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Vollständige Version anzeigen : Der Grundunsinn der Umverteilungsideologie



Klopperhorst
15.02.2010, 09:42
In der Kindersendung Piggeldy und Frederick wird den Kleinen schon mal die Umverteilungsideologie eingebläut, wie sie ja auch in vielen Märchen und Geschichten propagiert wird.

http://www.youtube.com/watch?v=8Wk34E0J1Ls

Gestern beim Wandern kam es mir in den Sinn, was der Grundunsinn dieser Idee ist.

Nämlich der, dass die Armen per se gut seien und nichts für ihre Armut könnten und die Reichen per se schlecht seien und auf Kosten der Armen ihren Reichtum begründen würden.

Warum wird den Kindern nicht gesagt, dass auch Arme böse sein können und dass Reiche oft nichts für ihren Reichtum können, ausser eine höhere Intelligenz zu besitzen?

Die Welt wird in den Umverteilungsideen schematisch und schwarz/weiss dargestellt.

---

Leo Navis
15.02.2010, 09:48
Ohne die Reichen wären die Armen noch ärmer; ohne die Armen wären die Reichen nicht reich. Beides bedingt einander. In Deutschland von Armut zu sprechen ist sowieso etwas seltsam, vergleicht man unsere 'Armut' mit der in der dritten Welt.

Desweiteren wird in dem Filmchen ja behauptet, dass die Reichen den Armen nichts abgeben würden. Welch Irrsinn! Teilweise werden die Armen komplett von den Reichen durch H4 finanziert.

cajadeahorros
15.02.2010, 10:03
Und ohne die Armen wären die Reichen verdammt, da es aber Arme gibt, können sie ihr Seelenheil durch Almosen retten (so in etwa, nach Thomas Aquin).

Apart
15.02.2010, 13:51
Eine wohlstandsübersättigte Kultur beginnt an sich selbst zu zweifel, sich nicht mehr zu mögen und sucht den Sinn darin, selbst Jesus Christus zu spielen, d. h. umzuverteilen.

Zinsendorf
15.02.2010, 15:22
In der Kindersendung Piggeldy und Frederick wird den Kleinen schon mal die Umverteilungsideologie eingebläut, wie sie ja auch in vielen Märchen und Geschichten propagiert wird.

http://www.youtube.com/watch?v=8Wk34E0J1Ls

Gestern beim Wandern kam es mir in den Sinn, was der Grundunsinn dieser Idee ist.

Nämlich der, dass die Armen per se gut seien und nichts für ihre Armut könnten und die Reichen per se schlecht seien und auf Kosten der Armen ihren Reichtum begründen würden.

Warum wird den Kindern nicht gesagt, dass auch Arme böse sein können und dass Reiche oft nichts für ihren Reichtum können, ausser eine höhere Intelligenz zu besitzen?

Die Welt wird in den Umverteilungsideen schematisch und schwarz/weiss dargestellt.

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Gegen solche kindlichen Theorien hat ja der Bärtige aus Trier schon festgestellt, das reich oder arm nicht deckungsgleich mit gut oder böse sind. Auch muss ein „Reicher“ nicht zwingend mehr körperliche oder geistige Leistungen erbracht haben als ein „Armer“.

Egal wie er zu Reichtum gekommen ist, durch eigene Leistungen, Gewinn, Spekulation, Erbschaft, Heirat, die Fähigkeit fremde Intelligenz zu nutzen usw. , es hat in erster Näherung weniger mit Gut/Böse zu tun, als mit dem gesellschaftlichen System, das es ihm ermöglicht, überdurchschnittlich Vermögen anzusammeln. Es versteht sich von selbst, dass es ein „Reicher“ in seiner Darstellung immer aus eigenen Leistungen nach oben geschafft hat!

Ein Unternehmer muß seine AN zur effektiven Tätigkeit anspornen, wenn er auf Sicht im Geschäft bleiben will. Dass er dabei einen Teil des gemeinsam erwirtschafteten Überschusses als Profit für sich einbehält und nicht anteilig an die weitergibt, die ihm dabei geholfen haben und damit evt. die Produktion o.ä. erweitert, ausbaut… ist systemimmanent und wird meist auch so honoriert.

Schwieriger ist es, wenn er das gesellschaftlich erwirtschaftete Vermögen als privat deklariert und das in einem höheren Maß, als es dem unternehmerischen Leistungsbeitrag entspricht. Es muß auch das Risiko berücksichtigt werden, dass der „Macher“ eingeht, wenn er etwas wirtschaftlich Sinnvolles und evt. Erfolgreiches aufbaut. Und unbedingt zum Risiko auch bes. bei privaten Vermögen sollte eben gehören, dass jeder, dem es die Gesellschaft ermöglicht hat, überdurchschnittlich Vermögen anzusammeln, dieses bei Notwendigkeit auch überdurchschnittlich zurückzugeben hat, unabhängig von evt. Zustimmung (Eigentum verpflichtet!).

Waldgänger
15.02.2010, 23:55
In Deutschland von Armut zu sprechen ist sowieso etwas seltsam, vergleicht man unsere 'Armut' mit der in der dritten Welt.

Es gibt eine absolute (globale) und eine relative (nationale) Armut. Dem absoluten Armutsvergleich nach geht es einem ALG II Empfänger logischerweise sehr gut.

Im Verhältnis zum nationalen gesamtgesellschaftlichen Wohlstandsniveau und der nationalen Produktivkraft ist die Reichtumsverteilung in Deutschland denkbar schlecht. Ja, geradezu grotesk. 1/5 der Bevölkerung besitzen 80 bis 90 Prozent des gesellschaftlichen Reichtums.

Logischerweise sind damit viele von einer breiten Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen oder verbringen das Gros ihrer Lebenszeit damit an die begehrten Münzen und Scheine zu kommen.

