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Vollständige Version anzeigen : Heuschrecken?!



Ka0sGiRL
16.05.2005, 11:09
Sie sind "Angestellte" des Volkes, die Abgeordneten, Minister und die politischen Beamten. Dass sie angemessen bezahlt werden müssen, steht außer Frage. Keineswegs zu rechtfertigen sind aber Privilegien, die sie sich auf Kosten der Allgemeinheit genehmigen.

Übergangsgeld

Abgeordnete, die den Bundestag verlassen, haben für jedes Mitgliedsjahr Anspruch auf einen Monat Übergangsgeld in Höhe der Abgeordnetenentschädigung von 7.009 Euro. Übergangsgeld wird für maximal 18 Monate gezahlt, also immerhin eine Summe von 126.162 Euro. Der Abgeordnete erhält also für eineinhalb Jahre weiterhin 100 Prozent seiner Bezüge. Ein „Normalbürger“ erhält dagegen in der Regel 60 Prozent Arbeitslosengeld von seinem Nettoentgelt im Bemessungszeitraum.

Altersversorgung

Im Alter erheblich besser gestellt als die Bürger sind zum Beispiel die Abgeordneten des Bundestages. Sie erhalten nach achtjähriger Parlamentszugehörigkeit 1.682 Euro pro Monat. Nach 23 Jahren im Parlament erhält der Abgeordnete immerhin 4.836 Euro ohne je einen Cent in die Rentenversicherung gezahlt zu haben. Um eine solche Rente zu erreichen, müsste ein Durchschnittsverdiener 185 Jahre lang arbeiten und Beiträge an die Rentenversicherung abführen. Hinzu kommt, dass die Abgeordneten im Bundestag ihre Altersversorgung teilweise bereits mit 55 Jahren bekommen können – also 10 Jahre früher als der „Normalbürger“.

Steuerfreie Kostenpauschalen

Jeder Bundestagsabgeordnete erhält eine steuerfreie Kostenpauschale von 43.068 Euro im Jahr. Das ist ein Ärgernis ersten Ranges. Jeder Steuerzahler, der Betriebsausgaben steuerlich geltend machen will, muss dies grundsätzlich mit Einzelnachweisen belegen. Gleiches gilt für Werbungskosten, die über die Arbeitnehmerpauschale hinausgehen. Sich selbst muten die Bundestagsabgeordneten diesen bürokratischen Aufwand nicht zu. Die Pauschale wird auf jeden Fall gezahlt, ganz gleich wie hoch der tatsächliche mandatsbedingte Aufwand ist. Abgeordnete, die weniger Aufwand haben, erhalten so ein steuerfreies Zusatzeinkommen. Diese Privilegierung ist jetzt Gegenstand eines Musterverfahrens, das vom Bund der Steuerzahler unterstützt wird (FG Münster, Az 10 K 2114/04).

Ein vom Bund der Steuerzahler in Auftrag gegebenes Rechtsgutachten kommt zu dem Ergebnis, dass die Steuerfreiheit der Kostenpauschalen verfassungswidrig ist und auch die prozessualen Möglichkeiten einer Überprüfung durch das Bundesverfassungsgericht bestehen.(...)


Der Bund, die EU, der Euro, die grünen Öko- und Multikulti-Utopien, der sozialistische Umverteilungswahn, eine übereilte Wiedervereinigung, die rot-grüne Lähmung der Marktwirtschaft und die daraus resultierende Massenarbeitslosigkeit hat Deutschland in eine desolate wirtschaftliche Lage gebracht. Die neomarxistische Attacke Müntefehrings gegen Wirtschaftsunternehmen passt ins Schema derer, die für die Misere zum größten Teil verantwortlich sind, ohne je Eigenkritik zu üben.
Zypries fordert mehr Transparenz was die Gehälter von Top-Managern betrifft. Aber wo bitte bleibt die Transparenz in Bezug auf die Einkommen unserer Top-Politiker, wie sie das Geld anderer Leute verschleudern, und was sie als nächstes gedenken zu tun um den Karren an die Wand zu fahren?

Ach ja, die geplante Erhöhung der Merhwertsteuer steht ja im Raum - ungeachtet der fatalen Folgen die sich für den kränkelnden Binnenmarkt ergeben.

