AW: Die "Außerpolitische Opposition"
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Valdyn
Das ist ganz schön kindisch. Und auch ganz schön doof. Dann machen und sagen Linke einfach das Gegenteil von dem was sie machen und sagen würden. Dann steht deine APO ganz schön dumm da.
Wenn das so einfach wäre, müssten die Rechten einfach nur genau das befürworten, was die Linken auch befürworten. Und dann würden die Linken das ablehnen und abschaffen.
Aber so funktioniert das natürlich nicht.
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Valdyn
Aber wie auch immer. Mir ging es nur um den einen Punkt, dass Parteien sehr wohl für die Kultur hier im Land mitverantwortlich sind und entsprechend auch eine Gegenkultur zur dominierenden aus der Opposition heraus gestalten können und meiner Ansicht nach auch müssen.
Eine Partei besteht zu 99% aus ihren Anhängern.
Nun sind die AFD-Anhänger aber nicht gerade dafür bekannt, etwas zu befürworten. AFD-Anhänger sind vielmehr der Meinung, "Opposition" würde bedeuten, etwas abzulehnen, über Probleme zu jammern und andere zu kritisieren.
Und mit solchen Leuten kann man natürlich keine Gegenkultur aufbauen.
Eine Gegenkultur muss also erstmal unabhängig von einer Partei aufgebaut werden.
Wenn diese Gegenkultur dann auf eine Partei abfärbt und in politische Entscheidungen mit einfliesst, dann ist das natürlich zu begrüssen.
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Praetorianer
Testosteronum würde gerne eine Kultur, eine Lebensart, eine Art eigene Szene etablieren. Das mag für sich erstmal eine gute Idee sein, hat aber nichts mit Parteiarbeit zu tun und für eine Partei ist es Selbstmord nur noch für eine bestimmte Szene erreichbar zu sein. [...]
Das eine bedingt das andere. Natürlich ist die vorherrschende Kultur die Grundlage für eine erfolgreiche Politik. Konservative, die sich über die Geistes- und Sozialwissenschaften lustig machen, haben nicht verstanden, dass deren Vereinnahmung durch Linke zu der von ihnen beklagten linken Kulturhegemonie geführt hat. Kultur ist der Ideologie nachgelagert, aber Macht ist der Kultur nachgelagert. Die Unterhaltungsindustrie, die Influencer in den sozialen Medien, Bildung, Kunst und alles, was damit zusammenhängt, prägen die nächsten Wählergenerationen.
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Testosteronum
Wenn das so einfach wäre, müssten die Rechten einfach nur genau das befürworten, was die Linken auch befürworten. Und dann würden die Linken das ablehnen und abschaffen.
Aber so funktioniert das natürlich nicht.
Eine Partei besteht zu 99% aus ihren Anhängern.
Nun sind die AFD-Anhänger aber nicht gerade dafür bekannt, etwas zu befürworten. AFD-Anhänger sind vielmehr der Meinung, "Opposition" würde bedeuten, etwas abzulehnen, über Probleme zu jammern und andere zu kritisieren.
Und mit solchen Leuten kann man natürlich keine Gegenkultur aufbauen.
Eine Gegenkultur muss also erstmal unabhängig von einer Partei aufgebaut werden.
Wenn diese Gegenkultur dann auf eine Partei abfärbt und in politische Entscheidungen mit einfliesst, dann ist das natürlich zu begrüssen.
Bereits der Begriff "Gegenkultur" impliziert doch, dass diese in erster Line auf Ablehnung und Dagegensein beruht.
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Jay
Das eine bedingt das andere. Natürlich ist die vorherrschende Kultur die Grundlage für eine erfolgreiche Politik. Konservative, die sich über die Geistes- und Sozialwissenschaften lustig machen, haben nicht verstanden, dass deren Vereinnahmung durch Linke zu der von ihnen beklagten linken Kulturhegemonie geführt hat. Kultur ist der Ideologie nachgelagert, aber Macht ist der Kultur nachgelagert. Die Unterhaltungsindustrie, die Influencer in den sozialen Medien, Bildung, Kunst und alles, was damit zusammenhängt, prägen die nächsten Wählergenerationen.
Die Ausgangsthese, auf die ich geantwortet habe, war, dass die AFD die Gegenkultur sei. Eine Partei kann allenfalls ein geringer Teil der kulturellen Identität eines Menschen sein. Eine Gegenkultur aufzubauen, die daraus besteht AFD zu wählen, ist defizitär und hätte Null Zugkraft, würde von einem großen Teil der Gesellschaft dauerhaft verlacht. Und eben nicht nur von ideologisch nicht mehr erreichbaren Kreisen, sondern von den meisten normalen Menschen, die das defizitär und verschroben finden. Andersrum, eine Partei, die sich nur noch auf eine kulturelle Nische zuschneidet, wird nie massentauglich sein. Das Beispiel der Partei "Die Partei" zeigt es ja. Selbst mit allen künstlichen Versuchen der Medien, diese Partei hochzuhypen, hat die 0 Chancen, die 5%-Hürde zu überspringen, weil eben nur mit jungen Hipstern aus Berlin-Friedrichshain auch nichts zu reissen ist.