Wer es ermöglichen möchte (soweit möglich) allen in Deutschland lebenden Menschen die Möglichkeit zu bieten ihre Fähigkeiten zum Wohl des Gemeinwesens einzubringen und weiterzuentwickeln, der kann dieses Wohlstandsgefälle nicht als gerecht bezeichnen.

Apart
16.02.2010, 13:01
Es gibt eine absolute (globale) und eine relative (nationale) Armut. Dem absoluten Armutsvergleich nach geht es einem ALG II Empfänger logischerweise sehr gut.

Im Verhältnis zum nationalen gesamtgesellschaftlichen Wohlstandsniveau und der nationalen Produktivkraft ist die Reichtumsverteilung in Deutschland denkbar schlecht. Ja, geradezu grotesk. 1/5 der Bevölkerung besitzen 80 bis 90 Prozent des gesellschaftlichen Reichtums.

Logischerweise sind damit viele von einer breiten Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen oder verbringen das Gros ihrer Lebenszeit damit an die begehrten Münzen und Scheine zu kommen.

Wer es ermöglichen möchte (soweit möglich) allen in Deutschland lebenden Menschen die Möglichkeit zu bieten ihre Fähigkeiten zum Wohl des Gemeinwesens einzubringen und weiterzuentwickeln, der kann dieses Wohlstandsgefälle nicht als gerecht bezeichnen.



Die Vermögensverteilung ist kaum irgendwo in der Welt (noch!) so gut wie in der BRD !
Im Verhältnis zum hohen BIP hat Deutschland die wenigsten Milliardäre weltweit.

Sprecher
16.02.2010, 18:35
Die Vermögensverteilung ist kaum irgendwo in der Welt (noch!) so gut wie in der BRD !
Im Verhältnis zum hohen BIP hat Deutschland die wenigsten Milliardäre weltweit.

Aber bei Millionären ist die BRD an 3. Stelle.

Sprecher
16.02.2010, 18:38
In der Kindersendung Piggeldy und Frederick wird den Kleinen schon mal die Umverteilungsideologie eingebläut, wie sie ja auch in vielen Märchen und Geschichten propagiert wird.

http://www.youtube.com/watch?v=8Wk34E0J1Ls

Gestern beim Wandern kam es mir in den Sinn, was der Grundunsinn dieser Idee ist.

Nämlich der, dass die Armen per se gut seien und nichts für ihre Armut könnten und die Reichen per se schlecht seien und auf Kosten der Armen ihren Reichtum begründen würden.

Warum wird den Kindern nicht gesagt, dass auch Arme böse sein können und dass Reiche oft nichts für ihren Reichtum können, ausser eine höhere Intelligenz zu besitzen?

Die Welt wird in den Umverteilungsideen schematisch und schwarz/weiss dargestellt.

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Quatsch die Umverteilung ist der Preis dafür daß auch Wohlhabende sich in diesem Land ohne permanenten Personenschutz frei bewegen können.

Apart
16.02.2010, 23:17
Aber bei Millionären ist die BRD an 3. Stelle.


Nicht, wenn du sie in Relation zum hohen BIP siehst.

Apart
16.02.2010, 23:18
Quatsch die Umverteilung ist der Preis dafür daß auch Wohlhabende sich in diesem Land ohne permanenten Personenschutz frei bewegen können.


Der Pöbel verlangt also Schutzgeld !

Klopperhorst
17.02.2010, 12:17
...
Im Verhältnis zum nationalen gesamtgesellschaftlichen Wohlstandsniveau und der nationalen Produktivkraft ist die Reichtumsverteilung in Deutschland denkbar schlecht. Ja, geradezu grotesk. 1/5 der Bevölkerung besitzen 80 bis 90 Prozent des gesellschaftlichen Reichtums.
...

In der Natur und somit auch der Gesellschaft gibt es keine Gleichverteilung.

Genau dieser Hang der Natur zur Ungleichverteilung begründet dynamische Entwicklung.

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Humer
17.02.2010, 13:50
In der Natur und somit auch der Gesellschaft gibt es keine Gleichverteilung.

Genau dieser Hang der Natur zur Ungleichverteilung begründet dynamische Entwicklung.

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Biologische Kategorien sind zum Verständnis von Vorgängen in der Wirtschaft nicht besonders hilfreich. In einem Punkt aber doch, der Wachstumszwang hat was mit Krebszellen gemeinsam, sie zerstören das Geleichgewicht und vernichten den Organismus. Etwas Vergleichbares wie Zinswirtschaft gibt es in der Natur nunmal nicht, - bis auf Karzinome.
Ungleichheiten, die ihre Ursache in unterschiedlichen Fähigkeiten haben, werden ja gar nicht bestritten und sind auch nicht das Problem.

Sathington Willoughby
17.02.2010, 13:59
In der Kindersendung Piggeldy und Frederick wird den Kleinen schon mal die Umverteilungsideologie eingebläut, wie sie ja auch in vielen Märchen und Geschichten propagiert wird.

http://www.youtube.com/watch?v=8Wk34E0J1Ls

Gestern beim Wandern kam es mir in den Sinn, was der Grundunsinn dieser Idee ist.

Nämlich der, dass die Armen per se gut seien und nichts für ihre Armut könnten und die Reichen per se schlecht seien und auf Kosten der Armen ihren Reichtum begründen würden.

Warum wird den Kindern nicht gesagt, dass auch Arme böse sein können und dass Reiche oft nichts für ihren Reichtum können, ausser eine höhere Intelligenz zu besitzen?

Die Welt wird in den Umverteilungsideen schematisch und schwarz/weiss dargestellt.

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Genauso ist es.
Das Brecht-Zitat "Wärst du nicht reich, wär ich nicht arm" ist Vorbild für viele Linke, die die Armen dadurch noch in ihrer Armut halten. Denn wenn man eine Ausrede für seine Armut hat, ändert man sich nicht.
Das man nicht von ungefähr reich wird, kommt kaum einem Linken in den Sinn, immer werden dumpfe Assoziationen von "Ackermännern" und Top-Managern heraufbeschworen, um Selbständige madig zu machen.

