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Vollständige Version anzeigen : Entsendegesetz ausweiten?



Gärtner
28.04.2005, 00:12
Ob mir vielleicht jemand von der politischen Linken (oder den WASG-Fans) den Sinn des Entsendegesetzes verklaren könnte?

Worin soll die Weisheit liegen, den Tarifpartnern einen Mindestlohn zu oktroyieren? Seit zehn Jahren waltet diese Regelung in der Baubranche und soll nun republikweit auf alle Branchen ausgedehnt werden.

Allerdings sind die Erfahrungen im Bau doch wirklich nur als desaströs zu bezeichnen. Dazu zwei Zahlen:

1990 arbeiteten in der deutschen Baubranche 1,4 Mio Menschen.

2005 sind es noch 800.000.

gothmania
28.04.2005, 05:55
Das Entsendegesetz dient ausschließlich der Ruhigstellung der Bevölkerung. Die Arbeitgeber in der Baubranche haben diese Regelungen findig umgangen (stillschweigende Verlängerung der Arbeitszeit, 30,- Euro Miete täglich für ein Bett in der Baubaracke, Überweisung des vollen Lohnes in das Heimatland und gleichzeitige Kontoeinzugsermächtigung, um einen Teil wieder zurückzuholen etc. pp), andere Branchen werden das Entsendegesetz ebenso "clever" umgehen.

Sinnvoll wäre es nur, den ausländischen Arbeitsplatzdieben ordentlich auf die Fresse zu geben, dass die sich gar nicht erst hertrauen. Nur - das ist verboten! Also bleibt uns lediglich, auf den blauen Brief vom Arbeitgeber zu warten, und wenn man den Polen am eigenen Arbeitsplatz einarbeiten soll, sich krank zu melden. Als Arbeitsloser hat man dann ja genug Zeit, sich bei radikalen Parteien zu engagieren.

Roter engel
28.04.2005, 07:03
Ob mir vielleicht jemand von der politischen Linken (oder den WASG-Fans) den Sinn des Entsendegesetzes verklaren könnte?

Worin soll die Weisheit liegen, den Tarifpartnern einen Mindestlohn zu oktroyieren? Seit zehn Jahren waltet diese Regelung in der Baubranche und soll nun republikweit auf alle Branchen ausgedehnt werden.

Allerdings sind die Erfahrungen im Bau doch wirklich nur als desaströs zu bezeichnen. Dazu zwei Zahlen:

1990 arbeiteten in der deutschen Baubranche 1,4 Mio Menschen.

2005 sind es noch 800.000.

Die Erfahrungen im Bau sind konjunkturell-bedingt

Jeder Mensch mit Hirn erkennt die Notwendigkeit von Mindestlöhnen, nur Arbeitgeber und Wirtschaftswissenschaftler(lobbying) nicht.

Kalmit
28.04.2005, 10:44
@Gelehrter: Angenommen, wir haben 2 Millionen in D sozialversicherungspflichtig und Lohnsteuer zahlende Beschäftigte in der Schlachter-Branche... nun werden die EU-Außengrenzen erweitert und es werden mit Schleuser-Methoden von modenen Sklavenhändlern Arbeiter aus Osteuropa in Deutsche Barracken eingepfercht - und arbeiten nun für sagen wir mal 2 Euro die Stunde - was in der Heimat immer noch viel Geld ist. Die 2 Millionen regulär, mit normalem deutschen Tariflohn bezahlten Arbeitskräfte werden nun einer nach dem anderen durch die Billigkonkurrenz ersetzt. Letztere Pumpen ihr Geld zu Hause zur Familie, das Geld entgeht dem deutschen Wirtschaftskreislauf. Die entlassenen deutschen Arbeiter sind arbeitslos, zahlen somit keine Lohnsteuern und auch keine Sozialabgaben mehr - liegen dem Staat somit auf der Tasche! Insofern machen Mindestlöhne doppelt Sinn - Einnahmen durch SV und Lohnsteuer (sowie allen weiteren Massen- und Konsumsteuern) bleiben dem Staat erhalten - und die Menschen können sich und Ihrer Familie mit einem gerechten Lohn in Deutschland ein einigermaßen würdiges Leben finanzieren!

Und was bitte, Gelehrter - hat der Arbeitsplatzabbau in der Baubranche direkt mit der Einführung des Entsendegesetzes zu tun? Schlicht die Konjunktur und daraus resultierender fehlender Auftragsmangel könnten nicht auch daran Schuld sein?

LuckyLuke
28.04.2005, 10:56
Ob mir vielleicht jemand von der politischen Linken (oder den WASG-Fans) den Sinn des Entsendegesetzes verklaren könnte?

