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Vollständige Version anzeigen : Wer ist "DER KAPITALIST" ?



Michael (C)
11.05.2005, 22:33
Großes Lob an "Hart aber Fair" (WDR)

Die Sendung hat sich des Themas "Kapitalismuskritik" angenommen.

Dabei wurde am Ende der Sendung ein ungewöhnlicher Schritt unternommen.
Es wurde plötzlich gefragt, was DEN KAPITALIST eigentlich ausmacht.

Ist es der Großkapitalist, unter dessen Erpressung die "Armen" stehen ?

Oder sind es die "Armen", die durch ihr Kaufverhalten die Unternehmer Arbeitsplätze abbauen läßt ...

Skorpion968
12.05.2005, 08:19
Diese Frage kannst du dir glaub ich leicht selbst beantworten! ;)

buckeye
12.05.2005, 15:44
der boese kapitalist ist der jenige der sich denkt das sein mehr oder auch weniger hat erarbeitetes geld IHM gehoert und nicht irgendeiner staatlichen einrichtung die im vorschreibt fast die halfte abzugeben um "arme" zu unterstuetzen.
demnach waere ich kapitalist :D

Der Patriot
12.05.2005, 16:44
Wer ist "DER KAPITALIST" ?

Das bin ich! :cool:

W.I.L.
12.05.2005, 18:37
Der Kapitalist ist der, der die Produktionsmittel besitzt!

Der Patriot
13.05.2005, 21:16
Der Kapitalist ist der, der die Produktionsmittel besitzt!

Dann bin ich es wohl doch nicht. ;(

treze
13.05.2005, 21:23
Dazu einen guten Artikel

http://www.woz.ch/artikel/inhalt/2004/nr17/Wirtschaft/77.html

Und zum Thema, harte Arbeit.

"Daniel Vasella ist Mitglied des Verwaltungsrates der PepsiCo Inc. und des Chairman’s
Council von DaimlerChrysler. Er ist Chairman des International Business Leaders
Advisory Council für den Bürgermeister von Shanghai und Mitglied des International
Board of Governors des Peres Center for Peace."

Also, ich hätte nicht genug Zeit, um in so vielen Gremien zu Sitzen. Ich arbeite 42 Stunden die Woche für 1200 Fr. (Ausbildung). Jetzt kann man sich ausrechnen, wie viele Stunden "harter Arbeit" z. B. ein Herr Vasella für Roche leistet. Und dafür kassiert er ca. 20 Millionen im Jahr.

Manfred_g
13.05.2005, 21:30
Der Kapitalist ist der, der die Produktionsmittel besitzt!

Diese Definition ist ja wohl nicht mehr ganz zeitgemäß. Was sind heute Produktionsmittel?

Der Patriot
13.05.2005, 21:32
Diese Definition ist ja wohl nicht mehr ganz zeitgemäß. Was sind heute Produktionsmittel?

Kommunismus ist nicht Zeitgemäß und war es nie.

Ein Kapitalist ist jeder der für Geld arbeitet. Also sowohl Angestellte als auch Unternehmer.

treze
13.05.2005, 21:37
Kommunismus ist nicht Zeitgemäß und war es nie.

Ein Kapitalist ist jeder der für Geld arbeitet. Also sowohl Angestellte als auch Unternehmer.

Ich habe nichts dagegen für Geld zu Arbeiten. Aber jeder sollte einen fairen Lohn bekommen. Und das ist nunmal heute nicht der Fall.

ortensia blu
13.05.2005, 21:51
Der Kapitalist ist der, der die Produktionsmittel besitzt!

Die Spitzenmanager besitzen keine Produktionsmittel. Sind sie nur Arbeitnehmer und keine Kapitalisten?

Die Gewerkschaftsbosse, die in den Aufsichtsräten sitzen und so viel wie die Spitzenmanager verdienen, oder die Verbandsvorsitzenden, die fette Gehälter einstreichen- alle nur Arbeitnehmer?

Manfred_g
13.05.2005, 21:55
Ich habe nichts dagegen für Geld zu Arbeiten. Aber jeder sollte einen fairen Lohn bekommen. Und das ist nunmal heute nicht der Fall.

Wir werden gezwungen sein, unsere Definition der Fairness in wirtschaftlichen Dingen zu überdenken. Ob das nun blöd klingt oder nicht.

ortensia blu
13.05.2005, 22:11
Herr Bsirske z.B., Gewerkschaftsvorsitzender von ver.di: Jahresgehalt mindestens 158.000 Euro.
Er ist stv. Vorsitzender Aufsichtsrat bei der Lufthansa und streicht dafür 16.000 Euro ein, außerdem ist er stv. Aufsichtsratsvorsitzender bei RWE: 69.000 Euro.
Er verfügt also über Gesamtbezüge von mindestens 243.000 Euro jährlich.

