Türken verlieren Interesse an der EU
Türken verlieren Interesse an der EU
Umfrage ergibt: 42 Prozent sehen durch den westlichen Tourismus die Moral im Land bedroht
Von Boris Kalnoky
Istanbul - "Fromm, militaristisch und freiheitsfeindlich" seien die Türken, klagt die Zeitung "Radikal". Grund des Ärgers ist eine kürzlich veröffentlichte Meinungsumfrage zweier namhafter türkischer Universitäten (Sabanci und Isik). Darin bekunden von mehr als 1800 Befragten in 23 Städten des Landes beispielsweise 40 Prozent, eine militärische Führung sei besser als jede demokratisch gewählte Regierung, und nur noch 57 Prozent wollen den Beitritt zur Europäischen Union (im Vergleich zu 74 Prozent im Jahr 2002).
Weitere Zahlen: 56 Prozent sind der Meinung, die Türkei könne ihre Probleme selbst lösen, nur 29 Prozent geben an, daß die Probleme mit einem EU-Beitritt gelöst werden können. Wenn der Trend sich fortsetzt, könnte es angesichts der anhaltenden Streitereien mit Brüssel und prominenten EU-Ländern dazu kommen, daß es in der Türkei bald keine Mehrheit mehr für eine EU-Kandidatur gibt. Dieser Entwicklung entspricht anscheinend ein Trend zu religiösen Anschauungen. 68 Prozent meinen, daß Studentinnen Kopftuch tragen sollten, 65 Prozent würden ihre Tochter keinem "Ungläubigen" zur Frau geben, und ebenfalls 65 Prozent fordern, missionarische Tätigkeiten nicht-islamischer Religionen einzuschränken. 31 Prozent wollen die Geschlechter in den Schulklassen trennen. Neun Prozent fordern die Einführung der Scharia (streng islamisches Recht). Dieser Wert lag früher aber auch schon einmal bei 20 Prozent.
Die Frömmigkeit geht einher mit etwas, was man wahrscheinlich als ein gewisses Maß an Argwohn gegenüber dem Westen bezeichnen muß: 42 Prozent sagen, der massive Tourismus bedroht ihre Moral, 46 Prozent sind der Meinung, Ausländer in der Türkei bedrohen die türkische Kultur, und 67 Prozent sehen einen Generationenkonflikt, weil "die Jugendlichen den Westen bewundern". Mit einem Wort: Der Rückhalt für eine Westorientierung der Politik geht zurück, und jene Stimmen werden lauter, die in der westlichen Kultur eine Gefahr sehen. [...]
http://morgenpost.berlin1.de/content...ik/835345.html
Wenn es denn so ist, wäre das eine mehr als GUTE Nachricht. :top:
Zum Thema Moral bei den Türken, verbietet mir meine Kinderstube das zu schreiben, was ich denke. ;)
MFG
AW: Türken verlieren Interesse an der EU
Ich sag doch schon immer, an Ostsee, Nordsee und anderen Küsten gibts
herrliche Strände.
Da ruft der Muezzin nicht und Steine darfst du auch mitnehmen.....
AW: Türken verlieren Interesse an der EU
Schön wär´s. Wishful thinking.
AW: Türken verlieren Interesse an der EU
Ich hoffe nur, daß sich dieser Trend verstärkt und es so zu keinem Türkeibeitritt der EU kommt. :top:
Ich befürchte allerdings, daß die Eurokraten dann neu Kandidaten heimsuchen um ihnen eine EU-Mitgliedschaft aufzuschwatzen. Ich habe vor einiger Zeit gelesen, daß es z.B. in Marokko erste Überlegungen hinsichtlich eines EU-Beitritts gibt. :vogel:
AW: Türken verlieren Interesse an der EU
Zitat:
Zitat von romeo1
Ich hoffe nur, daß sich dieser Trend verstärkt und es so zu keinem Türkeibeitritt der EU kommt. :top:
Ich befürchte allerdings, daß die Eurokraten dann neu Kandidaten heimsuchen um ihnen eine EU-Mitgliedschaft aufzuschwatzen. Ich habe vor einiger Zeit gelesen, daß es z.B. in Marokko erste Überlegungen hinsichtlich eines EU-Beitritts gibt. :vogel:
Die EU hat erst kürzlich eindeutig erklärt, dass es keine weiteren Beitritte geben wird. Dies sind weder finanzierbar noch von der europäischen Bevölkerung erwünscht.
Die Beitrittsgespräche mit der Türkei werden schon in diesem Jahr an der Zypernfrage scheitern, und das ist gut so.
AW: Türken verlieren Interesse an der EU
Man gebe sich nicht der Illusion hin, Politiker würden ihre Entscheidungen von der Meinung des einfachen Bürgers abhängig machen.