Was die Sozialwissenschaften angeht, spreche ich ihnen schlichtweg ab, dass sie noch wissenschaftlich arbeiten. Beispiel Klimawandel, hier werden wieder und wieder Sozialwissenschaftler zitiert, die behaupten, die Auswirkungen des Klimawandels seien unumstritten und 99,9% der Wissenschaftler einer Meinung. Als Beleg werden Studien herangeführt, in denen auf Meinungsumfragen unter Wissenschaftlern verwiesen wird. Von den vorgelagerten lächerlichen Tricks (Metereologen sehen es anders, aber die haben ja auch keine Ahnung - sagt der Soziologe ohne eine Erklärung und rechnet sie raus, wie andere Disziplinen) sehen wir mal ab. Das sind diejenigen, die den Konsens dessen, was Wissenschaft ist, verlassen. Und es gibt keinen Soziologen, der als Wissenschaftler (!) unabhängig von seiner Meinung auf die methodischen Manipulationen hinweist.
Was Kunst und Kultur angeht, bin ich nichtmal sicher, ob es da so toll aussieht für die Linken. Klar, sie haben den mit Staatsknete subventionierten Sektor fest im Griff. Das macht aber nur einen geringen Teil aus. Ist aber die Frage, ob deswegen Feridun Zaimoglu die Leute stärker beeinflusst als Tolkien. Und auch wenn es Kanakkenkultur ist, Gangster Rap spuckt auf den linken Zeitgeist und trotz aller Versuche da nen Fuß in die Tür zu kriegen und politisch korrekten HipHop zu puschen, ist da insgesamt trotz all der öffentlich-rechtlichen Gelder wenig zu machen.
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Praetorianer
Die Ausgangsthese war, dass die AFD die Gegenkultur sei. Eine Partei kann allenfalls ein geringer Teil der kulturellen Identität eines Menschen sein. Eine Gegenkultur aufzubauen, die daraus besteht AFD zu wählen, ist defizitär und hätte Null Zugkraft, würde von einem großen Teil der Gesellschaft dauerhaft verlacht. Und eben nicht nur von ideologisch nicht mehr erreichbaren Kreisen, sondern von den meisten normalen Menschen, die das defizitär und verschroben finden. Andersrum, eine Partei, die sich nur noch auf eine kulturelle Nische zuschneidet, wird nie massentauglich sein. Das Beispiel der Partei "Die Partei" zeigt es ja. Selbst mit allen künstlichen Versuchen der Medien, diese Partei hochzuhypen, hat die 0 Chancen, die 5%-Hürde zu überspringen, weil eben nur mit jungen Hipstern aus Berlin-Friedrichshain auch nichts zu reissen ist.
Was die Sozialwissenschaften angeht, spreche ich ihnen schlichtweg ab, dass sie noch wissenschaftlich arbeiten. Beispiel Klimawandel, hier werden wieder und wieder Sozialwissenschaftler zitiert, die behaupten, die Auswirkungen des Klimawandels seien unumstritten und 99,9% der Wissenschaftler einer Meinung. Als Beleg werden Studien herangeführt, in denen auf Meinungsumfragen unter Wissenschaftlern verwiesen wird. Von den vorgelagerten lächerlichen Tricks (Metereologen sehen es anders, aber die haben ja auch keine Ahnung - sagt der Soziologe ohne eine Erklärung und rechnet sie raus, wie andere Disziplinen) sehen wir mal ab. Das sind diejenigen, die den Konsens dessen, was Wissenschaft ist, verlassen. Und es gibt keinen Soziologen, der als Wissenschaftler (!) unabhängig von seiner Meinung auf die methodischen Manipulationen hinweist.
Was Kunst und Kultur angeht, bin ich nichtmal sicher, ob es da so toll aussieht für die Linken. Klar, sie haben den mit Staatsknete subventionierten Sektor fest im Griff. Das macht aber nur einen geringen Teil aus. Ist aber die Frage, ob deswegen Feridun Zaimoglu die Leute stärker beeinflusst als Tolkien. Und auch wenn es Kanakkenkultur ist, Gangster Rap spuckt auf den linken Zeitgeist und trotz aller Versuche da nen Fuß in die Tür zu kriegen und politisch korrekten HipHop zu puschen, ist da insgesamt trotz all der öffentlich-rechtlichen Gelder wenig zu machen.
Meinungsumfragen werden hierzulande in der Regel ergebnisorientiert durchgeführt. :hi:
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SprecherZwo
Bereits der Begriff "Gegenkultur" impliziert doch, dass diese in erster Line auf Ablehnung und Dagegensein beruht.