Sathington Willoughby
17.02.2010, 14:04
Wer es ermöglichen möchte (soweit möglich) allen in Deutschland lebenden Menschen die Möglichkeit zu bieten ihre Fähigkeiten zum Wohl des Gemeinwesens einzubringen und weiterzuentwickeln, der kann dieses Wohlstandsgefälle nicht als gerecht bezeichnen.

Das viele Menschen nicht ihre Fähigkeiten in die GFesellschaft einbringen können oder wollen liegt nicht an den Reichen, sondern an den Armen, die lieber in Hartz4 leben als für 50 Euro mehr jeden Tag früh aufzustehen, oder an den Armen, die meinen, nicht deutsch lernen oder sich bilden zu müssen.
Wer hierzulande, mit den mannigfaltigen Bildungsangeboten, arm und arbeitslos ist, ist selbst schuld, Ältere, Krüppel und erziehende Mütter ausgenommen.

Man kann zwar Reiche verpflichten, einen Teil ihres Vermögens für die ALlgemeinhait zu opfern, man uss auch die Armen Gesunden verpflichten, IHR Vermögen (Arbeitsvermögen) nicht brach liegen zu lassen und es der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen, sprich zu arbeiten und sich fortzubilden.

Waldgänger
17.02.2010, 19:18
In der Natur und somit auch der Gesellschaft gibt es keine Gleichverteilung.

Genau dieser Hang der Natur zur Ungleichverteilung begründet dynamische Entwicklung.

---

Es geht nicht um die Gleichverteilung der individuellen Fähigkeiten und Bedürfnisse. Das ist wahrlich Nonsense. Es geht um die Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums. Das ist eine politische und ökonomische Frage. Was das mit den Naturgesetzen oder dem Selektionsverhalten irgendwelcher Breitarsch-Antilopen zu tun hat erschließt sich mir nicht.

Die Glücksforschung hat festgestellt, dass gerade Menschen in jenen Ländern besonders zufrieden leben die nicht unbedingt reich sind, sondern in welchen das Wohlstandsgefälle gering ausfällt. Deshalb wäre ein Bandbreiten-Einkommen (Mindestlohn/Grundeinkommen + Progressive Einkommens- und Vermögenssteuer) ein sinnvoller Schritt.

Klopperhorst
17.02.2010, 19:19
Es geht nicht um die Gleichverteilung der individuellen Fähigkeiten und Bedürfnisse. Das ist wahrlich Nonsense. Es geht um die Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums. Das ist eine politische und ökonomische Frage. Was das mit den Naturgesetzen oder dem Selektionsverhalten irgendwelcher Breitarsch-Antilopen zu tun hat erschließt sich mir nicht.

Die Glücksforschung hat festgestellt, dass gerade Menschen in jenen Ländern besonders zufrieden leben die nicht unbedingt reich sind, sondern in welchen das Wohlstandsgefälle gering ausfällt. Deshalb wäre ein Bandbreiten-Einkommen (Mindestlohn/Grundeinkommen + Progressive Einkommens- und Vermögenssteuer) ein sinnvoller Schritt.

Du kriegst keine Gleichverteilung des Reichtums hin, ebenso wenig, wie alle Menschen gleiche Charaktere, Anlagen und Lebensvorstellungen haben werden.

Was du dir wünschst, ist die gleichgeschaltete Gesellschaft, ohne Entwicklungschancen.

Denn alle Entwicklung kommt aus dem Ungleichgewicht.

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Waldgänger
17.02.2010, 19:25
Das viele Menschen nicht ihre Fähigkeiten in die GFesellschaft einbringen können oder wollen liegt nicht an den Reichen, sondern an den Armen, die lieber in Hartz4 leben als für 50 Euro mehr jeden Tag früh aufzustehen, oder an den Armen, die meinen, nicht deutsch lernen oder sich bilden zu müssen.

Hier besteht die Frage nach der Ursache dessen. Natürlich können wir behaupten: Ach die sind alle bescheuert und sowieso hoffnungslose Fälle. Dass dies bei annähernd 5 bis 6 Millionen Menschen der Fall sein soll, halte ich für ziemlich unwahrscheinlich.

Gerade wenn erkannt ist, dass Eigennutz den Menschen antreibt, stellt sich wirklich die Frage wieso jemand für 50 Euro mehr aufstehen sollte. Wo ist die Motivation, der Anreiz? Andererseits stellen sich viele die Sinnfrage dieser Arbeitsgesellschaft. 40 Jahre malochen, nur um eine bescheidene Rente zu erhalten. Wozu? Liegt darin der Sinn meiner Existenz? Ein Rädchen in der gesellschaftlichen Maschinerie zu sein?

Wir sehen, es gibt keine Sinnbildung in dieser Gesellschaft, kein Ziel, keine Vision. Einzig der Kampf um's Geld. Und auf den haben viele Menschen keinen Bock. Sie wollen am gesellschaftlichen Reichtum teilhaben, ihre Träume verwirklichen etc. Doch dazu brauchen sie die Mittel und den Zugang zu diesen Möglichkeiten, keine bürokratischen Hürden, schlechte Einstiegschancen und grottige Bildungssysteme.


Man kann zwar Reiche verpflichten, einen Teil ihres Vermögens für die ALlgemeinhait zu opfern, man uss auch die Armen Gesunden verpflichten, IHR Vermögen (Arbeitsvermögen) nicht brach liegen zu lassen und es der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen, sprich zu arbeiten und sich fortzubilden.

Letztlich stellt die Allgemeinheit ihr Arbeitsvermögen sich selbst zu. Deshalb besteht ja gerade die Frage: In welcher Gesellschaft wollen wir leben? Und: Wozu arbeiten wir eigentlich? Gut, die Versorgung mit Lebensmitteln muss sichergestellt werden, aber wenn das technologische Niveau derart hoch ist, dass heute bereits 15 Wochenstunden ausreichen würden um das derzeitige Wohlstandsniveau zu halten, wozu dann mehr arbeiten? Für immer mehr Geld, für das Kapital, für den Staat? Und wenn wir mehr arbeiten, was fangen wir mit dem Mehrprodukt an?