Worin soll die Weisheit liegen, den Tarifpartnern einen Mindestlohn zu oktroyieren? Seit zehn Jahren waltet diese Regelung in der Baubranche und soll nun republikweit auf alle Branchen ausgedehnt werden.

Allerdings sind die Erfahrungen im Bau doch wirklich nur als desaströs zu bezeichnen. Dazu zwei Zahlen:

1990 arbeiteten in der deutschen Baubranche 1,4 Mio Menschen.

2005 sind es noch 800.000. 1990 war der Aufbau Ost im vollem Gange, seit '96 ist die Bauwirtschaft in der Krise, baut Stellen ab und Firmen gehen reihenweise Pleite.

Mittlerweile sind aber viele Firmen z.B. in der Fleischindustrie auf dem Tripp ganze Arbeitsbrigaden aus dem Ostblock ankarren zu lassen, während die deutschen Arbeitnehmer ihre Jobs verlieren.

Insofern halte ich die Regelung schon für sinnvoll, wer zu Billiglöhnen arbeiten lassen will, soll mit seiner Firma nach Polen gehen.

Grossmeister
28.04.2005, 11:40
Ich würde das Entsendegesetz begrüßen, mit der Hoffnung das die Regelungen nicht zu unflexibel sind und der Kampf gegen die Schattenwirschaft erhöht wird. Das das Entsendegesetz den Abau von Arbeitsplätzen in der Bau-Branche nicht verhindert hat ist ja offensichtlich. Aber ich vermute mal das ohne das Entsendegesetz er schneller von statten gegangen wäre.

Gothaur
28.04.2005, 11:51
Die Erfahrungen im Bau sind konjunkturell-bedingt

Jeder Mensch mit Hirn erkennt die Notwendigkeit von Mindestlöhnen, nur Arbeitgeber und Wirtschaftswissenschaftler(lobbying) nicht.
Oh, es lebe wieder einmal das Dumpfgeblähe, in der Tat. :(
Konjunkturell bedingt, aha, im Sommer kommen wohl mehr Polen, und weiter Ostlinge rüber und schaffen schwarz am Bau, oder was? Wo lebst Du eigentlich?
Deine Mindestlöhne sorgen im übrigen dafür, daß immer mehr ausgelagert wird, bzw Unternehmen schlichtweg pleite gehen. Schonmal überlegt, wenn kaum Aufträge da sind, oder keine, wie sich das dann auswirkt. Aber dann kann ja der üble, ausbeuterisch-kapitalistische mittelständige Ausbeuter seinen fetten Palast verkaufen, nicht wahr? X(
Gothaur

Gothaur
28.04.2005, 11:53
1990 war der Aufbau Ost im vollem Gange, seit '96 ist die Bauwirtschaft in der Krise, baut Stellen ab und Firmen gehen reihenweise Pleite.

Mittlerweile sind aber viele Firmen z.B. in der Fleischindustrie auf dem Tripp ganze Arbeitsbrigaden aus dem Ostblock ankarren zu lassen, während die deutschen Arbeitnehmer ihre Jobs verlieren.

Insofern halte ich die Regelung schon für sinnvoll, wer zu Billiglöhnen arbeiten lassen will, soll mit seiner Firma nach Polen gehen.
Aha, dolle, und wenn sie alle weg sind, dann schaun wir mal, wer noch Arbeitsplätze schafft, oder was? :)
Wie stellst Du dir das denn praktisch vor? Zudem, ist das Entsendegesetz die einzige Auflage hier in Deutschland, oder besser Hürde? Gibt es all die anderen Steine nicht, die Unternehmern und Existenzgründern in den Weg gelegt werden????
Gothaur

LuckyLuke
28.04.2005, 12:00
Aha, dolle, und wenn sie alle weg sind, dann schaun wir mal, wer noch Arbeitsplätze schafft, oder was? :)
Wie stellst Du dir das denn praktisch vor?

Ganz einfach, Unternehmen die hier die vom deutschen Steuerzahler bereitgestellte Infrastruktur nutzen, aber mit Billigarbeitern aus dem Osten mit Dumpingpreisen Mitbewerber aus dem Markt schubsen, sollen das doch lieber von Polen aus machen, mit polnischer Infrastruktur...