Wer Heuschrecken sucht, sollte mal im Landes- und Bundestag mit der Suche anfangen.

politi_m
16.05.2005, 11:19
Zypries fordert mehr Transparenz was die Gehälter von Top-Managern betrifft. Aber wo bitte bleibt die Transparenz in Bezug auf die Einkommen unserer Top-Politiker[...]?Transparenz? Bitte: http://www.bundestag.de/mdb15/mdb_diaeten/index.html


Alle Nebenjobs - bezahlte oder unbezahlte - sind dem Präsidenten des Deutschen Bundestages anzuzeigen, um mögliche Interessenverknüpfungen offenzulegen. Nebeneinkünfte unterliegen strengen Verhaltensregeln. Wer gegen sie verstößt, muss damit rechnen, dass diese Tatsache veröffentlicht wird. Es gibt keine andere Berufsgruppe in Deutschland, die sich ähnliche Verpflichtungen auferlegt hat.Quelle: bundestag.de (http://www.bundestag.de/mdb15/mdb_diaeten/1336.html)



Ach ja, da ist die geplante Erhöhung der Merhwertsteuer steht ja im Raum - ungeachtet der fatalen Folgen die sich für den kränkelnden Binnenmarkt ergeben.Wer will die erhöhen??

Finanzminister Eichel will trotz hoher Ausfälle keine Steuern erhöhen.Quelle: http://www.zeit.de/2005/19/a_steuer1

LuckyLuke
16.05.2005, 11:25
Abwarten, die Mehrwertsteuererhöhung kommt und sei es aus Harmonisierungsgründen innerhalb der EU.

Ka0sGiRL
16.05.2005, 11:33
Transparenz? Bitte: http://www.bundestag.de/mdb15/mdb_diaeten/index.html

Unter Transparenz verstehe ich auch die Offenbarung der Gehälter durch sog. Nebenjobs, über die jeder 4. Bundestagsabgeordnete trotz angeblicher 60 Stunden Woche verfügt. Dem Bürger wird dies nicht offengelegt - und hier sollte Zypris Transparenz forden. Aber eine Heuschrecke knabbert der anderen wohl kein Beinchen ab.

politi_m
16.05.2005, 11:35
Unter Transparenz verstehe ich auch die Offenbarung der Gehälter durch sog. Nebenjobs,[...]Warum möchtest du das wissen?

Ka0sGiRL
16.05.2005, 11:35
Abwarten, die Mehrwertsteuererhöhung kommt und sei es aus Harmonisierungsgründen innerhalb der EU.


Ach...gab es wieder mal ein Dementi von Eichel? Naja...bis nach der NRW Wahl wollte er sich doch sowieso gedulden.

Ka0sGiRL
16.05.2005, 11:36
Warum möchtest du das wissen?


Hä? Meinst du diese Frage ernst?

politi_m
16.05.2005, 11:37
Ach...gab es wieder mal ein Dementi von Eichel? Naja...bis nach der NRW Wahl wollte er sich doch sowieso gedulden.Anders gefragt: Wer will sie denn erhöhen? Es kommen doch nur Schröder, Clement, Eichel in Frage, die das bewerkstelligen könnten. Gib mir mal Links an, wo einer von denen eine Erhöhung fordet, sonst ist deine Aussage unglaubwürdig.

politi_m
16.05.2005, 11:38
Hä? Meinst du diese Frage ernst?Natürlich! Ich kann's mir vorstellen, würde aber deine Gründe gerne genau erfahren.

trib996
16.05.2005, 11:49
Der Bund, die EU, der Euro, die grünen Öko- und Multikulti-Utopien, der sozialistische Umverteilungswahn, eine übereilte Wiedervereinigung, die rot-grüne Lähmung der Marktwirtschaft und die daraus resultierende Massenarbeitslosigkeit hat Deutschland in eine desolate wirtschaftliche Lage gebracht. Die neomarxistische Attacke Müntefehrings gegen Wirtschaftsunternehmen passt ins Schema derer, die für die Misere zum größten Teil verantwortlich sind, ohne je Eigenkritik zu üben.
Zypries fordert mehr Transparenz was die Gehälter von Top-Managern betrifft. Aber wo bitte bleibt die Transparenz in Bezug auf die Einkommen unserer Top-Politiker, wie sie das Geld anderer Leute verschleudern, und was sie als nächstes gedenken zu tun um den Karren an die Wand zu fahren?

Ach ja, die geplante Erhöhung der Merhwertsteuer steht ja im Raum - ungeachtet der fatalen Folgen die sich für den kränkelnden Binnenmarkt ergeben.

Wer Heuschrecken sucht, sollte mal im Landes- und Bundestag mit der Suche anfangen.

Ist Blutsauger nicht ein besseres Wort ?