Genau das sind die Fragen um die es geht. Und bis diese nicht sinnvoll geklärt sind hat das kapitalistische Wirtschaften nicht den Anspruch auf wirklich rationale Ressourcen- und Planungs-Haushaltung im gesamtgesellschaftlichen Sinn.

Waldgänger
17.02.2010, 19:28
Du kriegst keine Gleichverteilung des Reichtums hin, ebenso wenig, wie alle Menschen gleiche Charaktere, Anlagen und Lebensvorstellungen haben werden.

Denn alle Entwicklung kommt aus dem Ungleichgewicht.

---

Wo habe ich das bezweifelt? Du wirfst natürliche Ungleichheit der Fähigkeiten und Talente mit struktureller materieller Benachteiligung in einen Topf. Eine überflüssige Selektion die viele gute Ideen ausfiltert weil eben NICHT derjenige weiterkommt der's drauf hat, sondern der mit den besten Kontakten, mit dem Zugang zu Ressourcen und mit dem dicksten Geldbeutel. Und dieser ist im Gros der Fälle nicht aus ominöser Eigenleistung entstanden.

Klopperhorst
17.02.2010, 19:47
Wo habe ich das bezweifelt? Du wirfst natürliche Ungleichheit der Fähigkeiten und Talente mit struktureller materieller Benachteiligung in einen Topf. Eine überflüssige Selektion die viele gute Ideen ausfiltert weil eben NICHT derjenige weiterkommt der's drauf hat, sondern der mit den besten Kontakten, mit dem Zugang zu Ressourcen und mit dem dicksten Geldbeutel. Und dieser ist im Gros der Fälle nicht aus ominöser Eigenleistung entstanden.

Die Frage ist, wie effizient Netzwerke aus Kontakten und Machtspielchen auf die Dauer sind. Setzt sich nicht letztendlich doch der Klügere durch? Adel mag sich durch Vererbung des Reichtums einige Generationen erhalten, aber was war die Begründung des Reichtums, wenn nicht ein fähiges Geschlecht - und wie wird Reichtum erhalten und gemehrt, wenn nicht durch ebensolches, was es erzeugt.

Alles in dieser Welt ist dynamisch. Systeme entstehen und vergehen, Aufsteiger kommen nach oben, scheinbar Unangreifbare fallen. Alles ein stetes Werden und Vergehen, weil es Ungleichheiten gibt.

Je größer die Ungleichheit, umso größer die Veränderungsmöglichkeiten.

---

Waldgänger
17.02.2010, 19:59
Die Frage ist, wie effizient Netzwerke aus Kontakten und Machtspielchen auf die Dauer sind. Setzt sich nicht letztendlich doch der Klügere durch? Adel mag sich durch Vererbung des Reichtums einige Generationen erhalten, aber was war die Begründung des Reichtums, wenn nicht ein fähiges Geschlecht - und wie wird Reichtum erhalten und gemehrt, wenn nicht durch ebensolches, was es erzeugt.

Das möchte ich nicht vollends verleugnen. Es ist eine komplexe Dynamik aus mehreren Faktoren. Fähigkeiten, Kenntnisse, Netzwerke, Lebenserfahrung, Glück, Zufall und Notwendigkeit - all das wirkt hier zusammen. Nur, wonach definieren wir Intelligenz, fähiges Verhalten? Inzwischen ist weitgehend bekannt, dass nicht unbedingt die akademisch Gebildesten die höchsten Stellen inne haben.

Es gibt 7 bis 21 verschiedene Arten der Intelligenz. Gerade die emotionale Intelligenz trägt maßgeblich zum Erfolg in Beruf und zwischenmenschlicher Beziehungswelt bei. Selbstverständlich gibt es hier unterschiedliche Anlagen. Wie diese Anlagen jedoch genutzt werden hängt vom Lebensumfeld ab. Andererseits sind viele Fähigkeiten emotionaler Intelligenz (ebenso wie die des kognitiven IQ) lernbar. Welche Methoden wie auf wen anspringen ist unterschiedlich.

Ich würde also behaupten, es ist weitaus komplexer als wir annehmen. Je nach Räumlichkeit, sozialer Dynamik und Hierarchie gibt es unterschiedliche Formen sozialer Leistungsfähigkeit und Führungskraft.


Alles in dieser Welt ist dynamisch. Systeme entstehen und vergehen, Aufsteiger kommen nach oben, scheinbar Unangreifbare fallen. Alles ein stetes Werden und Vergehen, weil es Ungleichheiten gibt.

Je größer die Ungleichheit, umso größer die Veränderungsmöglichkeiten.

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Logisch, nur sehe ich den Zusammenhang mit sozialer Spaltung, Klassengesellschaft und künstlicher Knappheit nicht. Meines Erachtens ein logischer Fehlschluss das eine als die Notwendigkeit des Anderen zu sehen.

Sathington Willoughby
17.02.2010, 21:38
1. Gerade wenn erkannt ist, dass Eigennutz den Menschen antreibt, stellt sich wirklich die Frage wieso jemand für 50 Euro mehr aufstehen sollte. Wo ist die Motivation, der Anreiz? Andererseits stellen sich viele die Sinnfrage dieser Arbeitsgesellschaft. 40 Jahre malochen, nur um eine bescheidene Rente zu erhalten. Wozu? Liegt darin der Sinn meiner Existenz? Ein Rädchen in der gesellschaftlichen Maschinerie zu sein?