Die Türkei bekäme bei einem Beitritt etliche Miliarden Euro Unterstützung von der EU. Dieses Geld geriete in die Hände der türkischen Politiker. Und wie es in solchen Staaten mit dem Geld läuft ist bekannt. Die türkischen Politiker werden also alles in ihrer Macht stehende tun, um den Beitritt zu ermöglichen und sich an diesen Geldern bereichern zu können.
Die EU-Politik wird maßgeblich von der Unternehmer-Lobby bestimmt. Und ein Beitritt der Türkei bedeutet zusätzliche Milionen Arbeiter in der EU. Das wiederum bedeutet gemäß dem Gesetz von Angebot und Nachfrage massiven Lohnverfall in der EU, was wiederum Steigerung der Unternehmensgewinne bedeutet. Darüber hinaus lassen sich dann auch leichter Produktionsstätten in die Türkei verlegen, da dort die Löhne geringer sind. Die Konzerne werden also ihrerseits alles tun, damit die Türkei in die EU kommt.
Ich denke, daran wird deutlich, daß es unerheblich ist, was der kleine Mann auf der Straße denkt - den wird keiner fragen!
AW: Türken verlieren Interesse an der EU
Zitat:
Zitat von Frei-denker
Man gebe sich nicht der Illusion hin, Politiker würden ihre Entscheidungen von der Meinung des einfachen Bürgers abhängig machen.
Endlich sind wir mal einer Meinung.
Generell sind die EU Politiker noch um einiges abgehobener als unsere eigene Politiker-Kaste, vermutlich weil sie sich noch weiter über dem Fußvolk schätzen.
AW: Türken verlieren Interesse an der EU
Zitat:
Zitat von Frei-denker
Man gebe sich nicht der Illusion hin, Politiker würden ihre Entscheidungen von der Meinung des einfachen Bürgers abhängig machen.
Die Türkei bekäme bei einem Beitritt etliche Miliarden Euro Unterstützung von der EU. Dieses Geld geriete in die Hände der türkischen Politiker. Und wie es in solchen Staaten mit dem Geld läuft ist bekannt. Die türkischen Politiker werden also alles in ihrer Macht stehende tun, um den Beitritt zu ermöglichen und sich an diesen Geldern bereichern zu können.
Die EU-Politik wird maßgeblich von der Unternehmer-Lobby bestimmt. Und ein Beitritt der Türkei bedeutet zusätzliche Milionen Arbeiter in der EU. Das wiederum bedeutet gemäß dem Gesetz von Angebot und Nachfrage massiven Lohnverfall in der EU, was wiederum Steigerung der Unternehmensgewinne bedeutet. Darüber hinaus lassen sich dann auch leichter Produktionsstätten in die Türkei verlegen, da dort die Löhne geringer sind. Die Konzerne werden also ihrerseits alles tun, damit die Türkei in die EU kommt.
Ich denke, daran wird deutlich, daß es unerheblich ist, was der kleine Mann auf der Straße denkt - den wird keiner fragen!
Na ja, ein permanenter Lohnverfall kann auch nicht generell im Interesse der Unternehmer sein. Ich zitiere mal sinngemäß Henry Ford auf die Frage warum er seinen Arbeitern hohe Löhne zahlt: Autos können keine Autos kaufen!
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Zitat:
Zitat von romeo1
Na ja, ein permanenter Lohnverfall kann auch nicht generell im Interesse der Unternehmer sein. Ich zitiere mal sinngemäß Henry Ford auf die Frage warum er seinen Arbeitern hohe Löhne zahlt: Autos können keine Autos kaufen!
Nun, dann hör doch mal hin, wenn Arbeitgeberpräsident Hundt sein Statement über hiesige Löhne abläßt!
Und das Ford hohe Löhne gezahlt hat, halte ich für ein Gerücht! In einer TV-Doku war von extrem niedrigen Löhnen der Fließbandarbeiter die Rede. Erst als die Gewerkschaften Ford den allerwertesten aufrissen, bequemte er sich mehr zu zahlen.
AW: Türken verlieren Interesse an der EU
Zitat:
Zitat von klartext
Die EU hat erst kürzlich eindeutig erklärt, dass es keine weiteren Beitritte geben wird. Dies sind weder finanzierbar noch von der europäischen Bevölkerung erwünscht.
Die Beitrittsgespräche mit der Türkei werden schon in diesem Jahr an der Zypernfrage scheitern, und das ist gut so.
Jetzt hatte ich mich so sehr gefreut nachdem ich deine Zeilen gelesen hatte und 10 Minuten später zerstört Frei-denker meine ganze Freude wieder. :2faces: