03.2006, 18:00
Offenbar. Gestern in Frontal 21: »Migranten« in Berlin alle ohne Schulabschluß, teilweise Analphabeten, aber jeder dritte hat ein Strafverfahren am Hals.

Warum sollte ich jemanden, der mit dem Besen in der Hand die Halle fegt, soviel zahlen wie einem Buchhalter oder einem Möbelschreiner? Früher hatte jede Firma ihren Hallenfeger - bis die Gewerkschaften in den 70er Jahren anfingen, die unteren Lohngruppen überproportional anzuheben (»7 % mehr Lohn, aber mindestens 400 Mark«). Da wurden die Hallenfeger rasch zu teuer, und heute erledigen Kehrmaschinen ihr Werk.

Aber es ist doch niemandem verboten, sich zu qualifizieren und höherwertige Arbeit anzunehmen. Es werden gerade recht viele Ingenieure gesucht.

strafverfahren? , da sollte so mancher "hochqualifizierte" auch bangen,
nur die einen machens mangels perspektiven, und

was haben die anderen für gründe?