2. Wir sehen, es gibt keine Sinnbildung in dieser Gesellschaft, kein Ziel, keine Vision. Einzig der Kampf um's Geld. Und auf den haben viele Menschen keinen Bock. Sie wollen am gesellschaftlichen Reichtum teilhaben, ihre Träume verwirklichen etc. Doch dazu brauchen sie die Mittel und den Zugang zu diesen Möglichkeiten, keine bürokratischen Hürden, schlechte Einstiegschancen und grottige Bildungssysteme.
3. Letztlich stellt die Allgemeinheit ihr Arbeitsvermögen sich selbst zu.
Natürlich sind nicht alle Hartzler Faulpelze, viele würden wohl auch arbeiten, aber es lohnt sich einfach nicht. Das ist die Krux.
1. Stimmt. Hier muss man ganz schnell an die Wurzel des Übels. Der Sinn des Lebens...was wurden da schon für Filme gedreht, was für große Geister haben sich damit beschäftigt. 80% der Menschen sind froh, wenn sie Nahrung, dasselbe wie der Nachbar (bzw. etwas mehr) haben und in Ruhe gelassen werden.
2. Geld ist im Endeffekt Arbeit, gespeicherte Arbeit bzw. Option auf Arbeit. Wenn zuviel Geld für NIchtarbeit ausgegeben wird, verliert alles an Wert. Hier muss der Hebel angesetzt werden.
3. Das sehe ich anders, denn das Arbeitsvermögen geht zum Schluss auf INdividuen. Und wenn einige INdividuen dasselbe Geld für Nichtstun bekommen, kann ich die ANderen auch nicht mehr motivieren. Ein Teufelskreis...

Die philosophischen Aspekte möchte ich hier nicht beleuchten. Für mich besteht der SInn einer Gesellschaft in der Weiterentwicklung, in der Verbesserung und darin, das die INdividuen glücklich sein sollten. Hier aber wird ein großer Fehler gemacht: es wird täglich erzählt, das wir nur mit einem hohen BSP, Porsche & VIlla glücklich sind. Die glücklichsten Menschen aber leben in der Karibik (ich glaube Barbados) und sind, gemessen an uns, arm.
WIr bräuchten mehr Selbstentscheid, was jemand braucht, was jemand haben will. Dem steht aber das viele Geld für SOzialleictungen im Weg.
MFG

Waldgänger
17.02.2010, 23:37
es wird täglich erzählt, das wir nur mit einem hohen BSP, Porsche & VIlla glücklich sind. Die glücklichsten Menschen aber leben in der Karibik (ich glaube Barbados) und sind, gemessen an uns, arm.
WIr bräuchten mehr Selbstentscheid, was jemand braucht, was jemand haben will. Dem steht aber das viele Geld für SOzialleictungen im Weg.
MFG

Gute Grundüberlegung, die Richtung tendiert aber gen sozialer Kahlschlag. Freiheit heißt nicht nur die Freiheit von Zwängen, es ist auch die Freiheit zu darunter zu verstehen. Das Einbringen meiner Fähigkeiten und die Entfaltung meiner Bedürfnisse. Dazu braucht es, in dieser Gesellschaft, eben Geld oder den Zugang zu Ressourcen, Bildung u.a.

Mit zunehmender Automatisierung werden immer weniger Erwerbstätige benötigt, andererseits müssen diese irgendwie überleben, haben ein Recht auf kulturelle Teilhabe etc. Wir müssen uns also etwas ausdenken.

Die einzig sinnvolle Option wäre meines Ermessen die Reduzierung der Arbeitszeit bei breiter Aufteilung der übrigen gesellschaftlichen Aufgaben. Der Lebensstandard ließe sich dabei ohne Probleme halten. Die Schranke liegt bisher einzig in der kapitalistischen Betriebsrationalität und der Unternehmens-Konkurrenz. Ziehe ich nicht mit, hagelt's keinen Profit, und ohne den gibt es keine Löhne. Andererseits muss rationalisiert werden, weil ich als Unternehmer auf den Märkten sonst nicht überlebe - was neue Arbeitslosigkeit und Steuerlöcher schafft.

Die Grundstruktur trägt bereits eine Crux in sich. Hier gilt es anzusetzen und eine lebenswürdige sowie zukunftsfähige Gesellschaftlichkeit zu schaffen.

Ajax
18.02.2010, 00:03
Nicht verwunderlich. Reichtum ist in Deutschland seit je her diskreditiert worden. Die Deutschen sind von ihrer Mentalität her ein Volk von Sozialisten.

Nicht einmal die katholische Kirche verurteilt den Reichtum, nur das Streben danach. Insofern unterscheiden sich atheistische Kommunisten gar nicht so sehr von den Christen, die sie so verurteilen.

Sathington Willoughby
18.02.2010, 19:34
1. Freiheit heißt nicht nur die Freiheit von Zwängen, es ist auch die Freiheit zu darunter zu verstehen. Das Einbringen meiner Fähigkeiten und die Entfaltung meiner Bedürfnisse. Dazu braucht es, in dieser Gesellschaft, eben Geld oder den Zugang zu Ressourcen, Bildung u.a.

2. Mit zunehmender Automatisierung werden immer weniger Erwerbstätige benötigt, andererseits müssen diese irgendwie überleben, haben ein Recht auf kulturelle Teilhabe etc. Wir müssen uns also etwas ausdenken.

