AW: Mehr Strom aus Erdgas
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Aldebaran
Im ersten Halbjahr dieses Jahres ist der Erdgasverbrauch um 9,5% gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen, wie die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen schon vor einigen Tagen bekannt gab.
http://www.ag-energiebilanzen.de/cms...pplication/pdf
Das lag aber nicht nur an den im Vergleich zum letztjährigen Jahrhundertfrühling niedrigeren Temperaturen in diesem Jahr, sondern mehr noch an einem Anstieg des Erdgasverbrauches in der Stromerzeugung um
12%.
Damit setzt sich ein langjähriger Trend fort, nämlich die Zunahme des Erdgasanteils an den Energieträgern in der Stromerzeugung parallel zur Expansion der Windkraft. Zwischen 2000 und 2007 nahm er von 8,5% auf 11,7% zu, während der Windkraftanteil von 1,6% auf 6,2% stieg.
http://www.ag-energiebilanzen.de/cms...pplication/pdf
In diesem Jahr hat nach einem guten Windjahr 2007 das Erdgas wieder die Nase vorn, denn die Windstromerzeugung lag im ersten Halbjahr nur exakt auf Vorjahreshöhe.
Der Zusammenhang zwischen Gas und Wind ist natürlich nicht zufällig, denn die relativ schnell hoch- und 'runterfahrbaren Gasturbinen müssen die Regelenergie zum Ausgleich der schwankenden Windstromerzeugung liefern.
Die rot-grüne Energiepolitik erweist sich damit als Mogelpackung: An jedem Windrad verdient Gasprom mit. Paradoxerweise wird der Windstrom also mit steigendem Erdgaspreis teurer, was in den Berechnungen über seine volkswirtschaftlichen Kosten gar nicht berücksichtigt wird.
Damit ist auch klar, wie eine kohle- und atomfreie Stromerzeugung aussehen würde. Italien z.B. erzeugt jetzt schon die Hälfte seines Stroms aus Erdgas (und importiert französischen Atomstrom).
Exakt. Das einfachste wäre es sowieso an jedes Windrad gleich eine Gasturbine dranzuhängen. Ich werde diese Idee Gabriel unterbreiten, sie hätte nämlich den immensen Vorteil daß wir bei Flaute mit Hilfe der gasturbinenbetriebenen Propeller Wind machen könnten. Ich gehe davon aus, daß ihm diese multiuse Funktion sofort einleuchtet.
AW: Mehr Strom aus Erdgas
Die Stromproduktion aus Gas ist aber letzlich genauso inkonsequent wie die aus Kohle. Beides ist in absehbarer Zeit alle.
Es müssen regenerative Energiequellen her. Alles andere ist nur eine Übergangslösung. Da hilft es auch nix, auf die Grünen zu schimpfen.
Die Produktion von Strom aus Holz aus dezentral aufgestellten Blockheizkraftwerken ist sicher eine Option.
Desweiteren ist im Bereich Wind und Solar noch einiges rauszuholen. Und damit meine ich nicht die Windspargel. Großflächiger Windmühlenbau im antiken Stil oder Flächenwindräder auf Dächer können auch ihren Beitrag leisten.
Die Solarzellen hingegen sind noch viel zu teuer. Da sollte man noch effektivere und billigere Varianten entwickeln. Also mehr in Forschung investieren.
AW: Mehr Strom aus Erdgas
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Frei-denker
Großflächiger Windmühlenbau im antiken Stil oder Flächenwindräder auf Dächer können auch ihren Beitrag leisten.
Hast Du dir eigentlich schon mal überlegt, warum sich die heutigen Windmühlen so sehr von denen der Antike unterscheiden? Könnte es vielleicht damit zusammenhängen, dass jahrhundertelange Forschung im Bereich der Strömungslehre vielleicht doch nicht so unnütz gewesen ist?
---
AW: Mehr Strom aus Erdgas
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George Rico
Hast Du dir eigentlich schon mal überlegt, warum sich die heutigen Windmühlen so sehr von denen der Antike unterscheiden? Könnte es vielleicht damit zusammenhängen, dass jahrhundertelange Forschung im Bereich der Strömungslehre vielleicht doch nicht so unnütz gewesen ist?
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Die antiken Windmühlen sehen aber schöner aus. :)
Fügen sich auch besser in die Landschaft. Diese Spargeldinger sind doch glatte Landschaftsverschandler.
Meine Überlegung ist folgende:
Die antiken Windmühlen können gleichzeitig Wohnraum und Arbeitsstelle für den Bewohner sein. So schlägt man mehrere Fliegen mit einer Klappe.
Eine Windmühle hat ca. 13 KW. Das reicht aus, um den Bewohner und ein paar Nachbarn mit Strom zu versorgen.
Von den Einkünften aus dem Strom kann der Bewohner vermutlich schon leben. Eine Arbeitsstelle ist geschaffen.
Bzgl. den Kosten der Errichtung müßte man eine kostengünstige Variante entwerfen. Sollte aber möglich sein.
AW: Mehr Strom aus Erdgas
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Frei-denker
Die antiken Windmühlen sehen aber schöner aus. :)
Fügen sich auch besser in die Landschaft. Diese Spargeldinger sind doch glatte Landschaftsverschandler.