Zudem, ist das Entsendegesetz die einzige Auflage hier in Deutschland, oder besser Hürde? Gibt es all die anderen Steine nicht, die Unternehmern und Existenzgründern in den Weg gelegt werden????
Gothaur
Welche wären das? Los erzähl! (bis auf den Meisterbrief, das kenne ich schon)

Gothaur
28.04.2005, 12:19
Ganz einfach, Unternehmen die hier die vom deutschen Steuerzahler bereitgestellte Infrastruktur nutzen, aber mit Billigarbeitern aus dem Osten mit Dumpingpreisen Mitbewerber aus dem Markt schubsen, sollen das doch lieber von Polen aus machen, mit polnischer Infrastruktur...
Sagtest Du schon, aber beantwortet dennoch nicht meine Frage, oder willst Du eine Mauer ziehen und enteignen? :)
Wie willst Du es verhindern?
Nebenbei, selbst in den "grünen" Vorzeigebereichen, wo ja angeblich für Arbeitsplätze gesorgt wird, Windenergie, Fotovoltage, z.B. wird die Produktion auf Grund der Kosten auch immer mehr ausgelagert. Aber darüber reden sie natürlich nicht so gerne. :)

Welche wären das? Los erzähl! (bis auf den Meisterbrief, das kenne ich schon)
Aha, und deshalb also irrelevant, weil schon bekannt, oder was? Aber das meinte ich noch nichtmals, obwohl dies ebenfalls ein wichtiger Grund ist.
Aber wie sieht es denn in zahlreichen Bereichen aus, auf Grund der Flut an Auflagen, die sich zudem tagtäglich mehren, - wenn es nicht die EU ist, dann ist es der Bund, das Land oder die Kommunen, die zumindest in dem Bereich "steigern", wieviel Auflagen müssen denn in aller Regel erfüllt werden, und wie lange dauert es, bis man schließlich an den Start kann? :)
Alles unerheblich hier, oder?
Da mach ich doch in der Tat rüber nach Polen, gründe und nimm aus der Ukraine Billigstarbeiter, und biete mich dann entweder in Deutschland für kleines Geld an, oder exportiere billigst.
Warum so überheblich, Lucky, sind das alles Hirngespinste????
Ich sehe eher in Deiner Aussage das theoretische Hirngespinst.
"Wenn nicht...., dann aber....., und wenn dann nicht....., ja aber dann....!
:rolleyes:
Alles so theoretische Aufforderungen, die sich zwar ganz dolle anhören, aber in Wirklichkeit nun mal Luftschlösser sind.
Wie stark war denn die Regierung an der jetzigen Entwicklung involviert, und jetzt springen sie wieder klassenkämpferisch an, weil es an Zustimmung für Wahlen in diesem Land mangelt? :(
Gothaur

LuckyLuke
28.04.2005, 12:33
Sagtest Du schon, aber beantwortet dennoch nicht meine Frage, oder willst Du eine Mauer ziehen und enteignen? :)
Wie willst Du es verhindern?
Nebenbei, selbst in den "grünen" Vorzeigebereichen, wo ja angeblich für Arbeitsplätze gesorgt wird, Windenergie, Fotovoltage, z.B. wird die Produktion auf Grund der Kosten auch immer mehr ausgelagert. Aber darüber reden sie natürlich nicht so gerne. :) Die Abwanderung von Unternehmen ist nicht zu verhindern, ganz einfach.
Wer das will, wird und soll es machen.

Ich wünsche ihnen viel Spaß im Osten, mit der dortigen Bürokratie, dem Sprachenproblem, der Korruption , alkoholisierten und sozialistisch umlagernden Mitarbeitern ect ect...

Hier in Deutschland gibt es Tarifverträge und die sollten auch für ausländische Mitarbeiter gelten.


Aha, und deshalb also irrelevant, weil schon bekannt, oder was? Aber das meinte ich noch nichtmals, obwohl dies ebenfalls ein wichtiger Grund ist.
Aber wie sieht es denn in zahlreichen Bereichen aus, auf Grund der Flut an Auflagen, die sich zudem tagtäglich mehren, - wenn es nicht die EU ist, dann ist es der Bund, das Land oder die Kommunen, die zumindest in dem Bereich "steigern", wieviel Auflagen müssen denn in aller Regel erfüllt werden, und wie lange dauert es, bis man schließlich an den Start kann? :)
Alles unerheblich hier, oder?
Da mach ich doch in der Tat rüber nach Polen, gründe und nimm aus der Ukraine Billigstarbeiter, und biete mich dann entweder in Deutschland für kleines Geld an, oder exportiere billigst.
Warum so überheblich, Lucky, sind das alles Hirngespinste????
Ich sehe eher in Deiner Aussage das theoretische Hirngespinst.
"Wenn nicht...., dann aber....., und wenn dann nicht....., ja aber dann....!
:rolleyes:
Alles so theoretische Aufforderungen, die sich zwar ganz dolle anhören, aber in Wirklichkeit nun mal Luftschlösser sind.
Wie stark war denn die Regierung an der jetzigen Entwicklung involviert, und jetzt springen sie wieder klassenkämpferisch an, weil es an Zustimmung für Wahlen in diesem Land mangelt? :(
Gothaur Siehe oben.