3. Die einzig sinnvolle Option wäre meines Ermessen die Reduzierung der Arbeitszeit bei breiter Aufteilung der übrigen gesellschaftlichen Aufgaben. Der Lebensstandard ließe sich dabei ohne Probleme halten. Die Schranke liegt bisher einzig in der kapitalistischen Betriebsrationalität und der Unternehmens-Konkurrenz. Ziehe ich nicht mit, hagelt's keinen Profit, und ohne den gibt es keine Löhne. Andererseits muss rationalisiert werden, weil ich als Unternehmer auf den Märkten sonst nicht überlebe - was neue Arbeitslosigkeit und Steuerlöcher schafft.
Die Grundstruktur trägt bereits eine Crux in sich. Hier gilt es anzusetzen und eine lebenswürdige sowie zukunftsfähige Gesellschaftlichkeit zu schaffen.
1. Freiheit zu Zwängen oder von Zwängen kann es nicht geben - wir müssen atmen, essen, trinken und noch einiges mehr. Das heißt, wir müssen uns anstrengen, um an Nahrung, Wasser und dergleichen zu kommen.
Entweder macht jedes Individuum sein Ding und legt keinem Rechenschaft ab, oder wir agieren als Kollektiv, wodurch wir weiter kommen. Dann aber muss jeder im Kollektiv etwas einbringen - das ist der ZWang, der in jeder Gesellschaftsform entsteht.
2. Ja.
3. Das wird schwierig. Es gibt viele Tätigkeiten, die man nicht so ohne Weiteres auf 6 Stunden reduzieren kann - Geschäftsführer, Abteilungsleiter, FÜhrungspersonal, in der Ebene wird es wg. Abstimmungen schwer.
J, es wäre wünschenswert, wenn die Arbeitszeit sinken und dadurch die Zahl der Jobs steigen würde. Leider ist der Großteil der Arbeitslosen kaum quaifiziert, wodurch solche Überlegungen ad acta gelegt werden müssen.
Man könnte, um die QUalität der Produkte und der en Herstellun zu erhöhen, weitere Normen einführen, im Umweltsektor hat das gut funktioniert, die Firmen in D produzieren sehr umweltfreundlich, was Arbeitsplätze geschaffen hat. Wenn es gelingen würde, Qualitätsnormen einzuführen (ist sehr schwer und bürokratisch), wäre das ein guter Schritt gegen Billigprodukte und könnte ebenso Arbeitsplätze schaffen.
Ein Anfang ist mit der "Zwangsverpflichtung" von Hartz4lern für kommunale Dienste gemacht.

Waldgänger
18.02.2010, 21:12
1. Freiheit zu Zwängen oder von Zwängen kann es nicht geben - wir müssen atmen, essen, trinken und noch einiges mehr. Das heißt, wir müssen uns anstrengen, um an Nahrung, Wasser und dergleichen zu kommen.

Es geht um spezifische Zwänge die heute nicht mehr notwendig sind. Dass das Leben ein ständiger Wechselprozess zwischen Zufall und Notwendigkeit ist, wird dadurch nicht widerlegt.


Entweder macht jedes Individuum sein Ding und legt keinem Rechenschaft ab, oder wir agieren als Kollektiv, wodurch wir weiter kommen. Dann aber muss jeder im Kollektiv etwas einbringen - das ist der ZWang, der in jeder Gesellschaftsform entsteht.

Logisch, Zwänge wird es vermutlich immer, oder zumindest noch eine ganze Weile geben. Es geht um die Art der Zwänge, um ihre Restriktivität und ob sie in der heutigen Zeit noch notwendig und angemessen sind.


3. Das wird schwierig. Es gibt viele Tätigkeiten, die man nicht so ohne Weiteres auf 6 Stunden reduzieren kann - Geschäftsführer, Abteilungsleiter, FÜhrungspersonal, in der Ebene wird es wg. Abstimmungen schwer.

Eine Arbeitszeitverkürzung müsste mit massiver Entbürokratisierung und Demokratisierung der Arbeitwelt einher gehen. Weniger Hierarchien, mehr Selbstverantwortung und wirtschaftsdemokratische Teilhabe.


J, es wäre wünschenswert, wenn die Arbeitszeit sinken und dadurch die Zahl der Jobs steigen würde. Leider ist der Großteil der Arbeitslosen kaum quaifiziert, wodurch solche Überlegungen ad acta gelegt werden müssen.

Was eine Bildungsoffensive benötigen würde. Das bundesrepublikanische Bildungswesen ist hoffnungslos veraltet. Die skandinavischen Nationen haben unlängst bewiesen, dass ein Einheits-Schulsystem besser funktioniert als eine frühe Selektierung der Schülerinnen und Schüler in eine Dreigliederung.

Freie und kostenlose Bildung für alle und eine Wiedererweckung des Humboldt'schen Bildungsideals sind vonnöten.


Ein Anfang ist mit der "Zwangsverpflichtung" von Hartz4lern für kommunale Dienste gemacht.

Bitte? Welcher Anfang? Was hat das mit Qualifikation zu tun? Tut mir leid, aber mir geht's um Arbeitsplätze und eine Reduzierung der nicht-notwendigen Arbeit. Schließlich arbeiten wir um zu leben, individuell und gesellschaftlich. Der Arbeitskult des Hauptsache-Arbeit ist lächerlich.

Neben einer Verringerung der Wochenarbeitszeit müsste es die Möglichkeit von Sabbat-Zeiten geben, längere Urlaubszeiten müssten festgelegt und flexibilisiert und die Lebensarbeitszeit reduziert werden. Zwangsverpflichtungen jenseits freier Verträge wären verboten und kein Arbeitsverhältnis rechtens wenn kein Mindestlohn von 10 Euro ausgezahlt wird.

Zinsendorf
19.02.2010, 20:07
Es geht um spezifische Zwänge die heute nicht mehr notwendig sind. Dass das Leben ein ständiger Wechselprozess zwischen Zufall und Notwendigkeit ist, wird dadurch nicht widerlegt.
..... Zwangsverpflichtungen jenseits freier Verträge wären verboten und kein Arbeitsverhältnis rechtens wenn kein Mindestlohn von 10 Euro ausgezahlt wird.

Es wurden o. schon viele gute Argumente für ein gleichmäßigeres – nicht gleichmacherisch – Vermögen/Einkommen aufgeführt; dazu nur
„Ze vill un ze wing – das ist so e Ding.!“
So wie eben eine gleichmacherische Vorgehensweise den Fortschritt bremst, so führt auch die verstärkte Einkommensdifferenzierung zu einer weiteren Verlangsamung des Wachstums in der Wirtschaft/Konsumtion und damit auch zu Problemen in den anderen gesellschaftlichen Bereichen.

