AW: Warum verlieren Konservative immer?
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Feldmann
Trotzdem ziehen die Konservativen nach einer gewissen Zeit regelmäßig den Kürzeren. Wogegen sie gestern noch gewettert haben, wollen sie heute gegen die Progressiven verteidigen. Das sollte den Konservativen doch wirklich mal zu denken geben.
Wenn Du auf die CDU anspielen solltest, so sind die in meinen Augen seit Merkel keine konservative Partei mehr. Da wurde und wird sich schlicht an den jeweiligen Zeitgeist angebiedert ohne Rücksicht auf Verluste, sogar ohne wirklichen Widerstand. Wobei das mit dem Zeitgeist eine weitere Frage wäre, wer prägt den eigentlich und warum?
AW: Warum verlieren Konservative immer?
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Feldmann
Konservative befinden sich auf der Verliererstraße, und dass auch nicht erst seit gestern, sondern im Grunde schon seit 1789. Ob Demokratie, Kapitalismus oder Frauenwahlrecht – im Laufe der Zeit haben die Konservativen regelmäßig gegenüber den Progressiven klein beigeben müssen. Somit stellt sich die Frage, warum das eigentlich so ist?
Zum Einstieg verweise ich auf einen 2017 in der Zeitschrift Cicero veröffentlichten
Artikel. Seine Kernaussage ist, dass Konservative sich gegenüber Progressiven immer in der Defensive befinden und nicht in der Lage sind, eine eigene Zukunftsvision zu entwickeln.
Was würdet ihr sagen?
Das würde ich so nicht sehen. die erste Frage, die sich stellt, ist, wie man konservativ in dem Zusammenhang definieren würde.
In der heutigen Zeit allerdings bezogen auf die Bundesrepublik und die westliche Welt stimmt es. Die Kurzantwort ist, sie haben keine Eier und haben eine recht starke Anziehung auf Opportunisten, in letzter Zeit muss man sogar ergänzen, dumme Opportunisten (ich meine vor allem strategisch dumm, nicht unbedingt was den taktischen Sachverstand angeht). Die lassen sich von der Presse vor sich hertreiben, die Presse ist links.
Franz-Josef Strauß hatte dereinst dereinst erklärt, warum ein Kulturkampf gegen den Ungeist der 68er notwendig sei, Konservative, die das verstanden und sogar umzusetzen versucht hatten, sind aber die Ausnahme geblieben. Deswegen sind die Konservativen seit den 70ern imo in der Defensive und unafähig sich zu befreien.
Ob es Zukunftsvisionen gibt/gab, hängt halt dann wirklich daran, wie man konservativ definieren will.
AW: Warum verlieren Konservative immer?
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Feldmann
Konservative befinden sich auf der Verliererstraße, und dass auch nicht erst seit gestern, sondern im Grunde schon seit 1789. Ob Demokratie, Kapitalismus oder Frauenwahlrecht – im Laufe der Zeit haben die Konservativen regelmäßig gegenüber den Progressiven klein beigeben müssen. Somit stellt sich die Frage, warum das eigentlich so ist?
Zum Einstieg verweise ich auf einen 2017 in der Zeitschrift Cicero veröffentlichten
Artikel. Seine Kernaussage ist, dass Konservative sich gegenüber Progressiven immer in der Defensive befinden und nicht in der Lage sind, eine eigene Zukunftsvision zu entwickeln.
Was würdet ihr sagen?
Wer Visionen entwickelt sollte zum Arzt gehen.
Ist im Grunde aber die korrekte Einschätzung. Linke versprechen hemmungs- und gewissenlos das Paradies, während Konservative lediglich den Ist Zustand vorsichtig ausbauen wollen, weil sie wissen dáß kein Paradies existiert.
Das ist natürlich erstens langweiliger, und zweitens immr die Defensive. Es ist wesentlich einfacher auch die wüsteste Behauptung aufzustellen, als sie zu widerlegen. Vor allem weil dann eh schon niemand mehr zuhört.
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Doppelstern
Welche Partei ist denn als die Konservative gemeint ? Ich habe mal den Cicero kurz überflogen. Da werden wohl die Linken als Konservativ beschrieben. Korregiert mich, wenn ich falsch liege.
Manche Forderungen der "Linken" mögen zwar alt sein, solange sie aber noch nicht umgesetzt wurden, sind sie weiterhin progressiv.