Zwickel bekam doppelt so viel, nämlich mindestens 464.000 Euro.

LuckyLuke
13.05.2005, 22:13
und zahlte darauf um die 50% Einkommenssteuer, wenn das nicht fair ist...

treze
13.05.2005, 22:16
Wir werden gezwungen sein, unsere Definition der Fairness in wirtschaftlichen Dingen zu überdenken. Ob das nun blöd klingt oder nicht.

Das ist nicht fair.

http://www.evd.admin.ch/evd/dossiers/working_poor/?lang=de
http://www.brainworker.ch/Arbeit/loehne/working_poor.htm
http://www.brainworker.ch/internet-journalismus/presse_schweiz.htm

Der Patriot
13.05.2005, 22:26
Ich habe nichts dagegen für Geld zu Arbeiten. Aber jeder sollte einen fairen Lohn bekommen. Und das ist nunmal heute nicht der Fall.

Wieviel verdienst du denn und für welche Arbeit?

ortensia blu
13.05.2005, 22:29
und zahlte darauf um die 50% Einkommenssteuer, wenn das nicht fair ist...

Bist du da sicher? Bei dem Jahresgehalt kann man sich beste Steuerberater leisten, die alle Tricks kennen, um das Finanzamt zu beschummeln.

Die Genossen von DGB, SPD und PDS machen tüchtig Kasse. Man könnte richtig neidisch werden, wenn man die Listen durchsieht.

Aber die Genossen sind ja tabu. Sie rackern sich ja ab für Deutschland. Arbeitsplätze schaffen sie keine - sie vernichten sie nur.

Manfred_g
13.05.2005, 22:35
Wieviel verdienst du denn und für welche Arbeit?

Naja, es ist nichts dagegen zu sagen, daß jemand mehr möchte. Insbesondere dann, wenn er Probleme hat, die er nicht zu vertreten hat.
Nur der Fairness begriff ist einfach nicht mehr so zu halten, wie bisher. das ganze ist kein "Sport" und das Naturprinzip des Überlebens ist nicht "fair".

Immer das gleiche Lied. Damit diejenigen die am bedürftigsten sind auf Dauer unterstützt werden können, muß der Kreis derjenigen die als bedürftig gelten, eingeschränkt werden.

Leyla
14.05.2005, 01:21
Ist es der Großkapitalist, unter dessen Erpressung die "Armen" stehen ?

Oder sind es die "Armen", die durch ihr Kaufverhalten die Unternehmer Arbeitsplätze abbauen läßt ...Ganz klar: die Armen sind schuld, weil sie naturgemäß geizig sind und keine Shopping-Kultur haben.

Selbst in den westlichen Metropolen besitzen diese Leute oft nur ein oder zwei paar Schuhe. Sie pfeifen auf gesunde Ernährung und kaufen immer nur die billigsten Lebensmittel. Und an einen Neuwagen ist bei denen schon gar nicht zu denken. Ihre Standardausrede ist natürlich, dass sie kein Geld haben.

Und dann meinen sie auch noch, das Unternehmertum sei dafür zuständig, Löhne zu zahlen, die die Kaufkraft erhalten. Dabei sind es doch die Armen, die den Konsum böswillig verweigern.

treze
14.05.2005, 15:16
Wieviel verdienst du denn und für welche Arbeit?

Ich verdiene in meiner Informatikerausbildung 1200 Fr. bei einer 42 Stunden Woche.

Manfred_g
14.05.2005, 15:23
Ganz klar: die Armen sind schuld, weil sie naturgemäß geizig sind und keine Shopping-Kultur haben.

Selbst in den westlichen Metropolen besitzen diese Leute oft nur ein oder zwei paar Schuhe. Sie pfeifen auf gesunde Ernährung und kaufen immer nur die billigsten Lebensmittel. Und an einen Neuwagen ist bei denen schon gar nicht zu denken. Ihre Standardausrede ist natürlich, dass sie kein Geld haben.

Und dann meinen sie auch noch, das Unternehmertum sei dafür zuständig, Löhne zu zahlen, die die Kaufkraft erhalten. Dabei sind es doch die Armen, die den Konsum böswillig verweigern.

Endlich kapierst Du es! :] Obwohl ich als Kapitalistenfreund ja nicht so sehr mit den Armen ins Gericht gehen würde.

Roter Prolet
14.05.2005, 18:24
Endlich kapierst Du es! :] Obwohl ich als Kapitalistenfreund ja nicht so sehr mit den Armen ins Gericht gehen würde.

Der Sinn zur Ironie ist dir scheinbar fremd, gell? :rolleyes:

Manfred_g
14.05.2005, 23:01
Der Sinn zur Ironie ist dir scheinbar fremd, gell? :rolleyes:

Also, ich war schonmal vor Gericht, und soll ich Dir was sagen? Ich hatte meine Arme dran !! :lach: :lach: :lach:

Ist das jetzt Ironie? Ansonsten wüßte ich nicht, was du meinst :D

erdbeere
15.05.2005, 00:07
Ja, ich wollte es auch schon immer wissen!

~laura~
20.05.2005, 14:56
Ich habe nichts dagegen für Geld zu Arbeiten. Aber jeder sollte einen fairen Lohn bekommen. Und das ist nunmal heute nicht der Fall.


was heißt denn schon fair? die märkte bestimmen deinen wert und den deiner leistungen.
wunschvorstellungen werden durch produktionsauslagerungen ins ausland wohl ins rechte licht gerückt.

treze
20.05.2005, 15:24
was heißt denn schon fair? die märkte bestimmen deinen wert und den deiner leistungen.
wunschvorstellungen werden durch produktionsauslagerungen ins ausland wohl ins rechte licht gerückt.

Bin nicht der Meinung dass Menschen nach Angebot und Nachfrage bezahlt werden sollte. Der Mensch ist doch keine Ware, die man mal benötigt und mal nicht.

Schwind
20.05.2005, 15:37
Bin nicht der Meinung dass Menschen nach Angebot und Nachfrage bezahlt werden sollte. Der Mensch ist doch keine Ware, die man mal benötigt und mal nicht.

Es ist doch aber nun mal so, dass man mal, um auf dich Bezug zu nehmen, mehr Informatiker braucht und mal weniger! Genauso wie jede andere Leistung! Nach einer Katastrophe wie einem Erdbeben wird man wieder mehr Ärzte, Bauunternehmer und Architekten brauchen, dann wieder weniger, wenn sich alles eingepegelt hat. Weniger Kinder brauchen weniger Lehrer, mehr Kriminelle rufen größere Nachfrage nach Polizei auf den Plan. So ist das eben.

MfG
Eneb

treze
20.05.2005, 17:26
Es ist doch aber nun mal so, dass man mal, um auf dich Bezug zu nehmen, mehr Informatiker braucht und mal weniger! Genauso wie jede andere Leistung! Nach einer Katastrophe wie einem Erdbeben wird man wieder mehr Ärzte, Bauunternehmer und Architekten brauchen, dann wieder weniger, wenn sich alles eingepegelt hat. Weniger Kinder brauchen weniger Lehrer, mehr Kriminelle rufen größere Nachfrage nach Polizei auf den Plan. So ist das eben.

MfG
Eneb

Ja, die Arbeit selber schon. Da hast du Recht.
Aber muss deswegen der Lohn so weit runtergedrückt werden wie möglich?
Sprich, wenn du nicht dafür arbeiten willst, ein anderer macht es sicher.

Manfred_g
20.05.2005, 18:09
Bin nicht der Meinung dass Menschen nach Angebot und Nachfrage bezahlt werden sollte. Der Mensch ist doch keine Ware, die man mal benötigt und mal nicht.

Insofern geht es ja auch nicht um den Besitz des Menschen, sondern um den Wert dessen was er tut bzw. leistet. Dies wiederum kann man sehr wohl als Ware auffassen.

Manfred_g
20.05.2005, 18:15
Ja, die Arbeit selber schon. Da hast du Recht.
Aber muss deswegen der Lohn so weit runtergedrückt werden wie möglich?
Sprich, wenn du nicht dafür arbeiten willst, ein anderer macht es sicher.

Der Lohn muß nicht zwingend gedrückt werden, aber wenn man diese Anpassung unterläßt, zahlt immer jemand anderer die Zeche dafür. Dessen sollte man sich nur bewußt sein.

Apollon7
20.05.2005, 18:23
Im Kapitalismus sind die fleißigen, intelligenteren besser gestellt, vielleicht sogar "reich" (obwohl, dass ein sehr dehnbarer Begriff ist). Im "Sozialismus" sind alle gleichmäßig arm.