Außerdem wollte ich, dass du ein bissel Butter bei die Fische gibst, statt hier mit Allgemeinplätzen um dich zu werfen.

PS: Ich kann in Deutschland jedes Gewerbe gründen, sogar ohne Meisterbrief, EU sei Dank.

Gärtner
28.04.2005, 13:27
Ich lerne: Der Arbeitsplatzabbau in der Baubranche ist konjunkturell bedingt.

Aha.

Und das ist in anderen Branchen nicht der Fall?

Wenn alson das E.-Gesetz konjunkturbedingt in einem Bereich nichts gefruchtet hat, wieso soll das nun woanders auf einmal funktionieren?

Wahrheitssucher
28.04.2005, 13:53
Ich stelle jetzt mal folgende Behauptung zur Baubranche auf:

Die Baubranche ist nicht in der Krise.

Seit mehr als 10 Jahren jammert die Baubranche über schwache Auftragslage, schwache Konjunktur etc. Personal wird abgebaut, Firmen geschlossen.

Wenn ich mich aber umsehe, so wird doch in Deutschland überall gebaut!
Ein neues Gewerbegebiet jagd das nächste, ein Neubaugebiet ensteht neben den anderen.
In den Städten stehen überall Baukräne, Häuser werden in jedem Ort neu errichtet, Sanierungsarbeiten und Straßenarbeiten allenortes.

Ich glaube, die Bauwirtschaft jammert so intensiv, um weiteren Stellenabbau rechtfertigen zu können - anschließend werden polnische Subunternehmen mit dem Bau beauftragt, mit dem Ergebnis, das sich die Unternehmer die Taschen NOCH voller stopfen können.....

Dazu fällt mir folgender Spruch ein:
Das Himmelstor ist defekt und Petrus lässt sich von einem polnischen, einem englischen und einem deutschen Bauunternehmer Kostenvoranschläge geben.
Der Pole sagt:
Ich nehme 1000 €, 500 € für Material, 500 € Lohnkosten.
Der Engländer sagt:
Ich nehme 1500 €, 500 € für Material, 1000 € Lohnkosten
Der Deutsche sagt:
Ich nehme 2500 €.
Daraufhin fragt ihn Petrus, warum er so teuer ist, wie der Pole und der Engländer zusammen.
Der Deutsche sagt:
500 € Material, 500 € für den Polen und 1500 € für mich.....

Gruß,

Wahrheitssucher

Gothaur
28.04.2005, 14:48
Die Abwanderung von Unternehmen ist nicht zu verhindern, ganz einfach.
Wer das will, wird und soll es machen.

Ich wünsche ihnen viel Spaß im Osten, mit der dortigen Bürokratie, dem Sprachenproblem, der Korruption , alkoholisierten und sozialistisch umlagernden Mitarbeitern ect ect...
Auch so rein theoretisch und völlig an den Haaren herbeigezogen. Du übersiehst, daß die Knete für die Leute, die dann in den Firmen arbeiten können, für die selber einen imensen wirtschaftlichen und sozialen Aufstieg bedeutet, folglich werden die schon froh sein und reinklotzen.
Davon ab muß ich mich sehr wundern. Was bitteschön ist denn der Unterschied zwischen Deiner rassistischen Positionierung ständig betrunkenener, asozialer Ostarbeiter im Vergleich zu rassistischen Sprüchen die Rechte hier, wie immer wieder angeprangert in der Arena, und im CPF so ablassen?????
Weil da mehr eine soziale, gewerkschafltiche Komponente hintersteckt?????
Komische Sache, Lucky Strike.