Ja, klar, es ist dasgleiche wie immer. Testosteronum dreht sich sein Narrativ so, dass alle anderen vermeintlich nur jammern und sich an den Grünen abarbeiten, während er selbst genau das tut und ne Schallplatte abspielt, dass es bei ihm was anderes sei. Trotzdem hat er aber natürlich Recht, dass Parteipolitik und eine Kultur zu etablieren zwei paar Stiefel sind.
Ich sehe die Erfolge der AFD auch eher als das Resultat verschiedener Gegenkulturen. Die Rolle von Parteien ist eine sehr nüchterne, im Normalfall eigentlich ein technokratisches Umsetzen der Mehrheiten in politische Gesetze. Bei der AFD ist die Ausnahme, dass sie in der jetzigen Situation kaum Gestaltungsspielraum hat. Ich sehe die sowas wie als Fuß in der Tür für Pegida, Eurokritiker, Nationalisten, Islamkritiker, Konservative alter Schule, etc. pp.
Tatsächlich der Arm verschiedener außerparlamentarischer Oppositionsbewegungen. Im Moment ist da nicht mehr drin, als den Altparteien auf den Zahn zu fühlen, sie zu Fehlern zu provozieren, gegen sie zu klagen, wenn sie Gesetze verletzen könnten und über ihre Stiftung dann an der Schulung von politischem Personal zu arbeiten. Eine Art Partei im Stand By Modus. Neben geringen politischen Spielräumen ist im Prinzip ihre einzige Aufgabe, sich fit zu machen und dann da zu sein, wenn sich der Wind dreht.
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Bruddler
Meinungsumfragen werden hierzulande in der Regel ergebnisorientiert durchgeführt. :hi:
Das ist nicht mal der Punkt. Ich habe selbst einige Jahre wissenschaftlich gearbeitet. Was ich an wissenschaftlichen Fakten zusammengetragen habe, steht in meiner Dissertation. Ob ich persönlich glaube, dass der Klimawandel menschengemacht ist, hat nichts damit zu tun, wie der Stand der Wissenschaft ist. Vielleicht wäre ich aufgrund naturwissenschaftlicher Vorbildung etwas qualifizierter dafür, mich in die Klimaforschung einzulesen als der Schnitt der Bevölkerung. Wenn ich aber einfach aus dem Stehgreif gefragt werde, ob ich glaube (das ist letztlich die Frage nach dem Bauchgefühl), dass der Klimawandel menschengemacht ist, hat das dengleichen wissenschaftlichen Wert, wie wenn du eine Romaprostituierte dazu befragst. Nämlich gar keinen.
Du kannst genausogut ne Auswahl von Wissenschaftlern fragen, ob Schwarzwälder Kirschtorte besser schmeckt oder Käsekuchen. Wenn sich 90% für den Käsekuchen entscheiden, heisst das eben nur, dass der offenbar vielen Wissenschaftlern besser schmeckt. Das mit "es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Käsekuchen besser schmeckt" zu übersetzen, ist stupide und würde in jeder wissenschaftlichen Arbeit bemängelt um es freundlich auszudrücken. Da Soziologen regelmäßig solche Schoten zum Besten geben, sehe ich diese Disziplinen nicht als Wissenschaft. Dazu müssten zumindest mehr Soziologen dagegen ihre Stimme erheben, sonst nehm ich an, dass die das eben so lernen und keine Ahnung von wisssenschaftlichem Arbeiten haben.
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Praetorianer
Ich sehe die Erfolge der AFD auch eher als das Resultat verschiedener Gegenkulturen. Die Rolle von Parteien ist eine sehr nüchterne, im Normalfall eigentlich ein technokratisches Umsetzen der Mehrheiten in politische Gesetze. Bei der AFD ist die Ausnahme, dass sie in der jetzigen Situation kaum Gestaltungsspielraum hat. Ich sehe die sowas wie als Fuß in der Tür für Pegida, Eurokritiker, Nationalisten, Islamkritiker, Konservative alter Schule, etc. pp.
Die Linken haben es doch vorgemacht. Mal unberücksichtigt gelassen ob die 68er schon Ergebnis einer entsprechenden Ideologie waren oder diese nach der Bewegung kam, hat die 68er Bewegung doch zur Partei geführt. Das ist das was du richtigerweise auch über die AFD sagst. Jetzt haben sich die Grünen aber z.B. nicht ausgeruht, sondern haben dafür gesorgt, dass sich ihre Bewegung auch Jahrzehnte nach der Gründung noch bewegt.
Parteien haben doch im Gegenteil ganz anderen Handlungsspielraum. Deswegen wählt man doch Parteien. Damit sie eben dafür sorgen, dass Interessen vertreten werden. Und nicht nur heute sondern morgen auch noch. Die Zukunft einer Bewegung/Partei ist die Basis/Jugend.
AW: Die "Außerpolitische Opposition"
Ein interessanter Artikel:
https://ansage.org/die-neue-apo-2022...schlossenheit/
Zwar ein wenig zu problemorientiert, aber immerhin macht man sich Gedanken, wie man die Idee in die Tat umsetzen kann.