AW: Hessen verliert Millionen mit Zinsderivaten
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Differentialgeometer
wo der Verstand aufhört, fängt die Faust an, das gilt scheinbar immer noch.... Dann mach mal Gegenwind, am besten mit Windrad, alternative Energien und so. :)
Ich geh derweil zu gofundme um für einen Volkshochschulkurs BWL für Sie zu sammeln :))
Für mich muss niemand sammeln, denn als alter und betagter Industriekaufmann kann ich mich ganz gut selbst über Wasser halten... Und nein, ein Windrad will ich auch nicht, mir reicht die PV-Anlage auf dem Dach.
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Don
Das Problem hier ist daß aneinander vorbeigeredet wird. Das eigentliche Problem liegt viel tiefer.
Derivate zur absicherung von was auch immer sind und bleiben spekulativ. Das ist kein Problem in der Privatwirtschaft, es ist ihr Geld. Sichert ein Unternehmen sich bei Auslandsgeschäften gegen Währungsschwankungen ab, liegt die Spekulation darin gewisse Kosten zu akzeptieren, weil noch größere Verluste bei Kursschwankungen anfallen könnten.
Zocken tun hier die Anbieter der Derivate. (Lassen wir es beim Allgemeinbegriff). Gewinn fahren die Unternehmen damit nicht ein.
Das Problem beim Staat ist daß (und es gibt ja durchaus Bestrebungen das mit Verfassungsrang zu untersagen) die öffntliche Hand übrhaupt Kredite aufnehmen kann. Hier liegt der Hund begraben. Dazu kommt, daß sich die Finanzpolitiker offensichtlich von Bankern & Co. ganz gerne über den Tisch ziehen lassen. Ich erinnere hier mal an das einst beliebte Cross Border Leasing. Im Grunde das gleiche Spiel, es ist völlig wurscht wie man es nennt.
Das werden rücksichtslose und unverantwortlich handelnde Penner niemals verstehen. Für so Typen, die auch ihre eigene Mutter gegen ein paar Euro Gewinn verkaufen würden, sind Steuermittel genau so spekulativ einsetzbar wie private Mittel aus der Wirtschaft. Man sollte sie totschlagen wie reudige Köter....
AW: Hessen verliert Millionen mit Zinsderivaten
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Veltins007
.... als alter und betagter Industriekaufmann ....
Ach das ist das Problem. Naja, ein alter Hund (Köter, um bei Ihrer Wortwahl zu bleiben) lernt halt keine neuen Tricks. :) Dachte aber wirklich als Industriekaufmann hat man wenigstens grundlegende Ahnung von Risikobetrachtung; wieder was gelernt.
AW: Hessen verliert Millionen mit Zinsderivaten
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Don
Das Problem hier ist daß aneinander vorbeigeredet wird. Das eigentliche Problem liegt viel tiefer.
Derivate zur absicherung von was auch immer sind und bleiben spekulativ. Das ist kein Problem in der Privatwirtschaft, es ist ihr Geld. Sichert ein Unternehmen sich bei Auslandsgeschäften gegen Währungsschwankungen ab, liegt die Spekulation darin gewisse Kosten zu akzeptieren, weil noch größere Verluste bei Kursschwankungen anfallen könnten.
Zocken tun hier die Anbieter der Derivate. (Lassen wir es beim Allgemeinbegriff). Gewinn fahren die Unternehmen damit nicht ein.
Das Problem beim Staat ist daß (und es gibt ja durchaus Bestrebungen das mit Verfassungsrang zu untersagen) die öffntliche Hand übrhaupt Kredite aufnehmen kann. Hier liegt der Hund begraben. Dazu kommt, daß sich die Finanzpolitiker offensichtlich von Bankern & Co. ganz gerne über den Tisch ziehen lassen. Ich erinnere hier mal an das einst beliebte Cross Border Leasing. Im Grunde das gleiche Spiel, es ist völlig wurscht wie man es nennt.
Den kreditfreien Haushalt gab es zu welcher Zeit in der Menschheitsgeschichte?!