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Feldmann
Was genau konservativ ist, hängt zwar von der jeweiligen Zeit ab, aber das Grundmuster ist eigentlich immer gleich: Konservative wollen das Bestehende bewahren, Progressive wollen etwas Neues schaffen und Reaktionäre wollen einen vergangenen Zustand wiederherstellen.
Einverstanden. Doch wüßte ich gerade wirklich nicht, welche Parteien der BRD ich welcher Ausrichtung eindeutig zuordnen könnte. Die Altparteien unterscheiden sich nur marginal.
Die AfD z.B. hat einige konservative, aber auch einige liberale Ansätze ( letzteres z.B. bei Wirtschaftsthemen).
Interessant wird es erst in jenen Gefilden, die an der 5%-Hürde scheitern, m.M.n.
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Praetorianer
Franz-Josef Strauß hatte dereinst dereinst erklärt, warum ein Kulturkampf gegen den Ungeist der 68er notwendig sei, Konservative, die das verstanden und sogar umzusetzen versucht hatten, sind aber die Ausnahme geblieben. Deswegen sind die Konservativen seit den 70ern imo in der Defensive und unafähig sich zu befreien.
.. unser guter alter Franz-Josef hat auch damals erklärt , daß ein Staat der sich ständig mit seiner Vergangenheit beschäftigt , sich selber lähmt .. genauso wie diese beschissene Diskussion um dieses beschissene Holocaust-Denkmal in Berlin , ein Denkmal der Schande ist ..
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Ansuz
Sowas wird m.E. eher unter liberal eingeordnet. Wird immer schwieriger, mit Begrifflichkeiten rumzuhantieren, da diese im Laufe der Zeit stets auch andere - der jeweiligen Zeit entsprechende - Bedeutungen erhielten. Man vergleiche z.B. die Bedeutung von konservativ 1871 und 1950.
liberal zu sein ist doch voll progressiv. :D
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Ansuz
Wenn Du auf die CDU anspielen solltest, so sind die in meinen Augen seit Merkel keine konservative Partei mehr. Da wurde und wird sich schlicht an den jeweiligen Zeitgeist angebiedert ohne Rücksicht auf Verluste, sogar ohne wirklichen Widerstand.
Die CDU war als Kanzlerwahlverein schon immer ideologisch flexibel.
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Ansuz
Wobei das mit dem Zeitgeist eine weitere Frage wäre, wer prägt den eigentlich und warum?
Die Konservativen sind es zumindest nicht.
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Ich finde generell den Begriff "Konservativ" schlecht, denn etwas zu konservieren heißt jegliche Weiterentwicklung davon negieren bzw aufhalten wollen. Dagegen klingt das linke "Progressiv" selbstverständlich besser.
Deswegen bevorzuge ich lieber den Begriff "Traditional" bzw "Traditionell", das zeugt von einer historischen Entwicklungslinie, von Kultur, und ist insofern auch offen für zukünftige Veränderungen innerhalb dieser Entwicklungstradition.
AW: Warum verlieren Konservative immer?
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Praetorianer
Das würde ich so nicht sehen. die erste Frage, die sich stellt, ist, wie man konservativ in dem Zusammenhang definieren würde.
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Feldmann
Was genau konservativ ist, hängt zwar von der jeweiligen Zeit ab, aber das Grundmuster ist eigentlich immer gleich: Konservative wollen das Bestehende bewahren, Progressive wollen etwas Neues schaffen und Reaktionäre wollen einen vergangenen Zustand wiederherstellen.
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Praetorianer
In der heutigen Zeit allerdings bezogen auf die Bundesrepublik und die westliche Welt stimmt es. Die Kurzantwort ist, sie haben keine Eier und haben eine recht starke Anziehung auf Opportunisten, in letzter Zeit muss man sogar ergänzen, dumme Opportunisten (ich meine vor allem strategisch dumm, nicht unbedingt was den taktischen Sachverstand angeht). Die lassen sich von der Presse vor sich hertreiben, die Presse ist links.
Anscheinend sind die Konservativen von ihren eigenen Positionen nicht richtig überzeugt. Ansonsten müssten sie etwas mehr Rückgrat zeigen.
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Praetorianer
Franz-Josef Strauß hatte dereinst dereinst erklärt, warum ein Kulturkampf gegen den Ungeist der 68er notwendig sei, Konservative, die das verstanden und sogar umzusetzen versucht hatten, sind aber die Ausnahme geblieben. Deswegen sind die Konservativen seit den 70ern imo in der Defensive und unafähig sich zu befreien.
Eine weitere konservative Niederlage.