Marcus Aurelius Antoninus Augustus.
Mark Aurel
*Kaiser, Kämpfer und Philosoph*
* 26. April 121 in Rom; † 17. März 180 in Vindobona oder eventuell Sirmium *
„Hoffe auch nicht auf einen platonischen Staat, sondern sei zufrieden, wenn es auch nur ein klein wenig vorwärts geht, und halte auch einen solchen kleinen Fortschritt nicht für unbedeutend. Denn wer kann die Grundsätze der Leute ändern? Was ist aber ohne eine Änderung der Grundsätze anders zu erwarten als ein Knechtsdienst unter Seufzen, ein erheuchelter Gehorsam?“ - Marc Aurel
Marc Aurel war von 161 bis 180 römischer Kaiser und der letzte bedeutende Vertreter der jüngeren Stoa. Als Princeps und Nachfolger seines Adoptivvaters Antoninus Pius nannte er sich selbst Marcus Aurelius Antoninus Augustus.
Sein vollständiger Name nebst Titulatur zum Zeitpunkt seines Todes lautete Imperator Caesar Marcus Aurelius Antoninus Augustus Germanicus Sarmaticus, Pontifex Maximus, Tribuniciae potestatis XXXIV, Imperator X, Consul III, Pater patriae. (3)
Herkunft und Jugend...:
http://img255.imageshack.us/img255/5814/marcaurel3.jpg
*Marc Aurel als Knabe*
Der Urgroßvater Mark Aurels war aus den hispanischen Provinzen nach Rom gekommen. Unter Kaiser Vespasian hatte er es bis zum Praetor gebracht. Sein Sohn Marcus Annius Verus, der Großvater Mark Aurels, bekleidete bereits dreimal das Amt des Konsuls. Er verheiratete seinen Sohn Annius Verus, Mark Aurels Vater, mit Domitia Lucilla, einer Verwandten Kaiser Hadrians, deren Familie durch den Besitz von Ziegeleien reich geworden war. Nach dem frühen Tod des Vaters 128 wuchs Marcus im Haus seines Großvaters auf. (3)
Sorgfältige Erziehung, gepaart mit großer Lernbegierde, erschlossen ihm die Wissenschaft seines Jahrhunderts, die in der Philosophie den höchsten, in unserem Sinn sogar den einzigen Ausdruck fand.
Schon im zwölften Jahr nahm der kräftig aufblühende Jüngling den weißen Mantel und bekundete dadurch, daß er auch äußerlich zur Kaste der Philosophen gehören wolle.
Zurückgezogen von seinen Altersgenossen, vielleicht ein wenig ostentativ in den weißen Mantel gehüllt, mit den Stoikern Rusticus, Apollonius, Claudius Maximus in anregend erzieherischem Gespräch, wandelte der Jüngling durch die stillen abgelegenen Gärten einer Villa, bis zu deren Mauern der Lärm der römischen Weltstadt brandete. (5)
*Klick aufs Bild*
In den Ruinen der gestraften Stadt ein statuiertes Exempel und göttliche Sanktionen sehen zu wollen wäre boshaft, aber die Stoiker bis hin zum milden Gemüt des Marc Aurel wussten wohl um die Früchte eines rechtschaffenen Lebenswandels. (4).
(7)
*Mark Aurel als Imperator*
Doch ich möchte den Beitrag nicht in das Unendliche ziehen, wer interessiert ist der möge sich durch die Verlinkten Quellen lesen...
Wer etwa Liebhaber einer Dokumentation ist, dem sei diese bereitgestellt :
*Klick aufs Bild*
Wie seht ihr Marc Aurel....sein Leben, sein Wirken?
Anhang, Quellen und Bildnachweise :
( 1 ) = Das Pferdebild der Antike.
Das älteste monumentale bronzene Reiterbild ist die im 2.Jh. entstandene überlebensgroße Reiterstatue des Marc Aurel.
Die Statue zeigt den Kaiser nicht als Offizier,sondern in der Haltung eines Philosophen. Sie wurde im Jahr 177 gegossen. Die über lebensgroße Bronze hat den Untergang des römischen Reiches vermutlich deshalb überstanden,weil man sie lange Zeit für ein Denkmal des ersten christlichen Kaisers Konstantin gehalten hat.
( 2 ) = Freigabeerklärung des Bildes bei Wikipädia durch den Fotografen.
(3) = Artikel bei Wikipädia über Marc Aurel.
(4) = Untertext des Youtubevideos.
(5) = Projekt Gutenberg, Selbstbetrachtungen.
( 6 ) = Wikipädiaartikel als Hörprobe.
( 7 ) = Bildfreigabe durch den Fotografen Sailko.
In eigener Sache...:
So ein Mist, ausgerechnet die Seite von der ich den Stammbaum Kopierte habe ich nicht gespeichert...ärgerlich, wenn einer von euch die zufällig findet, sagt mir bitte Bescheid.
Und vielen Dank an unsere Foristin Herbstgold. Hier die Seite von der ich den Stammbaum kopierte...:
Info-Antike....
AW: Marcus Aurelius Antoninus Augustus.
Unsterblich gemacht haben ihn die Selbstbetrachtungen. Kurz nach Antritt seiner Regierungszeit endete die größte Blütezeit des Römischen Reichs. Er hatte sicherlich einen großen Fehler. Marc Aurel kam nicht nur vom Adoptivkaisertum ab, sondern hatte auch ein ausgesprochen schlechtes Händchen mit den Verwandten, die er als Mitregenten einsetzte. Dies betraf sowohl seinen Adoptivbruder Lucius Verus als auch seinen Sohn Commodus.
Interessant ist, dass fast während der ganzen Regierungszeit die "Pest" tobte, wobei sich im heutigen Verständnis wahrscheinlich um eine Welle von Pockenepidemien handelte.
AW: Marcus Aurelius Antoninus Augustus.
Ich finde an den Selbstbetrachtungen besonders seine eigene Schilderung seiner Schulzeit interessant.
AW: Marcus Aurelius Antoninus Augustus.
Zitat:
Zitat von
Alfred
Ich finde an den
Selbstbetrachtungen besonders seine eigene Schilderung seiner Schulzeit interessant.
Das ist wirklich schön, auch mancher Forist kann da noch was lernen:
Zitat:
10. Von Alexander, dem Grammatiker lernte ich, wie man sich jeglicher
Scheltworte enthalten und es ohne Vorwurf hinnehmen kann, was einem auf
fehlerhafte, rohe oder plumpe Art vorgebracht wird; ebenso aber auch,
wie man sich geschickt nur über das, was zu sagen not tut, auszulassen
habe, sei´s in Form einer Antwort oder der Bestätigung oder der
gemeinschaftlichen Überlegung über die Sache selbst, nicht über den
Ausdruck, oder durch eine treffende anderweite Bemerkung.
AW: Marcus Aurelius Antoninus Augustus.
Zitat:
Zitat von
Ausonius
Das ist wirklich schön, auch mancher Forist kann da noch was lernen:
*Hust*.....:= Nunja....das stimmt. Bei dem würde ich mehr als schlecht wegkommen.
AW: Marcus Aurelius Antoninus Augustus.
http://img3.imageshack.us/img3/4074/58755637.jpgch sehe Mark Aurel sehr zwiespältig. Sicher sind seine Selbstbetrachtungen ein Stück Weltliteratur, die ein jeder einmal gelesen haben sollte.
Ihre zweifellos wichtigen Ausagen werden allerdings durch einen nicht ganz unwichtigen Umstand entwertet: Mark Aurel schrieb diesen Text als Privatmann. Als Kaiser handelte er ziemlich anders, führte eine Reihe von Kriegen, ziemlich blutig, ziemlich glücklos. Und daß seine Sohnesliebe ihn so blind machte, nach beinahe hundert Jahren mit dem erstaunlichen und in der Weltgeschichte einzigartigen Prinzip der Adoptivkaiser zu brechen und wieder zum alten Zopf der dynastischen Erbfolge zurückzukehren, verdunkelt sein Bild noch mehr. Denn damit half er dem Ungeheuer Commodus auf den Thron, dessen Regentschaft von so manchem als Beginn des endgültigen Verfalls Roms angesehen wird.
AW: Marcus Aurelius Antoninus Augustus.