AW: Hessen verliert Millionen mit Zinsderivaten
Eine möglicherweise Interessante Veröffentlichung ist der Schuldenbericht des Landes Hessen: http://starweb.hessen.de/cache/DRS/19/5/06705.pdf
Zum Einsatz von Derivaten wird ab s. 54 berichtet, wobei die Informationen leider entscheidende Informationen auslassen.
AW: Hessen verliert Millionen mit Zinsderivaten
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Leibniz
Eine möglicherweise Interessante Veröffentlichung ist der Schuldenbericht des Landes Hessen:
http://starweb.hessen.de/cache/DRS/19/5/06705.pdf
Zum Einsatz von Derivaten wird ab s. 54 berichtet, wobei die Informationen leider entscheidende Informationen auslassen.
der referenzierte Geschäftsbericht 2016 Seite 114 ist ein wenig genauer. :)
AW: Hessen verliert Millionen mit Zinsderivaten
Gib einem Politiker 100 in die Hand und Du erhälst ganz zeitnah eine Nachforderung von 900!
Das nennt man "erwirtschaftete Defizite" ! ... politisch eine erbrachte und korrekte Leistung.
AW: Hessen verliert Millionen mit Zinsderivaten
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Veltins007
Warum soll ich auf irgend etwas eingehen? Soll ich etwa darauf eingehen, dass du sagst
und ich mittlerweile feststellen musste, dass nicht nur meine vorherige Annahme falsch ist, sondern auch deine Aussage, denn die Nutzung von Derivaten ist nicht nur in Hessen erlaubt, sondern generell ist es Bund und Ländern gesetzlich erlaubt, für die Verwaltung der Schulden Derivate zu kaufen. Und unglückseliger weise machen dies auch insgesamt 12 Bundesländer.
Aber auch auf den Rest brauche ich nicht einzugehen, denn es ist und bleibt für mich Zockerei. Und dann auch noch Derivate mit einer 40jährigen Laufzeit...so blöd darf man einfach in keinem Finanzministerium sein. Ist man aber leider dennoch.
Und das es Zockerei ist, belegt ja wohl der Umstand, das Hessen in jedem Fall durch die Zockerei nun Mehrausgaben in Höhe von 375 Millionen Euro hat. Völlig egal, wie sich der Zins weiterhin entwickeln wird, diese Mehrausgaben sind nun unabwendbar. Und was mit den restlichen Derivaten passiert, das wird die Zukunft zeigen; aktuell liegt das Derivateportfolio des Landes Hessen tief im Minus, mit 3,2 Milliarden Euro.
Tolle "Absicherung" mit Steuermitteln....
Zunächst sei angemerkt, dass der Ton in diesem Strang von verschiedenen Mitgliedern meines Erachtens unnötig persönlich wurde. Wir, die hiesigen Nutzer, sind oder waren alle Steuerzahler und stehen auf der gleichen Seite. Obwohl auch mir die Steuerverschwendung und teilweise sogar Veruntreuung öffentlicher Mittel ein großes Ärgernis ist, halte ich es für notwendig, dass Kritik in dieser Hinsicht dennoch geprüft und qualifiziert stattfindet. Andernfalls wird die in vielen Fällen völlig berechtigte Kritik nur diskreditiert.
Dazu kommt, dass diese Zahlen und auch die Aussagen der Presse größtenteils schlicht falsch sind. Es wäre interessant, woher sie diese inkorrekten Informationen bezogen haben. (Halluziniert? Erfunden? oder aus Wahlkampfmotiven erlogen?)
Die Mehrausgaben von 375 sind völlig unsinnig und auch praktisch unmöglich. (weil allgemein nicht in Einheiten von 5 Mio. Euro gerechnet wird, sondern in Cents und Euro) Das heißt die Presse verbreitet eine (falsche) Sensationsmeldung, die in dieser Form einerseits relevante Informationen auslässt und darüber hinaus hier dazu führt, dass man bereit ist, mit Messern und Gabeln aufeinander loszugehen.