Ka0sGiRL
16.05.2005, 11:56
Anders gefragt: Wer will sie denn erhöhen? Es kommen doch nur Schröder, Clement, Eichel in Frage, die das bewerkstelligen könnten. Gib mir mal Links an, wo einer von denen eine Erhöhung fordet, sonst ist deine Aussage unglaubwürdig.

"Eichel schloss zugleich eine Erhöhung der Mehrwertsteuer zur Deckung der Etatlöcher nicht mehr kategorisch aus. Auf die Frage, ob er versprechen könne, dass es keine Erhöhung der Mehrwertsteuer nach der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen Ende Mai geben werde, sagte der Minister: "Wenn ich es alleine in der Hand hätte, würde ich es versprechen."*
Mit dieser Wischi-Waschi Aussage öffnet er sich das Türchen für die MwSt Erhöhnung nach der NRW-Wahl. Als zukünftiger Berufspolitiker musst du dich schon früh in dieser Rethorik des Herauswindens und der Doppeldeutigkeit üben. Nie konkrete Antworten geben, ausweichen, ablenken - schau die Fischers bühnenreifen Auftritt im Untersuchungsausschuss an, quasi als Lehrstück der Politikerdiktion.

*Quelle: http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/politik/446078.html

politi_m
16.05.2005, 12:00
Mit dieser Wischi-Waschi Aussage öffnet er sich das Türchen für die MwSt Erhöhnung nach der NRW-Wahl.Vielleicht. Aber: Es ist konkret keine Steuererhöhung geplant.
Somit ist deine Aussage "Ach ja, die geplante Erhöhung der Merhwertsteuer steht ja im Raum" falsch!


Als zukünftiger Berufspolitiker musst du dich schon früh in dieser Rethorik des Herauswindens und der Doppeldeutigkeit üben. Nie konkrete Antworten geben, ausweichen, ablenken [...]Das kann ich bereits jetzt, wenn's drauf ankommt. :cool: :D :2faces:

Ka0sGiRL
16.05.2005, 12:25
Vielleicht. Aber: Es ist konkret keine Steuererhöhung geplant.


Konkret sagen Politiker NIE was. Somit bleibt meine Aussage richtig, bis durch eine KONKRETE Aussage (wie etwas: "es wird definitiv keine MwSt Erhöhung geben") widerlegt wird - oder wir warten einfach ein paar Monate ab.

politi_m
16.05.2005, 12:42
Somit bleibt meine Aussage richtig, bis durch eine KONKRETE Aussage (wie etwas: "es wird definitiv keine MwSt Erhöhung geben") widerlegt wird
Soll heißen:
Immer wenn du irgendetwas über Politiker behauptest, das nicht bewiesen ist, dann ist diese Behauptung wahr, solange, bis derjenige Politiker diese Behauptung konkret widerlegt.

:)) :)) :))

Ka0sGiRL
16.05.2005, 12:59
Es geht hier nicht um die Politikerrethorik des Verschleierns und Schönredens, sondern um die abgehobene Politkerkaste, deren Selbstbedinung an Geldern der Steuerzahler nicht nachzuvollziehen ist, vorallem im Zusammenhang mit der Kapitalismusdebatte, in der wohl einige Sozen nun ihr wahres Gesicht zeigen.

LuckyLuke
16.05.2005, 13:04
Die europäische Mehrwertsteuersätze im Vergleich.

http://www.bundesanzeiger.de/awp/cnt/prod/awprax/aw_img/tab504.jpg

Bei irgendwas um die 19 Prozent wird sich es wohl einpendeln und da können die dementieren bis die Dritten rausfallen.

Ka0sGiRL
16.05.2005, 13:24
Das ist nur eine Seite der Medallie. Hast du mal nachgeschaut wo Deutschland derzeit in Energie-, Sprit-, Zigaretten, Mietkosten, etc steht? Defacto ist der Wohlstand den wir mal hier hatten auch geschrumpft, im europäischen Vergleich nehmen wir da nur noch einen mittlere Positionen unter den alten 15 EU Staaten ein. Der Wohlstand in Deutschland fällt von Jahr zu Jahr - mit einer Mehrwertsteuererhöhung muss der Bürger seinen Gürtel noch ein Stück enger schnallen - damit es anderen besser geht.

Zum Vergleich und zum Ärger der Anti-Kapitalisten:
In der USA liegt die Sales Tax zwischen 0 und 13% - Meinen Tank krieg ich mit $20 voll, ein nettes Häuschen für den Preis einer zwei Zimmer ETW in D, und für $100 kann ich meinen gesamten Kofferaum voller Lebensmittel laden. Achja..und für einen nagelneuen BMW 325 zahle ich so etwa 20.000 Euro. Das ist etwa ein Drittel (!) weniger als ich hier zahlen müßte.

LuckyLuke
16.05.2005, 13:41
Das ist nur eine Seite der Medallie. Hast du mal nachgeschaut wo Deutschland derzeit in Energie-, Sprit-, Zigaretten, Mietkosten, etc steht? Defacto ist der Wohlstand den wir mal hier hatten auch geschrumpft, im europäischen Vergleich nehmen wir da nur noch einen mittlere Positionen unter den alten 15 EU Staaten ein. Der Wohlstand in Deutschland fällt von Jahr zu Jahr - mit einer Mehrwertsteuererhöhung muss der Bürger seinen Gürtel noch ein Stück enger schnallen - damit es anderen besser geht.
Ich habe mit keine Wort erwähnt, dass ich es gut finden würde, sondern nur, dass es für mich die Steuererhöhung beschloßene Sache ist, auch wenn man noch nicht weiß, wie man sie dem Bürger unterjubeln soll.

Die Steuerlöcher lassen kaum eine andere Wahl. Bei den Kozernen kann man nicht zulangen, die hauen einfach ab. Bleibt des Bürgers Portemonaise,weil, der kann nicht abhauen und sich auch nur im begrenzenten Maße vorm Konsum drücken.

So jedenfalls der Ursprungsgedanke, wobei ich allerdings glaube, dass der Bürger dem Herrn Finanzminster gewaltig in die Bilanz kacken wird und einspart, dass die Schwarte nur so kracht.

Insbesondere Markenartikel und der Dienstleistungssektor werden das noch stärker als jetzt zu spüren bekommen. Stellenabbau und Firmenpleiten werden die Folgen sein. Am Ende haben die weniger in der Kasse als vorher.


Zum Vergleich:
In der USA liegt die Sales Tax zwischen 0 und 13% - Meinen Tank krieg ich mit $20 voll, ein nettes Häuschen für den Preis einer zwei Zimmer ETW in D, und für $100 kann ich meinen gesamten Kofferaum voller Lebensmittel laden. Achja..und für einen nagelneuen BMW 325 zahle ich so etwa 20.000 Euro. Das ist etwa ein Drittel (!) weniger als ich hier zahlen müßte. Schaun wir mal, wie die Amis ihr Haushaltsdefizit in den Griff bekommen. Sonderlich viel Sozialstaat können die ja nicht mehr abbauen.

Ein deutscher Jäger
16.05.2005, 13:50
Es wäre viel sinnvoller, Ausgaben des Staates über Steuern z.B. MWSt. zu finanzieren und damit die finanzielle Belastung von Arbeit zurückzuschrauben. In Deutschland wird Arbeit viel zu stark belastet. Steuern haben den Vorteil, dass "alle" sie zahlen müssen und man kann selber entscheiden ob man etwas kauft oder nicht.
mfG

LuckyLuke
16.05.2005, 14:03
Das ist Thachterismus und wohl langfristig(!) gesehen auch korrekt.

Allerdings bleibt es m.E. einnahmeseitig ein Nullsummenspiel. Der Staat muss seinen Geldbedarf einschränken und sich dazu mit Verdi anlegen, denn ohne eine Straffung im öffentlichen Dienst bis es weh tut, wird das nicht zu bewerkstelligen sein.

politi_m
16.05.2005, 14:57
Es geht hier nicht um die Politikerrethorik des Verschleierns und Schönredens, sondern um die abgehobene Politkerkaste, deren Selbstbedinung an Geldern der Steuerzahler nicht nachzuvollziehen ist, vorallem im Zusammenhang mit der Kapitalismusdebatte, in der wohl einige Sozen nun ihr wahres Gesicht zeigen.
Was ist an den Diäten nicht nachvollziehbar? (Ich vermute, du meinst die Diäten, wenn du vom "Geld der Steuerzahler" redest)

Hier (http://www.bundestag.de/mdb15/mdb_diaeten/index.html) steht doch alles ganz genau beschrieben. ?(

Ka0sGiRL
16.05.2005, 15:29
Das ist Thachterismus und wohl langfristig(!) gesehen auch korrekt.