Hier in Deutschland gibt es Tarifverträge und die sollten auch für ausländische Mitarbeiter gelten.
Siehe oben.
Außerdem wollte ich, dass du ein bissel Butter bei die Fische gibst, statt hier mit Allgemeinplätzen um dich zu werfen.
PS: Ich kann in Deutschland jedes Gewerbe gründen, sogar ohne Meisterbrief, EU sei Dank.
Amen, sie sollen sich also dran halten, toll, und wenn nicht, dann halten sie sich nicht daran und dann sind sie böse, oder was? :)
Mein Gott, in welcher Vorstellungswelt lebst Du. Klingt so gewerkschaftlicherisch mit dem Rücken an der Wand und jetzt erst Recht!
Hülfe! Was heißt denn Butter bei die Fische? ich werde Dir jetzt bestimmt nicht die massigen Vorgaben und Vorlagen aufzählen wollen, die einen unbedarften mittelständigen Unternehmer tagtäglich auf den Schreibtisch flattern und die er gefälligst einzuhalten hat. Egal wie, und warum, und wieviel es allein kostet, um die behördlichen Sesselpupser zu befriedigen.
Oder gibt es das alles garnicht? :rolleyes: :cool:
Sind das nur übertriebene Hirgespinste????
Toll - Dein PS, ich mach dann mal 'ne Schreinerei auf, oder 'ne Metzgerei, Hühner habe ich schon als Jugendlicher geschlachtet, und ich kann verdammt gut ausbeinen und Filets schneiden. :)
Nein im Ernst, bleiben wir bei der Schreinerei, ich bin meisterhaft in Holzgeschichten, was also sollte mich daran hindern? :)
Gothaur

Gothaur
28.04.2005, 14:50
Ich stelle jetzt mal folgende Behauptung zur Baubranche auf:

Die Baubranche ist nicht in der Krise.

Seit mehr als 10 Jahren jammert die Baubranche über schwache Auftragslage, schwache Konjunktur etc. Personal wird abgebaut, Firmen geschlossen.

Wenn ich mich aber umsehe, so wird doch in Deutschland überall gebaut!
Ein neues Gewerbegebiet jagd das nächste, ein Neubaugebiet ensteht neben den anderen.
In den Städten stehen überall Baukräne, Häuser werden in jedem Ort neu errichtet, Sanierungsarbeiten und Straßenarbeiten allenortes.

Ich glaube, die Bauwirtschaft jammert so intensiv, um weiteren Stellenabbau rechtfertigen zu können - anschließend werden polnische Subunternehmen mit dem Bau beauftragt, mit dem Ergebnis, das sich die Unternehmer die Taschen NOCH voller stopfen können.....

Dazu fällt mir folgender Spruch ein:
Das Himmelstor ist defekt und Petrus lässt sich von einem polnischen, einem englischen und einem deutschen Bauunternehmer Kostenvoranschläge geben.
Der Pole sagt:
Ich nehme 1000 €, 500 € für Material, 500 € Lohnkosten.
Der Engländer sagt:
Ich nehme 1500 €, 500 € für Material, 1000 € Lohnkosten
Der Deutsche sagt:
Ich nehme 2500 €.
Daraufhin fragt ihn Petrus, warum er so teuer ist, wie der Pole und der Engländer zusammen.
Der Deutsche sagt:
500 € Material, 500 € für den Polen und 1500 € für mich.....

Gruß,

Wahrheitssucher

Was willst Du, dann ist die Branche doch auf jedenfall für den deutschen Bauarbeiter eine Katastrophe. Du hast doch lediglich die Ursachen aufgezählt, warum es so ist, aber für die Betroffenen ändert dieses doch garnichts.
Aber wahrscheinlich wolltest Du dieses genau so aufzeigen. :)
Gothaur

LuckyLuke
28.04.2005, 15:10
Auch so rein theoretisch und völlig an den Haaren herbeigezogen. Du übersiehst, daß die Knete für die Leute, die dann in den Firmen arbeiten können, für die selber einen imensen wirtschaftlichen und sozialen Aufstieg bedeutet, folglich werden die schon froh sein und reinklotzen.
Davon ab muß ich mich sehr wundern. Was bitteschön ist denn der Unterschied zwischen Deiner rassistischen Positionierung ständig betrunkenener, asozialer Ostarbeiter im Vergleich zu rassistischen Sprüchen die Rechte hier, wie immer wieder angeprangert in der Arena, und im CPF so ablassen?????
Weil da mehr eine soziale, gewerkschafltiche Komponente hintersteckt?????
Komische Sache, Lucky Strike.
Versuchst du mir jetzt Rassimus unterzuwuchten, bloß weil ich realistisch die Probleme anspreche? Fahr einfach mal nach Ost-Polen oder in eines der Länder der Ex-SU und schau es dir an.