Niemand in diesem Strang hat behauptet, dass es richtig und zu begrüßen ist, dass Hessen diese Geschäfte vornimmt. Das höchste der Gefühle sind zwei Nutzer (mich eingeschlossen), die zugeben, dass Absicherungen dieser Art sinnvoll sein können, wenn sie in geeigneter Weise von geeigneten Schuldnern durchgeführt wird.
Das Land Hessen hat etwa 50 Mrd. Euro Schulden. Im Augenblick fallen dafür etwa 1 Mrd. Euro Zinsen jährlich an. Wäre die EZB, wie es am Anfang anzunehmen war, zu einer Normalisierung der Geldpolitik übergegangen, würde Hessen mittlerweile problemlos 2-5 Mrd. Mehrkosten pro Jahr bezahlen. Dieses Risiko ist erheblich. Es ist andererseits richtig, dass absichernde Zinsderivate auch Nachteile haben. Wenn nicht über das bestehende Zinsrisiko hinaus Zinsderivate eingegangen werden und sie in geeigneter Weise strukturiert werden, lässt sich darüber diskutieren. Es lässt sich jedoch in keinem Fall pauschal als Spekulation bezeichnen.
Statt der üblichen Artefakte aus der Mottenkiste(Derivate sind Wetten, böse und unberechenbar (lt. Journalisten)) stellen sich auch sachlich relevante Fragen. Beispielsweise die grundsätzliche Kompetenz der Angestellten in Behörden, diese komplexen Geschäfte nachzuvollziehen. Weiterhin die Anfälligkeit gegenüber Interessenkonflikten.
AW: Hessen verliert Millionen mit Zinsderivaten
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Differentialgeometer
Den kreditfreien Haushalt gab es zu welcher Zeit in der Menschheitsgeschichte?!
Das interessiert nicht. Es geht hier ums Prinzip.
Es geht auch nicht darum daß den öffentlichen Haushalten Derivatgeschäfte gesetzlich erlaubt sind.
Witzig, wenn der Hund sich das Gesetz zur Wurst auf die er aufpassen soll selbst geben kann.
Es geht darum daß dies zuriefst illegitim ist.
AW: Hessen verliert Millionen mit Zinsderivaten
@Leibniz,
darf angenommen werden, dass Geld lediglich eine verbriefte ungetilgte Schuld darstellt, welche in Papierform urkundlich und modern, nur noch bittechnisch virtuell (eigentlich nicht existent) dargestellt wird? Weiterhin irgendwelche Zinsen, stets den kalkuliertem Wertverlust (reale Kaufkraft und In-/Deflation) nach kaufmännischen Grundregeln darstellen sollten, wobei bei Tilgung ein kleiner Zu-Gewinn anzustreben sei?
Meiner werten Meinung nach, ist der globale Finanzmarkt eine riesige Gelddruck- und Wertvernichtungsmaschinerie die rein mathematisch hoch interessant ist, die jedoch selbst keineswegs eine nutzbare Wertschöpfung erbringt. Das obliegt einzig und Allein den Schuldnern.
Können diese Schuldner Ihre "Kredite" nicht mehr bedienen, sollten dubiose Wettgeschäfte oder politische Einflußnahme die Casino-Welt retten.
... Nein, ich kann diesem System keinen Glauben schenken. Hochkomplexe Algorythmen, die unfehlbar erscheinen sollen? Geschenke für Alle.
AW: Hessen verliert Millionen mit Zinsderivaten
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Don
Das interessiert nicht. Es geht hier ums Prinzip.
Es geht auch nicht darum daß den öffentlichen Haushalten Derivatgeschäfte gesetzlich erlaubt sind.
Witzig, wenn der Hund sich das Gesetz zur Wurst auf die er aufpassen soll selbst geben kann.
Es geht darum daß dies zuriefst illegitim ist.
Ein Großteil der Geldmenge in Deutschland entstand am Primärmarkt staatlicher Anleihen. In vielerlei Hinsicht sind insbesondere Bundesanleihen siamesischer Zwilling des Geschäfts- und Zentralbankengelds.
Dieser Zusammenhang ist zwar nur wenigen bekannt ist jedoch von zentraler Bedeutung.
Staatsschulden zurückzahlen heißt Geldmenge verringern, was 1929 ungewollt passierte.