Wie richtig bemerkt, wird als Konsequenz in D immer weniger „Können“ als Auswahlprinzip, sonder mehr connections, Stallgeruch, Finanzstatus … als Auswahlkriterium herangezogen, was eben auch – und das ist leider nicht zu übersehen - „letztes Drittel“ in maßgebliche Positionen spült und andererseits Leistungszurückhaltung (oder gleich Ausreise) bei potentiellen Leistungsträgern bewirkt.

Vermögen/Reichtum, ob nun mit viel oder wenig Eigenanteil des Privilegierten, ist nicht gottgegeben, sondern eine Leihgabe der Gesellschaft!Idealvorstellung wäre die Teilhabe aller an der gesamtgesellschaftlichen Wertschöpfung, also nicht nur die Hartzler, sondern auch die „Arbeitslosen“, die von Zinsleistungen oder Transfers zu Lasten der Produktivität Dritter leben. Wer gute Leistung bringt, soll auch dafür honoriert werden, wer arbeitsfähig ist und nichts tut, bekommt 0; dazu braucht es keine ARGE o. ä.!

Aber wer will das (Vollbeschäftigung!) denn wirklich!

Zarah
19.02.2010, 21:26
In der Kindersendung Piggeldy und Frederick wird den Kleinen schon mal die Umverteilungsideologie eingebläut, wie sie ja auch in vielen Märchen und Geschichten propagiert wird.

http://www.youtube.com/watch?v=8Wk34E0J1Ls

Gestern beim Wandern kam es mir in den Sinn, was der Grundunsinn dieser Idee ist.

Nämlich der, dass die Armen per se gut seien und nichts für ihre Armut könnten und die Reichen per se schlecht seien und auf Kosten der Armen ihren Reichtum begründen würden.

Warum wird den Kindern nicht gesagt, dass auch Arme böse sein können und dass Reiche oft nichts für ihren Reichtum können, ausser eine höhere Intelligenz zu besitzen?

Die Welt wird in den Umverteilungsideen schematisch und schwarz/weiss dargestellt.

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Der Wert vieler schichtbezogenen Ideen, beruht auf die Ideologie eines einfachen Prinzips - Neide und Werde.

BRDDR_geschaedigter
19.02.2010, 21:36
Nicht verwunderlich. Reichtum ist in Deutschland seit je her diskreditiert worden. Die Deutschen sind von ihrer Mentalität her ein Volk von Sozialisten.

Nicht einmal die katholische Kirche verurteilt den Reichtum, nur das Streben danach. Insofern unterscheiden sich atheistische Kommunisten gar nicht so sehr von den Christen, die sie so verurteilen.

Der Sozialismus wurde von der röm. kath. Kirche, vorallem von den Jesuiten entwickelt bzw. erfunden.

Erik der Rote
19.02.2010, 21:54
Quatsch die Umverteilung ist der Preis dafür daß auch Wohlhabende sich in diesem Land ohne permanenten Personenschutz frei bewegen können.

genauso ist es Hartz IV ist keine Umverteilung, sondern das verbürgte Recht des sozialen Friedens, aber der Tag wird kommen wenn wir vorallem unsere zugezogenen Lieblinge nicht mehr alimentieren können.

Und dann beginnt ein heißer Tanz auf dem Gebiet was wir BRD nennen eine Art Brasilianiserung in einem Schritt, so wie man früher schon den Kommunismus in einem Schritt versucht hat. Mit Kollateralschäden ist zu rechnen :]

Ich frage mich dann nur was aus den Vielzahl der Restdeutschen wird die sich staatlichen Schutz dann nicht mehr leisten können.

Erik der Rote
19.02.2010, 21:55
Der Sozialismus wurde von der röm. kath. Kirche, vorallem von den Jesuiten entwickelt bzw. erfunden.

du mit deiner Jesuitenphobie ;)

Klopperhorst
19.02.2010, 22:13
du mit deiner Jesuitenphobie ;)

Wobei er nicht völlig unrecht hat. Ich erinnere mich daran, diese Theorie in Thomas Manns Zauberberg gelesen zu haben. Naphta war der sozialistische Jesuit, der dort wahrlich kein Geheimnis daraus machte, den Sozialismus als das Reich Gottes auf Erden anzusehen.

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Ajax
19.02.2010, 22:34
Wobei er nicht völlig unrecht hat. Ich erinnere mich daran, diese Theorie in Thomas Manns Zauberberg gelesen zu haben. Naphta war der sozialistische Jesuit, der dort wahrlich kein Geheimnis daraus machte, den Sozialismus als das Reich Gottes auf Erden anzusehen.

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Kommunismus und christlicher Glaube haben viel gemeinsam. Zum Beispiel gehen beide von einem vergangenen Paradies aus (Urkommunismus/Eden), welches man wieder auf der errichten will. Beide haben eine teleologische Weltsicht: wenn der Kommunismus erstmal erreicht ist, sind alle Probleme gelöst. Das Ende der Geschichte ist gekommen/das tausendjährige Reich errichtet. Weiterhin teilen sie den Universalismus von der Gleichheit aller Menschen und verurteilen das Streben nach Besitz.

Kommunismus ist nichts weiter als eine Pseudo- und Ersatzreligion für die Massen. Opium für's Volk. ;)

Zarah
19.02.2010, 22:50
Kommunismus und christlicher Glaube haben viel gemeinsam. Zum Beispiel gehen beide von einem vergangenen Paradies aus (Urkommunismus/Eden), welches man wieder auf der errichten will. Beide haben eine teleologische Weltsicht: wenn der Kommunismus erstmal erreicht ist, sind alle Probleme gelöst. Das Ende der Geschichte ist gekommen/das tausendjährige Reich errichtet. Weiterhin teilen sie den Universalismus von der Gleichheit aller Menschen und verurteilen das Streben nach Besitz.

Kommunismus ist nichts weiter als eine Pseudo- und Ersatzreligion für die Massen. Opium für's Volk. ;)

Blödsinn findet oft den Ursprung im Gegensatz, oder Einklang von Politik und Religion.