Amen, sie sollen sich also dran halten, toll, und wenn nicht, dann halten sie sich nicht daran und dann sind sie böse, oder was? :)
Mein Gott, in welcher Vorstellungswelt lebst Du. Klingt so gewerkschaftlicherisch mit dem Rücken an der Wand und jetzt erst Recht!
Hülfe! Was heißt denn Butter bei die Fische? ich werde Dir jetzt bestimmt nicht die massigen Vorgaben und Vorlagen aufzählen wollen, die einen unbedarften mittelständigen Unternehmer tagtäglich auf den Schreibtisch flattern und die er gefälligst einzuhalten hat. Egal wie, und warum, und wieviel es allein kostet, um die behördlichen Sesselpupser zu befriedigen.
Oder gibt es das alles garnicht? :rolleyes: :cool:
Sind das nur übertriebene Hirgespinste????
Mach ein Unternehmen in Polen oder noch weiter im Osten auf.
Bis auf dass sich die Beamtengehälter zu einem nicht unbeträchtlichen Teil aus Schmiergeld generieren, die Ämter noch langsamer arbeiten, zum Teil sogar unglaublich schlampig, ist die Bürokratie kein Krümmel geringer.
Hinzu kommt das Sprachenproblem, oder kannst du polnisch ?

Und es ist egal, ob du nun in die neu Beigtretenen gehst oder in eines der Länder der Ex-SU, wo noch immer die alten, korrupten Seilschaften am Drücker sitzen. Hinzugekommen ist nur noch die Mafia und Gewaltkriminalität, der die dortigen Behörden machtlos gegenüber stehen, wenn sie nicht bis über beide Ohren selbst drinhängen.



Toll - Dein PS, ich mach dann mal 'ne Schreinerei auf, oder 'ne Metzgerei, Hühner habe ich schon als Jugendlicher geschlachtet, und ich kann verdammt gut ausbeinen und Filets schneiden. :)
Nein im Ernst, bleiben wir bei der Schreinerei, ich bin meisterhaft in Holzgeschichten, was also sollte mich daran hindern? :)
Gothaur
Kennst du das Zauberwort: British Limited ?

:D

Skorpion968
29.04.2005, 08:03
Ob mir vielleicht jemand von der politischen Linken (oder den WASG-Fans) den Sinn des Entsendegesetzes verklaren könnte?

Worin soll die Weisheit liegen, den Tarifpartnern einen Mindestlohn zu oktroyieren? Seit zehn Jahren waltet diese Regelung in der Baubranche und soll nun republikweit auf alle Branchen ausgedehnt werden.

Allerdings sind die Erfahrungen im Bau doch wirklich nur als desaströs zu bezeichnen. Dazu zwei Zahlen:

1990 arbeiteten in der deutschen Baubranche 1,4 Mio Menschen.

2005 sind es noch 800.000.

Es ist die einzige Möglichkeit, diese Endlos-Lohndumping-Spirale einzugrenzen.

Ansonsten sollten wir alle nach Polen auswandern (wo es dann allerdings ein wenig eng wird) und zum Arbeiten ins (verlassene) Deutschland pendeln. ;)

Wahrheitssucher
29.04.2005, 10:51
Was willst Du, dann ist die Branche doch auf jedenfall für den deutschen Bauarbeiter eine Katastrophe. Du hast doch lediglich die Ursachen aufgezählt, warum es so ist, aber für die Betroffenen ändert dieses doch garnichts.
Aber wahrscheinlich wolltest Du dieses genau so aufzeigen. :)
Gothaur
Des Pudels Kern wurde erkannt! :2faces:

Gruß,

Wahrheitssucher

Leyla
29.04.2005, 11:05
Ob mir vielleicht jemand von der politischen Linken (oder den WASG-Fans) den Sinn des Entsendegesetzes verklaren könnte?

Worin soll die Weisheit liegen, den Tarifpartnern einen Mindestlohn zu oktroyieren? Seit zehn Jahren waltet diese Regelung in der Baubranche und soll nun republikweit auf alle Branchen ausgedehnt werden.

Allerdings sind die Erfahrungen im Bau doch wirklich nur als desaströs zu bezeichnen. Dazu zwei Zahlen:

1990 arbeiteten in der deutschen Baubranche 1,4 Mio Menschen.

2005 sind es noch 800.000.Es kommt eben nicht nur darauf an, wieviele Menschen täglich zur Arbeit gehen, sondern ob sie mit dieser Arbeit ihren Lebensunterhalt bestreiten können.

Wenn es der Bundesregierung irgendwann gelingen sollte, die Arbeitslosenzahlen zu halbieren, dann würde ich das nicht bedingungslos feiern, sondern erst mal danach fragen, was die 2,5 Millionen Ex-Arbeitslosen jetzt eigentlich verdienen.

Wenn sie trotz Vollzeitarbeit auf Hartz-IV-Niveau leben oder im Durchschnitt nur fünf Prozent mehr verdienen, als sie früher durch ALG II bekommen haben, dann ist das für mich kein Erfolg, sondern eine Frechheit.

Gothaur
29.04.2005, 11:17
Versuchst du mir jetzt Rassimus unterzuwuchten, bloß weil ich realistisch die Probleme anspreche? Fahr einfach mal nach Ost-Polen oder in eines der Länder der Ex-SU und schau es dir an.
Quatsch, ich habe lediglich auf ein schizophrenisches (Nein, unterstelle ich Dir auch nicht! :) ) Dilemma, oder Eigenheit hingewiesen.
Aber dennoch würde ich dieses spezifische differenzieren, wobei natürlich der Alkohol im Osten eine ganz andere Rolle spielt, wie hier. Denn dort ist der Alkohol, und vor allem der zu große Konsum die Norm. Wenn Du als deutscher Unternehmer in den Osten gehst, und Geschäfte abschließen willst, mußt Du zuallererst mal trinkfest sein, das ist dann schon die halbe Miete. :)
Aber dennoch, die zweierlei Sicht, so wie ich beschrieben besteht.

Mach ein Unternehmen in Polen oder noch weiter im Osten auf.
Bis auf dass sich die Beamtengehälter zu einem nicht unbeträchtlichen Teil aus Schmiergeld generieren, die Ämter noch langsamer arbeiten, zum Teil sogar unglaublich schlampig, ist die Bürokratie kein Krümmel geringer.
Hinzu kommt das Sprachenproblem, oder kannst du polnisch ?
Wieso muß ich polnisch können, die können doch alle deutsch.
:rolleyes: :2faces:
Und ansonsten hast Du dafür hier einen ungeheuren Wust an Auflagen und Vorgaben, durch die Du erst mal blicken, und die Du dann bedienen mußt.
Und Schmiere, ....., naja, was soll man dazu sagen. :rolleyes:
Und es ist egal, ob du nun in die neu Beigtretenen gehst oder in eines der Länder der Ex-SU, wo noch immer die alten, korrupten Seilschaften am
Drücker sitzen. Hinzugekommen ist nur noch die Mafia und Gewaltkriminalität, der die dortigen Behörden machtlos gegenüber stehen, wenn sie nicht bis über beide Ohren selbst drinhängen.
Kennst du das Zauberwort: British Limited ? :D

Ja und? Scheinbar lohnt es sich doch trotzdem, sonst würden nicht so viele rübermachen, oder nicht? Anscheinend ist das Betriebsklima dennoch so angenehm, die Verdienste so gut, daß diese Unbilden in Kauf genommen werden können. Auf der Strecke bleiben höchstens die Kleinen, die sich dort eine Zukunft aufbauen wollen, aber das war schon immer so.
Ach ja: Britisch Limited:

Pro und Contra zu einer British Limited
aus dem Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG:
>>Britische Limited ist keine Alternative für deutsche Gründer
Die UK Limited (Ltd.) ist eine britische Gesellschaft mit beschränkter Haftung, mit der deutschen GmbH vergleichbar und in der gesamten EU als selbstständige und unselbstständige Niederlassung beim örtlichen Handelsregister eintragungsfähig. Der Hauptsitz der Firma aber befindet sich in Großbritannien.<<
Die Vorteile: geringe Gründungskosten, kaum Stammkapital (ab 3 Euro ) und weniger Bürokratie
Die Nachteile laut dem Verlag:
Kaum Sicherheiten für Kunden&Lieferanten- na klar, da liegen eben nicht mehr 25.000 Euro drin. Aber bei einer GmbH liegen diese 25.000 Euro auch nicht unbedingt als Cash Bestand auf einem Konto, sondern in Sachanlagen bzw. das Cash, was auf dem Konto liegen sollte, liegt da auf einmal nicht mehr...
Rechtslage unklar - uneinheitliche Rechtsprechung zu Limited-Gründungen in Deutschland. Immer wieder kommt es vor, dass sich Gerichte gegen die nötige Eintragung einer Ltd.-Niederlassung ins Handelsregister aussprechen. Limited-Befürworter verweisen hingegen auf die aktuelle Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshof vom 9.3.1999 (Az.: C-212 /97), die Niederlassungsfreiheit innerhalb der EU zulässt.
Berater vor Ort: Gründer müssen sich ganz genau überlegen, ob sie die bürokratischen Hürden bei der GmbH-Gründung durch eine Limited tatsächlich umgehen. "Die Gründung und der Betrieb der Firma unterliegen britischem Recht, ein ganzes Firmenleben lang. Das dürfen Gründer nie vergessen", warnt Wirtschaftsprüferin Ingrid Hoffmann-Scmitz aus Euskirchen. Kosten: mindestens 1.000 Euro pro Jahr für Büroadresse und diverse Steuererklärungen. Wer für den notwendigen Director oder Secretary zudem Treuhänder einsetzt, muss zusätzlich mindestens je 600 Euro kalkulieren.
Verdacht auf Steuerehinterziehung: es ist möglich, die Steuervorteile in England zu nutzen, da die Körperschaftssteuer dort nur max. 30% beträgt und keine Gewerbesteuer existiert. Dies hängt davon ab, wie man eine british Limited konstruiert. Jedoch, ist das deutsche FA der Meinung, daß die Limited lediglich eine Briefkastenfirma ist, gibt es ganz schnell Probleme.
Ich selbst überlege, eine British Limited zu gründen. Mir geht es dabei um die höhere Sicherheit für den Unternehmer (nicht einmal Durchgriffshaftung möglich, im Gegensatz zur deutschen GmbH). Die Steuerkiste finde ich einfach zu heiss, um sie anzugehen. Das liegt doch auf der Hand, daß das FA hier doppelt und dreifach kontrollieren wird. Das ist fast genauso, wenn man eine ausländische Tochter hat und dort anfängt, mit internen Verrechnungspreisen zu spielen, nur um Steuern zu sparen. Da peitscht das FA ebenso schnell dazwischen mittlerweile.
Erste URL, wenn man googelt. :)
(Kann den Link nicht kopieren, mein Firefox kackt dann komischerweise immer ab, wenn ich oben auf einer Seite die Adresse anklicke. :( ?( )
Gothaur