Meine Überlegung ist folgende:
Die antiken Windmühlen können gleichzeitig Wohnraum und Arbeitsstelle für den Bewohner sein. So schlägt man mehrere Fliegen mit einer Klappe.
Eine Windmühle hat ca. 13 KW. Das reicht aus, um den Bewohner und ein paar Nachbarn mit Strom zu versorgen.
Von den Einkünften aus dem Strom kann der Bewohner vermutlich schon leben. Eine Arbeitsstelle ist geschaffen.
Bzgl. den Kosten der Errichtung müßte man eine kostengünstige Variante entwerfen. Sollte aber möglich sein.
13 KW ergibt im Jahr bei ca. 2000 Stunden genügenden Windes 26000 kWh. Man kann sich ausrechnen, was eine kWh kosten müsste, um einen auskömmlichen Verdienst für den Eigentümer zu garantieren.
Und es bleibt das Problem der Regelenergie. Es ist nämlich von großer Wichtigkeit, Spannung und Frequenz im Netz einigermaßen konstant zu halten, andernfalls eines Tages in diesem Lande mal alle PC's gleichzeitig abstürzen werden.
AW: Mehr Strom aus Erdgas
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Don
Exakt. Das einfachste wäre es sowieso an jedes Windrad gleich eine Gasturbine dranzuhängen. Ich werde diese Idee Gabriel unterbreiten, sie hätte nämlich den immensen Vorteil daß wir bei Flaute mit Hilfe der gasturbinenbetriebenen Propeller Wind machen könnten. Ich gehe davon aus, daß ihm diese multiuse Funktion sofort einleuchtet.
Wobei nicht ganz auszuschließen ist, dass er diesen Vorschlag seinen "Fachleuten zur Prüfung" übergeben würde.
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Aldebaran
13 KW ergibt im Jahr bei ca. 2000 Stunden genügenden Windes 26000 kWh. Man kann sich ausrechnen, was eine kWh kosten müsste, um einen auskömmlichen Verdienst für den Eigentümer zu garantieren.
Und es bleibt das Problem der Regelenergie. Es ist nämlich von großer Wichtigkeit, Spannung und Frequenz im Netz einigermaßen konstant zu halten, andernfalls eines Tages in diesem Lande mal alle PC's gleichzeitig abstürzen werden.
Schätze, dass da mehr KWh zusammenkommen. Nimmt man an, dass die Hälfte des Jahres Wind weht, so kommt man auf rund 57.000 Kwh pro Jahr.
Da diese Lösung dezentral ist, entfallen die Kosten der Überlandleitungen, Trafosstationen usw..
Würde der Windradbesitzer also den Strom für 10 Cent verkaufen, so ergibt das einen Ertrag pro Jahr von 5700 €. Ist zwar noch nicht allzuviel, doch immerhin mehr als Hartz4. Und eine regenerative Energiequelle hat man so auch.
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George Rico
Hast Du dir eigentlich schon mal überlegt, warum sich die heutigen Windmühlen so sehr von denen der Antike unterscheiden? Könnte es vielleicht damit zusammenhängen, dass jahrhundertelange Forschung im Bereich der Strömungslehre vielleicht doch nicht so unnütz gewesen ist?
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Welch kleinlicher Einwand gegenüber wirklich großen Freigedanken. ;)
AW: Mehr Strom aus Erdgas
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Frei-denker
Schätze, dass da mehr KWh zusammenkommen. Nimmt man an, dass die Hälfte des Jahres Wind weht, so kommt man auf rund 57.000 Kwh pro Jahr.
Da diese Lösung dezentral ist, entfallen die Kosten der Überlandleitungen, Trafosstationen usw..
Würde der Windradbesitzer also den Strom für 10 Cent verkaufen, so ergibt das einen Ertrag pro Jahr von 5700 €. Ist zwar noch nicht allzuviel, doch immerhin mehr als Hartz4. Und eine regenerative Energiequelle hat man so auch.
Da muss ich Dich enttäuschen.
2007 betrug die Windkraftkapazität im Jahresdurchschnitt 21400 MW.
http://www.dewi.de/dewi//fileadmin/p...ng_2007%20.pdf
Die aus Windkraft gewonnen elektrische Energie betrug 39,5 Mrd kWh.
(Quelle siehe oben).
Wen man das dividiert:
39,5 * 10^9 kWh / 21,4 * 10^6 kW = 1846 h ,
kommt man also auf eine durchschnittliche Vollastdauer von weniger als 2000 h - und 2007 war ein eher gutes Windjahr, wie das Ergebnis im laufenden Jahr zeigt.
Außerdem schwankt die Windleistung viel zu sehr. Das liegt daran, dass - Reibung und Strömungseffekte außen vor gelassen - diese Leistung im Prinzip mit der dritten Potenz Windgeschwindigkeit steigt.
Ohne Verbundnetz kommt man also auf keinen Fall aus. Ganz im Gegenteil: Es muss gerade wegen der Windkraft ausgebaut werden.
Und für den Windmüller in Deinem Beispiel bleiben immer noch die Investitionskosten, auf denen er sitzen bleibt.
Wenn überhaupt, dann lohnt sich Windkraft nur in Großanlagen und mit Verbundnetz.