Waldgänger
20.02.2010, 05:12
Die Hoffnung und der rationale Glaube an eine bessere Welt haben seit jeher viele Menschen auf diesem Planeten beseelt. Was sollte Sinngebung und Vision unserer gattungsspezifischen Existenz sein wenn nicht das Überleben und die Verbesserung dieser Welt, einschließlich unserer eigenen Lebensbedingungen?

Klopperhorst
20.02.2010, 10:12
Die Hoffnung und der rationale Glaube an eine bessere Welt haben seit jeher viele Menschen auf diesem Planeten beseelt. Was sollte Sinngebung und Vision unserer gattungsspezifischen Existenz sein wenn nicht das Überleben und die Verbesserung dieser Welt, einschließlich unserer eigenen Lebensbedingungen?

Die Verbesserung der Lebensumstände haben nicht Phantasten und Ideologen bedingt, sondern Techniker, Ingenieure, Wissenschaftler. Von ihnen kam die revolutionäre Kraft, nicht von Theoretikern im Elfenbeinturm.

Zur Einsicht der wissenschaftlichen Erkenntnis gehört auch, dass man um die Lustbefriedigungsaspekte der Hirnchemie weiss, die selbst in einer idealen Welt das Gefühl von Unzufriedenheit produzieren würde.

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Humer
20.02.2010, 15:06
Die Verbesserung der Lebensumstände haben nicht Phantasten und Ideologen bedingt, sondern Techniker, Ingenieure, Wissenschaftler. Von ihnen kam die revolutionäre Kraft, nicht von Theoretikern im Elfenbeinturm.

Zur Einsicht der wissenschaftlichen Erkenntnis gehört auch, dass man um die Lustbefriedigungsaspekte der Hirnchemie weiss, die selbst in einer idealen Welt das Gefühl von Unzufriedenheit produzieren würde.

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Die Leistungen der Techniker und Wissenschaftler sind unbestritten, aber sie sind zunächst einmal wertfrei. Sie forschen an Waffen mit der selben Begeisterung wie an Medikamenten. Fortschritt durch Technik im Sinne der Erleichterung des Lebens für alle, war einmal eine schöne Vision. Inzwischen wissen wir, dass es nur um Konsum und Profite geht. Der Lebensstandart sinkt ja bekanntlich.
Ein Zuwachs an Produktivität erhöht nicht die Zahl der Musestunden, er senkt sie ehr noch.
Die Folgen der Technik für die Gesellschaft interessieren Techniker kaum, die werden der Politik überlassen. Leider ist da nicht viel zu erwarten, da die Politik von der Wirtschaft dominiert wird. Das gilt es zu ändern.

politisch Verfolgter
21.02.2010, 18:41
Es geht um die materiellen Freiheitsgrade individueller Selbstverwirklichung, wozu wir uns die Naturgesetze grenzenlos dienstbar machen können - ohne es damit Anderen einzuschränken.
Der Rechtsraum hat es zu begünstigen.
Wobei die beste Erfindung der Moderne Marktwirtschaft ist.
Es ist grundvernünftig, mental leistungsadäquat vernetzungsoptimiert anbieten und den Profit leistungsanteilig abschöpfen zu können.
Der Sozialstaat ist eingeführt, gegen diese naturgesetzliche und ökonomische Vernunft zu verstoßen.
Das ideologische Grundübel heißt "die Arbeitnehmer".
Stattdessen gehts per Erwerbsphase um positive Rückkopplung von Anbieterprofit in Nachfragerkaufkraft.
Grauenhaft, wie massiv das gesetzlich unterbunden ist, mit welch wahnhaften ideologischen Konstrukten besagte Vernunft stranguliert wird.

twoxego
26.02.2010, 21:36
Zur Einsicht der wissenschaftlichen Erkenntnis gehört auch, dass man um die Lustbefriedigungsaspekte der Hirnchemie weiss, die selbst in einer idealen Welt das Gefühl von Unzufriedenheit produzieren würde.

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dem man natürlich ebenfalls technisch oder chemisch entgegenwirken könnte.
ob dies erstrebenswert wäre, ist allerdings eine ganz andere frage.
vermutlich wir diese allerdings schon von der "Generation Ritalin" nicht mehr gestellt werden.

Manfred_g
27.02.2010, 00:54
...Wir sehen, es gibt keine Sinnbildung in dieser Gesellschaft, kein Ziel, keine Vision. Einzig der Kampf um's Geld. Und auf den haben viele Menschen keinen Bock. Sie wollen am gesellschaftlichen Reichtum teilhaben, ihre Träume verwirklichen etc. Doch dazu brauchen sie die Mittel und den Zugang zu diesen Möglichkeiten, keine bürokratischen Hürden, schlechte Einstiegschancen und grottige Bildungssysteme...

Dazu kann ich nur sagen, daß ich keinen Bock darauf habe, für Geld zu kämpfen, um es dann mit Kniefall denen zu geben, die diesen Bock nicht haben.
Mir stinkt auch in höchstem Maße die einseitige, mißbräuchliche Verwendung des Begriffes "Gesellschaft".

Und warum glauben eigentlich stets diejenigen, eine Gesellschaft ausrufen zu müssen, die am allerwenigsten bereit sind, etwas für eine Gesellschaft zu tun?

Sirius
27.02.2010, 12:09
Warum wird den Kindern nicht gesagt, dass auch Arme böse sein können und dass Reiche oft nichts für ihren Reichtum können, ausser eine höhere Intelligenz zu besitzen?

Hö?! Wo wurde das in dem Video gesagt? Wo wird das jemals gesagt? Eine Umverteilung wäre völlig unnötig, wenn die Löhne der Reichen nicht teilweise so völlig übertrieben wären.
Wer mehr leistet soll auch mehr verdienen, das bestreite ich gar nicht. Aber der Mehrverdienst soll gefälligst auch der erbrachten Mehrleistung entsprechen.