Gothaur
29.04.2005, 11:19
Es ist die einzige Möglichkeit, diese Endlos-Lohndumping-Spirale einzugrenzen.

Ansonsten sollten wir alle nach Polen auswandern (wo es dann allerdings ein wenig eng wird) und zum Arbeiten ins (verlassene) Deutschland pendeln. ;)
Na, dann gehe ich aber lieber nach Norwegen, Irland, oder Island. :)
Gothaur

LuckyLuke
29.04.2005, 12:13
Quatsch, ich habe lediglich auf ein schizophrenisches (Nein, unterstelle ich Dir auch nicht! :) ) Dilemma, oder Eigenheit hingewiesen.
Aber dennoch würde ich dieses spezifische differenzieren, wobei natürlich der Alkohol im Osten eine ganz andere Rolle spielt, wie hier. Denn dort ist der Alkohol, und vor allem der zu große Konsum die Norm. Wenn Du als deutscher Unternehmer in den Osten gehst, und Geschäfte abschließen willst, mußt Du zuallererst mal trinkfest sein, das ist dann schon die halbe Miete. :)
Aber dennoch, die zweierlei Sicht, so wie ich beschrieben besteht.
Der Suff dort ist ein gewaltiges gesellschaftliches Problem, insbesondere, wenn man gerade wegen arbeitsintensiven Prozessen die höheren Lohnkosten in Deutschland scheut. Ich habe einen Bekannten, der war sechs Jahre Geschäftsführer einer Saftfirma in der Ukraine und sollte dort eine Produktionsstrecke aufbauen.

Die haben es mittlerweile, wegen vielfältigster Probleme, aufgegeben und den Laden wieder dicht gemacht.



Wieso muß ich polnisch können, die können doch alle deutsch.
:rolleyes: :2faces:
Und ansonsten hast Du dafür hier einen ungeheuren Wust an Auflagen und Vorgaben, durch die Du erst mal blicken, und die Du dann bedienen mußt. Geh davon aus, dass, insbesondere wenn es drauf ankommt, niemand Deutsch kann. In den Beigetretenen hast du die gleichen Auflagen von der EU wie hier.
Für deutsche Unternehmer ist es eher ein Vorteil, dass sie viele deutschen Verordnungen oft der Einfachheit halber abkupfern....

:D

Scheinbar lohnt es sich doch trotzdem, sonst würden nicht so viele rübermachen, oder nicht? Anscheinend ist das Betriebsklima dennoch so angenehm, die Verdienste so gut, daß diese Unbilden in Kauf genommen werden können. Auf der Strecke bleiben höchstens die Kleinen, die sich dort eine Zukunft aufbauen wollen, aber das war schon immer so. Hm, wenn es sich lohnt,dann gehen die Firmen so oder so dort hin.
Dann sollen sie eben, mit allen Konsequenzen.



Ach ja: Britisch Limited:...


In Britannien gibt es Gewerbefreiheit und keinen Meisterbrief. Das Gewerbe auf den Inseln anzumelden und hier eine Filiale eröffnen, ist also eine herausragende Möglichkeit den feudalen Handwerkskammern das Handwerk zu legen...
:D