Ein Asylbewerber aus Rees droht damit, sich selbst zu verbrennen, wenn sich in den nächsten vier Wochen nichts an den bereitgestellten Unterkünften ändert. Die 54 Flüchtlinge sind in Containern untergebracht. Es gibt Beschwerden über verschimmeltes Essen und Abflussgeruch.
Ein 36-jähriger Libanese droht mit Selbstverbrennung, weil er die, seiner Ansicht nach, unwürdigen Wohnbedingungen nicht mehr ertrage. Die Flüchtlinge beklagen die Unterbringung in Containern, den Zustand der Lebensmittel und dass sie von den Behörden nicht ernst genommen würden. Im Laden des Flüchtlingsheims in Rees am Niederrhein sei es zu mehrfachen Diebstählen gekommen.
Auf einer Veranstaltung der Initiative “Fremde werden Freunde”, gegründet um das Verhältnis der lokalen Bevölkerung zu den Asylbewerbern zu verbessern, machte der Vater von vier Kindern seine Drohung publik. Wenn sich in den nächsten vier Wochen keine Veränderung einstelle, werde er sich umbringen. Anschließend wurde er ins Krankenhaus gebracht und steht nun unter medizinischer Beobachtung. „Das hier sind Umstände für Tiere, nicht für Menschen. Es ist eine schreckliche Situation“, so die Frau des Libanesen zur Rheinischen Presse.
Unerträgliche Temperaturen in den Containern, Abflussgerurch und Schimmel würden das Leben in dem Heim unerträglich machen, so die Flüchtlinge. Andreas Mai, Erster Beigeordneter der Stadt, sieht keine realistische Alternative zu den Metallboxen. Wohnungen in der Stadt seien Mangelware und angesichts 60 Prozent abgelehnter Asylanträge in Rees, würden die meisten ohnehin auf ihre Rückführung warten. 500.000 Euro im Jahr koste es die Stadt, die 54 Asylbewerber unterzubringen.
„Die Flüchtlinge leben in menschenwürdigen Unterkünften. Es werden teilweise falsche Vorwürfe erhoben. Der Abflussgeruch kam zustande, als im April Abflussrohre saniert wurden. Das würde genauso riechen, wenn ich das bei mir machen lassen würde“, sagt Mai auf Nachfrage der Deutsch Türkischen Nachrichten. Ein dringenderes Problem sei der unklare Status von Personen, deren Antrag abgelehnt wurde, die aber noch in Deutschland leben. Hier müsse die Bundespolitik Klarheit schaffen, eine kleine Stadt wie Rees finde bei den zuständigen Behörden kaum Gehör. Denn der unsichere Status, gepaart mit den viel zu langen Bearbeitungszeiten für die Anträge, stelle eine zusätzliche psychische Belastung für die Flüchtlinge dar.
Mai könne nicht verstehen, dass die Flüchtlinge aus den Containern ausziehen wollen. Mit 75 Quadratmetern sei genug Raum für die sechsköpfige Familie vorhanden. Außerdem würden die Unterkünfte gerade für 100.000 Euro saniert werden.
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