Allerdings bleibt es m.E. einnahmeseitig ein Nullsummenspiel. Der Staat muss seinen Geldbedarf einschränken und sich dazu mit Verdi anlegen, denn ohne eine Straffung im öffentlichen Dienst bis es weh tut, wird das nicht zu bewerkstelligen sein.


Es wäre zumindest ein Schritt in die richtige Richtung.

StH
16.05.2005, 15:46
Der Staat muss seinen Geldbedarf einschränken

Hallo Lucky Strike!

Du hast sicher recht, daß der Staat ein Ausgabenproblem hat, Subventionsabbau wird immer als erstes gefordert, aber z.B. auch die Tatsache, daß Unternehmen, die Arbeitsplätze aus Deutschland ins Ausland verlagern, die Kosten dafür steuerlich geltend machen können. Kosten für Werke im Ausland können geltend gemacht werden, Einnahmen, die Werke im Ausland erzielen, müssen nicht versteuert werden.

Ein Beispiel: 1999 verkaufte Siemens sein Werk in Witten, um die dort produzierten Hi-Com-Telefonanlagen fortan in Brasilien zu bauen, das ist billiger. Die Kosten für den Bau des neuen Werkes in Brasilien können sie abschreiben, auch die laufenden Kosten können sie steuerlich geltend machen. Die Einnahmen, die sie bis 1999 in Witten erwirtschafteten, mußten sie versteuern, die Einnahmen, die sie heute in Brasilien erwirtschaften, müssen sie nicht versteuern. Das heißt, der Staat gibt Geld aus, um es Unternehmen, die den Standort Deutschland verlassen, leichter zu machen. Das muß zunächst einmal aufhören.

Auf der anderen Seite hat dieser Staat auch ein Einnahmenproblem, und zwar ein massives. Die Theorie, daß Arbeitsplätze entstehen, wenn man der Industrie nur die Steuern senkt, bis Blut kommt, hat sich als Trugschluß erwiesen, es werden höhere Dividenden gezahlt und mehr Aktien zurückgekauft, das ist zwar aus der Sicht der Unternehmen verständlich, aber der Allgemeinheit, dessen Wohl anzustreben Pflicht der Politik ist, hat nichts davon. Der Spitzensteuersatz ist heute elf Prozentpunkte niedriger als er beim Antritt des Bundeskanzlers im Oktober 1998 war, eine Vermögenssteuer gibt es gar nicht mehr, stattdessen versucht man den Bundeshaushalt zu sanieren, indem man wie wahnsinnig staatliche Infrastruktur privatisiert (mit Post und Bahn hat es ja erst angefangen, inzwischen sind wir ja schon bei privatwirtschaftlichen Gefängnissen), ein Weg, der nicht zukunftswirksam ist.

LuckyLuke
16.05.2005, 16:55
Du hast sicher recht, daß der Staat ein Ausgabenproblem hat, Subventionsabbau wird immer als erstes gefordert, aber z.B. auch die Tatsache, daß Unternehmen, die Arbeitsplätze aus Deutschland ins Ausland verlagern, die Kosten dafür steuerlich geltend machen können. Kosten für Werke im Ausland können geltend gemacht werden, Einnahmen, die Werke im Ausland erzielen, müssen nicht versteuert werden.

Ein Beispiel: 1999 verkaufte Siemens sein Werk in Witten, um die dort produzierten Hi-Com-Telefonanlagen fortan in Brasilien zu bauen, das ist billiger. Die Kosten für den Bau des neuen Werkes in Brasilien können sie abschreiben, auch die laufenden Kosten können sie steuerlich geltend machen. Die Einnahmen, die sie bis 1999 in Witten erwirtschafteten, mußten sie versteuern, die Einnahmen, die sie heute in Brasilien erwirtschaften, müssen sie nicht versteuern. Das heißt, der Staat gibt Geld aus, um es Unternehmen, die den Standort Deutschland verlassen, leichter zu machen. Das muß zunächst einmal aufhören. Das ist natürlich Irrsinn, der aufhören muss. Allerdings stehen beim Thema Subventionsabbau die Bundesländer gediegen auf der Bremse und bewachen eifersüchtig ihre Pfründe.