Zitat:
Zitat von
Der Gelehrte
http://img3.imageshack.us/img3/4074/58755637.jpgch sehe Mark Aurel sehr zwiespältig. Sicher sind seine Selbstbetrachtungen ein Stück Weltliteratur, die ein jeder einmal gelesen haben sollte.
Ihre zweifellos wichtigen Ausagen werden allerdings durch einen nicht ganz unwichtigen Umstand entwertet: Mark Aurel schrieb diesen Text als
Privatmann. Als
Kaiser handelte er ziemlich anders, führte eine Reihe von Kriegen, ziemlich blutig, ziemlich glücklos. Und daß seine Sohnesliebe ihn so blind machte, nach beinahe hundert Jahren mit dem erstaunlichen und in der Weltgeschichte einzigartigen Prinzip der Adoptivkaiser zu brechen und wieder zum alten Zopf der dynastischen Erbfolge zurückzukehren, verdunkelt sein Bild noch mehr. Denn damit half er dem Ungeheuer Commodus auf den Thron, dessen Regentschaft von so manchem als Beginn des endgültigen Verfalls Roms angesehen wird.
Naja das mit den Kriegen ist so eine Sache, die Markomannenkriege waren wohl unausweichlich, es sei den er hätte die Markomannen die Provinzen zum Plündern überlassen. Das er mit dem Adoptivkaisertum verstehe ich auch nicht. Gerade im 2. Jahrhundert hat sich dieses System als sehr stabil und garantierte oft das kompetende Kaiser an die Macht kamen. Ob er allerdings die Krise des 3. Jahrhundert verhindern hätte können bezweifle ich.
AW: Marcus Aurelius Antoninus Augustus.
Zitat:
Zitat von
Efna
Naja das mit den Kriegen ist so eine Sache, die Markomannenkriege waren wohl unausweichlich, es sei den er hätte die Markomannen die Provinzen zum Plündern überlassen. Das er mit dem Adoptivkaisertum verstehe ich auch nicht. Gerade im 2. Jahrhundert hat sich dieses System als sehr stabil und garantierte oft das kompetende Kaiser an die Macht kamen. Ob er allerdings die Krise des 3. Jahrhundert verhindern hätte können bezweifle ich.
http://img3.imageshack.us/img3/4148/49530285.jpgein, verhindern sicher nicht. Aber daß die Entstehung der Reichskrise durch das fragwürdige Treiben des Commodus ("Orbis Commodianus", man denke!) und das nachfolgende Chaos des Fünf-/Sechskaiserjahr wesentlich beschleunigt wurde, steht m.E. außer Frage.
AW: Marcus Aurelius Antoninus Augustus.
Zitat:
Zitat von
Der Gelehrte
http://img3.imageshack.us/img3/4148/49530285.jpgein,
verhindern sicher nicht. Aber daß die Entstehung der Reichskrise durch das fragwürdige Treiben des Commodus ("
Orbis Commodianus", man denke!) und das nachfolgende Chaos des Fünf-/Sechskaiserjahr wesentlich beschleunigt wurde, steht m.E. außer Frage.
Ich las eine Debatte zum Thema Commodus, natürlich hab ich den Link nicht gespeichert ( Seuftz ), dort wurde die These in den Raum gestellt das er deswegen als Nachfolger ausgewählt wurde weil Marc Aurel Angst hatte das ein andere Nachfolger eben diesen Eliminieren würde. Auch das wohl der Tot des Marc Aurel viel zu Früh geschah, nach dessen eigener Planung der Nachfolge jedenfalls.
AW: Marcus Aurelius Antoninus Augustus.
Zitat:
Zitat von
Alfred
Ich las eine Debatte zum Thema Commodus, natürlich hab ich den Link nicht gespeichert ( Seuftz ), dort wurde die These in den Raum gestellt das er deswegen als Nachfolger ausgewählt wurde weil Marc Aurel Angst hatte das ein andere Nachfolger eben diesen Eliminieren würde. Auch das wohl der Tot des Marc Aurel viel zu Früh geschah, nach dessen eigener Planung der Nachfolge jedenfalls.
http://img830.imageshack.us/img830/341/40810566.jpg ürde aber auf jeden Fall bedeuten, daß der Kaiser persönliche Gefühle über die Staatsräson gestellt hat.