Auf der anderen Seite hat dieser Staat auch ein Einnahmenproblem, und zwar ein massives. Die Theorie, daß Arbeitsplätze entstehen, wenn man der Industrie nur die Steuern senkt, bis Blut kommt, hat sich als Trugschluß erwiesen, es werden höhere Dividenden gezahlt und mehr Aktien zurückgekauft,
Dividenden unterliegen der Einkommenssteuer. Ich halte es durchaus nicht für verkehrt Kapital erst zu besteuern, wenn es das Unternehmen verlässt,
wobei ich es für ziemlich dämlich erachte, dass im Zeitalter der Globalisierung der Wohnort des Steuerpflichtigen maßgeblich ist und nicht den Entstehungsort des Einkommens.


das ist zwar aus der Sicht der Unternehmen verständlich, aber der Allgemeinheit, dessen Wohl anzustreben Pflicht der Politik ist, hat nichts davon. Der Spitzensteuersatz ist heute elf Prozentpunkte niedriger als er beim Antritt des Bundeskanzlers im Oktober 1998 war, eine Vermögenssteuer gibt es gar nicht mehr,
Kapital ist ein scheues Reh und momentan sieht es halt so aus, dass jedes Land bestmöglich um Investitionen wetteifert.
Das Geld geht dann den Weg des geringsten Widerstandes, eine Lösung ist momentan nicht in Sicht, schon garkeine nationale.


stattdessen versucht man den Bundeshaushalt zu sanieren, indem man wie wahnsinnig staatliche Infrastruktur privatisiert (mit Post und Bahn hat es ja erst angefangen, inzwischen sind wir ja schon bei privatwirtschaftlichen Gefängnissen), ein Weg, der nicht zukunftswirksam ist. Solange es die Privaten besser und billiger machen, warum nicht ?

Problematisch sehe ich hier allerdings die Monopolstellung der Riesen.
Rein nach der Lehre hätte man diese wohl vorher zerschlagen müssen, um den Wettbewerb zu ermöglichen. Aber das Problem könnte der EU-Binnenmarkt lösen helfen.

StH
16.05.2005, 17:48
Solange es die Privaten besser und billiger machen, warum nicht ?

Problematisch sehe ich hier allerdings die Monopolstellung der Riesen. Rein nach der Lehre hätte man diese wohl vorher zerschlagen müssen, um den Wettbewerb zu ermöglichen. Aber das Problem könnte der EU-Binnenmarkt lösen helfen.

Wenn ich z.B. daran denke, daß ganze Landstriche in Norddeutschland inzwischen nichtmal mehr einen Briefkasten haben, die Internetproblematik (ADSL gibt es nur da, wo es sich betriebswirtschaftlich für die Deutsche Telekom lohnt), Bahnlinien werden stillgelegt und Bahnhöfe geschlossen, das wird einigen Leuten nochmal richtig leidtun. Und daß es wirklich besser wäre, Gefängnisse privat zu betrieben, halte ich für sehr fragwürdig.

Ich möchte aber auf etwas anderes raus: Selbst wenn man die Massenprivatisierung gutheißt, muß man doch darauf achten, daß das Geld, das dadurch einmal in die Kasse fließt schön ist, aber daß man das massive Einnahmenproblem das Staates dadurch zwar verschieben, nicht aber lösen kann.

Kalmit
17.05.2005, 08:49
Es wäre viel sinnvoller, Ausgaben des Staates über Steuern z.B. MWSt. zu finanzieren und damit die finanzielle Belastung von Arbeit zurückzuschrauben. In Deutschland wird Arbeit viel zu stark belastet. Steuern haben den Vorteil, dass "alle" sie zahlen müssen und man kann selber entscheiden ob man etwas kauft oder nicht.
mfG

Aha... wir entlasten die Arbeit - und belasten dafür den eh schon schwachen Konsum... Dass am Ende volkswirtschaftlich das gleiche oder gar was negativeres dabei rauskommt, wollen viele im "Arbeit-ist-zu-teuer-Wahn" einfach nicht wahrnehmen... Arbeit ist nicht zu teuer, besonders nicht in Deutschland! Schonmal die Lohnstückkosten im Internationalen Vergleich angesehen!? Und warum soll der Rentner oder das Kleinkind oder der Student dann die Zeche dafür bezahlen, weil sich die Arbeitgeber von ihrem Anteil zur sozialen Versicherung verabschieden wollen?!

Und ob du Nahrungsmittel oder Klamotten kaufen willst entscheidest du eben nicht selber, du musst sie kaufen - wenn du nicht nackt verhungern willst...

Zum Ausgangsthema: Stimme dir ja zu, Kaozgirl was die Überversorgung der Politik angeht - aber warum schließt dieses Verhalten das Fehlverhalten als Heuschrecken bezeichneter Kapitalisten aus?! Sie sind doch Teil dieses Systems, dass nur auf Ausbeutung und Besitzstandswahrung bzw. -mehrung basiert!?